Thema: Der Ritt der vier Reiter, die Blutzeugen unter dem Altar und der große Tag des Zorns
ZeitderErfüllung: Von 1914 an bis zur Vernichtung des gegenwärtigen Systems der Dinge
SIND wir, die wir in dieser kritischen Zeit leben, nicht alle an ‘den Dingen, die in kurzem geschehen sollen’, brennend interessiert? Ganz gewiß, denn wir sind alle davon betroffen. Schließen wir uns daher Johannes an, der jetzt sieht, wie Jesus die geheimnisvolle Buchrolle öffnet. Interessanterweise braucht Johannes sie nicht zu lesen. Warum nicht? Weil ihm ihr Inhalt „in Zeichen“ durch eine Reihe von Szenen voll packender Handlungen übermittelt wird (Offenbarung 1:1, 10).
2 Hören wir nun, was Johannes sagt, während Jesus das erste Siegel der Buchrolle öffnet: „Undichsah,alsdasLammeinesdersiebenSiegelöffnete,undichhörteeinesvondenvierlebendenGeschöpfenwiemitDonnerstimmesagen:‚Komm!‘“(Offenbarung6:1). Es ist die Stimme des ersten Cherubs, dessen löwenähnliches Aussehen den Apostel möglicherweise daran erinnert, daß Jehovas Organisation bei der Vollstreckung seiner gerechten Urteilssprüche mutig vorgehen wird. An wen ist die Aufforderung gerichtet? Sie kann nicht Johannes angehen, denn er ist bereits eingeladen worden, sich diese prophetischen Szenen anzuschauen (Offenbarung 4:1). Durch die „Donnerstimme“ werden andere zur Beteiligung an der ersten von vier aufregenden Episoden herbeigerufen.
DasweißePferdundseinruhmwürdigerReiter
3 Johannes (sowie die eifrige Johannes-Klasse und ihre heutigen Gefährten) erhält das Vorrecht, ein spannendes Drama zu sehen. Johannes sagt: „Undichsah,undsiehe,einweißesPferd;undderdaraufsaß,hatteeinenBogen;undeswurdeihmeineKronegegeben,underzogaus,siegendundumseinenSiegzuvollenden“(Offenbarung6:2). Ja, auf den donnerähnlichen Ruf „Komm!“ stürmt ein weißes Pferd heran. In der Bibel ist das Pferd oft ein Sinnbild des Krieges (Psalm 20:7; Sprüche 21:31; Jesaja 31:1). Das strahlende Weiß dieses Pferdes (wahrscheinlich ein prächtiger Zuchthengst) deutet auf makellose Heiligkeit hin. (Vergleiche Offenbarung 1:14; 4:4; 7:9; 20:11.) Das ist sehr passend, denn es veranschaulicht eine Kriegführung, die in Jehovas heiligen Augen rein und gerecht ist. (Siehe ferner Offenbarung 19:11, 14.)
4 Wer ist der Reiter dieses Pferdes? Er hat einen Bogen, also eine Angriffswaffe, und es wird ihm auch eine Krone gegeben. Die einzigen Gerechten, die man am Tag des Herrn mit Kronen auf ihren Häuptern sieht, sind Jesus und die Klasse, die durch die 24 Ältesten dargestellt wird (Daniel 7:13, 14, 27; Lukas 1:31-33; Offenbarung 4:4, 10; 14:14). Es ist unwahrscheinlich, daß einer der 24 Ältesten so dargestellt würde, als empfange er aufgrund seines eigenen Verdienstes eine Krone. Somit kann dieser Reiter niemand anders sein als JesusChristus. Johannes sieht ihn im Himmel, und zwar in dem historischen Moment (im Jahre 1914), in dem Jehova verkündet: „Ich, ja ich, habe meinen König eingesetzt“ und ihm sagt, zu welchem Zweck, nämlich, „daß ich Nationen zu deinem Erbe gebe“ (Psalm 2:6-8). Beim Öffnen des ersten Siegels zeigt Jesus, wie er sich als neugekrönter König zu Gottes bestimmter Zeit zum Krieg aufmacht.
5 Diese Szene stimmt treffend mit Psalm 45:4-7 überein, wo zu dem von Jehova inthronisierten König gesagt wird: „Und in deiner Pracht zieh hin zum Erfolg; fahre einher in der Sache der Wahrheit und Demut und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich in furchteinflößenden Dingen unterweisen. Deine Pfeile sind scharf — Völker fallen fortwährend unter dir — im Herzen der Feinde des Königs. Gott ist dein Thron auf unabsehbare Zeit, ja für immer; das Zepter deines Königtums ist ein Zepter der Geradheit. Du hast Gerechtigkeit geliebt, und du haßt Bosheit. Darum hat dich Gott, dein Gott, mit dem Öl des Frohlockens gesalbt, mehr als deine Mitgenossen.“ Es ist anzunehmen, daß Johannes, der diese prophetische Beschreibung kannte, wußte, daß sie sich auf die Tätigkeit Jesu als König bezog. (Vergleiche Hebräer 1:1, 2, 8, 9.)
Siegendausziehen
6 Warum muß aber der neugekrönte König in den Krieg ziehen? Weil er im Angesicht des heftigen Widerstandes zum König gemacht worden ist, den ihm nicht nur Jehovas Hauptgegner, Satan, der Teufel, sondern auch Menschen entgegensetzen, die — wissentlich oder unwissentlich — Satans Zwecken dienen. Die Geburt des Königreiches selbst führt zu einem großen Krieg im Himmel. Jesus, der unter dem Namen Michael (was „Wer ist wie Gott?“ bedeutet) kämpft, überwindet Satan und seine Dämonen und schleudert sie auf die Erde hinab (Offenbarung 12:7-12). Jesus setzt seinen Siegesritt in den ersten Jahrzehnten des Tages des Herrn fort, während die Nationen und Völker der Erde gerichtet und schafähnliche Menschen auf der Seite des Königs versammelt werden, wo ihnen Rettung zuteil wird. Während die ganze Welt immer noch „in der Macht dessen [liegt], der böse ist“, erweist sich Jesus als liebevoller Hirte seiner gesalbten Brüder und ihrer Gefährten, indem er einem jeden hilft, im Glaubenskampf den Sieg zu erringen (1. Johannes 5:19; Matthäus 25:31-33).
7 Welche weiteren Siege hat Jesus am Tag des Herrn, von dem nun schon über 70 Jahre vergangen sind, errungen? In der ganzen Welt haben Jehovas Diener als einzelne und als ganze Versammlung ähnliche Schwierigkeiten, Bedrängnisse und Verfolgungen erduldet, wie der Apostel Paulus sie schildert, um den Nachweis für seinen Dienst zu erbringen (2. Korinther 11:23-28). Besonders in Kriegszeiten oder unter Gewaltherrschern brauchen Jehovas Zeugen Kraft, die über das Normale hinausgeht, um standzuhalten (2. Korinther 4:7). Aber wie Paulus konnten treue Zeugen selbst in den schwierigsten Situationen sagen: „Der Herr stand mir bei und flößte mir Kraft ein, damit durch mich die Verkündigung völlig durchgeführt werde“ (2. Timotheus 4:17). Ja, Jesus siegte um ihretwillen, und er wird um unsertwillen weitere Siege erringen, sofern wir entschlossen sind, unseren Glaubenskampf siegreich zu vollenden (1. Johannes 5:4).
8 Unter der Führung ihres siegreichen Königs hat die weltumspannende Versammlung der Zeugen Jehovas an vielen Siegen teilgehabt. Auf besonders hervorragende Weise beschützte er diese Bibelforscher vor der Vernichtung im Jahre 1918, als sie von Satans politischer Organisation vorübergehend „besiegt“ worden waren. Im Jahre 1919 öffnete er nämlich die Gefängnistore, um sie zu befreien, und dann belebte er sie, damit sie die gute Botschaft „bis zum entferntesten Teil der Erde“ verkündigen konnten (Offenbarung 13:7; Apostelgeschichte 1:8).
9 Vor und während des Zweiten Weltkrieges suchten die totalitären Achsenmächte Jehovas Zeugen in vielen Ländern auszurotten, vor allem dort, wo führende Geistliche — besonders Vertreter des katholischen Klerus — die bedrückenden Diktatoren offen oder stillschweigend unterstützten. Aus den 71 509 Zeugen Jehovas, die zu Beginn des Krieges (1939) predigten, wurden bis zum Kriegsende (1945) 141 606, obwohl über 10 000 jahrelang in Gefängnissen und Konzentrationslagern waren und Tausende getötet wurden. In der ganzen Welt ist die Zahl der aktiven Zeugen bis heute auf weit über drei Millionen angestiegen. Außergewöhnlich groß ist die Zunahme in katholischen Gegenden und in Ländern gewesen, wo die Zeugen besonders heftig verfolgt wurden, zum Beispiel in Deutschland, Italien und Japan. In jedem dieser Länder erstatten gegenwärtig weit über 100 000 Zeugen Jehovas über ihren Predigtdienst Bericht (Jesaja 54:17; Jeremia 1:17-19).
10 Unser siegreicher König hat sein eifriges Volk auch gesegnet, indem er ihm in Verbindung mit „der Verteidigung und gesetzlichen Befestigung der guten Botschaft“ vor Gerichten und hochgestellten Persönlichkeiten zu vielen Siegen verholfen hat (Philipper 1:7; Matthäus 10:18; 24:9). Das ist in vielen Ländern der Fall gewesen, unter anderem in Australien, Argentinien, Kanada, Griechenland, Indien, Swasiland, in der Schweiz und der Türkei. Bei den 23 Fällen, die Jehovas Zeugen vor dem Obersten Bundesgericht der Vereinigten Staaten gewannen, ging es unter anderem um das Recht, die gute Botschaft „öffentlich und von Haus zu Haus“ zu verkündigen und die Teilnahme an götzendienerischen patriotischen Zeremonien zu verweigern (Apostelgeschichte 5:42; 20:20; 1. Korinther 10:14). Dadurch ist der Weg zu einer weltweiten Ausdehnung des Zeugniswerkes frei geworden.
11 Wie ‘vollendet Jesus seinen Sieg’? Wie wir sehen werden, erreicht er dies dadurch, daß er die falsche Religion beseitigt und dann jeden noch übriggebliebenen Bestandteil der sichtbaren Organisation Satans in einen „Feuersee“ (ein Sinnbild der Vernichtung) schleudert, wodurch Jehovas Souveränität gerechtfertigt wird. Wir können dem Tag von Harmagedon zuversichtlich entgegensehen, an dem unser „König der Könige“ den Endsieg über Satans bedrückende politische Organisation erringen wird (Offenbarung 16:16; 17:14; 19:2, 14-21; Hesekiel 25:17). Bis dahin setzt der unbezwingbare Sieger auf dem weißen Pferd seinen Ritt fort, und Jehova fügt seiner gerechten Nation auf der Erde ständig weitere aufrichtiggesinnte Personen hinzu (Jesaja 26:2; 60:22). Beteiligst du dich mit der gesalbten Johannes-Klasse an dieser erfreulichen Ausdehnung des Königreiches? Wenn ja, dann wird dich das, was der Apostel Johannes beim Öffnen der nächsten drei Siegel sieht, bestimmt anspornen, dich noch intensiver an dem Werk zu beteiligen, das Jehova für unsere Tage vorgesehen hat.
DasfeuerfarbenePferd
12 Kurz vor dem Ende des irdischen Dienstes Jesu traten seine Jünger allein zu ihm und fragten ihn: „Wann werden diese Dinge geschehen, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“ In seiner Antwort sagte er Unglücksschläge voraus, die „ein Anfang der Bedrängniswehen“ wären. Er sagte: „Nation wird sich gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich; und es wird große Erdbeben geben und an einem Ort nach dem anderen Seuchen und Lebensmittelknappheit; auch wird es furchteinflößende Anblicke und große Zeichen vom Himmel her geben“ (Matthäus 24:3, 7, 8; Lukas 21:10, 11). Das, was Johannes sieht, wenn die übrigen Siegel der Buchrolle geöffnet werden, bildet eine bemerkenswerte Parallele zu dieser Prophezeiung. Wir wollen nun sehen, was geschieht, wenn Jesus das zweite Siegel öffnet.
13„UndalserdaszweiteSiegelöffnete,hörteichdaszweitelebendeGeschöpfsagen:‚Komm!‘“(Offenbarung6:3). Diese Aufforderung läßt der zweite Cherub, der aussieht wie ein Stier, ergehen. Hier wird die Eigenschaft der Macht, und zwar rechtmäßig angewandter Macht, versinnbildlicht. Im Gegensatz dazu soll Johannes jetzt aber eine abscheuliche, tödlich wirkende Machtentfaltung sehen.
14 Was geschieht auf diese zweite Aufforderung ‘zu kommen’? Folgendes: „Undeinanderes,einfeuerfarbenesPferdkamhervor;unddem,derdaraufsaß,wurdegewährt,denFriedenvonderErdewegzunehmen,sodaßsieeinanderhinschlachtenwürden,undeingroßesSchwertwurdeihmgegeben“(Offenbarung6:4). Eine wahrhaft grauenerregende Vision! Und es besteht auch kein Zweifel darüber, was sie veranschaulicht: Krieg! Nicht den gerechten, erfolgreichen Krieg des sieghaften Königs Jehovas, sondern grausame von Menschen geführte internationale Kriege, verbunden mit unnötigem Blutvergießen und Leid. Ist es nicht passend, daß dieser Reiter auf einem feuerfarbenen Pferd sitzt?
