DER Druck ist enorm. Jesus war noch nie zuvor einer solchen mentalen und emotionalen Belastung ausgesetzt. Vor ihm liegen die letzten Stunden seines Lebens auf der Erde. Mit seinen Aposteln geht er zum Garten Gethsemane, einem vertrauten Ort, an dem er schon oft mit ihnen zusammen war. An diesem Abend möchte er jedoch etwas allein sein. Er geht ohne sie weiter in den Garten hinein, kniet nieder und beginnt zu beten. Er betet so inständig und ist so sorgenvoll erregt, dass sein Schweiß ‘wie Blutstropfen wird, die zur Erde fallen’ (Lukas 22:39-44).
2 Warum ist Jesus so in Sorge? Er weiß natürlich, dass ihm große körperliche Qualen bevorstehen, doch der eigentliche Grund für seine Besorgnis ist viel schwerwiegender. Er ist tief beunruhigt wegen des Namens seines Vaters, und er weiß, dass von seiner Treue die Zukunft der Menschheitsfamilie abhängt. Jesus ist sich bewusst, wie wichtig es ist, dass er ausharrt. Würde er jetzt versagen, brächte er große Schande auf Jehovas Namen. Doch Jesus versagt nicht. An jenem Tag, kurz vor seinem letzten Atemzug, stößt der Mann, der das vollendetste Beispiel des Ausharrens auf der Erde gab, die triumphierenden Worte aus: „Es ist vollbracht!“ (Johannes 19:30).
3 Die Bibel fordert uns auf, Jesu Ausharren ‘genau zu betrachten’ (Hebräer 12:3). Damit sind wichtige Fragen verbunden: Was waren einige der Prüfungen, die Jesus erduldete? Warum konnte er ausharren? Wie können wir seinem Beispiel folgen? Bevor wir diese Fragen beantworten, möchten wir uns jedoch erst darüber klar werden, was Ausharren bedeutet.
Was ist Ausharren?
4 Jeder von uns wird von Zeit zu Zeit „durch mancherlei Prüfungen betrübt“ (1. Petrus 1:6). Bedeutet jedoch der Umstand, dass wir eine Prüfung durchmachen, an sich schon, dass wir darin ausharren? Nein. Das mit „Ausharren“ übersetzte griechische Substantiv bezeichnet auch „die Geduld, die im Ertragen v[on] Leiden bewiesen wird“. Das Ausharren, von dem in der Bibel die Rede ist, wird von einem Bibelgelehrten wie folgt kommentiert: „Es ist der Geist, der Belastungen tragen kann, nicht in Resignation, sondern in strahlender Hoffnung. . . . [Es] lässt einen Mann aufrecht stehen und dem Sturm trotzen. Es ist die Tugend, die die härteste Prüfung in Sieg verwandeln kann, weil sie hinter der Pein das Ziel sieht.“
5 Mit Ausharren ist also nicht lediglich gemeint, unausweichlichen Härten ausgesetzt zu sein. Die biblische Bedeutung schließt Standfestigkeit ein, das Bewahren der richtigen Grundhaltung und einer zuversichtlichen Einstellung angesichts von Prüfungen. Dazu eine Veranschaulichung: Zwei Männer sind unter ähnlichen Bedingungen, aber aus ganz unterschiedlichen Gründen in Haft. Der eine, ein gemeiner Verbrecher, sitzt widerwillig und mürrisch-resignierend seine Strafe ab. Der andere, ein echter Christ, der wegen seines Glaubens und seiner Treue inhaftiert ist, bleibt standhaft und positiv, weil er in dieser Lage die Möglichkeit sieht, Glauben zu beweisen. Den Verbrecher würde man bestimmt nicht als Vorbild im Ausharren ansehen, wohl aber den treuen Christen (Jakobus 1:2-4).
6 Ausharren ist für unsere Rettung unerlässlich (Matthäus 24:13). Allerdings ist uns die Fähigkeit zum Ausharren nicht angeboren. Ausharren muss man lernen. Wie? In Römer 5:3 heißt es, dass „Drangsal Ausharren bewirkt“. Wenn wir also wirklich Ausharren entwickeln wollen, können wir nicht allen Glaubensprüfungen ängstlich aus dem Weg gehen. Wir müssen uns ihnen stellen. Wir müssen die großen und kleinen Herausforderungen, die jeder Tag mit sich bringt, annehmen und bewältigen. Jede Prüfung, die wir meistern, stärkt uns für die nächste. Allerdings können wir nicht aus eigener Kraft Ausharren entwickeln. Wir sind „von der Kraft abhängig, die Gott darreicht“ (1. Petrus 4:11). Jehova möchte, dass wir standhaft bleiben, und bietet uns daher die beste Hilfe an, die es gibt — das Vorbild seines Sohnes. Sehen wir uns einmal genauer an, was Jesus in vollkommener Treue erduldete.
Was Jesus erduldete
7 Am Ende seines irdischen Lebens ertrug Jesus eine Grausamkeit nach der anderen. Zu der extremen mentalen Belastung in seiner letzten Nacht kamen gewaltige Enttäuschungen und Demütigungen hinzu. Er wurde von einem engen Vertrauten verraten, von seinen besten Freunden im Stich gelassen und in einem ungesetzlichen Verhör von Mitgliedern des obersten religiösen Gerichts des Landes verspottet, angespuckt und mit Fäusten geschlagen. Das alles ertrug er jedoch mit stiller Würde und innerer Kraft (Matthäus 26:46-49, 56, 59-68).
8 In seinen letzten Stunden war Jesus schrecklichen körperlichen Qualen ausgesetzt. Er wurde gegeißelt — eine entsetzliche Art der Auspeitschung, die laut einer Fachzeitschrift „tiefe streifenförmige Risswunden und erheblichen Blutverlust“ zur Folge hat. Er wurde an den Pfahl gebracht, eine Hinrichtungsart, die zu einem „langsamen Tod unter größten Qualen“ führt. Wie muss Jesus gelitten haben, als man lange Nägel durch seine Handgelenke und Füße in den Pfahl schlug! (Johannes 19:1, 16-18). Welche furchtbaren Schmerzen müssen durch seinen Körper gefahren sein, als der Pfahl aufgerichtet wurde, das Gewicht seines Körpers an den Nagelwunden zerrte und sein geschundener Rücken am Holz scheuerte! Zu diesen körperlichen Qualen kam noch die zu Beginn des Kapitels beschriebene Belastung hinzu.
9 Was könnten wir als Christi Nachfolger zu erdulden haben? Jesus sagte: „Wenn jemand mir nachkommen will, so . . . nehme [er] seinen Marterpfahl auf und folge mir beständig“ (Matthäus 16:24). Das Wort „Marterpfahl“ steht hier in übertragenem Sinn für Leiden, Schande, ja sogar Tod. Christus nachzufolgen ist nicht leicht. Durch unsere christlichen Maßstäbe heben wir uns von der Welt ab. Wir sind kein Teil der Welt und deshalb hasst uns die Welt (Johannes 15:18-20; 1. Petrus 4:4). Dennoch sind wir bereit, unseren Marterpfahl aufzunehmen — ja wir sind darauf gefasst, eher zu leiden oder zu sterben, als unserem Vorbild Jesus nicht mehr nachzufolgen (2. Timotheus 3:12).
