„Nie hat ein anderer Mensch auf diese Weise geredet“
DIE Pharisäer kochen vor Wut. Jesus ist im Tempel und belehrt die Menschen über seinen Vater. Die Zuhörerschaft ist gespalten: Viele glauben an Jesus, während ihn andere lieber hinter Schloss und Riegel sähen. Die religiösen Führer können ihren Zorn nicht mehr beherrschen und schicken Beamte los, um Jesus zu ergreifen. Doch die Beamten kommen unverrichteter Dinge zurück. Die Oberpriester und Pharisäer verlangen eine Erklärung: „Wie kommt es, dass ihr ihn nicht hergebracht habt?“ Die Beamten antworten: „Nie hat ein anderer Mensch auf diese Weise geredet.“ Jesus hat die Männer durch sein Lehren so fasziniert, dass sie es einfach nicht fertiggebracht haben, ihn festzunehmen (Johannes 7:45, 46).*
2 Die Beamten waren nicht die Einzigen, die von Jesu Lehren beeindruckt waren. Jesus hatte oft Scharen von Menschen um sich, die nur gekommen waren, um ihm zuzuhören (Markus 3:7, 9; 4:1; Lukas 5:1-3). Warum war er ein so hervorragender Lehrer? Wie in Kapitel 8 erwähnt wurde, liebte er die Wahrheiten, die er lehrte, wie auch die Menschen, die er belehrte. Außerdem war er ein Meister im Gebrauch verschiedener Lehrmethoden. Befassen wir uns einmal mit drei seiner wirkungsvollen Lehrmethoden, um zu sehen, wie wir sie einsetzen können.
Einfache Ausdrucksweise
3 Jesus verfügte zweifellos über einen sehr umfangreichen Wortschatz. Dennoch redete er beim Lehren nie über die Köpfe seiner Zuhörer hinweg, unter denen viele „ungelehrte und gewöhnliche Menschen“ waren (Apostelgeschichte 4:13). Er berücksichtigte ihre Grenzen und überschüttete sie nicht mit Informationen (Johannes 16:12). Mit einfachen Worten vermittelte er sehr tiefgründige Wahrheiten.
4 Ein Beispiel dafür ist die Bergpredigt, die in Matthäus 5:3 bis 7:27 aufgezeichnet ist. Jesus gab in dieser Predigt tief gehenden Rat, der jeweils den Kern der Sache traf. Seine Gedanken und seine Ausdrucksweise sind nicht kompliziert. Ja es ist kaum ein Wort dabei, das nicht schon ein Kind ohne Weiteres verstehen kann! Kein Wunder, dass die Volksmengen — darunter wahrscheinlich viele Bauern, Schäfer und Fischer — am Ende seiner Ausführungen „über seine Art zu lehren höchst erstaunt“ waren (Matthäus 7:28).
5 Beim Lehren gebrauchte Jesus oft einfache, kurze Sätze und prägte inhaltsreiche Aussprüche. So konnte er lange vor Erfindung des Buchdrucks seine Botschaft unauslöschlich in Herz und Sinn seiner Zuhörer einpflanzen. Hier einige Beispiele: „Hört auf zu richten, damit ihr nicht gerichtet werdet.“ „Gesunde benötigen keinen Arzt, wohl aber die Leidenden.“ „Der Geist ist . . . voller Eifer, aber das Fleisch ist schwach.“ „Zahlt Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott.“ „Beglückender ist Geben als Empfangen“ (Matthäus 7:1; 9:12; 26:41; Markus 12:17; Apostelgeschichte 20:35).* Diese Worte sind heute, nach knapp 2 000 Jahren, so unvergesslich wie eh und je.
6 Wie können wir einfach lehren? Insbesondere dadurch, dass wir uns klar und allgemein verständlich ausdrücken. Die Grundwahrheiten der Bibel sind nicht kompliziert. Jehova hat seine Vorsätze aufrichtigen, demütigen Menschen offenbar gemacht (1. Korinther 1:26-28). Die Wahrheiten aus Gottes Wort lassen sich mit einfachen, gut überlegten Worten am besten vermitteln.
7 Um einfach zu lehren, dürfen wir einen Studierenden nicht mit Informationen überschütten. Wir brauchen beim Bibelstudium nicht auf jede Einzelheit einzugehen, noch sollten wir durch den Stoff hetzen, nur um ein bestimmtes Pensum zu schaffen. Die Studiengeschwindigkeit muss den Bedürfnissen und Fähigkeiten des Studierenden angepasst sein. Wir möchten ihm helfen, ein Nachfolger Christi und ein Anbeter Jehovas zu werden, und deshalb räumen wir so viel Zeit ein, wie der Betreffende benötigt, um den Stoff gut aufzunehmen. Nur dann wird ihm die Wahrheit der Bibel zu Herzen gehen und ihn motivieren, entsprechend zu handeln (Römer 12:2).
Die richtigen Fragen
8 Jesus verwendete geschickt Fragen, selbst wenn es schneller gegangen wäre, den Zuhörern einfach zu sagen, worauf es ankam. Warum stellte er Fragen? Manchmal deckte er dadurch gezielt die Beweggründe seiner Gegner auf und brachte sie so zum Schweigen (Matthäus 21:23-27; 22:41-46). In vielen Fällen gebrauchte er auch Fragen, um seine Jünger dazu zu bringen, sich zu äußern, um sie zum Nachdenken anzuregen und sie im Denken zu schulen. Deshalb fragte er manchmal: „Was denkt ihr?“, oder: „Glaubst du das?“ (Matthäus 18:12; Johannes 11:26). Durch Fragen gelang es Jesus immer wieder, das Herz seiner Jünger anzusprechen. Hier ein Beispiel.
9 Petrus wurde einmal von Steuereinnehmern gefragt, ob Jesus die Tempelsteuer bezahle.* Ohne lange zu überlegen, bejahte Petrus. Jesus sagte später zu ihm: „Was denkst du, Simon: Von wem erhalten die Könige der Erde Abgaben oder Kopfsteuer? Von ihren Söhnen oder von den Fremden?“ Petrus antwortete: „Von den Fremden.“ Jesus sagte: „In Wirklichkeit sind dann die Söhne steuerfrei“ (Matthäus 17:24-27). Petrus muss begriffen haben, worauf Jesus mit diesen Fragen hinauswollte, denn Familienangehörige von Königen waren damals bekanntlich von Steuern befreit. Somit war Jesus als der einziggezeugte Sohn des himmlischen Königs, der im Tempel angebetet wurde, zur Zahlung der Steuer nicht verpflichtet. Statt einfach den Sachverhalt zu erklären, stellte Jesus taktvoll Fragen, damit Petrus selbst zur richtigen Schlussfolgerung kam und vielleicht auch zu der Erkenntnis, dass es besser wäre, vor dem Antworten etwas mehr nachzudenken.