15 Bestimmt möchte Johannes mit ihm und seinem stürmischen Ritt nichts zu tun haben, denn über Gottes Diener ist vorhergesagt worden: „Auch werden sie den Krieg nicht mehr lernen“ (Jesaja 2:4). Johannes und im erweiterten Sinne auch die Johannes-Klasse und die heutige große Volksmenge sind zwar noch „in der Welt“, aber sie sind „kein Teil“ dieses blutbefleckten Systems. Unsere Waffen sind nicht fleischlich, sondern geistig, „machtvoll durch Gott“, und dienen der Verkündigung der Wahrheit (Johannes 17:11, 14; 2. Korinther 10:3, 4).
16 Kriege hat es zwar schon vor 1914 gegeben, dem Jahr, in dem der Reiter auf dem weißen Pferd seine Krone erhielt. Jetzt aber wird dem Reiter auf dem roten Pferd „ein großes Schwert“ gegeben. Was bedeutet das? Seit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges verfügen die Menschen über schlimmere Vernichtungswaffen als je zuvor. In dem Blutbad der Jahre 1914 bis 1918 wurden Tanks, Giftgas, Flugzeuge, Unterseeboote, Riesenkanonen und automatische Waffen entweder zum erstenmal oder in noch nie dagewesenem Ausmaß eingesetzt. In 28 Nationen waren nicht nur die Berufssoldaten, sondern war die ganze Bevölkerung zur Unterstützung der Kriegsanstrengungen herangezogen worden. Die Zahl der Todesopfer war erschreckend hoch. Über neun Millionen Soldaten fielen, und eine ungeheure Zahl an Todesopfern unter der Zivilbevölkerung war zu beklagen. Auch brachte das Kriegsende keine Rückkehr zu echtem Frieden. Mehr als 50 Jahre nach diesem Krieg sagte Konrad Adenauer: „Seit 1914 führen die Menschen kein sicheres und ruhiges Leben mehr.“ Dem Reiter auf dem feuerfarbenen Pferd war tatsächlich gewährt worden, den Frieden von der Erde wegzunehmen.
17 Nachdem seine Blutgier einmal geweckt war, stürzte sich der Reiter auf dem roten Pferd in den Zweiten Weltkrieg. Man setzte noch teuflischere Vernichtungswaffen ein, und die Zahl der Opfer betrug das Vierfache der des Ersten Weltkrieges. Im Jahre 1945 explodierten über Japan zwei Atombomben, von denen jede in einem Augenblick Zehntausende von Menschenleben auslöschte. Während des Zweiten Weltkrieges hielt der Reiter auf dem roten Pferd reiche Ernte: 55 Millionen Tote, und damit war er immer noch nicht zufrieden. Nach zuverlässigen Berichten sind seit dem Zweiten Weltkrieg mindestens 19 Millionen Menschen dem „großen Schwert“ zum Opfer gefallen.
18 Könnte man das als einen Triumph der militärischen Technologie bezeichnen? Nein, es ist eher ein Beweis dafür, daß das unbarmherzige rote Pferd noch in vollem Galopp ist. Und wie wird dieser Galopp enden? Einige Wissenschaftler haben berechnet, daß es in den nächsten 25 Jahren ziemlich sicher zu einem unbeabsichtigten Atomkrieg kommt, wenn nicht sogar zu einem geplanten nuklearen Holocaust. Glücklicherweise hat aber der siegreiche Reiter auf dem weißen Pferd andere Absichten.
19 Solange die Gesellschaft auf Nationalstolz und Haß aufgebaut ist, bleibt die Menschheit auf einem nuklearen Pulverfaß sitzen. Selbst wenn die Nationen aus Verzweiflung sämtliche Kernwaffen abbauen würden, wüßten sie immer noch, wie sie hergestellt werden. Sie könnten innerhalb kürzester Zeit die Produktion ihrer mörderischen Atomwaffen wiederaufnehmen, und so könnte jeder mit herkömmlichen Waffen geführte Krieg sehr bald in einen Holocaust ausarten. Stolz und Haß, wovon die Nationen heute erfüllt sind, führen unweigerlich zum Selbstmord der Menschheit, wenn nicht, ja wenn nicht der Reiter auf dem weißen Pferd den wahnsinnigen Galopp des feuerfarbenen Pferdes aufhalten würde. Wir können aber die Zuversicht haben, daß Christus, der König, ausziehen wird, um sowohl seinen Sieg über die von Satan beherrschte Welt zu vollenden, als auch eine neue irdische Gesellschaft ins Leben zu rufen, die auf Liebe aufgebaut ist, auf Liebe zu Gott und zum Nächsten — eine Kraft, die weit mehr zur Erhaltung des Friedens beiträgt als die unsichere nukleare Abschreckung unserer Zeit des Wahnsinns (Psalm 37:9-11; Markus 12:29-31; Offenbarung 21:1-5).
EinschwarzesPferdstürmtlos
20 Nun öffnet Jesus das dritte Siegel. Was nimmt Johannes wahr? „UndalserdasdritteSiegelöffnete,hörteichdasdrittelebendeGeschöpfsagen:‚Komm!‘“(Offenbarung6:5a). Erfreulicherweise hat dieser dritte Cherub „ein Angesicht gleich dem eines Menschen“, was die Eigenschaft der Liebe veranschaulicht. Die auf Grundsätzen beruhende Liebe wird in Gottes neuer Welt ebenso vorherrschen, wie sie heute die ganze Organisation Jehovas durchdringt (Offenbarung 4:7; 1. Johannes 4:16). Wir können überzeugt sein, daß der Reiter auf dem weißen Pferd, der „als König regieren [muß], bis Gott alle Feinde unter seine Füße gelegt hat“, der katastrophalen Situation, die Johannes als nächstes zu sehen bekommt, in seiner Liebe gewachsen sein wird (1. Korinther 15:25).
21 Was sieht denn Johannes nach dem dritten Aufruf ‘zu kommen’? „Undichsah,undsiehe,einschwarzesPferd;undderdaraufsaß,hatteeineWaageinseinerHand“(Offenbarung6:5b).EinegroßeHungersnot! Das ist die unheilverkündende Botschaft dieser prophetischen Szene. Sie weist auf Situationen zu Beginn des Tages des Herrn hin, auf eine Zeit, in der Nahrungsmittel rationiert oder abgewogen zugeteilt werden müssen. Seit 1914 ist der Hunger weltweit ein ständiges Problem gewesen. Die moderne Kriegführung hat Hungersnöte zur Folge, da man Geldmittel, die normalerweise zur Ernährung der Hungernden verwendet würden, häufig für die Rüstung abzweigt. Die Einberufung von Landarbeitern sowie vom Krieg verwüstete Felder und die Strategie der verbrannten Erde beeinträchtigen die Nahrungsmittelproduktion. Diese Tatsache bestätigte sich während des Ersten Weltkrieges, als Millionen Hunger litten und verhungerten. Auch zog sich der Reiter des schwarzen Pferdes — Hunger — nicht zurück, als der Krieg zu Ende war. In den 30er Jahren forderte eine einzige Hungersnot in der Ukraine fünf Millionen Menschenleben. Lebensmittelknappheit und Hungersnöte waren auch die Folge des Zweiten Weltkrieges. Das schwarze Pferd setzte seinen Galopp fort, und nach einem Bericht des Welternährungsrates betrug die Zahl der Hungernden Mitte 1987 512 Millionen, und täglich starben 40 000 Kinder an Unterernährung.
22 Johannes hat uns noch mehr zu berichten: „UndichhörteeineStimme,alsobsieinmittendervierlebendenGeschöpfesagte:‚EinenLiterWeizenfüreinenDenarunddreiLiterGerstefüreinenDenar,unddasOlivenölunddenWeinbeschädigtnicht‘“(Offenbarung6:6). Alle vier Cherube äußern übereinstimmend den Gedanken, daß sorgfältig über die Lebensmittelvorräte gewacht werden sollte, so wie das Volk vor der Zerstörung Jerusalems im Jahre 607 v. u. Z. ‘Brot essen mußte nach Gewicht und in angstvoller Besorgtheit’ (Hesekiel 4:16). In den Tagen des Johannes galt ein Liter Weizen als Tagesration für einen Soldaten. Wieviel hätte eine solche Ration gekostet? Einen Denar — einen ganzen Tagelohn! (Matthäus 20:2). Wie wäre es dann gewesen, wenn ein Mann eine Familie gehabt hätte? In diesem Fall hätte er drei Liter ungeschälte Gerste kaufen können. Auch das hätte nur für eine kleine Familie ausgereicht. Und Gerste galt im Gegensatz zu Weizen nicht als Qualitätsnahrung.
23 Was bedeuten die Worte: „Das Olivenöl und den Wein beschädigt nicht.“? Einige dachten, damit sei gemeint, daß viele nicht genügend zu essen hätten und sogar verhungern würden, während die Luxusartikel der Reichen nicht beschädigt würden. Öl und Wein sind im Nahen Osten aber keine Luxusartikel. In biblischer Zeit galten Brot, Öl und Wein als Hauptnahrungsmittel. (Vergleiche 1. Mose 14:18; Psalm 104:14, 15.) Da das Wasser nicht immer gut war, trank man allgemein Wein, und man gebrauchte ihn auch als Heilmittel (1. Timotheus 5:23). Was das Öl betrifft, so hatte in den Tagen Elias selbst die arme Witwe von Zarephath noch etwas übrig, womit sie ihr restliches Mehl verbacken wollte (1. Könige 17:12). Der Befehl: „Das Olivenöl und den Wein beschädigt nicht“ scheint also dazu aufzufordern, diese Hauptnahrungsmittel nicht zu schnell aufzubrauchen, sondern sparsam damit umzugehen, um zu verhindern, daß sie „beschädigt“, das heißt ausgehen würden, bevor die Hungersnot vorbei wäre.
24 Wie glücklich können wir sein, daß der Reiter auf dem weißen Pferd das galoppierende schwarze Pferd bald anhalten wird, denn über seine liebevollen Vorkehrungen für die neue Welt lesen wir: „In seinen Tagen wird der Gerechte sprossen und Fülle von Frieden, bis der Mond nicht mehr ist. Es wird Fülle an Getreide auf der Erde geben; auf dem Gipfel der Berge wird Überfluß sein“ (Psalm 72:7, 16; siehe ferner Jesaja 25:6-8).
DasfahlePferdundseinReiter
25 Die Erzählung ist noch nicht ganz zu Ende. Jesus öffnet das vierte Siegel, und Johannes berichtet uns, was geschieht: „UndalserdasvierteSiegelöffnete,hörteichdieStimmedesviertenlebendenGeschöpfessagen:‚Komm!‘“(Offenbarung6:7). Das ist die Stimme des Cherubs, der einem fliegenden Adler gleicht. Das deutet auf weitblickende Weisheit hin, und Johannes sowie die Johannes-Klasse und alle anderen irdischen Diener Gottes müssen angesichts dessen, was hier gezeigt wird, tatsächlich achtgeben und vernünftig handeln. Dadurch mögen wir uns einigermaßen vor den ansteckenden Krankheiten schützen, von denen die Weltweisen der heutigen stolzen und unsittlichen Generation heimgesucht werden (1. Korinther 1:20, 21).
26 Welche neuen Schrecken werden dadurch ausgelöst, daß der vierte Reiter dem Aufruf Folge leistet? Johannes sagt es uns: „Undichsah,undsiehe,einfahlesPferd;undderdaraufsaß,hattedenNamenTod.UndderHadesfolgtedichthinterihm“(Offenbarung6:8a). Der Reiter auf dem letzten Pferd hat den Namen Tod. Er ist der einzige der vier Apokalyptischen Reiter, dessen Identität so deutlich geoffenbart wird. Passenderweise reitet der Tod ein fahles Pferd, denn das Wort fahl (griechisch: chlōrós) bezeichnet in der griechischen Literatur Gesichter, die beispielsweise zufolge einer Krankheit bleich geworden sind. Passenderweise folgt dem Tod — wie, wird nicht gesagt — unmittelbar der Hades (das Grabesreich), denn der Hades nimmt den größten Teil der Opfer des vierten Reiters in Empfang. Glücklicherweise werden sie jedoch auferstehen, wenn ‘der Tod und der Hades die Toten herausgeben, die darin sind’ (Offenbarung 20:13). Wodurch fordert aber der Tod diese Opfer?
