JEHOVA hält seine Zeit genau ein. Die Zeiten und Zeitabschnitte in Verbindung mit seinem Werk hat er vollständig unter Kontrolle (Apostelgeschichte 1:7). Mit absoluter Sicherheit tritt all das ein, was er für diese Zeiten und Zeitabschnitte vorgesehen hat. Nichts davon bleibt aus.
2Der Prophet Daniel war als eifriger Erforscher der heiligen Schriften von der Fähigkeit Jehovas überzeugt, Ereignisse zeitlich festzulegen und sie eintreten zu lassen. Von besonderem Interesse für Daniel waren Prophezeiungen, die die Verwüstung Jerusalems betrafen. Die göttliche Offenbarung darüber, wie lange die heilige Stadt verwüstet daliegen würde, hatte Jeremia aufgezeichnet, und Daniel beschäftigte sich damit eingehend. Er schrieb: „Im ersten Jahr des Darius, des Sohnes des Ahasverus, vom Samen der Meder, der zum König über das Königreich der Chaldäer gemacht worden war, im ersten Jahr seiner Regierung bemerkte ich selbst, Daniel, durch die Bücher die Zahl der Jahre, über die das Wort Jehovas an Jeremia, den Propheten, ergangen war, um die Verwüstungen Jerusalems zu erfüllen, nämlich siebzig Jahre“ (Daniel 9:1, 2; Jeremia 25:11).
3Damals herrschte Darius, der Meder, über das „Königreich der Chaldäer“. Was Daniel früher vorausgesagt hatte, als er die Schrift an der Wand deutete, war unverzüglich eingetroffen. Das Babylonische Reich gab es nicht mehr. Es war 539 v. u. Z. „den Medern und den Persern gegeben worden“ (Daniel 5:24-28, 30, 31).
DANIELFLEHTDEMÜTIGZUJEHOVA
4Daniel erkannte, daß das Ende der 70jährigen Verödung Jerusalems bevorstand. Was tat er daraufhin? Er selbst berichtet: „Ich richtete dann mein Angesicht auf Jehova, den wahren Gott, um ihn mit Gebet und mit flehentlichen Bitten, mit Fasten und Sacktuch und Asche zu suchen. Und ich begann zu Jehova, meinem Gott, zu beten und ein Bekenntnis abzulegen“ (Daniel 9:3, 4). Wer Gottes barmherzige Befreiung erleben wollte, benötigte den richtigen Herzenszustand (3. Mose 26:31-46; 1. Könige 8:46-53). Glaube, eine demütige Einstellung und uneingeschränkte Reue über die Sünden, die zu Exil und Sklaverei geführt hatten, waren unerläßlich. Daniel ging daran, sich Gott zu nahen und für seine sündigen Landsleute einzutreten. Wie? Indem er fastete, trauerte und Sacktuch anlegte — ein Zeichen der Reue und der Aufrichtigkeit des Herzens.
5Aus der Prophezeiung Jeremias hatte Daniel Hoffnung geschöpft, denn sie ließ erkennen, daß die Juden bald wieder in ihr Heimatland Juda zurückkehren würden (Jeremia 25:12; 29:10). Daniel war zweifellos zuversichtlich, daß die Befreiung der unterjochten Juden bevorstand, weil bereits ein Mann namens Cyrus als König von Persien herrschte. Hatte nicht Jesaja prophezeit, daß die Juden durch Cyrus befreit würden, um Jerusalem und den Tempel wieder aufzubauen? (Jesaja 44:28 bis 45:3). Aber Daniel konnte sich überhaupt nicht vorstellen, wie das geschehen sollte. Daher betete er weiterhin flehentlich zu Jehova.
6Er hob Gottes Barmherzigkeit und liebende Güte hervor. Demütig gab er zu, daß die Juden gesündigt hatten, indem sie rebellierten, von Jehovas Geboten abwichen und nicht auf seine Propheten hörten. Zu Recht hatte Gott sie „wegen ihrer Untreue versprengt“. Daniel betete: „O Jehova, uns gehört die Scham des Angesichts, unseren Königen, unseren Fürsten und unseren Vorvätern, weil wir gegen dich gesündigt haben. Jehova, unserem Gott, gehören die Erbarmungen und die Taten der Vergebung, denn wir haben gegen ihn rebelliert. Und wir haben der Stimme Jehovas, unseres Gottes, nicht gehorcht, indem wir in seinen Gesetzen gewandelt wären, die er uns durch die Hand seiner Knechte, der Propheten, vorlegte. Und alle von Israel haben dein Gesetz übertreten, und man ist dadurch abgewichen, daß man deiner Stimme nicht gehorcht hat, so daß du den Fluch und den Eidschwur auf uns ausgegossen hast, der in dem Gesetz Mose, des Knechtes des wahren Gottes, geschrieben ist, denn wir haben gegen IHN gesündigt“ (Daniel 9:5-11; 2. Mose 19:5-8; 24:3, 7, 8).
7Gott hatte die Israeliten warnend darauf hingewiesen, welche Folgen es hätte, wenn sie ihm nicht gehorchten und den Bund, den er mit ihnen geschlossen hatte, mißachten würden (3. Mose 26:31-33; 5. Mose 28:15; 31:17). Daniel erkannte an, daß Gott richtig gehandelt hatte, indem er sagte: „Er führte dann seine Worte aus, die er gegen uns und gegen unsere Richter, die uns richteten, geredet hatte, indem er großes Unglück über uns brachte, wie solches unter den ganzen Himmeln nicht getan wurde, wie das, was in Jerusalem getan worden ist. So, wie es im Gesetz Mose geschrieben steht, all dieses Unglück — es ist über uns gekommen, und wir haben das Angesicht Jehovas, unseres Gottes, nicht besänftigt, indem wir von unserer Vergehung umkehrten und indem wir Einsicht in deine Wahrhaftigkeit bekundeten. Und Jehova blieb wachsam in bezug auf das Unglück und brachte es schließlich über uns, denn Jehova, unser Gott, ist gerecht in all seinen Werken, die er getan hat; und wir haben seiner Stimme nicht gehorcht“ (Daniel 9:12-14).
8Daniel versuchte nicht, die Taten seines Volkes zu rechtfertigen. Die Juden hatten das Exil verdient; das gestand er bereitwillig ein: „Wir haben gesündigt, wir haben böse gehandelt“ (Daniel 9:15). Es ging ihm bei seiner Bitte vor allem um Jehovas Ruhm und Ehre und nicht lediglich um eine Beendigung des Leidens. Wenn Gott den Juden vergäbe und sie in ihr Heimatland zurückbrächte, würde er seine durch Jeremia geäußerte Verheißung wahr machen und seinen erhabenen Namen heiligen. Daniel äußerte die Bitte: „O Jehova, gemäß all deinen Taten der Gerechtigkeit möge bitte dein Zorn und dein Grimm sich von deiner Stadt Jerusalem, deinem heiligen Berg, abwenden; denn wegen unserer Sünden und wegen der Vergehungen unserer Vorväter sind Jerusalem und dein Volk ein Gegenstand der Schmach für alle um uns herum“ (Daniel 9:16).
9Inbrünstig betete Daniel weiter: „Nun höre, o unser Gott, auf das Gebet deines Knechtes und auf seine flehentlichen Bitten, und laß dein Angesicht leuchten über dein Heiligtum, das verödet ist, um Jehovas willen. Neige dein Ohr, o mein Gott, und höre. Öffne doch deine Augen, und sieh unsere verödeten Zustände und die Stadt, die nach deinem Namen genannt ist; denn nicht gemäß unseren gerechten Taten lassen wir unsere flehentlichen Bitten vor dich niederfallen, sondern gemäß deinen vielen Erbarmungen. O Jehova, höre doch. O Jehova, vergib doch. O Jehova, schenke doch Aufmerksamkeit und handle. Säume nicht, um deiner selbst willen, o mein Gott, denn dein eigener Name ist über deiner Stadt und über deinem Volk genannt worden“ (Daniel 9:17-19). Würden die Nationen Gott als den universellen Souverän betrachten, wenn er seinem Volk nicht vergeben würde, es im Exil ließe und Jerusalem, seine heilige Stadt, auf unabsehbare Zeit wüst daliegen ließe? Könnten sie nicht zu dem Schluß kommen, Jehova könne gegen die Macht der babylonischen Götter nichts ausrichten? Ja, Jehovas Name würde geschmäht werden, und das beunruhigte Daniel. Im ganzen Buch Daniel kommt der göttliche Name Jehova 19mal vor, davon allein 18mal in Verbindung mit diesem Gebet.
GABRIELKOMMTEILENDS
10Während Daniel noch betete, erschien der Engel Gabriel. Er sagte: „O Daniel, nun bin ich hergekommen, um dir Einsicht mit Verständnis zu verleihen. Zu Beginn deiner flehentlichen Bitten ging ein Wort aus, und ich selbst bin gekommen, um zu berichten, denn du bist ein sehr begehrenswerter Mann. Gib daher acht auf die Sache, und habe Verständnis in bezug auf das Gesehene.“ Warum nannte ihn Daniel aber den „Mann Gabriel“? (Daniel 9:20-23). Nun, als Daniel seine frühere Vision von dem Ziegenbock und dem Widder zu verstehen suchte, erschien ihm jemand, „der wie ein kräftiger Mann aussah“. Es war der Engel Gabriel, der gesandt worden war, um Daniel Einsicht zu verleihen (Daniel 8:15-17). Jetzt, nach Daniels Gebet, näherte sich ihm dieser Engel ebenfalls in menschenähnlicher Gestalt und sprach mit ihm so, wie sich Menschen miteinander unterhalten.
11Gabriel traf „zur Zeit der Abendopfergabe“ ein. Der Altar Jehovas war zusammen mit dem Tempel in Jerusalem zerstört worden, und die Juden waren Gefangene der heidnischen Babylonier. Daher brachten die Juden in Babylon Gott keine Opfer dar. Für gottesfürchtige Juden in Babylon war es jedoch passend, zu den Zeiten, für die gemäß dem mosaischen Gesetz Opfer vorgeschrieben waren, Jehova zu preisen und anzuflehen. Daniel war Gott äußerst ergeben und wurde als „ein sehr begehrenswerter Mann“ bezeichnet. Jehova, der „Hörer des Gebets“, fand Gefallen an ihm und sandte Gabriel eilends, um Daniels Gebet des Glaubens zu beantworten (Psalm 65:2).
12Daniel hatte selbst dann weiterhin dreimal am Tag zu Jehova gebetet, als er dadurch in Lebensgefahr geraten war (Daniel 6:10, 11). Kein Wunder, daß Jehova ihn so begehrenswert fand! Nicht nur das Gebet, sondern auch das Nachsinnen über Gottes Wort befähigte Daniel, den Willen Jehovas zu erkennen. Daniel verharrte im Gebet und wußte, wie er sich Jehova auf richtige Weise nahen konnte, damit seine Gebete erhört wurden. Er hob Gottes Gerechtigkeit hervor (Daniel 9:7, 14, 16). Auch wenn Daniels Feinde nichts an ihm beanstanden konnten, wußte er doch, daß er in Gottes Augen ein Sünder war, und bekannte seine Sünden bereitwillig (Daniel 6:4; Römer 3:23).
„SIEBZIGWOCHEN“,UMDERSÜNDEEINENDEZUBEREITEN
13Welch eine Antwort der tiefgläubige Daniel erhielt! Jehova versicherte ihm nicht nur, daß die Juden in ihr Heimatland zurückkehren würden, sondern gewährte ihm auch Einblick in etwas weit Bedeutenderes: das Erscheinen des vorausgesagten Messias (1. Mose 22:17, 18; Jesaja 9:6, 7). Gabriel erklärte Daniel: „Siebzig Wochen sind es, die über dein Volk und über deine heilige Stadt bestimmt worden sind, um die Übertretung zu beendigen und der Sünde ein Ende zu bereiten und für Vergehung Sühne zu leisten und Gerechtigkeit herbeizuführen auf unabsehbare Zeiten und ein Siegel auf Vision und Prophet zu drücken und das Hochheilige zu salben. Und du solltest wissen und die Einsicht haben, daß es vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und wieder zu bauen, bis zu dem Messias, dem Führer, sieben Wochen, ferner zweiundsechzig Wochen sein werden. Sie wird wiederkehren und tatsächlich wieder gebaut werden, mit einem öffentlichen Platz und Graben, aber in der Bedrängnis der Zeiten“ (Daniel 9:24, 25).
