EIN Vater steht am Fenster und beobachtet, wie sein Sohn im Hof mit ein paar Freunden Ball spielt. Der Ball rollt auf die Straße. Der Kleine schaut ihm sehnsüchtig nach. Als ein Freund ihn drängt hinterherzulaufen, schüttelt der Junge den Kopf und sagt: „Nein, das darf ich nicht.“ Der Vater lächelt zufrieden.
2 Worüber freut sich der Vater? Er hat seinem Sohn eingeschärft, dass er nicht allein auf die Straße gehen darf. Gehorcht der Junge — obwohl er sich nicht beobachtet fühlt —, dann weiß der Vater, dass sein Sohn Gehorsam lernt und dadurch viel weniger Gefahren ausgesetzt ist. Dem Vater dieses Jungen geht es ähnlich wie unserem himmlischen Vater, Jehova. Gott weiß, dass wir nur dann treu bleiben und die herrliche Zukunft, die er für uns bereithält, erleben können, wenn wir lernen, ihm zu gehorchen und auf ihn zu vertrauen (Sprüche 3:5, 6). Deshalb hat er uns den besten Lehrer aller Zeiten gesandt.
3 Die Bibel sagt etwas Erstaunliches über Jesus: „Obwohl er Sohn war, lernte er Gehorsam durch die Dinge, die er litt; und nachdem er vollkommen gemacht worden war, wurde er für die ewige Rettung all derer verantwortlich, die ihm gehorchen“ (Hebräer 5:8, 9). Jehovas erstgeborener Sohn hatte unvorstellbar lange im Himmel gelebt. Er sah den Teufel und andere ungehorsame Engel rebellieren, schloss sich ihnen jedoch niemals an. In einer inspirierten Prophezeiung, die sich auf Jesus bezieht, heißt es: „Ich . . . war nicht rebellisch“ (Jesaja 50:5). Wieso konnte dann von Jesus, der schon in allem gehorsam war, gesagt werden, dass er ‘Gehorsam lernte’? Wie konnte solch ein vollkommenes Geschöpf „vollkommen gemacht“ werden?
4 Dazu ein Vergleich: Ein Soldat besitzt ein eisernes Schwert. Es ist von allerbester Machart, wurde aber noch nie in der Schlacht erprobt. Nun tauscht er sein Schwert gegen ein stabileres ein, eines aus gehärtetem Stahl. Dieses neue Schwert hat sich in der Schlacht schon gut bewährt. Ist das nicht ein guter Tausch? Ähnlich verhält es sich mit Jesu Gehorsam. Jesus war bereits vollkommen gehorsam, bevor er auf die Erde kam. Doch als er die Erde verließ, war sein Gehorsam von ganz anderer Güte. Er war jetzt erprobt, sozusagen gehärtet durch Prüfungen, denen Jesus im Himmel niemals hätte begegnen können.
5 Für den Auftrag, den Jesus auf der Erde zu erfüllen hatte, war Gehorsam entscheidend. Als „der letzte Adam“ sollte er das tun, was unser Vorvater Adam zu tun versäumt hatte, nämlich Jehova Gott auch unter Prüfungen treu bleiben (1. Korinther 15:45). Jesu Gehorsam war allerdings nicht mechanisch. Er gehorchte von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und ganzem Sinn. Und er hatte Freude dabei. Den Willen seines Vaters zu tun war für ihn wichtiger, als zu essen! (Johannes 4:34). Wie können wir Jesu Gehorsam nachahmen? Sehen wir uns zunächst seine Beweggründe an. Wenn wir Beweggründe entwickeln, wie Jesus sie hatte, fällt es uns leichter, Versuchungen zu widerstehen und Gottes Willen zu tun. Anschließend werden wir uns damit befassen, welcher Lohn uns erwartet, wenn wir wie Christus gehorsam sind.
Warum Jesus gehorsam war
6 Jesu Gehorsam kam aus seinem Herzen. Wie wir in Kapitel 3 gesehen haben, war er von Herzen demütig. Stolzen Menschen widerstrebt es, zu gehorchen, demütige dagegen gehorchen Jehova gern (2. Mose 5:1, 2; 1. Petrus 5:5, 6). Jesu Gehorsam war auch darauf zurückzuführen, dass er bestimmte Dinge liebte und andere hasste.
7 Seine Liebe galt vor allem seinem himmlischen Vater Jehova. In Kapitel 13 wird darauf näher eingegangen. Diese Liebe war die Triebfeder seiner Gottesfurcht. Er liebte und achtete seinen Vater so sehr, dass er ihm unter keinen Umständen missfallen wollte. Gottesfurcht war ein Grund, warum Jesu Gebete erhört wurden (Hebräer 5:7). Außerdem ist sie ein markantes Kennzeichen seiner Herrschaft als messianischer König (Jesaja 11:3).
8 Jehova zu lieben bedeutet auch, zu hassen, was er hasst. Das zeigt zum Beispiel folgende an den messianischen König gerichtete Prophezeiung: „Du hast Gerechtigkeit geliebt, und du hasst Bosheit. Darum hat dich Gott, dein Gott, mit dem Öl des Frohlockens gesalbt, mehr als deine Mitgenossen“ (Psalm 45:7). Jesu „Mitgenossen“ waren die anderen Könige in der Linie Davids. Jesus hat mehr Grund, über seine Salbung zu frohlocken, als sie alle. Warum? Weil Jesus im Vergleich zu ihnen einen weit größeren Lohn erhält und sein Königtum unendlich mehr Gutes bewirkt. Jesus wird so reich belohnt, weil er aus Liebe zur Gerechtigkeit und aus Hass auf das Böse Gott in allem gehorchte.
9 Wie äußerte es sich, dass Jesus Gerechtigkeit liebte und Bosheit hasste? Nun, wie reagierte er zum Beispiel, als seine Nachfolger seine Predigtanweisungen befolgten und daraufhin gesegnet wurden? Er freute sich von ganzem Herzen (Lukas 10:1, 17, 21). Und wie empfand er, als sich die Bewohner Jerusalems immer wieder ungehorsam zeigten und seine liebevollen Bemühungen zurückwiesen? Er weinte, weil sie so rebellisch waren (Lukas 19:41, 42). Ja, es berührte Jesus sehr, wenn Menschen Gutes oder wenn sie Böses taten.
10 Über Jesu Einstellung nachzudenken hilft uns herauszufinden, aus welchen Beweggründen wir persönlich Jehova gehorchen. Trotz unserer Unvollkommenheit können wir es lernen, Gutes von Herzen zu lieben und Böses abgrundtief zu hassen. Bitten wir Jehova um Hilfe, wie er und sein Sohn zu empfinden (Psalm 51:10). Gleichzeitig müssen wir uns vor Einflüssen hüten, die diesem Wunsch entgegenwirken. Seien wir wählerisch, was Freizeitgestaltung und Umgang betrifft (Sprüche 13:20; Philipper 4:8). Wenn wir wie Christus eingestellt sind, ist Gehorsam für uns keine reine Formsache. Wir werden das Rechte tun, weil wir es gern tun. Und wir werden uns vor falschen Handlungsweisen hüten, weil wir sie hassen, nicht weil wir Angst haben, ertappt zu werden.
„Er beging keine Sünde“
11 Wie sehr Jesus das Böse hasste, stellte sich schon bald nach Beginn seines Wirkens heraus. Nach seiner Taufe verbrachte er 40 Tage und Nächte, ohne zu essen, in der Wildnis. Da kam Satan, um ihn zu versuchen. Beachten wir, wie gerissen der Teufel vorging (Matthäus 4:1-11).