10 Jesus hatte während seines Wirkens auf der Erde auch Prüfungen durchzumachen, die auf die Unvollkommenheiten von Menschen zurückzuführen waren. Wie wir wissen, hatte er seinem Vater als „Werkmeister“ gedient, als die Erde und alles Leben darauf erschaffen wurde (Sprüche 8:22-31). Jesus kannte somit Jehovas Vorsatz für die Menschen: Sie sollten Gottes Eigenschaften widerspiegeln und ein Leben in vollkommener Gesundheit genießen (1. Mose 1:26-28). Als Jesus auf der Erde lebte, sah er die tragischen Folgen der Sünde aus einem anderen Blickwinkel. Er war jetzt selbst ein Mensch. Er empfand und fühlte wie ein Mensch. Wie weh muss es ihm getan haben, so direkt mitzuerleben, wie weit die Menschen von der ursprünglichen Vollkommenheit Adams und Evas entfernt waren! Dadurch wurde sein Ausharren auf die Probe gestellt. Würde er die sündige Menschheit als hoffnungslosen Fall betrachten und entmutigt aufgeben? Wir werden sehen.
11 Die Gleichgültigkeit der Juden bedrückte Jesus so sehr, dass er öffentlich in Tränen ausbrach. Ließ er sich jedoch durch ihr Desinteresse in seinem Eifer bremsen oder hörte er auf zu predigen? Im Gegenteil, er „ging . . . daran, täglich im Tempel zu lehren“ (Lukas 19:41-44, 47). Er war „tief betrübt“ über die Gefühllosigkeit der Pharisäer, die genau aufpassten, um zu sehen, ob er am Sabbat einen gewissen Mann heilen würde. Ließ er sich von diesen selbstgerechten Gegnern einschüchtern? Absolut nicht! Entschlossen heilte er den Mann — und das mitten in der Synagoge! (Markus 3:1-5).
12 Auch die Schwächen seiner engsten Gefährten müssen für Jesus eine Prüfung gewesen sein. Wie wir in Kapitel 3 gesehen haben, waren sie ständig auf ihre Stellung bedacht (Matthäus 20:20-24; Lukas 9:46). Mehr als einmal gab ihnen Jesus zu verstehen, wie wichtig Demut ist (Matthäus 18:1-6; 20:25-28). Aber sie lernten nur langsam. Noch an seinem letzten gemeinsamen Abend mit ihnen brach „ein hitziger Wortstreit“ unter ihnen aus, wer denn wohl der Größte von ihnen sei (Lukas 22:24). Gab Jesus sie auf, in der Meinung, dass ihnen ja ohnehin nicht mehr zu helfen sei? Nein. Er blieb geduldig, optimistisch und zuversichtlich und konzentrierte sich auf ihre guten Seiten. Er wusste, dass diese Männer Jehova im Grunde sehr liebten und wirklich seinen Willen tun wollten (Lukas 22:25-27).
13 Es kann durchaus passieren, dass wir ähnlich wie Jesus auf die Probe gestellt werden. Vielleicht haben wir mit Menschen zu tun, die gleichgültig oder sogar gegnerisch auf die Königreichsbotschaft reagieren. Predigen wir dann eifrig weiter oder lassen wir uns durch solche Negativreaktionen den Mut nehmen? (Titus 2:14). Eine weitere Herausforderung könnten die Unvollkommenheiten unserer Glaubensbrüder sein. Vielleicht werden wir durch eine gedankenlose Bemerkung oder eine unbedachte Handlung in unseren Gefühlen verletzt (Sprüche 12:18). Geben wir deswegen auf oder ertragen wir weiterhin geduldig die Fehler unserer Brüder und suchen das Gute in ihnen? (Kolosser 3:13).
Warum Jesus ausharrte
14 Was half Jesus, trotz aller Demütigungen, Enttäuschungen und Leiden standhaft zu bleiben und die Lauterkeit zu bewahren? Zwei Faktoren spielen hier eine besondere Rolle. Zum einen blickte Jesus nach oben und flehte zu dem „Gott, der Ausharren . . . verleiht“ (Römer 15:5). Zum anderen schaute er nach vorn und konzentrierte sich auf das, was durch sein Ausharren erreicht würde. Sehen wir uns diese beiden Faktoren einmal gesondert an.
15 Obwohl Jesus der vollkommene Sohn Gottes war, verließ er sich nicht auf seine eigene Kraft. Nein, er wandte sich im Gebet an seinen himmlischen Vater und bat um Hilfe von oben. Wie der Apostel Paulus schrieb, „brachte Christus Flehen und auch Bitten mit starkem Schreien und Tränen vor dem dar, der ihn aus dem Tod erretten konnte“ (Hebräer 5:7). Es ist beachtenswert, dass Jesus nicht nur Bitten, sondern auch Flehen darbrachte. Das Wort „Flehen“ bezeichnet eine besonders innige, eindringliche Bitte — ja ein Betteln um Hilfe. Im griechischen Urtext steht das Wort für „Flehen“ in der Mehrzahl, was andeutet, dass Jesus mehr als einmal zu Jehova flehte. Tatsächlich sprach Jesus im Garten Gethsemane wiederholt ein inniges Gebet (Matthäus 26:36-44).
16 Jesus vertraute völlig darauf, dass Jehova sein Flehen erhören würde, denn er kannte seinen Vater als den „Hörer des Gebets“ (Psalm 65:2). Als er noch im Himmel lebte, war er als erstgeborener Sohn Zeuge davon, wie sein Vater auf die Gebete loyaler Anbeter reagiert. So zum Beispiel, als der Prophet Daniel ein von Herzen kommendes Gebet sprach und Jehova einen Engel aussandte, noch bevor Daniel sein Gebet beendet hatte (Daniel 9:20, 21). Wie könnte Jehova dann seinen einziggezeugten Sohn nicht erhören, wenn ihm dieser „mit starkem Schreien und Tränen“ das Herz ausschüttete? Jehova reagierte selbstverständlich auf die eindringlichen Bitten seines Sohnes und schickte ihm einen Engel, der ihn für die vor ihm liegende Prüfung stärkte (Lukas 22:43).
17 Auch wir können nur ausharren, wenn wir unseren Blick nach oben richten — zu dem Gott, „der . . . Kraft verleiht“ (Philipper 4:13). Wenn schon der vollkommene Sohn Gottes das Bedürfnis verspürte, Jehova um Hilfe anzuflehen, dann sollte das bei uns erst recht der Fall sein! Vielleicht müssen wir wie Jesus immer wieder zu Jehova flehen (Matthäus 7:7). Wir erwarten zwar nicht, dass uns ein Engel erscheint, doch eines wissen wir genau: Unser liebevoller Gott reagiert auf die Bitten loyaler Christen, die ‘Nacht und Tag im Flehen und in Gebeten verharren’ (1. Timotheus 5:5). Welche Prüfung uns auch treffen mag — ob Krankheit, ein Todesfall, Gegnerschaft oder Verfolgung —, Jehova wird uns erhören, wenn wir ihn von ganzem Herzen um Weisheit, Mut und Kraft zum Ausharren bitten (2. Korinther 4:7-11; Jakobus 1:5).
18 Der zweite Faktor, der Jesus ausharren half, war der Blick nach vorn. Er sah über sein Leiden hinaus auf das, was vor ihm lag. Die Bibel sagt über ihn: „Für die vor ihm liegende Freude erduldete er einen Marterpfahl“ (Hebräer 12:2). Jesu Beispiel zeigt, wie Hoffnung, Freude und Ausharren zusammenwirken. Man könnte es wie folgt auf den Punkt bringen: Aus Hoffnung entspringt Freude und Freude hilft auszuharren (Römer 15:13; Kolosser 1:11). Jesus hatte wunderbare Zukunftsaussichten. Seine Treue würde dazu beitragen, die Souveränität seines Vaters zu rechtfertigen, und es ihm möglich machen, die Menschheit von Sünde und Tod zurückzukaufen. Außerdem stand ihm in Aussicht, als König zu herrschen und als Hoher Priester zu dienen und so noch mehr für das Wohl gehorsamer Menschen zu tun (Matthäus 20:28; Hebräer 7:23-26). Da sich Jesus auf die Erfüllung dessen konzentrierte, was ihm in Aussicht stand, verspürte er unermessliche Freude, die ihm wiederum Kraft zum Ausharren gab.