10 Wie können wir beim Predigen Fragen wirkungsvoll einsetzen? Wenn wir von Haus zu Haus unterwegs sind, könnten wir durch Fragen Interesse wecken und so vielleicht den Weg für ein Gespräch über die gute Botschaft ebnen. Kommt zum Beispiel ein älterer Mensch an die Tür, könnten wir höflich die Frage aufwerfen: „Was würden Sie sagen: Wie hat sich die Welt im Lauf Ihres Lebens verändert?“ Nachdem wir die Antwort abgewartet haben, könnten wir fragen: „Was müsste Ihrer Meinung nach geschehen, damit das Leben auf der Erde lebenswerter wird?“ (Matthäus 6:9, 10). Treffen wir eine Mutter mit kleinen Kindern an, könnten wir sagen: „Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie die Welt aussehen wird, wenn Ihre Kinder erwachsen sind?“ (Psalm 37:10, 11). Wenn wir einen aufmerksamen Blick auf die Umgebung eines Hauses werfen, können wir vielleicht eine Frage stellen, die genau auf die Interessen des Bewohners zugeschnitten ist.
11 Wie können wir bei Bibelstudien gezielt Fragen einsetzen? Durch gut gewählte Fragen können wir erfahren, wie der Studierende denkt und empfindet (Sprüche 20:5). Angenommen, wir besprechen in dem Buch Was lehrt die Bibel wirklich?* das Kapitel „Ein Leben führen, das Gott gefällt“. Darin wird erklärt, wie Gott über sexuelle Unmoral, Trunkenheit, Lügen und dergleichen denkt. Die Antworten des Studierenden zeigen vielleicht, dass er verstanden hat, was die Bibel lehrt, aber stimmt er mit dem Gelernten auch überein? Wir könnten ihn fragen: „Finden Sie Gottes Standpunkt hierzu vernünftig?“ Eine weitere Frage wäre: „Wie könnte man diese Punkte im eigenen Leben umsetzen?“ Dabei ist es wichtig, immer taktvoll zu bleiben und die Würde des Studierenden zu wahren. Wir dürfen ihn durch unsere Fragen niemals unnötig in Verlegenheit bringen (Sprüche 12:18).
Überzeugende Logik
12 Aufgrund seines vollkommenen Verstandes konnte Jesus meisterhaft argumentieren. Manchmal widerlegte er durch überzeugende Logik die falschen Anschuldigungen seiner Gegner. Oft vermittelte er auch durch schlüssige Beweisführung seinen Nachfolgern wertvolle Lehren. Sehen wir uns dazu Beispiele an.
13 Nachdem Jesus einen von Dämonen besessenen Mann, der blind und stumm war, geheilt hatte, beschuldigten ihn die Pharisäer: „Dieser Mensch treibt die Dämonen nicht anders aus als durch Beelzebub [Satan], den Herrscher der Dämonen.“ Sie gaben also zu, dass Dämonen nur mithilfe übermenschlicher Kraft auszutreiben waren. Jesu Kraft aber schrieben sie Satan zu. Das war nicht nur unwahr, sondern auch unlogisch. Um zu zeigen, wie falsch sie dachten, sagte Jesus: „Jedes Königreich, das gegen sich selbst entzweit ist, wird verödet, und jede Stadt oder jedes Haus, das gegen sich selbst entzweit ist, wird nicht bestehen. Ebenso, wenn der Satan den Satan austreibt, so ist er gegen sich selbst entzweit worden; wie wird denn sein Königreich bestehen?“ (Matthäus 12:22-26). Anders ausgedrückt sagte Jesus: „Wenn ich ein Handlanger Satans wäre und gleichzeitig Satans Werk zunichte mache, dann würde Satan doch gegen seine eigenen Interessen arbeiten und bald fallen.“ Was konnten die Pharisäer einem so schlüssigen Argument entgegenhalten?
14 Jesus ließ es damit jedoch nicht bewenden. Da ihm bekannt war, dass einige von den Jüngern der Pharisäer ebenfalls Dämonen ausgetrieben hatten, stellte er eine einfache Frage, die es aber in sich hatte: „Wenn ich durch Beelzebub die Dämonen austreibe, durch wen treiben eure Söhne [oder Jünger] sie aus?“ (Matthäus 12:27). Sinngemäß sagte er: „Wenn ich durch die Kraft Satans Dämonen austreibe, dann müssen doch auch eure Anhänger diese Kraft gebrauchen.“ Was konnten die Pharisäer darauf erwidern? Niemals würden sie anerkennen, dass ihre Jünger mithilfe der Kraft Satans wirkten. So brachte Jesus sie, ausgehend von ihren falschen Überlegungen, zu einer für sie höchst unangenehmen Schlussfolgerung. Ist es nicht schon faszinierend, den Bericht über diese Begebenheit zu lesen? Wie kraftvoll müssen Jesu Worte erst auf die Volksmengen gewirkt haben, die ihn direkt vor sich sahen und seine Stimme hörten.
15 Auf logische, überzeugende Art lehrte Jesus außerdem ermutigende, zu Herzen gehende Wahrheiten über seinen Vater. Dabei gebrauchte er oft einen sogenannten Erst-recht-Schluss — meist mit den Worten „wie viel mehr“ —, durch den er seine Zuhörer von einer bekannten Tatsache ausgehend in einer bestimmten Überzeugung bestärkte.* Eine solche gegenüberstellende Beweisführung kann sehr beeindruckend wirken. Untersuchen wir nur zwei Beispiele.
16 Als die Jünger von Jesus wissen wollten, wie man betet, sprach er davon, wie sehr es schon unvollkommenen Menschen am Herzen liegt, ihren Kindern „gute Gaben“ zu geben. Dann zog er den Schluss: „Wenn nun ihr, obwohl ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie vielmehr wird der Vater im Himmel denen heiligen Geist geben, die ihn bitten!“ (Lukas 11:1-13). Jesus hebt hier einen bestimmten Punkt durch eine Gegenüberstellung hervor: Wenn schon unvollkommene Menschen für ihre Kinder sorgen, dann wird unser himmlischer Vater, der ja durch und durch gerecht und vollkommen ist, seinen loyalen Anbetern erst recht heiligen Geist geben, wenn sie ihn demütig darum bitten.
17 Ähnlich ging Jesus vor, als er zeigte, wie man mit Sorgen fertig werden kann. Er sagte: „Beachtet wohl, dass die Raben weder säen noch ernten, und sie haben weder Scheune noch Vorratshaus, und doch ernährt sie Gott. Wie viel mehr wert seid ihr als die Vögel! Beachtet wohl, wie die Lilien wachsen; sie mühen sich nicht ab, noch spinnen sie . . . Wenn nun Gott die Pflanzen auf dem Feld, die heute da sind und morgen in einen Ofen geworfen werden, so kleidet, wie viel eher wird er euch, ihr Kleingläubigen, kleiden!“ (Lukas 12:24, 27, 28). Wenn Jehova für die Vögel und die Blumen sorgt, dann wird er sich doch erst recht um Menschen kümmern, die ihn lieben und anbeten! Solche Erklärungen sprachen mit Sicherheit das Herz seiner Zuhörer an.