12 Zuerst sagte er: „Wenn du ein Sohn Gottes bist, so sage diesen Steinen, dass sie Brote werden“ (Matthäus 4:3). In welcher Verfassung war Jesus nach so langem Fasten? Die Bibel sagt einfach: „[Es] hungerte ihn“ (Matthäus 4:2). Satan wollte also das natürliche Bedürfnis nach Nahrung ausnutzen und wartete sicher deshalb ab, bis Jesus körperlich geschwächt war. Beachten wir zudem die provokative Formulierung: „Wenn du ein Sohn Gottes bist . . .“ Dem Teufel war klar, dass Jesus „der Erstgeborene aller Schöpfung“ war (Kolosser 1:15). Jesus ließ sich durch diese Provokation nicht zum Ungehorsam hinreißen. Er wusste, dass er seine Kräfte nicht eigennützig einsetzen sollte. Deshalb tat er es auch nicht und zeigte dadurch, dass er sich demütig auf Jehovas Hilfe und Anleitung verließ (Matthäus 4:4).
13 Bei seiner zweiten Versuchung nahm Satan Jesus mit auf die Zinne des Tempels. Durch geschicktes Verdrehen des Wortes Gottes wollte er Jesus dazu bringen, sich groß in Szene zu setzen. Er sollte sich in die Tiefe stürzen und sich dann von Engeln retten lassen. Wenn die vielen Menschen im Tempelgebiet so ein Wunder mitbekommen hätten, hätte da noch irgendjemand zu bezweifeln gewagt, dass Jesus wirklich der verheißene Messias ist? Und wenn man Jesus wegen dieses Schauspiels als Messias angenommen hätte, wären ihm da nicht viele Härten und Schwierigkeiten erspart geblieben? Schon möglich. Doch Jesus wusste, dass Jehova vom Messias erwartete, in aller Demut zu wirken und die Menschen nicht durch sensationelle Auftritte zum Glauben an ihn zu bringen (Jesaja 42:1, 2). Deshalb ließ er sich auch bei dieser Versuchung nicht zum Ungehorsam verleiten. Berühmtheit übte keinen Reiz auf ihn aus.
14 Ließ sich Jesus durch die Aussicht auf Macht locken? Bei seiner dritten Versuchung bot Satan Jesus für einen einzigen Akt der Anbetung alle Königreiche der Welt an. Zog Jesus dieses Angebot ernsthaft in Betracht? Nein, er sagte: „Geh weg, Satan! Denn es steht geschrieben: ‚Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein sollst du heiligen Dienst darbringen‘ “ (Matthäus 4:10). Jesus ließ sich durch absolut nichts dazu verleiten, einen anderen Gott anzubeten. Keine Macht und kein Einfluss dieser Welt hätten ihn dazu gebracht, Jehova in irgendeiner Weise ungehorsam zu werden.
15 Gab Satan nun auf? Nachdem Jesus ihn so energisch abgewiesen hatte, verschwand er. Doch gemäß dem Lukasevangelium „ließ er bis zu einer anderen passenden Zeit von ihm ab“ (Lukas 4:13). Ja, Satan würde bis zu Jesu Tod immer wieder Gelegenheiten suchen, ihn auf die Probe zu stellen und in Versuchung zu bringen. Wie die Bibel sagt, wurde Jesus „in allem auf die Probe gestellt“ (Hebräer 4:15). Er musste also immer auf der Hut sein, und das Gleiche gilt für uns.
16 Satan bringt Gottes Diener auch heute immer wieder in Versuchung. Wegen unserer Unvollkommenheiten hat er dabei leider oft ein leichtes Spiel. Raffiniert appelliert er an Egoismus, Stolz und Machtgier. Über materielle Verlockungen kann er sich diese Faktoren unter Umständen alle auf einmal zunutze machen. Deshalb ist es wichtig, dass wir von Zeit zu Zeit innehalten und uns ehrlich prüfen. Denken wir über die Worte in 1. Johannes 2:15-17 nach und fragen wir uns, ob die fleischlichen Begierden des gegenwärtigen Systems der Dinge, das Verlangen nach Besitz oder der Wunsch zu beeindrucken die Liebe zu unserem himmlischen Vater irgendwie untergraben haben. Vergessen wir nicht, dass die heutige Welt ihrem Ende entgegengeht, ebenso ihr Herrscher, Satan. Geben wir ihm keine Chance, uns mit List zum Sündigen zu verleiten! Lassen wir uns von unserem Herrn, Jesus, anspornen, denn „er beging keine Sünde“ (1. Petrus 2:22).
‘Ich tue allezeit das, was ihm wohlgefällig ist’
17 Gehorsam zu sein bedeutet viel mehr, als nur Sünden zu unterlassen. Christus verhielt sich nie passiv, wenn es darum ging, die Gebote seines Vaters auszuführen. Er erklärte: ‘Ich tue allezeit das, was ihm wohlgefällig ist’ (Johannes 8:29). Dieser Gehorsam war für ihn mit viel Freude verbunden. Natürlich könnte jetzt jemand einwenden: „Für Jesus war es nicht schwer, gehorsam zu sein. Er war ja nur Jehova verantwortlich, und Jehova ist vollkommen, während wir oft unvollkommenen Menschen rechenschaftspflichtig sind.“ Tatsache ist jedoch, dass sich auch Jesus der Autorität unvollkommener Menschen unterordnete.
18 Als Kind und Jugendlicher unterstand Jesus der Autorität seiner unvollkommenen Eltern, Joseph und Maria. Wahrscheinlich sah er die Fehler seiner Eltern deutlicher als die meisten anderen Kinder. War er deswegen rebellisch? Setzte er sich über die Rolle, die Gott für Kinder festgelegt hatte, hinweg, und machte er seinen Eltern Vorschriften, wie sie sich um ihre Familie zu kümmern hätten? In Lukas 2:51 heißt es über den 12-jährigen Jesus: „Er blieb ihnen untertan.“ Durch seinen Gehorsam ist Jesus ein hervorragendes Beispiel für christliche Jugendliche, die sich anstrengen, ihren Eltern zu gehorchen und sie entsprechend zu respektieren (Epheser 6:1, 2).
19 Was den Gehorsam gegenüber unvollkommenen Menschen angeht, stand Jesus sogar vor Herausforderungen, denen wahre Christen von heute nie begegnen werden. Überlegen wir einmal, in welch einer Zeit er lebte. Der Tempel in Jerusalem, die Priesterschaft, ja das gesamte jüdische Religionssystem, das Jehova lange gebilligt hatte, sollte schon bald verworfen und durch die Christenversammlung ersetzt werden (Matthäus 23:33-38). Unter dem Einfluss der griechischen Philosophie hatten viele Religionsführer begonnen, Irrlehren zu verbreiten. Im Tempel hatte sich eine derartige Korruption breitgemacht, dass Jesus ihn eine „Räuberhöhle“ nannte (Markus 11:17). Hielt er sich deswegen vom Tempel und von den Synagogen fern? Nein! Jehova benutzte diese Einrichtungen noch. Solange Gott nicht einschritt und etwas änderte, ging Jesus gehorsam in die Synagoge und zu den Festen im Tempel (Lukas 4:16; Johannes 5:1).
20 Wenn Jesus unter solchen Umständen gehorsam war, dann sollten es wahre Christen heute erst recht sein! Schließlich leben wir jetzt in einer ganz anderen Zeit — der seit Langem vorausgesagten Epoche, in der die reine Anbetung wiederhergestellt werden würde. Gott versichert uns, nie zuzulassen, dass sein wiederhergestelltes Volk von Satan verdorben wird (Jesaja 2:1, 2; 54:17). Es stimmt zwar, dass wir in der Christenversammlung mit Sünden und Unvollkommenheiten konfrontiert werden, aber sollten wir das als Vorwand benutzen, Jehova ungehorsam zu werden und vielleicht die Zusammenkünfte nicht mehr zu besuchen oder an den Ältesten Kritik zu üben? Niemals! Wir möchten vielmehr die Brüder, die in der Versammlung die Führung haben, von Herzen unterstützen. Aus Gehorsam besuchen wir die Zusammenkünfte und Kongresse und befolgen den biblischen Rat, den wir dort erhalten (Hebräer 10:24, 25; 13:17).