19 Wie Jesus müssen auch wir Hoffnung, Freude und Ausharren für uns zusammenwirken lassen. Der Apostel Paulus schrieb: „Freut euch in der Hoffnung. Harrt in Drangsal aus“ (Römer 12:12). Hast du momentan eine schwere Glaubensprüfung durchzumachen? Dann schau unbedingt nach vorn. Verlier nie aus den Augen, dass durch dein Ausharren Jehovas Name gepriesen wird. Lass dir den Blick auf die kostbare Königreichshoffnung nie trüben. Versetz dich im Geist in Gottes neue Welt und stell dir vor, wie es sein wird, wenn du die vielen Segnungen im Paradies erleben wirst. Wenn du über die Erfüllung der wunderbaren Verheißungen Gottes nachdenkst — zum Beispiel darüber, dass Jehovas Souveränität gerechtfertigt werden wird und alles Böse, sämtliche Krankheiten und der Tod nicht mehr sein werden —, dann wird dein Herz so voll Freude sein, dass du jede Prüfung durchstehen kannst. Verglichen mit dem, was das Königreich bringen wird, ist alles Leid im heutigen System der Dinge wirklich „von kurzer Dauer und leicht“ (2. Korinther 4:17).
‘Folgt seinen Fußstapfen genau nach’
20 Jesus wusste, dass seine Nachfolger vor Herausforderungen stehen und Ausharren benötigen würden (Johannes 15:20). Deshalb war er bereit, mit gutem Beispiel voranzugehen und ihnen dadurch Kraft zu geben (Johannes 16:33). Er gab natürlich ein vollkommenes Beispiel des Ausharrens, während wir alles andere als vollkommen sind. Was erwartet Jehova von uns? Petrus erklärt, dass ‘Christus für uns gelitten hat, uns ein Beispiel hinterlassend, damit wir seinen Fußstapfen genau nachfolgen’ (1. Petrus 2:21). Durch die Art und Weise, wie Jesus Prüfungen begegnete, hinterließ er uns „ein Beispiel“, ein Muster, nach dem wir uns ausrichten können.* Durch sein treues Ausharren hat er uns sozusagen „Fußstapfen“ oder Fußspuren hinterlassen, denen wir zwar nicht perfekt, aber doch „genau“ folgen können.
21 Wir möchten daher Jesu Beispiel so gut wie nur möglich nachahmen und nie vergessen: Je genauer wir seinen Fußstapfen folgen, desto besser sind wir gerüstet, „bis zum Ende“ auszuharren — entweder bis zum Ende des alten Systems der Dinge oder bis zum Ende unseres gegenwärtigen Lebens. Wir wissen nicht, was zuerst kommt, aber eines steht fest: Jehova wird uns bis in alle Ewigkeit für unser Ausharren belohnen (Matthäus 24:13).
THE pressure is intense. Jesus has never before experienced such mental and emotional anguish. He is in the final hours of his life on earth. Together with his apostles, he comes to a familiar place, the garden of Gethsemane. He has often met with them here. On this night, however, he needs some time alone. Leaving his apostles, he goes deeper into the garden, and kneeling, he begins to pray. He prays so earnestly and gets into such an agony that his sweat becomes “as drops of blood falling to the ground.”—Luke 22:39-44.
2 Why is Jesus so troubled? True, he knows that soon he will have to face extreme physical suffering, but that is not the reason for his anguish. Far more important matters weigh on him. He is deeply concerned about his Father’s name and recognizes that the future of the human family depends on his remaining faithful. Jesus knows how vital it is that he endure. Were he to fail, he would bring great reproach on Jehovah’s name. But Jesus does not fail. Later that day, moments before drawing his last breath, the man who set the finest example of endurance ever on earth cries out triumphantly: “It has been accomplished!”—John 19:30.
3 The Bible urges us to “consider closely the one [Jesus] who has endured.” (Hebrews 12:3) Some important questions thus arise: What are some of the trials Jesus endured? What enabled him to endure? How can we follow his example? Before we answer these questions, though, let us examine what endurance involves.
WhatIsEndurance?
4 From time to time, all of us are “grieved by various trials.” (1 Peter 1:6) Does the fact that we undergo a trial necessarily mean that we are enduring it? No. The Greek noun for “endurance” means “the capacity to hold out or bear up in the face of difficulty.” Regarding the kind of endurance referred to by Bible writers, one scholar explains: “It is the spirit which can bear things, not simply with resignation, but with blazing hope . . . It is the quality which keeps a man on his feet with his face to the wind. It is the virtue which can transmute the hardest trial into glory because beyond the pain it sees the goal.”
5 To endure, then, is not simply a matter of experiencing inescapable hardship. In the Biblical sense, endurance involves steadfastness, keeping the right mental attitude and a hopeful outlook in the face of trials. Consider an illustration: Two men are imprisoned in similar conditions but for very different reasons. One, a common criminal, begrudgingly serves his sentence with sad-faced compliance. The other, a true Christian imprisoned for his faithful course, stands his ground and keeps a positive attitude because he sees his situation as an opportunity to demonstrate his faith. The criminal can hardly be considered an example of endurance, whereas the loyal Christian exemplifies this sterling quality.—James 1:2-4.
6 Endurance is essential if we are to gain salvation. (Matthew 24:13) However, we are not born with this vital quality. Endurance must be cultivated. How? “Tribulation produces endurance,” says Romans 5:3. Yes, if we truly want to develop endurance, we cannot fearfully withdraw from all tests of faith. Rather, we must face them. Endurance results when day by day we confront and overcome trials large and small. Each test we pass strengthens us to meet the next one. Of course, we do not build endurance on our own. We are “dependent on the strength that God supplies.” (1 Peter 4:11) To help us remain steadfast, Jehovah has given us the best possible aid—the example of his Son. Let us take a closer look at Jesus’ flawless record of endurance.
WhatJesusEndured
7 As the end of his earthly life drew near, Jesus endured cruelty upon cruelty. In addition to the extreme mental stress that he was under on his final night, consider the disappointment he must have felt and the humiliation he suffered. He was betrayed by an intimate associate, abandoned by his closest friends, and subjected to an illegal trial during which members of the highest religious court of the land ridiculed him, spit on him, and hit him with their fists. Yet, he endured it all with quiet dignity and strength.—Matthew 26:46-49, 56, 59-68.
8 In his final hours, Jesus endured tremendous physical suffering. He was scourged, severely beaten in a way that is said to cause “deep stripelike lacerations and appreciable blood loss.” He was impaled, executed in a manner that led to “a slow death with maximum pain and suffering.” Think about the agony he must have felt as large nails were pounded through his hands and feet, fastening him to the stake. (John 19:1, 16-18) Imagine the searing pain that seized him as the stake was swung upright and the weight of his body hung from the nails and his torn back scraped against the stake. And he endured this extreme physical suffering while bearing the load described at the outset of this chapter.
