„DAS Europa des 19. Jahrhunderts zeichnet sich durch einen Dynamismus aus, der alles bis dahin Bekannte übertrifft“, schreibt der Historiker Norman Davies. Er fügt hinzu: „Europa strotzte vor Kraft wie nie zuvor — technisch, wirtschaftlich, kulturell und auch was seinen interkontinentalen Einfluß betraf.“ Führend in dem „triumphalen Jahrhundert des starken Europas“ war, wie Davies bemerkt, „in erster Linie Großbritannien . . . und in den letzten Jahrzehnten Deutschland“.
‘GENEIGT,SCHLECHTESZUTUN’
2Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war das Deutsche Reich der „König des Nordens“, und Großbritannien nahm die Stellung des „Königs des Südens“ ein (Daniel 11:14, 15). „Was diese beiden Könige betrifft“, sagte der Engel Jehovas, „ihr Herz wird geneigt sein, Schlechtes zu tun, und Lüge werden sie an e i n e m Tisch ständig reden.“ Weiter erklärte er: „Aber nichts wird gelingen, denn das Ende ist noch für die bestimmte Zeit“ (Daniel 11:27).
3Am 18. Januar 1871 wurde Wilhelm I. der erste Kaiser des Deutschen Reiches. Er ernannte Otto von Bismarck zum Reichskanzler. Bismarck war darauf bedacht, das neue Reich zu stärken. Er vermied daher Auseinandersetzungen mit anderen Staaten und verbündete sich mit Österreich-Ungarn und Italien im sogenannten Dreibund. Doch die Interessen dieses neuen Königs des Nordens kollidierten recht bald mit denen des Königs des Südens.
4Nachdem Wilhelm I. und sein Nachfolger, Friedrich III., 1888 gestorben waren, bestieg der 29jährige Wilhelm II. — kurz Kaiser Wilhelm genannt — den Thron. Er zwang Bismarck abzudanken und verfolgte mit seiner Politik das Ziel, Deutschlands Einfluß in der Welt auszudehnen. Unter Wilhelm II. zeigte Deutschland „ein anmaßendes und dünkelhaftes Gebaren“, wie ein Historiker schrieb.
5Als Zar Nikolaus II. von Rußland in Den Haag (Niederlande) für den 24. August 1898 eine Friedenskonferenz einberief, herrschte international eine gespannte Atmosphäre. Auf dieser Konferenz und auf der folgenden im Jahre 1907 wurde durch Abkommen der Ständige Schiedsgerichtshof in Den Haag errichtet. Sowohl das Deutsche Reich als auch Großbritannien traten diesem Gerichtshof bei und gaben sich damit den Anschein, für Frieden einzutreten. Sie saßen „an e i n e m Tisch“ als scheinbare Freunde, doch ‘ihr Herz war geneigt, Schlechtes zu tun’. Die diplomatische Taktik, ‘an e i n e m Tisch Lüge zu reden’, war nicht dazu angetan, wahren Frieden zu fördern. Was ihre politischen, kommerziellen und militärischen Ambitionen betrifft, konnte ‘nichts gelingen’, weil das Ende der beiden Könige „noch für die [von Jehova Gott] bestimmte Zeit“ war.
„GEGENDENHEILIGENBUND“
6Der Engel Gottes fuhr fort zu sagen: „Und er [der König des Nordens] wird in sein Land zurückkehren mit einer großen Menge Habe, und sein Herz wird gegen den heiligen Bund sein. Und er wird wirksam handeln und gewiß in sein Land zurückkehren“ (Daniel 11:28).