21 Jesus ließ sich von niemandem — auch nicht von wohlmeinenden Freunden — davon abbringen, Jehova zu gehorchen. Der Apostel Petrus zum Beispiel wollte seinem Herrn einmal einreden, er solle gütig mit sich sein und es sei nicht notwendig, zu leiden und zu sterben. Jesus wies diesen gut gemeinten, aber völlig unpassenden Rat entschieden zurück (Matthäus 16:21-23). Nachfolger Jesu haben heute oft Verwandte, die in guter Absicht versuchen, sie vom Gehorsam gegenüber Gottes Gesetzen und Grundsätzen abzubringen. Wie die Jünger Jesu im 1. Jahrhundert vertreten wir den Standpunkt: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“ (Apostelgeschichte 5:29).
Der Lohn für Gehorsam
22 Als Jesus den Tod vor Augen hatte, machte er seine härteste Gehorsamsprüfung durch. An jenem düsteren Tag „lernte er Gehorsam“ im wahrsten Sinne des Wortes. Er tat nicht, was er wollte, sondern was sein Vater wollte (Lukas 22:42). Dadurch vollendete er einen makellosen Lauf der Lauterkeit (1. Timotheus 3:16). Durch ihn wurde eine seit Langem im Raum stehende Frage beantwortet: Kann ein vollkommener Mensch Jehova auch unter Prüfungen treu bleiben? Adam hatte versagt, ebenso Eva. Dann kam Jesus, lebte, starb und stellte damit alles klar. Er, der Größte unter Jehovas Geschöpfen, gab eine Antwort, die überzeugender nicht hätte sein können. Er gehorchte, selbst wenn er dafür einen hohen Preis zahlen musste.
23 Lauterkeit oder von Herzen kommende Ergebenheit gegenüber Jehova kommt durch Gehorsam zum Ausdruck. Da Jesus gehorsam war, konnte er seine Lauterkeit bewahren und trug zum Wohl der ganzen Menschheit bei (Römer 5:19). Dafür wurde er von Jehova reich belohnt. Jehova wird auch uns belohnen, wenn wir Christus, unserem Herrn, gehorchen. Dieser Gehorsam führt zu „ewiger Rettung“ (Hebräer 5:9).
24 Lauterkeit ist auch an sich schon etwas Lohnendes. In Sprüche 10:9 heißt es: „Wer in unversehrter Lauterkeit wandelt, wird in Sicherheit wandeln.“ Würde man Lauterkeit mit einem stattlichen Haus aus soliden Ziegelsteinen vergleichen, wäre jeder Gehorsamsakt einer dieser Ziegelsteine. So ein einzelner Stein erscheint vielleicht unbedeutend, doch jeder hat seinen Platz und seinen Wert. Werden viele Steine zusammengefügt, entsteht ein sehr wertvolles Ganzes. Wenn wir daher Tag für Tag und Jahr für Jahr bei vielen Gelegenheiten immer wieder gehorsam sind, bauen wir sozusagen unser eigenes schönes Haus der Lauterkeit.
25 Gehorsam, der sich über lange Zeit erstreckt, ist auch mit Ausharren verbunden. Im nächsten Kapitel geht es darum, was für ein Beispiel Jesus in dieser Hinsicht gab.
A FATHER looks out the window, watching his young son at play with some friends. Their ball bounces out of the yard and into the street. The boy looks longingly after it. One of his friends urges him to run out into the street to get it, but the boy shakes his head. “I’m not allowed to do that,” he says. The father smiles to himself.
2 Why is the father so pleased? Because he has instructed his son not to go out into the street alone. When the boy obeys—even though he does not know that his father is watching—the father knows that his son is learning obedience and is much safer as a result. That father feels as does our heavenly Father, Jehovah. God knows that if we are to remain faithful and live to see the wonderful future he has in store for us, we must learn to trust in him and obey him. (Proverbs 3:5, 6) To that end, he sent us the best of all human teachers.
3 The Bible says something amazing about Jesus: “Although he was a Son, he learned obedience from the things he suffered; and after he had been made perfect he became responsible for everlasting salvation to all those obeying him.” (Hebrews 5:8, 9) This Son had existed for countless ages in heaven. He saw Satan and his fellow rebel angels disobey, but the firstborn Son never joined them. Inspired prophecy applied these words to him: “I . . . was not rebellious.” (Isaiah 50:5) How, then, could the words “he learned obedience” apply to this perfectly obedient Son? How could such a perfect creature be “made perfect”?
4 Consider an illustration. A soldier has an iron sword. Although it has never been tested in battle, it is perfectly formed and well crafted. However, he trades that sword for one made of a stronger metal, hardened steel. This new sword has already served well in battle. Is that not a wise trade? Similarly, the obedience Jesus demonstrated before he came to the earth was flawless. But after his sojourn here, his obedience was of an altogether different quality. It was now tested, hardened, as it were, and proved by trials that Jesus could never have encountered in heaven.
5 Obedience was central to Jesus’ mission in coming to the earth. As “the last Adam,” Jesus came here to do what our first parent failed to do—remain obedient to Jehovah God, even under test. (1 Corinthians 15:45) Yet, Jesus’ obedience was not mechanical. Jesus obeyed with all his mind, heart, and soul. And he did it with joy. Doing his Father’s will was more important to him than was eating! (John 4:34) What will help us to imitate Jesus’ obedience? Let us first consider his motives. Cultivating motives like his will help us both to resist temptation and to carry out God’s will. We will then review some rewards that result from manifesting Christlike obedience.
Jesus’MotivesforObedience
6 Jesus’ obedience stemmed from what was in his heart. As we saw in Chapter 3, Christ was humble at heart. Arrogant pride makes people disdain obedience, whereas humility helps us to obey Jehovah willingly. (Exodus 5:1, 2; 1 Peter 5:5, 6) Further, Jesus’ obedience arose from what he loved and from what he hated.
7 Above all, Jesus loved his heavenly Father, Jehovah. That love will be discussed in greater detail in Chapter 13. Such love gave rise to Jesus’ godly fear. So intense was his love for Jehovah, so profound his reverence, that he feared to displease his Father. Godly fear was one reason why Jesus’ prayers were favorably heard. (Hebrews 5:7) Fear of Jehovah is also an outstanding mark of Jesus’ rule as Messianic King.—Isaiah 11:3.
8 Love for Jehovah also involves hatred for what Jehovah hates. Note, for example, this prophecy addressed to the Messianic King: “You have loved righteousness and you hate wickedness. That is why God, your God, has anointed you with the oil of exultation more than your partners.” (Psalm 45:7) Jesus’ “partners” were the other kings in the family line of King David. More than any of them, Jesus has cause for exultation, or intense joy, at his anointing. Why? His reward is far greater than theirs, his kingship infinitely more beneficial. He is rewarded because his love of righteousness and hatred of wickedness moved him to obey God in all things.
9 How did Jesus make his feelings regarding righteousness and wickedness evident? For instance, when his followers obeyed his direction in the preaching work and were blessed as a result, how did Jesus react? He was overjoyed. (Luke 10:1, 17, 21) And when the people of Jerusalem repeatedly showed a disobedient spirit, rejecting his loving efforts to help them, how did Jesus feel? He wept because of that city’s rebellious course. (Luke 19:41, 42) Jesus felt very deeply about conduct both good and bad.
10 Meditating on Jesus’ feelings helps us to examine our own motives for obeying Jehovah. Imperfect though we are, we can cultivate a heartfelt love of good deeds and an earnest hatred of wrong conduct. We need to pray to Jehovah, asking him to help us to cultivate feelings that are like his and like those of his Son. (Psalm 51:10) At the same time, we need to avoid influences that will erode such feelings. Careful choices of entertainment and associations are essential. (Proverbs 13:20; Philippians 4:8) If we cultivate Christlike motives, our obedience will not be a mere formality. We will do what is right because we love to do it. We will avoid wrong deeds, not because we fear getting caught, but because we hate such conduct.
