BEVOR das zweite Wehe endgültig vorbei ist, wird Johannes von dem starken Engel aufgefordert, an einer weiteren prophetischen Darstellung teilzunehmen, diesmal in Verbindung mit dem Tempel (Offenbarung 9:12; 10:1). Johannes berichtet darüber folgendes: „UndeswurdemireinRohrgegeben,einemStabgleich,alsersprach:‚Stehauf,undmißdasTempelheiligtumGottesunddenAltarunddiedarinAnbetenden‘“(Offenbarung11:1).
DasTempelheiligtum
2Der hier erwähnte Tempel kann kein buchstäblicher Tempel in Jerusalem sein, da der letzte Tempel dort im Jahre 70 u. Z. von den Römern zerstört wurde. Der Apostel Paulus wies jedoch schon vor der Zerstörung dieses Tempels auf die Entstehung eines anderen Tempelheiligtums hin, das bis heute bestehen sollte. Es handelte sich dabei um den großen geistigen Tempel, das Gegenbild der Stiftshütte und der späteren Tempel in Jerusalem, die als prophetische Vorbilder gedient hatten. Dieser Tempel ist ‘das wahre Zelt, das Jehova aufschlug und nicht ein Mensch’, und sein Hoherpriester ist Jesus, von dem Paulus sagte, er habe sich bereits „zur Rechten des Thrones der Majestät in den Himmeln gesetzt“. Das Allerheiligste dieses Tempels ist die Stätte der Gegenwart Jehovas im Himmel (Hebräer 8:1, 2; 9:11, 24).
3Gemäß der Erklärung des Apostels Paulus stellt der Vorhang der Stiftshütte, der das Allerheiligste vom Heiligen trennte, Jesu Fleisch dar. Als Jesus sein Leben opferte, wurde dieser Vorhang entzweigerissen, was zeigte, daß das Fleisch für Jesus keine Schranke mehr war, die ihm den Eingang zu Jehovas Gegenwart im Himmel versperrte. Aufgrund des Opfers Jesu sollten zur bestimmten Zeit auch seine gesalbten Unterpriester, die in Treue sterben würden, in den Himmel eingehen (Matthäus 27:50, 51; Hebräer 9:3; 10:19, 20). Paulus macht ferner darauf aufmerksam, daß die Tieropfer, die in der Stiftshütte ständig dargebracht wurden, auf das eine Opfer des vollkommenen menschlichen Lebens Jesu hinwiesen. Der Opferaltar im Vorhof stellte die dem Willen Jehovas entsprechende Vorkehrung zur Annahme des Opfers Jesu dar, aus dem die „vielen“ Nutzen zogen — zunächst die Gesalbten und später die anderen Schafe —, ‘die ihn zu ihrer Rettung ernstlich erwarteten’ (Hebräer 9:28; 10:9, 10; Johannes 10:16).
4Aus diesem göttlich inspirierten Aufschluß können wir folgern, daß das Heilige in der Stiftshütte einen heiligen Zustand versinnbildlicht, in dem sich zunächst Christus befand und sich dann auch die gesalbten Glieder der königlichen Priesterschaft, die 144 000, befinden, während ihres Daseins auf der Erde, vor dem Durchgehen „durch den Vorhang“ (Hebräer 6:19, 20; 1. Petrus 2:9). Es veranschaulicht treffend, daß Gott sie als seine geistigen Söhne angenommen hat, wie er Jesus nach seiner Taufe im Jordan (29 u. Z.) als seinen Sohn anerkannte (Lukas 3:22; Römer 8:15). Und wie verhält es sich mit dem inneren Vorhof — der einzige Teil der Stiftshütte, den die nichtpriesterlichen Israeliten sehen konnten, und die Stätte, wo die Opfer dargebracht wurden? Er stellt den vollkommenen Zustand des Menschen Jesus dar, der es ihm ermöglichte, sein Leben zugunsten der Menschheit zu opfern. Er versinnbildlicht auch den gerechten Zustand, dessen sich die gesalbten Nachfolger Jesu als Heilige aufgrund seines Opfers zugerechnetermaßen erfreuen, solange sie auf der Erde sind (Römer 1:7; 5:1).
DasTempelheiligtummessen
5Johannes wird aufgefordert, „das Tempelheiligtum Gottes und den Altar und die darin Anbetenden“ zu messen. Was ist damit gemeint? In Prophezeiungen der Hebräischen Schriften steht das Messen als Gewähr dafür, daß durch die Anwendung von Jehovas vollkommenen Maßstäben Gerechtigkeit — gemildert durch Barmherzigkeit — geübt wird. In den Tagen des schlechten Königs Manasse bedeutete das vorhergesagte Messen der Stadt Jerusalem für sie ein unabänderliches Vernichtungsurteil (2. Könige 21:13; Klagelieder 2:8). Später, als Jeremia sah, daß Jerusalem gemessen wurde, war dies jedoch eine Bestätigung, daß die Stadt wieder aufgebaut werden würde (Jeremia 31:39; siehe ferner Sacharja 2:2-8). Ebenso bot die ausgedehnte und genaue Messung des Tempels, den Hesekiel in einer Vision sah, den im Babylonischen Exil lebenden Juden die Gewähr dafür, daß die wahre Anbetung in ihrer Heimat wiederhergestellt werden würde. Sie sollten angesichts ihrer Vergehungen auch daran erinnert werden, daß sie sich künftig an Gottes heilige Maßstäbe zu halten hatten (Hesekiel 40:3, 4; 43:10).
6Demnach ist die an Johannes gerichtete Aufforderung, das Tempelheiligtum und die darin anbetenden Priester zu messen, ein Zeichen dafür, daß nichts die Vorsätze Jehovas in bezug auf die Tempeleinrichtung und die, die damit verbunden sind, durchkreuzen kann und daß die Verwirklichung dieser Vorsätze bald ihren Höhepunkt erreicht. Da jetzt alle Dinge den Füßen des starken Engels Jehovas unterworfen worden sind, ist es an der Zeit, daß „der Berg des Hauses Jehovas fest gegründet“ wird „über dem Gipfel der Berge“ (Jesaja 2:2-4). Jehovas reine Anbetung muß nach Jahrhunderten des Abfalls der Christenheit hoch erhoben werden. Außerdem ist für die treuen Brüder Jesu, die gestorben sind, die Zeit gekommen, auferweckt zu werden, um in „das Hochheilige“ einzugehen (Daniel 9:24; 1. Thessalonicher 4:14-16; Offenbarung 6:11; 14:4). Und die letzten noch auf der Erde lebenden versiegelten „Sklaven unseres Gottes“ müssen nach den göttlichen Maßstäben gemessen werden, um als geistgezeugte Söhne Gottes für immer ihre Stellung in der Tempeleinrichtung einnehmen zu können. Die Johannes-Klasse kennt diese heiligen Maßstäbe heute genau und ist entschlossen, ihnen zu entsprechen (Offenbarung 7:1-3; Matthäus 13:41, 42; Epheser 1:13, 14; vergleiche Römer 11:20).
DasNiedertretendesVorhofs
7Warum durfte Johannes aber den Vorhof nicht messen? Er sagt es uns mit folgenden Worten: „AberwasdenVorhofaußerhalbdesTempelheiligtumsbetrifft,wirfihnhinausundmißihnnicht,denneristdenNationengegebenworden,undsiewerdendieheiligeStadtzweiundvierzigMonatelangniedertreten“(Offenbarung11:2). Wir haben festgestellt, daß der innere Vorhof den gerechten Zustand der geistgezeugten Christen auf der Erde darstellt. Wie wir noch sehen werden, sind hier die buchstäblichen 42 Monate gemeint, die vom Oktober 1914 bis in das Jahr 1918 hinein dauerten und in denen alle, die sich zum Christentum bekannten, einer schweren Prüfung unterzogen wurden. Hielten sie sich während jener Kriegsjahre alle an Jehovas gerechte Maßstäbe? Die meisten nicht. Die Geistlichkeit der Christenheit als Ganzes zog den Nationalismus dem Gehorsam gegenüber dem göttlichen Gesetz vor. Auf beiden Seiten der kriegführenden Parteien, die größtenteils der Christenheit angehörten, trieb die Geistlichkeit die jungen Männer durch ihre Predigten in die Schützengräben. Millionen fanden den Tod. Zu der Zeit, als das Gericht beim Hause Gottes anfing (1918), waren auch die Vereinigten Staaten an diesem blutigen Krieg beteiligt, und die Geistlichkeit der ganzen Christenheit hatte sich eine Blutschuld aufgeladen, die immer noch nach göttlicher Rache schreit (1. Petrus 4:17). Sie ist für immer, ja unwiderruflich „hinausgeworfen“ worden (Jesaja 59:1-3, 7, 8; Jeremia 19:3, 4).
8Wie verhielt es sich aber mit der kleinen Gruppe der Bibelforscher? Sollten sie im Jahre 1914 sogleich in bezug auf ihr Festhalten an göttlichen Maßstäben „gemessen“ werden? Nein. Wie die angeblichen Christen der Christenheit sollten auch sie geprüft werden. Sie wurden ‘hinausgeworfen und den Nationen gegeben’, was für sie eine schwere Prüfung und Verfolgung mit sich brachte. Viele von ihnen hatten erkannt, daß sie nicht ausziehen durften, um ihre Mitmenschen zu töten, aber sie wußten doch noch nicht so recht, was christliche Neutralität bedeutet (Micha 4:3; Johannes 17:14, 16; 1. Johannes 3:15). Unter dem Druck der Nationen machten einige Zugeständnisse.
9Inwiefern wurde aber die heilige Stadt von den Nationen niedergetreten? Offensichtlich ist mit dieser Stadt nicht das Jerusalem gemeint, das über 25 Jahre vor der Niederschrift der Offenbarung zerstört worden war. Nein, die heilige Stadt ist das Neue Jerusalem, das in der Offenbarung später beschrieben und das gegenwärtig auf der Erde durch den Überrest der gesalbten Christen im inneren Vorhof des Tempels vertreten wird. Mit der Zeit werden auch sie zu einem Teil der heiligen Stadt werden. Das Niedertreten dieser Christen ist somit gleichbedeutend mit dem Niedertreten der Stadt selbst (Offenbarung 21:2, 9-21).
DiezweiZeugen
10Selbst als diese Loyalgesinnten niedergetreten wurden, hörten sie nicht auf, treue Zeugen Jehovas zu sein. Deshalb heißt es in der Prophezeiung weiter: „‚UndichwillmeinezweiZeugentausendzweihundertsechzigTagemitSacktuchbekleidetprophezeienlassen.‘DiesesindversinnbildlichtdurchdiezweiOlivenbäumeunddiezweiLeuchterundstehenvordemHerrnderErde“(Offenbarung11:3,4,„Neue-Welt-ÜbersetzungderHeiligenSchrift—mitStudienverweisen“).
11Diese treuen gesalbten Christen mußten Ausharren bekunden, denn sie sollten „mit Sacktuch bekleidet“ prophezeien. Was bedeutete das? In biblischen Zeiten versinnbildlichte Sacktuch oft Trauer. Mit Sacktuch bekleidet zu sein war ein Zeichen dafür, daß man vor Kummer oder Leid niedergedrückt war (1. Mose 37:34; Hiob 16:15, 16; Hesekiel 27:31). Sacktuch wird mit den unheilkündenden oder betrüblichen Botschaften, die Gottes Propheten verkündigen mußten, in Verbindung gebracht (Jesaja 3:8, 24-26; Jeremia 48:37; 49:3). Das Tragen von Sacktuch konnte auch Demut oder Reue aufgrund einer göttlichen Warnung andeuten (Jona 3:5). Das Sacktuch, mit dem die zwei Zeugen bekleidet waren, scheint auf ihr demütiges Ausharren im Ankündigen der Urteilssprüche Jehovas hinzudeuten. Sie waren Zeugen, die seinen Tag der Rache verkündigten, der für die Nationen Trauer mit sich bringen würde (5. Mose 32:41-43).
12Die Johannes-Klasse mußte diese Botschaft während einer bestimmten Zeit predigen, und zwar 1 260 Tage oder 42 Monate — ebensolang, wie die heilige Stadt niedergetreten werden sollte. Die Länge dieses Zeitabschnitts ist offenbar buchstäblich aufzufassen, da sie auf zwei verschiedene Arten angegeben wird, zuerst in Monaten und dann in Tagen. Gleichzeitig mit dem Beginn des Tages des Herrn begannen die dreieinhalb Jahre, in denen Gottes Diener all die bitteren Erfahrungen durchmachten, die in den obigen Versen vorhergesagt wurden, das heißt die Zeitspanne vom Ausbruch des Ersten Weltkrieges in der zweiten Hälfte des Jahres 1914 bis zur ersten Hälfte des Jahres 1918 (Offenbarung 1:10). Sie predigten eine „Sacktuch“-Botschaft, die Botschaft von Jehovas Urteil über die Christenheit und die Welt.
