SIEBENUNDFÜNFZIG Jahre sind seit der Zerstörung des Tempels Jehovas in Jerusalem vergangen. Belsazar und sein Vater, Nabonid, regieren gemeinsam das babylonische Weltreich, die dritte Weltmacht der biblischen Prophetie. Gottes Prophet Daniel befindet sich im Exil in Babylon. Im „dritten Jahr des Königtums Belsazars, des Königs“, läßt Jehova Daniel eine Vision haben, in der er bestimmte Einzelheiten der Wiederherstellung der wahren Anbetung offenbart (Daniel 8:1).
2Daniel war von der prophetischen Vision tief berührt, und sie ist für uns, die wir in der „Zeit des Endes“ leben, von großem Interesse. Der Engel Gabriel erklärt Daniel: „Siehe, ich lasse dich wissen, was im Schlußteil der Strafankündigung geschehen wird, denn es ist für die bestimmte Zeit des Endes“ (Daniel 8:16, 17, 19, 27). Betrachten wir also recht aufmerksam, was Daniel sah und was es für uns heute bedeutet.
EINWIDDERMITZWEIHÖRNERN
3Daniel schreibt: „Ich begann in der Vision zu sehen; und es geschah, während ich sah, daß ich in Susa, der Burg, war, die in Elam, dem Gerichtsbezirk, ist; und ich sah dann in der Vision, und ich selbst befand mich am Wasserlauf des Ulai“ (Daniel 8:2). Ob sich Daniel tatsächlich in Susa befand — in der Hauptstadt von Elam, die etwa 350 Kilometer östlich von Babylon lag — oder nur in der Vision dorthin versetzt wurde, wird nicht ausdrücklich gesagt.
4Daniel fährt fort: „Als ich meine Augen erhob, da sah ich, und siehe, ein Widder, der vor dem Wasserlauf stand, und er hatte zwei Hörner“ (Daniel 8:3a). Um wen es sich bei dem Widder handelt, bleibt für Daniel kein Geheimnis. Der Engel Gabriel sagt ihm später: „Der Widder, den du sahst, der die zwei Hörner hatte, steht für die Könige von Medien und Persien“ (Daniel 8:20). Die Meder kamen aus dem gebirgigen Hochland östlich von Assyrien, und die Perser führten ursprünglich vorwiegend ein Nomadenleben in der Gegend nördlich des Persischen Golfs. Als sich das Medo-Persische Reich ausdehnte, entwickelte seine Bevölkerung jedoch eine große Vorliebe für Luxus.
5Daniel berichtet: „Die beiden Hörner waren hoch, aber das eine war höher als das andere, und das höhere kam nachher empor“ (Daniel 8:3b). Das höhere Horn, das später emporkam, versinnbildlicht die Perser, während das andere Horn die Meder darstellt. Anfangs hatten die Meder die Vormachtstellung inne, doch im Jahre 550 v. u. Z. errang Cyrus, der Herrscher von Persien, einen leichten Sieg über den medischen König Astyages. Cyrus vereinigte beide Völker in Brauchtum und Recht, faßte sie zu einem Reich zusammen und fügte den von ihnen eroberten Gebieten noch weitere hinzu. Von da an hatte das Reich dualistischen Charakter.
DERWIDDERTUTSEHRGROSS
6Seine Beschreibung des Widders setzt Daniel folgendermaßen fort: „Ich sah den Widder gegen Westen und gegen Norden und gegen Süden stoßen, und keine wilden Tiere hielten vor ihm stand, und da war niemand, der irgendwie aus seiner Hand befreit hätte. Und er tat nach seinem Willen, und er tat sehr groß“ (Daniel 8:4).
7In der Vision, die Daniel zuvor gehabt hatte, war Babylon durch das wilde Tier dargestellt worden, das aus dem Meer heraufkam und einem Löwen glich, der die Flügel eines Adlers hatte (Daniel 7:4, 17). Dieses sinnbildliche Tier vermochte nicht, vor dem „Widder“, der in Daniels neuer Vision erschien, standzuhalten. Im Jahre 539 v. u. Z. wurde Babylon von Cyrus eingenommen. In den folgenden fast 50 Jahren konnten sich „keine wilden Tiere“ oder politischen Mächte gegen das Medo-Persische Reich — die vierte Weltmacht der biblischen Prophetie — erheben.
8Vom „Sonnenaufgang“ her — von Osten — stieß die medo-persische Weltmacht, wie es ihr gefiel, „gegen Westen und gegen Norden und gegen Süden“ (Jesaja 46:11). König Kambyses, der Cyrus dem Großen auf den Thron folgte, eroberte Ägypten. Sein Nachfolger war der Perserkönig Darius I., der 513 v. u. Z. westwärts zog, den Bosporus überquerte und in das europäische Gebiet von Thrakien einfiel, dessen Hauptstadt Byzanz (das heutige Istanbul) war. Im Jahre 508 v. u. Z. unterwarf er Thrakien, und 496 v. u. Z. eroberte er Makedonien. Somit hatte der medo-persische „Widder“ bis zur Zeit des Darius in drei Hauptrichtungen Gebiet erobert: im Norden Babylonien und Assyrien, im Westen Kleinasien und im Süden Ägypten.
9Die Bibel bestätigt die Größe des Medo-Persischen Reiches; sie bezeichnet Xerxes I., den Nachfolger des Darius, als „Ahasverus, der von Indien bis Äthiopien als König über hundertsiebenundzwanzig Gerichtsbezirke herrschte“ (Esther 1:1). Aber dieses Großreich mußte einem anderen weichen, und in dieser Hinsicht enthüllt Daniels Vision einige faszinierende Einzelheiten, die unseren Glauben an Gottes prophetisches Wort stärken sollten.
DERZIEGENBOCKSCHLÄGTDENWIDDERNIEDER
10Stellen wir uns vor, wie erstaunt Daniel über das ist, was er jetzt sieht. In dem Bericht heißt es: „Ich meinerseits gab weiter acht, und siehe, da war ein Ziegenbock, der vom Sonnenuntergang her über die Oberfläche der ganzen Erde kam, und er berührte die Erde nicht. Und was den Bock betrifft, da war ein auffälliges Horn zwischen seinen Augen. Und er kam weiter, bis zu dem Widder hin, der die zwei Hörner hatte, den ich vor dem Wasserlauf hatte stehen sehen; und er kam rennend auf ihn zu im Grimm seiner Kraft. Und ich sah ihn in enge Berührung mit dem Widder kommen, und er begann gegen ihn Erbitterung zu bekunden, und er ging daran, den Widder niederzuschlagen und seine zwei Hörner zu zerbrechen, und es erwies sich, daß keine Kraft in dem Widder war, um vor ihm standzuhalten. So warf er ihn zur Erde und zertrat ihn, und es erwies sich, daß der Widder niemand hatte, der ihn aus seiner Hand befreite“ (Daniel 8:5-7). Was bedeutet all das?
11Weder Daniel noch wir werden über die Bedeutung dieser Vision im unklaren gelassen. Der Engel Gabriel erklärt Daniel: „Der haarige Ziegenbock steht für den König von Griechenland; und was das große Horn betrifft, das zwischen seinen Augen war, es steht für den ersten König“ (Daniel 8:21). Im Jahre 336 v. u. Z. wurde der letzte König des Perserreiches gekrönt: Darius III. (Kodomannus). Im gleichen Jahr wurde in Makedonien Alexander König. Die Geschichte zeigt, daß sich Alexander der Große als der vorhergesagte erste „König von Griechenland“ erwies. Er rückte 334 v. u. Z. „vom Sonnenuntergang her“, das heißt von Westen, schnell vor. Als ob er ‘die Erde nicht berührte’, eroberte er Gebiete und schlug den „Widder“ nieder. So beendete Griechenland die nahezu 200jährige medo-persische Vorherrschaft und wurde die fünfte Weltmacht, die biblisch von Bedeutung war. Wie bemerkenswert sich doch Gottes Prophezeiung erfüllte!
12Aber Alexanders Macht sollte von kurzer Dauer sein. Aus der Vision geht des weiteren hervor: „Und der Ziegenbock seinerseits tat über die Maßen groß; aber sobald er mächtig wurde, wurde das große Horn zerbrochen, und es kamen dann auffälligerweise vier an seiner Stelle empor, nach den vier Winden der Himmel hin“ (Daniel 8:8). Gabriel erklärte die Prophezeiung wie folgt: „Daß eins zerbrochen worden war, so daß an seiner Stelle schließlich vier aufstanden: Da sind vier Königreiche aus seiner Nation, die aufstehen werden, aber nicht mit seiner Kraft“ (Daniel 8:22). Auf dem Höhepunkt seiner siegreichen Laufbahn wurde Alexander, wie vorhergesagt, „zerbrochen“, das heißt, er starb, und zwar im Alter von 32 Jahren. Sein Großreich wurde unter seine vier Heerführer aufgeteilt.
EINGEHEIMNISVOLLESKLEINESHORN
13Der folgende Teil der Vision erfaßt eine Zeitspanne von mehr als 2 200 Jahren, ja die Erfüllung erstreckt sich bis in unsere heutige Zeit. Daniel schreibt: „Aus einem von ihnen kam ein anderes Horn hervor, ein kleines, und es wurde ständig sehr viel größer nach Süden und nach Sonnenaufgang und nach der ‚Zierde‘ hin. Und es wurde ständig größer bis zum Heer der Himmel, so daß es einige vom Heer und einige von den Sternen zur Erde fallen ließ, und es zertrat sie dann. Und bis zum Fürsten des Heeres tat es groß, und das beständige Opfer wurde von ihm weggenommen, und die feste Stätte seines Heiligtums wurde niedergeworfen. Und ein Heer selbst wurde allmählich übergeben, zusammen mit dem beständigen Opfer, wegen der Übertretung; und es warf die Wahrheit fortgesetzt zur Erde, und es handelte und hatte Gelingen“ (Daniel 8:9-12).
14Damit wir die Bedeutung der eben zitierten Worte verstehen, müssen wir Gabriel, dem Engel Gottes, volle Aufmerksamkeit schenken. Nach dem Hinweis, daß aus dem Reich Alexanders vier Königreiche hervorgehen, sagt er: „Im Schlußteil ihres Königreiches, während die Übertreter ihre Taten zur Vollendung bringen, wird ein König aufstehen, der grimmigen Gesichts ist und doppelsinnige Reden versteht. Und seine Kraft soll mächtig werden, aber nicht durch seine eigene Kraft. Und auf verwunderliche Weise wird er Verderben verursachen, und er wird sich gewiß als erfolgreich erweisen und wirksam handeln. Und er wird tatsächlich Mächtige ins Verderben bringen, auch das aus den Heiligen bestehende Volk. Und seiner Einsicht gemäß wird er auch bestimmt Trug in seiner Hand gelingen lassen. Und in seinem Herzen wird er großtun, und während eines Zustands der Sorglosigkeit wird er viele ins Verderben bringen. Und gegen den Fürsten der Fürsten wird er aufstehen, aber ohne Hand wird er zerbrochen werden“ (Daniel 8:23-25).