“HeCommittedNoSin”
11 In regard to his hatred of sin, Jesus was tested early in his ministry. After his baptism, he spent 40 days and nights in the wilderness without food. At the end of that period, Satan came to tempt him. Note how crafty the Devil was.—Matthew 4:1-11.
12 Satan first said: “If you are a son of God, tell these stones to become loaves of bread.” (Matthew 4:3) How did Jesus feel after his long fast? The Bible plainly says: “He felt hungry.” (Matthew 4:2) So Satan played on the natural desire for food, no doubt deliberately waiting until Jesus was in a physically weakened state. Notice, too, Satan’s taunting phrase: “If you are a son of God.” Satan knew that Jesus was “the firstborn of all creation.” (Colossians 1:15) Still, Jesus did not allow Satan to provoke him into disobedience. Jesus knew that it was not God’s will that he use his power for selfish ends. He refused to do so, showing that he humbly relied on Jehovah for sustenance and direction.—Matthew 4:4.
13 For his second temptation, Satan took Jesus to a lofty spot on the temple battlement. Cleverly twisting God’s Word, Satan tempted Jesus to make a showy display by hurling himself down from that height so that angels would have to rescue him. If the crowds at the temple saw such a miracle, would anyone thereafter dare raise a doubt that Jesus was the promised Messiah? And if the crowds accepted Jesus as the Messiah on the basis of such showmanship, might Jesus not avoid a lot of hardship and trouble? Perhaps. But Jesus knew that it was Jehovah’s will for the Messiah to carry out his work in a humble manner, not to influence people to believe in him by means of spectacular displays. (Isaiah 42:1, 2) Again, Jesus refused to disobey Jehovah. Fame held no lure for him.
14 What, though, about the lure of power? In his third attempt, Satan offered Jesus all the kingdoms of the world if Jesus would perform a single act of worship to Satan. Did he seriously consider Satan’s offer? “Go away, Satan!” was his reply. He added: “For it is written, ‘It is Jehovah your God you must worship, and it is to him alone you must render sacred service.’” (Matthew 4:10) Nothing would ever induce Jesus to worship another god. No offer of power or influence in this world would sway him to commit any act of disobedience.
15 Did Satan give up? He did leave at Jesus’ command. However, Luke’s Gospel states that the Devil “retired from him until another convenient time.” (Luke 4:13) Indeed, Satan would find other occasions to test and to tempt Jesus, right down to the end. The Bible tells us that Jesus was “tested in all respects.” (Hebrews 4:15) So Jesus was never able to let down his guard; nor are we.
16 Satan continues to tempt God’s servants today. Sadly, our imperfections often make us easy targets. Satan craftily appeals to selfishness, pride, and greed for power. Using the lure of materialism, Satan may even appeal to all of these at once! It is vital that we pause, at times, for honest self-examination. We do well to meditate on the words of 1 John 2:15-17. As we do, we might ask ourselves if the fleshly desires of this system of things, the yearning for material possessions, and the desire to impress others have to some extent eroded our love for our heavenly Father. We need to remember that this world is on its way out, as is its ruler, Satan. Let us reject his crafty efforts to lure us into sin! May we be inspired by our Master, for “he committed no sin.”—1 Peter 2:22.
“IAlwaysDotheThingsPleasingtoHim”
17 Obedience involves far more than refraining from sin; Christ actively carried out his Father’s every command. He declared: “I always do the things pleasing to him.” (John 8:29) This obedience brought Jesus great joy. Of course, some might object that obedience was less complicated for Jesus. They might imagine that he had to answer only to Jehovah, who is perfect, whereas we often have to answer to imperfect humans in positions of authority. The truth is, though, that Jesus was obedient to imperfect humans who had positions of authority.
18 As he was growing up, Jesus was under the authority of his imperfect human parents, Joseph and Mary. Likely, more than most children, he could see flaws in his parents. Did he rebel, stepping out of his God-given role and telling them how to manage a family? Note what Luke 2:51 says of 12-year-old Jesus: “He continued subject to them.” In this obedience, he set an excellent example for Christian youths, who strive to obey their parents and show them due respect.—Ephesians 6:1, 2.
19 When it comes to obeying imperfect humans, Jesus faced challenges that true Christians today never have to face. Consider the unique times in which he lived. The Jewish religious system of things, with its temple in Jerusalem and its priesthood, had long been approved by Jehovah but was about to be cast off and replaced with the Christian congregation arrangement. (Matthew 23:33-38) Meanwhile, many of the religious leaders were teaching falsehoods derived from Greek philosophy. In the temple, corruption had become so rampant that Jesus called it “a cave of robbers.” (Mark 11:17) Did Jesus stay away from that temple and the synagogues? No! Jehovah was still using those arrangements. Until God stepped in and made changes, Jesus obediently went to the temple festivals and the synagogue.—Luke 4:16; John 5:1.
20 If Jesus was obedient under those circumstances, how much more so should true Christians remain obedient today! After all, we live in far different times, the long-foretold era of the restoration of pure worship. God assures us that he will never allow Satan to corrupt his restored people. (Isaiah 2:1, 2; 54:17) Granted, we encounter sins and imperfections within the Christian congregation. But should we use the failings of others as an excuse to disobey Jehovah, perhaps staying away from Christian meetings or becoming critical of the elders? Never! Rather, we heartily support those taking the lead in the congregation. Obediently, we attend Christian meetings and assemblies and apply the Scriptural counsel we receive there.—Hebrews 10:24, 25; 13:17.
21 Jesus never allowed people, even well-meaning friends, to stop him from obeying Jehovah. The apostle Peter, for instance, tried to persuade his Master that it was not necessary to suffer and die. Jesus firmly rejected Peter’s well-intentioned but misguided counsel that Jesus be kind to himself. (Matthew 16:21-23) Today, Jesus’ followers often cope with well-meaning relatives who may try to dissuade them from obeying God’s laws and principles. Like Jesus’ first-century followers, we hold that “we must obey God as ruler rather than men.”—Acts 5:29.
RewardsofChristlikeObedience
22 When Jesus faced death, his obedience was put to the ultimate test. During that dark day, “he learned obedience” in the fullest sense. He did his Father’s will, not his own. (Luke 22:42) In the process, he established a perfect record of integrity. (1 Timothy 3:16) He became the answer to the long-standing question: Can a perfect human remain obedient to Jehovah even under test? Adam had failed, and so had Eve. Then Jesus came, lived, died, and set the record straight. The greatest of all of Jehovah’s creatures gave the strongest possible answer. He obeyed even when obedience cost him dearly.
23 Integrity, or wholehearted devotion to Jehovah, is expressed by obedience. Because Jesus obeyed, he preserved his integrity and benefited all mankind. (Romans 5:19) Jehovah richly rewarded Jesus. If we obey our Master, Christ, Jehovah will reward us as well. Obedience to Christ leads to “everlasting salvation”!—Hebrews 5:9.
24 Further, integrity is a reward in itself. Proverbs 10:9 says: “He that is walking in integrity will walk in security.” If integrity could be likened to a great mansion made of fine bricks, each act of obedience might be compared to an individual brick. A brick may seem insignificant, but each one has its place, its value. And when many are joined together, something of far greater worth is built up. When obedient acts are brought together, one added to the other, day after day and year after year, we build up the beautiful house of our integrity.
25 A course of obedience that stretches over time brings to mind another quality—endurance. That aspect of Jesus’ example is the subject of the next chapter.
Kapitel 6
‘Er lernte Gehorsam’
EIN Vater steht am Fenster und beobachtet, wie sein Sohn im Hof mit ein paar Freunden Ball spielt. Der Ball rollt auf die Straße. Der Kleine schaut ihm sehnsüchtig nach. Als ein Freund ihn drängt hinterherzulaufen, schüttelt der Junge den Kopf und sagt: „Nein, das darf ich nicht.“ Der Vater lächelt zufrieden.