13Daß sie durch zwei Zeugen versinnbildlicht wurden, ist für uns eine Bestätigung, daß ihre Botschaft der Wahrheit entsprach und gut begründet war. (Vergleiche 5. Mose 17:6; Johannes 8:17, 18.) Johannes bezeichnet sie als „die zwei Olivenbäume und die zwei Leuchter“ und sagt von ihnen, sie ständen „vor dem Herrn der Erde“. Damit bezog er sich offensichtlich auf die Prophezeiung Sacharjas, der einen siebenarmigen Leuchter und zwei Olivenbäume sah. Von den Olivenbäumen heißt es, sie veranschaulichten „die zwei Gesalbten“ — den Statthalter Serubbabel und den Hohenpriester Josua —, „die neben dem Herrn der ganzen Erde stehen“ (Sacharja 4:1-3, 14).
14Sacharja lebte in einer Zeit des Wiederaufbaus, und seine Vision von den zwei Olivenbäumen bedeutete, daß Serubbabel und Josua mit Jehovas Geist gesegnet würden, um das Volk zur Tätigkeit zu ermutigen. Die Vision von dem Leuchter erinnerte Sacharja daran, ‘den Tag kleiner Dinge nicht zu verachten’, weil Jehovas Vorsätze verwirklicht werden würden, und zwar „ ‚nicht durch eine Streitmacht noch durch Kraft, sondern durch meinen Geist‘, hat Jehova der Heerscharen gesagt“ (Sacharja 4:6, 10; 8:9). Die kleine Schar Christen, die während des Ersten Weltkrieges den Menschen beharrlich das Licht der Wahrheit überbrachten, wurden für ein ähnliches Wiederaufbauwerk eingesetzt. Auch sie waren eine Quelle der Ermutigung, und da sie nur so wenige waren, mußten sie lernen, sich auf Jehovas Kraft zu verlassen, und durften den Tag kleiner Anfänge nicht verachten.
15Daß sie als zwei Zeugen beschrieben wurden, erinnert uns an die Umgestaltung. In dieser Vision wurde Jesus von dreien seiner Apostel in der Herrlichkeit des Königreiches zusammen mit Moses und Elia gesehen. Das deutete prophetisch an, daß sich Jesus im Jahre 1914 auf seinen Thron der Herrlichkeit setzen würde, um ein Werk durchzuführen, das im Vorbild von diesen beiden Propheten durchgeführt wurde (Matthäus 17:1-3; 25:31). Passenderweise sieht man die zwei Zeugen Zeichen tun, die an die Zeichen erinnern, die Moses und Elia taten. Johannes sagt zum Beispiel über sie: „Undwennihnenjemandschadenwill,gehtFeuervonihremMundausundverzehrtihreFeinde;undsollteihnenjemandschadenwollen,somußeraufdieseWeisegetötetwerden.DiesehabendieGewalt,denHimmelzuverschließen,damitwährendderTage,dasieprophezeien,keinRegenfalle“(Offenbarung11:5,6a).
16Das erinnert uns an die Zeit, als die Gewalt oder Autorität des Propheten Moses in Israel in Frage gestellt wurde. Mit feurigen Worten verurteilte Moses die Rebellen, und Jehova vernichtete sie, 250 von ihnen durch buchstäbliches Feuer vom Himmel (4. Mose 16:1-7, 28-35). In der Neuzeit hielten die Führer der Christenheit den Bibelforschern höhnisch entgegen, sie hätten keinen akademischen Grad an einer theologischen Hochschule erworben. Jehovas Zeugen verfügten jedoch als Diener Gottes über höhere Auszeichnungen: die sanftmütigen Menschen, die ihre biblische Botschaft annahmen (2. Korinther 3:2, 3). Im Jahre 1917 veröffentlichten die Bibelforscher DasvollendeteGeheimnis, einen eindrucksvollen Kommentar zur Offenbarung und zu Hesekiel. Danach wurden 10 000 000 Exemplare des vierseitigen Traktats TheBibleStudentsMonthly (Der Schriftforscher, Monatsheft) verbreitet, das den Artikel enthielt: „Der Fall Babylons — Warum die Christenheit jetzt leiden muß — Das Endergebnis“. In den Vereinigten Staaten machte sich die wütende Geistlichkeit die Kriegshysterie zunutze, um ein Verbot des erwähnten Buches zu erwirken. In anderen Ländern wurde das Buch zensiert. Dessenungeachtet setzten Gottes Diener ihren Kampf durch feurige Botschaften fort, die sie in mehreren Ausgaben des vierseitigen Traktats Königreichsnachrichten veröffentlichten. Im Verlauf des Tages des Herrn erschienen weitere Publikationen, in denen unmißverständlich auf das geistige Versagen der Christenheit hingewiesen wurde. (Vergleiche Jeremia 5:14.)
17Und wie war es mit Elia? In den Tagen der Könige Israels kündigte dieser Prophet eine Dürre an, durch die Jehovas Zorn über die israelitischen Baalsanbeter zum Ausdruck kommen sollte. Diese Dürre dauerte dreieinhalb Jahre (1. Könige 17:1; 18:41-45; Lukas 4:25; Jakobus 5:17). Als der untreue König Ahasja später Soldaten zu Elia sandte, die ihn vor den König bringen sollten, rief der Prophet Feuer vom Himmel herab, das die Soldaten verzehrte. Erst als ein Oberster den richtigen Respekt vor der Stellung des Propheten zeigte, war Elia bereit, mit ihm zum König zu gehen (2. Könige 1:5-16). In den Jahren 1914 bis 1918 machte der gesalbte Überrest mutig auf die in der Christenheit herrschende geistige Dürre aufmerksam und warnte vor einem feurigen Strafgericht, „vor dem Kommen des großen und furchteinflößenden Tages Jehovas“ (Maleachi 4:1, 5; Amos 8:11).
18Johannes berichtet über die zwei Zeugen weiter: „UndsiehabenGewaltüberdieWasser,umsieinBlutzuverwandeln,unddieErdemitjederArtvonPlagenzuschlagen,sooftsieeswünschen“(Offenbarung11:6b). Um Pharao zu bewegen, Israel ziehen zu lassen, ließ Jehova durch Moses über das bedrückende Ägypten verschiedene Plagen kommen, zu denen auch das Verwandeln von Wasser in Blut gehörte. Jahrhunderte später erinnerten sich die Philister, die Feinde Israels, noch gut an das, was Jehova an Ägypten getan hatte, weshalb sie ausriefen: „Wer wird uns aus der Hand dieses majestätischen Gottes retten? Das ist der Gott, der Ägypten mit jeder Art der Schlachtung [„Plagen“, Menge] in der Wildnis schlug“ (1. Samuel 4:8; Psalm 105:29). Moses stellte Jesus dar, der die Befugnis oder Gewalt hatte, die damaligen geistlichen Führer für von Gott verurteilt zu erklären (Matthäus 23:13; 28:18; Apostelgeschichte 3:22). Und die Brüder Christi, die zwei Zeugen, wiesen auf die tödliche Wirkung der „Wasser“ hin, die die geistlichen Führer der Christenheit ihren Herden vorsetzten.
DiezweiZeugenwerdengetötet
19Diese Plagen trafen die Christenheit so hart, daß sie sich — nachdem die zwei Zeugen 42 Monate lang mit Sacktuch bekleidet prophezeit hatten — ihren weltlichen Einfluß zunutze machte, um die beiden „töten“ zu lassen. Johannes schreibt: „WennsieihrZeugnisgebenbeendethaben,wirddaswildeTier,dasausdemAbgrundheraufsteigt,Kriegmitihnenführenundsiebesiegenundsietöten.UndihreLeichnamewerdenaufderbreitenStraßedergroßenStadtliegen,dieingeistigemSinneSodomundÄgyptenheißt,woauchihrHerrandenPfahlgebrachtwurde.UndLeutevondenVölkernundStämmenundZungenundNationenwerdenihreLeichnamedreieinhalbTagelanganschauen,undsielassennichtzu,daßihreLeichnameineineGruftgelegtwerden.Unddie,dieaufderErdewohnen,freuensichübersieundsindfroh,undsiewerdeneinanderGabensenden,weildiesezweiProphetendie,dieaufderErdewohnen,quälten“(Offenbarung11:7-10).
20Das ist die erste von 37 Stellen in der Offenbarung, wo ein wildes Tier erwähnt wird. Zur gegebenen Zeit werden wir dieses und andere Tiere eingehender betrachten. Im Moment mag es genügen zu sagen, daß „das wilde Tier, das aus dem Abgrund heraufsteigt“, ein von Satan ins Leben gerufenes politisches System der Dinge ist. (Vergleiche Offenbarung 13:1; Daniel 7:2, 3, 17.)
21In den Jahren 1914 bis 1918 waren die Nationen mit dem Ersten Weltkrieg beschäftigt. Nationalistische Gefühle erhitzten die Gemüter, und im Frühling des Jahres 1918 machten sich die religiösen Feinde der zwei Zeugen diese Situation zunutze. Es gelang ihnen, die staatliche Gerichtsbarkeit so weit zu beeinflussen, daß einige verantwortliche Prediger der Watch Tower Bible and Tract Society zu Unrecht staatsfeindlicher Umtriebe angeklagt wurden und ins Gefängnis kamen. Ihre treuen Mitarbeiter waren bestürzt. Das Königreichswerk kam beinahe zum Stillstand. Es war, als ob das Predigtwerk tot gewesen wäre. In biblischen Zeiten war es eine furchtbare Demütigung, nicht in einer Gedächtnisgruft beigesetzt zu werden (Psalm 79:1-3; 1. Könige 13:21, 22). Unbegraben liegen gelassen zu werden wäre für die zwei Zeugen somit eine große Schmach gewesen. In dem heißen Klima Palästinas würde ein auf offener Straße liegender Leichnam nach dreieinhalb buchstäblichen Tagen zu riechen beginnen. (Vergleiche Johannes 11:39.) Diese Einzelheit der Prophezeiung zeigt demnach an, welche Schande die zwei Zeugen ertragen mußten. Man lehnte es sogar ab, die obenerwähnten Inhaftierten gegen Kaution freizulassen, bevor die Berufungsverhandlungen abgeschlossen waren. Sie wurden so lange in der Öffentlichkeit bloßgestellt, daß sie für die Bewohner der „großen Stadt“ sozusagen zum Gestank wurden. Was ist aber mit dieser „großen Stadt“ gemeint?
22Johannes gibt uns einige Anhaltspunkte. Er sagt, Jesus sei dort an den Pfahl geschlagen worden. Wir denken deshalb sogleich an Jerusalem. Er erwähnt aber auch, daß die große Stadt Sodom und Ägypten heißt. Das buchstäbliche Jerusalem wurde einst wegen seiner unreinen Handlungen Sodom genannt (Jesaja 1:8-10; vergleiche Hesekiel 16:49, 53-58). Und Ägypten, die erste Weltmacht, erscheint mitunter als Sinnbild des gegenwärtigen Weltsystems der Dinge (Jesaja 19:1, 19; Joel 3:19). Diese große Stadt versinnbildlicht somit ein verunreinigtes „Jerusalem“, das angeblich Gott anbetet, in Wirklichkeit aber ebenso unrein und sündig ist wie einst Sodom, und das wie das damalige Ägypten zu dem gegenwärtigen satanischen Weltsystem der Dinge gehört. Sie stellt die Christenheit dar, das neuzeitliche Gegenstück des untreuen Jerusalem, die Organisation, deren Angehörige so viel Ursache zur Freude hatten, als es ihnen gelang, die belästigende Predigttätigkeit der zwei Zeugen lahmzulegen.
Wiederauferweckt!
23Die Presse schloß sich der Geistlichkeit in ihrer Verleumdung des Volkes Gottes an. In einer Zeitung hieß es: „Dem VollendetenGeheimnis ist ein Ende gemacht worden.“ Doch weit gefehlt! Die zwei Zeugen blieben nicht tot. Wir lesen: „UndnachdendreieinhalbTagenkamvonGottherGeistdesLebensinsie,undsiestelltensichaufihreFüße,undgroßeFurchtbefieldie,diesiesahen.UndsiehörteneinelauteStimmeausdemHimmelzuihnensagen:‚Kommthierherauf.‘UndsiegingeninderWolkeindenHimmelhinauf,undihreFeindesahensie“(Offenbarung11:11,12). Sie hatten demnach ein ähnliches Erlebnis wie die verdorrten Gebeine in dem Tal, das Hesekiel in einer Vision besichtigte. Jehova hauchte jene verdorrten Gebeine an, und sie wurden lebendig. Das veranschaulichte die Wiedergeburt der Nation Israel nach 70jähriger Gefangenschaft in Babylon (Hesekiel 37:1-14). Diese beiden Prophezeiungen, aus Hesekiel und aus der Offenbarung, erfüllten sich auffallend im Jahre 1919, als Jehova seine „verstorbenen“ Zeugen wieder zu tätigem Leben erweckte.