15„Du deinerseits halte die Vision geheim, denn sie ist noch für viele Tage“, weist der Engel Daniel an (Daniel 8:26). Was in diesem Teil der Vision beschrieben wird, sollte sich erst nach „vielen Tagen“ ereignen, und Daniel sollte ‘die Vision geheimhalten’. Ihre Bedeutung blieb für Daniel anscheinend ein Geheimnis. Inzwischen sind diese „vielen Tage“ mit Sicherheit vergangen. Wir fragen daher: Was enthüllt die Weltgeschichte über die Erfüllung dieser prophetischen Vision?
DASKLEINEHORNERLANGTGROSSEMACHT
16Wie die Geschichte zeigt, war das kleine Horn ein Schößling eines der vier sinnbildlichen Hörner, und zwar des westlichsten. Dabei handelte es sich um das hellenistische Reich des Heerführers Kassander, bestehend aus Makedonien und Griechenland. Später wurde dieses Reich dem Reich des Heerführers Lysimachos einverleibt, des Königs von Thrakien und Kleinasien. Im 2. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung eroberte Rom diese westlichen Teile des hellenistischen Herrschaftsgebiets. Und im Jahre 30 v. u. Z. übernahm Rom alle hellenistischen Reiche und wurde selbst die sechste Weltmacht der biblischen Prophetie. Aber das römische Imperium war nicht das kleine Horn, das in Daniels Vision erschien, denn es bestand nicht bis zur „bestimmten Zeit des Endes“ (Daniel 8:19).
17Was bezeugt die Geschichte, um wen es sich bei dem aggressiven ‘König grimmigen Gesichts’ handelt? Im nordwestlichen Teil hatte das Römische Reich einen „Schößling“: Britannien. Bis zum Beginn des 5. Jahrhunderts u. Z. gab es in dem Gebiet des heutigen England römische Provinzen. Im Laufe der Zeit verfiel das Römische Reich; doch der Einfluß der griechisch-römischen Kultur blieb in Britannien ebenso bestehen wie in anderen Teilen Europas, die unter römischer Herrschaft gestanden hatten. „Als das Römische Reich zusammenbrach, trat die Kirche an seine Stelle“, schrieb der mexikanische Dichter und Schriftsteller Octavio Paz, der den Nobelpreis erhielt. Weiter führte er aus: „In Europa nährten sich zuerst die Kirchenväter und dann die großen Scholastiker des Mittelalters von den griechischen Philosophen.“ Bertrand Russell, Philosoph und Mathematiker des 20. Jahrhunderts, bemerkte: „Die Kultur des Abendlandes, welche aus griechischen Quellen hervorsprengt, beruht auf einer philosophischen und wissenschaftlichen Tradition, die in Milet [eine griechische Stadt in Kleinasien] vor zweieinhalb Jahrtausenden begann.“ Folglich könnte man sagen, daß das Britische Reich seine kulturellen Wurzeln im hellenistischen Reich Makedoniens und Griechenlands hatte.
18Im Jahre 1763 hatte das Britische Reich die Oberhand über seine einflußreichen Rivalen Spanien und Frankreich gewonnen. Von da an zeigte es sich als Herrin der Meere und als siebte Weltmacht der biblischen Prophetie. Selbst nachdem sich die 13 amerikanischen Kolonien 1776 von Britannien losgesagt und die Vereinigten Staaten von Amerika gegründet hatten, dehnte sich das Britische Reich weiter aus; es erstreckte sich schließlich über ein Viertel der Erdoberfläche und herrschte über ein Viertel der Erdbevölkerung. Noch mehr erstarkte die siebte Weltmacht, als sich die Vereinigten Staaten von Amerika mit Britannien verbündeten und so die anglo-amerikanische Doppelweltmacht entstand. Wirtschaftlich und militärisch war diese Macht tatsächlich zu einem ‘König grimmigen Gesichts’ geworden. Somit handelt es sich bei dem kleinen Horn, das in der „Zeit des Endes“ eine grimmige politische Macht wurde, um die anglo-amerikanische Weltmacht.
19Daniel sah, daß das kleine Horn „ständig sehr viel größer“ wurde nach der „Zierde“ hin (Daniel 8:9). Das Land der Verheißung, das Jehova seinem auserwählten Volk gegeben hatte, war so herrlich, daß es als „die Zierde von allen Ländern“, das heißt der ganzen Erde, bezeichnet wurde (Hesekiel 20:6, 15). Großbritannien nahm zwar am 9. Dezember 1917 Jerusalem ein, und der Völkerbund übertrug Großbritannien im Jahre 1920 das Mandat über Palästina, das erst am 14. Mai 1948 ablief. Aber die Vision hat prophetischen Charakter und enthält viele Sinnbilder. Außerdem versinnbildlicht die in der Vision erwähnte „Zierde“ nicht Jerusalem, sondern den Zustand, in dem sich das Volk auf der Erde befindet, das Gott zur Zeit der siebten Weltmacht als heilig betrachtet. Sehen wir uns an, wie die anglo-amerikanische Weltmacht versucht hat, die Heiligen zu bedrohen.
DIE„STÄTTESEINESHEILIGTUMS“NIEDERGEWORFEN
20Das kleine Horn „wurde ständig größer bis zum Heer der Himmel, so daß es einige vom Heer und einige von den Sternen zur Erde fallen ließ“. Gemäß der Erklärung des Engels handelt es sich bei dem „Heer der Himmel“ und den „Sternen“, die es herunterzuholen versucht, um „das aus den Heiligen bestehende Volk“ (Daniel 8:10, 24). Diese „Heiligen“ sind geistgesalbte Christen. Da sie durch den neuen Bund, der durch das vergossene Blut Jesu Christi wirksam wurde, in ein Verhältnis zu Gott gebracht worden sind, sind sie geheiligt, gereinigt und abgesondert, um ausschließlich Gott zu dienen (Hebräer 10:10; 13:20). Jehova hat sie zu Miterben seines Sohnes im himmlischen Erbe eingesetzt und betrachtet sie als heilig (Epheser 1:3, 11, 18-20). In Daniels Vision ist also mit dem „Heer der Himmel“ der Überrest der 144 000 „Heiligen“ auf der Erde gemeint, die mit dem Lamm im Himmel regieren werden (Offenbarung 14:1-5).
21Heute sind die Übriggebliebenen der 144 000 irdische Repräsentanten des „himmlischen Jerusalem“, des stadtgleichen Königreiches Gottes, und seiner Tempeleinrichtung (Hebräer 12:22, 28; 13:14). In diesem Sinne befinden sie sich an einer „heiligen Stätte“, die die siebte Weltmacht zu zertreten und zu verwüsten versucht (Daniel 8:13). Daniel nennt diese heilige Stätte auch „die feste Stätte seines [Jehovas] Heiligtums“ und sagt: „Das beständige Opfer wurde von ihm [Jehova] weggenommen, und die feste Stätte seines Heiligtums wurde niedergeworfen. Und ein Heer selbst wurde allmählich übergeben, zusammen mit dem beständigen Opfer, wegen der Übertretung; und es warf die Wahrheit fortgesetzt zur Erde, und es handelte und hatte Gelingen“ (Daniel 8:11, 12). Wie erfüllte sich das?
22Was widerfuhr Jehovas Zeugen im Zweiten Weltkrieg? Sie wurden heftig verfolgt. Es begann in den Ländern, die vom Nationalsozialismus und Faschismus beherrscht wurden. Doch bald wurde in dem gesamten ausgedehnten Herrschaftsbereich des ‘kleinen Horns, dessen Kraft mächtig wurde’, ‘die Wahrheit zur Erde geworfen’. Fast im ganzen britischen Commonwealth wurde das „Heer“ der Königreichsverkündiger verfolgt und das Predigen der „guten Botschaft“ verboten (Markus 13:10). Als diese Nationen Männer zum Militärdienst einzogen, lehnten sie es ab, Jehovas Zeugen als Diener Gottes freizustellen; sie zeigten keine Achtung vor deren theokratischer Ernennung zu Dienern Gottes. In den Vereinigten Staaten wurden Jehovas treue Diener mit Gewalttätigkeiten des Pöbels und anderen Demütigungen überhäuft. Die siebte Weltmacht versuchte gewissermaßen, das Opfer des Lobpreises — die „Frucht der Lippen“ — wegzunehmen, das Jehova als „beständiges Opfer“ und Bestandteil der Anbetung von seinem Volk regelmäßig dargebracht wurde (Hebräer 13:15). So beging diese Weltmacht die „Übertretung“, in den rechtmäßigen Herrschaftsbereich Gottes, des Höchsten, — „die feste Stätte seines Heiligtums“ — einzudringen.
23Dadurch, daß das kleine Horn die „Heiligen“ im Zweiten Weltkrieg verfolgte, tat es groß „bis zum Fürsten des Heeres“ oder, wie der Engel Gabriel sagte, stand es „gegen den Fürsten der Fürsten“ auf (Daniel 8:11, 25). Der Titel „Fürst der Fürsten“ bezieht sich ausschließlich auf Jehova Gott. Das hebräische Wort ßar, das mit „Fürst“ übersetzt wird, ist von einem Verb mit der Bedeutung „herrschen“ abgeleitet. Damit kann nicht nur der Sohn eines Königs oder ein Mitglied der Königsfamilie bezeichnet werden, sondern auch ein Haupt oder ein Oberster. Im Buch Daniel werden noch andere Engelfürsten erwähnt, zum Beispiel Michael. Gott ist der oberste all dieser Fürsten (Daniel 10:13, 21; vergleiche Psalm 83:18). Könnten wir uns vorstellen, daß jemand gegen Jehova aufsteht, gegen den Fürsten der Fürsten?
DIE„HEILIGESTÄTTE“INDENRECHTENZUSTANDGEBRACHT
24Niemand kann sich gegen den Fürsten der Fürsten erheben, auch kein König „grimmigen Gesichts“ wie die anglo-amerikanische Weltmacht! Die Versuche dieses Königs, das Heiligtum Gottes zu verwüsten, schlagen fehl. Nach einer Zeitspanne von „zweitausenddreihundert Abenden und Morgen“ wird, wie der Engelbote erklärt, „die heilige Stätte . . . gewiß in ihren rechten Zustand gebracht werden“ oder „siegreich hervorgehen“ (Daniel 8:13, 14; TheNewEnglishBible).
25Die 2 300 Tage sind eine prophetische Zeitspanne. Somit gilt hier das prophetische Jahr, das 360 Tage hat (Offenbarung 11:2, 3; 12:6, 14). Die 2 300 Tage würden also 6 Jahre, 4 Monate und 20 Tage ausmachen. In welche Zeit fielen sie? Nun, in den 1930er Jahren wurde Jehovas Volk in mehreren Ländern zunehmend verfolgt. Und im Zweiten Weltkrieg kam es in den Ländern der anglo-amerikanischen Doppelweltmacht zu heftiger Verfolgung. Wieso? Weil Jehovas Zeugen darauf bestanden, ‘Gott mehr zu gehorchen als den Menschen’ (Apostelgeschichte 5:29). Die 2 300 Tage müssen daher mit diesem Krieg in Zusammenhang stehen. Was kann über den Beginn und das Ende dieser prophetischen Zeitspanne gesagt werden?