27 In dieser Vision werden einige Ursachen aufgezählt: „UndeswurdeihnenGewaltüberdenviertenTeilderErdegegeben,ummiteinemlangenSchwertundmitLebensmittelknappheitundmittödlichenPlagenunddurchdiewildenTierederErdezutöten“(Offenbarung6:8b). Das heißt nicht unbedingt, daß buchstäblich ein Viertel der Erdbevölkerung von den Auswirkungen dieses Ritts betroffen wird, sondern es könnte bedeuten, daß ein großer Teil der Erde — ob dicht oder spärlich bevölkert — darunter zu leiden haben wird. Dieser Reiter sammelt die Opfer des großen Schwertes des zweiten Reiters sowie die der Hungersnöte und der Lebensmittelknappheit des dritten ein. Aber auch seine eigene Ernte bringt er ein, die Opfer der tödlichen Plagen, sowie eine Ernte durch Erdbeben, wie in Lukas 21:10, 11 erwähnt.
28 Was hier von besonderem Interesse ist, sind die „tödlichen Plagen“. Eine der verheerenden Folgen des Ersten Weltkrieges war die „spanische Grippe“, an der 1918/19 in nur wenigen Monaten 20 Millionen Menschen starben. Das einzige Gebiet, das von dieser Seuche verschont blieb, war die kleine Insel Sankt Helena. An Orten, wo ein großer Teil der Bevölkerung hingerafft wurde, errichtete man Scheiterhaufen, um die Berge von Leichen zu verbrennen. Heute nehmen Herzkrankheiten und Krebserkrankungen erschreckend überhand, größtenteils als Folge der Verunreinigung durch Tabak. Im sogenannten „gefährlichen Jahrzehnt“ der 80er Jahre ist durch einen nach biblischen Maßstäben gesetzwidrigen Lebensstil die Seuche Aids zu den „tödlichen Plagen“ hinzugekommen. Zur Zeit der Abfassung des vorliegenden Buches sterben alle, die sich diese Krankheit zuziehen, und man schätzt, daß es bis zum Jahre 1991 allein in den Vereinigten Staaten 270 000 Aidskranke geben wird. In Afrika scheinen bereits Millionen davon betroffen zu sein. Wie dankbar sind doch Jehovas Diener für den weisen Rat in seinem Wort, der sie veranlaßt, Hurerei und den Mißbrauch von Blut zu meiden, wodurch heute so viele Krankheiten übertragen werden (Apostelgeschichte 15:28, 29; vergleiche 1. Korinther 6:9-11).
29 Als vierte Ursache eines vorzeitigen Todes werden in der Vision des Johannes wilde Tiere genannt. Die vier Dinge, die nach der Öffnung des vierten Siegels erwähnt werden — Krieg, Hungersnot, Krankheit und wilde Tiere —, galten in alter Zeit tatsächlich als Hauptursachen für einen vorzeitigen Tod. Sie würden demnach alle heutigen Ursachen eines frühzeitigen Todes vorschatten. Es ist so, wie Jehova zu den Israeliten sagte: „So wird es auch sein, wenn es meine vier Schaden verursachenden Taten des Gerichts geben wird — Schwert und Hungersnot und Schaden verursachende wilde Tiere und Pest —, die ich tatsächlich über Jerusalem senden werde, um Erdenmensch und Haustier daraus wegzutilgen“ (Hesekiel 14:21).
30 Der Tod durch wilde Tiere macht in der heutigen Zeit kaum noch Schlagzeilen, obwohl es auch im 20. Jahrhundert in tropischen Ländern immer wieder vorkommt, daß Menschen wilden Tieren zum Opfer fallen. In der Zukunft mag dies noch häufiger vorkommen, wenn ganze Landstriche durch den Krieg verwüstet werden oder die Menschen durch den Hunger dermaßen geschwächt sind, daß sie sich gegen hungrige Tiere nicht wehren können. Außerdem gibt es heute viele Menschen, die, vernunftlosen Tieren gleich, Neigungen offenbaren, die mit den in Jesaja 11:6-9 beschriebenen in Widerspruch stehen. Diese Menschen sind für die internationale Ausbreitung der Gewalt — Sexualverbrechen, Mord, Terrorismus und Bombenanschläge — in der heutigen Welt verantwortlich. (Vergleiche Hesekiel 21:31; Römer 1:28-31; 2. Petrus 2:12.) Der vierte Reiter erntet auch ihre Opfer. Diese prophetische Szene scheint hauptsächlich vor Augen zu führen, daß der Reiter auf dem fahlen Pferd die, die auf verschiedene Weise vorzeitig sterben, erntet.
31 Der Aufschluß, den wir durch das Öffnen der ersten vier Siegel erhalten haben, beruhigt uns, denn wir können daraus entnehmen, daß Kriege, Hunger, Krankheiten und andere heute immer zahlreicher werdende Ursachen vorzeitigen Todes kein Grund zur Verzweiflung sind. Ebensowenig sollten wir wegen der Unfähigkeit menschlicher Führer, die gegenwärtigen Probleme zu lösen, die Hoffnung verlieren. Die Weltverhältnisse lassen zwar eindeutig erkennen, daß die Reiter auf dem roten, dem schwarzen und dem fahlen Pferd unterwegs sind, doch wir sollten nicht vergessen, daß der Reiter auf dem weißen Pferd als erster seinen Ritt unternommen hat. Jesus ist König geworden, und er hat bereits Satan besiegt und aus dem Himmel hinausgeworfen. Zu seinen weiteren Siegen hat das Einsammeln der restlichen Söhne des geistigen Israel gehört und das Zusammenbringen der Millionen von Angehörigen der internationalen großen Volksmenge, die die große Drangsal überleben werden (Offenbarung 7:4, 9, 14). Er muß seinen Ritt fortsetzen, bis er seinen Sieg vollendet hat.
32 Jedesmal, wenn eines der ersten vier Siegel geöffnet wurde, erfolgte die Aufforderung: „Komm!“, und jedesmal stürmte ein Pferd mit seinem Reiter hervor. Vom Öffnen des fünften Siegels an ist keine solche Aufforderung mehr zu hören. Die Reiter sind jedoch immer noch unterwegs, und sie setzen ihren Galopp während des ganzen Abschlusses des Systems der Dinge fort. (Vergleiche Matthäus 28:20.) Welche weiteren bedeutsamen Ereignisse enthüllt Jesus beim Öffnen der verbleibenden drei Siegel? Einige dieser Ereignisse sind für menschliche Augen unsichtbar, andere dagegen sind sichtbar, liegen aber noch in der Zukunft. Wie dem auch sei, sie werden bestimmt eintreten. Wir wollen sehen, worum es sich dabei handelt.
Subject: The ride of the four horsemen, the martyred witnesses underneath the altar, and the great day of wrath
Time of fulfillment: From 1914 up to the destruction of this system of things
IN THIS day of crisis, are we not intensely interested in “the things that must shortly take place”? Surely we are, for we ourselves are involved! So let us now accompany John as Jesus proceeds to open that intriguing scroll. Remarkably, John does not have to read it. Why not? Because its contents are conveyed to him “in signs” by a series of dynamic, action-packed scenes.—Revelation 1:1, 10.
2 Listen to John as Jesus opens the first seal of the scroll: “AndIsawwhentheLambopenedoneofthesevenseals,andIheardoneofthefourlivingcreaturessaywithavoiceasofthunder:‘Come!’”(Revelation6:1) This is the voice of the first cherub. Its lionlike appearance would suggest to John that Jehovah’s organization will act with courage in executing His righteous judgments. And to whom is that command addressed? It could not be to John, for John has already been invited to share in these prophetic scenes. (Revelation 4:1) That “voice as of thunder” is calling forth other participants in the first of a series of four rousing episodes.
TheWhiteHorseandItsIllustriousRider
3 John, and with him the zealous John class and companions of today, is privileged to see a fast-moving drama! John says: “AndIsaw,and,look!awhitehorse;andtheoneseateduponithadabow;andacrownwasgivenhim,andhewentforthconqueringandtocompletehisconquest.”(Revelation6:2) Yes, in answer to that thunderous “Come!” a white horse charges forth. In the Bible, the horse often symbolizes warfare. (Psalm 20:7; Proverbs 21:31; Isaiah 31:1) This horse, likely a beautiful stallion, gleams with a whiteness that indicates unblemished holiness. (Compare Revelation 1:14; 4:4; 7:9; 20:11.) How appropriate this is, for it portrays warfare that is clean and righteous in Jehovah’s holy eyes!—See also Revelation 19:11, 14.
4 Who is the Rider of this horse? He has a bow, an offensive weapon of war, but he is also given a crown. The only righteous ones seen wearing crowns during the Lord’s day are Jesus and the class represented by the 24 elders. (Daniel 7:13, 14, 27; Luke 1:31-33; Revelation 4:4, 10; 14:14) It is unlikely that a member of the group of 24 elders would be pictured as receiving a crown on his own merit. Hence, this lone horseman must be JesusChrist and no other. John sees him in heaven at the historic moment in 1914 when Jehovah declares, “I, even I, have installed my king,” and tells him that this is for the purpose “that I may give nations as your inheritance.” (Psalm 2:6-8) Thus, in opening the first seal Jesus reveals how he himself, as the newly crowned King, sallies forth to war at God’s appointed time.
5 This scene harmonizes beautifully with Psalm 45:4-7, addressed to the King enthroned by Jehovah: “And in your splendor go on to success; ride in the cause of truth and humility and righteousness, and your right hand will instruct you in fear-inspiring things. Your arrows are sharp—under you peoples keep falling—in the heart of the enemies of the king. God is your throne to time indefinite, even forever; the scepter of your kingship is a scepter of uprightness. You have loved righteousness and you hate wickedness. That is why God, your God, has anointed you with the oil of exultation more than your partners.” Being familiar with that prophetic description, John would appreciate that it applies to Jesus’ activity as King.—Compare Hebrews 1:1, 2, 8, 9.
GoingForthConquering
6 Why, though, must the newly crowned King ride forth to war? It is because his kingship is established in the face of bitter opposition from Jehovah’s chief adversary, Satan the Devil, and those on earth who—knowingly or unknowingly—serve Satan’s ends. The birth of the Kingdom itself calls for a major war in heaven. Fighting under the name Michael (meaning “Who Is Like God?”), Jesus overcomes Satan and his demons and hurls them down to the earth. (Revelation 12:7-12) Jesus’ ride of conquest continues through the opening decades of the Lord’s day while sheeplike humans are being gathered. Though the whole world still lies “in the power of the wicked one,” Jesus lovingly continues to shepherd his anointed brothers and their companions, helping each to achieve the conquest of faith.—1 John 5:19.
7 What other conquests has Jesus made during the past 90-and-more years of the Lord’s day? Around the globe, individually and as a congregation, Jehovah’s people have experienced many hardships, pressures, and persecutions, similar to those described by the apostle Paul in giving proof of his ministry. (2 Corinthians 11:23-28) Jehovah’s Witnesses have needed “power beyond what is normal,” especially in theaters of war and violence, in order to endure. (2 Corinthians 4:7) But even in the most trying situations, faithful Witnesses have been able to say as did Paul: “The Lord stood near me and infused power into me, that through me the preaching might be fully accomplished.” (2 Timothy 4:17) Yes, Jesus conquered on their behalf. And he will continue to go forth conquering in our behalf, as long as we are resolved to complete our conquest of faith.—1 John 5:4.
8 The global congregation of Jehovah’s Witnesses has shared in many conquests under the guidance of its conquering King. Outstandingly, he protected these Bible Students from annihilation in 1918, when they themselves were ‘conquered’ temporarily by Satan’s political organization. In 1919, however, he broke prison bars to rescue them, and he then enlivened them to proclaim the good news “to the most distant part of the earth.”—Revelation 13:7; Acts 1:8.
9 Before and during World War II, the dictatorial Axis powers tried to wipe out Jehovah’s Witnesses in many lands where religious leaders, particularly those of the Roman Catholic hierarchy, gave open or tacit support to oppressive dictators. But the 71,509 Witnesses who were preaching when the war started in 1939 became 141,606 by its end in 1945, even though upwards of 10,000 had spent long years in prisons and concentration camps, and about 2,000 had been killed. The number of active Witnesses earth wide has expanded to over six million today. Growth has been outstanding in Catholic lands and in countries where persecutions were most bitter—such as Germany, Italy, and Japan, in which the Witnesses are now reporting a total of well over 600,000 active field ministers.—Isaiah 54:17; Jeremiah 1:17-19.
10 Our conquering King has also blessed his zealous people by leading them to many victories “in the defending and legally establishing of the good news” in courts of law and before rulers. (Philippians 1:7; Matthew 10:18; 24:9) This has been on an international scale—in Australia, Argentina, Canada, Greece, India, Swaziland, Switzerland, Turkey, and other lands. Among 50 legal victories gained by Jehovah’s Witnesses in the United States Supreme Court have been those guaranteeing the right to declare the good news “publicly and from house to house” and to desist from idolatrous patriotic ceremonies. (Acts 5:42; 20:20; 1 Corinthians 10:14) Thus, the way has been kept open for an expanding global witness.
11 How does Jesus “complete his conquest”? This he does, as we shall see, by disposing of false religion and then hurling every remaining segment of Satan’s visible organization into a symbolic “fiery lake” of destruction, in vindication of Jehovah’s sovereignty. Confidently, we now look forward to that day at Armageddon when our “King of kings” will gain the final victory over Satan’s oppressive political organization! (Revelation 16:16; 17:14; 19:2, 14-21; Ezekiel 25:17) In the meantime, the invincible Conqueror on the white horse continues to ride forth as Jehovah keeps adding honesthearted ones to His righteous nation on earth. (Isaiah 26:2; 60:22) Are you sharing with the anointed John class in that joyful Kingdom expansion? In that event, what the apostle John sees when the next three seals are opened will no doubt stir you to have an even greater share in Jehovah’s work for this day.