14Das war wirklich eine gute Botschaft. Nicht nur sollte Jerusalem wieder aufgebaut und in einem neuen Tempel die Anbetung wiederhergestellt werden, sondern auch der ‘Messias, der Führer’, würde zu einer bestimmten Zeit erscheinen. Das alles sollte innerhalb von „siebzig Wochen“ geschehen. Da Gabriel die Zeit nicht in Tagen angab, handelte es sich nicht um Wochen von je sieben Tagen, was 490 Tagen entspräche — gerade eineindrittel Jahre. Der vorausgesagte Wiederaufbau Jerusalems „mit einem öffentlichen Platz und Graben“ dauerte viel länger. Bei den Wochen handelte es sich um Jahrwochen. Aus mehreren modernen Übersetzungen geht hervor, daß jede Woche sieben Jahre umfaßte. Zum Beispiel lautet die Wiedergabe in der jüdischen Übersetzung von Dr. Zunz: „Siebzig (Jahr-)Wochen sind beschlossen worden über dein Volk und über deine heilige Stadt.“ In der Übersetzung von Eugen Henne heißt es in Daniel 9:24: „Siebzig Jahrwochen sind über dein Volk und deine heilige Stadt bestimmt.“ Ähnliche Wiedergaben finden sich in den Übersetzungen von Bruns und Menge.
15Gemäß den Worten des Engels setzen sich die „siebzig Wochen“ aus drei Zeitabschnitten zusammen: 1. „sieben Wochen“, 2. „zweiundsechzig Wochen“ und 3. eine Woche. Das entspräche 49 Jahren, 434 Jahren und 7 Jahren — insgesamt 490 Jahren. In einer englischen Bibelübersetzung heißt es interessanterweise: „Siebzig mal sieben Jahre sind für dein Volk und deine heilige Stadt festgelegt“ (TheRevisedEnglishBible). Nach 70 Jahren Leidenszeit im Exil in Babylon sollte den Juden 490 Jahre — das heißt 70 mal 7 Jahre — von Gott besondere Gunst erwiesen werden. Diese Zeitspanne begann mit dem „Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und wieder zu bauen“. Wann war das?
DIE„SIEBZIGWOCHEN“BEGINNEN
16Drei bemerkenswerte Geschehnisse verdienen es, in Verbindung mit dem Beginn der „siebzig Wochen“ beachtet zu werden. Das erste fand 537 v. u. Z. statt, als Cyrus den Erlaß herausgab, auf Grund dessen die Juden in ihr Heimatland zurückkehren durften. Er lautete: „Dies ist, was Cyrus, der König von Persien, gesagt hat: ‚Alle Königreiche der Erde hat Jehova, der Gott der Himmel, mir gegeben, und er selbst hat mich beauftragt, ihm ein Haus zu bauen in Jerusalem, das in Juda ist. Wer immer unter euch von seinem ganzen Volk ist: Es möge sich erweisen, daß sein Gott mit ihm ist. So ziehe er hinauf nach Jerusalem, das in Juda ist, und baue das Haus Jehovas, des Gottes Israels — er ist der wahre Gott —, das in Jerusalem war, wieder auf. Was irgendeinen betrifft, der übriggeblieben ist von allen Orten, wo er als Fremdling weilt, so mögen die Männer seines Ortes ihm mit Silber und mit Gold und mit Habe und mit Haustieren sowie mit der freiwilligen Gabe für das Haus des wahren Gottes, das in Jerusalem war, beistehen‘ “ (Esra 1:2-4). Wie aus diesen Worten eindeutig hervorgeht, wurde der Erlaß eigens zu dem Zweck herausgegeben, den Tempel — „das Haus Jehovas“ — an seiner früheren Stelle wieder aufbauen zu lassen.
17Das zweite Ereignis fiel in das siebte Jahr der Regierung des persischen Königs Artaxerxes (Artaxerxes Longimanus, der Sohn von Xerxes I.). Damals unternahm Esra, der Abschreiber, eine viermonatige Reise von Babylon nach Jerusalem. Er hatte zwar einen besonderen Brief des Königs bei sich, doch dieser befugte ihn nicht, Jerusalem wieder aufzubauen. Esras Auftrag beschränkte sich darauf, „das Haus Jehovas zu verschönern“. Deshalb ist in dem Brief von Gold und Silber die Rede sowie von heiligen Gefäßen und Beiträgen — Weizen, Wein, Öl und Salz — zur Unterstützung der Anbetung im Tempel und von der Steuerfreiheit der dort Dienenden (Esra 7:6-27).
18Das dritte Ereignis war 13 Jahre später, im 20. Jahr des persischen Königs Artaxerxes. Damals diente Nehemia in „Susa, der Burg“, als Mundschenk des Königs. Jerusalem war von dem Überrest, der aus Babylon zurückgekehrt war, in gewissem Umfang wieder aufgebaut worden. Dennoch stand es nicht zum besten. Wie Nehemia erfuhr, war ‘die Mauer Jerusalems niedergerissen, und seine Tore waren mit Feuer verbrannt’. Das beunruhigte ihn überaus und machte sein Herz schwer. Nach dem Grund seiner Traurigkeit befragt, antwortete Nehemia: „Es lebe der König auf unabsehbare Zeit! Warum sollte mein Angesicht nicht betrübt werden, wenn die Stadt, das Haus der Grabstätten meiner Vorväter, verwüstet ist und ihre Tore durch Feuer verzehrt worden sind?“ (Nehemia 1:1-3; 2:1-3).
19In Nehemias Bericht heißt es weiter: „Darauf sprach der König zu mir: ‚Was ist es, das du zu erlangen suchst?‘ Sogleich betete ich zu dem Gott der Himmel. Danach sagte ich zum König: ‚Wenn es dem König wirklich gut scheint und wenn dein Knecht vor dir gut zu sein scheint, so wollest du mich nach Juda senden, zur Stadt der Grabstätten meiner Vorväter, damit ich sie wieder aufbaue.‘ “ Dieser Vorschlag gefiel Artaxerxes, der auch auf Nehemias folgende Bitte einging: „Wenn es dem König wirklich gut scheint, so gebe man mir Briefe an die Statthalter jenseits des STROMES [des Euphrat], damit sie mich durchziehen lassen, bis ich nach Juda komme, auch einen Brief an Asaph, den Hüter des Parks, der dem König gehört, daß er mir Bäume gebe, damit man mit Holz die Tore der BURG baue, die zum Haus gehört, und für die Mauer der Stadt und für das Haus, in das ich einziehen soll.“ Nehemia erkannte an, daß Jehova seine Hand im Spiel hatte, und sagte: „Da gab . . . mir der König [die Briefe], gemäß der guten Hand meines Gottes über mir“ (Nehemia 2:4-8).
20Die Erlaubnis wurde zwar im Monat Nisan, Anfang des 20. Regierungsjahres von Artaxerxes, erteilt, doch das „Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und wieder zu bauen“, trat eigentlich erst Monate später in Kraft, als Nehemia in Jerusalem eintraf und sein Wiederaufbauwerk begann. Esras Reise hatte vier Monate gedauert; doch Susa lag etwa 320 Kilometer östlich von Babylon und war von Jerusalem somit noch weiter entfernt. Nehemia traf daher höchstwahrscheinlich gegen Ende des 20. Jahres des Artaxerxes, das heißt 455 v. u. Z., in Jerusalem ein. Damit begannen die vorhergesagten „siebzig Wochen“ oder 490 Jahre. Sie endeten gegen Ende des Jahres 36 u. Z. (Siehe „Wann begann die Herrschaft des Artaxerxes?“, Seite 197.)
DER‘MESSIAS,DERFÜHRER’,ERSCHEINT
21Wie viele Jahre vergingen, bis Jerusalem tatsächlich wieder aufgebaut war? Der Wiederaufbau der Stadt sollte „in der Bedrängnis der Zeiten“ erfolgen. Grund dafür waren die Schwierigkeiten, die die Juden untereinander hatten, sowie der Widerstand der Samariter und anderer. Die Arbeit war offensichtlich um 406 v. u. Z. in dem nötigen Ausmaß vollendet — das heißt innerhalb der „sieben Wochen“ oder 49 Jahre (Daniel 9:25). Ein Zeitabschnitt von 62 Wochen oder 434 Jahren würde folgen. Nach dieser Zeit sollte der langverheißene Messias erscheinen. Wenn wir von 455 v. u. Z. 483 Jahre (49 plus 434) weiterzählen, kommen wir zum Jahr 29 u. Z. Was geschah damals? Der Evangelist Lukas berichtet: „Im fünfzehnten Jahr der Regierung des Tiberius Cäsar, als Pontius Pilatus Statthalter von Judäa war und Herodes Bezirksherrscher von Galiläa . . ., erging Gottes Ausspruch an Johannes, den Sohn Sacharjas, in der Wildnis. Da kam er in die ganze Umgegend des Jordan und predigte die Taufe als Symbol der Reue zur Vergebung von Sünden.“ Zu jener Zeit ‘war das Volk in Erwartung’ des Messias (Lukas 3:1-3, 15).
22Johannes war nicht der verheißene Messias. Aber er berichtete, was er bei der Taufe Jesu von Nazareth im Herbst 29 u. Z. selbst beobachtet hatte: „Ich sah den Geist wie eine Taube aus dem Himmel herabkommen, und er blieb auf ihm. Auch ich kannte ihn nicht, doch der mich gesandt hat, um im Wasser zu taufen, sprach zu mir: ‚Auf wen immer du den Geist herabkommen und auf ihm bleiben siehst, dieser ist es, der in heiligem Geist tauft.‘ Und ich habe es gesehen, und ich habe Zeugnis abgelegt, daß dieser der Sohn Gottes ist“ (Johannes 1:32-34). Jesus wurde bei seiner Taufe der Gesalbte — der Messias oder Christus. Kurze Zeit danach lernte Andreas, ein Jünger des Johannes, den gesalbten Jesus kennen und erzählte daraufhin Simon Petrus: „Wir haben den Messias gefunden“ (Johannes 1:41). Somit erschien der ‘Messias, der Führer’, genau zur rechten Zeit — am Ende der 69 Wochen.
DIEEREIGNISSEDERLETZTENWOCHE
23Was sollte in der 70. Woche geschehen? Gabriel sagte, die „siebzig Wochen“ seien bestimmt worden, „um die Übertretung zu beendigen und der Sünde ein Ende zu bereiten und für Vergehung Sühne zu leisten und Gerechtigkeit herbeizuführen auf unabsehbare Zeiten und ein Siegel auf Vision und Prophet zu drücken und das Hochheilige zu salben“. Damit das geschehen konnte, mußte der ‘Messias, der Führer’, sterben. Wann? Gabriel sagte: „Nach den zweiundsechzig Wochen wird der Messias abgeschnitten werden mit nichts für sich selbst. . . . Und er soll den Bund für die vielen eine Woche lang in Kraft halten; und zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Opfergabe aufhören lassen“ (Daniel 9:26a, 27a). Der entscheidende Zeitpunkt war „zur Hälfte der Woche“, das heißt in der Mitte der letzten Jahrwoche.
24Das Wirken Jesu Christi in der Öffentlichkeit begann im letzten Teil des Jahres 29 u. Z. und erstreckte sich über dreieinhalb Jahre. Wie vorhergesagt, wurde Christus „abgeschnitten“, als er Anfang 33 u. Z. an einem Marterpfahl starb und sein menschliches Leben als Lösegeld für die Menschen gab (Jesaja 53:8; Matthäus 20:28). Nachdem der auferweckte Jesus im Himmel den Wert seines geopferten menschlichen Lebens Gott dargebracht hatte, waren die im mosaischen Gesetz vorgeschriebenen Tieropfer und Opfergaben nicht mehr nötig. Die jüdischen Priester brachten zwar bis zur Zerstörung des Tempels in Jerusalem im Jahre 70 u. Z. weiterhin Opfer dar, doch diese Schlachtopfer waren für Gott nicht mehr annehmbar. Sie waren durch ein besseres Schlachtopfer ersetzt worden, das nicht wiederholt zu werden brauchte. Der Apostel Paulus schrieb: „[Christus] hat für immer ein einziges Schlachtopfer für Sünden dargebracht . . . Denn er hat durch ein einziges Schlachtopfer die, die geheiligt werden, für immer vollkommen gemacht“ (Hebräer 10:12, 14).
25Sünde und Tod brachten zwar weiterhin viel Kummer über die Menschheit, aber dadurch, daß Jesus durch den Tod abgeschnitten und dann zu himmlischem Leben auferweckt wurde, erfüllte sich die Prophezeiung. ‘Die Übertretung wurde beendigt, der Sünde ein Ende bereitet, für Vergehung Sühne geleistet und Gerechtigkeit herbeigeführt.’ Gott hatte den Gesetzesbund beseitigt, durch den die Juden als Sünder bloßgestellt und verurteilt worden waren (Römer 5:12, 19, 20; Galater 3:13, 19; Epheser 2:15; Kolosser 2:13, 14). Jetzt war es möglich, die Sünden reumütiger Missetäter zu tilgen und die Strafe zu erlassen. Das Sühnopfer des Messias ermöglichte Menschen, die Glauben ausübten, mit Gott versöhnt zu werden. Sie konnten sich darauf freuen, Gottes Gabe des ‘ewigen Lebens durch Christus Jesus’ zu empfangen (Römer 3:21-26; 6:22, 23; 1. Johannes 2:1, 2).