26Wenn die „heilige Stätte“ wieder in den Zustand „gebracht“ würde, in dem sie sein sollte, dann müßten die 2 300 Tage von der Zeit an gezählt werden, als sie sich, vom Standpunkt Gottes aus gesehen, noch im „rechten Zustand“ befand. Dies war frühestens am 1. Juni 1938, als in der englischen Ausgabe des Wachtturms (deutsch: 1. Juli) der 1. Teil des Artikels „Organisation“ erschien. Der 2. Teil erschien in der englischen Ausgabe vom 15. Juni 1938 (deutsch: 15. Juli). Würden wir vom 1. oder 15. Juni 1938 auf dem hebräischen Kalender 2 300 Tage (6 Jahre, 4 Monate und 20 Tage) weiterzählen, dann kämen wir zum 8. oder 22. Oktober 1944. Am ersten Tag eines besonderen Kongresses, der am 30. September und 1. Oktober 1944 in Pittsburgh (Pennsylvanien, USA) stattfand, sprach der Präsident der Watch Tower Society über das Thema „Heutiges Anpassen an theokratische Richtlinien“. Am 2. Oktober wurde auf der jährlichen Mitgliederversammlung die Satzung der Gesellschaft geändert, damit sie der theokratischen Ordnung so weit entsprach, wie es das Gesetz zuließ. Es wurden genauere Erklärungen zu biblischen Anforderungen veröffentlicht, woraufhin die Versammlungen der Zeugen Jehovas bald in vollerem Maße theokratisch organisiert wurden.
27Während die 2 300 Tage im Zweiten Weltkrieg, der 1939 begonnen hatte, ihren Verlauf nahmen, war das Darbringen des „beständigen Opfers“ in Gottes Heiligtum wegen Verfolgung stark eingeschränkt. 1938 unterhielt die Watch Tower Society 39 Zweigbüros, die das Werk der Zeugen weltweit beaufsichtigten, doch 1943 gab es nur noch 21. Und die Zahl der Königreichsverkündiger nahm in jener Zeit nur geringfügig zu.
28Wie wir gesehen haben, bekräftigten Jehovas Zeugen in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs ihre Entschlossenheit, die Herrschaft Gottes zu verherrlichen, indem sie ihm als eine theokratische Organisation dienten. Zu diesem Zweck wurde 1944 mit einer Neuordnung ihres Werkes und des Aufbaus ihrer Leitung begonnen. Ja, die englische Wachtturm-Ausgabe vom 15. Oktober 1944 (deutsch: Oktober 1945) enthielt einen Artikel, der betitelt war: „Zum Schlußwerk organisiert“. Aus diesem und anderen Artikeln, die in jener Zeit erschienen und in denen der Dienst betont wurde, ging hervor, daß die 2 300 Tage zu Ende waren und daß die „heilige Stätte“ wieder in ihrem „rechten Zustand“ war.
29Die gemeinen Versuche des Feindes, die „heilige Stätte“ zu verwüsten und völlig zu vernichten, waren fehlgeschlagen. Die auf der Erde übriggebliebenen „Heiligen“ waren zusammen mit ihren Gefährten, der „großen Volksmenge“, tatsächlich als Sieger hervorgegangen (Offenbarung 7:9). Und im Heiligtum, das sich in seinem rechtmäßigen theokratischen Zustand befindet, wird jetzt weiterhin Jehova heiliger Dienst dargebracht.
30Die anglo-amerikanische Weltmacht hält immer noch ihre Stellung. „Aber ohne Hand wird er [der ‘König grimmigen Gesichts’] zerbrochen werden“, sagte der Engel Gabriel (Daniel 8:25). In Kürze wird die siebte Weltmacht der biblischen Prophetie — der ‘König grimmigen Gesichts’ — in Harmagedon zerbrochen werden, nicht durch Menschenhand, sondern durch eine übermenschliche Macht (Daniel 2:44; Offenbarung 16:14, 16). Wie begeisternd ist es doch, zu wissen, daß die Souveränität Jehovas, des Fürsten der Fürsten, dann gerechtfertigt sein wird!
FIFTY-SEVEN years have passed since the destruction of Jehovah’s temple in Jerusalem. Belshazzar and his father, Nabonidus, jointly rule the Babylonian Empire, the third world power of Bible prophecy. God’s prophet Daniel is exiled in Babylon. And during “the third year of the kingship of Belshazzar the king,” Jehovah sends Daniel a vision revealing certain details of the restoration of true worship.—Daniel 8:1.
2 The prophetic vision that Daniel saw had a profound effect on him and is of great interest to us living in “the time of the end.” The angel Gabriel tells Daniel: “Here I am causing you to know what will occur in the final part of the denunciation, because it is for the appointed time of the end.” (Daniel 8:16, 17, 19, 27) With keen interest, then, let us consider what Daniel saw and what it means for us today.
ARAMWITHTWOHORNS
3 “I began to see in the vision,” writes Daniel, “and it came about, while I was seeing, that I was in Shushan the castle, which is in Elam the jurisdictional district; and I proceeded to see in the vision, and I myself happened to be by the watercourse of Ulai.” (Daniel 8:2) Whether Daniel actually was in Shushan (Susa)—the capital of Elam, located some 220 miles [350km] east of Babylon—or was there only in a visionary way is not stated.
4 Daniel continues: “When I raised my eyes, then I saw, and, look! a ram standing before the watercourse, and it had two horns.” (Daniel 8:3a) The identity of the ram does not remain a mystery for Daniel. The angel Gabriel later states: “The ram that you saw possessing the two horns stands for the kings of Media and Persia.” (Daniel 8:20) The Medes came from the mountainous plateau to the east of Assyria, and the Persians originally led an often nomadic life in the region north of the Persian Gulf. As the Medo-Persian Empire grew, however, its inhabitants developed an outstanding taste for luxury.
5 “The two horns were tall,” reports Daniel, “but the one was taller than the other, and the taller was the one that came up afterward.” (Daniel 8:3b) The taller horn that came up later pictures the Persians, whereas the other horn represents the Medes. At first, the Medes were dominant. But in 550 B.C.E., Cyrus the ruler of Persia gained an easy victory over Median King Astyages. Cyrus combined the customs and laws of the two peoples, united their kingdoms, and expanded their conquests. From then on, the empire had a dual nature.
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6 Continuing his description of the ram, Daniel states: “I saw the ram making thrusts to the west and to the north and to the south, and no wild beasts kept standing before it, and there was no one doing any delivering out of its hand. And it did according to its will, and it put on great airs.”—Daniel 8:4.
7 In the preceding vision given to Daniel, Babylon had been pictured by the wild beast that came up out of the sea and that was like a lion having the wings of an eagle. (Daniel 7:4, 17) That symbolic beast proved to be unable to stand before “the ram” of this new vision. Babylon fell to Cyrus the Great in 539 B.C.E. For almost 50 years thereafter, “no wild beasts,” or political governments, were able to stand up against the Medo-Persian Empire—the fourth world power of Bible prophecy.
8 Coming from ‘the rising of the sun’—the east—the Medo-Persian World Power did as it pleased, making “thrusts to the west and to the north and to the south.” (Isaiah 46:11) King Cambyses II, who succeeded Cyrus the Great, conquered Egypt. His successor was Persian King Darius I, who moved westward across the straits of Bosporus in 513 B.C.E. and invaded the European territory of Thrace, the capital of which was Byzantium (now Istanbul). In the year 508 B.C.E., he subdued Thrace, and he conquered Macedonia in 496 B.C.E. Thus, by the time of Darius, the Medo-Persian “ram” had seized territory in three principal directions: north into Babylonia and Assyria, west through Asia Minor, and south into Egypt.
9 Testifying to the greatness of the Medo-Persian Empire, the Bible speaks of Darius’ successor, Xerxes I, as “the Ahasuerus who was ruling as king from India to Ethiopia, over a hundred and twenty-seven jurisdictional districts.” (Esther 1:1) But this great empire was to give way to another, and in this regard, Daniel’s vision reveals some intriguing details that should strengthen our faith in God’s prophetic word.
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10 Imagine Daniel’s astonishment at what he now sees. The account says: “I, for my part, kept on considering, and, look! there was a male of the goats coming from the sunset upon the surface of the whole earth, and it was not touching the earth. And as regards the he-goat, there was a conspicuous horn between its eyes. And it kept coming all the way to the ram possessing the two horns, which I had seen standing before the watercourse; and it came running toward it in its powerful rage. And I saw it coming into close touch with the ram, and it began showing bitterness toward it, and it proceeded to strike down the ram and to break its two horns, and there proved to be no power in the ram to stand before it. So it threw it to the earth and trampled it down, and the ram proved to have no deliverer out of its hand.” (Daniel 8:5-7) What does all of this mean?
11 Neither Daniel nor we are left to guess about the meaning of this vision. “The hairy he-goat stands for the king of Greece; and as for the great horn that was between its eyes, it stands for the first king,” the angel Gabriel informs Daniel. (Daniel 8:21) In 336 B.C.E., the last king of the Persian Empire, Darius III (Codommanus), was crowned. In that same year, Alexander became king in Macedonia. History shows that Alexander the Great proved to be the foretold first “king of Greece.” Starting “from the sunset,” or the west, in the year 334 B.C.E., Alexander moved quickly. As if “not touching the earth,” he conquered territories and struck down “the ram.” Ending the Medo-Persian dominion of nearly two centuries, Greece thus became the fifth world power of Biblical significance. What a remarkable fulfillment of divine prophecy!
12 But Alexander’s power was to be short-lived. The vision further reveals: “And the male of the goats, for its part, put on great airs to an extreme; but as soon as it became mighty, the great horn was broken, and there proceeded to come up conspicuously four instead of it, toward the four winds of the heavens.” (Daniel 8:8) Explaining the prophecy, Gabriel says: “That one having been broken, so that there were four that finally stood up instead of it, there are four kingdoms from his nation that will stand up, but not with his power.” (Daniel 8:22) As predicted, at the very height of his victorious career, Alexander was “broken,” or died, at the age of only 32. And his great empire eventually came to be divided among four of his generals.
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13 The next part of the vision spans more than 2,200 years, its fulfillment stretching into modern times. Daniel writes: “Out of one of them [the four horns] there came forth another horn, a small one, and it kept getting very much greater toward the south and toward the sunrising and toward the Decoration. And it kept getting greater all the way to the army of the heavens, so that it caused some of the army and some of the stars to fall to the earth, and it went trampling them down. And all the way to the Prince of the army it put on great airs, and from him the constant feature was taken away, and the established place of his sanctuary was thrown down. And an army itself was gradually given over, together with the constant feature, because of transgression; and it kept throwing truth to the earth, and it acted and had success.”—Daniel 8:9-12.