2 Worüber freut sich der Vater? Er hat seinem Sohn eingeschärft, dass er nicht allein auf die Straße gehen darf. Gehorcht der Junge — obwohl er sich nicht beobachtet fühlt —, dann weiß der Vater, dass sein Sohn Gehorsam lernt und dadurch viel weniger Gefahren ausgesetzt ist. Dem Vater dieses Jungen geht es ähnlich wie unserem himmlischen Vater, Jehova. Gott weiß, dass wir nur dann treu bleiben und die herrliche Zukunft, die er für uns bereithält, erleben können, wenn wir lernen, ihm zu gehorchen und auf ihn zu vertrauen (Sprüche 3:5, 6). Deshalb hat er uns den besten Lehrer aller Zeiten gesandt.
3 Die Bibel sagt etwas Erstaunliches über Jesus: „Obwohl er Sohn war, lernte er Gehorsam durch die Dinge, die er litt; und nachdem er vollkommen gemacht worden war, wurde er für die ewige Rettung all derer verantwortlich, die ihm gehorchen“ (Hebräer 5:8, 9). Jehovas erstgeborener Sohn hatte unvorstellbar lange im Himmel gelebt. Er sah den Teufel und andere ungehorsame Engel rebellieren, schloss sich ihnen jedoch niemals an. In einer inspirierten Prophezeiung, die sich auf Jesus bezieht, heißt es: „Ich . . . war nicht rebellisch“ (Jesaja 50:5). Wieso konnte dann von Jesus, der schon in allem gehorsam war, gesagt werden, dass er ‘Gehorsam lernte’? Wie konnte solch ein vollkommenes Geschöpf „vollkommen gemacht“ werden?
4 Dazu ein Vergleich: Ein Soldat besitzt ein eisernes Schwert. Es ist von allerbester Machart, wurde aber noch nie in der Schlacht erprobt. Nun tauscht er sein Schwert gegen ein stabileres ein, eines aus gehärtetem Stahl. Dieses neue Schwert hat sich in der Schlacht schon gut bewährt. Ist das nicht ein guter Tausch? Ähnlich verhält es sich mit Jesu Gehorsam. Jesus war bereits vollkommen gehorsam, bevor er auf die Erde kam. Doch als er die Erde verließ, war sein Gehorsam von ganz anderer Güte. Er war jetzt erprobt, sozusagen gehärtet durch Prüfungen, denen Jesus im Himmel niemals hätte begegnen können.
5 Für den Auftrag, den Jesus auf der Erde zu erfüllen hatte, war Gehorsam entscheidend. Als „der letzte Adam“ sollte er das tun, was unser Vorvater Adam zu tun versäumt hatte, nämlich Jehova Gott auch unter Prüfungen treu bleiben (1. Korinther 15:45). Jesu Gehorsam war allerdings nicht mechanisch. Er gehorchte von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und ganzem Sinn. Und er hatte Freude dabei. Den Willen seines Vaters zu tun war für ihn wichtiger, als zu essen! (Johannes 4:34). Wie können wir Jesu Gehorsam nachahmen? Sehen wir uns zunächst seine Beweggründe an. Wenn wir Beweggründe entwickeln, wie Jesus sie hatte, fällt es uns leichter, Versuchungen zu widerstehen und Gottes Willen zu tun. Anschließend werden wir uns damit befassen, welcher Lohn uns erwartet, wenn wir wie Christus gehorsam sind.
Warum Jesus gehorsam war
6 Jesu Gehorsam kam aus seinem Herzen. Wie wir in Kapitel 3 gesehen haben, war er von Herzen demütig. Stolzen Menschen widerstrebt es, zu gehorchen, demütige dagegen gehorchen Jehova gern (2. Mose 5:1, 2; 1. Petrus 5:5, 6). Jesu Gehorsam war auch darauf zurückzuführen, dass er bestimmte Dinge liebte und andere hasste.
7 Seine Liebe galt vor allem seinem himmlischen Vater Jehova. In Kapitel 13 wird darauf näher eingegangen. Diese Liebe war die Triebfeder seiner Gottesfurcht. Er liebte und achtete seinen Vater so sehr, dass er ihm unter keinen Umständen missfallen wollte. Gottesfurcht war ein Grund, warum Jesu Gebete erhört wurden (Hebräer 5:7). Außerdem ist sie ein markantes Kennzeichen seiner Herrschaft als messianischer König (Jesaja 11:3).
8 Jehova zu lieben bedeutet auch, zu hassen, was er hasst. Das zeigt zum Beispiel folgende an den messianischen König gerichtete Prophezeiung: „Du hast Gerechtigkeit geliebt, und du hasst Bosheit. Darum hat dich Gott, dein Gott, mit dem Öl des Frohlockens gesalbt, mehr als deine Mitgenossen“ (Psalm 45:7). Jesu „Mitgenossen“ waren die anderen Könige in der Linie Davids. Jesus hat mehr Grund, über seine Salbung zu frohlocken, als sie alle. Warum? Weil Jesus im Vergleich zu ihnen einen weit größeren Lohn erhält und sein Königtum unendlich mehr Gutes bewirkt. Jesus wird so reich belohnt, weil er aus Liebe zur Gerechtigkeit und aus Hass auf das Böse Gott in allem gehorchte.
9 Wie äußerte es sich, dass Jesus Gerechtigkeit liebte und Bosheit hasste? Nun, wie reagierte er zum Beispiel, als seine Nachfolger seine Predigtanweisungen befolgten und daraufhin gesegnet wurden? Er freute sich von ganzem Herzen (Lukas 10:1, 17, 21). Und wie empfand er, als sich die Bewohner Jerusalems immer wieder ungehorsam zeigten und seine liebevollen Bemühungen zurückwiesen? Er weinte, weil sie so rebellisch waren (Lukas 19:41, 42). Ja, es berührte Jesus sehr, wenn Menschen Gutes oder wenn sie Böses taten.
10 Über Jesu Einstellung nachzudenken hilft uns herauszufinden, aus welchen Beweggründen wir persönlich Jehova gehorchen. Trotz unserer Unvollkommenheit können wir es lernen, Gutes von Herzen zu lieben und Böses abgrundtief zu hassen. Bitten wir Jehova um Hilfe, wie er und sein Sohn zu empfinden (Psalm 51:10). Gleichzeitig müssen wir uns vor Einflüssen hüten, die diesem Wunsch entgegenwirken. Seien wir wählerisch, was Freizeitgestaltung und Umgang betrifft (Sprüche 13:20; Philipper 4:8). Wenn wir wie Christus eingestellt sind, ist Gehorsam für uns keine reine Formsache. Wir werden das Rechte tun, weil wir es gern tun. Und wir werden uns vor falschen Handlungsweisen hüten, weil wir sie hassen, nicht weil wir Angst haben, ertappt zu werden.
„Er beging keine Sünde“
11 Wie sehr Jesus das Böse hasste, stellte sich schon bald nach Beginn seines Wirkens heraus. Nach seiner Taufe verbrachte er 40 Tage und Nächte, ohne zu essen, in der Wildnis. Da kam Satan, um ihn zu versuchen. Beachten wir, wie gerissen der Teufel vorging (Matthäus 4:1-11).
12 Zuerst sagte er: „Wenn du ein Sohn Gottes bist, so sage diesen Steinen, dass sie Brote werden“ (Matthäus 4:3). In welcher Verfassung war Jesus nach so langem Fasten? Die Bibel sagt einfach: „[Es] hungerte ihn“ (Matthäus 4:2). Satan wollte also das natürliche Bedürfnis nach Nahrung ausnutzen und wartete sicher deshalb ab, bis Jesus körperlich geschwächt war. Beachten wir zudem die provokative Formulierung: „Wenn du ein Sohn Gottes bist . . .“ Dem Teufel war klar, dass Jesus „der Erstgeborene aller Schöpfung“ war (Kolosser 1:15). Jesus ließ sich durch diese Provokation nicht zum Ungehorsam hinreißen. Er wusste, dass er seine Kräfte nicht eigennützig einsetzen sollte. Deshalb tat er es auch nicht und zeigte dadurch, dass er sich demütig auf Jehovas Hilfe und Anleitung verließ (Matthäus 4:4).