26Auf diese Weise beseitigte Jehova 33 u. Z. durch den Tod Christi den Gesetzesbund. Wieso konnte aber gesagt werden: „[Der Messias] soll den Bund für die vielen eine Woche lang in Kraft halten.“? Weil es sich bei dem Bund, den er in Kraft hielt, um den abrahamischen Bund handelte. Bis zum Ende der 70. Woche ließ Gott die Segnungen dieses Bundes den hebräischen Nachkommen Abrahams zukommen. Aber am Ende der „siebzig [Jahr-]Wochen“, im Jahre 36 u. Z., predigte der Apostel Petrus einem tiefgläubigen italischen Mann namens Kornelius und seinen Hausgenossen sowie weiteren Nichtjuden. Und von da an wurde die gute Botschaft unter Menschen von den Nationen gepredigt (Apostelgeschichte 3:25, 26; 10:1-48; Galater 3:8, 9, 14).
27In der Prophezeiung wurde auch die Salbung des „Hochheiligen“ vorausgesagt. Damit ist nicht die Salbung des Allerheiligsten, des innersten Abteils des Tempels in Jerusalem, gemeint. Der Ausdruck „Hochheiliges“ bezieht sich hier auf das himmlische Heiligtum Gottes. Dort brachte Jesus den Wert seines menschlichen Opfers seinem Vater dar. Durch Jesu Taufe im Jahre 29 u. Z. wurde die himmlische, geistige Wirklichkeit gesalbt oder ausgesondert, die auf der Erde durch das Allerheiligste, das sich in der Stiftshütte und später im Tempel befand, dargestellt worden war (Hebräer 9:11, 12).
DIEPROPHEZEIUNGVONGOTTBESTÄTIGT
28In der von dem Engel Gabriel übermittelten messianischen Prophezeiung war auch davon die Rede, „ein Siegel auf Vision und Prophet zu drücken“. Das bedeutete, daß alles, was über den Messias vorausgesagt worden war — alles, was durch sein Opfer, seine Auferstehung und sein Erscheinen im Himmel bewirkt wurde, sowie das, was sich in der 70. Woche sonst noch ereignete —, das Siegel göttlicher Zustimmung erhielt, daß es sich als wahr erweisen würde und daß man sich darauf verlassen konnte. Die Vision wurde versiegelt, und zwar in dem Sinne, daß sie sich nur auf den Messias bezog. In ihm und durch Gottes Wirken in Verbindung mit ihm sollte sie sich erfüllen. Nur in Verbindung mit dem vorhergesagten Messias war die richtige Deutung der Vision zu finden. Ihre Bedeutung würde durch nichts anderes zu enthüllen sein.
29Hatte Gabriel soeben noch den Wiederaufbau Jerusalems prophezeit, so sagte er jetzt die Zerstörung der wieder aufgebauten Stadt und ihres Tempels voraus, indem er erklärte: „Die Stadt und die heilige Stätte, das Volk eines Führers, der kommt, wird sie ins Verderben bringen. Und das Ende davon wird durch die Flut sein. Und bis zum Ende wird es Krieg geben; das, was beschlossen ist, sind Verwüstungen. . . . Und auf dem Flügel abscheulicher Dinge wird der sein, der Verwüstung verursacht; und bis zu einer Ausrottung wird sich dann gerade das, was beschlossen ist, auch über den verödet Liegenden ergießen“ (Daniel 9:26b, 27b). Diese Verwüstung sollte zwar nach den „siebzig Wochen“ erfolgen, doch sie war die unmittelbare Folge von Ereignissen der letzten „Woche“, in der die Juden Christus verwarfen und ihn zu Tode bringen ließen (Matthäus 23:37, 38).
30Wie Geschichtsberichten zu entnehmen ist, umzingelten römische Legionen unter dem syrischen Statthalter Cestius Gallus im Jahre 66 u. Z. Jerusalem. Trotz des Widerstandes der Juden drangen die römischen Streitkräfte, die ihre vergötterten Feldzeichen trugen, in die Stadt ein und begannen, die nördliche Tempelmauer zu untergraben. Dadurch, daß sie dort ‘standen’, wurden sie zu einem „abscheulichen Ding“, das vollständige Verwüstung herbeiführen konnte (Matthäus 24:15, 16). Im Jahre 70 u. Z. kamen die Römer unter dem Heerführer Titus wie eine „Flut“ und verwüsteten die Stadt und ihren Tempel. Nichts konnte sie aufhalten, denn es war von Gott erklärt oder „beschlossen“ worden. Jehova, der seine Zeit genau einhält, hatte erneut sein Wort wahr gemacht.
JEHOVAH is the Great Timekeeper. Under his control are all the times and seasons connected with his work. (Acts 1:7) All events that he has assigned to these times and seasons are sure to occur. They will not fail.
2 As a diligent student of the Scriptures, the prophet Daniel had faith in Jehovah’s ability to schedule events and bring them about. Of particular interest to Daniel were prophecies regarding the devastation of Jerusalem. Jeremiah had recorded God’s revelation about how long the holy city would remain desolate, and Daniel gave this prophecy careful consideration. He wrote: “In the first year of Darius the son of Ahasuerus of the seed of the Medes, who had been made king over the kingdom of the Chaldeans; in the first year of his reigning I myself, Daniel, discerned by the books the number of the years concerning which the word of Jehovah had occurred to Jeremiah the prophet, for fulfilling the devastations of Jerusalem, namely, seventy years.”—Daniel 9:1, 2; Jeremiah 25:11.
3 Darius the Mede was then ruling over “the kingdom of the Chaldeans.” The earlier prediction that Daniel had made when interpreting the handwriting on the wall had undergone swift fulfillment. The Babylonian Empire was no more. It had been “given to the Medes and the Persians” in 539 B.C.E.—Daniel 5:24-28, 30, 31.
DANIELHUMBLYPETITIONSJEHOVAH
4 Daniel realized that Jerusalem’s 70-year desolation was about to end. What would he do next? He himself tells us: “I proceeded to set my face to Jehovah the true God, in order to seek him with prayer and with entreaties, with fasting and sackcloth and ashes. And I began to pray to Jehovah my God and to make confession.” (Daniel 9:3, 4) A proper heart condition was needed to experience God’s merciful deliverance. (Leviticus 26:31-46; 1 Kings 8:46-53) There was a need for faith, a humble spirit, and full repentance over the sins that had led to exile and slavery. In behalf of his sinful people, Daniel therefore proceeded to approach God. How? By fasting, mourning, and clothing himself in sackcloth, a symbol of repentance and sincerity of heart.
5 Jeremiah’s prophecy had given Daniel hope, for it indicated that the Jews would soon be restored to their homeland of Judah. (Jeremiah 25:12; 29:10) Doubtless, Daniel felt confident that relief would come for the subjugated Jews because a man named Cyrus was already ruling as king of Persia. Had not Isaiah prophesied that Cyrus would be instrumental in releasing the Jews to rebuild Jerusalem and the temple? (Isaiah 44:28–45:3) But Daniel had no idea just how that would come about. So he continued to supplicate Jehovah.
6 Daniel drew attention to God’s mercy and loving-kindness. Humbly, he acknowledged that the Jews had sinned by rebelling, turning aside from Jehovah’s commandments, and ignoring his prophets. God had rightly “dispersed them because of their unfaithfulness.” Daniel prayed: “O Jehovah, to us belongs the shame of face, to our kings, to our princes and to our forefathers, because we have sinned against you. To Jehovah our God belong the mercies and the acts of forgiveness, for we have rebelled against him. And we have not obeyed the voice of Jehovah our God by walking in his laws that he set before us by the hand of his servants the prophets. And all those of Israel have overstepped your law, and there has been a turning aside by not obeying your voice, so that you poured out upon us the curse and the sworn oath that is written in the law of Moses the servant of the true God, for we have sinned against Him.”—Daniel 9:5-11; Exodus 19:5-8; 24:3, 7, 8.
7 God had warned the Israelites of the consequences of disobeying him and disregarding the covenant he had made with them. (Leviticus 26:31-33; Deuteronomy 28:15; 31:17) Daniel acknowledges the rightness of God’s actions, saying: “He proceeded to carry out his words that he had spoken against us and against our judges who judged us, by bringing upon us great calamity, such as was not done under the whole heavens as what has been done in Jerusalem. Just as it is written in the law of Moses, all this calamity—it has come upon us, and we have not softened the face of Jehovah our God by turning back from our error and by showing insight into your trueness. And Jehovah kept alert to the calamity and finally brought it upon us, for Jehovah our God is righteous in all his works that he has done; and we have not obeyed his voice.”—Daniel 9:12-14.
8 Daniel does not seek to justify the actions of his people. Their exile was justly deserved, as he readily confesses: “We have sinned, we have acted wickedly.” (Daniel 9:15) Neither is his concern simply for relief from suffering. No, he bases his appeal on Jehovah’s own glory and honor. By pardoning the Jews and restoring them to their homeland, God would fulfill his promise through Jeremiah and would sanctify His holy name. Daniel pleads: “O Jehovah, according to all your acts of righteousness, please, may your anger and your rage turn back from your city Jerusalem, your holy mountain; for, because of our sins and because of the errors of our forefathers, Jerusalem and your people are an object of reproach to all those round about us.”—Daniel 9:16.
9 In fervent prayer, Daniel continues: “Now listen, O our God, to the prayer of your servant and to his entreaties, and cause your face to shine upon your sanctuary that is desolated, for the sake of Jehovah. Incline your ear, O my God, and hear. Do open your eyes and see our desolated conditions and the city that has been called by your name; for not according to our righteous acts are we letting our entreaties fall before you, but according to your many mercies. O Jehovah, do hear. O Jehovah, do forgive. O Jehovah, do pay attention and act. Do not delay, for your own sake, O my God, for your own name has been called upon your city and upon your people.” (Daniel 9:17-19) If God were unforgiving and left his people in exile, allowing his holy city, Jerusalem, to lay desolate indefinitely, would nations regard him as the Universal Sovereign? Might they not conclude that Jehovah was powerless against the might of the Babylonian gods? Yes, Jehovah’s name would be reproached, and this distresses Daniel. Of the 19 times that the divine name, Jehovah, is found in the book of Daniel, 18 occur in connection with this prayer!
GABRIELCOMESSPEEDILY
10 While Daniel is yet praying, the angel Gabriel appears. He says: “O Daniel, now I have come forth to make you have insight with understanding. At the start of your entreaties a word went forth, and I myself have come to make report, because you are someone very desirable. So give consideration to the matter, and have understanding in the thing seen.” But why does Daniel speak of him as “the man Gabriel”? (Daniel 9:20-23) Well, when Daniel sought understanding of his earlier vision of the he-goat and the ram, “someone in appearance like an able-bodied man” appeared before him. It was the angel Gabriel, sent to give Daniel insight. (Daniel 8:15-17) Similarly, after Daniel’s prayer, this angel came near to him in humanlike form and spoke to him as one man does to another.
11 Gabriel arrives “at the time of the evening gift offering.” Jehovah’s altar had been destroyed along with the temple in Jerusalem, and the Jews were captives of the pagan Babylonians. So sacrifices were not being offered to God by the Jews in Babylon. At the prescribed times for offerings under the Mosaic Law, however, it was appropriate for devout Jews in Babylon to praise and supplicate Jehovah. As a man deeply devoted to God, Daniel was called “someone very desirable.” Jehovah, the “Hearer of prayer,” took pleasure in him, and Gabriel was dispatched speedily to answer Daniel’s prayer of faith.—Psalm 65:2.
12 Even when praying to Jehovah had imperiled his life, Daniel continued to pray to God three times a day. (Daniel 6:10, 11) No wonder Jehovah found him so desirable! In addition to prayer, Daniel’s meditation on God’s Word enabled him to determine Jehovah’s will. Daniel persisted in prayer and knew how to approach Jehovah properly so as to have his prayers answered. He highlighted God’s righteousness. (Daniel 9:7, 14, 16) And although his enemies could find no fault in him, Daniel knew that he was a sinner in God’s eyes and readily confessed his sin.—Daniel 6:4; Romans 3:23.