7Kaiser Wilhelm kehrte in das „Land“ oder den irdischen Zustand des alten Königs des Nordens zurück. Inwiefern? Insofern als er eine imperialistische Herrschaft aufbaute, durch die das Deutsche Reich vergrößert und sein Einfluß ausgedehnt werden sollte. Wilhelm II. verfolgte in Afrika und anderen Gebieten kolonialistische Ziele. Er wollte Großbritannien die Vormachtstellung zur See streitig machen und ging deshalb daran, eine schlagkräftige Flotte aufzubauen. „In wenig mehr als einem Jahrzehnt wurde aus Deutschland als unbedeutender Seemacht die zweitgrößte nach Großbritannien“ ist in TheNewEncyclopædiaBritannica zu lesen. Um seine Vormachtstellung zu behaupten, mußte Großbritannien tatsächlich den Ausbau seiner Flotte intensivieren. Auch handelte es mit Frankreich die Entente cordiale aus und ein ähnliches Abkommen mit Rußland, wodurch die sogenannte Tripelentente entstand. Jetzt war Europa militärisch in zwei Lager gespalten: Auf der einen Seite stand der Dreibund und auf der anderen die Tripelentente.
8Das Deutsche Reich verfolgte eine aggressive Politik, die Deutschland „eine große Menge Habe“ eintrug, weil es im Dreibund die führende Rolle spielte. Österreich-Ungarn und Italien waren katholisch. Deshalb stand der Dreibund auch in der Gunst des Papstes, was nicht auf den König des Südens und die Tripelentente zutraf, zu der sich hauptsächlich nichtkatholische Staaten zusammengeschlossen hatten.
9Wie verhielten sich Jehovas Diener? Sie hatten längst erklärt, daß 1914 die „bestimmten Zeiten der Nationen“ enden würden (Lukas 21:24). In jenem Jahr wurde im Himmel Gottes Königreich aufgerichtet, an dessen Spitze Jesus Christus, der Erbe König Davids, steht (2. Samuel 7:12-16; Lukas 22:28, 29). Bereits im März 1880 wurde in der englischen Ausgabe der Zeitschrift DerWachtturm die Herrschaft des Königreiches Gottes mit dem Ende der „bestimmten Zeiten der Nationen“ oder der „Zeiten der Heiden“ (Lutherbibel) in Zusammenhang gebracht. Aber das Herz des deutschen Königs des Nordens war ‘gegen den heiligen Königreichsbund’. Statt die Herrschaft des Königreiches anzuerkennen, ‘handelte’ Kaiser Wilhelm ‘wirksam’, indem er seine Weltherrschaftspläne förderte. Dadurch säte er jedoch den Samen für den Ersten Weltkrieg.
DERKÖNIGWIRDINEINEMKRIEG„VERZAGEN“
10„Zur bestimmten Zeit wird er [der König des Nordens] zurückkehren“, sagte der Engel voraus, „und er wird tatsächlich gegen den Süden kommen; aber es wird sich erweisen, daß es zuletzt nicht gleich ist wie zuerst“ (Daniel 11:29). Die von Gott „bestimmte Zeit“, die Herrschaft der Nationen über die Erde zu beenden, kam 1914, als er das himmlische Königreich aufrichtete. Am 28. Juni jenes Jahres wurden der österreichische Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau in Sarajevo (Bosnien) von einem serbischen Terroristen ermordet. Das war der Funke, der den Ersten Weltkrieg auslöste.
11Kaiser Wilhelm forderte Österreich-Ungarn auf, sich an Serbien zu rächen. Der deutschen Unterstützung sicher, erklärte Österreich-Ungarn am 28. Juli 1914 Serbien den Krieg. Aber Rußland kam Serbien zu Hilfe. Als Deutschland Rußland den Krieg erklärte, unterstützte Frankreich (ein Verbündeter in der Tripelentente) Rußland. Deutschland erklärte daraufhin Frankreich den Krieg. Um Paris leichter erreichen zu können, marschierten die deutschen Truppen in Belgien ein, dessen Neutralität von Großbritannien garantiert worden war. Daher erklärte Großbritannien Deutschland den Krieg. Weitere Nationen traten in den Krieg ein, und Italien wechselte zur anderen Seite. Im Krieg erklärte Großbritannien Ägypten zu seinem Protektorat, um zu verhindern, daß der König des Nordens den Sueskanal abschnitt und in Ägypten, das alte Land des Südkönigs, einfiel.