13 Bei seiner zweiten Versuchung nahm Satan Jesus mit auf die Zinne des Tempels. Durch geschicktes Verdrehen des Wortes Gottes wollte er Jesus dazu bringen, sich groß in Szene zu setzen. Er sollte sich in die Tiefe stürzen und sich dann von Engeln retten lassen. Wenn die vielen Menschen im Tempelgebiet so ein Wunder mitbekommen hätten, hätte da noch irgendjemand zu bezweifeln gewagt, dass Jesus wirklich der verheißene Messias ist? Und wenn man Jesus wegen dieses Schauspiels als Messias angenommen hätte, wären ihm da nicht viele Härten und Schwierigkeiten erspart geblieben? Schon möglich. Doch Jesus wusste, dass Jehova vom Messias erwartete, in aller Demut zu wirken und die Menschen nicht durch sensationelle Auftritte zum Glauben an ihn zu bringen (Jesaja 42:1, 2). Deshalb ließ er sich auch bei dieser Versuchung nicht zum Ungehorsam verleiten. Berühmtheit übte keinen Reiz auf ihn aus.
14 Ließ sich Jesus durch die Aussicht auf Macht locken? Bei seiner dritten Versuchung bot Satan Jesus für einen einzigen Akt der Anbetung alle Königreiche der Welt an. Zog Jesus dieses Angebot ernsthaft in Betracht? Nein, er sagte: „Geh weg, Satan! Denn es steht geschrieben: ‚Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein sollst du heiligen Dienst darbringen‘ “ (Matthäus 4:10). Jesus ließ sich durch absolut nichts dazu verleiten, einen anderen Gott anzubeten. Keine Macht und kein Einfluss dieser Welt hätten ihn dazu gebracht, Jehova in irgendeiner Weise ungehorsam zu werden.
15 Gab Satan nun auf? Nachdem Jesus ihn so energisch abgewiesen hatte, verschwand er. Doch gemäß dem Lukasevangelium „ließ er bis zu einer anderen passenden Zeit von ihm ab“ (Lukas 4:13). Ja, Satan würde bis zu Jesu Tod immer wieder Gelegenheiten suchen, ihn auf die Probe zu stellen und in Versuchung zu bringen. Wie die Bibel sagt, wurde Jesus „in allem auf die Probe gestellt“ (Hebräer 4:15). Er musste also immer auf der Hut sein, und das Gleiche gilt für uns.
16 Satan bringt Gottes Diener auch heute immer wieder in Versuchung. Wegen unserer Unvollkommenheiten hat er dabei leider oft ein leichtes Spiel. Raffiniert appelliert er an Egoismus, Stolz und Machtgier. Über materielle Verlockungen kann er sich diese Faktoren unter Umständen alle auf einmal zunutze machen. Deshalb ist es wichtig, dass wir von Zeit zu Zeit innehalten und uns ehrlich prüfen. Denken wir über die Worte in 1. Johannes 2:15-17 nach und fragen wir uns, ob die fleischlichen Begierden des gegenwärtigen Systems der Dinge, das Verlangen nach Besitz oder der Wunsch zu beeindrucken die Liebe zu unserem himmlischen Vater irgendwie untergraben haben. Vergessen wir nicht, dass die heutige Welt ihrem Ende entgegengeht, ebenso ihr Herrscher, Satan. Geben wir ihm keine Chance, uns mit List zum Sündigen zu verleiten! Lassen wir uns von unserem Herrn, Jesus, anspornen, denn „er beging keine Sünde“ (1. Petrus 2:22).
‘Ich tue allezeit das, was ihm wohlgefällig ist’
17 Gehorsam zu sein bedeutet viel mehr, als nur Sünden zu unterlassen. Christus verhielt sich nie passiv, wenn es darum ging, die Gebote seines Vaters auszuführen. Er erklärte: ‘Ich tue allezeit das, was ihm wohlgefällig ist’ (Johannes 8:29). Dieser Gehorsam war für ihn mit viel Freude verbunden. Natürlich könnte jetzt jemand einwenden: „Für Jesus war es nicht schwer, gehorsam zu sein. Er war ja nur Jehova verantwortlich, und Jehova ist vollkommen, während wir oft unvollkommenen Menschen rechenschaftspflichtig sind.“ Tatsache ist jedoch, dass sich auch Jesus der Autorität unvollkommener Menschen unterordnete.
18 Als Kind und Jugendlicher unterstand Jesus der Autorität seiner unvollkommenen Eltern, Joseph und Maria. Wahrscheinlich sah er die Fehler seiner Eltern deutlicher als die meisten anderen Kinder. War er deswegen rebellisch? Setzte er sich über die Rolle, die Gott für Kinder festgelegt hatte, hinweg, und machte er seinen Eltern Vorschriften, wie sie sich um ihre Familie zu kümmern hätten? In Lukas 2:51 heißt es über den 12-jährigen Jesus: „Er blieb ihnen untertan.“ Durch seinen Gehorsam ist Jesus ein hervorragendes Beispiel für christliche Jugendliche, die sich anstrengen, ihren Eltern zu gehorchen und sie entsprechend zu respektieren (Epheser 6:1, 2).
19 Was den Gehorsam gegenüber unvollkommenen Menschen angeht, stand Jesus sogar vor Herausforderungen, denen wahre Christen von heute nie begegnen werden. Überlegen wir einmal, in welch einer Zeit er lebte. Der Tempel in Jerusalem, die Priesterschaft, ja das gesamte jüdische Religionssystem, das Jehova lange gebilligt hatte, sollte schon bald verworfen und durch die Christenversammlung ersetzt werden (Matthäus 23:33-38). Unter dem Einfluss der griechischen Philosophie hatten viele Religionsführer begonnen, Irrlehren zu verbreiten. Im Tempel hatte sich eine derartige Korruption breitgemacht, dass Jesus ihn eine „Räuberhöhle“ nannte (Markus 11:17). Hielt er sich deswegen vom Tempel und von den Synagogen fern? Nein! Jehova benutzte diese Einrichtungen noch. Solange Gott nicht einschritt und etwas änderte, ging Jesus gehorsam in die Synagoge und zu den Festen im Tempel (Lukas 4:16; Johannes 5:1).
20 Wenn Jesus unter solchen Umständen gehorsam war, dann sollten es wahre Christen heute erst recht sein! Schließlich leben wir jetzt in einer ganz anderen Zeit — der seit Langem vorausgesagten Epoche, in der die reine Anbetung wiederhergestellt werden würde. Gott versichert uns, nie zuzulassen, dass sein wiederhergestelltes Volk von Satan verdorben wird (Jesaja 2:1, 2; 54:17). Es stimmt zwar, dass wir in der Christenversammlung mit Sünden und Unvollkommenheiten konfrontiert werden, aber sollten wir das als Vorwand benutzen, Jehova ungehorsam zu werden und vielleicht die Zusammenkünfte nicht mehr zu besuchen oder an den Ältesten Kritik zu üben? Niemals! Wir möchten vielmehr die Brüder, die in der Versammlung die Führung haben, von Herzen unterstützen. Aus Gehorsam besuchen wir die Zusammenkünfte und Kongresse und befolgen den biblischen Rat, den wir dort erhalten (Hebräer 10:24, 25; 13:17).