“SEVENTYWEEKS”TOFINISHOFFSIN
13 What an answer prayerful Daniel receives! Jehovah not only assures him that the Jews will be restored to their homeland but also gives him insight into something of far greater significance—the appearance of the foretold Messiah. (Genesis 22:17, 18; Isaiah 9:6, 7) Gabriel tells Daniel: “There are seventy weeks that have been determined upon your people and upon your holy city, in order to terminate the transgression, and to finish off sin, and to make atonement for error, and to bring in righteousness for times indefinite, and to imprint a seal upon vision and prophet, and to anoint the Holy of Holies. And you should know and have the insight that from the going forth of the word to restore and to rebuild Jerusalem until Messiah the Leader, there will be seven weeks, also sixty-two weeks. She will return and be actually rebuilt, with a public square and moat, but in the straits of the times.”—Daniel 9:24, 25.
14 This was good news indeed! Not only would Jerusalem be rebuilt and worship be restored at a new temple but also “Messiah the Leader” would appear at a specific time. This would occur within “seventy weeks.” Since Gabriel does not mention days, these are not weeks of seven days each, which would amount to 490 days—a mere year and a third. The foretold rebuilding of Jerusalem “with a public square and moat” took much longer than that. The weeks are weeks of years. That each week is seven years long is suggested by a number of modern translations. For example, “seventy weeks of years” is a rendering indicated by a footnote on Daniel 9:24 in Tanakh—TheHolyScriptures, published by The Jewish Publication Society. AnAmericanTranslation reads: “Seventy weeks of years are destined for your people and for your holy city.” Similar renderings appear in the translations by Moffatt and Rotherham.
15 According to the angel’s words, the “seventy weeks” would be divided into three periods: (1) “seven weeks,” (2) “sixty-two weeks,” and (3) one week. That would be 49 years, 434 years, and 7 years—totaling 490 years. Interestingly, TheRevisedEnglishBible reads: “Seventy times seven years are marked out for your people and your holy city.” Following their exile and suffering in Babylon for 70 years, the Jews would experience special favor from God for 490 years, or 70 years multiplied by 7. The starting point would be “the going forth of the word to restore and to rebuild Jerusalem.” When would this be?
THE“SEVENTYWEEKS”BEGIN
16 Three noteworthy incidents deserve consideration with regard to the beginning of the “seventy weeks.” The first occurred in 537 B.C.E. when Cyrus issued his decree restoring the Jews to their homeland. It reads: “This is what Cyrus the king of Persia has said, ‘All the kingdoms of the earth Jehovah the God of the heavens has given me, and he himself has commissioned me to build him a house in Jerusalem, which is in Judah. Whoever there is among you of all his people, may his God prove to be with him. So let him go up to Jerusalem, which is in Judah, and rebuild the house of Jehovah the God of Israel—he is the true God—which was in Jerusalem. As for anyone that is left from all the places where he is residing as an alien, let the men of his place assist him with silver and with gold and with goods and with domestic animals along with the voluntary offering for the house of the true God, which was in Jerusalem.’” (Ezra 1:2-4) Clearly, the express purpose of this decree was to have the temple—“the house of Jehovah”—rebuilt on its former site.
17 The second incident occurred in the seventh year of the reign of Persian King Artaxerxes (Artaxerxes Longimanus, son of Xerxes I). At that time, Ezra the copyist made a four-month journey from Babylon to Jerusalem. He carried a special letter from the king, but it did not authorize the rebuilding of Jerusalem. Instead, Ezra’s commission was limited to ‘beautifying the house of Jehovah.’ That is why the letter referred to gold and silver, sacred vessels, and contributions of wheat, wine, oil, and salt for support of worship at the temple, as well as freedom from taxation for those serving there.—Ezra 7:6-27.
18 The third incident occurred 13 years later, in the 20th year of Persian King Artaxerxes. Nehemiah was then serving as his cupbearer in “Shushan the castle.” Jerusalem had been rebuilt to some extent by the remnant that had returned from Babylon. But all was not well. Nehemiah learned that ‘the wall of Jerusalem was broken down and its very gates had been burned with fire.’ This disturbed him greatly, and gloom settled upon his heart. Questioned about his sadness, Nehemiah replied: “Let the king himself live to time indefinite! Why should not my face become gloomy when the city, the house of the burial places of my forefathers, is devastated, and its very gates have been eaten up with fire?”—Nehemiah 1:1-3; 2:1-3.
19 The account involving Nehemiah continues: “In turn the king said to me: ‘What is this that you are seeking to secure?’ At once I prayed to the God of the heavens. After that I said to the king: ‘If to the king it does seem good, and if your servant seems good before you, that you would send me to Judah, to the city of the burial places of my forefathers, that I may rebuild it.’” This proposal pleased Artaxerxes, who also acted on Nehemiah’s further request: “If to the king it does seem good, let letters be given me to the governors beyond the River [Euphrates], that they may let me pass until I come to Judah; also a letter to Asaph the keeper of the park that belongs to the king, that he may give me trees to build with timber the gates of the Castle that belongs to the house, and for the wall of the city and for the house into which I am to enter.” Nehemiah acknowledged Jehovah’s role in all of this, saying: “So the king gave [the letters] to me, according to the good hand of my God upon me.”—Nehemiah 2:4-8.
20 Although permission was given in the month of Nisan, during the early part of the 20th year of Artaxerxes’ reign, the actual “going forth of the word to restore and to rebuild Jerusalem” took effect months later. This occurred when Nehemiah arrived in Jerusalem and began his work of restoration. Ezra’s journey had taken four months, but Shushan was over 200 miles [322km] east of Babylon and thus even farther from Jerusalem. Most likely, then, Nehemiah’s arrival in Jerusalem occurred near the end of Artaxerxes’ 20th year, or in 455 B.C.E. It is then that the foretold “seventy weeks,” or 490 years, began. They would end in the latter part of 36 C.E.—See “When Did Artaxerxes’ Reign Begin?” on page 197.
“MESSIAHTHELEADER”APPEARS
21 How many years elapsed before Jerusalem was actually rebuilt? Well, the restoration of the city was to be accomplished “in the straits of the times” because of difficulties among the Jews themselves and opposition from the Samaritans and others. The work was evidently completed to the extent necessary by about 406 B.C.E.—within the “seven weeks,” or 49 years. (Daniel 9:25) A period of 62 weeks, or 434 years, would follow. After that time period, the long-promised Messiah would appear. Counting 483 years (49 plus 434) from 455 B.C.E. brings us to 29 C.E. What happened at that time? The Gospel writer Luke tells us: “In the fifteenth year of the reign of Tiberius Caesar, when Pontius Pilate was governor of Judea, and Herod was district ruler of Galilee, . . . God’s declaration came to John the son of Zechariah in the wilderness. So he came into all the country around the Jordan, preaching baptism in symbol of repentance for forgiveness of sins.” At that time “the people were in expectation” of the Messiah.—Luke 3:1-3, 15.
22 John was not the promised Messiah. But concerning what he witnessed at the baptism of Jesus of Nazareth, in the fall of 29 C.E., John said: “I viewed the spirit coming down as a dove out of heaven, and it remained upon him. Even I did not know him, but the very One who sent me to baptize in water said to me, ‘Whoever it is upon whom you see the spirit coming down and remaining, this is the one that baptizes in holy spirit.’ And I have seen it, and I have borne witness that this one is the Son of God.” (John 1:32-34) At his baptism, Jesus became the Anointed One—the Messiah, or Christ. Shortly thereafter, John’s disciple Andrew met the anointed Jesus and then told Simon Peter: “We have found the Messiah.” (John 1:41) Thus, “Messiah the Leader” appeared exactly on time—at the end of 69 weeks!
THEEVENTSOFTHEFINALWEEK
23 What was to be accomplished during the 70th week? Gabriel said that the period of “seventy weeks” had been determined “in order to terminate the transgression, and to finish off sin, and to make atonement for error, and to bring in righteousness for times indefinite, and to imprint a seal upon vision and prophet, and to anoint the Holy of Holies.” For this to be accomplished, “Messiah the Leader” had to die. When? Gabriel said: “After the sixty-two weeks Messiah will be cut off, with nothing for himself. . . . And he must keep the covenant in force for the many for one week; and at the half of the week he will cause sacrifice and gift offering to cease.” (Daniel 9:26a, 27a) The critical time was “at the half of the week,” that is, the middle of the last week of years.
24 Jesus Christ’s public ministry began in the latter part of 29 C.E. and lasted for three and a half years. As prophesied, early in 33 C.E., Christ was “cut off” when he died on a torture stake, giving his human life as a ransom for mankind. (Isaiah 53:8; Matthew 20:28) The need for the animal sacrifices and the gift offerings prescribed by the Law ceased when the resurrected Jesus presented the value of his sacrificed human life to God in heaven. Although the Jewish priests continued to make offerings until the destruction of Jerusalem’s temple in 70 C.E., such sacrifices were no longer acceptable to God. They had been replaced by a better sacrifice, one that never had to be repeated. The apostle Paul wrote: “[Christ] offered one sacrifice for sins perpetually . . . For it is by one sacrificial offering that he has made those who are being sanctified perfect perpetually.”—Hebrews 10:12, 14.
25 Though sin and death continued to afflict mankind, Jesus’ being cut off in death and his resurrection to heavenly life fulfilled prophecy. It ‘terminated transgression, finished off sin, made atonement for error, and brought in righteousness.’ God had removed the Law covenant, which had exposed and condemned the Jews as sinners. (Romans 5:12, 19, 20; Galatians 3:13, 19; Ephesians 2:15; Colossians 2:13, 14) Now the sins of repentant wrongdoers could be canceled, and the penalties thereof could be lifted. By means of the Messiah’s propitiatory sacrifice, reconciliation with God was possible for those exercising faith. They could look forward to receiving God’s gift of “everlasting life by Christ Jesus.”—Romans 3:21-26; 6:22, 23; 1 John 2:1, 2.
26 So it was that Jehovah removed the Law covenant by means of Christ’s death in 33 C.E. How, then, could it be said that the Messiah “must keep the covenant in force for the many for one week”? Because he kept the Abrahamic covenant in force. Until the 70th week ended, God extended the blessings of that covenant to Abraham’s Hebrew offspring. But at the end of the “seventy weeks” of years, in 36 C.E., the apostle Peter preached to the devout Italian man Cornelius, his household, and other Gentiles. And from that day on, the good news began to be declared among people of the nations.—Acts 3:25, 26; 10:1-48; Galatians 3:8, 9, 14.
27 The prophecy also foretold the anointing of “the Holy of Holies.” This does not refer to anointing the Most Holy, or innermost compartment, of the temple in Jerusalem. The expression “Holy of Holies” here refers to the heavenly sanctuary of God. There, Jesus presented the value of his human sacrifice to his Father. Jesus’ baptism, in 29 C.E., had anointed, or set apart, that heavenly, spiritual reality represented by the Most Holy of the earthly tabernacle and of the later temple.—Hebrews 9:11, 12.
THEPROPHECYAFFIRMEDBYGOD
28 The Messianic prophecy uttered by the angel Gabriel also spoke of ‘imprinting a seal upon vision and prophet.’ This meant that everything foretold regarding the Messiah—all that he accomplished by means of his sacrifice, resurrection, and appearance in heaven, as well as the other things occurring during the 70th week—would be stamped with the seal of divine backing, would prove true, and could be trusted. The vision would be sealed, restricted to the Messiah. Its fulfillment would be in him and in God’s work through him. Only in connection with the foretold Messiah could we find the correct interpretation of the vision. Nothing else would unseal its meaning.
29 Gabriel had previously prophesied that Jerusalem would be rebuilt. Now he foretells the destruction of that rebuilt city and its temple, saying: “The city and the holy place the people of a leader that is coming will bring to their ruin. And the end of it will be by the flood. And until the end there will be war; what is decided upon is desolations. . . . And upon the wing of disgusting things there will be the one causing desolation; and until an extermination, the very thing decided upon will go pouring out also upon the one lying desolate.” (Daniel 9:26b, 27b) Although this desolation would take place after the “seventy weeks,” it would be a direct result of happenings during the final “week,” when the Jews rejected Christ and had him put to death.—Matthew 23:37, 38.
30 Historical records show that in 66 C.E., Roman legions under Syrian Governor Cestius Gallus surrounded Jerusalem. Despite Jewish resistance, the Roman forces bearing their idolatrous ensigns, or standards, penetrated the city and started to undermine the temple wall on the north. Their standing there made them a “disgusting thing” that could cause complete desolation. (Matthew 24:15, 16) In 70 C.E., the Romans under General Titus came like a “flood” and desolated the city and its temple. Nothing stopped them, for this had been decreed—“decided upon”—by God. The Great Timekeeper, Jehovah, had again fulfilled his word!