Behold,theFiery-ColoredHorse!
12 Toward the end of Jesus’ ministry on earth, his disciples asked him privately: “What will be the sign of your presence and of the conclusion of the system of things?” In reply, he foretold calamities that would be “a beginning of pangs of distress.” Said Jesus: “Nation will rise against nation, and kingdom against kingdom; and there will be great earthquakes, and in one place after another pestilences and food shortages; and there will be fearful sights and from heaven great signs.” (Matthew 24:3, 7, 8; Luke 21:10, 11) The things John sees when the remaining seals of the scroll are opened provide a remarkable parallel to that prophecy. Watch now as the glorified Jesus opens the second seal!
13“Andwhenheopenedthesecondseal,Iheardthesecondlivingcreaturesay:‘Come!’”(Revelation6:3) It is the second cherub, with the appearance of a bull, that issues the command. Power is the quality here symbolized, but power used righteously. In contrast, though, John is now to see a hideous, death-dealing display of power.
14 How, then, is this second summons to “Come!” answered? In this way: “Andanothercameforth,afiery-coloredhorse;andtotheoneseateduponittherewasgrantedtotakepeaceawayfromtheearthsothattheyshouldslaughteroneanother;andagreatswordwasgivenhim.”(Revelation6:4) A grim vision indeed! And there is no doubt as to what it pictures: war! Not the righteous, victorious warfare of Jehovah’s conquering King but cruel, man-made, international warfare with needless bloodshed and pain. How appropriate that this rider is mounted on a fire-red horse!
15 Certainly, John would want no part with this horseman and his headlong ride, for it had been prophesied concerning God’s people: “Neither will they learn war anymore.” (Isaiah 2:4) Though still “in the world,” John and, by extension, the John class and the great crowd today are “no part” of this bloodstained system. Our weapons are spiritual and “powerful by God” for actively proclaiming the truth, apart from carnal warfare.—John 17:11, 14; 2 Corinthians 10:3, 4.
16 There had been many wars before 1914, the year when the Rider of the white horse received his crown. But now the rider of the red horse is given “a great sword.” What does this imply? With the eruption of World War I, human warfare becomes more sanguinary, more destructive than ever before. During the 1914-18 bloodbath, tanks, poison gas, airplanes, submarines, huge cannons, and automatic weapons were used either for the first time or on an unprecedented scale. In some 28 nations, whole populations, not just professional soldiers, were pressed into the war effort. Casualties were horrendous. More than nine million soldiers were slaughtered, and civilian casualties were astronomical. Even with the end of the war, there was no return to real peace on earth. More than 50 years after that war, German statesman Konrad Adenauer commented: “Security and quiet have disappeared from the lives of men since 1914.” It was, indeed, granted to the rider of the fiery-colored horse to take peace away from the earth!
17 Then, with his thirst for blood whetted, the rider of the red horse plunged into World War II. Instruments of slaughter became ever more fiendish, and casualties skyrocketed to four times those of World War I. In 1945 two atom bombs burst over Japan, each one annihilating—in a flash—tens of thousands of victims. During the second world war, the rider of the red horse reaped a huge harvest of some 55 million lives, and even then he was not satisfied. It is reliably reported that well over 20 million souls have fallen under the “great sword” since World War II.
18 Could we call this a triumph for military technology? It is, rather, a testimony that the merciless red horse is at the gallop. And where will that gallop end? Some scientists speak of the possibility of an accidental nuclear war—let alone a planned nuclear conflagration! But happily the conquering Rider of the white horse has other thoughts about this.
19 As long as society is based on nationalistic pride and hatred, mankind must continue to sit on a keg of nuclear peril. Even if the nations, out of desperation, should scrap all nuclear firepower, they would retain the know-how. In short order, they could reproduce their murderous nuclear devices; hence, any war with conventional weapons could soon mushroom into a holocaust. The pride and hatred that envelop the nations today must lead to humanity’s suicide, unless—ah, yes, unless the Rider of the white horse should head off the mad gallop of the fiery-colored mount. Let us be confident that Christ the King will ride, both to complete his conquest over the world controlled by Satan and to establish a new earthly society based on love—love of God and neighbor—a force for peace far, far superior to the shaky nuclear deterrents of our maddened times.—Psalm 37:9-11; Mark 12:29-31; Revelation 21:1-5.
ABlackHorsePlungesForth
20 Jesus now opens the third seal! John, what do you observe? “Andwhenheopenedthethirdseal,Iheardthethirdlivingcreaturesay:‘Come!’”(Revelation6:5a) Happily, this third cherub “has a face like a man’s,” depicting the quality of love. Principled love will abound in God’s new world, even as that fine quality permeates all of Jehovah’s organization today. (Revelation 4:7; 1 John 4:16) We can be sure that the Rider of the white horse, who “must rule as king until God has put all enemies under his feet,” will lovingly remove the calamitous situation that is next brought to John’s scrutiny.—1 Corinthians 15:25.
21 What does John see, then, as the third summons to “Come!” is answered? “AndIsaw,and,look!ablackhorse;andtheoneseateduponithadapairofscalesinhishand.”(Revelation6:5b)Starkfamine! That is the dire message of this prophetic scene. It points forward to situations early in the Lord’s day when food must be rationed out by scales. Since 1914 famine has been a continuing worldwide problem. Modern warfare brings famine in its wake, for resources normally used in feeding the hungry are often diverted to supplying war weapons. Farm workers are conscripted, and battle-scarred fields and scorched-earth policies curtail food production. How true this was during the first world war, when millions suffered from hunger and died! Moreover, the rider of the black horse of hunger did not relent with the end of the war. During the 1930’s, five million perished in just one famine in the Ukraine. The second world war brought in its wake more food shortages and famines. As the black horse continued its gallop, The World Food Council reported in mid-1987 that 512 million humans were starving and that 40,000 children die of hunger-related causes every day.
22 John has more to tell us: “AndIheardavoiceasifinthemidstofthefourlivingcreaturessay:‘Aquartofwheatforadenarius,andthreequartsofbarleyforadenarius;anddonotharmtheoliveoilandthewine.’”(Revelation6:6) All four cherubs are united in expressing a need to watch food supplies carefully—just as the people had to “eat bread by weight and in anxious care” prior to Jerusalem’s destruction in 607 B.C.E. (Ezekiel 4:16) In John’s time, a quart of wheat was reckoned to be the daily ration for a soldier. How much would such a ration cost? One denarius—a whole day’s wage! (Matthew 20:2) What if a man had a family? Well, he could buy three quarts of unpolished barley instead. Even that would feed only a small family. And barley was not viewed as a quality food such as wheat.
23 What is implied by the statement, “Do not harm the olive oil and the wine”? Some have viewed it as meaning that while many would be short of food and even starving, the luxuries of the rich would not be harmed. But in the Middle East, oil and wine are not really luxuries. In Bible times, bread, oil, and wine were viewed as staples. (Compare Genesis 14:18; Psalm 104:14, 15.) Water was not always good, so wine was widely used for drinking and sometimes for medicinal purposes. (1 Timothy 5:23) With regard to oil, in Elijah’s day the widow of Zarephath, poor as she was, still had some oil left with which to cook her remaining flour. (1 Kings 17:12) Therefore, the command “do not harm the olive oil and the wine” appears to be advice not to use up these basic commodities too quickly but to be sparing in their use. Otherwise, they will be ‘harmed,’ that is, they will run out before the famine ends.
24 How happy we can be that the Rider of the white horse will soon rein in that galloping black horse! For it is written concerning His loving provision for the new world: “In his days the righteous one will sprout, and the abundance of peace until the moon is no more. . . . There will come to be plenty of grain on the earth; on the top of the mountains there will be an overflow.”—Psalm 72:7, 16; see also Isaiah 25:6-8.
ThePaleHorseandItsRider
25 The story is not yet completely told. Jesus opens the fourth seal, and John tells us the result: “Andwhenheopenedthefourthseal,Iheardthevoiceofthefourthlivingcreaturesay:‘Come!’”(Revelation6:7) This is the voice of the cherub that resembles a flying eagle. Farsighted wisdom is indicated, and truly John, the John class, and all other earthly servants of God have needed to observe and act with insight in view of what is here depicted. So doing, we may find a measure of protection from the scourges that plague the worldly-wise of today’s proud, immoral generation.—1 Corinthians 1:20, 21.
26 What new horrors are unleashed, then, as the fourth horseman responds to the call? John tells us: “AndIsaw,and,look!apalehorse;andtheoneseateduponithadthenameDeath.AndHadeswascloselyfollowinghim.”(Revelation6:8a) The rider of the last horse has a name: Death. He is the only one of the four horsemen of Apocalypse to reveal his identity so directly. Fittingly, Death rides a horse that is pale, since the word pale (Greek, khlo·ros′) is used in Greek literature to describe faces that are blanched, as if by disease. Also fittingly, Death is closely followed in some unexplained manner by Hades (gravedom), since Hades receives to itself the greater number of those who fall victim to the ravages of the fourth horseman. Happily, for these there will be a resurrection, when ‘death and Hades give up those dead in them.’ (Revelation 20:13) But how does Death claim those victims?
27 The vision enumerates some of the ways: “Andauthoritywasgiventhemoverthefourthpartoftheearth,tokillwithalongswordandwithfoodshortageandwithdeadlyplagueandbythewildbeastsoftheearth.”(Revelation6:8b) Not necessarily a literal fourth of earth’s population but a large portion of the earth, whether densely or sparsely inhabited, would be affected by this ride. This horseman reaps the victims of the big sword of the second horseman and the famines and food shortages of the third. He reaps his own harvest, too, from deadly plague and also a harvest from earthquakes, as described at Luke 21:10, 11.
28 Of current importance here is “deadly plague.” Following in the wake of the ravages of World War I, the Spanish flu reaped over 20 million human lives in just a few months of 1918-19. The only territory on earth to escape this scourge was the small island of St. Helena. In places where the population was decimated, funeral pyres were lit to burn the piles of bodies. And today there is the frightful incidence of heart disease and cancer, much of which is caused by tobacco pollution. In what was described as “the ugly decade” of the 1980’s, a way of life that is lawless by Bible standards added the scourge of AIDS to the “deadly plague.” In the year 2000, the U.S. surgeon general was reported as calling AIDS “probably the worst health epidemic the world has ever known.” He said that 52 million people around the world had contracted HIV/AIDS, and of them 20 million had died. How thankful Jehovah’s people are that the wise counsel of his Word keeps them away from fornication and misuse of blood, through which so many diseases are transmitted today!—Acts 15:28, 29; compare 1 Corinthians 6:9-11.
29 John’s vision mentions wild beasts as a fourth cause of untimely death. Indeed, the four things featured by the opening of the fourth seal—warfare, famine, disease, and wild beasts—were in ancient times viewed as predominant causes of untimely death. So they would foreshadow all causes of untimely death today. It is just as Jehovah warned Israel: “So, too, it will be when there will be my four injurious acts of judgment—sword and famine and injurious wild beast and pestilence—that I shall actually send upon Jerusalem in order to cut off from it earthling man and domestic animal.”—Ezekiel 14:21.
30 Death by wild beasts has seldom made headlines in modern times, though in tropical countries wild animals have steadily claimed victims. In the future, they may claim even more if lands become desolated because of warfare or people become too emaciated by famine to fight off hungry animals. Additionally, there are many humans today who, like unreasoning animals, display beastly dispositions quite contrary to those described at Isaiah 11:6-9. These people are largely responsible for the global expansion of sex-related crimes, murder, terrorism, and bombings in the modern world. (Compare Ezekiel 21:31; Romans 1:28-31; 2 Peter 2:12.) The fourth horseman reaps their victims too. Indeed, the main point of this prophetic scene appears to be that the rider of the pale horse harvests untimely death of mankind in many ways.
31 The information revealed by the opening of the first four seals reassures us because it teaches us not to despair at the warfare, hunger, disease, and other causes of untimely death that are so rampant today; neither should we lose hope because human leaders have failed to solve current problems. If world conditions make it evident that the riders of the red, black, and pale horses are abroad, do not forget that the Rider of the white horse was first to begin his ride. Jesus has become King, and he has already conquered to the extent of casting Satan out of the heavens. His further conquests have included his gathering out the remaining ones of the sons of spiritual Israel and the international great crowd, numbering into the millions, for survival through the great tribulation. (Revelation 7:4, 9, 14) His ride must continue until he completes his conquest.
32 The opening of each of the first four seals has been followed by the summons: “Come!” Each time, a horse and its rider came charging forth. Starting with the fifth seal, we no longer hear such a summons. But those horsemen are still riding, and they will continue at the gallop throughout the conclusion of the system of things. (Compare Matthew 28:20.) What other momentous events does Jesus reveal as he opens the remaining three seals? Some of the happenings are invisible to human eyes. Others, though visible, are yet future. Nevertheless, their fulfillment is certain. Let us see what they are.