21 Jesus ließ sich von niemandem — auch nicht von wohlmeinenden Freunden — davon abbringen, Jehova zu gehorchen. Der Apostel Petrus zum Beispiel wollte seinem Herrn einmal einreden, er solle gütig mit sich sein und es sei nicht notwendig, zu leiden und zu sterben. Jesus wies diesen gut gemeinten, aber völlig unpassenden Rat entschieden zurück (Matthäus 16:21-23). Nachfolger Jesu haben heute oft Verwandte, die in guter Absicht versuchen, sie vom Gehorsam gegenüber Gottes Gesetzen und Grundsätzen abzubringen. Wie die Jünger Jesu im 1. Jahrhundert vertreten wir den Standpunkt: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“ (Apostelgeschichte 5:29).
Der Lohn für Gehorsam
22 Als Jesus den Tod vor Augen hatte, machte er seine härteste Gehorsamsprüfung durch. An jenem düsteren Tag „lernte er Gehorsam“ im wahrsten Sinne des Wortes. Er tat nicht, was er wollte, sondern was sein Vater wollte (Lukas 22:42). Dadurch vollendete er einen makellosen Lauf der Lauterkeit (1. Timotheus 3:16). Durch ihn wurde eine seit Langem im Raum stehende Frage beantwortet: Kann ein vollkommener Mensch Jehova auch unter Prüfungen treu bleiben? Adam hatte versagt, ebenso Eva. Dann kam Jesus, lebte, starb und stellte damit alles klar. Er, der Größte unter Jehovas Geschöpfen, gab eine Antwort, die überzeugender nicht hätte sein können. Er gehorchte, selbst wenn er dafür einen hohen Preis zahlen musste.
23 Lauterkeit oder von Herzen kommende Ergebenheit gegenüber Jehova kommt durch Gehorsam zum Ausdruck. Da Jesus gehorsam war, konnte er seine Lauterkeit bewahren und trug zum Wohl der ganzen Menschheit bei (Römer 5:19). Dafür wurde er von Jehova reich belohnt. Jehova wird auch uns belohnen, wenn wir Christus, unserem Herrn, gehorchen. Dieser Gehorsam führt zu „ewiger Rettung“ (Hebräer 5:9).
24 Lauterkeit ist auch an sich schon etwas Lohnendes. In Sprüche 10:9 heißt es: „Wer in unversehrter Lauterkeit wandelt, wird in Sicherheit wandeln.“ Würde man Lauterkeit mit einem stattlichen Haus aus soliden Ziegelsteinen vergleichen, wäre jeder Gehorsamsakt einer dieser Ziegelsteine. So ein einzelner Stein erscheint vielleicht unbedeutend, doch jeder hat seinen Platz und seinen Wert. Werden viele Steine zusammengefügt, entsteht ein sehr wertvolles Ganzes. Wenn wir daher Tag für Tag und Jahr für Jahr bei vielen Gelegenheiten immer wieder gehorsam sind, bauen wir sozusagen unser eigenes schönes Haus der Lauterkeit.
25 Gehorsam, der sich über lange Zeit erstreckt, ist auch mit Ausharren verbunden. Im nächsten Kapitel geht es darum, was für ein Beispiel Jesus in dieser Hinsicht gab.
Normal
0
21
false
false
false
MicrosoftInternetExplorer4
/* Style Definitions */
table.MsoNormalTable
{mso-style-name:“Normale Tabelle“;
mso-tstyle-rowband-size:0;
mso-tstyle-colband-size:0;
mso-style-noshow:yes;
mso-style-parent:““;
mso-padding-alt:0cm 5.4pt 0cm 5.4pt;
mso-para-margin:0cm;
mso-para-margin-bottom:.0001pt;
mso-pagination:widow-orphan;
font-size:10.0pt;
font-family:“Times New Roman“;
mso-ansi-language:#0400;
mso-fareast-language:#0400;
mso-bidi-language:#0400;}
Chapter 6
“He Learned Obedience”
A FATHER looks out the window, watching his young son at play with some friends. Their ball bounces out of the yard and into the street. The boy looks longingly after it. One of his friends urges him to run out into the street to get it, but the boy shakes his head. “I’m not allowed to do that,” he says. The father smiles to himself.
2 Why is the father so pleased? Because he has instructed his son not to go out into the street alone. When the boy obeys—even though he does not know that his father is watching—the father knows that his son is learning obedience and is much safer as a result. That father feels as does our heavenly Father, Jehovah. God knows that if we are to remain faithful and live to see the wonderful future he has in store for us, we must learn to trust in him and obey him. (Proverbs 3:5, 6) To that end, he sent us the best of all human teachers.
3 The Bible says something amazing about Jesus: “Although he was a Son, he learned obedience from the things he suffered; and after he had been made perfect he became responsible for everlasting salvation to all those obeying him.” (Hebrews 5:8, 9) This Son had existed for countless ages in heaven. He saw Satan and his fellow rebel angels disobey, but the firstborn Son never joined them. Inspired prophecy applied these words to him: “I . . . was not rebellious.” (Isaiah 50:5) How, then, could the words “he learned obedience” apply to this perfectly obedient Son? How could such a perfect creature be “made perfect”?
4 Consider an illustration. A soldier has an iron sword. Although it has never been tested in battle, it is perfectly formed and well crafted. However, he trades that sword for one made of a stronger metal, hardened steel. This new sword has already served well in battle. Is that not a wise trade? Similarly, the obedience Jesus demonstrated before he came to the earth was flawless. But after his sojourn here, his obedience was of an altogether different quality. It was now tested, hardened, as it were, and proved by trials that Jesus could never have encountered in heaven.
5 Obedience was central to Jesus’ mission in coming to the earth. As “the last Adam,” Jesus came here to do what our first parent failed to do—remain obedient to Jehovah God, even under test. (1 Corinthians 15:45) Yet, Jesus’ obedience was not mechanical. Jesus obeyed with all his mind, heart, and soul. And he did it with joy. Doing his Father’s will was more important to him than was eating! (John 4:34) What will help us to imitate Jesus’ obedience? Let us first consider his motives. Cultivating motives like his will help us both to resist temptation and to carry out God’s will. We will then review some rewards that result from manifesting Christlike obedience.
Jesus’ Motives for Obedience
6 Jesus’ obedience stemmed from what was in his heart. As we saw in Chapter 3, Christ was humble at heart. Arrogant pride makes people disdain obedience, whereas humility helps us to obey Jehovah willingly. (Exodus 5:1, 2; 1 Peter 5:5, 6) Further, Jesus’ obedience arose from what he loved and from what he hated.
7 Above all, Jesus loved his heavenly Father, Jehovah. That love will be discussed in greater detail in Chapter 13. Such love gave rise to Jesus’ godly fear. So intense was his love for Jehovah, so profound his reverence, that he feared to displease his Father. Godly fear was one reason why Jesus’ prayers were favorably heard. (Hebrews 5:7) Fear of Jehovah is also an outstanding mark of Jesus’ rule as Messianic King.—Isaiah 11:3.
8 Love for Jehovah also involves hatred for what Jehovah hates. Note, for example, this prophecy addressed to the Messianic King: “You have loved righteousness and you hate wickedness. That is why God, your God, has anointed you with the oil of exultation more than your partners.” (Psalm 45:7) Jesus’ “partners” were the other kings in the family line of King David. More than any of them, Jesus has cause for exultation, or intense joy, at his anointing. Why? His reward is far greater than theirs, his kingship infinitely more beneficial. He is rewarded because his love of righteousness and hatred of wickedness moved him to obey God in all things.
9 How did Jesus make his feelings regarding righteousness and wickedness evident? For instance, when his followers obeyed his direction in the preaching work and were blessed as a result, how did Jesus react? He was overjoyed. (Luke 10:1, 17, 21) And when the people of Jerusalem repeatedly showed a disobedient spirit, rejecting his loving efforts to help them, how did Jesus feel? He wept because of that city’s rebellious course. (Luke 19:41, 42) Jesus felt very deeply about conduct both good and bad.