9 As followers of Christ, what may we have to endure? Jesus said: “If anyone wants to come after me, let him . . . pick up his torture stake and continually follow me.” (Matthew 16:24) The expression “torture stake” is here used figuratively to represent suffering, shame, or even death. Following Christ is not an easy course. Our Christian standards make us different. This world hates us because we are no part of it. (John 15:18-20; 1 Peter 4:4) Nevertheless, we are willing to pick up our torture stake—yes, we are prepared to suffer, even die, rather than give up following our Exemplar.—2 Timothy 3:12.
10 During his ministry, Jesus faced other tests brought on by the imperfections of those around him. Recall that he was the “master worker,” whom Jehovah used to create the earth and all life on it. (Proverbs 8:22-31) So Jesus knew what Jehovah purposed for humankind; they were to reflect His qualities and enjoy life in perfect health. (Genesis 1:26-28) When on earth, Jesus saw the tragic results of sin from a different perspective—he himself was a man, able to experience human feelings and emotions. How it must have pained him to see firsthand how far humans had fallen from the original perfection of Adam and Eve! A test of endurance thus confronted Jesus. Would he get discouraged and give up, viewing sinful humans as a lost cause? Let us see.
11 The unresponsiveness of the Jews caused Jesus such distress that he openly wept. Did he allow their indifference to dampen his zeal or cause him to stop preaching? On the contrary, he “went teaching daily in the temple.” (Luke 19:41-44, 47) He was “thoroughly grieved” at the insensibility of the hearts of the Pharisees who were watching closely to see whether he would heal a certain man on the Sabbath. Did he let those self-righteous opposers intimidate him? Certainly not! He stood firm and healed the man—right in the center of the synagogue at that!—Mark 3:1-5.
12 Something else must have been trialsome for Jesus—the weaknesses of his closest disciples. As we learned in Chapter 3, they demonstrated a persistent desire for prominence. (Matthew 20:20-24; Luke 9:46) Jesus counseled them more than once about the need for humility. (Matthew 18:1-6; 20:25-28) Yet, they were slow to respond. Why, on his final night with them, they got into “a heated dispute” about who was the greatest among them! (Luke 22:24) Did Jesus give up on them, reasoning that they were beyond hope? No. Ever patient, he remained positive and hopeful, continuing to see the good in them. He knew that at heart they loved Jehovah and really wanted to do His will.—Luke 22:25-27.
13 We may face tests that are similar to those that Jesus endured. For example, we may encounter people who are unresponsive or even opposed to the Kingdom message. Will we allow such negative reactions to dampen our spirits, or will we continue to preach with zeal? (Titus 2:14) We may be tested as a result of the imperfections of our Christian brothers. A thoughtless word or careless deed may hurt our feelings. (Proverbs 12:18) Will we let the shortcomings of fellow believers cause us to give up on them, or will we continue to put up with their faults and look for the good in them?—Colossians 3:13.
WhyJesusEndured
14 What helped Jesus to stand firm and keep his integrity despite all the indignities, disappointments, and sufferings he faced? There are two outstanding factors that sustained Jesus. First, he looked above, appealing to “the God who supplies endurance.” (Romans 15:5) Second, Jesus looked ahead, focusing on what his endurance would lead to. Let us consider these factors one at a time.
15 Jesus, although the perfect Son of God, did not rely on his own strength to endure. Instead, he turned to his heavenly Father and prayed for help from above. The apostle Paul wrote: “Christ offered up supplications and also petitions to the One who was able to save him out of death, with strong outcries and tears.” (Hebrews 5:7) Notice that Jesus “offered up” not just petitions but also supplications. The term “supplication” refers to an especially heartfelt and earnest entreaty—yes, a begging for help. The use of the plural “supplications” indicates that Jesus implored Jehovah more than once. Indeed, in the garden of Gethsemane, Jesus prayed repeatedly and fervently.—Matthew 26:36-44.
16 Jesus had complete confidence that Jehovah would answer his supplications, for he knew that his Father is the “Hearer of prayer.” (Psalm 65:2) During his prehuman existence, the firstborn Son had seen how his Father responds to the prayers of loyal worshippers. For example, the Son was an eyewitness in the heavens when Jehovah dispatched an angel to answer the heartfelt prayer of the prophet Daniel—even before Daniel had finished praying. (Daniel 9:20, 21) How, then, could the Father fail to answer when his only-begotten Son poured out his heart “with strong outcries and tears”? Jehovah did respond to the entreaties of his Son and sent an angel to strengthen him to bear up under the ordeal.—Luke 22:43.
17 To endure, we too must look heavenward—to the God “who imparts power.” (Philippians 4:13) If the perfect Son of God felt the need to supplicate Jehovah for help, how much more so should we! Like Jesus, we may need to implore Jehovah repeatedly. (Matthew 7:7) Although we do not expect to receive an angelic visit, of this we can be sure: Our loving God will respond to the pleas of the loyal Christian who “persists in supplications and prayers night and day.” (1 Timothy 5:5) Regardless of the trials we may face—whether ill health, the death of a loved one, or persecution from opposers—Jehovah will answer our fervent prayers for wisdom, courage, and strength to endure.—2 Corinthians 4:7-11; James 1:5.
18 The second factor that enabled Jesus to endure is that he looked ahead, beyond the suffering to what lay before him. Of Jesus, the Bible says: “For the joy that was set before him he endured a torture stake.” (Hebrews 12:2) Jesus’ example illustrates how hope, joy, and endurance work together. This might be summed up as follows: Hope leads to joy, and joy to endurance. (Romans 15:13; Colossians 1:11) Jesus had marvelous prospects. He knew that faithfulness on his part would help to vindicate his Father’s sovereignty and enable him to repurchase the human family from sin and death. Jesus also had the hope of ruling as King and serving as High Priest, to bring further blessings to obedient humans. (Matthew 20:28; Hebrews 7:23-26) By focusing on the prospects and hope before him, Jesus found immeasurable joy, and that joy, in turn, helped him to endure.
19 Like Jesus, we need to let hope, joy, and endurance work together in our behalf. “Rejoice in the hope,” said the apostle Paul. He then added: “Endure under tribulation.” (Romans 12:12) Are you facing a severe test of faith at the present time? Then by all means look ahead. Do not lose sight of the way your endurance will bring praise to Jehovah’s name. Keep the precious Kingdom hope in clear focus. Picture yourself in God’s coming new world, and imagine yourself experiencing the blessings of the Paradise. Anticipating the fulfillment of the wonderful things Jehovah has promised—including the vindication of his sovereignty, the removal of wickedness from the earth, and the elimination of sickness and death—will fill your heart with joy, and that joy can help you to endure no matter what trials may befall you. When compared with the realization of the Kingdom hope, any suffering in this system of things is indeed “momentary and light.”—2 Corinthians 4:17.
“FollowHisStepsClosely”
20 Jesus knew that being his follower would be challenging, a course calling for endurance. (John 15:20) He was prepared to lead the way, knowing that his example would strengthen others. (John 16:33) Granted, Jesus set the perfect example of endurance, but we are far from perfect. What does Jehovah expect of us? Peter explains: “Christ suffered for you, leaving you a model for you to follow his steps closely.” (1 Peter 2:21) In the way he dealt with trials, Jesus left “a model,” a pattern to be copied. The record of endurance that he built up may be compared to “steps,” or footprints. We cannot follow those steps perfectly, but we can follow them “closely.”
21 Let us, then, be determined to follow Jesus’ example to the best of our ability. Let us never forget that the more closely we follow in Jesus’ footsteps, the better equipped we will be to endure “to the end”—the end of this old system of things or the end of our present life. We do not know which will come first, but we do know this: For all eternity, Jehovah will reward us for our endurance.—Matthew 24:13.