Kapitel 16
Vier Reiter galoppieren
3. Vision — Offenbarung 6:1-17
Thema: Der Ritt der vier Reiter, die Blutzeugen unter dem Altar und der große Tag des Zorns
Zeit der Erfüllung: Von 1914 an bis zur Vernichtung des gegenwärtigen Systems der Dinge
SIND wir, die wir in dieser kritischen Zeit leben, nicht alle an ‘den Dingen, die in kurzem geschehen sollen’, brennend interessiert? Ganz gewiß, denn wir sind alle davon betroffen. Schließen wir uns daher Johannes an, der jetzt sieht, wie Jesus die geheimnisvolle Buchrolle öffnet. Interessanterweise braucht Johannes sie nicht zu lesen. Warum nicht? Weil ihm ihr Inhalt „in Zeichen“ durch eine Reihe von Szenen voll packender Handlungen übermittelt wird (Offenbarung 1:1, 10).
2 Hören wir nun, was Johannes sagt, während Jesus das erste Siegel der Buchrolle öffnet: „Und ich sah, als das Lamm eines der sieben Siegel öffnete, und ich hörte eines von den vier lebenden Geschöpfen wie mit Donnerstimme sagen: ‚Komm!‘ “ (Offenbarung 6:1). Es ist die Stimme des ersten Cherubs, dessen löwenähnliches Aussehen den Apostel möglicherweise daran erinnert, daß Jehovas Organisation bei der Vollstreckung seiner gerechten Urteilssprüche mutig vorgehen wird. An wen ist die Aufforderung gerichtet? Sie kann nicht Johannes angehen, denn er ist bereits eingeladen worden, sich diese prophetischen Szenen anzuschauen (Offenbarung 4:1). Durch die „Donnerstimme“ werden andere zur Beteiligung an der ersten von vier aufregenden Episoden herbeigerufen.
Das weiße Pferd und sein ruhmwürdiger Reiter
3 Johannes (sowie die eifrige Johannes-Klasse und ihre heutigen Gefährten) erhält das Vorrecht, ein spannendes Drama zu sehen. Johannes sagt: „Und ich sah, und siehe, ein weißes Pferd; und der darauf saß, hatte einen Bogen; und es wurde ihm eine Krone gegeben, und er zog aus, siegend und um seinen Sieg zu vollenden“ (Offenbarung 6:2). Ja, auf den donnerähnlichen Ruf „Komm!“ stürmt ein weißes Pferd heran. In der Bibel ist das Pferd oft ein Sinnbild des Krieges (Psalm 20:7; Sprüche 21:31; Jesaja 31:1). Das strahlende Weiß dieses Pferdes (wahrscheinlich ein prächtiger Zuchthengst) deutet auf makellose Heiligkeit hin. (Vergleiche Offenbarung 1:14; 4:4; 7:9; 20:11.) Das ist sehr passend, denn es veranschaulicht eine Kriegführung, die in Jehovas heiligen Augen rein und gerecht ist. (Siehe ferner Offenbarung 19:11, 14.)
4 Wer ist der Reiter dieses Pferdes? Er hat einen Bogen, also eine Angriffswaffe, und es wird ihm auch eine Krone gegeben. Die einzigen Gerechten, die man am Tag des Herrn mit Kronen auf ihren Häuptern sieht, sind Jesus und die Klasse, die durch die 24 Ältesten dargestellt wird (Daniel 7:13, 14, 27; Lukas 1:31-33; Offenbarung 4:4, 10; 14:14). Es ist unwahrscheinlich, daß einer der 24 Ältesten so dargestellt würde, als empfange er aufgrund seines eigenen Verdienstes eine Krone. Somit kann dieser Reiter niemand anders sein als Jesus Christus. Johannes sieht ihn im Himmel, und zwar in dem historischen Moment (im Jahre 1914), in dem Jehova verkündet: „Ich, ja ich, habe meinen König eingesetzt“ und ihm sagt, zu welchem Zweck, nämlich, „daß ich Nationen zu deinem Erbe gebe“ (Psalm 2:6-8). Beim Öffnen des ersten Siegels zeigt Jesus, wie er sich als neugekrönter König zu Gottes bestimmter Zeit zum Krieg aufmacht.
5 Diese Szene stimmt treffend mit Psalm 45:4-7 überein, wo zu dem von Jehova inthronisierten König gesagt wird: „Und in deiner Pracht zieh hin zum Erfolg; fahre einher in der Sache der Wahrheit und Demut und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich in furchteinflößenden Dingen unterweisen. Deine Pfeile sind scharf — Völker fallen fortwährend unter dir — im Herzen der Feinde des Königs. Gott ist dein Thron auf unabsehbare Zeit, ja für immer; das Zepter deines Königtums ist ein Zepter der Geradheit. Du hast Gerechtigkeit geliebt, und du haßt Bosheit. Darum hat dich Gott, dein Gott, mit dem Öl des Frohlockens gesalbt, mehr als deine Mitgenossen.“ Es ist anzunehmen, daß Johannes, der diese prophetische Beschreibung kannte, wußte, daß sie sich auf die Tätigkeit Jesu als König bezog. (Vergleiche Hebräer 1:1, 2, 8, 9.)
Siegend ausziehen
6 Warum muß aber der neugekrönte König in den Krieg ziehen? Weil er im Angesicht des heftigen Widerstandes zum König gemacht worden ist, den ihm nicht nur Jehovas Hauptgegner, Satan, der Teufel, sondern auch Menschen entgegensetzen, die — wissentlich oder unwissentlich — Satans Zwecken dienen. Die Geburt des Königreiches selbst führt zu einem großen Krieg im Himmel. Jesus, der unter dem Namen Michael (was „Wer ist wie Gott?“ bedeutet) kämpft, überwindet Satan und seine Dämonen und schleudert sie auf die Erde hinab (Offenbarung 12:7-12). Jesus setzt seinen Siegesritt in den ersten Jahrzehnten des Tages des Herrn fort, während die Nationen und Völker der Erde gerichtet und schafähnliche Menschen auf der Seite des Königs versammelt werden, wo ihnen Rettung zuteil wird. Während die ganze Welt immer noch „in der Macht dessen [liegt], der böse ist“, erweist sich Jesus als liebevoller Hirte seiner gesalbten Brüder und ihrer Gefährten, indem er einem jeden hilft, im Glaubenskampf den Sieg zu erringen (1. Johannes 5:19; Matthäus 25:31-33).
7 Welche weiteren Siege hat Jesus am Tag des Herrn, von dem nun schon über 70 Jahre vergangen sind, errungen? In der ganzen Welt haben Jehovas Diener als einzelne und als ganze Versammlung ähnliche Schwierigkeiten, Bedrängnisse und Verfolgungen erduldet, wie der Apostel Paulus sie schildert, um den Nachweis für seinen Dienst zu erbringen (2. Korinther 11:23-28). Besonders in Kriegszeiten oder unter Gewaltherrschern brauchen Jehovas Zeugen Kraft, die über das Normale hinausgeht, um standzuhalten (2. Korinther 4:7). Aber wie Paulus konnten treue Zeugen selbst in den schwierigsten Situationen sagen: „Der Herr stand mir bei und flößte mir Kraft ein, damit durch mich die Verkündigung völlig durchgeführt werde“ (2. Timotheus 4:17). Ja, Jesus siegte um ihretwillen, und er wird um unsertwillen weitere Siege erringen, sofern wir entschlossen sind, unseren Glaubenskampf siegreich zu vollenden (1. Johannes 5:4).
8 Unter der Führung ihres siegreichen Königs hat die weltumspannende Versammlung der Zeugen Jehovas an vielen Siegen teilgehabt. Auf besonders hervorragende Weise beschützte er diese Bibelforscher vor der Vernichtung im Jahre 1918, als sie von Satans politischer Organisation vorübergehend „besiegt“ worden waren. Im Jahre 1919 öffnete er nämlich die Gefängnistore, um sie zu befreien, und dann belebte er sie, damit sie die gute Botschaft „bis zum entferntesten Teil der Erde“ verkündigen konnten (Offenbarung 13:7; Apostelgeschichte 1:8).
9 Vor und während des Zweiten Weltkrieges suchten die totalitären Achsenmächte Jehovas Zeugen in vielen Ländern auszurotten, vor allem dort, wo führende Geistliche — besonders Vertreter des katholischen Klerus — die bedrückenden Diktatoren offen oder stillschweigend unterstützten. Aus den 71 509 Zeugen Jehovas, die zu Beginn des Krieges (1939) predigten, wurden bis zum Kriegsende (1945) 141 606, obwohl über 10 000 jahrelang in Gefängnissen und Konzentrationslagern waren und Tausende getötet wurden. In der ganzen Welt ist die Zahl der aktiven Zeugen bis heute auf weit über drei Millionen angestiegen. Außergewöhnlich groß ist die Zunahme in katholischen Gegenden und in Ländern gewesen, wo die Zeugen besonders heftig verfolgt wurden, zum Beispiel in Deutschland, Italien und Japan. In jedem dieser Länder erstatten gegenwärtig weit über 100 000 Zeugen Jehovas über ihren Predigtdienst Bericht (Jesaja 54:17; Jeremia 1:17-19).
10 Unser siegreicher König hat sein eifriges Volk auch gesegnet, indem er ihm in Verbindung mit „der Verteidigung und gesetzlichen Befestigung der guten Botschaft“ vor Gerichten und hochgestellten Persönlichkeiten zu vielen Siegen verholfen hat (Philipper 1:7; Matthäus 10:18; 24:9). Das ist in vielen Ländern der Fall gewesen, unter anderem in Australien, Argentinien, Kanada, Griechenland, Indien, Swasiland, in der Schweiz und der Türkei. Bei den 23 Fällen, die Jehovas Zeugen vor dem Obersten Bundesgericht der Vereinigten Staaten gewannen, ging es unter anderem um das Recht, die gute Botschaft „öffentlich und von Haus zu Haus“ zu verkündigen und die Teilnahme an götzendienerischen patriotischen Zeremonien zu verweigern (Apostelgeschichte 5:42; 20:20; 1. Korinther 10:14). Dadurch ist der Weg zu einer weltweiten Ausdehnung des Zeugniswerkes frei geworden.
11 Wie ‘vollendet Jesus seinen Sieg’? Wie wir sehen werden, erreicht er dies dadurch, daß er die falsche Religion beseitigt und dann jeden noch übriggebliebenen Bestandteil der sichtbaren Organisation Satans in einen „Feuersee“ (ein Sinnbild der Vernichtung) schleudert, wodurch Jehovas Souveränität gerechtfertigt wird. Wir können dem Tag von Harmagedon zuversichtlich entgegensehen, an dem unser „König der Könige“ den Endsieg über Satans bedrückende politische Organisation erringen wird (Offenbarung 16:16; 17:14; 19:2, 14-21; Hesekiel 25:17). Bis dahin setzt der unbezwingbare Sieger auf dem weißen Pferd seinen Ritt fort, und Jehova fügt seiner gerechten Nation auf der Erde ständig weitere aufrichtiggesinnte Personen hinzu (Jesaja 26:2; 60:22). Beteiligst du dich mit der gesalbten Johannes-Klasse an dieser erfreulichen Ausdehnung des Königreiches? Wenn ja, dann wird dich das, was der Apostel Johannes beim Öffnen der nächsten drei Siegel sieht, bestimmt anspornen, dich noch intensiver an dem Werk zu beteiligen, das Jehova für unsere Tage vorgesehen hat.
Das feuerfarbene Pferd
12 Kurz vor dem Ende des irdischen Dienstes Jesu traten seine Jünger allein zu ihm und fragten ihn: „Wann werden diese Dinge geschehen, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“ In seiner Antwort sagte er Unglücksschläge voraus, die „ein Anfang der Bedrängniswehen“ wären. Er sagte: „Nation wird sich gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich; und es wird große Erdbeben geben und an einem Ort nach dem anderen Seuchen und Lebensmittelknappheit; auch wird es furchteinflößende Anblicke und große Zeichen vom Himmel her geben“ (Matthäus 24:3, 7, 8; Lukas 21:10, 11). Das, was Johannes sieht, wenn die übrigen Siegel der Buchrolle geöffnet werden, bildet eine bemerkenswerte Parallele zu dieser Prophezeiung. Wir wollen nun sehen, was geschieht, wenn Jesus das zweite Siegel öffnet.
13 „Und als er das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite lebende Geschöpf sagen: ‚Komm!‘ “ (Offenbarung 6:3). Diese Aufforderung läßt der zweite Cherub, der aussieht wie ein Stier, ergehen. Hier wird die Eigenschaft der Macht, und zwar rechtmäßig angewandter Macht, versinnbildlicht. Im Gegensatz dazu soll Johannes jetzt aber eine abscheuliche, tödlich wirkende Machtentfaltung sehen.