24Welch ein Schock für ihre Verfolger! Die Leichname der zwei Zeugen waren plötzlich wieder am Leben und aktiv. Das war für jene Geistlichen eine bittere Pille, um so mehr, als sich die christlichen Prediger, die auf ihre Veranlassung ins Gefängnis gekommen waren, wieder auf freiem Fuß befanden und später völlig rehabilitiert wurden. Noch mehr bestürzt müssen sie gewesen sein, als die Bibelforscher im September 1919 in Cedar Point (Ohio, USA) einen Kongreß abhielten. Bei dieser Gelegenheit hielt der Präsident der Watch Tower Society, J. F. Rutherford, der kurz vorher aus dem Gefängnis entlassen worden war, die aufrüttelnde Ansprache „Die Verkündigung des Königreiches“, die sich auf Offenbarung 15:2 und Jesaja 52:7 stützte. Die Glieder der Johannes-Klasse begannen wieder zu „prophezeien“, das heißt öffentlich zu predigen. Mit neuer Kraft stellten sie die Heuchelei der Christenheit immer deutlicher bloß.
25Die Christenheit versuchte wiederholt, einen Sieg wie den im Jahre 1918 zu erringen. Man nahm Zuflucht zu Pöbelaktionen, zur Rechtsverdrehung, zu Gefängnisstrafen und sogar zu Hinrichtungen — alles aber ohne Erfolg! Nach 1919 befand sich der geistige Bereich der zwei Zeugen außerhalb der Reichweite ihrer Feinde. In jenem Jahr hatte Jehova zu ihnen gesagt: „Kommt hierherauf“, und sie waren in eine erhöhte geistige Stellung aufgestiegen, in der ihre Feinde sie zwar sehen, aber ihnen nichts anhaben konnten. Wie sehr die große Stadt durch die Wiederherstellung der zwei Zeugen erschüttert wurde, beschreibt Johannes wie folgt: „UndinjenerStundeereignetesicheingroßesErdbeben,undeinZehntelderStadtfiel;undsiebentausendPersonenwurdendurchdasErdbebengetötet,unddieübrigengerieteninFurchtundverherrlichtendenGottdesHimmels“(Offenbarung11:13). Es kam im religiösen Bereich tatsächlich zu großen Erschütterungen. Es war, als ob sich der Boden unter den Füßen der Führer der anerkannten Kirchen bewegte, als diese Gruppe wiederbelebter Christen ans Werk ging. Ein Zehntel der Stadt, in übertragenem Sinn 7 000 Personen, wurden so gründlich betroffen, daß von ihnen gesagt wird, sie seien getötet worden.
26Der Ausdruck „ein Zehntel der Stadt“ erinnert uns daran, daß Jesaja über das alte Jerusalem prophezeite, ein Zehntel werde als ein heiliger Same die Zerstörung der Stadt überleben (Jesaja 6:13). Und die Zahl 7 000 erinnert uns daran, daß Jehova zu Elia — der dachte, er sei der einzige in Israel, der treu geblieben sei — sagte, es seien noch 7 000 übriggeblieben, die sich nicht vor Baal gebeugt hätten (1. Könige 19:14, 18). Im ersten Jahrhundert äußerte der Apostel Paulus den Gedanken, daß diese 7 000 den Überrest der Juden darstellten, der die gute Botschaft über den Christus annahm (Römer 11:1-5). Diese Bibeltexte helfen uns verstehen, daß die „siebentausend“ und das „Zehntel der Stadt“, die in Offenbarung 11:13 erwähnt werden, diejenigen sind, die auf die wiederhergestellten zwei Zeugen hören und die sündige große Stadt verlassen. Sie sterben gleichsam in den Augen der Christenheit. Ihre Namen wurden aus ihren Kirchenregistern gestrichen. Sie existieren für sie nicht mehr.
27Wie aber ‘verherrlichten die übrigen [der Christenheit] den Gott des Himmels’? Jedenfalls nicht dadurch, daß sie ihre abtrünnige Religion aufgaben und Diener Gottes wurden. Es ist vielmehr so zu verstehen, wie es in dem Werk WordStudiesintheNewTestament von Vincent erklärt wird, in dem über die Worte „verherrlichten den Gott des Himmels“ gesagt wird: „Diese Wendung bedeutet weder Bekehrung noch Reue, noch Danksagung, sondern Anerkennung; das ist ihr üblicher Sinn in der Bibel. Vergleiche Jos. 7, 19 (Sept.) . Joh. 9, 24 ; Apg. 12, 23 ; Röm. 4, 20 .“ Die Christenheit mußte zu ihrem Leidwesen zugeben, daß der Gott der Bibelforscher durch deren Wiederbelebung zur christlichen Tätigkeit etwas Großes getan hatte.
28Vielleicht machten Geistliche dieses Eingeständnis nur in ihrem Innern oder sich selbst gegenüber. Jedenfalls ist von keinem bekannt, daß er den Gott der zwei Zeugen öffentlich anerkannt hätte. Die von Johannes geäußerte Prophezeiung Jehovas hilft uns jedoch erkennen, was in ihrem Herzen vor sich ging und welche Demütigung sie im Jahre 1919 erfuhren. Von jenem Jahr an begannen die „siebentausend“, die Christenheit zu verlassen, obwohl diese sich beharrlich bemühte, ihre Schafe zu behalten, und so mußte die Geistlichkeit nun eingestehen, daß der Gott der Johannes-Klasse stärker war als ihr Gott. In den letzten Jahren konnte sie das noch deutlicher erkennen, da sich viele weitere Angehörige ihrer Herde von ihr abgewandt haben und jetzt wie das Volk, das auf dem Berg Karmel Elias Triumph über die Baalsanbeter miterlebte, gleichsam sagen: „Jehova ist der wahre Gott! Jehova ist der wahre Gott!“ (1. Könige 18:39).
29Beachten wir aber, was Johannes weiter sagt: „DaszweiteWeheistvorbei.Siehe!DasdritteWehekommteilends“(Offenbarung11:14). Wenn die Christenheit schon durch das, was bis jetzt geschehen ist, erschüttert wurde, was wird sie erst tun, wenn das dritte Wehe angekündigt wird, der siebte Engel seine Trompete bläst und das heilige Geheimnis Gottes schließlich vollendet ist? (Offenbarung 10:7).
BEFORE the second woe is finally past, the strong angel calls upon John to take part in another prophetic presentation, this one having to do with the temple. (Revelation 9:12; 10:1) Here is what John reports: “Andareedlikearodwasgivenmeashesaid:‘GetupandmeasurethetemplesanctuaryofGodandthealtarandthoseworshipinginit.’”—Revelation11:1.
TheTempleSanctuary
2 The temple here mentioned cannot be any literal temple in Jerusalem, since the last of these was destroyed by the Romans in 70 C.E. The apostle Paul, however, showed that even before that destruction, there had appeared another temple sanctuary that would endure right up to our day. This was the great spiritual temple that fulfilled the prophetic types provided by the tabernacle and later by the temples built in Jerusalem. It is “the true tent, which Jehovah put up, and not man,” and its High Priest is Jesus, whom Paul describes as having already “sat down at the right hand of the throne of the Majesty in the heavens.” Its Most Holy is the location of Jehovah’s presence in heaven itself.—Hebrews 8:1, 2; 9:11, 24.
3 The apostle Paul explains that the curtain of the tabernacle, separating the Most Holy from the Holy compartment, pictures Jesus’ flesh. When Jesus sacrificed his life, this curtain was rent in two, showing that Jesus’ flesh was no longer a barrier to his entry into Jehovah’s presence in heaven. On the basis of Jesus’ sacrifice, his anointed underpriests who died faithful would, in due course, also pass into the heavens. (Matthew 27:50, 51; Hebrews 9:3; 10:19, 20) Paul points out, too, that the continual sacrifices of animals at the tabernacle pointed forward to Jesus’ one sacrifice of his perfect human life. The altar of sacrifice in the courtyard represented Jehovah’s provision, according to his will, for accepting Jesus’ sacrifice in behalf of the “many”—of the anointed and, later, of the other sheep—who would be “earnestly looking for him for their salvation.”—Hebrews 9:28; 10:9, 10; John 10:16.
4 From this divinely inspired information, we can conclude that the Holy Place in the tabernacle symbolizes a holy condition enjoyed first by Christ and then by the anointed members of the royal priesthood of the 144,000 while they are still on earth, before entering through “the curtain.” (Hebrews 6:19, 20; 1 Peter 2:9) It well represents their having been adopted as spiritual sons of God, even as God acknowledged Jesus to be his Son following Jesus’ baptism in the Jordan in 29 C.E. (Luke 3:22; Romans 8:15) And what of the inner courtyard, the only part of the tabernacle visible to nonpriestly Israelites and the place where the sacrifices were made? This pictures the perfect standing of the man Jesus that qualified him to offer his life for mankind. It also represents the righteous standing as holy ones, imputed on the basis of Jesus’ sacrifice, that his anointed followers enjoy while on earth.—Romans 1:7; 5:1.
MeasuringtheTempleSanctuary
5 John is told to “measure the temple sanctuary of God and the altar and those worshiping in it.” What does this imply? In the Hebrew Scripture prophecies, such measuring provided a guarantee that justice would be rendered on the basis of Jehovah’s perfect standards. In the days of wicked King Manasseh, the prophetic measuring of Jerusalem testified to an unalterable judgment of destruction on that city. (2 Kings 21:13; Lamentations 2:8) Later, however, when Jeremiah saw Jerusalem being measured, this confirmed that the city would be rebuilt. (Jeremiah 31:39; see also Zechariah 2:2-8.) Likewise, the extensive and detailed measuring of the visionary temple witnessed by Ezekiel was a guarantee to the Jewish exiles in Babylon that true worship would be restored in their homeland. It was also a reminder that, in view of their errors, Israel henceforth had to measure up to God’s holy standards.—Ezekiel 40:3, 4; 43:10.
6 Therefore, when John is commanded to measure the temple sanctuary and those priests worshipping in it, it is a sign that nothing can prevent the fulfillment of Jehovah’s purposes regarding the temple arrangement and those associated with it, and that those purposes are nearing their climax. Now that all things have been placed under the feet of Jehovah’s strong angel, it is the time for “the mountain of the house of Jehovah” to become “firmly established above the top of the mountains.” (Isaiah 2:2-4) Jehovah’s pure worship must be exalted, after centuries of Christendom’s apostasy. It is also time for those of Jesus’ faithful brothers who have died to be resurrected into “the Holy of Holies.” (Daniel 9:24; 1 Thessalonians 4:14-16; Revelation 6:11; 14:4) And the last sealed ones on earth of “the slaves of our God” must be measured according to the divine standards in order to qualify for their permanent place in the temple arrangement as spirit-begotten sons of God. The John class today is fully aware of those holy standards and is determined to measure up to them.—Revelation 7:1-3; Matthew 13:41, 42; Ephesians 1:13, 14; compare Romans 11:20.
TheTramplingoftheCourtyard
7 Why was John forbidden to measure the courtyard? He tells us in these words: “Butasforthecourtyardthatisoutsidethetemplesanctuary,castitclearoutanddonotmeasureit,becauseithasbeengiventothenations,andtheywilltrampletheholycityunderfootforforty-twomonths.”(Revelation11:2) We have noted that the inner courtyard pictures the righteous standing on earth of spirit-begotten Christians. As we shall see, the reference here is to the literal 42 months extending from December 1914 to June 1918, when all professing Christians were put to a severe test. Would they uphold Jehovah’s righteous standards during those war years? Most did not. En bloc, the clergy of Christendom put nationalism ahead of obedience to divine law. On both sides of the war, which was fought mainly in Christendom, the clergy preached the young men into the trenches. Millions were slaughtered. By the time that judgment started with the house of God in 1918, the United States had also entered that bloodspilling, and the clergy of all of Christendom had incurred a bloodguilt that still cries out for divine vengeance. (1 Peter 4:17) Their being cast out has become permanent, irreversible.—Isaiah 59:1-3, 7, 8; Jeremiah 19:3, 4.
8 What, though, of the small group of Bible Students? Were they to be measured immediately in 1914 by their adherence to divine standards? No. Like the professed Christians of Christendom, they too must be tested. They were ‘cast clear out, given to the nations’ to be severely tried and persecuted. Many of them realized that they should not go out and kill their fellowman, but as yet they did not fully appreciate Christian neutrality. (Micah 4:3; John 17:14, 16; 1 John 3:15) Under pressure from the nations, some compromised.
9 How was it, though, that the holy city was trampled underfoot by those nations? Clearly, this does not refer to the Jerusalem that was destroyed over 25 years before Revelation was written. Rather, the holy city is New Jerusalem, described later in Revelation, that is represented now on earth by the remaining anointed Christians in the temple’s inner courtyard. In time, these also will become a part of the holy city. So trampling on them is tantamount to trampling on the city itself.—Revelation 21:2, 9-21.
TheTwoWitnesses
10 Even while being trampled on, these loyal ones do not cease to be Jehovah’s faithful witnesses. Hence, the prophecy continues: “‘AndIwillcausemytwowitnessestoprophesyathousandtwohundredandsixtydaysdressedinsackcloth.’ThesearesymbolizedbythetwoolivetreesandthetwolampstandsandarestandingbeforetheLordoftheearth.”—Revelation11:3,4.