18 Im Predigtdienst müssen wir irrige Ansichten gut begründet widerlegen. Auch ist es unser Ziel, mit gewinnenden Worten erbauende Wahrheiten über Jehova zu vermitteln (Apostelgeschichte 19:8; 28:23, 24). Dazu sind keine ausgefeilten Argumentationstechniken nötig. Von Jesus lernen wir, dass einfache, logische Beweise am wirksamsten sind.
19 Wie können wir beispielsweise vorgehen, wenn jemand sagt, er glaube nicht an einen unsichtbaren Gott? Wir könnten das Gesetz von Ursache und Wirkung anführen. Wenn wir eine Wirkung beobachten, schließen wir auf eine Ursache. Wir könnten also sagen: „Wenn Sie in einer einsamen Gegend zu einem schönen Haus voll mit Nahrungsvorräten kommen (eine Wirkung), würden Sie dann nicht sofort annehmen, dass jemand (eine Ursache) das Haus gebaut und die Vorräte angelegt hat? Genauso geht es einem, wenn man sieht, welche Planung in der Natur steckt und wie viel Nahrung in den ‚Vorratskammern‘ der Erde vorhanden ist (eine Wirkung). Muss nicht auch das auf jemand (eine Ursache) zurückzuführen sein? Eine solche Überlegung findet man in der Bibel: ‚Jedes Haus [wird] von jemandem errichtet, doch der, der alle Dinge errichtet hat, ist Gott‘ “ (Hebräer 3:4). Natürlich werden wir selbst mit der logischsten Beweisführung nicht jeden überzeugen (2. Thessalonicher 3:2).
20 Der Erst-recht-Schluss bietet sich ebenfalls an, wenn man im Predigtdienst oder in der Versammlung auf Jehovas Eigenschaften und Handlungsweisen aufmerksam machen möchte. Um beispielsweise zu erklären, dass die Lehre von einer ewigen Qual im Höllenfeuer Jehova in Wirklichkeit entehrt, könnten wir sagen: „Welcher Vater, der sein Kind liebt, würde es damit bestrafen, dass er die Hand des Kindes ins Feuer hält? Dann muss doch für unseren liebevollen himmlischen Vater allein schon der Gedanke an ein Höllenfeuer erst recht abstoßend sein!“ (Jeremia 7:31). Ist jemand aus der Versammlung niedergeschlagen, könnten wir ihm versichern, dass Jehova ihn liebt, indem wir sagen: „Wenn für Jehova schon ein winziger Spatz von Wert ist, wie viel mehr muss ihm dann an seinen Anbetern auf der Erde liegen, auch an dir!“ (Matthäus 10:29-31). Solche Denkanstöße können sehr zu Herzen gehen.
21 Nachdem wir nun lediglich drei der Lehrmethoden Jesu betrachtet haben, merken wir schon, dass die Beamten, die es nicht fertiggebracht hatten, Jesus festzunehmen, keineswegs übertrieben, als sie sagten: „Nie hat ein anderer Mensch auf diese Weise geredet.“ Im nächsten Kapitel werden wir uns mit der Lehrmethode befassen, für die Jesus wahrscheinlich am meisten bekannt ist — mit dem Gebrauch von Gleichnissen oder Veranschaulichungen.
THE Pharisees are filled with anger. Jesus is in the temple, teaching about his Father. Those listening are divided; many put faith in Jesus, while others want him arrested. Unable to contain their anger, the religious leaders dispatch officers to lay hold of Jesus. The officers, however, come back empty-handed. The chief priests and Pharisees demand an explanation: “Why is it you did not bring him in?” The officers reply: “Never has another man spoken like this.” They were so impressed with Jesus’ teaching that they could not bring themselves to arrest him.—John 7:45, 46.
2 Those officers were not the only ones impressed with Jesus’ teaching. People assembled in great numbers just to hear him teach. (Mark 3:7, 9; 4:1; Luke 5:1-3) Why was Jesus such an outstanding teacher? As we saw in Chapter 8, he loved the truths he conveyed, and he loved the people he taught. He also had a masterful grasp of teaching methods. Let us consider three of the effective methods he used and how we can imitate them.
KeepingItSimple
3 Can you imagine the range of vocabulary that Jesus could have had at his disposal? Yet, when he taught, he never spoke over the heads of his audience, many of whom were “unlettered and ordinary.” (Acts 4:13) He was considerate of their limitations, never overwhelming them with too much information. (John 16:12) His words were simple, but the truths they conveyed were nothing less than profound.
4 Take, for example, the Sermon on the Mount, recorded at Matthew 5:3–7:27. Jesus gave counsel in this sermon that goes deep, getting to the very heart of matters. There are no complicated ideas or phrases. Why, there is hardly a word that even a young child cannot readily grasp! No wonder, then, that when Jesus finished, the crowds—likely including many farmers, shepherds, and fishermen—“were astounded at his way of teaching.”—Matthew 7:28.
5 In his teaching, Jesus often used simple, short phrases and uttered sayings that were rich in meaning. In an era long before printed books, he thus implanted his message indelibly in the minds and hearts of his listeners. Consider some examples: “Stop judging that you may not be judged.” “Persons in health do not need a physician, but the ailing do.” “The spirit . . . is eager, but the flesh is weak.” “Pay back Caesar’s things to Caesar, but God’s things to God.” “There is more happiness in giving than there is in receiving.” (Matthew 7:1; 9:12; 26:41; Mark 12:17; Acts 20:35) Nearly 2,000 years after they were first spoken, those sayings are as memorable as ever.
6 How can we teach with simplicity? One important requirement is that we use plain language that most people can readily grasp. The basic truths of God’s Word are not complicated. Jehovah has revealed his purposes to those who have sincere and humble hearts. (1 Corinthians 1:26-28) Simple words carefully chosen can effectively convey the truths of God’s Word.
7 To teach with simplicity, we must be careful to avoid overwhelming a Bible student with too much information. Thus, when conducting a Bible study, we do not need to explain every detail; nor is it necessary to rush through the material as if covering a set amount of pages is of primary importance. Rather, it is wise to let the student’s needs and abilities determine the pace of the study. Our goal is to help the student to become a follower of Christ and a worshipper of Jehovah. To that end, we need to take whatever time is necessary for the student to get a reasonable grasp of what he is learning. Only then will Bible truth touch his heart and move him to apply what he has learned.—Romans 12:2.
AskingtheRightQuestions
8 Jesus made remarkable use of questions, even when it would have taken less time just to tell his listener the point. Why, then, did he ask questions? At times, he used penetrating questions to expose the motives of his opposers, thereby silencing them. (Matthew 21:23-27; 22:41-46) In many cases, however, he used questions to get his disciples to express what was on their minds and to stimulate and train their thinking. Hence, he asked such questions as, “What do you think?” and “Do you believe this?” (Matthew 18:12; John 11:26) With his questions, Jesus reached and touched the hearts of his disciples. Consider an example.