14 Was geschieht auf diese zweite Aufforderung ‘zu kommen’? Folgendes: „Und ein anderes, ein feuerfarbenes Pferd kam hervor; und dem, der darauf saß, wurde gewährt, den Frieden von der Erde wegzunehmen, so daß sie einander hinschlachten würden, und ein großes Schwert wurde ihm gegeben“ (Offenbarung 6:4). Eine wahrhaft grauenerregende Vision! Und es besteht auch kein Zweifel darüber, was sie veranschaulicht: Krieg! Nicht den gerechten, erfolgreichen Krieg des sieghaften Königs Jehovas, sondern grausame von Menschen geführte internationale Kriege, verbunden mit unnötigem Blutvergießen und Leid. Ist es nicht passend, daß dieser Reiter auf einem feuerfarbenen Pferd sitzt?
15 Bestimmt möchte Johannes mit ihm und seinem stürmischen Ritt nichts zu tun haben, denn über Gottes Diener ist vorhergesagt worden: „Auch werden sie den Krieg nicht mehr lernen“ (Jesaja 2:4). Johannes und im erweiterten Sinne auch die Johannes-Klasse und die heutige große Volksmenge sind zwar noch „in der Welt“, aber sie sind „kein Teil“ dieses blutbefleckten Systems. Unsere Waffen sind nicht fleischlich, sondern geistig, „machtvoll durch Gott“, und dienen der Verkündigung der Wahrheit (Johannes 17:11, 14; 2. Korinther 10:3, 4).
16 Kriege hat es zwar schon vor 1914 gegeben, dem Jahr, in dem der Reiter auf dem weißen Pferd seine Krone erhielt. Jetzt aber wird dem Reiter auf dem roten Pferd „ein großes Schwert“ gegeben. Was bedeutet das? Seit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges verfügen die Menschen über schlimmere Vernichtungswaffen als je zuvor. In dem Blutbad der Jahre 1914 bis 1918 wurden Tanks, Giftgas, Flugzeuge, Unterseeboote, Riesenkanonen und automatische Waffen entweder zum erstenmal oder in noch nie dagewesenem Ausmaß eingesetzt. In 28 Nationen waren nicht nur die Berufssoldaten, sondern war die ganze Bevölkerung zur Unterstützung der Kriegsanstrengungen herangezogen worden. Die Zahl der Todesopfer war erschreckend hoch. Über neun Millionen Soldaten fielen, und eine ungeheure Zahl an Todesopfern unter der Zivilbevölkerung war zu beklagen. Auch brachte das Kriegsende keine Rückkehr zu echtem Frieden. Mehr als 50 Jahre nach diesem Krieg sagte Konrad Adenauer: „Seit 1914 führen die Menschen kein sicheres und ruhiges Leben mehr.“ Dem Reiter auf dem feuerfarbenen Pferd war tatsächlich gewährt worden, den Frieden von der Erde wegzunehmen.
17 Nachdem seine Blutgier einmal geweckt war, stürzte sich der Reiter auf dem roten Pferd in den Zweiten Weltkrieg. Man setzte noch teuflischere Vernichtungswaffen ein, und die Zahl der Opfer betrug das Vierfache der des Ersten Weltkrieges. Im Jahre 1945 explodierten über Japan zwei Atombomben, von denen jede in einem Augenblick Zehntausende von Menschenleben auslöschte. Während des Zweiten Weltkrieges hielt der Reiter auf dem roten Pferd reiche Ernte: 55 Millionen Tote, und damit war er immer noch nicht zufrieden. Nach zuverlässigen Berichten sind seit dem Zweiten Weltkrieg mindestens 19 Millionen Menschen dem „großen Schwert“ zum Opfer gefallen.
18 Könnte man das als einen Triumph der militärischen Technologie bezeichnen? Nein, es ist eher ein Beweis dafür, daß das unbarmherzige rote Pferd noch in vollem Galopp ist. Und wie wird dieser Galopp enden? Einige Wissenschaftler haben berechnet, daß es in den nächsten 25 Jahren ziemlich sicher zu einem unbeabsichtigten Atomkrieg kommt, wenn nicht sogar zu einem geplanten nuklearen Holocaust. Glücklicherweise hat aber der siegreiche Reiter auf dem weißen Pferd andere Absichten.
19 Solange die Gesellschaft auf Nationalstolz und Haß aufgebaut ist, bleibt die Menschheit auf einem nuklearen Pulverfaß sitzen. Selbst wenn die Nationen aus Verzweiflung sämtliche Kernwaffen abbauen würden, wüßten sie immer noch, wie sie hergestellt werden. Sie könnten innerhalb kürzester Zeit die Produktion ihrer mörderischen Atomwaffen wiederaufnehmen, und so könnte jeder mit herkömmlichen Waffen geführte Krieg sehr bald in einen Holocaust ausarten. Stolz und Haß, wovon die Nationen heute erfüllt sind, führen unweigerlich zum Selbstmord der Menschheit, wenn nicht, ja wenn nicht der Reiter auf dem weißen Pferd den wahnsinnigen Galopp des feuerfarbenen Pferdes aufhalten würde. Wir können aber die Zuversicht haben, daß Christus, der König, ausziehen wird, um sowohl seinen Sieg über die von Satan beherrschte Welt zu vollenden, als auch eine neue irdische Gesellschaft ins Leben zu rufen, die auf Liebe aufgebaut ist, auf Liebe zu Gott und zum Nächsten — eine Kraft, die weit mehr zur Erhaltung des Friedens beiträgt als die unsichere nukleare Abschreckung unserer Zeit des Wahnsinns (Psalm 37:9-11; Markus 12:29-31; Offenbarung 21:1-5).
Ein schwarzes Pferd stürmt los
20 Nun öffnet Jesus das dritte Siegel. Was nimmt Johannes wahr? „Und als er das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte lebende Geschöpf sagen: ‚Komm!‘ “ (Offenbarung 6:5a). Erfreulicherweise hat dieser dritte Cherub „ein Angesicht gleich dem eines Menschen“, was die Eigenschaft der Liebe veranschaulicht. Die auf Grundsätzen beruhende Liebe wird in Gottes neuer Welt ebenso vorherrschen, wie sie heute die ganze Organisation Jehovas durchdringt (Offenbarung 4:7; 1. Johannes 4:16). Wir können überzeugt sein, daß der Reiter auf dem weißen Pferd, der „als König regieren [muß], bis Gott alle Feinde unter seine Füße gelegt hat“, der katastrophalen Situation, die Johannes als nächstes zu sehen bekommt, in seiner Liebe gewachsen sein wird (1. Korinther 15:25).
21 Was sieht denn Johannes nach dem dritten Aufruf ‘zu kommen’? „Und ich sah, und siehe, ein schwarzes Pferd; und der darauf saß, hatte eine Waage in seiner Hand“ (Offenbarung 6:5b). Eine große Hungersnot! Das ist die unheilverkündende Botschaft dieser prophetischen Szene. Sie weist auf Situationen zu Beginn des Tages des Herrn hin, auf eine Zeit, in der Nahrungsmittel rationiert oder abgewogen zugeteilt werden müssen. Seit 1914 ist der Hunger weltweit ein ständiges Problem gewesen. Die moderne Kriegführung hat Hungersnöte zur Folge, da man Geldmittel, die normalerweise zur Ernährung der Hungernden verwendet würden, häufig für die Rüstung abzweigt. Die Einberufung von Landarbeitern sowie vom Krieg verwüstete Felder und die Strategie der verbrannten Erde beeinträchtigen die Nahrungsmittelproduktion. Diese Tatsache bestätigte sich während des Ersten Weltkrieges, als Millionen Hunger litten und verhungerten. Auch zog sich der Reiter des schwarzen Pferdes — Hunger — nicht zurück, als der Krieg zu Ende war. In den 30er Jahren forderte eine einzige Hungersnot in der Ukraine fünf Millionen Menschenleben. Lebensmittelknappheit und Hungersnöte waren auch die Folge des Zweiten Weltkrieges. Das schwarze Pferd setzte seinen Galopp fort, und nach einem Bericht des Welternährungsrates betrug die Zahl der Hungernden Mitte 1987 512 Millionen, und täglich starben 40 000 Kinder an Unterernährung.
22 Johannes hat uns noch mehr zu berichten: „Und ich hörte eine Stimme, als ob sie inmitten der vier lebenden Geschöpfe sagte: ‚Einen Liter Weizen für einen Denar und drei Liter Gerste für einen Denar, und das Olivenöl und den Wein beschädigt nicht‘ “ (Offenbarung 6:6). Alle vier Cherube äußern übereinstimmend den Gedanken, daß sorgfältig über die Lebensmittelvorräte gewacht werden sollte, so wie das Volk vor der Zerstörung Jerusalems im Jahre 607 v. u. Z. ‘Brot essen mußte nach Gewicht und in angstvoller Besorgtheit’ (Hesekiel 4:16). In den Tagen des Johannes galt ein Liter Weizen als Tagesration für einen Soldaten. Wieviel hätte eine solche Ration gekostet? Einen Denar — einen ganzen Tagelohn! (Matthäus 20:2). Wie wäre es dann gewesen, wenn ein Mann eine Familie gehabt hätte? In diesem Fall hätte er drei Liter ungeschälte Gerste kaufen können. Auch das hätte nur für eine kleine Familie ausgereicht. Und Gerste galt im Gegensatz zu Weizen nicht als Qualitätsnahrung.
23 Was bedeuten die Worte: „Das Olivenöl und den Wein beschädigt nicht.“? Einige dachten, damit sei gemeint, daß viele nicht genügend zu essen hätten und sogar verhungern würden, während die Luxusartikel der Reichen nicht beschädigt würden. Öl und Wein sind im Nahen Osten aber keine Luxusartikel. In biblischer Zeit galten Brot, Öl und Wein als Hauptnahrungsmittel. (Vergleiche 1. Mose 14:18; Psalm 104:14, 15.) Da das Wasser nicht immer gut war, trank man allgemein Wein, und man gebrauchte ihn auch als Heilmittel (1. Timotheus 5:23). Was das Öl betrifft, so hatte in den Tagen Elias selbst die arme Witwe von Zarephath noch etwas übrig, womit sie ihr restliches Mehl verbacken wollte (1. Könige 17:12). Der Befehl: „Das Olivenöl und den Wein beschädigt nicht“ scheint also dazu aufzufordern, diese Hauptnahrungsmittel nicht zu schnell aufzubrauchen, sondern sparsam damit umzugehen, um zu verhindern, daß sie „beschädigt“, das heißt ausgehen würden, bevor die Hungersnot vorbei wäre.
24 Wie glücklich können wir sein, daß der Reiter auf dem weißen Pferd das galoppierende schwarze Pferd bald anhalten wird, denn über seine liebevollen Vorkehrungen für die neue Welt lesen wir: „In seinen Tagen wird der Gerechte sprossen und Fülle von Frieden, bis der Mond nicht mehr ist. Es wird Fülle an Getreide auf der Erde geben; auf dem Gipfel der Berge wird Überfluß sein“ (Psalm 72:7, 16; siehe ferner Jesaja 25:6-8).
Das fahle Pferd und sein Reiter
25 Die Erzählung ist noch nicht ganz zu Ende. Jesus öffnet das vierte Siegel, und Johannes berichtet uns, was geschieht: „Und als er das vierte Siegel öffnete, hörte ich die Stimme des vierten lebenden Geschöpfes sagen: ‚Komm!‘ “ (Offenbarung 6:7). Das ist die Stimme des Cherubs, der einem fliegenden Adler gleicht. Das deutet auf weitblickende Weisheit hin, und Johannes sowie die Johannes-Klasse und alle anderen irdischen Diener Gottes müssen angesichts dessen, was hier gezeigt wird, tatsächlich achtgeben und vernünftig handeln. Dadurch mögen wir uns einigermaßen vor den ansteckenden Krankheiten schützen, von denen die Weltweisen der heutigen stolzen und unsittlichen Generation heimgesucht werden (1. Korinther 1:20, 21).
26 Welche neuen Schrecken werden dadurch ausgelöst, daß der vierte Reiter dem Aufruf Folge leistet? Johannes sagt es uns: „Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd; und der darauf saß, hatte den Namen Tod. Und der Hades folgte dicht hinter ihm“ (Offenbarung 6:8a). Der Reiter auf dem letzten Pferd hat den Namen Tod. Er ist der einzige der vier Apokalyptischen Reiter, dessen Identität so deutlich geoffenbart wird. Passenderweise reitet der Tod ein fahles Pferd, denn das Wort fahl (griechisch: chlōrós) bezeichnet in der griechischen Literatur Gesichter, die beispielsweise zufolge einer Krankheit bleich geworden sind. Passenderweise folgt dem Tod — wie, wird nicht gesagt — unmittelbar der Hades (das Grabesreich), denn der Hades nimmt den größten Teil der Opfer des vierten Reiters in Empfang. Glücklicherweise werden sie jedoch auferstehen, wenn ‘der Tod und der Hades die Toten herausgeben, die darin sind’ (Offenbarung 20:13). Wodurch fordert aber der Tod diese Opfer?