14 Before we can understand the meaning of the words just quoted, we must pay attention to God’s angel. After pointing to the coming to power of the four kingdoms from Alexander’s empire, the angel Gabriel says: “In the final part of their kingdom, as the transgressors act to a completion, there will stand up a king fierce in countenance and understanding ambiguous sayings. And his power must become mighty, but not by his own power. And in a wonderful way he will cause ruin, and he will certainly prove successful and do effectively. And he will actually bring mighty ones to ruin, also the people made up of the holy ones. And according to his insight he will also certainly cause deception to succeed in his hand. And in his heart he will put on great airs, and during a freedom from care he will bring many to ruin. And against the Prince of princes he will stand up, but it will be without hand that he will be broken.”—Daniel 8:23-25.
15 “You, for your part, keep secret the vision,” the angel tells Daniel, “because it is yet for many days.” (Daniel 8:26) The fulfillment of this part of the vision was not to occur for “many days,” and Daniel was to “keep secret the vision.” Its meaning apparently remained a mystery to Daniel. By now, however, those “many days” must surely have passed by. So we ask: ‘What does world history reveal regarding the fulfillment of this prophetic vision?’
THESMALLHORNBECOMESMIGHTYINPOWER
16 According to history, the small horn was an offshoot of one of the four symbolic horns—the one farthest to the west. This was the Hellenistic kingdom of General Cassander over Macedonia and Greece. Later, this kingdom was absorbed by the kingdom of General Lysimachus, the king of Thrace and Asia Minor. In the second century before our Common Era, these western sectors of the Hellenistic domain were conquered by Rome. And by the year 30 B.C.E., Rome took over all the Hellenistic kingdoms, making itself the sixth world power of Bible prophecy. But the Roman Empire was not the small horn of Daniel’s vision, for that empire did not continue till “the appointed time of the end.”—Daniel 8:19.
17 What, then, does history identify as that aggressive “king fierce in countenance”? Britain actually was a northwestern offshoot of the Roman Empire. Down till the early part of the fifth century C.E., there were Roman provinces in what is now Britain. In the course of time, the Roman Empire declined, but the influence of the Greco-Roman civilization continued in Britain and in other parts of Europe that had been under Roman dominion. “At the fall of the Roman Empire,” wrote Nobel Prize winning Mexican poet and author Octavio Paz, “the Church took its place.” He added: “The Church fathers, as well as the later scholars, grafted Greek philosophy onto Christian doctrine.” And the 20th-century philosopher and mathematician Bertrand Russell observed: “The civilization of the West, which has sprung from Greek sources, is based on a philosophic and scientific tradition that began in Miletus [a Greek city in Asia Minor] two and a half thousand years ago.” Thus, it could be said that the British Empire had its cultural roots in the Hellenistic kingdom of Macedonia and Greece.
18 By 1763 the British Empire had defeated her powerful rivals, Spain and France. From then on she demonstrated herself to be the mistress of the seas and the seventh world power of Bible prophecy. Even after the 13 American colonies broke away from Britain in 1776 to establish the United States of America, the British Empire grew to embrace a quarter of the earth’s surface and a quarter of its population. The seventh world power gained still greater strength when the United States of America collaborated with Britain to form the Anglo-American dual world power. Economically and militarily, this power had indeed become “a king fierce in countenance.” The small horn that became a fierce political power in the “time of the end,” then, is the Anglo-American World Power.
19 Daniel saw that the small horn “kept getting very much greater” toward “the Decoration.” (Daniel 8:9) The Promised Land, which Jehovah gave to his chosen people, was so beautiful that it was called “the decoration of all the lands,” that is, of the entire earth. (Ezekiel 20:6, 15) True, Britain did capture Jerusalem on December 9, 1917, and in the year 1920, the League of Nations assigned the mandate over Palestine to Great Britain, to continue until May 14, 1948. But the vision is prophetic, containing many symbols. And “the Decoration” mentioned in the vision symbolizes, not Jerusalem, but the earthly condition of the people whom God views as holy during the time of the seventh world power. Let us see how the Anglo-American World Power tries to threaten the holy ones.
“PLACEOFHISSANCTUARY”THROWNDOWN
20 The small horn “kept getting greater all the way to the army of the heavens, so that it caused some of the army and some of the stars to fall to the earth.” According to the angelic explanation, “the army of the heavens” and “the stars” that the small horn attempts to bring down are “the people made up of the holy ones.” (Daniel 8:10, 24) These “holy ones” are spirit-anointed Christians. Because of being brought into a relationship with God by means of the new covenant, made operative by the shed blood of Jesus Christ, they are sanctified, cleansed, and set apart for God’s exclusive service. (Hebrews 10:10; 13:20) Having assigned them as heirs with his Son in the heavenly inheritance, Jehovah views them as holy. (Ephesians 1:3, 11, 18-20) In Daniel’s vision, then, “the army of the heavens” refers to the remnant on earth of the 144,000 “holy ones,” who will reign in heaven with the Lamb.—Revelation 14:1-5.
21 Today the remaining ones of the 144,000 are earthly representatives of the “heavenly Jerusalem”—the citylike Kingdom of God—and its temple arrangement. (Hebrews 12:22, 28; 13:14) In this sense they occupy a “holy place” that the seventh world power tries to trample on and make desolate. (Daniel 8:13) Speaking of that holy place also as “the established place of [Jehovah’s] sanctuary,” Daniel says: “From him [Jehovah] the constant feature was taken away, and the established place of his sanctuary was thrown down. And an army itself was gradually given over, together with the constant feature, because of transgression; and it kept throwing truth to the earth, and it acted and had success.” (Daniel 8:11, 12) How was this fulfilled?
22 What was the experience of Jehovah’s Witnesses during World War II? They suffered intense persecution! It started in Nazi and Fascist countries. But soon ‘truth was being thrown to the earth’ throughout the vast domain of the ‘small horn whose power had become mighty.’ “The army” of Kingdom proclaimers and their work of preaching “the good news” were banned in almost all of the British Commonwealth. (Mark 13:10) When these nations conscripted their manpower, they refused to grant ministerial exemption to Jehovah’s Witnesses, showing no respect for their theocratic appointment as ministers of God. Mob violence and various indignities were experienced by Jehovah’s faithful servants in the United States. The seventh world power, in effect, tried to take away a sacrifice of praise—“the fruit of lips”—regularly offered to Jehovah by his people as “the constant feature” of their worship. (Hebrews 13:15) That world power thus committed the “transgression” of invading the rightful domain of the Most High God—“the established place of his sanctuary.”
23 By persecuting “the holy ones” during World War II, the small horn put on great airs “all the way to the Prince of the army.” Or, as the angel Gabriel states, it stood up “against the Prince of princes.” (Daniel 8:11, 25) The title “the Prince of princes” applies exclusively to Jehovah God. The Hebrew word sar, translated “prince,” is related to a verb meaning “exercise dominion.” In addition to referring to the son of a king or a person of royal rank, the word applies to a head, or a chief one. The book of Daniel mentions other angelic princes—for example, Michael. God is the Chief Prince of all such princes. (Daniel 10:13, 21; compare Psalm 83:18.) Can we imagine that anyone could stand up against Jehovah—the Prince of princes?
“HOLYPLACE”BROUGHTINTORIGHTCONDITION
24 No one can stand up against the Prince of princes—not even a king as “fierce in countenance” as the Anglo-American World Power! This king’s attempts to desolate God’s sanctuary do not succeed. After a period of “two thousand three hundred evenings and mornings,” says the angelic messenger, “the holy place will certainly be brought into its right condition,” or “shall emerge victorious.”—Daniel 8:13, 14; TheNewEnglishBible.
25 The 2,300 days constitute a prophetic period. Hence, a prophetic year of 360 days is involved. (Revelation 11:2, 3; 12:6, 14) This 2,300 days, then, would amount to 6 years, 4 months, and 20 days. When was this period? Well, in the 1930’s, God’s people began to experience increasing persecution in various countries. And during World War II, Jehovah’s Witnesses were fiercely persecuted in the lands of the Anglo-American dual world power. Why? Because of their insistence on ‘obeying God as ruler rather than men.’ (Acts 5:29) Therefore, the 2,300 days must be associated with that war. But what can be said about the beginning and the end of this prophetic period?
26 For “the holy place” to be “brought,” or restored, to what it should be, the 2,300 days must have begun when it previously was in the “right condition” from God’s standpoint. At the earliest, this was on June 1, 1938, when TheWatchtower published part 1 of the article “Organization.” Part 2 appeared in the issue of June 15, 1938. Counting 2,300 days (6 years, 4 months, and 20 days on the Hebrew calendar) from June 1 or 15, 1938, brings us to October 8 or 22, 1944. On the first day of a special assembly held at Pittsburgh, Pennsylvania, U.S.A., on September 30 and October 1, 1944, the Watch Tower Society’s president spoke on the subject “The Theocratic Alignment Today.” At the annual corporate meeting on October 2, the Society’s charter was amended in an effort to bring it as close to a theocratic arrangement as the law would allow. With the publication of clarified Biblical requirements, theocratic organization was soon more fully installed in the congregations of Jehovah’s Witnesses.
27 While the 2,300 days ran their course during World War II, which began in 1939, the offering of “the constant feature” at God’s sanctuary was severely restricted because of persecution. In 1938 the Watch Tower Society had 39 branches supervising the work of the Witnesses worldwide, but by 1943 there were only 21. Increases in the number of Kingdom proclaimers were also small during that period.
28 As we have noted, during the closing months of World War II, Jehovah’s Witnesses reaffirmed their determination to magnify God’s rulership by serving him as a theocratic organization. It was with this objective that the rearrangement of their work and governing structure was initiated in 1944. In fact, TheWatchtower of October 15, 1944, contained an article entitled “Organized for Final Work.” It and other service-oriented articles of the same period indicated that the 2,300 days had ended and that “the holy place” was again in its “right condition.”
29 The enemy’s vicious attempts to desolate and destroy “the holy place” had failed completely. Indeed, the remaining “holy ones” on earth, along with their companions of the “great crowd,” had come off victorious. (Revelation 7:9) And the sanctuary, in its rightful theocratic state, now continues to render sacred service to Jehovah.
30 The Anglo-American World Power still holds its position. “But it will be without hand that he will be broken,” said the angel Gabriel. (Daniel 8:25) Very soon, this seventh world power of Bible prophecy—this “king fierce in countenance”—will be broken, not by human hands, but by superhuman power at Armageddon. (Daniel 2:44; Revelation 16:14, 16) How thrilling it is to know that the sovereignty of Jehovah God, the Prince of princes, will then be vindicated!
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Kapitel zehn
Wer kann dem Fürsten der Fürsten widerstehen?