12„Trotz der Größe und Stärke der Alliierten schien Deutschland fast den Krieg zu gewinnen“ ist in TheWorldBookEncyclopedia zu lesen. In früheren Konflikten zwischen den beiden Königen war durchweg das Römische Reich, der König des Nordens, siegreich gewesen. Diesmal war es jedoch ‘nicht gleich wie zuerst’. Der König des Nordens verlor den Krieg. Der Engel nannte den Grund dafür: „Es werden gegen ihn gewiß die Schiffe von Kittim kommen, und er wird verzagen müssen“ (Daniel 11:30a). Worum handelte es sich bei den „Schiffen von Kittim“?
13Zur Zeit Daniels hieß Zypern Kittim. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Zypern von Großbritannien annektiert. Außerdem schließt gemäß einem Werk der Name Kittim „in erweitertem Sinn den W[esten] im allgemeinen ein, bes[onders] allerdings den seefahrenden W[esten]“ (TheZondervanPictorialEncyclopediaoftheBible). In einer englischen Bibelübersetzung wird der Ausdruck „Schiffe von Kittim“ mit „Schiffe der westlichen Küstengegenden“ wiedergegeben (NewInternationalVersion). Im Ersten Weltkrieg erwiesen sich die Schiffe von Kittim hauptsächlich als die Schiffe Großbritanniens, das im Westen dem europäischen Festland vorgelagert ist.
14Im Verlauf des Krieges wurde die britische Flotte durch weitere Schiffe von Kittim verstärkt. Am 7. Mai 1915 versenkte das deutsche U-Boot U20 an der Südküste Irlands das Passagierschiff Lusitania. Unter den Todesopfern befanden sich 128 Amerikaner. Später dehnte Deutschland den U-Boot-Krieg auf den Atlantik aus. Das führte dazu, daß US-Präsident Woodrow Wilson am 6. April 1917 Deutschland den Krieg erklärte. Verstärkt durch Kriegsschiffe und Truppen der USA, führte der König des Südens — nun die anglo-amerikanische Weltmacht — uneingeschränkt Krieg gegen seinen Rivalen.
15Von der anglo-amerikanischen Weltmacht angegriffen, ‘verzagte’ der König des Nordens und gestand im November 1918 seine Niederlage ein. Wilhelm II. ging in die Niederlande ins Exil, und Deutschland wurde eine Republik. Aber für den König des Nordens war noch nicht das Ende gekommen.
DERKÖNIGHANDELT„WIRKSAM“
16„Er [der König des Nordens] wird tatsächlich zurückkehren und Strafankündigungen gegen den heiligen Bund schleudern und wirksam handeln; und er wird zurückgehen müssen und wird denen Beachtung schenken, die den heiligen Bund verlassen“ (Daniel 11:30b). Das hatte der Engel vorausgesagt, und so kam es auch.
17Nach Kriegsende zwangen die siegreichen Alliierten 1918 Deutschland einen demütigenden Friedensvertrag auf. Das deutsche Volk empfand die Vertragsbedingungen als hart, und die neue Republik war von Anbeginn schwächlich. Deutschland litt einige Jahre lang große Not und hatte als Folge der Weltwirtschaftskrise schließlich 6 Millionen Arbeitslose. Anfang der 1930er Jahre ebneten die Verhältnisse den Weg für den Aufstieg Adolf Hitlers. Im Januar 1933 wurde Hitler Reichskanzler und im darauffolgenden Jahr Präsident des Dritten Reiches, wie es die Nationalsozialisten nannten.
18Sogleich nach seiner Machtergreifung unternahm Hitler einen heftigen Angriff gegen „den heiligen Bund“, vertreten durch die gesalbten Brüder Jesu Christi (Matthäus 25:40). Dabei handelte er „wirksam“ gegen die loyalen Christen, von denen er viele grausam verfolgte. Hitler hatte wirtschaftliche und diplomatische Erfolge zu verzeichnen und handelte auch auf diesen Gebieten „wirksam“. Im Verlauf weniger Jahre machte er aus Deutschland einen Staat, der auf der Weltbühne eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen sollte.