11 These faithful anointed Christians needed the quality of endurance, for they had to prophesy “in sackcloth.” What did this mean? In Bible times sackcloth often symbolized mourning. Wearing it was a sign that the person had been brought low in sorrow or distress. (Genesis 37:34; Job 16:15, 16; Ezekiel 27:31) Sackcloth was associated with the mournful messages of doom or grief that God’s prophets had to proclaim. (Isaiah 3:8, 24-26; Jeremiah 48:37; 49:3) The wearing of sackcloth could indicate humility or repentance in view of divine warning. (Jonah 3:5) The sackcloth worn by the two witnesses appears to indicate their humble endurance in announcing Jehovah’s judgments. They were witnesses proclaiming his day of vengeance that would bring mourning also to the nations.—Deuteronomy 32:41-43.
12 The John class had to preach this message for a definitely stated time: 1,260 days, or 42 months, the same length of time that the holy city was to be trampled underfoot. This period seems to be literal, since it is expressed in two different ways, first in months and then in days. Additionally, at the beginning of the Lord’s day, there was a marked period of three and a half years when the hard experiences of God’s people matched the events prophesied here—starting in December 1914 and continuing to June 1918. (Revelation 1:10) They preached a “sackcloth” message concerning Jehovah’s judgment of Christendom and the world.
13 The fact that they were symbolized by two witnesses confirms to us that their message was accurate and well founded. (Compare Deuteronomy 17:6; John 8:17, 18.) John calls them “the two olive trees and the two lampstands,” saying that they “are standing before the Lord of the earth.” This is an evident reference to the prophecy of Zechariah, who saw a seven-branched lampstand and two olive trees. The olive trees were said to picture “the two anointed ones,” that is, Governor Zerubbabel and High Priest Joshua, “standing alongside the Lord of the whole earth.”—Zechariah 4:1-3, 14.
14 Zechariah lived in a time of rebuilding, and his vision of the two olive trees meant that Zerubbabel and Joshua would be blessed with Jehovah’s spirit in strengthening the people for the work. The vision of the lampstand reminded Zechariah not to ‘despise the day of small things’ because Jehovah’s purposes would be carried out—“‘not by a military force, nor by power, but by my spirit,’ Jehovah of armies has said.” (Zechariah 4:6, 10; 8:9) The small band of Christians persistently carrying the light of truth to mankind during the first world war would similarly be used in a rebuilding work. They too would be a source of encouragement and, few as they were, would learn to rely on Jehovah’s strength, not despising the day of small beginnings.
15 The fact that they were described as two witnesses also reminds us of the transfiguration. In that vision, three of Jesus’ apostles saw him in Kingdom glory, accompanied by Moses and Elijah. This foreshadowed Jesus’ sitting down on his glorious throne in 1914 to accomplish a work prefigured by those two prophets. (Matthew 17:1-3) Fittingly, the two witnesses are now seen to perform signs reminiscent of those of Moses and Elijah. For example, John says of them: “Andifanyonewantstoharmthem,fireissuesforthfromtheirmouthsanddevourstheirenemies;andifanyoneshouldwanttoharmthem,inthismannerhemustbekilled.Thesehavetheauthoritytoshutupheaventhatnorainshouldfallduringthedaysoftheirprophesying.”—Revelation11:5,6a.
16 This reminds us of the time when Moses’ authority was challenged in Israel. That prophet uttered fiery words of judgment, and Jehovah destroyed the rebels, consuming 250 of them by literal fire from heaven. (Numbers 16:1-7, 28-35) Similarly, Christendom’s leaders defied the Bible Students, saying that these had never graduated from theological colleges. But God’s witnesses had higher credentials as ministers: those meek persons who heeded their Scriptural message. (2 Corinthians 3:2, 3) In 1917 the Bible Students published TheFinishedMystery, a powerful commentary on Revelation and Ezekiel. This was followed by the distribution of 10,000,000 copies of the four-page tract TheBibleStudentsMonthly with the feature article entitled “The Fall of Babylon—Why Christendom Must Now Suffer—the Final Outcome.” In the United States, the irate clergy used the war hysteria as an excuse to get the book banned. In other countries the book was censored. Nevertheless, God’s servants kept fighting back with fiery issues of the four-page tract entitled KingdomNews. As the Lord’s day proceeded, other publications would make clear Christendom’s spiritually defunct condition.—Compare Jeremiah 5:14.
17 What of Elijah? In the days of the kings of Israel, this prophet proclaimed a drought as an expression of Jehovah’s indignation on the Baal-worshipping Israelites. It lasted three and a half years. (1 Kings 17:1; 18:41-45; Luke 4:25; James 5:17) Later, when unfaithful King Ahaziah sent soldiers to force Elijah to come into his royal presence, the prophet called down fire from heaven to consume the soldiers. Only when a military commander showed proper respect for his position as a prophet did Elijah consent to accompany him to the king. (2 Kings 1:5-16) Likewise, between 1914 and 1918, the anointed remnant boldly drew attention to the spiritual drought in Christendom and warned of fiery judgment at “the coming of the great and fear-inspiring day of Jehovah.”—Malachi 4:1, 5; Amos 8:11.
18 John goes on to say of the two witnesses: “Andtheyhaveauthorityoverthewaterstoturnthemintobloodandtostriketheearthwitheverysortofplagueasoftenastheywish.”(Revelation11:6b) In order to persuade Pharaoh to let Israel go free, Jehovah used Moses in striking oppressive Egypt with plagues, including the turning of water into blood. Centuries later, the Philistine enemies of Israel well remembered Jehovah’s acts against Egypt, causing them to cry: “Who will save us from the hand of this majestic God? This is the God that was the smiter of Egypt with every sort of slaughter [“plague,” RevisedStandardVersion] in the wilderness.” (1 Samuel 4:8; Psalm 105:29) Moses portrayed Jesus, who had authority to pronounce God’s judgments on the religious leaders of his day. (Matthew 23:13; 28:18; Acts 3:22) And during the first world war Christ’s brothers, the two witnesses, exposed the death-dealing quality of “the waters” that Christendom was serving to her flocks.
TheTwoWitnessesAreKilled
19 So severe was this plague on Christendom that after the two witnesses had prophesied for 42 months in sackcloth, Christendom used her worldly influence to have them ‘killed.’ John writes: “Andwhentheyhavefinishedtheirwitnessing,thewildbeastthatascendsoutoftheabysswillmakewarwiththemandconquerthemandkillthem.AndtheircorpseswillbeonthebroadwayofthegreatcitywhichisinaspiritualsensecalledSodomandEgypt,wheretheirLordwasalsoimpaled.Andthoseofthepeoplesandtribesandtonguesandnationswilllookattheircorpsesforthreeandahalfdays,andtheydonotlettheircorpsesbelaidinatomb.Andthosedwellingontheearthrejoiceoverthemandenjoythemselves,andtheywillsendgiftstooneanother,becausethesetwoprophetstormentedthosedwellingontheearth.”—Revelation11:7-10.
20 This is the first of 37 references in Revelation to a wild beast. In due course we will examine this and other beasts in detail. Suffice it to say for now that “the wild beast that ascends out of the abyss” is of Satan’s design, a living political system of things.—Compare Revelation 13:1; Daniel 7:2, 3, 17.
21 From 1914 to 1918 the nations were occupied with the first world war. Nationalistic feelings ran high, and in the spring of 1918, the religious enemies of the two witnesses took advantage of the situation. They maneuvered the State’s legal apparatus so that responsible ministers of the Bible Students were imprisoned on false charges of sedition. Faithful coworkers were stunned. Kingdom activity almost ceased. It was as though the preaching work were dead. In Bible times it was a terrible indignity not to be interred in a memorial tomb. (Psalm 79:1-3; 1 Kings 13:21, 22) Therefore, great reproach would attach to leaving the two witnesses unburied. In the hot Palestinian climate, a corpse in the open street would really start to smell after three and a half literal days. (Compare John 11:39.) This detail in the prophecy thus indicates the shame that the two witnesses had to endure. Those mentioned above who were imprisoned were even denied bail while their cases were on appeal. They were exposed publicly long enough to become a stench to the inhabitants of “the great city.” But what was this “great city”?
22 John gives us some clues. He says that Jesus was impaled there. So we immediately think of Jerusalem. But he also says that the great city is called Sodom and Egypt. Well, literal Jerusalem was once called Sodom because of her unclean practices. (Isaiah 1:8-10; compare Ezekiel 16:49, 53-58.) And Egypt, the first world power, sometimes appears as a picture of this world system of things. (Isaiah 19:1, 19; Joel 3:19) Hence, this great city pictures a defiled “Jerusalem” that claims to worship God but that has become unclean and sinful, like Sodom, and a part of this satanic world system of things, like Egypt. It pictures Christendom, the modern equivalent of unfaithful Jerusalem, the organization whose members had so much reason to rejoice when they silenced the disturbing preaching of the two witnesses.
RaisedAgain!
23 The public press joined the clergy in vilifying God’s people, one paper saying: “The finis of TheFinishedMystery has been given.” Nothing, though, could have been further from the truth! The two witnesses did not stay dead. We read: “AndafterthethreeandahalfdaysspiritoflifefromGodenteredintothem,andtheystoodupontheirfeet,andgreatfearfelluponthosebeholdingthem.Andtheyheardaloudvoiceoutofheavensaytothem:‘Comeonuphere.’Andtheywentupintoheaveninthecloud,andtheirenemiesbeheldthem.”(Revelation11:11,12) Thus, they had an experience similar to that of the dry bones in the valley that Ezekiel visited in vision. Jehovah breathed upon those dry bones, and they came to life, providing a picture of the rebirth of the nation of Israel after 70 years of captivity in Babylon. (Ezekiel 37:1-14) These two prophecies, in Ezekiel and in Revelation, had their striking modern-day fulfillment in 1919, when Jehovah restored his “deceased” witnesses to vibrant life.
24 What a shock for those persecutors! The corpses of the two witnesses were suddenly alive and active again. It was a bitter pill for those clergymen to swallow, the more so since the Christian ministers whom they had schemed to put in prison were free again, later to be fully exonerated. The shock must have been even greater when, in September 1919, the Bible Students held a convention in Cedar Point, Ohio, U.S.A. Here J. F. Rutherford, recently released from prison, stirred conventioners with his talk “Announcing the Kingdom,” based on Revelation 15:2 and Isaiah 52:7. Those of the John class began once again to “prophesy,” or preach publicly. They advanced from strength to strength, fearlessly exposing Christendom’s hypocrisy.
25 Christendom tried again and again to repeat her triumph of 1918. She resorted to mob action, legal maneuvering, imprisonment, even executions—all to no avail! After 1919 the spiritual domain of the two witnesses was out of her reach. In that year Jehovah had said to them: “Come on up here,” and they had ascended to an elevated spiritual state where their enemies could see them but could not touch them. John describes the shocking effect their restoration had on the great city: “Andinthathouragreatearthquakeoccurred,andatenthofthecityfell;andseventhousandpersonswerekilledbytheearthquake,andtherestbecamefrightenedandgaveglorytotheGodofheaven.”(Revelation11:13) There were truly great convulsions in the realm of religion. The ground seemed to move under the leaders of the established churches as this body of revivified Christians got to work. One tenth of their city, figuratively 7,000 persons, were so profoundly affected that they are spoken of as being killed.
26 The expression “a tenth of the city” reminds us that Isaiah prophesied regarding ancient Jerusalem that a tenth would survive the destruction of the city as a holy seed. (Isaiah 6:13) Similarly, the number 7,000 reminds us that when Elijah felt that he alone remained faithful in Israel, Jehovah told him that there were, in fact, still 7,000 who had not bent down to Baal. (1 Kings 19:14, 18) In the first century, the apostle Paul said that these 7,000 pictured the remnant of the Jews who had responded to the good news about the Christ. (Romans 11:1-5) These scriptures help us to understand that the “seven thousand” and the “tenth of the city” in Revelation 11:13 are those who respond to the restored two witnesses and abandon the sinful great city. They die, as it were, to Christendom. Their names are taken off her membership rolls. They no longer exist as far as she is concerned.
27 But how did ‘the rest [of Christendom] give glory to the God of heaven’? Certainly not by abandoning their apostate religion and becoming servants of God. Rather, it is as explained in Vincent’s WordStudiesintheNewTestament, in discussing the expression “gave glory to the God of heaven.” There it is stated: “The phrase signifies not conversion, nor repentance, nor thanksgiving, but recognition, which is its usual sense in scripture. Compare Josh. vii. 19 (Sept.). John ix. 24; Acts xii. 23; Rom. iv. 20.” To her chagrin, Christendom had to acknowledge that the God of the Bible Students had performed a great act in restoring them to Christian activity.
28 It may be that the clergy gave this acknowledgment only mentally, or to themselves. Certainly, none of them went on record as publicly acknowledging the God of the two witnesses. But Jehovah’s prophecy through John helps us to discern what was in their hearts and realize the humiliating shock that they experienced in 1919. From that year onward, as the “seven thousand” left Christendom despite her determined efforts to hold on to her sheep, the clergy were forced to recognize that the God of the John class was stronger than their god. In later years they would realize this even more clearly, as many more of their flock would depart, echoing the words of the people when Elijah triumphed over the Baal religionists at Mount Carmel: “Jehovah is the true God! Jehovah is the true God!”—1 Kings 18:39.