27 In dieser Vision werden einige Ursachen aufgezählt: „Und es wurde ihnen Gewalt über den vierten Teil der Erde gegeben, um mit einem langen Schwert und mit Lebensmittelknappheit und mit tödlichen Plagen und durch die wilden Tiere der Erde zu töten“ (Offenbarung 6:8b). Das heißt nicht unbedingt, daß buchstäblich ein Viertel der Erdbevölkerung von den Auswirkungen dieses Ritts betroffen wird, sondern es könnte bedeuten, daß ein großer Teil der Erde — ob dicht oder spärlich bevölkert — darunter zu leiden haben wird. Dieser Reiter sammelt die Opfer des großen Schwertes des zweiten Reiters sowie die der Hungersnöte und der Lebensmittelknappheit des dritten ein. Aber auch seine eigene Ernte bringt er ein, die Opfer der tödlichen Plagen, sowie eine Ernte durch Erdbeben, wie in Lukas 21:10, 11 erwähnt.
28 Was hier von besonderem Interesse ist, sind die „tödlichen Plagen“. Eine der verheerenden Folgen des Ersten Weltkrieges war die „spanische Grippe“, an der 1918/19 in nur wenigen Monaten 20 Millionen Menschen starben. Das einzige Gebiet, das von dieser Seuche verschont blieb, war die kleine Insel Sankt Helena. An Orten, wo ein großer Teil der Bevölkerung hingerafft wurde, errichtete man Scheiterhaufen, um die Berge von Leichen zu verbrennen. Heute nehmen Herzkrankheiten und Krebserkrankungen erschreckend überhand, größtenteils als Folge der Verunreinigung durch Tabak. Im sogenannten „gefährlichen Jahrzehnt“ der 80er Jahre ist durch einen nach biblischen Maßstäben gesetzwidrigen Lebensstil die Seuche Aids zu den „tödlichen Plagen“ hinzugekommen. Zur Zeit der Abfassung des vorliegenden Buches sterben alle, die sich diese Krankheit zuziehen, und man schätzt, daß es bis zum Jahre 1991 allein in den Vereinigten Staaten 270 000 Aidskranke geben wird. In Afrika scheinen bereits Millionen davon betroffen zu sein. Wie dankbar sind doch Jehovas Diener für den weisen Rat in seinem Wort, der sie veranlaßt, Hurerei und den Mißbrauch von Blut zu meiden, wodurch heute so viele Krankheiten übertragen werden (Apostelgeschichte 15:28, 29; vergleiche 1. Korinther 6:9-11).
29 Als vierte Ursache eines vorzeitigen Todes werden in der Vision des Johannes wilde Tiere genannt. Die vier Dinge, die nach der Öffnung des vierten Siegels erwähnt werden — Krieg, Hungersnot, Krankheit und wilde Tiere —, galten in alter Zeit tatsächlich als Hauptursachen für einen vorzeitigen Tod. Sie würden demnach alle heutigen Ursachen eines frühzeitigen Todes vorschatten. Es ist so, wie Jehova zu den Israeliten sagte: „So wird es auch sein, wenn es meine vier Schaden verursachenden Taten des Gerichts geben wird — Schwert und Hungersnot und Schaden verursachende wilde Tiere und Pest —, die ich tatsächlich über Jerusalem senden werde, um Erdenmensch und Haustier daraus wegzutilgen“ (Hesekiel 14:21).
30 Der Tod durch wilde Tiere macht in der heutigen Zeit kaum noch Schlagzeilen, obwohl es auch im 20. Jahrhundert in tropischen Ländern immer wieder vorkommt, daß Menschen wilden Tieren zum Opfer fallen. In der Zukunft mag dies noch häufiger vorkommen, wenn ganze Landstriche durch den Krieg verwüstet werden oder die Menschen durch den Hunger dermaßen geschwächt sind, daß sie sich gegen hungrige Tiere nicht wehren können. Außerdem gibt es heute viele Menschen, die, vernunftlosen Tieren gleich, Neigungen offenbaren, die mit den in Jesaja 11:6-9 beschriebenen in Widerspruch stehen. Diese Menschen sind für die internationale Ausbreitung der Gewalt — Sexualverbrechen, Mord, Terrorismus und Bombenanschläge — in der heutigen Welt verantwortlich. (Vergleiche Hesekiel 21:31; Römer 1:28-31; 2. Petrus 2:12.) Der vierte Reiter erntet auch ihre Opfer. Diese prophetische Szene scheint hauptsächlich vor Augen zu führen, daß der Reiter auf dem fahlen Pferd die, die auf verschiedene Weise vorzeitig sterben, erntet.
31 Der Aufschluß, den wir durch das Öffnen der ersten vier Siegel erhalten haben, beruhigt uns, denn wir können daraus entnehmen, daß Kriege, Hunger, Krankheiten und andere heute immer zahlreicher werdende Ursachen vorzeitigen Todes kein Grund zur Verzweiflung sind. Ebensowenig sollten wir wegen der Unfähigkeit menschlicher Führer, die gegenwärtigen Probleme zu lösen, die Hoffnung verlieren. Die Weltverhältnisse lassen zwar eindeutig erkennen, daß die Reiter auf dem roten, dem schwarzen und dem fahlen Pferd unterwegs sind, doch wir sollten nicht vergessen, daß der Reiter auf dem weißen Pferd als erster seinen Ritt unternommen hat. Jesus ist König geworden, und er hat bereits Satan besiegt und aus dem Himmel hinausgeworfen. Zu seinen weiteren Siegen hat das Einsammeln der restlichen Söhne des geistigen Israel gehört und das Zusammenbringen der Millionen von Angehörigen der internationalen großen Volksmenge, die die große Drangsal überleben werden (Offenbarung 7:4, 9, 14). Er muß seinen Ritt fortsetzen, bis er seinen Sieg vollendet hat.
32 Jedesmal, wenn eines der ersten vier Siegel geöffnet wurde, erfolgte die Aufforderung: „Komm!“, und jedesmal stürmte ein Pferd mit seinem Reiter hervor. Vom Öffnen des fünften Siegels an ist keine solche Aufforderung mehr zu hören. Die Reiter sind jedoch immer noch unterwegs, und sie setzen ihren Galopp während des ganzen Abschlusses des Systems der Dinge fort. (Vergleiche Matthäus 28:20.) Welche weiteren bedeutsamen Ereignisse enthüllt Jesus beim Öffnen der verbleibenden drei Siegel? Einige dieser Ereignisse sind für menschliche Augen unsichtbar, andere dagegen sind sichtbar, liegen aber noch in der Zukunft. Wie dem auch sei, sie werden bestimmt eintreten. Wir wollen sehen, worum es sich dabei handelt.
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Chapter 16
Four Horsemen at the Gallop!
Vision 3—Revelation 6:1-17
Subject: The ride of the four horsemen, the martyred witnesses underneath the altar, and the great day of wrath
Time of fulfillment: From 1914 up to the destruction of this system of things
IN THIS day of crisis, are we not intensely interested in “the things that must shortly take place”? Surely we are, for we ourselves are involved! So let us now accompany John as Jesus proceeds to open that intriguing scroll. Remarkably, John does not have to read it. Why not? Because its contents are conveyed to him “in signs” by a series of dynamic, action-packed scenes.—Revelation 1:1, 10.
2 Listen to John as Jesus opens the first seal of the scroll: “And I saw when the Lamb opened one of the seven seals, and I heard one of the four living creatures say with a voice as of thunder: ‘Come!’” (Revelation 6:1) This is the voice of the first cherub. Its lionlike appearance would suggest to John that Jehovah’s organization will act with courage in executing His righteous judgments. And to whom is that command addressed? It could not be to John, for John has already been invited to share in these prophetic scenes. (Revelation 4:1) That “voice as of thunder” is calling forth other participants in the first of a series of four rousing episodes.
The White Horse and Its Illustrious Rider
3 John, and with him the zealous John class and companions of today, is privileged to see a fast-moving drama! John says: “And I saw, and, look! a white horse; and the one seated upon it had a bow; and a crown was given him, and he went forth conquering and to complete his conquest.” (Revelation 6:2) Yes, in answer to that thunderous “Come!” a white horse charges forth. In the Bible, the horse often symbolizes warfare. (Psalm 20:7; Proverbs 21:31; Isaiah 31:1) This horse, likely a beautiful stallion, gleams with a whiteness that indicates unblemished holiness. (Compare Revelation 1:14; 4:4; 7:9; 20:11.) How appropriate this is, for it portrays warfare that is clean and righteous in Jehovah’s holy eyes!—See also Revelation 19:11, 14.
4 Who is the Rider of this horse? He has a bow, an offensive weapon of war, but he is also given a crown. The only righteous ones seen wearing crowns during the Lord’s day are Jesus and the class represented by the 24 elders. (Daniel 7:13, 14, 27; Luke 1:31-33; Revelation 4:4, 10; 14:14) It is unlikely that a member of the group of 24 elders would be pictured as receiving a crown on his own merit. Hence, this lone horseman must be Jesus Christ and no other. John sees him in heaven at the historic moment in 1914 when Jehovah declares, “I, even I, have installed my king,” and tells him that this is for the purpose “that I may give nations as your inheritance.” (Psalm 2:6-8) Thus, in opening the first seal Jesus reveals how he himself, as the newly crowned King, sallies forth to war at God’s appointed time.
5 This scene harmonizes beautifully with Psalm 45:4-7, addressed to the King enthroned by Jehovah: “And in your splendor go on to success; ride in the cause of truth and humility and righteousness, and your right hand will instruct you in fear-inspiring things. Your arrows are sharp—under you peoples keep falling—in the heart of the enemies of the king. God is your throne to time indefinite, even forever; the scepter of your kingship is a scepter of uprightness. You have loved righteousness and you hate wickedness. That is why God, your God, has anointed you with the oil of exultation more than your partners.” Being familiar with that prophetic description, John would appreciate that it applies to Jesus’ activity as King.—Compare Hebrews 1:1, 2, 8, 9.
Going Forth Conquering
6 Why, though, must the newly crowned King ride forth to war? It is because his kingship is established in the face of bitter opposition from Jehovah’s chief adversary, Satan the Devil, and those on earth who—knowingly or unknowingly—serve Satan’s ends. The birth of the Kingdom itself calls for a major war in heaven. Fighting under the name Michael (meaning “Who Is Like God?”), Jesus overcomes Satan and his demons and hurls them down to the earth. (Revelation 12:7-12) Jesus’ ride of conquest continues through the opening decades of the Lord’s day while sheeplike humans are being gathered. Though the whole world still lies “in the power of the wicked one,” Jesus lovingly continues to shepherd his anointed brothers and their companions, helping each to achieve the conquest of faith.—1 John 5:19.
7 What other conquests has Jesus made during the past 90-and-more years of the Lord’s day? Around the globe, individually and as a congregation, Jehovah’s people have experienced many hardships, pressures, and persecutions, similar to those described by the apostle Paul in giving proof of his ministry. (2 Corinthians 11:23-28) Jehovah’s Witnesses have needed “power beyond what is normal,” especially in theaters of war and violence, in order to endure. (2 Corinthians 4:7) But even in the most trying situations, faithful Witnesses have been able to say as did Paul: “The Lord stood near me and infused power into me, that through me the preaching might be fully accomplished.” (2 Timothy 4:17) Yes, Jesus conquered on their behalf. And he will continue to go forth conquering in our behalf, as long as we are resolved to complete our conquest of faith.—1 John 5:4.
8 The global congregation of Jehovah’s Witnesses has shared in many conquests under the guidance of its conquering King. Outstandingly, he protected these Bible Students from annihilation in 1918, when they themselves were ‘conquered’ temporarily by Satan’s political organization. In 1919, however, he broke prison bars to rescue them, and he then enlivened them to proclaim the good news “to the most distant part of the earth.”—Revelation 13:7; Acts 1:8.
9 Before and during World War II, the dictatorial Axis powers tried to wipe out Jehovah’s Witnesses in many lands where religious leaders, particularly those of the Roman Catholic hierarchy, gave open or tacit support to oppressive dictators. But the 71,509 Witnesses who were preaching when the war started in 1939 became 141,606 by its end in 1945, even though upwards of 10,000 had spent long years in prisons and concentration camps, and about 2,000 had been killed. The number of active Witnesses earth wide has expanded to over six million today. Growth has been outstanding in Catholic lands and in countries where persecutions were most bitter—such as Germany, Italy, and Japan, in which the Witnesses are now reporting a total of well over 600,000 active field ministers.—Isaiah 54:17; Jeremiah 1:17-19.
10 Our conquering King has also blessed his zealous people by leading them to many victories “in the defending and legally establishing of the good news” in courts of law and before rulers. (Philippians 1:7; Matthew 10:18; 24:9) This has been on an international scale—in Australia, Argentina, Canada, Greece, India, Swaziland, Switzerland, Turkey, and other lands. Among 50 legal victories gained by Jehovah’s Witnesses in the United States Supreme Court have been those guaranteeing the right to declare the good news “publicly and from house to house” and to desist from idolatrous patriotic ceremonies. (Acts 5:42; 20:20; 1 Corinthians 10:14) Thus, the way has been kept open for an expanding global witness.