9 On one occasion, tax collectors asked Peter if Jesus paid the temple tax. Peter immediately answered, “Yes.” Later, Jesus reasoned with him: “What do you think, Simon? From whom do the kings of the earth receive duties or head tax? From their sons or from the strangers?” Peter responded: “From the strangers.” Jesus said: “Really, then, the sons are tax-free.” (Matthew 17:24-27) The point of the questions was no doubt obvious to Peter, for the family members of kings were known to be tax-exempt. Therefore, as the only-begotten Son of the heavenly King who was worshipped at the temple, Jesus was not under obligation to pay the tax. Note that rather than just telling Peter the right answer, Jesus tactfully used questions to help Peter reach the right conclusion and perhaps see the need to think more carefully before answering in the future.
10 How can we make effective use of questions in our ministry? When preaching from house to house, we can use questions to arouse interest, perhaps opening the way for us to share the good news. For example, if an older person comes to the door, we might respectfully bring up the question, “How has the world changed in your lifetime?” After allowing for a response, we might then ask, “What do you think it would take to make this world a better place in which to live?” (Matthew 6:9, 10) If a mother with small children answers the door, we could ask, “Have you ever wondered what this world will be like when your children grow up?” (Psalm 37:10, 11) By being observant when we approach a house, we may be able to choose a question that is tailored to the interests of the householder.
11 How can we put questions to good use when conducting a Bible study? Carefully chosen questions can help us to draw out the feelings of the student’s heart. (Proverbs 20:5) For example, suppose we are studying the chapter “Living in a Way That Pleases God” in the book WhatDoestheBibleReallyTeach? The chapter discusses God’s view of such matters as sexual immorality, drunkenness, and lying. The student’s answers may indicate that he understands what the Bible teaches, but does he agree with what he is learning? We might ask, “Does God’s view of such matters seem reasonable to you?” We might also ask, “How can you apply this information in your life?” Keep in mind, though, the need to be tactful, according the student dignity. We never want to ask questions that needlessly embarrass him.—Proverbs 12:18.
EmployingPowerfulLogic
12 With his perfect mind, Jesus was a master at reasoning with others. At times, he employed powerful logic to refute the false charges of his opposers. In many instances, he used persuasive reasoning to teach his followers valuable lessons. Let us look at some examples.
13 After Jesus healed a demon-possessed man who was blind and unable to speak, the Pharisees charged: “This fellow does not expel the demons except by means of Beelzebub [Satan], the ruler of the demons.” They conceded that superhuman power was needed to expel the demons. However, they attributed Jesus’ power to Satan. The charge was not only false but also illogical. Exposing the error of their thinking, Jesus replied: “Every kingdom divided against itself comes to desolation, and every city or house divided against itself will not stand. In the same way, if Satan expels Satan, he has become divided against himself; how, then, will his kingdom stand?” (Matthew 12:22-26) Jesus was, in effect, saying: “If I were an agent of Satan, undoing what Satan did, then Satan would be working against his own interests and would soon fall.” How could they refute such convincing logic?
14 Jesus had not yet finished reasoning with them. Knowing that some of the Pharisees’ own disciples had cast out demons, he asked a simple but powerful question: “If I expel the demons by means of Beelzebub, by means of whom do your sons [or, disciples] expel them?” (Matthew 12:27) Jesus’ argument, in a sense, was this: “If I expel demons by means of the power of Satan, then your own disciples must be using this same power.” What could the Pharisees say? They would never acknowledge that their disciples acted under Satan’s power. Jesus thus pressed their faulty reasoning to what was for them a very uncomfortable conclusion. Is it not thrilling just to read about how Jesus reasoned with them? Imagine, though, the crowds who heard Jesus firsthand, for his presence and the tone of his voice no doubt increased the force of his words.
15 Jesus also used logical, persuasive reasoning to teach positive, heartwarming truths about his Father. He often did so by employing a “how much more so” line of reasoning—helping his listeners to advance from a familiar truth to an even stronger conviction. Based on contrast, this type of reasoning can make a deep impression. Let us examine just two examples.
16 When responding to his disciples’ request to teach them how to pray, Jesus described the willingness of imperfect human parents “to give good gifts” to their children. He then concluded: “If you, although being wicked, know how to give good gifts to your children, howmuchmoreso will the Father in heaven give holy spirit to those asking him!” (Luke 11:1-13) The point Jesus made is based on contrast. If sinful human parents care for the needs of their children, how much more will our heavenly Father, who is perfect and righteous in every way, grant holy spirit to his loyal worshippers who humbly approach him in prayer!
17 Jesus used similar reasoning when offering wise counsel on dealing with anxiety. He said: “The ravens neither sow seed nor reap, and they have neither barn nor storehouse, and yet God feeds them. Of howmuchmore worth are you than birds? Mark well how the lilies grow; they neither toil nor spin . . . If, now, God thus clothes the vegetation in the field that today exists and tomorrow is cast into an oven, howmuchrather will he clothe you, you with little faith!” (Luke 12:24, 27, 28) If Jehovah cares for birds and flowers, how much more will he care for humans who love and worship him! With such reasoning, Jesus no doubt touched the hearts of his listeners.
18 In our ministry, we want to use sound logic to refute false beliefs. We also want to use persuasive reasoning to teach positive truths about Jehovah. (Acts 19:8; 28:23, 24) Must we learn to employ sophisticated logic? Not at all. The lesson we learn from Jesus is that logical arguments presented in a simple manner are most effective.
19 For instance, how might we respond if someone says that he does not believe in a God he cannot see? We could reason on the natural law of cause and effect. When we observe an effect, we realize that there must be a cause. We might say: “If you were in a remote area and came across a well-built house that was stocked with food (effect), would you not readily acknowledge that someone (a cause) was responsible? So, too, when we see the obvious design built into nature and the abundance of food stocked in earth’s ‘cupboards’ (effect), does it not make sense to conclude that Someone (a Cause) is responsible? The Bible itself reasons in this way: ‘Every house is constructed by someone, but he that constructed all things is God.’” (Hebrews 3:4) Of course, no matter how sound our reasoning, not everyone will be convinced.—2 Thessalonians 3:2.
20 In our teaching, whether in the field ministry or in the congregation, we can also use the “how much more so” line of reasoning to highlight Jehovah’s qualities and ways. For example, to show that the doctrine of eternal torment in hellfire actually dishonors Jehovah, we might say: “What loving father would punish his child by holding his child’s hand in a fire? How much more must the very idea of hellfire be repugnant to our loving heavenly Father!” (Jeremiah 7:31) To assure a depressed fellow believer of Jehovah’s love for him, we could say: “If Jehovah considers even a tiny sparrow to be of value, how much more must he care about and love each of his earthly worshippers, including you!” (Matthew 10:29-31) Such reasoning can help us to reach the hearts of others.
21 After examining just three of the teaching methods that Jesus used, we can easily see that those officers who failed to arrest him were not overstating matters when they said: “Never has another man spoken like this.” In the next chapter, we will discuss the teaching method for which Jesus is perhaps best known, that of using illustrations.