Kapitel 7
Jesu Ausharren genau betrachten
DER Druck ist enorm. Jesus war noch nie zuvor einer solchen mentalen und emotionalen Belastung ausgesetzt. Vor ihm liegen die letzten Stunden seines Lebens auf der Erde. Mit seinen Aposteln geht er zum Garten Gethsemane, einem vertrauten Ort, an dem er schon oft mit ihnen zusammen war. An diesem Abend möchte er jedoch etwas allein sein. Er geht ohne sie weiter in den Garten hinein, kniet nieder und beginnt zu beten. Er betet so inständig und ist so sorgenvoll erregt, dass sein Schweiß ‘wie Blutstropfen wird, die zur Erde fallen’ (Lukas 22:39-44).
2 Warum ist Jesus so in Sorge? Er weiß natürlich, dass ihm große körperliche Qualen bevorstehen, doch der eigentliche Grund für seine Besorgnis ist viel schwerwiegender. Er ist tief beunruhigt wegen des Namens seines Vaters, und er weiß, dass von seiner Treue die Zukunft der Menschheitsfamilie abhängt. Jesus ist sich bewusst, wie wichtig es ist, dass er ausharrt. Würde er jetzt versagen, brächte er große Schande auf Jehovas Namen. Doch Jesus versagt nicht. An jenem Tag, kurz vor seinem letzten Atemzug, stößt der Mann, der das vollendetste Beispiel des Ausharrens auf der Erde gab, die triumphierenden Worte aus: „Es ist vollbracht!“ (Johannes 19:30).
3 Die Bibel fordert uns auf, Jesu Ausharren ‘genau zu betrachten’ (Hebräer 12:3). Damit sind wichtige Fragen verbunden: Was waren einige der Prüfungen, die Jesus erduldete? Warum konnte er ausharren? Wie können wir seinem Beispiel folgen? Bevor wir diese Fragen beantworten, möchten wir uns jedoch erst darüber klar werden, was Ausharren bedeutet.
Was ist Ausharren?
4 Jeder von uns wird von Zeit zu Zeit „durch mancherlei Prüfungen betrübt“ (1. Petrus 1:6). Bedeutet jedoch der Umstand, dass wir eine Prüfung durchmachen, an sich schon, dass wir darin ausharren? Nein. Das mit „Ausharren“ übersetzte griechische Substantiv bezeichnet auch „die Geduld, die im Ertragen v[on] Leiden bewiesen wird“. Das Ausharren, von dem in der Bibel die Rede ist, wird von einem Bibelgelehrten wie folgt kommentiert: „Es ist der Geist, der Belastungen tragen kann, nicht in Resignation, sondern in strahlender Hoffnung. . . . [Es] lässt einen Mann aufrecht stehen und dem Sturm trotzen. Es ist die Tugend, die die härteste Prüfung in Sieg verwandeln kann, weil sie hinter der Pein das Ziel sieht.“
5 Mit Ausharren ist also nicht lediglich gemeint, unausweichlichen Härten ausgesetzt zu sein. Die biblische Bedeutung schließt Standfestigkeit ein, das Bewahren der richtigen Grundhaltung und einer zuversichtlichen Einstellung angesichts von Prüfungen. Dazu eine Veranschaulichung: Zwei Männer sind unter ähnlichen Bedingungen, aber aus ganz unterschiedlichen Gründen in Haft. Der eine, ein gemeiner Verbrecher, sitzt widerwillig und mürrisch-resignierend seine Strafe ab. Der andere, ein echter Christ, der wegen seines Glaubens und seiner Treue inhaftiert ist, bleibt standhaft und positiv, weil er in dieser Lage die Möglichkeit sieht, Glauben zu beweisen. Den Verbrecher würde man bestimmt nicht als Vorbild im Ausharren ansehen, wohl aber den treuen Christen (Jakobus 1:2-4).
6 Ausharren ist für unsere Rettung unerlässlich (Matthäus 24:13). Allerdings ist uns die Fähigkeit zum Ausharren nicht angeboren. Ausharren muss man lernen. Wie? In Römer 5:3 heißt es, dass „Drangsal Ausharren bewirkt“. Wenn wir also wirklich Ausharren entwickeln wollen, können wir nicht allen Glaubensprüfungen ängstlich aus dem Weg gehen. Wir müssen uns ihnen stellen. Wir müssen die großen und kleinen Herausforderungen, die jeder Tag mit sich bringt, annehmen und bewältigen. Jede Prüfung, die wir meistern, stärkt uns für die nächste. Allerdings können wir nicht aus eigener Kraft Ausharren entwickeln. Wir sind „von der Kraft abhängig, die Gott darreicht“ (1. Petrus 4:11). Jehova möchte, dass wir standhaft bleiben, und bietet uns daher die beste Hilfe an, die es gibt — das Vorbild seines Sohnes. Sehen wir uns einmal genauer an, was Jesus in vollkommener Treue erduldete.
Was Jesus erduldete
7 Am Ende seines irdischen Lebens ertrug Jesus eine Grausamkeit nach der anderen. Zu der extremen mentalen Belastung in seiner letzten Nacht kamen gewaltige Enttäuschungen und Demütigungen hinzu. Er wurde von einem engen Vertrauten verraten, von seinen besten Freunden im Stich gelassen und in einem ungesetzlichen Verhör von Mitgliedern des obersten religiösen Gerichts des Landes verspottet, angespuckt und mit Fäusten geschlagen. Das alles ertrug er jedoch mit stiller Würde und innerer Kraft (Matthäus 26:46-49, 56, 59-68).
8 In seinen letzten Stunden war Jesus schrecklichen körperlichen Qualen ausgesetzt. Er wurde gegeißelt — eine entsetzliche Art der Auspeitschung, die laut einer Fachzeitschrift „tiefe streifenförmige Risswunden und erheblichen Blutverlust“ zur Folge hat. Er wurde an den Pfahl gebracht, eine Hinrichtungsart, die zu einem „langsamen Tod unter größten Qualen“ führt. Wie muss Jesus gelitten haben, als man lange Nägel durch seine Handgelenke und Füße in den Pfahl schlug! (Johannes 19:1, 16-18). Welche furchtbaren Schmerzen müssen durch seinen Körper gefahren sein, als der Pfahl aufgerichtet wurde, das Gewicht seines Körpers an den Nagelwunden zerrte und sein geschundener Rücken am Holz scheuerte! Zu diesen körperlichen Qualen kam noch die zu Beginn des Kapitels beschriebene Belastung hinzu.
9 Was könnten wir als Christi Nachfolger zu erdulden haben? Jesus sagte: „Wenn jemand mir nachkommen will, so . . . nehme [er] seinen Marterpfahl auf und folge mir beständig“ (Matthäus 16:24). Das Wort „Marterpfahl“ steht hier in übertragenem Sinn für Leiden, Schande, ja sogar Tod. Christus nachzufolgen ist nicht leicht. Durch unsere christlichen Maßstäbe heben wir uns von der Welt ab. Wir sind kein Teil der Welt und deshalb hasst uns die Welt (Johannes 15:18-20; 1. Petrus 4:4). Dennoch sind wir bereit, unseren Marterpfahl aufzunehmen — ja wir sind darauf gefasst, eher zu leiden oder zu sterben, als unserem Vorbild Jesus nicht mehr nachzufolgen (2. Timotheus 3:12).