11 How does Jesus “complete his conquest”? This he does, as we shall see, by disposing of false religion and then hurling every remaining segment of Satan’s visible organization into a symbolic “fiery lake” of destruction, in vindication of Jehovah’s sovereignty. Confidently, we now look forward to that day at Armageddon when our “King of kings” will gain the final victory over Satan’s oppressive political organization! (Revelation 16:16; 17:14; 19:2, 14-21; Ezekiel 25:17) In the meantime, the invincible Conqueror on the white horse continues to ride forth as Jehovah keeps adding honesthearted ones to His righteous nation on earth. (Isaiah 26:2; 60:22) Are you sharing with the anointed John class in that joyful Kingdom expansion? In that event, what the apostle John sees when the next three seals are opened will no doubt stir you to have an even greater share in Jehovah’s work for this day.
Behold, the Fiery-Colored Horse!
12 Toward the end of Jesus’ ministry on earth, his disciples asked him privately: “What will be the sign of your presence and of the conclusion of the system of things?” In reply, he foretold calamities that would be “a beginning of pangs of distress.” Said Jesus: “Nation will rise against nation, and kingdom against kingdom; and there will be great earthquakes, and in one place after another pestilences and food shortages; and there will be fearful sights and from heaven great signs.” (Matthew 24:3, 7, 8; Luke 21:10, 11) The things John sees when the remaining seals of the scroll are opened provide a remarkable parallel to that prophecy. Watch now as the glorified Jesus opens the second seal!
13 “And when he opened the second seal, I heard the second living creature say: ‘Come!’” (Revelation 6:3) It is the second cherub, with the appearance of a bull, that issues the command. Power is the quality here symbolized, but power used righteously. In contrast, though, John is now to see a hideous, death-dealing display of power.
14 How, then, is this second summons to “Come!” answered? In this way: “And another came forth, a fiery-colored horse; and to the one seated upon it there was granted to take peace away from the earth so that they should slaughter one another; and a great sword was given him.” (Revelation 6:4) A grim vision indeed! And there is no doubt as to what it pictures: war! Not the righteous, victorious warfare of Jehovah’s conquering King but cruel, man-made, international warfare with needless bloodshed and pain. How appropriate that this rider is mounted on a fire-red horse!
15 Certainly, John would want no part with this horseman and his headlong ride, for it had been prophesied concerning God’s people: “Neither will they learn war anymore.” (Isaiah 2:4) Though still “in the world,” John and, by extension, the John class and the great crowd today are “no part” of this bloodstained system. Our weapons are spiritual and “powerful by God” for actively proclaiming the truth, apart from carnal warfare.—John 17:11, 14; 2 Corinthians 10:3, 4.
16 There had been many wars before 1914, the year when the Rider of the white horse received his crown. But now the rider of the red horse is given “a great sword.” What does this imply? With the eruption of World War I, human warfare becomes more sanguinary, more destructive than ever before. During the 1914-18 bloodbath, tanks, poison gas, airplanes, submarines, huge cannons, and automatic weapons were used either for the first time or on an unprecedented scale. In some 28 nations, whole populations, not just professional soldiers, were pressed into the war effort. Casualties were horrendous. More than nine million soldiers were slaughtered, and civilian casualties were astronomical. Even with the end of the war, there was no return to real peace on earth. More than 50 years after that war, German statesman Konrad Adenauer commented: “Security and quiet have disappeared from the lives of men since 1914.” It was, indeed, granted to the rider of the fiery-colored horse to take peace away from the earth!
17 Then, with his thirst for blood whetted, the rider of the red horse plunged into World War II. Instruments of slaughter became ever more fiendish, and casualties skyrocketed to four times those of World War I. In 1945 two atom bombs burst over Japan, each one annihilating—in a flash—tens of thousands of victims. During the second world war, the rider of the red horse reaped a huge harvest of some 55 million lives, and even then he was not satisfied. It is reliably reported that well over 20 million souls have fallen under the “great sword” since World War II.
18 Could we call this a triumph for military technology? It is, rather, a testimony that the merciless red horse is at the gallop. And where will that gallop end? Some scientists speak of the possibility of an accidental nuclear war—let alone a planned nuclear conflagration! But happily the conquering Rider of the white horse has other thoughts about this.
19 As long as society is based on nationalistic pride and hatred, mankind must continue to sit on a keg of nuclear peril. Even if the nations, out of desperation, should scrap all nuclear firepower, they would retain the know-how. In short order, they could reproduce their murderous nuclear devices; hence, any war with conventional weapons could soon mushroom into a holocaust. The pride and hatred that envelop the nations today must lead to humanity’s suicide, unless—ah, yes, unless the Rider of the white horse should head off the mad gallop of the fiery-colored mount. Let us be confident that Christ the King will ride, both to complete his conquest over the world controlled by Satan and to establish a new earthly society based on love—love of God and neighbor—a force for peace far, far superior to the shaky nuclear deterrents of our maddened times.—Psalm 37:9-11; Mark 12:29-31; Revelation 21:1-5.
A Black Horse Plunges Forth
20 Jesus now opens the third seal! John, what do you observe? “And when he opened the third seal, I heard the third living creature say: ‘Come!’” (Revelation 6:5a) Happily, this third cherub “has a face like a man’s,” depicting the quality of love. Principled love will abound in God’s new world, even as that fine quality permeates all of Jehovah’s organization today. (Revelation 4:7; 1 John 4:16) We can be sure that the Rider of the white horse, who “must rule as king until God has put all enemies under his feet,” will lovingly remove the calamitous situation that is next brought to John’s scrutiny.—1 Corinthians 15:25.
21 What does John see, then, as the third summons to “Come!” is answered? “And I saw, and, look! a black horse; and the one seated upon it had a pair of scales in his hand.” (Revelation 6:5b) Stark famine! That is the dire message of this prophetic scene. It points forward to situations early in the Lord’s day when food must be rationed out by scales. Since 1914 famine has been a continuing worldwide problem. Modern warfare brings famine in its wake, for resources normally used in feeding the hungry are often diverted to supplying war weapons. Farm workers are conscripted, and battle-scarred fields and scorched-earth policies curtail food production. How true this was during the first world war, when millions suffered from hunger and died! Moreover, the rider of the black horse of hunger did not relent with the end of the war. During the 1930’s, five million perished in just one famine in the Ukraine. The second world war brought in its wake more food shortages and famines. As the black horse continued its gallop, The World Food Council reported in mid-1987 that 512 million humans were starving and that 40,000 children die of hunger-related causes every day.
22 John has more to tell us: “And I heard a voice as if in the midst of the four living creatures say: ‘A quart of wheat for a denarius, and three quarts of barley for a denarius; and do not harm the olive oil and the wine.’” (Revelation 6:6) All four cherubs are united in expressing a need to watch food supplies carefully—just as the people had to “eat bread by weight and in anxious care” prior to Jerusalem’s destruction in 607 B.C.E. (Ezekiel 4:16) In John’s time, a quart of wheat was reckoned to be the daily ration for a soldier. How much would such a ration cost? One denarius—a whole day’s wage! (Matthew 20:2) What if a man had a family? Well, he could buy three quarts of unpolished barley instead. Even that would feed only a small family. And barley was not viewed as a quality food such as wheat.
23 What is implied by the statement, “Do not harm the olive oil and the wine”? Some have viewed it as meaning that while many would be short of food and even starving, the luxuries of the rich would not be harmed. But in the Middle East, oil and wine are not really luxuries. In Bible times, bread, oil, and wine were viewed as staples. (Compare Genesis 14:18; Psalm 104:14, 15.) Water was not always good, so wine was widely used for drinking and sometimes for medicinal purposes. (1 Timothy 5:23) With regard to oil, in Elijah’s day the widow of Zarephath, poor as she was, still had some oil left with which to cook her remaining flour. (1 Kings 17:12) Therefore, the command “do not harm the olive oil and the wine” appears to be advice not to use up these basic commodities too quickly but to be sparing in their use. Otherwise, they will be ‘harmed,’ that is, they will run out before the famine ends.
24 How happy we can be that the Rider of the white horse will soon rein in that galloping black horse! For it is written concerning His loving provision for the new world: “In his days the righteous one will sprout, and the abundance of peace until the moon is no more. . . . There will come to be plenty of grain on the earth; on the top of the mountains there will be an overflow.”—Psalm 72:7, 16; see also Isaiah 25:6-8.
The Pale Horse and Its Rider
25 The story is not yet completely told. Jesus opens the fourth seal, and John tells us the result: “And when he opened the fourth seal, I heard the voice of the fourth living creature say: ‘Come!’” (Revelation 6:7) This is the voice of the cherub that resembles a flying eagle. Farsighted wisdom is indicated, and truly John, the John class, and all other earthly servants of God have needed to observe and act with insight in view of what is here depicted. So doing, we may find a measure of protection from the scourges that plague the worldly-wise of today’s proud, immoral generation.—1 Corinthians 1:20, 21.
26 What new horrors are unleashed, then, as the fourth horseman responds to the call? John tells us: “And I saw, and, look! a pale horse; and the one seated upon it had the name Death. And Hades was closely following him.” (Revelation 6:8a) The rider of the last horse has a name: Death. He is the only one of the four horsemen of Apocalypse to reveal his identity so directly. Fittingly, Death rides a horse that is pale, since the word pale (Greek, khlo·ros′) is used in Greek literature to describe faces that are blanched, as if by disease. Also fittingly, Death is closely followed in some unexplained manner by Hades (gravedom), since Hades receives to itself the greater number of those who fall victim to the ravages of the fourth horseman. Happily, for these there will be a resurrection, when ‘death and Hades give up those dead in them.’ (Revelation 20:13) But how does Death claim those victims?
27 The vision enumerates some of the ways: “And authority was given them over the fourth part of the earth, to kill with a long sword and with food shortage and with deadly plague and by the wild beasts of the earth.” (Revelation 6:8b) Not necessarily a literal fourth of earth’s population but a large portion of the earth, whether densely or sparsely inhabited, would be affected by this ride. This horseman reaps the victims of the big sword of the second horseman and the famines and food shortages of the third. He reaps his own harvest, too, from deadly plague and also a harvest from earthquakes, as described at Luke 21:10, 11.
28 Of current importance here is “deadly plague.” Following in the wake of the ravages of World War I, the Spanish flu reaped over 20 million human lives in just a few months of 1918-19. The only territory on earth to escape this scourge was the small island of St. Helena. In places where the population was decimated, funeral pyres were lit to burn the piles of bodies. And today there is the frightful incidence of heart disease and cancer, much of which is caused by tobacco pollution. In what was described as “the ugly decade” of the 1980’s, a way of life that is lawless by Bible standards added the scourge of AIDS to the “deadly plague.” In the year 2000, the U.S. surgeon general was reported as calling AIDS “probably the worst health epidemic the world has ever known.” He said that 52 million people around the world had contracted HIV/AIDS, and of them 20 million had died. How thankful Jehovah’s people are that the wise counsel of his Word keeps them away from fornication and misuse of blood, through which so many diseases are transmitted today!—Acts 15:28, 29; compare 1 Corinthians 6:9-11.
29 John’s vision mentions wild beasts as a fourth cause of untimely death. Indeed, the four things featured by the opening of the fourth seal—warfare, famine, disease, and wild beasts—were in ancient times viewed as predominant causes of untimely death. So they would foreshadow all causes of untimely death today. It is just as Jehovah warned Israel: “So, too, it will be when there will be my four injurious acts of judgment—sword and famine and injurious wild beast and pestilence—that I shall actually send upon Jerusalem in order to cut off from it earthling man and domestic animal.”—Ezekiel 14:21.
30 Death by wild beasts has seldom made headlines in modern times, though in tropical countries wild animals have steadily claimed victims. In the future, they may claim even more if lands become desolated because of warfare or people become too emaciated by famine to fight off hungry animals. Additionally, there are many humans today who, like unreasoning animals, display beastly dispositions quite contrary to those described at Isaiah 11:6-9. These people are largely responsible for the global expansion of sex-related crimes, murder, terrorism, and bombings in the modern world. (Compare Ezekiel 21:31; Romans 1:28-31; 2 Peter 2:12.) The fourth horseman reaps their victims too. Indeed, the main point of this prophetic scene appears to be that the rider of the pale horse harvests untimely death of mankind in many ways.
31 The information revealed by the opening of the first four seals reassures us because it teaches us not to despair at the warfare, hunger, disease, and other causes of untimely death that are so rampant today; neither should we lose hope because human leaders have failed to solve current problems. If world conditions make it evident that the riders of the red, black, and pale horses are abroad, do not forget that the Rider of the white horse was first to begin his ride. Jesus has become King, and he has already conquered to the extent of casting Satan out of the heavens. His further conquests have included his gathering out the remaining ones of the sons of spiritual Israel and the international great crowd, numbering into the millions, for survival through the great tribulation. (Revelation 7:4, 9, 14) His ride must continue until he completes his conquest.
32 The opening of each of the first four seals has been followed by the summons: “Come!” Each time, a horse and its rider came charging forth. Starting with the fifth seal, we no longer hear such a summons. But those horsemen are still riding, and they will continue at the gallop throughout the conclusion of the system of things. (Compare Matthew 28:20.) What other momentous events does Jesus reveal as he opens the remaining three seals? Some of the happenings are invisible to human eyes. Others, though visible, are yet future. Nevertheless, their fulfillment is certain. Let us see what they are.