29 But listen! John tells us: “Thesecondwoeispast.Look!Thethirdwoeiscomingquickly.”(Revelation11:14) If Christendom is shaken by what has happened so far, what will she do when the third woe is announced, the seventh angel blows his trumpet, and the sacred secret of God is finally finished?—Revelation 10:7.
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Kapitel 25
Die Wiederbelebung der zwei Zeugen
BEVOR das zweite Wehe endgültig vorbei ist, wird Johannes von dem starken Engel aufgefordert, an einer weiteren prophetischen Darstellung teilzunehmen, diesmal in Verbindung mit dem Tempel (Offenbarung 9:12; 10:1). Johannes berichtet darüber folgendes: „Und es wurde mir ein Rohr gegeben, einem Stab gleich, als er sprach: ‚Steh auf, und miß das Tempelheiligtum Gottes und den Altar und die darin Anbetenden‘ “ (Offenbarung 11:1).
Das Tempelheiligtum
2Der hier erwähnte Tempel kann kein buchstäblicher Tempel in Jerusalem sein, da der letzte Tempel dort im Jahre 70 u. Z. von den Römern zerstört wurde. Der Apostel Paulus wies jedoch schon vor der Zerstörung dieses Tempels auf die Entstehung eines anderen Tempelheiligtums hin, das bis heute bestehen sollte. Es handelte sich dabei um den großen geistigen Tempel, das Gegenbild der Stiftshütte und der späteren Tempel in Jerusalem, die als prophetische Vorbilder gedient hatten. Dieser Tempel ist ‘das wahre Zelt, das Jehova aufschlug und nicht ein Mensch’, und sein Hoherpriester ist Jesus, von dem Paulus sagte, er habe sich bereits „zur Rechten des Thrones der Majestät in den Himmeln gesetzt“. Das Allerheiligste dieses Tempels ist die Stätte der Gegenwart Jehovas im Himmel (Hebräer 8:1, 2; 9:11, 24).
3Gemäß der Erklärung des Apostels Paulus stellt der Vorhang der Stiftshütte, der das Allerheiligste vom Heiligen trennte, Jesu Fleisch dar. Als Jesus sein Leben opferte, wurde dieser Vorhang entzweigerissen, was zeigte, daß das Fleisch für Jesus keine Schranke mehr war, die ihm den Eingang zu Jehovas Gegenwart im Himmel versperrte. Aufgrund des Opfers Jesu sollten zur bestimmten Zeit auch seine gesalbten Unterpriester, die in Treue sterben würden, in den Himmel eingehen (Matthäus 27:50, 51; Hebräer 9:3; 10:19, 20). Paulus macht ferner darauf aufmerksam, daß die Tieropfer, die in der Stiftshütte ständig dargebracht wurden, auf das eine Opfer des vollkommenen menschlichen Lebens Jesu hinwiesen. Der Opferaltar im Vorhof stellte die dem Willen Jehovas entsprechende Vorkehrung zur Annahme des Opfers Jesu dar, aus dem die „vielen“ Nutzen zogen — zunächst die Gesalbten und später die anderen Schafe —, ‘die ihn zu ihrer Rettung ernstlich erwarteten’ (Hebräer 9:28; 10:9, 10; Johannes 10:16).
4Aus diesem göttlich inspirierten Aufschluß können wir folgern, daß das Heilige in der Stiftshütte einen heiligen Zustand versinnbildlicht, in dem sich zunächst Christus befand und sich dann auch die gesalbten Glieder der königlichen Priesterschaft, die 144 000, befinden, während ihres Daseins auf der Erde, vor dem Durchgehen „durch den Vorhang“ (Hebräer 6:19, 20; 1. Petrus 2:9). Es veranschaulicht treffend, daß Gott sie als seine geistigen Söhne angenommen hat, wie er Jesus nach seiner Taufe im Jordan (29 u. Z.) als seinen Sohn anerkannte (Lukas 3:22; Römer 8:15). Und wie verhält es sich mit dem inneren Vorhof — der einzige Teil der Stiftshütte, den die nichtpriesterlichen Israeliten sehen konnten, und die Stätte, wo die Opfer dargebracht wurden? Er stellt den vollkommenen Zustand des Menschen Jesus dar, der es ihm ermöglichte, sein Leben zugunsten der Menschheit zu opfern. Er versinnbildlicht auch den gerechten Zustand, dessen sich die gesalbten Nachfolger Jesu als Heilige aufgrund seines Opfers zugerechnetermaßen erfreuen, solange sie auf der Erde sind (Römer 1:7; 5:1).
Das Tempelheiligtum messen
5Johannes wird aufgefordert, „das Tempelheiligtum Gottes und den Altar und die darin Anbetenden“ zu messen. Was ist damit gemeint? In Prophezeiungen der Hebräischen Schriften steht das Messen als Gewähr dafür, daß durch die Anwendung von Jehovas vollkommenen Maßstäben Gerechtigkeit — gemildert durch Barmherzigkeit — geübt wird. In den Tagen des schlechten Königs Manasse bedeutete das vorhergesagte Messen der Stadt Jerusalem für sie ein unabänderliches Vernichtungsurteil (2. Könige 21:13; Klagelieder 2:8). Später, als Jeremia sah, daß Jerusalem gemessen wurde, war dies jedoch eine Bestätigung, daß die Stadt wieder aufgebaut werden würde (Jeremia 31:39; siehe ferner Sacharja 2:2-8). Ebenso bot die ausgedehnte und genaue Messung des Tempels, den Hesekiel in einer Vision sah, den im Babylonischen Exil lebenden Juden die Gewähr dafür, daß die wahre Anbetung in ihrer Heimat wiederhergestellt werden würde. Sie sollten angesichts ihrer Vergehungen auch daran erinnert werden, daß sie sich künftig an Gottes heilige Maßstäbe zu halten hatten (Hesekiel 40:3, 4; 43:10).
6Demnach ist die an Johannes gerichtete Aufforderung, das Tempelheiligtum und die darin anbetenden Priester zu messen, ein Zeichen dafür, daß nichts die Vorsätze Jehovas in bezug auf die Tempeleinrichtung und die, die damit verbunden sind, durchkreuzen kann und daß die Verwirklichung dieser Vorsätze bald ihren Höhepunkt erreicht. Da jetzt alle Dinge den Füßen des starken Engels Jehovas unterworfen worden sind, ist es an der Zeit, daß „der Berg des Hauses Jehovas fest gegründet“ wird „über dem Gipfel der Berge“ (Jesaja 2:2-4). Jehovas reine Anbetung muß nach Jahrhunderten des Abfalls der Christenheit hoch erhoben werden. Außerdem ist für die treuen Brüder Jesu, die gestorben sind, die Zeit gekommen, auferweckt zu werden, um in „das Hochheilige“ einzugehen (Daniel 9:24; 1. Thessalonicher 4:14-16; Offenbarung 6:11; 14:4). Und die letzten noch auf der Erde lebenden versiegelten „Sklaven unseres Gottes“ müssen nach den göttlichen Maßstäben gemessen werden, um als geistgezeugte Söhne Gottes für immer ihre Stellung in der Tempeleinrichtung einnehmen zu können. Die Johannes-Klasse kennt diese heiligen Maßstäbe heute genau und ist entschlossen, ihnen zu entsprechen (Offenbarung 7:1-3; Matthäus 13:41, 42; Epheser 1:13, 14; vergleiche Römer 11:20).
Das Niedertreten des Vorhofs
7Warum durfte Johannes aber den Vorhof nicht messen? Er sagt es uns mit folgenden Worten: „Aber was den Vorhof außerhalb des Tempelheiligtums betrifft, wirf ihn hinaus und miß ihn nicht, denn er ist den Nationen gegeben worden, und sie werden die heilige Stadt zweiundvierzig Monate lang niedertreten“ (Offenbarung 11:2). Wir haben festgestellt, daß der innere Vorhof den gerechten Zustand der geistgezeugten Christen auf der Erde darstellt. Wie wir noch sehen werden, sind hier die buchstäblichen 42 Monate gemeint, die vom Oktober 1914 bis in das Jahr 1918 hinein dauerten und in denen alle, die sich zum Christentum bekannten, einer schweren Prüfung unterzogen wurden. Hielten sie sich während jener Kriegsjahre alle an Jehovas gerechte Maßstäbe? Die meisten nicht. Die Geistlichkeit der Christenheit als Ganzes zog den Nationalismus dem Gehorsam gegenüber dem göttlichen Gesetz vor. Auf beiden Seiten der kriegführenden Parteien, die größtenteils der Christenheit angehörten, trieb die Geistlichkeit die jungen Männer durch ihre Predigten in die Schützengräben. Millionen fanden den Tod. Zu der Zeit, als das Gericht beim Hause Gottes anfing (1918), waren auch die Vereinigten Staaten an diesem blutigen Krieg beteiligt, und die Geistlichkeit der ganzen Christenheit hatte sich eine Blutschuld aufgeladen, die immer noch nach göttlicher Rache schreit (1. Petrus 4:17). Sie ist für immer, ja unwiderruflich „hinausgeworfen“ worden (Jesaja 59:1-3, 7, 8; Jeremia 19:3, 4).
8Wie verhielt es sich aber mit der kleinen Gruppe der Bibelforscher? Sollten sie im Jahre 1914 sogleich in bezug auf ihr Festhalten an göttlichen Maßstäben „gemessen“ werden? Nein. Wie die angeblichen Christen der Christenheit sollten auch sie geprüft werden. Sie wurden ‘hinausgeworfen und den Nationen gegeben’, was für sie eine schwere Prüfung und Verfolgung mit sich brachte. Viele von ihnen hatten erkannt, daß sie nicht ausziehen durften, um ihre Mitmenschen zu töten, aber sie wußten doch noch nicht so recht, was christliche Neutralität bedeutet (Micha 4:3; Johannes 17:14, 16; 1. Johannes 3:15). Unter dem Druck der Nationen machten einige Zugeständnisse.
9Inwiefern wurde aber die heilige Stadt von den Nationen niedergetreten? Offensichtlich ist mit dieser Stadt nicht das Jerusalem gemeint, das über 25 Jahre vor der Niederschrift der Offenbarung zerstört worden war. Nein, die heilige Stadt ist das Neue Jerusalem, das in der Offenbarung später beschrieben und das gegenwärtig auf der Erde durch den Überrest der gesalbten Christen im inneren Vorhof des Tempels vertreten wird. Mit der Zeit werden auch sie zu einem Teil der heiligen Stadt werden. Das Niedertreten dieser Christen ist somit gleichbedeutend mit dem Niedertreten der Stadt selbst (Offenbarung 21:2, 9-21).
Die zwei Zeugen
10Selbst als diese Loyalgesinnten niedergetreten wurden, hörten sie nicht auf, treue Zeugen Jehovas zu sein. Deshalb heißt es in der Prophezeiung weiter: „ ‚Und ich will meine zwei Zeugen tausendzweihundertsechzig Tage mit Sacktuch bekleidet prophezeien lassen.‘ Diese sind versinnbildlicht durch die zwei Olivenbäume und die zwei Leuchter und stehen vor dem Herrn der Erde“ (Offenbarung 11:3, 4, „Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift — mit Studienverweisen“).
11Diese treuen gesalbten Christen mußten Ausharren bekunden, denn sie sollten „mit Sacktuch bekleidet“ prophezeien. Was bedeutete das? In biblischen Zeiten versinnbildlichte Sacktuch oft Trauer. Mit Sacktuch bekleidet zu sein war ein Zeichen dafür, daß man vor Kummer oder Leid niedergedrückt war (1. Mose 37:34; Hiob 16:15, 16; Hesekiel 27:31). Sacktuch wird mit den unheilkündenden oder betrüblichen Botschaften, die Gottes Propheten verkündigen mußten, in Verbindung gebracht (Jesaja 3:8, 24-26; Jeremia 48:37; 49:3). Das Tragen von Sacktuch konnte auch Demut oder Reue aufgrund einer göttlichen Warnung andeuten (Jona 3:5). Das Sacktuch, mit dem die zwei Zeugen bekleidet waren, scheint auf ihr demütiges Ausharren im Ankündigen der Urteilssprüche Jehovas hinzudeuten. Sie waren Zeugen, die seinen Tag der Rache verkündigten, der für die Nationen Trauer mit sich bringen würde (5. Mose 32:41-43).
12Die Johannes-Klasse mußte diese Botschaft während einer bestimmten Zeit predigen, und zwar 1 260 Tage oder 42 Monate — ebensolang, wie die heilige Stadt niedergetreten werden sollte. Die Länge dieses Zeitabschnitts ist offenbar buchstäblich aufzufassen, da sie auf zwei verschiedene Arten angegeben wird, zuerst in Monaten und dann in Tagen. Gleichzeitig mit dem Beginn des Tages des Herrn begannen die dreieinhalb Jahre, in denen Gottes Diener all die bitteren Erfahrungen durchmachten, die in den obigen Versen vorhergesagt wurden, das heißt die Zeitspanne vom Ausbruch des Ersten Weltkrieges in der zweiten Hälfte des Jahres 1914 bis zur ersten Hälfte des Jahres 1918 (Offenbarung 1:10). Sie predigten eine „Sacktuch“-Botschaft, die Botschaft von Jehovas Urteil über die Christenheit und die Welt.