10 Jesus hatte während seines Wirkens auf der Erde auch Prüfungen durchzumachen, die auf die Unvollkommenheiten von Menschen zurückzuführen waren. Wie wir wissen, hatte er seinem Vater als „Werkmeister“ gedient, als die Erde und alles Leben darauf erschaffen wurde (Sprüche 8:22-31). Jesus kannte somit Jehovas Vorsatz für die Menschen: Sie sollten Gottes Eigenschaften widerspiegeln und ein Leben in vollkommener Gesundheit genießen (1. Mose 1:26-28). Als Jesus auf der Erde lebte, sah er die tragischen Folgen der Sünde aus einem anderen Blickwinkel. Er war jetzt selbst ein Mensch. Er empfand und fühlte wie ein Mensch. Wie weh muss es ihm getan haben, so direkt mitzuerleben, wie weit die Menschen von der ursprünglichen Vollkommenheit Adams und Evas entfernt waren! Dadurch wurde sein Ausharren auf die Probe gestellt. Würde er die sündige Menschheit als hoffnungslosen Fall betrachten und entmutigt aufgeben? Wir werden sehen.
11 Die Gleichgültigkeit der Juden bedrückte Jesus so sehr, dass er öffentlich in Tränen ausbrach. Ließ er sich jedoch durch ihr Desinteresse in seinem Eifer bremsen oder hörte er auf zu predigen? Im Gegenteil, er „ging . . . daran, täglich im Tempel zu lehren“ (Lukas 19:41-44, 47). Er war „tief betrübt“ über die Gefühllosigkeit der Pharisäer, die genau aufpassten, um zu sehen, ob er am Sabbat einen gewissen Mann heilen würde. Ließ er sich von diesen selbstgerechten Gegnern einschüchtern? Absolut nicht! Entschlossen heilte er den Mann — und das mitten in der Synagoge! (Markus 3:1-5).
12 Auch die Schwächen seiner engsten Gefährten müssen für Jesus eine Prüfung gewesen sein. Wie wir in Kapitel 3 gesehen haben, waren sie ständig auf ihre Stellung bedacht (Matthäus 20:20-24; Lukas 9:46). Mehr als einmal gab ihnen Jesus zu verstehen, wie wichtig Demut ist (Matthäus 18:1-6; 20:25-28). Aber sie lernten nur langsam. Noch an seinem letzten gemeinsamen Abend mit ihnen brach „ein hitziger Wortstreit“ unter ihnen aus, wer denn wohl der Größte von ihnen sei (Lukas 22:24). Gab Jesus sie auf, in der Meinung, dass ihnen ja ohnehin nicht mehr zu helfen sei? Nein. Er blieb geduldig, optimistisch und zuversichtlich und konzentrierte sich auf ihre guten Seiten. Er wusste, dass diese Männer Jehova im Grunde sehr liebten und wirklich seinen Willen tun wollten (Lukas 22:25-27).
13 Es kann durchaus passieren, dass wir ähnlich wie Jesus auf die Probe gestellt werden. Vielleicht haben wir mit Menschen zu tun, die gleichgültig oder sogar gegnerisch auf die Königreichsbotschaft reagieren. Predigen wir dann eifrig weiter oder lassen wir uns durch solche Negativreaktionen den Mut nehmen? (Titus 2:14). Eine weitere Herausforderung könnten die Unvollkommenheiten unserer Glaubensbrüder sein. Vielleicht werden wir durch eine gedankenlose Bemerkung oder eine unbedachte Handlung in unseren Gefühlen verletzt (Sprüche 12:18). Geben wir deswegen auf oder ertragen wir weiterhin geduldig die Fehler unserer Brüder und suchen das Gute in ihnen? (Kolosser 3:13).
Warum Jesus ausharrte
14 Was half Jesus, trotz aller Demütigungen, Enttäuschungen und Leiden standhaft zu bleiben und die Lauterkeit zu bewahren? Zwei Faktoren spielen hier eine besondere Rolle. Zum einen blickte Jesus nach oben und flehte zu dem „Gott, der Ausharren . . . verleiht“ (Römer 15:5). Zum anderen schaute er nach vorn und konzentrierte sich auf das, was durch sein Ausharren erreicht würde. Sehen wir uns diese beiden Faktoren einmal gesondert an.
15 Obwohl Jesus der vollkommene Sohn Gottes war, verließ er sich nicht auf seine eigene Kraft. Nein, er wandte sich im Gebet an seinen himmlischen Vater und bat um Hilfe von oben. Wie der Apostel Paulus schrieb, „brachte Christus Flehen und auch Bitten mit starkem Schreien und Tränen vor dem dar, der ihn aus dem Tod erretten konnte“ (Hebräer 5:7). Es ist beachtenswert, dass Jesus nicht nur Bitten, sondern auch Flehen darbrachte. Das Wort „Flehen“ bezeichnet eine besonders innige, eindringliche Bitte — ja ein Betteln um Hilfe. Im griechischen Urtext steht das Wort für „Flehen“ in der Mehrzahl, was andeutet, dass Jesus mehr als einmal zu Jehova flehte. Tatsächlich sprach Jesus im Garten Gethsemane wiederholt ein inniges Gebet (Matthäus 26:36-44).
16 Jesus vertraute völlig darauf, dass Jehova sein Flehen erhören würde, denn er kannte seinen Vater als den „Hörer des Gebets“ (Psalm 65:2). Als er noch im Himmel lebte, war er als erstgeborener Sohn Zeuge davon, wie sein Vater auf die Gebete loyaler Anbeter reagiert. So zum Beispiel, als der Prophet Daniel ein von Herzen kommendes Gebet sprach und Jehova einen Engel aussandte, noch bevor Daniel sein Gebet beendet hatte (Daniel 9:20, 21). Wie könnte Jehova dann seinen einziggezeugten Sohn nicht erhören, wenn ihm dieser „mit starkem Schreien und Tränen“ das Herz ausschüttete? Jehova reagierte selbstverständlich auf die eindringlichen Bitten seines Sohnes und schickte ihm einen Engel, der ihn für die vor ihm liegende Prüfung stärkte (Lukas 22:43).
17 Auch wir können nur ausharren, wenn wir unseren Blick nach oben richten — zu dem Gott, „der . . . Kraft verleiht“ (Philipper 4:13). Wenn schon der vollkommene Sohn Gottes das Bedürfnis verspürte, Jehova um Hilfe anzuflehen, dann sollte das bei uns erst recht der Fall sein! Vielleicht müssen wir wie Jesus immer wieder zu Jehova flehen (Matthäus 7:7). Wir erwarten zwar nicht, dass uns ein Engel erscheint, doch eines wissen wir genau: Unser liebevoller Gott reagiert auf die Bitten loyaler Christen, die ‘Nacht und Tag im Flehen und in Gebeten verharren’ (1. Timotheus 5:5). Welche Prüfung uns auch treffen mag — ob Krankheit, ein Todesfall, Gegnerschaft oder Verfolgung —, Jehova wird uns erhören, wenn wir ihn von ganzem Herzen um Weisheit, Mut und Kraft zum Ausharren bitten (2. Korinther 4:7-11; Jakobus 1:5).
18 Der zweite Faktor, der Jesus ausharren half, war der Blick nach vorn. Er sah über sein Leiden hinaus auf das, was vor ihm lag. Die Bibel sagt über ihn: „Für die vor ihm liegende Freude erduldete er einen Marterpfahl“ (Hebräer 12:2). Jesu Beispiel zeigt, wie Hoffnung, Freude und Ausharren zusammenwirken. Man könnte es wie folgt auf den Punkt bringen: Aus Hoffnung entspringt Freude und Freude hilft auszuharren (Römer 15:13; Kolosser 1:11). Jesus hatte wunderbare Zukunftsaussichten. Seine Treue würde dazu beitragen, die Souveränität seines Vaters zu rechtfertigen, und es ihm möglich machen, die Menschheit von Sünde und Tod zurückzukaufen. Außerdem stand ihm in Aussicht, als König zu herrschen und als Hoher Priester zu dienen und so noch mehr für das Wohl gehorsamer Menschen zu tun (Matthäus 20:28; Hebräer 7:23-26). Da sich Jesus auf die Erfüllung dessen konzentrierte, was ihm in Aussicht stand, verspürte er unermessliche Freude, die ihm wiederum Kraft zum Ausharren gab.