19Hitler ‘schenkte denen Beachtung, die den heiligen Bund verlassen’ hatten. Wer war damit gemeint? Offensichtlich die Führer der Christenheit, die behaupteten, in einem Bundesverhältnis zu Gott zu stehen, aber aufgehört hatten, Jünger Jesu Christi zu sein. Hitler gelang es, sich den Beistand derer zu sichern, „die den heiligen Bund verlassen“ hatten. Zum Beispiel schloß er mit dem Papst in Rom ein Konkordat. 1935 schuf er das Reichsministerium für die kirchlichen Angelegenheiten. Eines seiner Ziele bestand darin, staatlicherseits größeren Einfluß auf die evangelische Kirche auszuüben.
DIE„STREITARME“GEHENVONDEMKÖNIGAUS
20Schon bald zettelte Hitler einen Krieg an, was der Voraussage des Engels entsprach: „Da werden Streitarme sein, die aufstehen werden, von ihm ausgehend; und sie werden tatsächlich das Heiligtum, die Festung, entweihen und das beständige Opfer entfernen“ (Daniel 11:31a). Die „Streitarme“ waren die Streitkräfte, mit denen der König des Nordens im Zweiten Weltkrieg gegen den König des Südens kämpfte. Am 1. September 1939 marschierten die „Streitarme“ des nationalsozialistischen Deutschland in Polen ein. Zwei Tage darauf erklärten Großbritannien und Frankreich Deutschland den Krieg, um Polen Beistand zu leisten. Damit hatte der Zweite Weltkrieg begonnen. Polen war schnell bezwungen. Und kurze Zeit danach besetzten deutsche Streitkräfte Dänemark, Norwegen, die Niederlande, Belgien, Luxemburg und Frankreich. „Ende 1941 beherrschte das nationalsozialistische Deutschland den Kontinent“, wie TheWorldBookEncyclopedia schreibt.
21Obwohl Deutschland und die Sowjetunion den deutsch-sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag unterzeichnet hatten, fiel Hitler am 22. Juni 1941 in die Sowjetunion ein. Auf Grund dieser Aktion stellte sich die Sowjetunion auf die Seite Großbritanniens. Trotz anfänglicher spektakulärer Erfolge der deutschen Streitkräfte leisteten die sowjetischen Armeen energischen Widerstand. Am 6. Dezember 1941 mußten die deutschen Armeen bei Moskau eigentlich eine Niederlage einstecken. Japan, der Verbündete Deutschlands, bombardierte am darauffolgenden Tag Pearl Harbor (Hawaii). Als Hitler davon erfuhr, erklärte er seinen Vertrauten: „Jetzt ist es unmöglich, daß wir den Krieg noch verlieren.“ Am 11. Dezember erklärte er den Vereinigten Staaten überstürzt den Krieg. Er unterschätzte aber sowohl die Stärke der Sowjetunion als auch die der Vereinigten Staaten. Bald wendete sich das Blatt zu seinen Ungunsten, als die Sowjetarmee von Osten und die britischen und amerikanischen Streitkräfte von Westen her vorstießen. Aus einem Gebiet nach dem anderen mußten sich die deutschen Armeen zurückziehen. Nach Hitlers Selbstmord kapitulierte Deutschland am 7. Mai 1945 vor den Alliierten.