Kapitel 11
„Nie hat ein anderer Mensch auf diese Weise geredet“
DIE Pharisäer kochen vor Wut. Jesus ist im Tempel und belehrt die Menschen über seinen Vater. Die Zuhörerschaft ist gespalten: Viele glauben an Jesus, während ihn andere lieber hinter Schloss und Riegel sähen. Die religiösen Führer können ihren Zorn nicht mehr beherrschen und schicken Beamte los, um Jesus zu ergreifen. Doch die Beamten kommen unverrichteter Dinge zurück. Die Oberpriester und Pharisäer verlangen eine Erklärung: „Wie kommt es, dass ihr ihn nicht hergebracht habt?“ Die Beamten antworten: „Nie hat ein anderer Mensch auf diese Weise geredet.“ Jesus hat die Männer durch sein Lehren so fasziniert, dass sie es einfach nicht fertiggebracht haben, ihn festzunehmen (Johannes 7:45, 46).*
2 Die Beamten waren nicht die Einzigen, die von Jesu Lehren beeindruckt waren. Jesus hatte oft Scharen von Menschen um sich, die nur gekommen waren, um ihm zuzuhören (Markus 3:7, 9; 4:1; Lukas 5:1-3). Warum war er ein so hervorragender Lehrer? Wie in Kapitel 8 erwähnt wurde, liebte er die Wahrheiten, die er lehrte, wie auch die Menschen, die er belehrte. Außerdem war er ein Meister im Gebrauch verschiedener Lehrmethoden. Befassen wir uns einmal mit drei seiner wirkungsvollen Lehrmethoden, um zu sehen, wie wir sie einsetzen können.
Einfache Ausdrucksweise
3 Jesus verfügte zweifellos über einen sehr umfangreichen Wortschatz. Dennoch redete er beim Lehren nie über die Köpfe seiner Zuhörer hinweg, unter denen viele „ungelehrte und gewöhnliche Menschen“ waren (Apostelgeschichte 4:13). Er berücksichtigte ihre Grenzen und überschüttete sie nicht mit Informationen (Johannes 16:12). Mit einfachen Worten vermittelte er sehr tiefgründige Wahrheiten.
4 Ein Beispiel dafür ist die Bergpredigt, die in Matthäus 5:3 bis 7:27 aufgezeichnet ist. Jesus gab in dieser Predigt tief gehenden Rat, der jeweils den Kern der Sache traf. Seine Gedanken und seine Ausdrucksweise sind nicht kompliziert. Ja es ist kaum ein Wort dabei, das nicht schon ein Kind ohne Weiteres verstehen kann! Kein Wunder, dass die Volksmengen — darunter wahrscheinlich viele Bauern, Schäfer und Fischer — am Ende seiner Ausführungen „über seine Art zu lehren höchst erstaunt“ waren (Matthäus 7:28).
5 Beim Lehren gebrauchte Jesus oft einfache, kurze Sätze und prägte inhaltsreiche Aussprüche. So konnte er lange vor Erfindung des Buchdrucks seine Botschaft unauslöschlich in Herz und Sinn seiner Zuhörer einpflanzen. Hier einige Beispiele: „Hört auf zu richten, damit ihr nicht gerichtet werdet.“ „Gesunde benötigen keinen Arzt, wohl aber die Leidenden.“ „Der Geist ist . . . voller Eifer, aber das Fleisch ist schwach.“ „Zahlt Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott.“ „Beglückender ist Geben als Empfangen“ (Matthäus 7:1; 9:12; 26:41; Markus 12:17; Apostelgeschichte 20:35).* Diese Worte sind heute, nach knapp 2 000 Jahren, so unvergesslich wie eh und je.
6 Wie können wir einfach lehren? Insbesondere dadurch, dass wir uns klar und allgemein verständlich ausdrücken. Die Grundwahrheiten der Bibel sind nicht kompliziert. Jehova hat seine Vorsätze aufrichtigen, demütigen Menschen offenbar gemacht (1. Korinther 1:26-28). Die Wahrheiten aus Gottes Wort lassen sich mit einfachen, gut überlegten Worten am besten vermitteln.
7 Um einfach zu lehren, dürfen wir einen Studierenden nicht mit Informationen überschütten. Wir brauchen beim Bibelstudium nicht auf jede Einzelheit einzugehen, noch sollten wir durch den Stoff hetzen, nur um ein bestimmtes Pensum zu schaffen. Die Studiengeschwindigkeit muss den Bedürfnissen und Fähigkeiten des Studierenden angepasst sein. Wir möchten ihm helfen, ein Nachfolger Christi und ein Anbeter Jehovas zu werden, und deshalb räumen wir so viel Zeit ein, wie der Betreffende benötigt, um den Stoff gut aufzunehmen. Nur dann wird ihm die Wahrheit der Bibel zu Herzen gehen und ihn motivieren, entsprechend zu handeln (Römer 12:2).
Die richtigen Fragen
8 Jesus verwendete geschickt Fragen, selbst wenn es schneller gegangen wäre, den Zuhörern einfach zu sagen, worauf es ankam. Warum stellte er Fragen? Manchmal deckte er dadurch gezielt die Beweggründe seiner Gegner auf und brachte sie so zum Schweigen (Matthäus 21:23-27; 22:41-46). In vielen Fällen gebrauchte er auch Fragen, um seine Jünger dazu zu bringen, sich zu äußern, um sie zum Nachdenken anzuregen und sie im Denken zu schulen. Deshalb fragte er manchmal: „Was denkt ihr?“, oder: „Glaubst du das?“ (Matthäus 18:12; Johannes 11:26). Durch Fragen gelang es Jesus immer wieder, das Herz seiner Jünger anzusprechen. Hier ein Beispiel.
9 Petrus wurde einmal von Steuereinnehmern gefragt, ob Jesus die Tempelsteuer bezahle.* Ohne lange zu überlegen, bejahte Petrus. Jesus sagte später zu ihm: „Was denkst du, Simon: Von wem erhalten die Könige der Erde Abgaben oder Kopfsteuer? Von ihren Söhnen oder von den Fremden?“ Petrus antwortete: „Von den Fremden.“ Jesus sagte: „In Wirklichkeit sind dann die Söhne steuerfrei“ (Matthäus 17:24-27). Petrus muss begriffen haben, worauf Jesus mit diesen Fragen hinauswollte, denn Familienangehörige von Königen waren damals bekanntlich von Steuern befreit. Somit war Jesus als der einziggezeugte Sohn des himmlischen Königs, der im Tempel angebetet wurde, zur Zahlung der Steuer nicht verpflichtet. Statt einfach den Sachverhalt zu erklären, stellte Jesus taktvoll Fragen, damit Petrus selbst zur richtigen Schlussfolgerung kam und vielleicht auch zu der Erkenntnis, dass es besser wäre, vor dem Antworten etwas mehr nachzudenken.