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Kapitel elf
Die Zeit für das Kommen des Messias offenbart
JEHOVA hält seine Zeit genau ein. Die Zeiten und Zeitabschnitte in Verbindung mit seinem Werk hat er vollständig unter Kontrolle (Apostelgeschichte 1:7). Mit absoluter Sicherheit tritt all das ein, was er für diese Zeiten und Zeitabschnitte vorgesehen hat. Nichts davon bleibt aus.
2Der Prophet Daniel war als eifriger Erforscher der heiligen Schriften von der Fähigkeit Jehovas überzeugt, Ereignisse zeitlich festzulegen und sie eintreten zu lassen. Von besonderem Interesse für Daniel waren Prophezeiungen, die die Verwüstung Jerusalems betrafen. Die göttliche Offenbarung darüber, wie lange die heilige Stadt verwüstet daliegen würde, hatte Jeremia aufgezeichnet, und Daniel beschäftigte sich damit eingehend. Er schrieb: „Im ersten Jahr des Darius, des Sohnes des Ahasverus, vom Samen der Meder, der zum König über das Königreich der Chaldäer gemacht worden war, im ersten Jahr seiner Regierung bemerkte ich selbst, Daniel, durch die Bücher die Zahl der Jahre, über die das Wort Jehovas an Jeremia, den Propheten, ergangen war, um die Verwüstungen Jerusalems zu erfüllen, nämlich siebzig Jahre“ (Daniel 9:1, 2; Jeremia 25:11).
3Damals herrschte Darius, der Meder, über das „Königreich der Chaldäer“. Was Daniel früher vorausgesagt hatte, als er die Schrift an der Wand deutete, war unverzüglich eingetroffen. Das Babylonische Reich gab es nicht mehr. Es war 539 v. u. Z. „den Medern und den Persern gegeben worden“ (Daniel 5:24-28, 30, 31).
DANIEL FLEHT DEMÜTIG ZU JEHOVA
4Daniel erkannte, daß das Ende der 70jährigen Verödung Jerusalems bevorstand. Was tat er daraufhin? Er selbst berichtet: „Ich richtete dann mein Angesicht auf Jehova, den wahren Gott, um ihn mit Gebet und mit flehentlichen Bitten, mit Fasten und Sacktuch und Asche zu suchen. Und ich begann zu Jehova, meinem Gott, zu beten und ein Bekenntnis abzulegen“ (Daniel 9:3, 4). Wer Gottes barmherzige Befreiung erleben wollte, benötigte den richtigen Herzenszustand (3. Mose 26:31-46; 1. Könige 8:46-53). Glaube, eine demütige Einstellung und uneingeschränkte Reue über die Sünden, die zu Exil und Sklaverei geführt hatten, waren unerläßlich. Daniel ging daran, sich Gott zu nahen und für seine sündigen Landsleute einzutreten. Wie? Indem er fastete, trauerte und Sacktuch anlegte — ein Zeichen der Reue und der Aufrichtigkeit des Herzens.
5Aus der Prophezeiung Jeremias hatte Daniel Hoffnung geschöpft, denn sie ließ erkennen, daß die Juden bald wieder in ihr Heimatland Juda zurückkehren würden (Jeremia 25:12; 29:10). Daniel war zweifellos zuversichtlich, daß die Befreiung der unterjochten Juden bevorstand, weil bereits ein Mann namens Cyrus als König von Persien herrschte. Hatte nicht Jesaja prophezeit, daß die Juden durch Cyrus befreit würden, um Jerusalem und den Tempel wieder aufzubauen? (Jesaja 44:28 bis 45:3). Aber Daniel konnte sich überhaupt nicht vorstellen, wie das geschehen sollte. Daher betete er weiterhin flehentlich zu Jehova.
6Er hob Gottes Barmherzigkeit und liebende Güte hervor. Demütig gab er zu, daß die Juden gesündigt hatten, indem sie rebellierten, von Jehovas Geboten abwichen und nicht auf seine Propheten hörten. Zu Recht hatte Gott sie „wegen ihrer Untreue versprengt“. Daniel betete: „O Jehova, uns gehört die Scham des Angesichts, unseren Königen, unseren Fürsten und unseren Vorvätern, weil wir gegen dich gesündigt haben. Jehova, unserem Gott, gehören die Erbarmungen und die Taten der Vergebung, denn wir haben gegen ihn rebelliert. Und wir haben der Stimme Jehovas, unseres Gottes, nicht gehorcht, indem wir in seinen Gesetzen gewandelt wären, die er uns durch die Hand seiner Knechte, der Propheten, vorlegte. Und alle von Israel haben dein Gesetz übertreten, und man ist dadurch abgewichen, daß man deiner Stimme nicht gehorcht hat, so daß du den Fluch und den Eidschwur auf uns ausgegossen hast, der in dem Gesetz Mose, des Knechtes des wahren Gottes, geschrieben ist, denn wir haben gegen IHN gesündigt“ (Daniel 9:5-11; 2. Mose 19:5-8; 24:3, 7, 8).
7Gott hatte die Israeliten warnend darauf hingewiesen, welche Folgen es hätte, wenn sie ihm nicht gehorchten und den Bund, den er mit ihnen geschlossen hatte, mißachten würden (3. Mose 26:31-33; 5. Mose 28:15; 31:17). Daniel erkannte an, daß Gott richtig gehandelt hatte, indem er sagte: „Er führte dann seine Worte aus, die er gegen uns und gegen unsere Richter, die uns richteten, geredet hatte, indem er großes Unglück über uns brachte, wie solches unter den ganzen Himmeln nicht getan wurde, wie das, was in Jerusalem getan worden ist. So, wie es im Gesetz Mose geschrieben steht, all dieses Unglück — es ist über uns gekommen, und wir haben das Angesicht Jehovas, unseres Gottes, nicht besänftigt, indem wir von unserer Vergehung umkehrten und indem wir Einsicht in deine Wahrhaftigkeit bekundeten. Und Jehova blieb wachsam in bezug auf das Unglück und brachte es schließlich über uns, denn Jehova, unser Gott, ist gerecht in all seinen Werken, die er getan hat; und wir haben seiner Stimme nicht gehorcht“ (Daniel 9:12-14).
8Daniel versuchte nicht, die Taten seines Volkes zu rechtfertigen. Die Juden hatten das Exil verdient; das gestand er bereitwillig ein: „Wir haben gesündigt, wir haben böse gehandelt“ (Daniel 9:15). Es ging ihm bei seiner Bitte vor allem um Jehovas Ruhm und Ehre und nicht lediglich um eine Beendigung des Leidens. Wenn Gott den Juden vergäbe und sie in ihr Heimatland zurückbrächte, würde er seine durch Jeremia geäußerte Verheißung wahr machen und seinen erhabenen Namen heiligen. Daniel äußerte die Bitte: „O Jehova, gemäß all deinen Taten der Gerechtigkeit möge bitte dein Zorn und dein Grimm sich von deiner Stadt Jerusalem, deinem heiligen Berg, abwenden; denn wegen unserer Sünden und wegen der Vergehungen unserer Vorväter sind Jerusalem und dein Volk ein Gegenstand der Schmach für alle um uns herum“ (Daniel 9:16).
9Inbrünstig betete Daniel weiter: „Nun höre, o unser Gott, auf das Gebet deines Knechtes und auf seine flehentlichen Bitten, und laß dein Angesicht leuchten über dein Heiligtum, das verödet ist, um Jehovas willen. Neige dein Ohr, o mein Gott, und höre. Öffne doch deine Augen, und sieh unsere verödeten Zustände und die Stadt, die nach deinem Namen genannt ist; denn nicht gemäß unseren gerechten Taten lassen wir unsere flehentlichen Bitten vor dich niederfallen, sondern gemäß deinen vielen Erbarmungen. O Jehova, höre doch. O Jehova, vergib doch. O Jehova, schenke doch Aufmerksamkeit und handle. Säume nicht, um deiner selbst willen, o mein Gott, denn dein eigener Name ist über deiner Stadt und über deinem Volk genannt worden“ (Daniel 9:17-19). Würden die Nationen Gott als den universellen Souverän betrachten, wenn er seinem Volk nicht vergeben würde, es im Exil ließe und Jerusalem, seine heilige Stadt, auf unabsehbare Zeit wüst daliegen ließe? Könnten sie nicht zu dem Schluß kommen, Jehova könne gegen die Macht der babylonischen Götter nichts ausrichten? Ja, Jehovas Name würde geschmäht werden, und das beunruhigte Daniel. Im ganzen Buch Daniel kommt der göttliche Name Jehova 19mal vor, davon allein 18mal in Verbindung mit diesem Gebet.
GABRIEL KOMMT EILENDS
10Während Daniel noch betete, erschien der Engel Gabriel. Er sagte: „O Daniel, nun bin ich hergekommen, um dir Einsicht mit Verständnis zu verleihen. Zu Beginn deiner flehentlichen Bitten ging ein Wort aus, und ich selbst bin gekommen, um zu berichten, denn du bist ein sehr begehrenswerter Mann. Gib daher acht auf die Sache, und habe Verständnis in bezug auf das Gesehene.“ Warum nannte ihn Daniel aber den „Mann Gabriel“? (Daniel 9:20-23). Nun, als Daniel seine frühere Vision von dem Ziegenbock und dem Widder zu verstehen suchte, erschien ihm jemand, „der wie ein kräftiger Mann aussah“. Es war der Engel Gabriel, der gesandt worden war, um Daniel Einsicht zu verleihen (Daniel 8:15-17). Jetzt, nach Daniels Gebet, näherte sich ihm dieser Engel ebenfalls in menschenähnlicher Gestalt und sprach mit ihm so, wie sich Menschen miteinander unterhalten.
11Gabriel traf „zur Zeit der Abendopfergabe“ ein. Der Altar Jehovas war zusammen mit dem Tempel in Jerusalem zerstört worden, und die Juden waren Gefangene der heidnischen Babylonier. Daher brachten die Juden in Babylon Gott keine Opfer dar. Für gottesfürchtige Juden in Babylon war es jedoch passend, zu den Zeiten, für die gemäß dem mosaischen Gesetz Opfer vorgeschrieben waren, Jehova zu preisen und anzuflehen. Daniel war Gott äußerst ergeben und wurde als „ein sehr begehrenswerter Mann“ bezeichnet. Jehova, der „Hörer des Gebets“, fand Gefallen an ihm und sandte Gabriel eilends, um Daniels Gebet des Glaubens zu beantworten (Psalm 65:2).
12Daniel hatte selbst dann weiterhin dreimal am Tag zu Jehova gebetet, als er dadurch in Lebensgefahr geraten war (Daniel 6:10, 11). Kein Wunder, daß Jehova ihn so begehrenswert fand! Nicht nur das Gebet, sondern auch das Nachsinnen über Gottes Wort befähigte Daniel, den Willen Jehovas zu erkennen. Daniel verharrte im Gebet und wußte, wie er sich Jehova auf richtige Weise nahen konnte, damit seine Gebete erhört wurden. Er hob Gottes Gerechtigkeit hervor (Daniel 9:7, 14, 16). Auch wenn Daniels Feinde nichts an ihm beanstanden konnten, wußte er doch, daß er in Gottes Augen ein Sünder war, und bekannte seine Sünden bereitwillig (Daniel 6:4; Römer 3:23).
„SIEBZIG WOCHEN“, UM DER SÜNDE EIN ENDE ZU BEREITEN
13Welch eine Antwort der tiefgläubige Daniel erhielt! Jehova versicherte ihm nicht nur, daß die Juden in ihr Heimatland zurückkehren würden, sondern gewährte ihm auch Einblick in etwas weit Bedeutenderes: das Erscheinen des vorausgesagten Messias (1. Mose 22:17, 18; Jesaja 9:6, 7). Gabriel erklärte Daniel: „Siebzig Wochen sind es, die über dein Volk und über deine heilige Stadt bestimmt worden sind, um die Übertretung zu beendigen und der Sünde ein Ende zu bereiten und für Vergehung Sühne zu leisten und Gerechtigkeit herbeizuführen auf unabsehbare Zeiten und ein Siegel auf Vision und Prophet zu drücken und das Hochheilige zu salben. Und du solltest wissen und die Einsicht haben, daß es vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und wieder zu bauen, bis zu dem Messias, dem Führer, sieben Wochen, ferner zweiundsechzig Wochen sein werden. Sie wird wiederkehren und tatsächlich wieder gebaut werden, mit einem öffentlichen Platz und Graben, aber in der Bedrängnis der Zeiten“ (Daniel 9:24, 25).