13Daß sie durch zwei Zeugen versinnbildlicht wurden, ist für uns eine Bestätigung, daß ihre Botschaft der Wahrheit entsprach und gut begründet war. (Vergleiche 5. Mose 17:6; Johannes 8:17, 18.) Johannes bezeichnet sie als „die zwei Olivenbäume und die zwei Leuchter“ und sagt von ihnen, sie ständen „vor dem Herrn der Erde“. Damit bezog er sich offensichtlich auf die Prophezeiung Sacharjas, der einen siebenarmigen Leuchter und zwei Olivenbäume sah. Von den Olivenbäumen heißt es, sie veranschaulichten „die zwei Gesalbten“ — den Statthalter Serubbabel und den Hohenpriester Josua —, „die neben dem Herrn der ganzen Erde stehen“ (Sacharja 4:1-3, 14).
14Sacharja lebte in einer Zeit des Wiederaufbaus, und seine Vision von den zwei Olivenbäumen bedeutete, daß Serubbabel und Josua mit Jehovas Geist gesegnet würden, um das Volk zur Tätigkeit zu ermutigen. Die Vision von dem Leuchter erinnerte Sacharja daran, ‘den Tag kleiner Dinge nicht zu verachten’, weil Jehovas Vorsätze verwirklicht werden würden, und zwar „ ‚nicht durch eine Streitmacht noch durch Kraft, sondern durch meinen Geist‘, hat Jehova der Heerscharen gesagt“ (Sacharja 4:6, 10; 8:9). Die kleine Schar Christen, die während des Ersten Weltkrieges den Menschen beharrlich das Licht der Wahrheit überbrachten, wurden für ein ähnliches Wiederaufbauwerk eingesetzt. Auch sie waren eine Quelle der Ermutigung, und da sie nur so wenige waren, mußten sie lernen, sich auf Jehovas Kraft zu verlassen, und durften den Tag kleiner Anfänge nicht verachten.
15Daß sie als zwei Zeugen beschrieben wurden, erinnert uns an die Umgestaltung. In dieser Vision wurde Jesus von dreien seiner Apostel in der Herrlichkeit des Königreiches zusammen mit Moses und Elia gesehen. Das deutete prophetisch an, daß sich Jesus im Jahre 1914 auf seinen Thron der Herrlichkeit setzen würde, um ein Werk durchzuführen, das im Vorbild von diesen beiden Propheten durchgeführt wurde (Matthäus 17:1-3; 25:31). Passenderweise sieht man die zwei Zeugen Zeichen tun, die an die Zeichen erinnern, die Moses und Elia taten. Johannes sagt zum Beispiel über sie: „Und wenn ihnen jemand schaden will, geht Feuer von ihrem Mund aus und verzehrt ihre Feinde; und sollte ihnen jemand schaden wollen, so muß er auf diese Weise getötet werden. Diese haben die Gewalt, den Himmel zu verschließen, damit während der Tage, da sie prophezeien, kein Regen falle“ (Offenbarung 11:5, 6a).
16Das erinnert uns an die Zeit, als die Gewalt oder Autorität des Propheten Moses in Israel in Frage gestellt wurde. Mit feurigen Worten verurteilte Moses die Rebellen, und Jehova vernichtete sie, 250 von ihnen durch buchstäbliches Feuer vom Himmel (4. Mose 16:1-7, 28-35). In der Neuzeit hielten die Führer der Christenheit den Bibelforschern höhnisch entgegen, sie hätten keinen akademischen Grad an einer theologischen Hochschule erworben. Jehovas Zeugen verfügten jedoch als Diener Gottes über höhere Auszeichnungen: die sanftmütigen Menschen, die ihre biblische Botschaft annahmen (2. Korinther 3:2, 3). Im Jahre 1917 veröffentlichten die Bibelforscher Das vollendete Geheimnis, einen eindrucksvollen Kommentar zur Offenbarung und zu Hesekiel. Danach wurden 10 000 000 Exemplare des vierseitigen Traktats The Bible Students Monthly (Der Schriftforscher, Monatsheft) verbreitet, das den Artikel enthielt: „Der Fall Babylons — Warum die Christenheit jetzt leiden muß — Das Endergebnis“. In den Vereinigten Staaten machte sich die wütende Geistlichkeit die Kriegshysterie zunutze, um ein Verbot des erwähnten Buches zu erwirken. In anderen Ländern wurde das Buch zensiert. Dessenungeachtet setzten Gottes Diener ihren Kampf durch feurige Botschaften fort, die sie in mehreren Ausgaben des vierseitigen Traktats Königreichsnachrichten veröffentlichten. Im Verlauf des Tages des Herrn erschienen weitere Publikationen, in denen unmißverständlich auf das geistige Versagen der Christenheit hingewiesen wurde. (Vergleiche Jeremia 5:14.)
17Und wie war es mit Elia? In den Tagen der Könige Israels kündigte dieser Prophet eine Dürre an, durch die Jehovas Zorn über die israelitischen Baalsanbeter zum Ausdruck kommen sollte. Diese Dürre dauerte dreieinhalb Jahre (1. Könige 17:1; 18:41-45; Lukas 4:25; Jakobus 5:17). Als der untreue König Ahasja später Soldaten zu Elia sandte, die ihn vor den König bringen sollten, rief der Prophet Feuer vom Himmel herab, das die Soldaten verzehrte. Erst als ein Oberster den richtigen Respekt vor der Stellung des Propheten zeigte, war Elia bereit, mit ihm zum König zu gehen (2. Könige 1:5-16). In den Jahren 1914 bis 1918 machte der gesalbte Überrest mutig auf die in der Christenheit herrschende geistige Dürre aufmerksam und warnte vor einem feurigen Strafgericht, „vor dem Kommen des großen und furchteinflößenden Tages Jehovas“ (Maleachi 4:1, 5; Amos 8:11).
18Johannes berichtet über die zwei Zeugen weiter: „Und sie haben Gewalt über die Wasser, um sie in Blut zu verwandeln, und die Erde mit jeder Art von Plagen zu schlagen, sooft sie es wünschen“ (Offenbarung 11:6b). Um Pharao zu bewegen, Israel ziehen zu lassen, ließ Jehova durch Moses über das bedrückende Ägypten verschiedene Plagen kommen, zu denen auch das Verwandeln von Wasser in Blut gehörte. Jahrhunderte später erinnerten sich die Philister, die Feinde Israels, noch gut an das, was Jehova an Ägypten getan hatte, weshalb sie ausriefen: „Wer wird uns aus der Hand dieses majestätischen Gottes retten? Das ist der Gott, der Ägypten mit jeder Art der Schlachtung [„Plagen“, Menge] in der Wildnis schlug“ (1. Samuel 4:8; Psalm 105:29). Moses stellte Jesus dar, der die Befugnis oder Gewalt hatte, die damaligen geistlichen Führer für von Gott verurteilt zu erklären (Matthäus 23:13; 28:18; Apostelgeschichte 3:22). Und die Brüder Christi, die zwei Zeugen, wiesen auf die tödliche Wirkung der „Wasser“ hin, die die geistlichen Führer der Christenheit ihren Herden vorsetzten.
Die zwei Zeugen werden getötet
19Diese Plagen trafen die Christenheit so hart, daß sie sich — nachdem die zwei Zeugen 42 Monate lang mit Sacktuch bekleidet prophezeit hatten — ihren weltlichen Einfluß zunutze machte, um die beiden „töten“ zu lassen. Johannes schreibt: „Wenn sie ihr Zeugnisgeben beendet haben, wird das wilde Tier, das aus dem Abgrund heraufsteigt, Krieg mit ihnen führen und sie besiegen und sie töten. Und ihre Leichname werden auf der breiten Straße der großen Stadt liegen, die in geistigem Sinne Sodom und Ägypten heißt, wo auch ihr Herr an den Pfahl gebracht wurde. Und Leute von den Völkern und Stämmen und Zungen und Nationen werden ihre Leichname dreieinhalb Tage lang anschauen, und sie lassen nicht zu, daß ihre Leichname in eine Gruft gelegt werden. Und die, die auf der Erde wohnen, freuen sich über sie und sind froh, und sie werden einander Gaben senden, weil diese zwei Propheten die, die auf der Erde wohnen, quälten“ (Offenbarung 11:7-10).
20Das ist die erste von 37 Stellen in der Offenbarung, wo ein wildes Tier erwähnt wird. Zur gegebenen Zeit werden wir dieses und andere Tiere eingehender betrachten. Im Moment mag es genügen zu sagen, daß „das wilde Tier, das aus dem Abgrund heraufsteigt“, ein von Satan ins Leben gerufenes politisches System der Dinge ist. (Vergleiche Offenbarung 13:1; Daniel 7:2, 3, 17.)
21In den Jahren 1914 bis 1918 waren die Nationen mit dem Ersten Weltkrieg beschäftigt. Nationalistische Gefühle erhitzten die Gemüter, und im Frühling des Jahres 1918 machten sich die religiösen Feinde der zwei Zeugen diese Situation zunutze. Es gelang ihnen, die staatliche Gerichtsbarkeit so weit zu beeinflussen, daß einige verantwortliche Prediger der Watch Tower Bible and Tract Society zu Unrecht staatsfeindlicher Umtriebe angeklagt wurden und ins Gefängnis kamen. Ihre treuen Mitarbeiter waren bestürzt. Das Königreichswerk kam beinahe zum Stillstand. Es war, als ob das Predigtwerk tot gewesen wäre. In biblischen Zeiten war es eine furchtbare Demütigung, nicht in einer Gedächtnisgruft beigesetzt zu werden (Psalm 79:1-3; 1. Könige 13:21, 22). Unbegraben liegen gelassen zu werden wäre für die zwei Zeugen somit eine große Schmach gewesen. In dem heißen Klima Palästinas würde ein auf offener Straße liegender Leichnam nach dreieinhalb buchstäblichen Tagen zu riechen beginnen. (Vergleiche Johannes 11:39.) Diese Einzelheit der Prophezeiung zeigt demnach an, welche Schande die zwei Zeugen ertragen mußten. Man lehnte es sogar ab, die obenerwähnten Inhaftierten gegen Kaution freizulassen, bevor die Berufungsverhandlungen abgeschlossen waren. Sie wurden so lange in der Öffentlichkeit bloßgestellt, daß sie für die Bewohner der „großen Stadt“ sozusagen zum Gestank wurden. Was ist aber mit dieser „großen Stadt“ gemeint?
22Johannes gibt uns einige Anhaltspunkte. Er sagt, Jesus sei dort an den Pfahl geschlagen worden. Wir denken deshalb sogleich an Jerusalem. Er erwähnt aber auch, daß die große Stadt Sodom und Ägypten heißt. Das buchstäbliche Jerusalem wurde einst wegen seiner unreinen Handlungen Sodom genannt (Jesaja 1:8-10; vergleiche Hesekiel 16:49, 53-58). Und Ägypten, die erste Weltmacht, erscheint mitunter als Sinnbild des gegenwärtigen Weltsystems der Dinge (Jesaja 19:1, 19; Joel 3:19). Diese große Stadt versinnbildlicht somit ein verunreinigtes „Jerusalem“, das angeblich Gott anbetet, in Wirklichkeit aber ebenso unrein und sündig ist wie einst Sodom, und das wie das damalige Ägypten zu dem gegenwärtigen satanischen Weltsystem der Dinge gehört. Sie stellt die Christenheit dar, das neuzeitliche Gegenstück des untreuen Jerusalem, die Organisation, deren Angehörige so viel Ursache zur Freude hatten, als es ihnen gelang, die belästigende Predigttätigkeit der zwei Zeugen lahmzulegen.
Wieder auferweckt!
23Die Presse schloß sich der Geistlichkeit in ihrer Verleumdung des Volkes Gottes an. In einer Zeitung hieß es: „Dem Vollendeten Geheimnis ist ein Ende gemacht worden.“ Doch weit gefehlt! Die zwei Zeugen blieben nicht tot. Wir lesen: „Und nach den dreieinhalb Tagen kam von Gott her Geist des Lebens in sie, und sie stellten sich auf ihre Füße, und große Furcht befiel die, die sie sahen. Und sie hörten eine laute Stimme aus dem Himmel zu ihnen sagen: ‚Kommt hierherauf.‘ Und sie gingen in der Wolke in den Himmel hinauf, und ihre Feinde sahen sie“ (Offenbarung 11:11, 12). Sie hatten demnach ein ähnliches Erlebnis wie die verdorrten Gebeine in dem Tal, das Hesekiel in einer Vision besichtigte. Jehova hauchte jene verdorrten Gebeine an, und sie wurden lebendig. Das veranschaulichte die Wiedergeburt der Nation Israel nach 70jähriger Gefangenschaft in Babylon (Hesekiel 37:1-14). Diese beiden Prophezeiungen, aus Hesekiel und aus der Offenbarung, erfüllten sich auffallend im Jahre 1919, als Jehova seine „verstorbenen“ Zeugen wieder zu tätigem Leben erweckte.