SIEBENUNDFÜNFZIG Jahre sind seit der Zerstörung des Tempels Jehovas in Jerusalem vergangen. Belsazar und sein Vater, Nabonid, regieren gemeinsam das babylonische Weltreich, die dritte Weltmacht der biblischen Prophetie. Gottes Prophet Daniel befindet sich im Exil in Babylon. Im „dritten Jahr des Königtums Belsazars, des Königs“, läßt Jehova Daniel eine Vision haben, in der er bestimmte Einzelheiten der Wiederherstellung der wahren Anbetung offenbart (Daniel 8:1).
2Daniel war von der prophetischen Vision tief berührt, und sie ist für uns, die wir in der „Zeit des Endes“ leben, von großem Interesse. Der Engel Gabriel erklärt Daniel: „Siehe, ich lasse dich wissen, was im Schlußteil der Strafankündigung geschehen wird, denn es ist für die bestimmte Zeit des Endes“ (Daniel 8:16, 17, 19, 27). Betrachten wir also recht aufmerksam, was Daniel sah und was es für uns heute bedeutet.
EIN WIDDER MIT ZWEI HÖRNERN
3Daniel schreibt: „Ich begann in der Vision zu sehen; und es geschah, während ich sah, daß ich in Susa, der Burg, war, die in Elam, dem Gerichtsbezirk, ist; und ich sah dann in der Vision, und ich selbst befand mich am Wasserlauf des Ulai“ (Daniel 8:2). Ob sich Daniel tatsächlich in Susa befand — in der Hauptstadt von Elam, die etwa 350 Kilometer östlich von Babylon lag — oder nur in der Vision dorthin versetzt wurde, wird nicht ausdrücklich gesagt.
4Daniel fährt fort: „Als ich meine Augen erhob, da sah ich, und siehe, ein Widder, der vor dem Wasserlauf stand, und er hatte zwei Hörner“ (Daniel 8:3a). Um wen es sich bei dem Widder handelt, bleibt für Daniel kein Geheimnis. Der Engel Gabriel sagt ihm später: „Der Widder, den du sahst, der die zwei Hörner hatte, steht für die Könige von Medien und Persien“ (Daniel 8:20). Die Meder kamen aus dem gebirgigen Hochland östlich von Assyrien, und die Perser führten ursprünglich vorwiegend ein Nomadenleben in der Gegend nördlich des Persischen Golfs. Als sich das Medo-Persische Reich ausdehnte, entwickelte seine Bevölkerung jedoch eine große Vorliebe für Luxus.
5Daniel berichtet: „Die beiden Hörner waren hoch, aber das eine war höher als das andere, und das höhere kam nachher empor“ (Daniel 8:3b). Das höhere Horn, das später emporkam, versinnbildlicht die Perser, während das andere Horn die Meder darstellt. Anfangs hatten die Meder die Vormachtstellung inne, doch im Jahre 550 v. u. Z. errang Cyrus, der Herrscher von Persien, einen leichten Sieg über den medischen König Astyages. Cyrus vereinigte beide Völker in Brauchtum und Recht, faßte sie zu einem Reich zusammen und fügte den von ihnen eroberten Gebieten noch weitere hinzu. Von da an hatte das Reich dualistischen Charakter.
DER WIDDER TUT SEHR GROSS
6Seine Beschreibung des Widders setzt Daniel folgendermaßen fort: „Ich sah den Widder gegen Westen und gegen Norden und gegen Süden stoßen, und keine wilden Tiere hielten vor ihm stand, und da war niemand, der irgendwie aus seiner Hand befreit hätte. Und er tat nach seinem Willen, und er tat sehr groß“ (Daniel 8:4).
7In der Vision, die Daniel zuvor gehabt hatte, war Babylon durch das wilde Tier dargestellt worden, das aus dem Meer heraufkam und einem Löwen glich, der die Flügel eines Adlers hatte (Daniel 7:4, 17). Dieses sinnbildliche Tier vermochte nicht, vor dem „Widder“, der in Daniels neuer Vision erschien, standzuhalten. Im Jahre 539 v. u. Z. wurde Babylon von Cyrus eingenommen. In den folgenden fast 50 Jahren konnten sich „keine wilden Tiere“ oder politischen Mächte gegen das Medo-Persische Reich — die vierte Weltmacht der biblischen Prophetie — erheben.
8Vom „Sonnenaufgang“ her — von Osten — stieß die medo-persische Weltmacht, wie es ihr gefiel, „gegen Westen und gegen Norden und gegen Süden“ (Jesaja 46:11). König Kambyses, der Cyrus dem Großen auf den Thron folgte, eroberte Ägypten. Sein Nachfolger war der Perserkönig Darius I., der 513 v. u. Z. westwärts zog, den Bosporus überquerte und in das europäische Gebiet von Thrakien einfiel, dessen Hauptstadt Byzanz (das heutige Istanbul) war. Im Jahre 508 v. u. Z. unterwarf er Thrakien, und 496 v. u. Z. eroberte er Makedonien. Somit hatte der medo-persische „Widder“ bis zur Zeit des Darius in drei Hauptrichtungen Gebiet erobert: im Norden Babylonien und Assyrien, im Westen Kleinasien und im Süden Ägypten.
9Die Bibel bestätigt die Größe des Medo-Persischen Reiches; sie bezeichnet Xerxes I., den Nachfolger des Darius, als „Ahasverus, der von Indien bis Äthiopien als König über hundertsiebenundzwanzig Gerichtsbezirke herrschte“ (Esther 1:1). Aber dieses Großreich mußte einem anderen weichen, und in dieser Hinsicht enthüllt Daniels Vision einige faszinierende Einzelheiten, die unseren Glauben an Gottes prophetisches Wort stärken sollten.
DER ZIEGENBOCK SCHLÄGT DEN WIDDER NIEDER
10Stellen wir uns vor, wie erstaunt Daniel über das ist, was er jetzt sieht. In dem Bericht heißt es: „Ich meinerseits gab weiter acht, und siehe, da war ein Ziegenbock, der vom Sonnenuntergang her über die Oberfläche der ganzen Erde kam, und er berührte die Erde nicht. Und was den Bock betrifft, da war ein auffälliges Horn zwischen seinen Augen. Und er kam weiter, bis zu dem Widder hin, der die zwei Hörner hatte, den ich vor dem Wasserlauf hatte stehen sehen; und er kam rennend auf ihn zu im Grimm seiner Kraft. Und ich sah ihn in enge Berührung mit dem Widder kommen, und er begann gegen ihn Erbitterung zu bekunden, und er ging daran, den Widder niederzuschlagen und seine zwei Hörner zu zerbrechen, und es erwies sich, daß keine Kraft in dem Widder war, um vor ihm standzuhalten. So warf er ihn zur Erde und zertrat ihn, und es erwies sich, daß der Widder niemand hatte, der ihn aus seiner Hand befreite“ (Daniel 8:5-7). Was bedeutet all das?
11Weder Daniel noch wir werden über die Bedeutung dieser Vision im unklaren gelassen. Der Engel Gabriel erklärt Daniel: „Der haarige Ziegenbock steht für den König von Griechenland; und was das große Horn betrifft, das zwischen seinen Augen war, es steht für den ersten König“ (Daniel 8:21). Im Jahre 336 v. u. Z. wurde der letzte König des Perserreiches gekrönt: Darius III. (Kodomannus). Im gleichen Jahr wurde in Makedonien Alexander König. Die Geschichte zeigt, daß sich Alexander der Große als der vorhergesagte erste „König von Griechenland“ erwies. Er rückte 334 v. u. Z. „vom Sonnenuntergang her“, das heißt von Westen, schnell vor. Als ob er ‘die Erde nicht berührte’, eroberte er Gebiete und schlug den „Widder“ nieder. So beendete Griechenland die nahezu 200jährige medo-persische Vorherrschaft und wurde die fünfte Weltmacht, die biblisch von Bedeutung war. Wie bemerkenswert sich doch Gottes Prophezeiung erfüllte!
12Aber Alexanders Macht sollte von kurzer Dauer sein. Aus der Vision geht des weiteren hervor: „Und der Ziegenbock seinerseits tat über die Maßen groß; aber sobald er mächtig wurde, wurde das große Horn zerbrochen, und es kamen dann auffälligerweise vier an seiner Stelle empor, nach den vier Winden der Himmel hin“ (Daniel 8:8). Gabriel erklärte die Prophezeiung wie folgt: „Daß eins zerbrochen worden war, so daß an seiner Stelle schließlich vier aufstanden: Da sind vier Königreiche aus seiner Nation, die aufstehen werden, aber nicht mit seiner Kraft“ (Daniel 8:22). Auf dem Höhepunkt seiner siegreichen Laufbahn wurde Alexander, wie vorhergesagt, „zerbrochen“, das heißt, er starb, und zwar im Alter von 32 Jahren. Sein Großreich wurde unter seine vier Heerführer aufgeteilt.
EIN GEHEIMNISVOLLES KLEINES HORN
13Der folgende Teil der Vision erfaßt eine Zeitspanne von mehr als 2 200 Jahren, ja die Erfüllung erstreckt sich bis in unsere heutige Zeit. Daniel schreibt: „Aus einem von ihnen kam ein anderes Horn hervor, ein kleines, und es wurde ständig sehr viel größer nach Süden und nach Sonnenaufgang und nach der ‚Zierde‘ hin. Und es wurde ständig größer bis zum Heer der Himmel, so daß es einige vom Heer und einige von den Sternen zur Erde fallen ließ, und es zertrat sie dann. Und bis zum Fürsten des Heeres tat es groß, und das beständige Opfer wurde von ihm weggenommen, und die feste Stätte seines Heiligtums wurde niedergeworfen. Und ein Heer selbst wurde allmählich übergeben, zusammen mit dem beständigen Opfer, wegen der Übertretung; und es warf die Wahrheit fortgesetzt zur Erde, und es handelte und hatte Gelingen“ (Daniel 8:9-12).
14Damit wir die Bedeutung der eben zitierten Worte verstehen, müssen wir Gabriel, dem Engel Gottes, volle Aufmerksamkeit schenken. Nach dem Hinweis, daß aus dem Reich Alexanders vier Königreiche hervorgehen, sagt er: „Im Schlußteil ihres Königreiches, während die Übertreter ihre Taten zur Vollendung bringen, wird ein König aufstehen, der grimmigen Gesichts ist und doppelsinnige Reden versteht. Und seine Kraft soll mächtig werden, aber nicht durch seine eigene Kraft. Und auf verwunderliche Weise wird er Verderben verursachen, und er wird sich gewiß als erfolgreich erweisen und wirksam handeln. Und er wird tatsächlich Mächtige ins Verderben bringen, auch das aus den Heiligen bestehende Volk. Und seiner Einsicht gemäß wird er auch bestimmt Trug in seiner Hand gelingen lassen. Und in seinem Herzen wird er großtun, und während eines Zustands der Sorglosigkeit wird er viele ins Verderben bringen. Und gegen den Fürsten der Fürsten wird er aufstehen, aber ohne Hand wird er zerbrochen werden“ (Daniel 8:23-25).