14Das war wirklich eine gute Botschaft. Nicht nur sollte Jerusalem wieder aufgebaut und in einem neuen Tempel die Anbetung wiederhergestellt werden, sondern auch der ‘Messias, der Führer’, würde zu einer bestimmten Zeit erscheinen. Das alles sollte innerhalb von „siebzig Wochen“ geschehen. Da Gabriel die Zeit nicht in Tagen angab, handelte es sich nicht um Wochen von je sieben Tagen, was 490 Tagen entspräche — gerade eineindrittel Jahre. Der vorausgesagte Wiederaufbau Jerusalems „mit einem öffentlichen Platz und Graben“ dauerte viel länger. Bei den Wochen handelte es sich um Jahrwochen. Aus mehreren modernen Übersetzungen geht hervor, daß jede Woche sieben Jahre umfaßte. Zum Beispiel lautet die Wiedergabe in der jüdischen Übersetzung von Dr. Zunz: „Siebzig (Jahr-)Wochen sind beschlossen worden über dein Volk und über deine heilige Stadt.“ In der Übersetzung von Eugen Henne heißt es in Daniel 9:24: „Siebzig Jahrwochen sind über dein Volk und deine heilige Stadt bestimmt.“ Ähnliche Wiedergaben finden sich in den Übersetzungen von Bruns und Menge.
15Gemäß den Worten des Engels setzen sich die „siebzig Wochen“ aus drei Zeitabschnitten zusammen: 1. „sieben Wochen“, 2. „zweiundsechzig Wochen“ und 3. eine Woche. Das entspräche 49 Jahren, 434 Jahren und 7 Jahren — insgesamt 490 Jahren. In einer englischen Bibelübersetzung heißt es interessanterweise: „Siebzig mal sieben Jahre sind für dein Volk und deine heilige Stadt festgelegt“ (The Revised English Bible). Nach 70 Jahren Leidenszeit im Exil in Babylon sollte den Juden 490 Jahre — das heißt 70 mal 7 Jahre — von Gott besondere Gunst erwiesen werden. Diese Zeitspanne begann mit dem „Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und wieder zu bauen“. Wann war das?
DIE „SIEBZIG WOCHEN“ BEGINNEN
16Drei bemerkenswerte Geschehnisse verdienen es, in Verbindung mit dem Beginn der „siebzig Wochen“ beachtet zu werden. Das erste fand 537 v. u. Z. statt, als Cyrus den Erlaß herausgab, auf Grund dessen die Juden in ihr Heimatland zurückkehren durften. Er lautete: „Dies ist, was Cyrus, der König von Persien, gesagt hat: ‚Alle Königreiche der Erde hat Jehova, der Gott der Himmel, mir gegeben, und er selbst hat mich beauftragt, ihm ein Haus zu bauen in Jerusalem, das in Juda ist. Wer immer unter euch von seinem ganzen Volk ist: Es möge sich erweisen, daß sein Gott mit ihm ist. So ziehe er hinauf nach Jerusalem, das in Juda ist, und baue das Haus Jehovas, des Gottes Israels — er ist der wahre Gott —, das in Jerusalem war, wieder auf. Was irgendeinen betrifft, der übriggeblieben ist von allen Orten, wo er als Fremdling weilt, so mögen die Männer seines Ortes ihm mit Silber und mit Gold und mit Habe und mit Haustieren sowie mit der freiwilligen Gabe für das Haus des wahren Gottes, das in Jerusalem war, beistehen‘ “ (Esra 1:2-4). Wie aus diesen Worten eindeutig hervorgeht, wurde der Erlaß eigens zu dem Zweck herausgegeben, den Tempel — „das Haus Jehovas“ — an seiner früheren Stelle wieder aufbauen zu lassen.
17Das zweite Ereignis fiel in das siebte Jahr der Regierung des persischen Königs Artaxerxes (Artaxerxes Longimanus, der Sohn von Xerxes I.). Damals unternahm Esra, der Abschreiber, eine viermonatige Reise von Babylon nach Jerusalem. Er hatte zwar einen besonderen Brief des Königs bei sich, doch dieser befugte ihn nicht, Jerusalem wieder aufzubauen. Esras Auftrag beschränkte sich darauf, „das Haus Jehovas zu verschönern“. Deshalb ist in dem Brief von Gold und Silber die Rede sowie von heiligen Gefäßen und Beiträgen — Weizen, Wein, Öl und Salz — zur Unterstützung der Anbetung im Tempel und von der Steuerfreiheit der dort Dienenden (Esra 7:6-27).
18Das dritte Ereignis war 13 Jahre später, im 20. Jahr des persischen Königs Artaxerxes. Damals diente Nehemia in „Susa, der Burg“, als Mundschenk des Königs. Jerusalem war von dem Überrest, der aus Babylon zurückgekehrt war, in gewissem Umfang wieder aufgebaut worden. Dennoch stand es nicht zum besten. Wie Nehemia erfuhr, war ‘die Mauer Jerusalems niedergerissen, und seine Tore waren mit Feuer verbrannt’. Das beunruhigte ihn überaus und machte sein Herz schwer. Nach dem Grund seiner Traurigkeit befragt, antwortete Nehemia: „Es lebe der König auf unabsehbare Zeit! Warum sollte mein Angesicht nicht betrübt werden, wenn die Stadt, das Haus der Grabstätten meiner Vorväter, verwüstet ist und ihre Tore durch Feuer verzehrt worden sind?“ (Nehemia 1:1-3; 2:1-3).
19In Nehemias Bericht heißt es weiter: „Darauf sprach der König zu mir: ‚Was ist es, das du zu erlangen suchst?‘ Sogleich betete ich zu dem Gott der Himmel. Danach sagte ich zum König: ‚Wenn es dem König wirklich gut scheint und wenn dein Knecht vor dir gut zu sein scheint, so wollest du mich nach Juda senden, zur Stadt der Grabstätten meiner Vorväter, damit ich sie wieder aufbaue.‘ “ Dieser Vorschlag gefiel Artaxerxes, der auch auf Nehemias folgende Bitte einging: „Wenn es dem König wirklich gut scheint, so gebe man mir Briefe an die Statthalter jenseits des STROMES [des Euphrat], damit sie mich durchziehen lassen, bis ich nach Juda komme, auch einen Brief an Asaph, den Hüter des Parks, der dem König gehört, daß er mir Bäume gebe, damit man mit Holz die Tore der BURG baue, die zum Haus gehört, und für die Mauer der Stadt und für das Haus, in das ich einziehen soll.“ Nehemia erkannte an, daß Jehova seine Hand im Spiel hatte, und sagte: „Da gab . . . mir der König [die Briefe], gemäß der guten Hand meines Gottes über mir“ (Nehemia 2:4-8).
20Die Erlaubnis wurde zwar im Monat Nisan, Anfang des 20. Regierungsjahres von Artaxerxes, erteilt, doch das „Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und wieder zu bauen“, trat eigentlich erst Monate später in Kraft, als Nehemia in Jerusalem eintraf und sein Wiederaufbauwerk begann. Esras Reise hatte vier Monate gedauert; doch Susa lag etwa 320 Kilometer östlich von Babylon und war von Jerusalem somit noch weiter entfernt. Nehemia traf daher höchstwahrscheinlich gegen Ende des 20. Jahres des Artaxerxes, das heißt 455 v. u. Z., in Jerusalem ein. Damit begannen die vorhergesagten „siebzig Wochen“ oder 490 Jahre. Sie endeten gegen Ende des Jahres 36 u. Z. (Siehe „Wann begann die Herrschaft des Artaxerxes?“, Seite 197.)
DER ‘MESSIAS, DER FÜHRER’, ERSCHEINT
21Wie viele Jahre vergingen, bis Jerusalem tatsächlich wieder aufgebaut war? Der Wiederaufbau der Stadt sollte „in der Bedrängnis der Zeiten“ erfolgen. Grund dafür waren die Schwierigkeiten, die die Juden untereinander hatten, sowie der Widerstand der Samariter und anderer. Die Arbeit war offensichtlich um 406 v. u. Z. in dem nötigen Ausmaß vollendet — das heißt innerhalb der „sieben Wochen“ oder 49 Jahre (Daniel 9:25). Ein Zeitabschnitt von 62 Wochen oder 434 Jahren würde folgen. Nach dieser Zeit sollte der langverheißene Messias erscheinen. Wenn wir von 455 v. u. Z. 483 Jahre (49 plus 434) weiterzählen, kommen wir zum Jahr 29 u. Z. Was geschah damals? Der Evangelist Lukas berichtet: „Im fünfzehnten Jahr der Regierung des Tiberius Cäsar, als Pontius Pilatus Statthalter von Judäa war und Herodes Bezirksherrscher von Galiläa . . ., erging Gottes Ausspruch an Johannes, den Sohn Sacharjas, in der Wildnis. Da kam er in die ganze Umgegend des Jordan und predigte die Taufe als Symbol der Reue zur Vergebung von Sünden.“ Zu jener Zeit ‘war das Volk in Erwartung’ des Messias (Lukas 3:1-3, 15).
22Johannes war nicht der verheißene Messias. Aber er berichtete, was er bei der Taufe Jesu von Nazareth im Herbst 29 u. Z. selbst beobachtet hatte: „Ich sah den Geist wie eine Taube aus dem Himmel herabkommen, und er blieb auf ihm. Auch ich kannte ihn nicht, doch der mich gesandt hat, um im Wasser zu taufen, sprach zu mir: ‚Auf wen immer du den Geist herabkommen und auf ihm bleiben siehst, dieser ist es, der in heiligem Geist tauft.‘ Und ich habe es gesehen, und ich habe Zeugnis abgelegt, daß dieser der Sohn Gottes ist“ (Johannes 1:32-34). Jesus wurde bei seiner Taufe der Gesalbte — der Messias oder Christus. Kurze Zeit danach lernte Andreas, ein Jünger des Johannes, den gesalbten Jesus kennen und erzählte daraufhin Simon Petrus: „Wir haben den Messias gefunden“ (Johannes 1:41). Somit erschien der ‘Messias, der Führer’, genau zur rechten Zeit — am Ende der 69 Wochen.
DIE EREIGNISSE DER LETZTEN WOCHE
23Was sollte in der 70. Woche geschehen? Gabriel sagte, die „siebzig Wochen“ seien bestimmt worden, „um die Übertretung zu beendigen und der Sünde ein Ende zu bereiten und für Vergehung Sühne zu leisten und Gerechtigkeit herbeizuführen auf unabsehbare Zeiten und ein Siegel auf Vision und Prophet zu drücken und das Hochheilige zu salben“. Damit das geschehen konnte, mußte der ‘Messias, der Führer’, sterben. Wann? Gabriel sagte: „Nach den zweiundsechzig Wochen wird der Messias abgeschnitten werden mit nichts für sich selbst. . . . Und er soll den Bund für die vielen eine Woche lang in Kraft halten; und zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Opfergabe aufhören lassen“ (Daniel 9:26a, 27a). Der entscheidende Zeitpunkt war „zur Hälfte der Woche“, das heißt in der Mitte der letzten Jahrwoche.
24Das Wirken Jesu Christi in der Öffentlichkeit begann im letzten Teil des Jahres 29 u. Z. und erstreckte sich über dreieinhalb Jahre. Wie vorhergesagt, wurde Christus „abgeschnitten“, als er Anfang 33 u. Z. an einem Marterpfahl starb und sein menschliches Leben als Lösegeld für die Menschen gab (Jesaja 53:8; Matthäus 20:28). Nachdem der auferweckte Jesus im Himmel den Wert seines geopferten menschlichen Lebens Gott dargebracht hatte, waren die im mosaischen Gesetz vorgeschriebenen Tieropfer und Opfergaben nicht mehr nötig. Die jüdischen Priester brachten zwar bis zur Zerstörung des Tempels in Jerusalem im Jahre 70 u. Z. weiterhin Opfer dar, doch diese Schlachtopfer waren für Gott nicht mehr annehmbar. Sie waren durch ein besseres Schlachtopfer ersetzt worden, das nicht wiederholt zu werden brauchte. Der Apostel Paulus schrieb: „[Christus] hat für immer ein einziges Schlachtopfer für Sünden dargebracht . . . Denn er hat durch ein einziges Schlachtopfer die, die geheiligt werden, für immer vollkommen gemacht“ (Hebräer 10:12, 14).
25Sünde und Tod brachten zwar weiterhin viel Kummer über die Menschheit, aber dadurch, daß Jesus durch den Tod abgeschnitten und dann zu himmlischem Leben auferweckt wurde, erfüllte sich die Prophezeiung. ‘Die Übertretung wurde beendigt, der Sünde ein Ende bereitet, für Vergehung Sühne geleistet und Gerechtigkeit herbeigeführt.’ Gott hatte den Gesetzesbund beseitigt, durch den die Juden als Sünder bloßgestellt und verurteilt worden waren (Römer 5:12, 19, 20; Galater 3:13, 19; Epheser 2:15; Kolosser 2:13, 14). Jetzt war es möglich, die Sünden reumütiger Missetäter zu tilgen und die Strafe zu erlassen. Das Sühnopfer des Messias ermöglichte Menschen, die Glauben ausübten, mit Gott versöhnt zu werden. Sie konnten sich darauf freuen, Gottes Gabe des ‘ewigen Lebens durch Christus Jesus’ zu empfangen (Römer 3:21-26; 6:22, 23; 1. Johannes 2:1, 2).