24Welch ein Schock für ihre Verfolger! Die Leichname der zwei Zeugen waren plötzlich wieder am Leben und aktiv. Das war für jene Geistlichen eine bittere Pille, um so mehr, als sich die christlichen Prediger, die auf ihre Veranlassung ins Gefängnis gekommen waren, wieder auf freiem Fuß befanden und später völlig rehabilitiert wurden. Noch mehr bestürzt müssen sie gewesen sein, als die Bibelforscher im September 1919 in Cedar Point (Ohio, USA) einen Kongreß abhielten. Bei dieser Gelegenheit hielt der Präsident der Watch Tower Society, J. F. Rutherford, der kurz vorher aus dem Gefängnis entlassen worden war, die aufrüttelnde Ansprache „Die Verkündigung des Königreiches“, die sich auf Offenbarung 15:2 und Jesaja 52:7 stützte. Die Glieder der Johannes-Klasse begannen wieder zu „prophezeien“, das heißt öffentlich zu predigen. Mit neuer Kraft stellten sie die Heuchelei der Christenheit immer deutlicher bloß.
25Die Christenheit versuchte wiederholt, einen Sieg wie den im Jahre 1918 zu erringen. Man nahm Zuflucht zu Pöbelaktionen, zur Rechtsverdrehung, zu Gefängnisstrafen und sogar zu Hinrichtungen — alles aber ohne Erfolg! Nach 1919 befand sich der geistige Bereich der zwei Zeugen außerhalb der Reichweite ihrer Feinde. In jenem Jahr hatte Jehova zu ihnen gesagt: „Kommt hierherauf“, und sie waren in eine erhöhte geistige Stellung aufgestiegen, in der ihre Feinde sie zwar sehen, aber ihnen nichts anhaben konnten. Wie sehr die große Stadt durch die Wiederherstellung der zwei Zeugen erschüttert wurde, beschreibt Johannes wie folgt: „Und in jener Stunde ereignete sich ein großes Erdbeben, und ein Zehntel der Stadt fiel; und siebentausend Personen wurden durch das Erdbeben getötet, und die übrigen gerieten in Furcht und verherrlichten den Gott des Himmels“ (Offenbarung 11:13). Es kam im religiösen Bereich tatsächlich zu großen Erschütterungen. Es war, als ob sich der Boden unter den Füßen der Führer der anerkannten Kirchen bewegte, als diese Gruppe wiederbelebter Christen ans Werk ging. Ein Zehntel der Stadt, in übertragenem Sinn 7 000 Personen, wurden so gründlich betroffen, daß von ihnen gesagt wird, sie seien getötet worden.
26Der Ausdruck „ein Zehntel der Stadt“ erinnert uns daran, daß Jesaja über das alte Jerusalem prophezeite, ein Zehntel werde als ein heiliger Same die Zerstörung der Stadt überleben (Jesaja 6:13). Und die Zahl 7 000 erinnert uns daran, daß Jehova zu Elia — der dachte, er sei der einzige in Israel, der treu geblieben sei — sagte, es seien noch 7 000 übriggeblieben, die sich nicht vor Baal gebeugt hätten (1. Könige 19:14, 18). Im ersten Jahrhundert äußerte der Apostel Paulus den Gedanken, daß diese 7 000 den Überrest der Juden darstellten, der die gute Botschaft über den Christus annahm (Römer 11:1-5). Diese Bibeltexte helfen uns verstehen, daß die „siebentausend“ und das „Zehntel der Stadt“, die in Offenbarung 11:13 erwähnt werden, diejenigen sind, die auf die wiederhergestellten zwei Zeugen hören und die sündige große Stadt verlassen. Sie sterben gleichsam in den Augen der Christenheit. Ihre Namen wurden aus ihren Kirchenregistern gestrichen. Sie existieren für sie nicht mehr.
27Wie aber ‘verherrlichten die übrigen [der Christenheit] den Gott des Himmels’? Jedenfalls nicht dadurch, daß sie ihre abtrünnige Religion aufgaben und Diener Gottes wurden. Es ist vielmehr so zu verstehen, wie es in dem Werk Word Studies in the New Testament von Vincent erklärt wird, in dem über die Worte „verherrlichten den Gott des Himmels“ gesagt wird: „Diese Wendung bedeutet weder Bekehrung noch Reue, noch Danksagung, sondern Anerkennung; das ist ihr üblicher Sinn in der Bibel. Vergleiche Jos. 7, 19 (Sept.) . Joh. 9, 24 ; Apg. 12, 23 ; Röm. 4, 20 .“ Die Christenheit mußte zu ihrem Leidwesen zugeben, daß der Gott der Bibelforscher durch deren Wiederbelebung zur christlichen Tätigkeit etwas Großes getan hatte.
28Vielleicht machten Geistliche dieses Eingeständnis nur in ihrem Innern oder sich selbst gegenüber. Jedenfalls ist von keinem bekannt, daß er den Gott der zwei Zeugen öffentlich anerkannt hätte. Die von Johannes geäußerte Prophezeiung Jehovas hilft uns jedoch erkennen, was in ihrem Herzen vor sich ging und welche Demütigung sie im Jahre 1919 erfuhren. Von jenem Jahr an begannen die „siebentausend“, die Christenheit zu verlassen, obwohl diese sich beharrlich bemühte, ihre Schafe zu behalten, und so mußte die Geistlichkeit nun eingestehen, daß der Gott der Johannes-Klasse stärker war als ihr Gott. In den letzten Jahren konnte sie das noch deutlicher erkennen, da sich viele weitere Angehörige ihrer Herde von ihr abgewandt haben und jetzt wie das Volk, das auf dem Berg Karmel Elias Triumph über die Baalsanbeter miterlebte, gleichsam sagen: „Jehova ist der wahre Gott! Jehova ist der wahre Gott!“ (1. Könige 18:39).
29Beachten wir aber, was Johannes weiter sagt: „Das zweite Wehe ist vorbei. Siehe! Das dritte Wehe kommt eilends“ (Offenbarung 11:14). Wenn die Christenheit schon durch das, was bis jetzt geschehen ist, erschüttert wurde, was wird sie erst tun, wenn das dritte Wehe angekündigt wird, der siebte Engel seine Trompete bläst und das heilige Geheimnis Gottes schließlich vollendet ist? (Offenbarung 10:7).
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Chapter 25
Reviving the Two Witnesses
BEFORE the second woe is finally past, the strong angel calls upon John to take part in another prophetic presentation, this one having to do with the temple. (Revelation 9:12; 10:1) Here is what John reports: “And a reed like a rod was given me as he said: ‘Get up and measure the temple sanctuary of God and the altar and those worshiping in it.’”—Revelation 11:1.
The Temple Sanctuary
2 The temple here mentioned cannot be any literal temple in Jerusalem, since the last of these was destroyed by the Romans in 70 C.E. The apostle Paul, however, showed that even before that destruction, there had appeared another temple sanctuary that would endure right up to our day. This was the great spiritual temple that fulfilled the prophetic types provided by the tabernacle and later by the temples built in Jerusalem. It is “the true tent, which Jehovah put up, and not man,” and its High Priest is Jesus, whom Paul describes as having already “sat down at the right hand of the throne of the Majesty in the heavens.” Its Most Holy is the location of Jehovah’s presence in heaven itself.—Hebrews 8:1, 2; 9:11, 24.
3 The apostle Paul explains that the curtain of the tabernacle, separating the Most Holy from the Holy compartment, pictures Jesus’ flesh. When Jesus sacrificed his life, this curtain was rent in two, showing that Jesus’ flesh was no longer a barrier to his entry into Jehovah’s presence in heaven. On the basis of Jesus’ sacrifice, his anointed underpriests who died faithful would, in due course, also pass into the heavens. (Matthew 27:50, 51; Hebrews 9:3; 10:19, 20) Paul points out, too, that the continual sacrifices of animals at the tabernacle pointed forward to Jesus’ one sacrifice of his perfect human life. The altar of sacrifice in the courtyard represented Jehovah’s provision, according to his will, for accepting Jesus’ sacrifice in behalf of the “many”—of the anointed and, later, of the other sheep—who would be “earnestly looking for him for their salvation.”—Hebrews 9:28; 10:9, 10; John 10:16.
4 From this divinely inspired information, we can conclude that the Holy Place in the tabernacle symbolizes a holy condition enjoyed first by Christ and then by the anointed members of the royal priesthood of the 144,000 while they are still on earth, before entering through “the curtain.” (Hebrews 6:19, 20; 1 Peter 2:9) It well represents their having been adopted as spiritual sons of God, even as God acknowledged Jesus to be his Son following Jesus’ baptism in the Jordan in 29 C.E. (Luke 3:22; Romans 8:15) And what of the inner courtyard, the only part of the tabernacle visible to nonpriestly Israelites and the place where the sacrifices were made? This pictures the perfect standing of the man Jesus that qualified him to offer his life for mankind. It also represents the righteous standing as holy ones, imputed on the basis of Jesus’ sacrifice, that his anointed followers enjoy while on earth.—Romans 1:7; 5:1.
Measuring the Temple Sanctuary
5 John is told to “measure the temple sanctuary of God and the altar and those worshiping in it.” What does this imply? In the Hebrew Scripture prophecies, such measuring provided a guarantee that justice would be rendered on the basis of Jehovah’s perfect standards. In the days of wicked King Manasseh, the prophetic measuring of Jerusalem testified to an unalterable judgment of destruction on that city. (2 Kings 21:13; Lamentations 2:8) Later, however, when Jeremiah saw Jerusalem being measured, this confirmed that the city would be rebuilt. (Jeremiah 31:39; see also Zechariah 2:2-8.) Likewise, the extensive and detailed measuring of the visionary temple witnessed by Ezekiel was a guarantee to the Jewish exiles in Babylon that true worship would be restored in their homeland. It was also a reminder that, in view of their errors, Israel henceforth had to measure up to God’s holy standards.—Ezekiel 40:3, 4; 43:10.
6 Therefore, when John is commanded to measure the temple sanctuary and those priests worshipping in it, it is a sign that nothing can prevent the fulfillment of Jehovah’s purposes regarding the temple arrangement and those associated with it, and that those purposes are nearing their climax. Now that all things have been placed under the feet of Jehovah’s strong angel, it is the time for “the mountain of the house of Jehovah” to become “firmly established above the top of the mountains.” (Isaiah 2:2-4) Jehovah’s pure worship must be exalted, after centuries of Christendom’s apostasy. It is also time for those of Jesus’ faithful brothers who have died to be resurrected into “the Holy of Holies.” (Daniel 9:24; 1 Thessalonians 4:14-16; Revelation 6:11; 14:4) And the last sealed ones on earth of “the slaves of our God” must be measured according to the divine standards in order to qualify for their permanent place in the temple arrangement as spirit-begotten sons of God. The John class today is fully aware of those holy standards and is determined to measure up to them.—Revelation 7:1-3; Matthew 13:41, 42; Ephesians 1:13, 14; compare Romans 11:20.
The Trampling of the Courtyard
7 Why was John forbidden to measure the courtyard? He tells us in these words: “But as for the courtyard that is outside the temple sanctuary, cast it clear out and do not measure it, because it has been given to the nations, and they will trample the holy city underfoot for forty-two months.” (Revelation 11:2) We have noted that the inner courtyard pictures the righteous standing on earth of spirit-begotten Christians. As we shall see, the reference here is to the literal 42 months extending from December 1914 to June 1918, when all professing Christians were put to a severe test. Would they uphold Jehovah’s righteous standards during those war years? Most did not. En bloc, the clergy of Christendom put nationalism ahead of obedience to divine law. On both sides of the war, which was fought mainly in Christendom, the clergy preached the young men into the trenches. Millions were slaughtered. By the time that judgment started with the house of God in 1918, the United States had also entered that bloodspilling, and the clergy of all of Christendom had incurred a bloodguilt that still cries out for divine vengeance. (1 Peter 4:17) Their being cast out has become permanent, irreversible.—Isaiah 59:1-3, 7, 8; Jeremiah 19:3, 4.
8 What, though, of the small group of Bible Students? Were they to be measured immediately in 1914 by their adherence to divine standards? No. Like the professed Christians of Christendom, they too must be tested. They were ‘cast clear out, given to the nations’ to be severely tried and persecuted. Many of them realized that they should not go out and kill their fellowman, but as yet they did not fully appreciate Christian neutrality. (Micah 4:3; John 17:14, 16; 1 John 3:15) Under pressure from the nations, some compromised.
9 How was it, though, that the holy city was trampled underfoot by those nations? Clearly, this does not refer to the Jerusalem that was destroyed over 25 years before Revelation was written. Rather, the holy city is New Jerusalem, described later in Revelation, that is represented now on earth by the remaining anointed Christians in the temple’s inner courtyard. In time, these also will become a part of the holy city. So trampling on them is tantamount to trampling on the city itself.—Revelation 21:2, 9-21.
The Two Witnesses
10 Even while being trampled on, these loyal ones do not cease to be Jehovah’s faithful witnesses. Hence, the prophecy continues: “‘And I will cause my two witnesses to prophesy a thousand two hundred and sixty days dressed in sackcloth.’ These are symbolized by the two olive trees and the two lampstands and are standing before the Lord of the earth.”—Revelation 11:3, 4.