15„Du deinerseits halte die Vision geheim, denn sie ist noch für viele Tage“, weist der Engel Daniel an (Daniel 8:26). Was in diesem Teil der Vision beschrieben wird, sollte sich erst nach „vielen Tagen“ ereignen, und Daniel sollte ‘die Vision geheimhalten’. Ihre Bedeutung blieb für Daniel anscheinend ein Geheimnis. Inzwischen sind diese „vielen Tage“ mit Sicherheit vergangen. Wir fragen daher: Was enthüllt die Weltgeschichte über die Erfüllung dieser prophetischen Vision?
DAS KLEINE HORN ERLANGT GROSSE MACHT
16Wie die Geschichte zeigt, war das kleine Horn ein Schößling eines der vier sinnbildlichen Hörner, und zwar des westlichsten. Dabei handelte es sich um das hellenistische Reich des Heerführers Kassander, bestehend aus Makedonien und Griechenland. Später wurde dieses Reich dem Reich des Heerführers Lysimachos einverleibt, des Königs von Thrakien und Kleinasien. Im 2. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung eroberte Rom diese westlichen Teile des hellenistischen Herrschaftsgebiets. Und im Jahre 30 v. u. Z. übernahm Rom alle hellenistischen Reiche und wurde selbst die sechste Weltmacht der biblischen Prophetie. Aber das römische Imperium war nicht das kleine Horn, das in Daniels Vision erschien, denn es bestand nicht bis zur „bestimmten Zeit des Endes“ (Daniel 8:19).
17Was bezeugt die Geschichte, um wen es sich bei dem aggressiven ‘König grimmigen Gesichts’ handelt? Im nordwestlichen Teil hatte das Römische Reich einen „Schößling“: Britannien. Bis zum Beginn des 5. Jahrhunderts u. Z. gab es in dem Gebiet des heutigen England römische Provinzen. Im Laufe der Zeit verfiel das Römische Reich; doch der Einfluß der griechisch-römischen Kultur blieb in Britannien ebenso bestehen wie in anderen Teilen Europas, die unter römischer Herrschaft gestanden hatten. „Als das Römische Reich zusammenbrach, trat die Kirche an seine Stelle“, schrieb der mexikanische Dichter und Schriftsteller Octavio Paz, der den Nobelpreis erhielt. Weiter führte er aus: „In Europa nährten sich zuerst die Kirchenväter und dann die großen Scholastiker des Mittelalters von den griechischen Philosophen.“ Bertrand Russell, Philosoph und Mathematiker des 20. Jahrhunderts, bemerkte: „Die Kultur des Abendlandes, welche aus griechischen Quellen hervorsprengt, beruht auf einer philosophischen und wissenschaftlichen Tradition, die in Milet [eine griechische Stadt in Kleinasien] vor zweieinhalb Jahrtausenden begann.“ Folglich könnte man sagen, daß das Britische Reich seine kulturellen Wurzeln im hellenistischen Reich Makedoniens und Griechenlands hatte.
18Im Jahre 1763 hatte das Britische Reich die Oberhand über seine einflußreichen Rivalen Spanien und Frankreich gewonnen. Von da an zeigte es sich als Herrin der Meere und als siebte Weltmacht der biblischen Prophetie. Selbst nachdem sich die 13 amerikanischen Kolonien 1776 von Britannien losgesagt und die Vereinigten Staaten von Amerika gegründet hatten, dehnte sich das Britische Reich weiter aus; es erstreckte sich schließlich über ein Viertel der Erdoberfläche und herrschte über ein Viertel der Erdbevölkerung. Noch mehr erstarkte die siebte Weltmacht, als sich die Vereinigten Staaten von Amerika mit Britannien verbündeten und so die anglo-amerikanische Doppelweltmacht entstand. Wirtschaftlich und militärisch war diese Macht tatsächlich zu einem ‘König grimmigen Gesichts’ geworden. Somit handelt es sich bei dem kleinen Horn, das in der „Zeit des Endes“ eine grimmige politische Macht wurde, um die anglo-amerikanische Weltmacht.
19Daniel sah, daß das kleine Horn „ständig sehr viel größer“ wurde nach der „Zierde“ hin (Daniel 8:9). Das Land der Verheißung, das Jehova seinem auserwählten Volk gegeben hatte, war so herrlich, daß es als „die Zierde von allen Ländern“, das heißt der ganzen Erde, bezeichnet wurde (Hesekiel 20:6, 15). Großbritannien nahm zwar am 9. Dezember 1917 Jerusalem ein, und der Völkerbund übertrug Großbritannien im Jahre 1920 das Mandat über Palästina, das erst am 14. Mai 1948 ablief. Aber die Vision hat prophetischen Charakter und enthält viele Sinnbilder. Außerdem versinnbildlicht die in der Vision erwähnte „Zierde“ nicht Jerusalem, sondern den Zustand, in dem sich das Volk auf der Erde befindet, das Gott zur Zeit der siebten Weltmacht als heilig betrachtet. Sehen wir uns an, wie die anglo-amerikanische Weltmacht versucht hat, die Heiligen zu bedrohen.
DIE „STÄTTE SEINES HEILIGTUMS“ NIEDERGEWORFEN
20Das kleine Horn „wurde ständig größer bis zum Heer der Himmel, so daß es einige vom Heer und einige von den Sternen zur Erde fallen ließ“. Gemäß der Erklärung des Engels handelt es sich bei dem „Heer der Himmel“ und den „Sternen“, die es herunterzuholen versucht, um „das aus den Heiligen bestehende Volk“ (Daniel 8:10, 24). Diese „Heiligen“ sind geistgesalbte Christen. Da sie durch den neuen Bund, der durch das vergossene Blut Jesu Christi wirksam wurde, in ein Verhältnis zu Gott gebracht worden sind, sind sie geheiligt, gereinigt und abgesondert, um ausschließlich Gott zu dienen (Hebräer 10:10; 13:20). Jehova hat sie zu Miterben seines Sohnes im himmlischen Erbe eingesetzt und betrachtet sie als heilig (Epheser 1:3, 11, 18-20). In Daniels Vision ist also mit dem „Heer der Himmel“ der Überrest der 144 000 „Heiligen“ auf der Erde gemeint, die mit dem Lamm im Himmel regieren werden (Offenbarung 14:1-5).
21Heute sind die Übriggebliebenen der 144 000 irdische Repräsentanten des „himmlischen Jerusalem“, des stadtgleichen Königreiches Gottes, und seiner Tempeleinrichtung (Hebräer 12:22, 28; 13:14). In diesem Sinne befinden sie sich an einer „heiligen Stätte“, die die siebte Weltmacht zu zertreten und zu verwüsten versucht (Daniel 8:13). Daniel nennt diese heilige Stätte auch „die feste Stätte seines [Jehovas] Heiligtums“ und sagt: „Das beständige Opfer wurde von ihm [Jehova] weggenommen, und die feste Stätte seines Heiligtums wurde niedergeworfen. Und ein Heer selbst wurde allmählich übergeben, zusammen mit dem beständigen Opfer, wegen der Übertretung; und es warf die Wahrheit fortgesetzt zur Erde, und es handelte und hatte Gelingen“ (Daniel 8:11, 12). Wie erfüllte sich das?
22Was widerfuhr Jehovas Zeugen im Zweiten Weltkrieg? Sie wurden heftig verfolgt. Es begann in den Ländern, die vom Nationalsozialismus und Faschismus beherrscht wurden. Doch bald wurde in dem gesamten ausgedehnten Herrschaftsbereich des ‘kleinen Horns, dessen Kraft mächtig wurde’, ‘die Wahrheit zur Erde geworfen’. Fast im ganzen britischen Commonwealth wurde das „Heer“ der Königreichsverkündiger verfolgt und das Predigen der „guten Botschaft“ verboten (Markus 13:10). Als diese Nationen Männer zum Militärdienst einzogen, lehnten sie es ab, Jehovas Zeugen als Diener Gottes freizustellen; sie zeigten keine Achtung vor deren theokratischer Ernennung zu Dienern Gottes. In den Vereinigten Staaten wurden Jehovas treue Diener mit Gewalttätigkeiten des Pöbels und anderen Demütigungen überhäuft. Die siebte Weltmacht versuchte gewissermaßen, das Opfer des Lobpreises — die „Frucht der Lippen“ — wegzunehmen, das Jehova als „beständiges Opfer“ und Bestandteil der Anbetung von seinem Volk regelmäßig dargebracht wurde (Hebräer 13:15). So beging diese Weltmacht die „Übertretung“, in den rechtmäßigen Herrschaftsbereich Gottes, des Höchsten, — „die feste Stätte seines Heiligtums“ — einzudringen.
23Dadurch, daß das kleine Horn die „Heiligen“ im Zweiten Weltkrieg verfolgte, tat es groß „bis zum Fürsten des Heeres“ oder, wie der Engel Gabriel sagte, stand es „gegen den Fürsten der Fürsten“ auf (Daniel 8:11, 25). Der Titel „Fürst der Fürsten“ bezieht sich ausschließlich auf Jehova Gott. Das hebräische Wort ßar, das mit „Fürst“ übersetzt wird, ist von einem Verb mit der Bedeutung „herrschen“ abgeleitet. Damit kann nicht nur der Sohn eines Königs oder ein Mitglied der Königsfamilie bezeichnet werden, sondern auch ein Haupt oder ein Oberster. Im Buch Daniel werden noch andere Engelfürsten erwähnt, zum Beispiel Michael. Gott ist der oberste all dieser Fürsten (Daniel 10:13, 21; vergleiche Psalm 83:18). Könnten wir uns vorstellen, daß jemand gegen Jehova aufsteht, gegen den Fürsten der Fürsten?
DIE „HEILIGE STÄTTE“ IN DEN RECHTEN ZUSTAND GEBRACHT
24Niemand kann sich gegen den Fürsten der Fürsten erheben, auch kein König „grimmigen Gesichts“ wie die anglo-amerikanische Weltmacht! Die Versuche dieses Königs, das Heiligtum Gottes zu verwüsten, schlagen fehl. Nach einer Zeitspanne von „zweitausenddreihundert Abenden und Morgen“ wird, wie der Engelbote erklärt, „die heilige Stätte . . . gewiß in ihren rechten Zustand gebracht werden“ oder „siegreich hervorgehen“ (Daniel 8:13, 14; The New English Bible).
25Die 2 300 Tage sind eine prophetische Zeitspanne. Somit gilt hier das prophetische Jahr, das 360 Tage hat (Offenbarung 11:2, 3; 12:6, 14). Die 2 300 Tage würden also 6 Jahre, 4 Monate und 20 Tage ausmachen. In welche Zeit fielen sie? Nun, in den 1930er Jahren wurde Jehovas Volk in mehreren Ländern zunehmend verfolgt. Und im Zweiten Weltkrieg kam es in den Ländern der anglo-amerikanischen Doppelweltmacht zu heftiger Verfolgung. Wieso? Weil Jehovas Zeugen darauf bestanden, ‘Gott mehr zu gehorchen als den Menschen’ (Apostelgeschichte 5:29). Die 2 300 Tage müssen daher mit diesem Krieg in Zusammenhang stehen. Was kann über den Beginn und das Ende dieser prophetischen Zeitspanne gesagt werden?