10 Wie können wir beim Predigen Fragen wirkungsvoll einsetzen? Wenn wir von Haus zu Haus unterwegs sind, könnten wir durch Fragen Interesse wecken und so vielleicht den Weg für ein Gespräch über die gute Botschaft ebnen. Kommt zum Beispiel ein älterer Mensch an die Tür, könnten wir höflich die Frage aufwerfen: „Was würden Sie sagen: Wie hat sich die Welt im Lauf Ihres Lebens verändert?“ Nachdem wir die Antwort abgewartet haben, könnten wir fragen: „Was müsste Ihrer Meinung nach geschehen, damit das Leben auf der Erde lebenswerter wird?“ (Matthäus 6:9, 10). Treffen wir eine Mutter mit kleinen Kindern an, könnten wir sagen: „Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie die Welt aussehen wird, wenn Ihre Kinder erwachsen sind?“ (Psalm 37:10, 11). Wenn wir einen aufmerksamen Blick auf die Umgebung eines Hauses werfen, können wir vielleicht eine Frage stellen, die genau auf die Interessen des Bewohners zugeschnitten ist.
11 Wie können wir bei Bibelstudien gezielt Fragen einsetzen? Durch gut gewählte Fragen können wir erfahren, wie der Studierende denkt und empfindet (Sprüche 20:5). Angenommen, wir besprechen in dem Buch Was lehrt die Bibel wirklich?* das Kapitel „Ein Leben führen, das Gott gefällt“. Darin wird erklärt, wie Gott über sexuelle Unmoral, Trunkenheit, Lügen und dergleichen denkt. Die Antworten des Studierenden zeigen vielleicht, dass er verstanden hat, was die Bibel lehrt, aber stimmt er mit dem Gelernten auch überein? Wir könnten ihn fragen: „Finden Sie Gottes Standpunkt hierzu vernünftig?“ Eine weitere Frage wäre: „Wie könnte man diese Punkte im eigenen Leben umsetzen?“ Dabei ist es wichtig, immer taktvoll zu bleiben und die Würde des Studierenden zu wahren. Wir dürfen ihn durch unsere Fragen niemals unnötig in Verlegenheit bringen (Sprüche 12:18).
Überzeugende Logik
12 Aufgrund seines vollkommenen Verstandes konnte Jesus meisterhaft argumentieren. Manchmal widerlegte er durch überzeugende Logik die falschen Anschuldigungen seiner Gegner. Oft vermittelte er auch durch schlüssige Beweisführung seinen Nachfolgern wertvolle Lehren. Sehen wir uns dazu Beispiele an.
13 Nachdem Jesus einen von Dämonen besessenen Mann, der blind und stumm war, geheilt hatte, beschuldigten ihn die Pharisäer: „Dieser Mensch treibt die Dämonen nicht anders aus als durch Beelzebub [Satan], den Herrscher der Dämonen.“ Sie gaben also zu, dass Dämonen nur mithilfe übermenschlicher Kraft auszutreiben waren. Jesu Kraft aber schrieben sie Satan zu. Das war nicht nur unwahr, sondern auch unlogisch. Um zu zeigen, wie falsch sie dachten, sagte Jesus: „Jedes Königreich, das gegen sich selbst entzweit ist, wird verödet, und jede Stadt oder jedes Haus, das gegen sich selbst entzweit ist, wird nicht bestehen. Ebenso, wenn der Satan den Satan austreibt, so ist er gegen sich selbst entzweit worden; wie wird denn sein Königreich bestehen?“ (Matthäus 12:22-26). Anders ausgedrückt sagte Jesus: „Wenn ich ein Handlanger Satans wäre und gleichzeitig Satans Werk zunichte mache, dann würde Satan doch gegen seine eigenen Interessen arbeiten und bald fallen.“ Was konnten die Pharisäer einem so schlüssigen Argument entgegenhalten?
14 Jesus ließ es damit jedoch nicht bewenden. Da ihm bekannt war, dass einige von den Jüngern der Pharisäer ebenfalls Dämonen ausgetrieben hatten, stellte er eine einfache Frage, die es aber in sich hatte: „Wenn ich durch Beelzebub die Dämonen austreibe, durch wen treiben eure Söhne [oder Jünger] sie aus?“ (Matthäus 12:27). Sinngemäß sagte er: „Wenn ich durch die Kraft Satans Dämonen austreibe, dann müssen doch auch eure Anhänger diese Kraft gebrauchen.“ Was konnten die Pharisäer darauf erwidern? Niemals würden sie anerkennen, dass ihre Jünger mithilfe der Kraft Satans wirkten. So brachte Jesus sie, ausgehend von ihren falschen Überlegungen, zu einer für sie höchst unangenehmen Schlussfolgerung. Ist es nicht schon faszinierend, den Bericht über diese Begebenheit zu lesen? Wie kraftvoll müssen Jesu Worte erst auf die Volksmengen gewirkt haben, die ihn direkt vor sich sahen und seine Stimme hörten.
15 Auf logische, überzeugende Art lehrte Jesus außerdem ermutigende, zu Herzen gehende Wahrheiten über seinen Vater. Dabei gebrauchte er oft einen sogenannten Erst-recht-Schluss — meist mit den Worten „wie viel mehr“ —, durch den er seine Zuhörer von einer bekannten Tatsache ausgehend in einer bestimmten Überzeugung bestärkte.* Eine solche gegenüberstellende Beweisführung kann sehr beeindruckend wirken. Untersuchen wir nur zwei Beispiele.
16 Als die Jünger von Jesus wissen wollten, wie man betet, sprach er davon, wie sehr es schon unvollkommenen Menschen am Herzen liegt, ihren Kindern „gute Gaben“ zu geben. Dann zog er den Schluss: „Wenn nun ihr, obwohl ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater im Himmel denen heiligen Geist geben, die ihn bitten!“ (Lukas 11:1-13). Jesus hebt hier einen bestimmten Punkt durch eine Gegenüberstellung hervor: Wenn schon unvollkommene Menschen für ihre Kinder sorgen, dann wird unser himmlischer Vater, der ja durch und durch gerecht und vollkommen ist, seinen loyalen Anbetern erst recht heiligen Geist geben, wenn sie ihn demütig darum bitten.
17 Ähnlich ging Jesus vor, als er zeigte, wie man mit Sorgen fertig werden kann. Er sagte: „Beachtet wohl, dass die Raben weder säen noch ernten, und sie haben weder Scheune noch Vorratshaus, und doch ernährt sie Gott. Wie viel mehr wert seid ihr als die Vögel! Beachtet wohl, wie die Lilien wachsen; sie mühen sich nicht ab, noch spinnen sie . . . Wenn nun Gott die Pflanzen auf dem Feld, die heute da sind und morgen in einen Ofen geworfen werden, so kleidet, wie viel eher wird er euch, ihr Kleingläubigen, kleiden!“ (Lukas 12:24, 27, 28). Wenn Jehova für die Vögel und die Blumen sorgt, dann wird er sich doch erst recht um Menschen kümmern, die ihn lieben und anbeten! Solche Erklärungen sprachen mit Sicherheit das Herz seiner Zuhörer an.