26Auf diese Weise beseitigte Jehova 33 u. Z. durch den Tod Christi den Gesetzesbund. Wieso konnte aber gesagt werden: „[Der Messias] soll den Bund für die vielen eine Woche lang in Kraft halten.“? Weil es sich bei dem Bund, den er in Kraft hielt, um den abrahamischen Bund handelte. Bis zum Ende der 70. Woche ließ Gott die Segnungen dieses Bundes den hebräischen Nachkommen Abrahams zukommen. Aber am Ende der „siebzig [Jahr-]Wochen“, im Jahre 36 u. Z., predigte der Apostel Petrus einem tiefgläubigen italischen Mann namens Kornelius und seinen Hausgenossen sowie weiteren Nichtjuden. Und von da an wurde die gute Botschaft unter Menschen von den Nationen gepredigt (Apostelgeschichte 3:25, 26; 10:1-48; Galater 3:8, 9, 14).
27In der Prophezeiung wurde auch die Salbung des „Hochheiligen“ vorausgesagt. Damit ist nicht die Salbung des Allerheiligsten, des innersten Abteils des Tempels in Jerusalem, gemeint. Der Ausdruck „Hochheiliges“ bezieht sich hier auf das himmlische Heiligtum Gottes. Dort brachte Jesus den Wert seines menschlichen Opfers seinem Vater dar. Durch Jesu Taufe im Jahre 29 u. Z. wurde die himmlische, geistige Wirklichkeit gesalbt oder ausgesondert, die auf der Erde durch das Allerheiligste, das sich in der Stiftshütte und später im Tempel befand, dargestellt worden war (Hebräer 9:11, 12).
DIE PROPHEZEIUNG VON GOTT BESTÄTIGT
28In der von dem Engel Gabriel übermittelten messianischen Prophezeiung war auch davon die Rede, „ein Siegel auf Vision und Prophet zu drücken“. Das bedeutete, daß alles, was über den Messias vorausgesagt worden war — alles, was durch sein Opfer, seine Auferstehung und sein Erscheinen im Himmel bewirkt wurde, sowie das, was sich in der 70. Woche sonst noch ereignete —, das Siegel göttlicher Zustimmung erhielt, daß es sich als wahr erweisen würde und daß man sich darauf verlassen konnte. Die Vision wurde versiegelt, und zwar in dem Sinne, daß sie sich nur auf den Messias bezog. In ihm und durch Gottes Wirken in Verbindung mit ihm sollte sie sich erfüllen. Nur in Verbindung mit dem vorhergesagten Messias war die richtige Deutung der Vision zu finden. Ihre Bedeutung würde durch nichts anderes zu enthüllen sein.
29Hatte Gabriel soeben noch den Wiederaufbau Jerusalems prophezeit, so sagte er jetzt die Zerstörung der wieder aufgebauten Stadt und ihres Tempels voraus, indem er erklärte: „Die Stadt und die heilige Stätte, das Volk eines Führers, der kommt, wird sie ins Verderben bringen. Und das Ende davon wird durch die Flut sein. Und bis zum Ende wird es Krieg geben; das, was beschlossen ist, sind Verwüstungen. . . . Und auf dem Flügel abscheulicher Dinge wird der sein, der Verwüstung verursacht; und bis zu einer Ausrottung wird sich dann gerade das, was beschlossen ist, auch über den verödet Liegenden ergießen“ (Daniel 9:26b, 27b). Diese Verwüstung sollte zwar nach den „siebzig Wochen“ erfolgen, doch sie war die unmittelbare Folge von Ereignissen der letzten „Woche“, in der die Juden Christus verwarfen und ihn zu Tode bringen ließen (Matthäus 23:37, 38).
30Wie Geschichtsberichten zu entnehmen ist, umzingelten römische Legionen unter dem syrischen Statthalter Cestius Gallus im Jahre 66 u. Z. Jerusalem. Trotz des Widerstandes der Juden drangen die römischen Streitkräfte, die ihre vergötterten Feldzeichen trugen, in die Stadt ein und begannen, die nördliche Tempelmauer zu untergraben. Dadurch, daß sie dort ‘standen’, wurden sie zu einem „abscheulichen Ding“, das vollständige Verwüstung herbeiführen konnte (Matthäus 24:15, 16). Im Jahre 70 u. Z. kamen die Römer unter dem Heerführer Titus wie eine „Flut“ und verwüsteten die Stadt und ihren Tempel. Nichts konnte sie aufhalten, denn es war von Gott erklärt oder „beschlossen“ worden. Jehova, der seine Zeit genau einhält, hatte erneut sein Wort wahr gemacht.
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Chapter Eleven
The Time of Messiah’s Coming Revealed
JEHOVAH is the Great Timekeeper. Under his control are all the times and seasons connected with his work. (Acts 1:7) All events that he has assigned to these times and seasons are sure to occur. They will not fail.
2 As a diligent student of the Scriptures, the prophet Daniel had faith in Jehovah’s ability to schedule events and bring them about. Of particular interest to Daniel were prophecies regarding the devastation of Jerusalem. Jeremiah had recorded God’s revelation about how long the holy city would remain desolate, and Daniel gave this prophecy careful consideration. He wrote: “In the first year of Darius the son of Ahasuerus of the seed of the Medes, who had been made king over the kingdom of the Chaldeans; in the first year of his reigning I myself, Daniel, discerned by the books the number of the years concerning which the word of Jehovah had occurred to Jeremiah the prophet, for fulfilling the devastations of Jerusalem, namely, seventy years.”—Daniel 9:1, 2; Jeremiah 25:11.
3 Darius the Mede was then ruling over “the kingdom of the Chaldeans.” The earlier prediction that Daniel had made when interpreting the handwriting on the wall had undergone swift fulfillment. The Babylonian Empire was no more. It had been “given to the Medes and the Persians” in 539 B.C.E.—Daniel 5:24-28, 30, 31.
DANIEL HUMBLY PETITIONS JEHOVAH
4 Daniel realized that Jerusalem’s 70-year desolation was about to end. What would he do next? He himself tells us: “I proceeded to set my face to Jehovah the true God, in order to seek him with prayer and with entreaties, with fasting and sackcloth and ashes. And I began to pray to Jehovah my God and to make confession.” (Daniel 9:3, 4) A proper heart condition was needed to experience God’s merciful deliverance. (Leviticus 26:31-46; 1 Kings 8:46-53) There was a need for faith, a humble spirit, and full repentance over the sins that had led to exile and slavery. In behalf of his sinful people, Daniel therefore proceeded to approach God. How? By fasting, mourning, and clothing himself in sackcloth, a symbol of repentance and sincerity of heart.
5 Jeremiah’s prophecy had given Daniel hope, for it indicated that the Jews would soon be restored to their homeland of Judah. (Jeremiah 25:12; 29:10) Doubtless, Daniel felt confident that relief would come for the subjugated Jews because a man named Cyrus was already ruling as king of Persia. Had not Isaiah prophesied that Cyrus would be instrumental in releasing the Jews to rebuild Jerusalem and the temple? (Isaiah 44:28–45:3) But Daniel had no idea just how that would come about. So he continued to supplicate Jehovah.
6 Daniel drew attention to God’s mercy and loving-kindness. Humbly, he acknowledged that the Jews had sinned by rebelling, turning aside from Jehovah’s commandments, and ignoring his prophets. God had rightly “dispersed them because of their unfaithfulness.” Daniel prayed: “O Jehovah, to us belongs the shame of face, to our kings, to our princes and to our forefathers, because we have sinned against you. To Jehovah our God belong the mercies and the acts of forgiveness, for we have rebelled against him. And we have not obeyed the voice of Jehovah our God by walking in his laws that he set before us by the hand of his servants the prophets. And all those of Israel have overstepped your law, and there has been a turning aside by not obeying your voice, so that you poured out upon us the curse and the sworn oath that is written in the law of Moses the servant of the true God, for we have sinned against Him.”—Daniel 9:5-11; Exodus 19:5-8; 24:3, 7, 8.
7 God had warned the Israelites of the consequences of disobeying him and disregarding the covenant he had made with them. (Leviticus 26:31-33; Deuteronomy 28:15; 31:17) Daniel acknowledges the rightness of God’s actions, saying: “He proceeded to carry out his words that he had spoken against us and against our judges who judged us, by bringing upon us great calamity, such as was not done under the whole heavens as what has been done in Jerusalem. Just as it is written in the law of Moses, all this calamity—it has come upon us, and we have not softened the face of Jehovah our God by turning back from our error and by showing insight into your trueness. And Jehovah kept alert to the calamity and finally brought it upon us, for Jehovah our God is righteous in all his works that he has done; and we have not obeyed his voice.”—Daniel 9:12-14.
8 Daniel does not seek to justify the actions of his people. Their exile was justly deserved, as he readily confesses: “We have sinned, we have acted wickedly.” (Daniel 9:15) Neither is his concern simply for relief from suffering. No, he bases his appeal on Jehovah’s own glory and honor. By pardoning the Jews and restoring them to their homeland, God would fulfill his promise through Jeremiah and would sanctify His holy name. Daniel pleads: “O Jehovah, according to all your acts of righteousness, please, may your anger and your rage turn back from your city Jerusalem, your holy mountain; for, because of our sins and because of the errors of our forefathers, Jerusalem and your people are an object of reproach to all those round about us.”—Daniel 9:16.
9 In fervent prayer, Daniel continues: “Now listen, O our God, to the prayer of your servant and to his entreaties, and cause your face to shine upon your sanctuary that is desolated, for the sake of Jehovah. Incline your ear, O my God, and hear. Do open your eyes and see our desolated conditions and the city that has been called by your name; for not according to our righteous acts are we letting our entreaties fall before you, but according to your many mercies. O Jehovah, do hear. O Jehovah, do forgive. O Jehovah, do pay attention and act. Do not delay, for your own sake, O my God, for your own name has been called upon your city and upon your people.” (Daniel 9:17-19) If God were unforgiving and left his people in exile, allowing his holy city, Jerusalem, to lay desolate indefinitely, would nations regard him as the Universal Sovereign? Might they not conclude that Jehovah was powerless against the might of the Babylonian gods? Yes, Jehovah’s name would be reproached, and this distresses Daniel. Of the 19 times that the divine name, Jehovah, is found in the book of Daniel, 18 occur in connection with this prayer!
GABRIEL COMES SPEEDILY
10 While Daniel is yet praying, the angel Gabriel appears. He says: “O Daniel, now I have come forth to make you have insight with understanding. At the start of your entreaties a word went forth, and I myself have come to make report, because you are someone very desirable. So give consideration to the matter, and have understanding in the thing seen.” But why does Daniel speak of him as “the man Gabriel”? (Daniel 9:20-23) Well, when Daniel sought understanding of his earlier vision of the he-goat and the ram, “someone in appearance like an able-bodied man” appeared before him. It was the angel Gabriel, sent to give Daniel insight. (Daniel 8:15-17) Similarly, after Daniel’s prayer, this angel came near to him in humanlike form and spoke to him as one man does to another.
11 Gabriel arrives “at the time of the evening gift offering.” Jehovah’s altar had been destroyed along with the temple in Jerusalem, and the Jews were captives of the pagan Babylonians. So sacrifices were not being offered to God by the Jews in Babylon. At the prescribed times for offerings under the Mosaic Law, however, it was appropriate for devout Jews in Babylon to praise and supplicate Jehovah. As a man deeply devoted to God, Daniel was called “someone very desirable.” Jehovah, the “Hearer of prayer,” took pleasure in him, and Gabriel was dispatched speedily to answer Daniel’s prayer of faith.—Psalm 65:2.
12 Even when praying to Jehovah had imperiled his life, Daniel continued to pray to God three times a day. (Daniel 6:10, 11) No wonder Jehovah found him so desirable! In addition to prayer, Daniel’s meditation on God’s Word enabled him to determine Jehovah’s will. Daniel persisted in prayer and knew how to approach Jehovah properly so as to have his prayers answered. He highlighted God’s righteousness. (Daniel 9:7, 14, 16) And although his enemies could find no fault in him, Daniel knew that he was a sinner in God’s eyes and readily confessed his sin.—Daniel 6:4; Romans 3:23.