26Wenn die „heilige Stätte“ wieder in den Zustand „gebracht“ würde, in dem sie sein sollte, dann müßten die 2 300 Tage von der Zeit an gezählt werden, als sie sich, vom Standpunkt Gottes aus gesehen, noch im „rechten Zustand“ befand. Dies war frühestens am 1. Juni 1938, als in der englischen Ausgabe des Wachtturms (deutsch: 1. Juli) der 1. Teil des Artikels „Organisation“ erschien. Der 2. Teil erschien in der englischen Ausgabe vom 15. Juni 1938 (deutsch: 15. Juli). Würden wir vom 1. oder 15. Juni 1938 auf dem hebräischen Kalender 2 300 Tage (6 Jahre, 4 Monate und 20 Tage) weiterzählen, dann kämen wir zum 8. oder 22. Oktober 1944. Am ersten Tag eines besonderen Kongresses, der am 30. September und 1. Oktober 1944 in Pittsburgh (Pennsylvanien, USA) stattfand, sprach der Präsident der Watch Tower Society über das Thema „Heutiges Anpassen an theokratische Richtlinien“. Am 2. Oktober wurde auf der jährlichen Mitgliederversammlung die Satzung der Gesellschaft geändert, damit sie der theokratischen Ordnung so weit entsprach, wie es das Gesetz zuließ. Es wurden genauere Erklärungen zu biblischen Anforderungen veröffentlicht, woraufhin die Versammlungen der Zeugen Jehovas bald in vollerem Maße theokratisch organisiert wurden.
27Während die 2 300 Tage im Zweiten Weltkrieg, der 1939 begonnen hatte, ihren Verlauf nahmen, war das Darbringen des „beständigen Opfers“ in Gottes Heiligtum wegen Verfolgung stark eingeschränkt. 1938 unterhielt die Watch Tower Society 39 Zweigbüros, die das Werk der Zeugen weltweit beaufsichtigten, doch 1943 gab es nur noch 21. Und die Zahl der Königreichsverkündiger nahm in jener Zeit nur geringfügig zu.
28Wie wir gesehen haben, bekräftigten Jehovas Zeugen in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs ihre Entschlossenheit, die Herrschaft Gottes zu verherrlichen, indem sie ihm als eine theokratische Organisation dienten. Zu diesem Zweck wurde 1944 mit einer Neuordnung ihres Werkes und des Aufbaus ihrer Leitung begonnen. Ja, die englische Wachtturm-Ausgabe vom 15. Oktober 1944 (deutsch: Oktober 1945) enthielt einen Artikel, der betitelt war: „Zum Schlußwerk organisiert“. Aus diesem und anderen Artikeln, die in jener Zeit erschienen und in denen der Dienst betont wurde, ging hervor, daß die 2 300 Tage zu Ende waren und daß die „heilige Stätte“ wieder in ihrem „rechten Zustand“ war.
29Die gemeinen Versuche des Feindes, die „heilige Stätte“ zu verwüsten und völlig zu vernichten, waren fehlgeschlagen. Die auf der Erde übriggebliebenen „Heiligen“ waren zusammen mit ihren Gefährten, der „großen Volksmenge“, tatsächlich als Sieger hervorgegangen (Offenbarung 7:9). Und im Heiligtum, das sich in seinem rechtmäßigen theokratischen Zustand befindet, wird jetzt weiterhin Jehova heiliger Dienst dargebracht.
30Die anglo-amerikanische Weltmacht hält immer noch ihre Stellung. „Aber ohne Hand wird er [der ‘König grimmigen Gesichts’] zerbrochen werden“, sagte der Engel Gabriel (Daniel 8:25). In Kürze wird die siebte Weltmacht der biblischen Prophetie — der ‘König grimmigen Gesichts’ — in Harmagedon zerbrochen werden, nicht durch Menschenhand, sondern durch eine übermenschliche Macht (Daniel 2:44; Offenbarung 16:14, 16). Wie begeisternd ist es doch, zu wissen, daß die Souveränität Jehovas, des Fürsten der Fürsten, dann gerechtfertigt sein wird!
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Chapter Ten
Who Can Stand Against the Prince of Princes?
FIFTY-SEVEN years have passed since the destruction of Jehovah’s temple in Jerusalem. Belshazzar and his father, Nabonidus, jointly rule the Babylonian Empire, the third world power of Bible prophecy. God’s prophet Daniel is exiled in Babylon. And during “the third year of the kingship of Belshazzar the king,” Jehovah sends Daniel a vision revealing certain details of the restoration of true worship.—Daniel 8:1.
2 The prophetic vision that Daniel saw had a profound effect on him and is of great interest to us living in “the time of the end.” The angel Gabriel tells Daniel: “Here I am causing you to know what will occur in the final part of the denunciation, because it is for the appointed time of the end.” (Daniel 8:16, 17, 19, 27) With keen interest, then, let us consider what Daniel saw and what it means for us today.
A RAM WITH TWO HORNS
3 “I began to see in the vision,” writes Daniel, “and it came about, while I was seeing, that I was in Shushan the castle, which is in Elam the jurisdictional district; and I proceeded to see in the vision, and I myself happened to be by the watercourse of Ulai.” (Daniel 8:2) Whether Daniel actually was in Shushan (Susa)—the capital of Elam, located some 220 miles [350 km] east of Babylon—or was there only in a visionary way is not stated.
4 Daniel continues: “When I raised my eyes, then I saw, and, look! a ram standing before the watercourse, and it had two horns.” (Daniel 8:3a) The identity of the ram does not remain a mystery for Daniel. The angel Gabriel later states: “The ram that you saw possessing the two horns stands for the kings of Media and Persia.” (Daniel 8:20) The Medes came from the mountainous plateau to the east of Assyria, and the Persians originally led an often nomadic life in the region north of the Persian Gulf. As the Medo-Persian Empire grew, however, its inhabitants developed an outstanding taste for luxury.
5 “The two horns were tall,” reports Daniel, “but the one was taller than the other, and the taller was the one that came up afterward.” (Daniel 8:3b) The taller horn that came up later pictures the Persians, whereas the other horn represents the Medes. At first, the Medes were dominant. But in 550 B.C.E., Cyrus the ruler of Persia gained an easy victory over Median King Astyages. Cyrus combined the customs and laws of the two peoples, united their kingdoms, and expanded their conquests. From then on, the empire had a dual nature.
THE RAM PUTS ON GREAT AIRS
6 Continuing his description of the ram, Daniel states: “I saw the ram making thrusts to the west and to the north and to the south, and no wild beasts kept standing before it, and there was no one doing any delivering out of its hand. And it did according to its will, and it put on great airs.”—Daniel 8:4.
7 In the preceding vision given to Daniel, Babylon had been pictured by the wild beast that came up out of the sea and that was like a lion having the wings of an eagle. (Daniel 7:4, 17) That symbolic beast proved to be unable to stand before “the ram” of this new vision. Babylon fell to Cyrus the Great in 539 B.C.E. For almost 50 years thereafter, “no wild beasts,” or political governments, were able to stand up against the Medo-Persian Empire—the fourth world power of Bible prophecy.
8 Coming from ‘the rising of the sun’—the east—the Medo-Persian World Power did as it pleased, making “thrusts to the west and to the north and to the south.” (Isaiah 46:11) King Cambyses II, who succeeded Cyrus the Great, conquered Egypt. His successor was Persian King Darius I, who moved westward across the straits of Bosporus in 513 B.C.E. and invaded the European territory of Thrace, the capital of which was Byzantium (now Istanbul). In the year 508 B.C.E., he subdued Thrace, and he conquered Macedonia in 496 B.C.E. Thus, by the time of Darius, the Medo-Persian “ram” had seized territory in three principal directions: north into Babylonia and Assyria, west through Asia Minor, and south into Egypt.
9 Testifying to the greatness of the Medo-Persian Empire, the Bible speaks of Darius’ successor, Xerxes I, as “the Ahasuerus who was ruling as king from India to Ethiopia, over a hundred and twenty-seven jurisdictional districts.” (Esther 1:1) But this great empire was to give way to another, and in this regard, Daniel’s vision reveals some intriguing details that should strengthen our faith in God’s prophetic word.
THE HE-GOAT STRIKES DOWN THE RAM
10 Imagine Daniel’s astonishment at what he now sees. The account says: “I, for my part, kept on considering, and, look! there was a male of the goats coming from the sunset upon the surface of the whole earth, and it was not touching the earth. And as regards the he-goat, there was a conspicuous horn between its eyes. And it kept coming all the way to the ram possessing the two horns, which I had seen standing before the watercourse; and it came running toward it in its powerful rage. And I saw it coming into close touch with the ram, and it began showing bitterness toward it, and it proceeded to strike down the ram and to break its two horns, and there proved to be no power in the ram to stand before it. So it threw it to the earth and trampled it down, and the ram proved to have no deliverer out of its hand.” (Daniel 8:5-7) What does all of this mean?
11 Neither Daniel nor we are left to guess about the meaning of this vision. “The hairy he-goat stands for the king of Greece; and as for the great horn that was between its eyes, it stands for the first king,” the angel Gabriel informs Daniel. (Daniel 8:21) In 336 B.C.E., the last king of the Persian Empire, Darius III (Codommanus), was crowned. In that same year, Alexander became king in Macedonia. History shows that Alexander the Great proved to be the foretold first “king of Greece.” Starting “from the sunset,” or the west, in the year 334 B.C.E., Alexander moved quickly. As if “not touching the earth,” he conquered territories and struck down “the ram.” Ending the Medo-Persian dominion of nearly two centuries, Greece thus became the fifth world power of Biblical significance. What a remarkable fulfillment of divine prophecy!
12 But Alexander’s power was to be short-lived. The vision further reveals: “And the male of the goats, for its part, put on great airs to an extreme; but as soon as it became mighty, the great horn was broken, and there proceeded to come up conspicuously four instead of it, toward the four winds of the heavens.” (Daniel 8:8) Explaining the prophecy, Gabriel says: “That one having been broken, so that there were four that finally stood up instead of it, there are four kingdoms from his nation that will stand up, but not with his power.” (Daniel 8:22) As predicted, at the very height of his victorious career, Alexander was “broken,” or died, at the age of only 32. And his great empire eventually came to be divided among four of his generals.