19 Wie Jesus müssen auch wir Hoffnung, Freude und Ausharren für uns zusammenwirken lassen. Der Apostel Paulus schrieb: „Freut euch in der Hoffnung. Harrt in Drangsal aus“ (Römer 12:12). Hast du momentan eine schwere Glaubensprüfung durchzumachen? Dann schau unbedingt nach vorn. Verlier nie aus den Augen, dass durch dein Ausharren Jehovas Name gepriesen wird. Lass dir den Blick auf die kostbare Königreichshoffnung nie trüben. Versetz dich im Geist in Gottes neue Welt und stell dir vor, wie es sein wird, wenn du die vielen Segnungen im Paradies erleben wirst. Wenn du über die Erfüllung der wunderbaren Verheißungen Gottes nachdenkst — zum Beispiel darüber, dass Jehovas Souveränität gerechtfertigt werden wird und alles Böse, sämtliche Krankheiten und der Tod nicht mehr sein werden —, dann wird dein Herz so voll Freude sein, dass du jede Prüfung durchstehen kannst. Verglichen mit dem, was das Königreich bringen wird, ist alles Leid im heutigen System der Dinge wirklich „von kurzer Dauer und leicht“ (2. Korinther 4:17).
‘Folgt seinen Fußstapfen genau nach’
20 Jesus wusste, dass seine Nachfolger vor Herausforderungen stehen und Ausharren benötigen würden (Johannes 15:20). Deshalb war er bereit, mit gutem Beispiel voranzugehen und ihnen dadurch Kraft zu geben (Johannes 16:33). Er gab natürlich ein vollkommenes Beispiel des Ausharrens, während wir alles andere als vollkommen sind. Was erwartet Jehova von uns? Petrus erklärt, dass ‘Christus für uns gelitten hat, uns ein Beispiel hinterlassend, damit wir seinen Fußstapfen genau nachfolgen’ (1. Petrus 2:21). Durch die Art und Weise, wie Jesus Prüfungen begegnete, hinterließ er uns „ein Beispiel“, ein Muster, nach dem wir uns ausrichten können.* Durch sein treues Ausharren hat er uns sozusagen „Fußstapfen“ oder Fußspuren hinterlassen, denen wir zwar nicht perfekt, aber doch „genau“ folgen können.
21 Wir möchten daher Jesu Beispiel so gut wie nur möglich nachahmen und nie vergessen: Je genauer wir seinen Fußstapfen folgen, desto besser sind wir gerüstet, „bis zum Ende“ auszuharren — entweder bis zum Ende des alten Systems der Dinge oder bis zum Ende unseres gegenwärtigen Lebens. Wir wissen nicht, was zuerst kommt, aber eines steht fest: Jehova wird uns bis in alle Ewigkeit für unser Ausharren belohnen (Matthäus 24:13).
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Chapter 7
“Consider Closely the One Who Has Endured”
THE pressure is intense. Jesus has never before experienced such mental and emotional anguish. He is in the final hours of his life on earth. Together with his apostles, he comes to a familiar place, the garden of Gethsemane. He has often met with them here. On this night, however, he needs some time alone. Leaving his apostles, he goes deeper into the garden, and kneeling, he begins to pray. He prays so earnestly and gets into such an agony that his sweat becomes “as drops of blood falling to the ground.”—Luke 22:39-44.
2 Why is Jesus so troubled? True, he knows that soon he will have to face extreme physical suffering, but that is not the reason for his anguish. Far more important matters weigh on him. He is deeply concerned about his Father’s name and recognizes that the future of the human family depends on his remaining faithful. Jesus knows how vital it is that he endure. Were he to fail, he would bring great reproach on Jehovah’s name. But Jesus does not fail. Later that day, moments before drawing his last breath, the man who set the finest example of endurance ever on earth cries out triumphantly: “It has been accomplished!”—John 19:30.
3 The Bible urges us to “consider closely the one [Jesus] who has endured.” (Hebrews 12:3) Some important questions thus arise: What are some of the trials Jesus endured? What enabled him to endure? How can we follow his example? Before we answer these questions, though, let us examine what endurance involves.
What Is Endurance?
4 From time to time, all of us are “grieved by various trials.” (1 Peter 1:6) Does the fact that we undergo a trial necessarily mean that we are enduring it? No. The Greek noun for “endurance” means “the capacity to hold out or bear up in the face of difficulty.” Regarding the kind of endurance referred to by Bible writers, one scholar explains: “It is the spirit which can bear things, not simply with resignation, but with blazing hope . . . It is the quality which keeps a man on his feet with his face to the wind. It is the virtue which can transmute the hardest trial into glory because beyond the pain it sees the goal.”
5 To endure, then, is not simply a matter of experiencing inescapable hardship. In the Biblical sense, endurance involves steadfastness, keeping the right mental attitude and a hopeful outlook in the face of trials. Consider an illustration: Two men are imprisoned in similar conditions but for very different reasons. One, a common criminal, begrudgingly serves his sentence with sad-faced compliance. The other, a true Christian imprisoned for his faithful course, stands his ground and keeps a positive attitude because he sees his situation as an opportunity to demonstrate his faith. The criminal can hardly be considered an example of endurance, whereas the loyal Christian exemplifies this sterling quality.—James 1:2-4.
6 Endurance is essential if we are to gain salvation. (Matthew 24:13) However, we are not born with this vital quality. Endurance must be cultivated. How? “Tribulation produces endurance,” says Romans 5:3. Yes, if we truly want to develop endurance, we cannot fearfully withdraw from all tests of faith. Rather, we must face them. Endurance results when day by day we confront and overcome trials large and small. Each test we pass strengthens us to meet the next one. Of course, we do not build endurance on our own. We are “dependent on the strength that God supplies.” (1 Peter 4:11) To help us remain steadfast, Jehovah has given us the best possible aid—the example of his Son. Let us take a closer look at Jesus’ flawless record of endurance.
What Jesus Endured
7 As the end of his earthly life drew near, Jesus endured cruelty upon cruelty. In addition to the extreme mental stress that he was under on his final night, consider the disappointment he must have felt and the humiliation he suffered. He was betrayed by an intimate associate, abandoned by his closest friends, and subjected to an illegal trial during which members of the highest religious court of the land ridiculed him, spit on him, and hit him with their fists. Yet, he endured it all with quiet dignity and strength.—Matthew 26:46-49, 56, 59-68.
8 In his final hours, Jesus endured tremendous physical suffering. He was scourged, severely beaten in a way that is said to cause “deep stripelike lacerations and appreciable blood loss.” He was impaled, executed in a manner that led to “a slow death with maximum pain and suffering.” Think about the agony he must have felt as large nails were pounded through his hands and feet, fastening him to the stake. (John 19:1, 16-18) Imagine the searing pain that seized him as the stake was swung upright and the weight of his body hung from the nails and his torn back scraped against the stake. And he endured this extreme physical suffering while bearing the load described at the outset of this chapter.