10 Meditating on Jesus’ feelings helps us to examine our own motives for obeying Jehovah. Imperfect though we are, we can cultivate a heartfelt love of good deeds and an earnest hatred of wrong conduct. We need to pray to Jehovah, asking him to help us to cultivate feelings that are like his and like those of his Son. (Psalm 51:10) At the same time, we need to avoid influences that will erode such feelings. Careful choices of entertainment and associations are essential. (Proverbs 13:20; Philippians 4:8) If we cultivate Christlike motives, our obedience will not be a mere formality. We will do what is right because we love to do it. We will avoid wrong deeds, not because we fear getting caught, but because we hate such conduct.
“He Committed No Sin”
11 In regard to his hatred of sin, Jesus was tested early in his ministry. After his baptism, he spent 40 days and nights in the wilderness without food. At the end of that period, Satan came to tempt him. Note how crafty the Devil was.—Matthew 4:1-11.
12 Satan first said: “If you are a son of God, tell these stones to become loaves of bread.” (Matthew 4:3) How did Jesus feel after his long fast? The Bible plainly says: “He felt hungry.” (Matthew 4:2) So Satan played on the natural desire for food, no doubt deliberately waiting until Jesus was in a physically weakened state. Notice, too, Satan’s taunting phrase: “If you are a son of God.” Satan knew that Jesus was “the firstborn of all creation.” (Colossians 1:15) Still, Jesus did not allow Satan to provoke him into disobedience. Jesus knew that it was not God’s will that he use his power for selfish ends. He refused to do so, showing that he humbly relied on Jehovah for sustenance and direction.—Matthew 4:4.
13 For his second temptation, Satan took Jesus to a lofty spot on the temple battlement. Cleverly twisting God’s Word, Satan tempted Jesus to make a showy display by hurling himself down from that height so that angels would have to rescue him. If the crowds at the temple saw such a miracle, would anyone thereafter dare raise a doubt that Jesus was the promised Messiah? And if the crowds accepted Jesus as the Messiah on the basis of such showmanship, might Jesus not avoid a lot of hardship and trouble? Perhaps. But Jesus knew that it was Jehovah’s will for the Messiah to carry out his work in a humble manner, not to influence people to believe in him by means of spectacular displays. (Isaiah 42:1, 2) Again, Jesus refused to disobey Jehovah. Fame held no lure for him.
14 What, though, about the lure of power? In his third attempt, Satan offered Jesus all the kingdoms of the world if Jesus would perform a single act of worship to Satan. Did he seriously consider Satan’s offer? “Go away, Satan!” was his reply. He added: “For it is written, ‘It is Jehovah your God you must worship, and it is to him alone you must render sacred service.’” (Matthew 4:10) Nothing would ever induce Jesus to worship another god. No offer of power or influence in this world would sway him to commit any act of disobedience.
15 Did Satan give up? He did leave at Jesus’ command. However, Luke’s Gospel states that the Devil “retired from him until another convenient time.” (Luke 4:13) Indeed, Satan would find other occasions to test and to tempt Jesus, right down to the end. The Bible tells us that Jesus was “tested in all respects.” (Hebrews 4:15) So Jesus was never able to let down his guard; nor are we.
16 Satan continues to tempt God’s servants today. Sadly, our imperfections often make us easy targets. Satan craftily appeals to selfishness, pride, and greed for power. Using the lure of materialism, Satan may even appeal to all of these at once! It is vital that we pause, at times, for honest self-examination. We do well to meditate on the words of 1 John 2:15-17. As we do, we might ask ourselves if the fleshly desires of this system of things, the yearning for material possessions, and the desire to impress others have to some extent eroded our love for our heavenly Father. We need to remember that this world is on its way out, as is its ruler, Satan. Let us reject his crafty efforts to lure us into sin! May we be inspired by our Master, for “he committed no sin.”—1 Peter 2:22.
“I Always Do the Things Pleasing to Him”
17 Obedience involves far more than refraining from sin; Christ actively carried out his Father’s every command. He declared: “I always do the things pleasing to him.” (John 8:29) This obedience brought Jesus great joy. Of course, some might object that obedience was less complicated for Jesus. They might imagine that he had to answer only to Jehovah, who is perfect, whereas we often have to answer to imperfect humans in positions of authority. The truth is, though, that Jesus was obedient to imperfect humans who had positions of authority.
18 As he was growing up, Jesus was under the authority of his imperfect human parents, Joseph and Mary. Likely, more than most children, he could see flaws in his parents. Did he rebel, stepping out of his God-given role and telling them how to manage a family? Note what Luke 2:51 says of 12-year-old Jesus: “He continued subject to them.” In this obedience, he set an excellent example for Christian youths, who strive to obey their parents and show them due respect.—Ephesians 6:1, 2.
19 When it comes to obeying imperfect humans, Jesus faced challenges that true Christians today never have to face. Consider the unique times in which he lived. The Jewish religious system of things, with its temple in Jerusalem and its priesthood, had long been approved by Jehovah but was about to be cast off and replaced with the Christian congregation arrangement. (Matthew 23:33-38) Meanwhile, many of the religious leaders were teaching falsehoods derived from Greek philosophy. In the temple, corruption had become so rampant that Jesus called it “a cave of robbers.” (Mark 11:17) Did Jesus stay away from that temple and the synagogues? No! Jehovah was still using those arrangements. Until God stepped in and made changes, Jesus obediently went to the temple festivals and the synagogue.—Luke 4:16; John 5:1.
20 If Jesus was obedient under those circumstances, how much more so should true Christians remain obedient today! After all, we live in far different times, the long-foretold era of the restoration of pure worship. God assures us that he will never allow Satan to corrupt his restored people. (Isaiah 2:1, 2; 54:17) Granted, we encounter sins and imperfections within the Christian congregation. But should we use the failings of others as an excuse to disobey Jehovah, perhaps staying away from Christian meetings or becoming critical of the elders? Never! Rather, we heartily support those taking the lead in the congregation. Obediently, we attend Christian meetings and assemblies and apply the Scriptural counsel we receive there.—Hebrews 10:24, 25; 13:17.
21 Jesus never allowed people, even well-meaning friends, to stop him from obeying Jehovah. The apostle Peter, for instance, tried to persuade his Master that it was not necessary to suffer and die. Jesus firmly rejected Peter’s well-intentioned but misguided counsel that Jesus be kind to himself. (Matthew 16:21-23) Today, Jesus’ followers often cope with well-meaning relatives who may try to dissuade them from obeying God’s laws and principles. Like Jesus’ first-century followers, we hold that “we must obey God as ruler rather than men.”—Acts 5:29.
Rewards of Christlike Obedience
22 When Jesus faced death, his obedience was put to the ultimate test. During that dark day, “he learned obedience” in the fullest sense. He did his Father’s will, not his own. (Luke 22:42) In the process, he established a perfect record of integrity. (1 Timothy 3:16) He became the answer to the long-standing question: Can a perfect human remain obedient to Jehovah even under test? Adam had failed, and so had Eve. Then Jesus came, lived, died, and set the record straight. The greatest of all of Jehovah’s creatures gave the strongest possible answer. He obeyed even when obedience cost him dearly.
23 Integrity, or wholehearted devotion to Jehovah, is expressed by obedience. Because Jesus obeyed, he preserved his integrity and benefited all mankind. (Romans 5:19) Jehovah richly rewarded Jesus. If we obey our Master, Christ, Jehovah will reward us as well. Obedience to Christ leads to “everlasting salvation”!—Hebrews 5:9.
24 Further, integrity is a reward in itself. Proverbs 10:9 says: “He that is walking in integrity will walk in security.” If integrity could be likened to a great mansion made of fine bricks, each act of obedience might be compared to an individual brick. A brick may seem insignificant, but each one has its place, its value. And when many are joined together, something of far greater worth is built up. When obedient acts are brought together, one added to the other, day after day and year after year, we build up the beautiful house of our integrity.
25 A course of obedience that stretches over time brings to mind another quality—endurance. That aspect of Jesus’ example is the subject of the next chapter.