11 These faithful anointed Christians needed the quality of endurance, for they had to prophesy “in sackcloth.” What did this mean? In Bible times sackcloth often symbolized mourning. Wearing it was a sign that the person had been brought low in sorrow or distress. (Genesis 37:34; Job 16:15, 16; Ezekiel 27:31) Sackcloth was associated with the mournful messages of doom or grief that God’s prophets had to proclaim. (Isaiah 3:8, 24-26; Jeremiah 48:37; 49:3) The wearing of sackcloth could indicate humility or repentance in view of divine warning. (Jonah 3:5) The sackcloth worn by the two witnesses appears to indicate their humble endurance in announcing Jehovah’s judgments. They were witnesses proclaiming his day of vengeance that would bring mourning also to the nations.—Deuteronomy 32:41-43.
12 The John class had to preach this message for a definitely stated time: 1,260 days, or 42 months, the same length of time that the holy city was to be trampled underfoot. This period seems to be literal, since it is expressed in two different ways, first in months and then in days. Additionally, at the beginning of the Lord’s day, there was a marked period of three and a half years when the hard experiences of God’s people matched the events prophesied here—starting in December 1914 and continuing to June 1918. (Revelation 1:10) They preached a “sackcloth” message concerning Jehovah’s judgment of Christendom and the world.
13 The fact that they were symbolized by two witnesses confirms to us that their message was accurate and well founded. (Compare Deuteronomy 17:6; John 8:17, 18.) John calls them “the two olive trees and the two lampstands,” saying that they “are standing before the Lord of the earth.” This is an evident reference to the prophecy of Zechariah, who saw a seven-branched lampstand and two olive trees. The olive trees were said to picture “the two anointed ones,” that is, Governor Zerubbabel and High Priest Joshua, “standing alongside the Lord of the whole earth.”—Zechariah 4:1-3, 14.
14 Zechariah lived in a time of rebuilding, and his vision of the two olive trees meant that Zerubbabel and Joshua would be blessed with Jehovah’s spirit in strengthening the people for the work. The vision of the lampstand reminded Zechariah not to ‘despise the day of small things’ because Jehovah’s purposes would be carried out—“‘not by a military force, nor by power, but by my spirit,’ Jehovah of armies has said.” (Zechariah 4:6, 10; 8:9) The small band of Christians persistently carrying the light of truth to mankind during the first world war would similarly be used in a rebuilding work. They too would be a source of encouragement and, few as they were, would learn to rely on Jehovah’s strength, not despising the day of small beginnings.
15 The fact that they were described as two witnesses also reminds us of the transfiguration. In that vision, three of Jesus’ apostles saw him in Kingdom glory, accompanied by Moses and Elijah. This foreshadowed Jesus’ sitting down on his glorious throne in 1914 to accomplish a work prefigured by those two prophets. (Matthew 17:1-3) Fittingly, the two witnesses are now seen to perform signs reminiscent of those of Moses and Elijah. For example, John says of them: “And if anyone wants to harm them, fire issues forth from their mouths and devours their enemies; and if anyone should want to harm them, in this manner he must be killed. These have the authority to shut up heaven that no rain should fall during the days of their prophesying.”—Revelation 11:5, 6a.
16 This reminds us of the time when Moses’ authority was challenged in Israel. That prophet uttered fiery words of judgment, and Jehovah destroyed the rebels, consuming 250 of them by literal fire from heaven. (Numbers 16:1-7, 28-35) Similarly, Christendom’s leaders defied the Bible Students, saying that these had never graduated from theological colleges. But God’s witnesses had higher credentials as ministers: those meek persons who heeded their Scriptural message. (2 Corinthians 3:2, 3) In 1917 the Bible Students published The Finished Mystery, a powerful commentary on Revelation and Ezekiel. This was followed by the distribution of 10,000,000 copies of the four-page tract The Bible Students Monthly with the feature article entitled “The Fall of Babylon—Why Christendom Must Now Suffer—the Final Outcome.” In the United States, the irate clergy used the war hysteria as an excuse to get the book banned. In other countries the book was censored. Nevertheless, God’s servants kept fighting back with fiery issues of the four-page tract entitled Kingdom News. As the Lord’s day proceeded, other publications would make clear Christendom’s spiritually defunct condition.—Compare Jeremiah 5:14.
17 What of Elijah? In the days of the kings of Israel, this prophet proclaimed a drought as an expression of Jehovah’s indignation on the Baal-worshipping Israelites. It lasted three and a half years. (1 Kings 17:1; 18:41-45; Luke 4:25; James 5:17) Later, when unfaithful King Ahaziah sent soldiers to force Elijah to come into his royal presence, the prophet called down fire from heaven to consume the soldiers. Only when a military commander showed proper respect for his position as a prophet did Elijah consent to accompany him to the king. (2 Kings 1:5-16) Likewise, between 1914 and 1918, the anointed remnant boldly drew attention to the spiritual drought in Christendom and warned of fiery judgment at “the coming of the great and fear-inspiring day of Jehovah.”—Malachi 4:1, 5; Amos 8:11.
18 John goes on to say of the two witnesses: “And they have authority over the waters to turn them into blood and to strike the earth with every sort of plague as often as they wish.” (Revelation 11:6b) In order to persuade Pharaoh to let Israel go free, Jehovah used Moses in striking oppressive Egypt with plagues, including the turning of water into blood. Centuries later, the Philistine enemies of Israel well remembered Jehovah’s acts against Egypt, causing them to cry: “Who will save us from the hand of this majestic God? This is the God that was the smiter of Egypt with every sort of slaughter [“plague,” Revised Standard Version] in the wilderness.” (1 Samuel 4:8; Psalm 105:29) Moses portrayed Jesus, who had authority to pronounce God’s judgments on the religious leaders of his day. (Matthew 23:13; 28:18; Acts 3:22) And during the first world war Christ’s brothers, the two witnesses, exposed the death-dealing quality of “the waters” that Christendom was serving to her flocks.
The Two Witnesses Are Killed
19 So severe was this plague on Christendom that after the two witnesses had prophesied for 42 months in sackcloth, Christendom used her worldly influence to have them ‘killed.’ John writes: “And when they have finished their witnessing, the wild beast that ascends out of the abyss will make war with them and conquer them and kill them. And their corpses will be on the broad way of the great city which is in a spiritual sense called Sodom and Egypt, where their Lord was also impaled. And those of the peoples and tribes and tongues and nations will look at their corpses for three and a half days, and they do not let their corpses be laid in a tomb. And those dwelling on the earth rejoice over them and enjoy themselves, and they will send gifts to one another, because these two prophets tormented those dwelling on the earth.”—Revelation 11:7-10.
20 This is the first of 37 references in Revelation to a wild beast. In due course we will examine this and other beasts in detail. Suffice it to say for now that “the wild beast that ascends out of the abyss” is of Satan’s design, a living political system of things.—Compare Revelation 13:1; Daniel 7:2, 3, 17.
21 From 1914 to 1918 the nations were occupied with the first world war. Nationalistic feelings ran high, and in the spring of 1918, the religious enemies of the two witnesses took advantage of the situation. They maneuvered the State’s legal apparatus so that responsible ministers of the Bible Students were imprisoned on false charges of sedition. Faithful coworkers were stunned. Kingdom activity almost ceased. It was as though the preaching work were dead. In Bible times it was a terrible indignity not to be interred in a memorial tomb. (Psalm 79:1-3; 1 Kings 13:21, 22) Therefore, great reproach would attach to leaving the two witnesses unburied. In the hot Palestinian climate, a corpse in the open street would really start to smell after three and a half literal days. (Compare John 11:39.) This detail in the prophecy thus indicates the shame that the two witnesses had to endure. Those mentioned above who were imprisoned were even denied bail while their cases were on appeal. They were exposed publicly long enough to become a stench to the inhabitants of “the great city.” But what was this “great city”?
22 John gives us some clues. He says that Jesus was impaled there. So we immediately think of Jerusalem. But he also says that the great city is called Sodom and Egypt. Well, literal Jerusalem was once called Sodom because of her unclean practices. (Isaiah 1:8-10; compare Ezekiel 16:49, 53-58.) And Egypt, the first world power, sometimes appears as a picture of this world system of things. (Isaiah 19:1, 19; Joel 3:19) Hence, this great city pictures a defiled “Jerusalem” that claims to worship God but that has become unclean and sinful, like Sodom, and a part of this satanic world system of things, like Egypt. It pictures Christendom, the modern equivalent of unfaithful Jerusalem, the organization whose members had so much reason to rejoice when they silenced the disturbing preaching of the two witnesses.
Raised Again!
23 The public press joined the clergy in vilifying God’s people, one paper saying: “The finis of The Finished Mystery has been given.” Nothing, though, could have been further from the truth! The two witnesses did not stay dead. We read: “And after the three and a half days spirit of life from God entered into them, and they stood upon their feet, and great fear fell upon those beholding them. And they heard a loud voice out of heaven say to them: ‘Come on up here.’ And they went up into heaven in the cloud, and their enemies beheld them.” (Revelation 11:11, 12) Thus, they had an experience similar to that of the dry bones in the valley that Ezekiel visited in vision. Jehovah breathed upon those dry bones, and they came to life, providing a picture of the rebirth of the nation of Israel after 70 years of captivity in Babylon. (Ezekiel 37:1-14) These two prophecies, in Ezekiel and in Revelation, had their striking modern-day fulfillment in 1919, when Jehovah restored his “deceased” witnesses to vibrant life.
24 What a shock for those persecutors! The corpses of the two witnesses were suddenly alive and active again. It was a bitter pill for those clergymen to swallow, the more so since the Christian ministers whom they had schemed to put in prison were free again, later to be fully exonerated. The shock must have been even greater when, in September 1919, the Bible Students held a convention in Cedar Point, Ohio, U.S.A. Here J. F. Rutherford, recently released from prison, stirred conventioners with his talk “Announcing the Kingdom,” based on Revelation 15:2 and Isaiah 52:7. Those of the John class began once again to “prophesy,” or preach publicly. They advanced from strength to strength, fearlessly exposing Christendom’s hypocrisy.
25 Christendom tried again and again to repeat her triumph of 1918. She resorted to mob action, legal maneuvering, imprisonment, even executions—all to no avail! After 1919 the spiritual domain of the two witnesses was out of her reach. In that year Jehovah had said to them: “Come on up here,” and they had ascended to an elevated spiritual state where their enemies could see them but could not touch them. John describes the shocking effect their restoration had on the great city: “And in that hour a great earthquake occurred, and a tenth of the city fell; and seven thousand persons were killed by the earthquake, and the rest became frightened and gave glory to the God of heaven.” (Revelation 11:13) There were truly great convulsions in the realm of religion. The ground seemed to move under the leaders of the established churches as this body of revivified Christians got to work. One tenth of their city, figuratively 7,000 persons, were so profoundly affected that they are spoken of as being killed.
26 The expression “a tenth of the city” reminds us that Isaiah prophesied regarding ancient Jerusalem that a tenth would survive the destruction of the city as a holy seed. (Isaiah 6:13) Similarly, the number 7,000 reminds us that when Elijah felt that he alone remained faithful in Israel, Jehovah told him that there were, in fact, still 7,000 who had not bent down to Baal. (1 Kings 19:14, 18) In the first century, the apostle Paul said that these 7,000 pictured the remnant of the Jews who had responded to the good news about the Christ. (Romans 11:1-5) These scriptures help us to understand that the “seven thousand” and the “tenth of the city” in Revelation 11:13 are those who respond to the restored two witnesses and abandon the sinful great city. They die, as it were, to Christendom. Their names are taken off her membership rolls. They no longer exist as far as she is concerned.
27 But how did ‘the rest [of Christendom] give glory to the God of heaven’? Certainly not by abandoning their apostate religion and becoming servants of God. Rather, it is as explained in Vincent’s Word Studies in the New Testament, in discussing the expression “gave glory to the God of heaven.” There it is stated: “The phrase signifies not conversion, nor repentance, nor thanksgiving, but recognition, which is its usual sense in scripture. Compare Josh. vii. 19 (Sept.). John ix. 24; Acts xii. 23; Rom. iv. 20.” To her chagrin, Christendom had to acknowledge that the God of the Bible Students had performed a great act in restoring them to Christian activity.
28 It may be that the clergy gave this acknowledgment only mentally, or to themselves. Certainly, none of them went on record as publicly acknowledging the God of the two witnesses. But Jehovah’s prophecy through John helps us to discern what was in their hearts and realize the humiliating shock that they experienced in 1919. From that year onward, as the “seven thousand” left Christendom despite her determined efforts to hold on to her sheep, the clergy were forced to recognize that the God of the John class was stronger than their god. In later years they would realize this even more clearly, as many more of their flock would depart, echoing the words of the people when Elijah triumphed over the Baal religionists at Mount Carmel: “Jehovah is the true God! Jehovah is the true God!”—1 Kings 18:39.
29 But listen! John tells us: “The second woe is past. Look! The third woe is coming quickly.” (Revelation 11:14) If Christendom is shaken by what has happened so far, what will she do when the third woe is announced, the seventh angel blows his trumpet, and the sacred secret of God is finally finished?—Revelation 10:7.