9 As followers of Christ, what may we have to endure? Jesus said: “If anyone wants to come after me, let him . . . pick up his torture stake and continually follow me.” (Matthew 16:24) The expression “torture stake” is here used figuratively to represent suffering, shame, or even death. Following Christ is not an easy course. Our Christian standards make us different. This world hates us because we are no part of it. (John 15:18-20; 1 Peter 4:4) Nevertheless, we are willing to pick up our torture stake—yes, we are prepared to suffer, even die, rather than give up following our Exemplar.—2 Timothy 3:12.
10 During his ministry, Jesus faced other tests brought on by the imperfections of those around him. Recall that he was the “master worker,” whom Jehovah used to create the earth and all life on it. (Proverbs 8:22-31) So Jesus knew what Jehovah purposed for humankind; they were to reflect His qualities and enjoy life in perfect health. (Genesis 1:26-28) When on earth, Jesus saw the tragic results of sin from a different perspective—he himself was a man, able to experience human feelings and emotions. How it must have pained him to see firsthand how far humans had fallen from the original perfection of Adam and Eve! A test of endurance thus confronted Jesus. Would he get discouraged and give up, viewing sinful humans as a lost cause? Let us see.
11 The unresponsiveness of the Jews caused Jesus such distress that he openly wept. Did he allow their indifference to dampen his zeal or cause him to stop preaching? On the contrary, he “went teaching daily in the temple.” (Luke 19:41-44, 47) He was “thoroughly grieved” at the insensibility of the hearts of the Pharisees who were watching closely to see whether he would heal a certain man on the Sabbath. Did he let those self-righteous opposers intimidate him? Certainly not! He stood firm and healed the man—right in the center of the synagogue at that!—Mark 3:1-5.
12 Something else must have been trialsome for Jesus—the weaknesses of his closest disciples. As we learned in Chapter 3, they demonstrated a persistent desire for prominence. (Matthew 20:20-24; Luke 9:46) Jesus counseled them more than once about the need for humility. (Matthew 18:1-6; 20:25-28) Yet, they were slow to respond. Why, on his final night with them, they got into “a heated dispute” about who was the greatest among them! (Luke 22:24) Did Jesus give up on them, reasoning that they were beyond hope? No. Ever patient, he remained positive and hopeful, continuing to see the good in them. He knew that at heart they loved Jehovah and really wanted to do His will.—Luke 22:25-27.
13 We may face tests that are similar to those that Jesus endured. For example, we may encounter people who are unresponsive or even opposed to the Kingdom message. Will we allow such negative reactions to dampen our spirits, or will we continue to preach with zeal? (Titus 2:14) We may be tested as a result of the imperfections of our Christian brothers. A thoughtless word or careless deed may hurt our feelings. (Proverbs 12:18) Will we let the shortcomings of fellow believers cause us to give up on them, or will we continue to put up with their faults and look for the good in them?—Colossians 3:13.
Why Jesus Endured
14 What helped Jesus to stand firm and keep his integrity despite all the indignities, disappointments, and sufferings he faced? There are two outstanding factors that sustained Jesus. First, he looked above, appealing to “the God who supplies endurance.” (Romans 15:5) Second, Jesus looked ahead, focusing on what his endurance would lead to. Let us consider these factors one at a time.
15 Jesus, although the perfect Son of God, did not rely on his own strength to endure. Instead, he turned to his heavenly Father and prayed for help from above. The apostle Paul wrote: “Christ offered up supplications and also petitions to the One who was able to save him out of death, with strong outcries and tears.” (Hebrews 5:7) Notice that Jesus “offered up” not just petitions but also supplications. The term “supplication” refers to an especially heartfelt and earnest entreaty—yes, a begging for help. The use of the plural “supplications” indicates that Jesus implored Jehovah more than once. Indeed, in the garden of Gethsemane, Jesus prayed repeatedly and fervently.—Matthew 26:36-44.
16 Jesus had complete confidence that Jehovah would answer his supplications, for he knew that his Father is the “Hearer of prayer.” (Psalm 65:2) During his prehuman existence, the firstborn Son had seen how his Father responds to the prayers of loyal worshippers. For example, the Son was an eyewitness in the heavens when Jehovah dispatched an angel to answer the heartfelt prayer of the prophet Daniel—even before Daniel had finished praying. (Daniel 9:20, 21) How, then, could the Father fail to answer when his only-begotten Son poured out his heart “with strong outcries and tears”? Jehovah did respond to the entreaties of his Son and sent an angel to strengthen him to bear up under the ordeal.—Luke 22:43.
17 To endure, we too must look heavenward—to the God “who imparts power.” (Philippians 4:13) If the perfect Son of God felt the need to supplicate Jehovah for help, how much more so should we! Like Jesus, we may need to implore Jehovah repeatedly. (Matthew 7:7) Although we do not expect to receive an angelic visit, of this we can be sure: Our loving God will respond to the pleas of the loyal Christian who “persists in supplications and prayers night and day.” (1 Timothy 5:5) Regardless of the trials we may face—whether ill health, the death of a loved one, or persecution from opposers—Jehovah will answer our fervent prayers for wisdom, courage, and strength to endure.—2 Corinthians 4:7-11; James 1:5.
18 The second factor that enabled Jesus to endure is that he looked ahead, beyond the suffering to what lay before him. Of Jesus, the Bible says: “For the joy that was set before him he endured a torture stake.” (Hebrews 12:2) Jesus’ example illustrates how hope, joy, and endurance work together. This might be summed up as follows: Hope leads to joy, and joy to endurance. (Romans 15:13; Colossians 1:11) Jesus had marvelous prospects. He knew that faithfulness on his part would help to vindicate his Father’s sovereignty and enable him to repurchase the human family from sin and death. Jesus also had the hope of ruling as King and serving as High Priest, to bring further blessings to obedient humans. (Matthew 20:28; Hebrews 7:23-26) By focusing on the prospects and hope before him, Jesus found immeasurable joy, and that joy, in turn, helped him to endure.
19 Like Jesus, we need to let hope, joy, and endurance work together in our behalf. “Rejoice in the hope,” said the apostle Paul. He then added: “Endure under tribulation.” (Romans 12:12) Are you facing a severe test of faith at the present time? Then by all means look ahead. Do not lose sight of the way your endurance will bring praise to Jehovah’s name. Keep the precious Kingdom hope in clear focus. Picture yourself in God’s coming new world, and imagine yourself experiencing the blessings of the Paradise. Anticipating the fulfillment of the wonderful things Jehovah has promised—including the vindication of his sovereignty, the removal of wickedness from the earth, and the elimination of sickness and death—will fill your heart with joy, and that joy can help you to endure no matter what trials may befall you. When compared with the realization of the Kingdom hope, any suffering in this system of things is indeed “momentary and light.”—2 Corinthians 4:17.
“Follow His Steps Closely”
20 Jesus knew that being his follower would be challenging, a course calling for endurance. (John 15:20) He was prepared to lead the way, knowing that his example would strengthen others. (John 16:33) Granted, Jesus set the perfect example of endurance, but we are far from perfect. What does Jehovah expect of us? Peter explains: “Christ suffered for you, leaving you a model for you to follow his steps closely.” (1 Peter 2:21) In the way he dealt with trials, Jesus left “a model,” a pattern to be copied. The record of endurance that he built up may be compared to “steps,” or footprints. We cannot follow those steps perfectly, but we can follow them “closely.”
21 Let us, then, be determined to follow Jesus’ example to the best of our ability. Let us never forget that the more closely we follow in Jesus’ footsteps, the better equipped we will be to endure “to the end”—the end of this old system of things or the end of our present life. We do not know which will come first, but we do know this: For all eternity, Jehovah will reward us for our endurance.—Matthew 24:13.