“SEVENTY WEEKS” TO FINISH OFF SIN
13 What an answer prayerful Daniel receives! Jehovah not only assures him that the Jews will be restored to their homeland but also gives him insight into something of far greater significance—the appearance of the foretold Messiah. (Genesis 22:17, 18; Isaiah 9:6, 7) Gabriel tells Daniel: “There are seventy weeks that have been determined upon your people and upon your holy city, in order to terminate the transgression, and to finish off sin, and to make atonement for error, and to bring in righteousness for times indefinite, and to imprint a seal upon vision and prophet, and to anoint the Holy of Holies. And you should know and have the insight that from the going forth of the word to restore and to rebuild Jerusalem until Messiah the Leader, there will be seven weeks, also sixty-two weeks. She will return and be actually rebuilt, with a public square and moat, but in the straits of the times.”—Daniel 9:24, 25.
14 This was good news indeed! Not only would Jerusalem be rebuilt and worship be restored at a new temple but also “Messiah the Leader” would appear at a specific time. This would occur within “seventy weeks.” Since Gabriel does not mention days, these are not weeks of seven days each, which would amount to 490 days—a mere year and a third. The foretold rebuilding of Jerusalem “with a public square and moat” took much longer than that. The weeks are weeks of years. That each week is seven years long is suggested by a number of modern translations. For example, “seventy weeks of years” is a rendering indicated by a footnote on Daniel 9:24 in Tanakh—The Holy Scriptures, published by The Jewish Publication Society. An American Translation reads: “Seventy weeks of years are destined for your people and for your holy city.” Similar renderings appear in the translations by Moffatt and Rotherham.
15 According to the angel’s words, the “seventy weeks” would be divided into three periods: (1) “seven weeks,” (2) “sixty-two weeks,” and (3) one week. That would be 49 years, 434 years, and 7 years—totaling 490 years. Interestingly, The Revised English Bible reads: “Seventy times seven years are marked out for your people and your holy city.” Following their exile and suffering in Babylon for 70 years, the Jews would experience special favor from God for 490 years, or 70 years multiplied by 7. The starting point would be “the going forth of the word to restore and to rebuild Jerusalem.” When would this be?
THE “SEVENTY WEEKS” BEGIN
16 Three noteworthy incidents deserve consideration with regard to the beginning of the “seventy weeks.” The first occurred in 537 B.C.E. when Cyrus issued his decree restoring the Jews to their homeland. It reads: “This is what Cyrus the king of Persia has said, ‘All the kingdoms of the earth Jehovah the God of the heavens has given me, and he himself has commissioned me to build him a house in Jerusalem, which is in Judah. Whoever there is among you of all his people, may his God prove to be with him. So let him go up to Jerusalem, which is in Judah, and rebuild the house of Jehovah the God of Israel—he is the true God—which was in Jerusalem. As for anyone that is left from all the places where he is residing as an alien, let the men of his place assist him with silver and with gold and with goods and with domestic animals along with the voluntary offering for the house of the true God, which was in Jerusalem.’” (Ezra 1:2-4) Clearly, the express purpose of this decree was to have the temple—“the house of Jehovah”—rebuilt on its former site.
17 The second incident occurred in the seventh year of the reign of Persian King Artaxerxes (Artaxerxes Longimanus, son of Xerxes I). At that time, Ezra the copyist made a four-month journey from Babylon to Jerusalem. He carried a special letter from the king, but it did not authorize the rebuilding of Jerusalem. Instead, Ezra’s commission was limited to ‘beautifying the house of Jehovah.’ That is why the letter referred to gold and silver, sacred vessels, and contributions of wheat, wine, oil, and salt for support of worship at the temple, as well as freedom from taxation for those serving there.—Ezra 7:6-27.
18 The third incident occurred 13 years later, in the 20th year of Persian King Artaxerxes. Nehemiah was then serving as his cupbearer in “Shushan the castle.” Jerusalem had been rebuilt to some extent by the remnant that had returned from Babylon. But all was not well. Nehemiah learned that ‘the wall of Jerusalem was broken down and its very gates had been burned with fire.’ This disturbed him greatly, and gloom settled upon his heart. Questioned about his sadness, Nehemiah replied: “Let the king himself live to time indefinite! Why should not my face become gloomy when the city, the house of the burial places of my forefathers, is devastated, and its very gates have been eaten up with fire?”—Nehemiah 1:1-3; 2:1-3.
19 The account involving Nehemiah continues: “In turn the king said to me: ‘What is this that you are seeking to secure?’ At once I prayed to the God of the heavens. After that I said to the king: ‘If to the king it does seem good, and if your servant seems good before you, that you would send me to Judah, to the city of the burial places of my forefathers, that I may rebuild it.’” This proposal pleased Artaxerxes, who also acted on Nehemiah’s further request: “If to the king it does seem good, let letters be given me to the governors beyond the River [Euphrates], that they may let me pass until I come to Judah; also a letter to Asaph the keeper of the park that belongs to the king, that he may give me trees to build with timber the gates of the Castle that belongs to the house, and for the wall of the city and for the house into which I am to enter.” Nehemiah acknowledged Jehovah’s role in all of this, saying: “So the king gave [the letters] to me, according to the good hand of my God upon me.”—Nehemiah 2:4-8.
20 Although permission was given in the month of Nisan, during the early part of the 20th year of Artaxerxes’ reign, the actual “going forth of the word to restore and to rebuild Jerusalem” took effect months later. This occurred when Nehemiah arrived in Jerusalem and began his work of restoration. Ezra’s journey had taken four months, but Shushan was over 200 miles [322 km] east of Babylon and thus even farther from Jerusalem. Most likely, then, Nehemiah’s arrival in Jerusalem occurred near the end of Artaxerxes’ 20th year, or in 455 B.C.E. It is then that the foretold “seventy weeks,” or 490 years, began. They would end in the latter part of 36 C.E.—See “When Did Artaxerxes’ Reign Begin?” on page 197.
“MESSIAH THE LEADER” APPEARS
21 How many years elapsed before Jerusalem was actually rebuilt? Well, the restoration of the city was to be accomplished “in the straits of the times” because of difficulties among the Jews themselves and opposition from the Samaritans and others. The work was evidently completed to the extent necessary by about 406 B.C.E.—within the “seven weeks,” or 49 years. (Daniel 9:25) A period of 62 weeks, or 434 years, would follow. After that time period, the long-promised Messiah would appear. Counting 483 years (49 plus 434) from 455 B.C.E. brings us to 29 C.E. What happened at that time? The Gospel writer Luke tells us: “In the fifteenth year of the reign of Tiberius Caesar, when Pontius Pilate was governor of Judea, and Herod was district ruler of Galilee, . . . God’s declaration came to John the son of Zechariah in the wilderness. So he came into all the country around the Jordan, preaching baptism in symbol of repentance for forgiveness of sins.” At that time “the people were in expectation” of the Messiah.—Luke 3:1-3, 15.
22 John was not the promised Messiah. But concerning what he witnessed at the baptism of Jesus of Nazareth, in the fall of 29 C.E., John said: “I viewed the spirit coming down as a dove out of heaven, and it remained upon him. Even I did not know him, but the very One who sent me to baptize in water said to me, ‘Whoever it is upon whom you see the spirit coming down and remaining, this is the one that baptizes in holy spirit.’ And I have seen it, and I have borne witness that this one is the Son of God.” (John 1:32-34) At his baptism, Jesus became the Anointed One—the Messiah, or Christ. Shortly thereafter, John’s disciple Andrew met the anointed Jesus and then told Simon Peter: “We have found the Messiah.” (John 1:41) Thus, “Messiah the Leader” appeared exactly on time—at the end of 69 weeks!
THE EVENTS OF THE FINAL WEEK
23 What was to be accomplished during the 70th week? Gabriel said that the period of “seventy weeks” had been determined “in order to terminate the transgression, and to finish off sin, and to make atonement for error, and to bring in righteousness for times indefinite, and to imprint a seal upon vision and prophet, and to anoint the Holy of Holies.” For this to be accomplished, “Messiah the Leader” had to die. When? Gabriel said: “After the sixty-two weeks Messiah will be cut off, with nothing for himself. . . . And he must keep the covenant in force for the many for one week; and at the half of the week he will cause sacrifice and gift offering to cease.” (Daniel 9:26a, 27a) The critical time was “at the half of the week,” that is, the middle of the last week of years.
24 Jesus Christ’s public ministry began in the latter part of 29 C.E. and lasted for three and a half years. As prophesied, early in 33 C.E., Christ was “cut off” when he died on a torture stake, giving his human life as a ransom for mankind. (Isaiah 53:8; Matthew 20:28) The need for the animal sacrifices and the gift offerings prescribed by the Law ceased when the resurrected Jesus presented the value of his sacrificed human life to God in heaven. Although the Jewish priests continued to make offerings until the destruction of Jerusalem’s temple in 70 C.E., such sacrifices were no longer acceptable to God. They had been replaced by a better sacrifice, one that never had to be repeated. The apostle Paul wrote: “[Christ] offered one sacrifice for sins perpetually . . . For it is by one sacrificial offering that he has made those who are being sanctified perfect perpetually.”—Hebrews 10:12, 14.
25 Though sin and death continued to afflict mankind, Jesus’ being cut off in death and his resurrection to heavenly life fulfilled prophecy. It ‘terminated transgression, finished off sin, made atonement for error, and brought in righteousness.’ God had removed the Law covenant, which had exposed and condemned the Jews as sinners. (Romans 5:12, 19, 20; Galatians 3:13, 19; Ephesians 2:15; Colossians 2:13, 14) Now the sins of repentant wrongdoers could be canceled, and the penalties thereof could be lifted. By means of the Messiah’s propitiatory sacrifice, reconciliation with God was possible for those exercising faith. They could look forward to receiving God’s gift of “everlasting life by Christ Jesus.”—Romans 3:21-26; 6:22, 23; 1 John 2:1, 2.
26 So it was that Jehovah removed the Law covenant by means of Christ’s death in 33 C.E. How, then, could it be said that the Messiah “must keep the covenant in force for the many for one week”? Because he kept the Abrahamic covenant in force. Until the 70th week ended, God extended the blessings of that covenant to Abraham’s Hebrew offspring. But at the end of the “seventy weeks” of years, in 36 C.E., the apostle Peter preached to the devout Italian man Cornelius, his household, and other Gentiles. And from that day on, the good news began to be declared among people of the nations.—Acts 3:25, 26; 10:1-48; Galatians 3:8, 9, 14.
27 The prophecy also foretold the anointing of “the Holy of Holies.” This does not refer to anointing the Most Holy, or innermost compartment, of the temple in Jerusalem. The expression “Holy of Holies” here refers to the heavenly sanctuary of God. There, Jesus presented the value of his human sacrifice to his Father. Jesus’ baptism, in 29 C.E., had anointed, or set apart, that heavenly, spiritual reality represented by the Most Holy of the earthly tabernacle and of the later temple.—Hebrews 9:11, 12.
THE PROPHECY AFFIRMED BY GOD
28 The Messianic prophecy uttered by the angel Gabriel also spoke of ‘imprinting a seal upon vision and prophet.’ This meant that everything foretold regarding the Messiah—all that he accomplished by means of his sacrifice, resurrection, and appearance in heaven, as well as the other things occurring during the 70th week—would be stamped with the seal of divine backing, would prove true, and could be trusted. The vision would be sealed, restricted to the Messiah. Its fulfillment would be in him and in God’s work through him. Only in connection with the foretold Messiah could we find the correct interpretation of the vision. Nothing else would unseal its meaning.
29 Gabriel had previously prophesied that Jerusalem would be rebuilt. Now he foretells the destruction of that rebuilt city and its temple, saying: “The city and the holy place the people of a leader that is coming will bring to their ruin. And the end of it will be by the flood. And until the end there will be war; what is decided upon is desolations. . . . And upon the wing of disgusting things there will be the one causing desolation; and until an extermination, the very thing decided upon will go pouring out also upon the one lying desolate.” (Daniel 9:26b, 27b) Although this desolation would take place after the “seventy weeks,” it would be a direct result of happenings during the final “week,” when the Jews rejected Christ and had him put to death.—Matthew 23:37, 38.
30 Historical records show that in 66 C.E., Roman legions under Syrian Governor Cestius Gallus surrounded Jerusalem. Despite Jewish resistance, the Roman forces bearing their idolatrous ensigns, or standards, penetrated the city and started to undermine the temple wall on the north. Their standing there made them a “disgusting thing” that could cause complete desolation. (Matthew 24:15, 16) In 70 C.E., the Romans under General Titus came like a “flood” and desolated the city and its temple. Nothing stopped them, for this had been decreed—“decided upon”—by God. The Great Timekeeper, Jehovah, had again fulfilled his word!