18 Im Predigtdienst müssen wir irrige Ansichten gut begründet widerlegen. Auch ist es unser Ziel, mit gewinnenden Worten erbauende Wahrheiten über Jehova zu vermitteln (Apostelgeschichte 19:8; 28:23, 24). Dazu sind keine ausgefeilten Argumentationstechniken nötig. Von Jesus lernen wir, dass einfache, logische Beweise am wirksamsten sind.
19 Wie können wir beispielsweise vorgehen, wenn jemand sagt, er glaube nicht an einen unsichtbaren Gott? Wir könnten das Gesetz von Ursache und Wirkung anführen. Wenn wir eine Wirkung beobachten, schließen wir auf eine Ursache. Wir könnten also sagen: „Wenn Sie in einer einsamen Gegend zu einem schönen Haus voll mit Nahrungsvorräten kommen (eine Wirkung), würden Sie dann nicht sofort annehmen, dass jemand (eine Ursache) das Haus gebaut und die Vorräte angelegt hat? Genauso geht es einem, wenn man sieht, welche Planung in der Natur steckt und wie viel Nahrung in den ‚Vorratskammern‘ der Erde vorhanden ist (eine Wirkung). Muss nicht auch das auf jemand (eine Ursache) zurückzuführen sein? Eine solche Überlegung findet man in der Bibel: ‚Jedes Haus [wird] von jemandem errichtet, doch der, der alle Dinge errichtet hat, ist Gott‘ “ (Hebräer 3:4). Natürlich werden wir selbst mit der logischsten Beweisführung nicht jeden überzeugen (2. Thessalonicher 3:2).
20 Der Erst-recht-Schluss bietet sich ebenfalls an, wenn man im Predigtdienst oder in der Versammlung auf Jehovas Eigenschaften und Handlungsweisen aufmerksam machen möchte. Um beispielsweise zu erklären, dass die Lehre von einer ewigen Qual im Höllenfeuer Jehova in Wirklichkeit entehrt, könnten wir sagen: „Welcher Vater, der sein Kind liebt, würde es damit bestrafen, dass er die Hand des Kindes ins Feuer hält? Dann muss doch für unseren liebevollen himmlischen Vater allein schon der Gedanke an ein Höllenfeuer erst recht abstoßend sein!“ (Jeremia 7:31). Ist jemand aus der Versammlung niedergeschlagen, könnten wir ihm versichern, dass Jehova ihn liebt, indem wir sagen: „Wenn für Jehova schon ein winziger Spatz von Wert ist, wie viel mehr muss ihm dann an seinen Anbetern auf der Erde liegen, auch an dir!“ (Matthäus 10:29-31). Solche Denkanstöße können sehr zu Herzen gehen.
21 Nachdem wir nun lediglich drei der Lehrmethoden Jesu betrachtet haben, merken wir schon, dass die Beamten, die es nicht fertiggebracht hatten, Jesus festzunehmen, keineswegs übertrieben, als sie sagten: „Nie hat ein anderer Mensch auf diese Weise geredet.“ Im nächsten Kapitel werden wir uns mit der Lehrmethode befassen, für die Jesus wahrscheinlich am meisten bekannt ist — mit dem Gebrauch von Gleichnissen oder Veranschaulichungen.
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Chapter 11
“Never Has Another Man Spoken Like This”
THE Pharisees are filled with anger. Jesus is in the temple, teaching about his Father. Those listening are divided; many put faith in Jesus, while others want him arrested. Unable to contain their anger, the religious leaders dispatch officers to lay hold of Jesus. The officers, however, come back empty-handed. The chief priests and Pharisees demand an explanation: “Why is it you did not bring him in?” The officers reply: “Never has another man spoken like this.” They were so impressed with Jesus’ teaching that they could not bring themselves to arrest him.—John 7:45, 46.
2 Those officers were not the only ones impressed with Jesus’ teaching. People assembled in great numbers just to hear him teach. (Mark 3:7, 9; 4:1; Luke 5:1-3) Why was Jesus such an outstanding teacher? As we saw in Chapter 8, he loved the truths he conveyed, and he loved the people he taught. He also had a masterful grasp of teaching methods. Let us consider three of the effective methods he used and how we can imitate them.
Keeping It Simple
3 Can you imagine the range of vocabulary that Jesus could have had at his disposal? Yet, when he taught, he never spoke over the heads of his audience, many of whom were “unlettered and ordinary.” (Acts 4:13) He was considerate of their limitations, never overwhelming them with too much information. (John 16:12) His words were simple, but the truths they conveyed were nothing less than profound.
4 Take, for example, the Sermon on the Mount, recorded at Matthew 5:3–7:27. Jesus gave counsel in this sermon that goes deep, getting to the very heart of matters. There are no complicated ideas or phrases. Why, there is hardly a word that even a young child cannot readily grasp! No wonder, then, that when Jesus finished, the crowds—likely including many farmers, shepherds, and fishermen—“were astounded at his way of teaching.”—Matthew 7:28.
5 In his teaching, Jesus often used simple, short phrases and uttered sayings that were rich in meaning. In an era long before printed books, he thus implanted his message indelibly in the minds and hearts of his listeners. Consider some examples: “Stop judging that you may not be judged.” “Persons in health do not need a physician, but the ailing do.” “The spirit . . . is eager, but the flesh is weak.” “Pay back Caesar’s things to Caesar, but God’s things to God.” “There is more happiness in giving than there is in receiving.” (Matthew 7:1; 9:12; 26:41; Mark 12:17; Acts 20:35) Nearly 2,000 years after they were first spoken, those sayings are as memorable as ever.
6 How can we teach with simplicity? One important requirement is that we use plain language that most people can readily grasp. The basic truths of God’s Word are not complicated. Jehovah has revealed his purposes to those who have sincere and humble hearts. (1 Corinthians 1:26-28) Simple words carefully chosen can effectively convey the truths of God’s Word.
7 To teach with simplicity, we must be careful to avoid overwhelming a Bible student with too much information. Thus, when conducting a Bible study, we do not need to explain every detail; nor is it necessary to rush through the material as if covering a set amount of pages is of primary importance. Rather, it is wise to let the student’s needs and abilities determine the pace of the study. Our goal is to help the student to become a follower of Christ and a worshipper of Jehovah. To that end, we need to take whatever time is necessary for the student to get a reasonable grasp of what he is learning. Only then will Bible truth touch his heart and move him to apply what he has learned.—Romans 12:2.
Asking the Right Questions
8 Jesus made remarkable use of questions, even when it would have taken less time just to tell his listener the point. Why, then, did he ask questions? At times, he used penetrating questions to expose the motives of his opposers, thereby silencing them. (Matthew 21:23-27; 22:41-46) In many cases, however, he used questions to get his disciples to express what was on their minds and to stimulate and train their thinking. Hence, he asked such questions as, “What do you think?” and “Do you believe this?” (Matthew 18:12; John 11:26) With his questions, Jesus reached and touched the hearts of his disciples. Consider an example.