A MYSTERIOUS SMALL HORN
13 The next part of the vision spans more than 2,200 years, its fulfillment stretching into modern times. Daniel writes: “Out of one of them [the four horns] there came forth another horn, a small one, and it kept getting very much greater toward the south and toward the sunrising and toward the Decoration. And it kept getting greater all the way to the army of the heavens, so that it caused some of the army and some of the stars to fall to the earth, and it went trampling them down. And all the way to the Prince of the army it put on great airs, and from him the constant feature was taken away, and the established place of his sanctuary was thrown down. And an army itself was gradually given over, together with the constant feature, because of transgression; and it kept throwing truth to the earth, and it acted and had success.”—Daniel 8:9-12.
14 Before we can understand the meaning of the words just quoted, we must pay attention to God’s angel. After pointing to the coming to power of the four kingdoms from Alexander’s empire, the angel Gabriel says: “In the final part of their kingdom, as the transgressors act to a completion, there will stand up a king fierce in countenance and understanding ambiguous sayings. And his power must become mighty, but not by his own power. And in a wonderful way he will cause ruin, and he will certainly prove successful and do effectively. And he will actually bring mighty ones to ruin, also the people made up of the holy ones. And according to his insight he will also certainly cause deception to succeed in his hand. And in his heart he will put on great airs, and during a freedom from care he will bring many to ruin. And against the Prince of princes he will stand up, but it will be without hand that he will be broken.”—Daniel 8:23-25.
15 “You, for your part, keep secret the vision,” the angel tells Daniel, “because it is yet for many days.” (Daniel 8:26) The fulfillment of this part of the vision was not to occur for “many days,” and Daniel was to “keep secret the vision.” Its meaning apparently remained a mystery to Daniel. By now, however, those “many days” must surely have passed by. So we ask: ‘What does world history reveal regarding the fulfillment of this prophetic vision?’
THE SMALL HORN BECOMES MIGHTY IN POWER
16 According to history, the small horn was an offshoot of one of the four symbolic horns—the one farthest to the west. This was the Hellenistic kingdom of General Cassander over Macedonia and Greece. Later, this kingdom was absorbed by the kingdom of General Lysimachus, the king of Thrace and Asia Minor. In the second century before our Common Era, these western sectors of the Hellenistic domain were conquered by Rome. And by the year 30 B.C.E., Rome took over all the Hellenistic kingdoms, making itself the sixth world power of Bible prophecy. But the Roman Empire was not the small horn of Daniel’s vision, for that empire did not continue till “the appointed time of the end.”—Daniel 8:19.
17 What, then, does history identify as that aggressive “king fierce in countenance”? Britain actually was a northwestern offshoot of the Roman Empire. Down till the early part of the fifth century C.E., there were Roman provinces in what is now Britain. In the course of time, the Roman Empire declined, but the influence of the Greco-Roman civilization continued in Britain and in other parts of Europe that had been under Roman dominion. “At the fall of the Roman Empire,” wrote Nobel Prize winning Mexican poet and author Octavio Paz, “the Church took its place.” He added: “The Church fathers, as well as the later scholars, grafted Greek philosophy onto Christian doctrine.” And the 20th-century philosopher and mathematician Bertrand Russell observed: “The civilization of the West, which has sprung from Greek sources, is based on a philosophic and scientific tradition that began in Miletus [a Greek city in Asia Minor] two and a half thousand years ago.” Thus, it could be said that the British Empire had its cultural roots in the Hellenistic kingdom of Macedonia and Greece.
18 By 1763 the British Empire had defeated her powerful rivals, Spain and France. From then on she demonstrated herself to be the mistress of the seas and the seventh world power of Bible prophecy. Even after the 13 American colonies broke away from Britain in 1776 to establish the United States of America, the British Empire grew to embrace a quarter of the earth’s surface and a quarter of its population. The seventh world power gained still greater strength when the United States of America collaborated with Britain to form the Anglo-American dual world power. Economically and militarily, this power had indeed become “a king fierce in countenance.” The small horn that became a fierce political power in the “time of the end,” then, is the Anglo-American World Power.
19 Daniel saw that the small horn “kept getting very much greater” toward “the Decoration.” (Daniel 8:9) The Promised Land, which Jehovah gave to his chosen people, was so beautiful that it was called “the decoration of all the lands,” that is, of the entire earth. (Ezekiel 20:6, 15) True, Britain did capture Jerusalem on December 9, 1917, and in the year 1920, the League of Nations assigned the mandate over Palestine to Great Britain, to continue until May 14, 1948. But the vision is prophetic, containing many symbols. And “the Decoration” mentioned in the vision symbolizes, not Jerusalem, but the earthly condition of the people whom God views as holy during the time of the seventh world power. Let us see how the Anglo-American World Power tries to threaten the holy ones.
“PLACE OF HIS SANCTUARY” THROWN DOWN
20 The small horn “kept getting greater all the way to the army of the heavens, so that it caused some of the army and some of the stars to fall to the earth.” According to the angelic explanation, “the army of the heavens” and “the stars” that the small horn attempts to bring down are “the people made up of the holy ones.” (Daniel 8:10, 24) These “holy ones” are spirit-anointed Christians. Because of being brought into a relationship with God by means of the new covenant, made operative by the shed blood of Jesus Christ, they are sanctified, cleansed, and set apart for God’s exclusive service. (Hebrews 10:10; 13:20) Having assigned them as heirs with his Son in the heavenly inheritance, Jehovah views them as holy. (Ephesians 1:3, 11, 18-20) In Daniel’s vision, then, “the army of the heavens” refers to the remnant on earth of the 144,000 “holy ones,” who will reign in heaven with the Lamb.—Revelation 14:1-5.
21 Today the remaining ones of the 144,000 are earthly representatives of the “heavenly Jerusalem”—the citylike Kingdom of God—and its temple arrangement. (Hebrews 12:22, 28; 13:14) In this sense they occupy a “holy place” that the seventh world power tries to trample on and make desolate. (Daniel 8:13) Speaking of that holy place also as “the established place of [Jehovah’s] sanctuary,” Daniel says: “From him [Jehovah] the constant feature was taken away, and the established place of his sanctuary was thrown down. And an army itself was gradually given over, together with the constant feature, because of transgression; and it kept throwing truth to the earth, and it acted and had success.” (Daniel 8:11, 12) How was this fulfilled?
22 What was the experience of Jehovah’s Witnesses during World War II? They suffered intense persecution! It started in Nazi and Fascist countries. But soon ‘truth was being thrown to the earth’ throughout the vast domain of the ‘small horn whose power had become mighty.’ “The army” of Kingdom proclaimers and their work of preaching “the good news” were banned in almost all of the British Commonwealth. (Mark 13:10) When these nations conscripted their manpower, they refused to grant ministerial exemption to Jehovah’s Witnesses, showing no respect for their theocratic appointment as ministers of God. Mob violence and various indignities were experienced by Jehovah’s faithful servants in the United States. The seventh world power, in effect, tried to take away a sacrifice of praise—“the fruit of lips”—regularly offered to Jehovah by his people as “the constant feature” of their worship. (Hebrews 13:15) That world power thus committed the “transgression” of invading the rightful domain of the Most High God—“the established place of his sanctuary.”
23 By persecuting “the holy ones” during World War II, the small horn put on great airs “all the way to the Prince of the army.” Or, as the angel Gabriel states, it stood up “against the Prince of princes.” (Daniel 8:11, 25) The title “the Prince of princes” applies exclusively to Jehovah God. The Hebrew word sar, translated “prince,” is related to a verb meaning “exercise dominion.” In addition to referring to the son of a king or a person of royal rank, the word applies to a head, or a chief one. The book of Daniel mentions other angelic princes—for example, Michael. God is the Chief Prince of all such princes. (Daniel 10:13, 21; compare Psalm 83:18.) Can we imagine that anyone could stand up against Jehovah—the Prince of princes?
“HOLY PLACE” BROUGHT INTO RIGHT CONDITION
24 No one can stand up against the Prince of princes—not even a king as “fierce in countenance” as the Anglo-American World Power! This king’s attempts to desolate God’s sanctuary do not succeed. After a period of “two thousand three hundred evenings and mornings,” says the angelic messenger, “the holy place will certainly be brought into its right condition,” or “shall emerge victorious.”—Daniel 8:13, 14; The New English Bible.
25 The 2,300 days constitute a prophetic period. Hence, a prophetic year of 360 days is involved. (Revelation 11:2, 3; 12:6, 14) This 2,300 days, then, would amount to 6 years, 4 months, and 20 days. When was this period? Well, in the 1930’s, God’s people began to experience increasing persecution in various countries. And during World War II, Jehovah’s Witnesses were fiercely persecuted in the lands of the Anglo-American dual world power. Why? Because of their insistence on ‘obeying God as ruler rather than men.’ (Acts 5:29) Therefore, the 2,300 days must be associated with that war. But what can be said about the beginning and the end of this prophetic period?
26 For “the holy place” to be “brought,” or restored, to what it should be, the 2,300 days must have begun when it previously was in the “right condition” from God’s standpoint. At the earliest, this was on June 1, 1938, when The Watchtower published part 1 of the article “Organization.” Part 2 appeared in the issue of June 15, 1938. Counting 2,300 days (6 years, 4 months, and 20 days on the Hebrew calendar) from June 1 or 15, 1938, brings us to October 8 or 22, 1944. On the first day of a special assembly held at Pittsburgh, Pennsylvania, U.S.A., on September 30 and October 1, 1944, the Watch Tower Society’s president spoke on the subject “The Theocratic Alignment Today.” At the annual corporate meeting on October 2, the Society’s charter was amended in an effort to bring it as close to a theocratic arrangement as the law would allow. With the publication of clarified Biblical requirements, theocratic organization was soon more fully installed in the congregations of Jehovah’s Witnesses.
27 While the 2,300 days ran their course during World War II, which began in 1939, the offering of “the constant feature” at God’s sanctuary was severely restricted because of persecution. In 1938 the Watch Tower Society had 39 branches supervising the work of the Witnesses worldwide, but by 1943 there were only 21. Increases in the number of Kingdom proclaimers were also small during that period.
28 As we have noted, during the closing months of World War II, Jehovah’s Witnesses reaffirmed their determination to magnify God’s rulership by serving him as a theocratic organization. It was with this objective that the rearrangement of their work and governing structure was initiated in 1944. In fact, The Watchtower of October 15, 1944, contained an article entitled “Organized for Final Work.” It and other service-oriented articles of the same period indicated that the 2,300 days had ended and that “the holy place” was again in its “right condition.”
29 The enemy’s vicious attempts to desolate and destroy “the holy place” had failed completely. Indeed, the remaining “holy ones” on earth, along with their companions of the “great crowd,” had come off victorious. (Revelation 7:9) And the sanctuary, in its rightful theocratic state, now continues to render sacred service to Jehovah.
30 The Anglo-American World Power still holds its position. “But it will be without hand that he will be broken,” said the angel Gabriel. (Daniel 8:25) Very soon, this seventh world power of Bible prophecy—this “king fierce in countenance”—will be broken, not by human hands, but by superhuman power at Armageddon. (Daniel 2:44; Revelation 16:14, 16) How thrilling it is to know that the sovereignty of Jehovah God, the Prince of princes, will then be vindicated!