9 On one occasion, tax collectors asked Peter if Jesus paid the temple tax. Peter immediately answered, “Yes.” Later, Jesus reasoned with him: “What do you think, Simon? From whom do the kings of the earth receive duties or head tax? From their sons or from the strangers?” Peter responded: “From the strangers.” Jesus said: “Really, then, the sons are tax-free.” (Matthew 17:24-27) The point of the questions was no doubt obvious to Peter, for the family members of kings were known to be tax-exempt. Therefore, as the only-begotten Son of the heavenly King who was worshipped at the temple, Jesus was not under obligation to pay the tax. Note that rather than just telling Peter the right answer, Jesus tactfully used questions to help Peter reach the right conclusion and perhaps see the need to think more carefully before answering in the future.
10 How can we make effective use of questions in our ministry? When preaching from house to house, we can use questions to arouse interest, perhaps opening the way for us to share the good news. For example, if an older person comes to the door, we might respectfully bring up the question, “How has the world changed in your lifetime?” After allowing for a response, we might then ask, “What do you think it would take to make this world a better place in which to live?” (Matthew 6:9, 10) If a mother with small children answers the door, we could ask, “Have you ever wondered what this world will be like when your children grow up?” (Psalm 37:10, 11) By being observant when we approach a house, we may be able to choose a question that is tailored to the interests of the householder.
11 How can we put questions to good use when conducting a Bible study? Carefully chosen questions can help us to draw out the feelings of the student’s heart. (Proverbs 20:5) For example, suppose we are studying the chapter “Living in a Way That Pleases God” in the book What Does the Bible Really Teach? The chapter discusses God’s view of such matters as sexual immorality, drunkenness, and lying. The student’s answers may indicate that he understands what the Bible teaches, but does he agree with what he is learning? We might ask, “Does God’s view of such matters seem reasonable to you?” We might also ask, “How can you apply this information in your life?” Keep in mind, though, the need to be tactful, according the student dignity. We never want to ask questions that needlessly embarrass him.—Proverbs 12:18.
Employing Powerful Logic
12 With his perfect mind, Jesus was a master at reasoning with others. At times, he employed powerful logic to refute the false charges of his opposers. In many instances, he used persuasive reasoning to teach his followers valuable lessons. Let us look at some examples.
13 After Jesus healed a demon-possessed man who was blind and unable to speak, the Pharisees charged: “This fellow does not expel the demons except by means of Beelzebub [Satan], the ruler of the demons.” They conceded that superhuman power was needed to expel the demons. However, they attributed Jesus’ power to Satan. The charge was not only false but also illogical. Exposing the error of their thinking, Jesus replied: “Every kingdom divided against itself comes to desolation, and every city or house divided against itself will not stand. In the same way, if Satan expels Satan, he has become divided against himself; how, then, will his kingdom stand?” (Matthew 12:22-26) Jesus was, in effect, saying: “If I were an agent of Satan, undoing what Satan did, then Satan would be working against his own interests and would soon fall.” How could they refute such convincing logic?
14 Jesus had not yet finished reasoning with them. Knowing that some of the Pharisees’ own disciples had cast out demons, he asked a simple but powerful question: “If I expel the demons by means of Beelzebub, by means of whom do your sons [or, disciples] expel them?” (Matthew 12:27) Jesus’ argument, in a sense, was this: “If I expel demons by means of the power of Satan, then your own disciples must be using this same power.” What could the Pharisees say? They would never acknowledge that their disciples acted under Satan’s power. Jesus thus pressed their faulty reasoning to what was for them a very uncomfortable conclusion. Is it not thrilling just to read about how Jesus reasoned with them? Imagine, though, the crowds who heard Jesus firsthand, for his presence and the tone of his voice no doubt increased the force of his words.
15 Jesus also used logical, persuasive reasoning to teach positive, heartwarming truths about his Father. He often did so by employing a “how much more so” line of reasoning—helping his listeners to advance from a familiar truth to an even stronger conviction. Based on contrast, this type of reasoning can make a deep impression. Let us examine just two examples.
16 When responding to his disciples’ request to teach them how to pray, Jesus described the willingness of imperfect human parents “to give good gifts” to their children. He then concluded: “If you, although being wicked, know how to give good gifts to your children, how much more so will the Father in heaven give holy spirit to those asking him!” (Luke 11:1-13) The point Jesus made is based on contrast. If sinful human parents care for the needs of their children, how much more will our heavenly Father, who is perfect and righteous in every way, grant holy spirit to his loyal worshippers who humbly approach him in prayer!
17 Jesus used similar reasoning when offering wise counsel on dealing with anxiety. He said: “The ravens neither sow seed nor reap, and they have neither barn nor storehouse, and yet God feeds them. Of how much more worth are you than birds? Mark well how the lilies grow; they neither toil nor spin . . . If, now, God thus clothes the vegetation in the field that today exists and tomorrow is cast into an oven, how much rather will he clothe you, you with little faith!” (Luke 12:24, 27, 28) If Jehovah cares for birds and flowers, how much more will he care for humans who love and worship him! With such reasoning, Jesus no doubt touched the hearts of his listeners.
18 In our ministry, we want to use sound logic to refute false beliefs. We also want to use persuasive reasoning to teach positive truths about Jehovah. (Acts 19:8; 28:23, 24) Must we learn to employ sophisticated logic? Not at all. The lesson we learn from Jesus is that logical arguments presented in a simple manner are most effective.
19 For instance, how might we respond if someone says that he does not believe in a God he cannot see? We could reason on the natural law of cause and effect. When we observe an effect, we realize that there must be a cause. We might say: “If you were in a remote area and came across a well-built house that was stocked with food (effect), would you not readily acknowledge that someone (a cause) was responsible? So, too, when we see the obvious design built into nature and the abundance of food stocked in earth’s ‘cupboards’ (effect), does it not make sense to conclude that Someone (a Cause) is responsible? The Bible itself reasons in this way: ‘Every house is constructed by someone, but he that constructed all things is God.’” (Hebrews 3:4) Of course, no matter how sound our reasoning, not everyone will be convinced.—2 Thessalonians 3:2.
20 In our teaching, whether in the field ministry or in the congregation, we can also use the “how much more so” line of reasoning to highlight Jehovah’s qualities and ways. For example, to show that the doctrine of eternal torment in hellfire actually dishonors Jehovah, we might say: “What loving father would punish his child by holding his child’s hand in a fire? How much more must the very idea of hellfire be repugnant to our loving heavenly Father!” (Jeremiah 7:31) To assure a depressed fellow believer of Jehovah’s love for him, we could say: “If Jehovah considers even a tiny sparrow to be of value, how much more must he care about and love each of his earthly worshippers, including you!” (Matthew 10:29-31) Such reasoning can help us to reach the hearts of others.
21 After examining just three of the teaching methods that Jesus used, we can easily see that those officers who failed to arrest him were not overstating matters when they said: “Never has another man spoken like this.” In the next chapter, we will discuss the teaching method for which Jesus is perhaps best known, that of using illustrations.