22„Sie [die NS-„Streitarme“] werden tatsächlich das Heiligtum, die Festung, entweihen und das beständige Opfer entfernen“, sagte der Engel. Im alten Juda war das Heiligtum ein Teil des Tempels in Jerusalem. Als jedoch die Juden Jesus verwarfen, verwarf Jehova sie und ihren Tempel (Matthäus 23:37 bis 24:2). Seit dem 1. Jahrhundert u. Z. handelt es sich bei dem Tempel Jehovas um einen geistigen Tempel; das Allerheiligste befindet sich in den Himmeln und der geistige Vorhof, in dem die gesalbten Brüder Jesu, des Hohenpriesters, dienen, auf der Erde. Seit den 1930er Jahren bringt eine „große Volksmenge“ in Gemeinschaft mit dem gesalbten Überrest Anbetung dar, weshalb von ihr gesagt wird, sie diene ‘im Tempel Gottes’ (Offenbarung 7:9, 15; 11:1, 2; Hebräer 9:11, 12, 24). In Ländern, auf die der König des Nordens Einfluß ausübte, entweihte er den irdischen Vorhof des Tempels, indem er den gesalbten Überrest und seine Gefährten unbarmherzig verfolgte. Die Verfolgung war so heftig, daß „das beständige Opfer“ — das öffentliche Schlachtopfer der Lobpreisung des Namens Jehovas — entfernt wurde (Hebräer 13:15). Trotz schrecklicher Leiden setzten jedoch die treuen gesalbten Christen zusammen mit den „anderen Schafen“ das Predigtwerk im Zweiten Weltkrieg fort (Johannes 10:16).
‘DASABSCHEULICHEDINGWIRDAUFGESTELLT’
23Als das Ende des Zweiten Weltkriegs in Sicht war, setzte eine andere Entwicklung ein, genauso wie der Engel Gottes vorausgesagt hatte. „Sie werden gewiß das abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht, aufstellen“ (Daniel 11:31b). Auch Jesus hatte von dem „abscheulichen Ding“ gesprochen. Im 1. Jahrhundert war es das römische Heer, das 66 u. Z. nach Jerusalem kam, um den Aufstand der Juden niederzuschlagen (Matthäus 24:15; Daniel 9:27).
24Welches „abscheuliche Ding“ ist in unserer Zeit aufgestellt worden? Offensichtlich handelt es sich um eine „abscheuliche“ Imitation des Königreiches Gottes. Es war der Völkerbund, das scharlachfarbene wilde Tier, das beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in den Abgrund ging, das heißt als Organisation für Weltfrieden zu bestehen aufhörte (Offenbarung 17:8). Das „wilde Tier“ sollte jedoch ‘aus dem Abgrund heraufsteigen’. Das geschah, als am 24. Oktober 1945 die Vereinten Nationen von 50 Mitgliedsstaaten einschließlich der damaligen Sowjetunion gegründet wurden. Auf diese Weise wurde das von dem Engel vorausgesagte „abscheuliche Ding“ — die Vereinten Nationen — aufgestellt.
25Deutschland war in beiden Weltkriegen der führende Feind des Südkönigs und nahm die Stellung des Nordkönigs ein. Wer gelangte danach in diese Stellung?
“THERE is a dynamism about nineteenth-century Europe that far exceeds anything previously known,” writes historian Norman Davies. He adds: “Europe vibrated with power as never before: with technical power, economic power, cultural power, intercontinental power.” The leaders of “Europe’s triumphant ‘power century,’” says Davies, “were in the first instance Great Britain . . . and in the later decades Germany.”
“INCLINEDTODOINGWHATISBAD”
2 As the 19th century neared its end, the German Empire was “the king of the north” and Britain stood in the position of “the king of the south.” (Daniel 11:14, 15) “As regards these two kings,” said Jehovah’s angel, “their heart will be inclined to doing what is bad, and at one table a lie is what they will keep speaking.” He continued: “But nothing will succeed, because the end is yet for the time appointed.”—Daniel 11:27.
3 On January 18, 1871, Wilhelm I became the first emperor of the German Reich, or Empire. He appointed Otto von Bismarck as chancellor. With his focus on developing the new empire, Bismarck avoided conflicts with other nations and formed an alliance with Austria-Hungary and Italy, known as the Triple Alliance. But the interests of this new king of the north soon clashed with those of the king of the south.
4 After Wilhelm I and his successor, Frederick III, died in 1888, 29-year-old Wilhelm II ascended the throne. Wilhelm II, or Kaiser Wilhelm, forced Bismarck to resign and followed a policy of expanding Germany’s influence throughout the world. “Under Wilhelm II,” says one historian, “[Germany] assumed an arrogant and a truculent air.”
5 When Czar Nicholas II of Russia called a peace conference in The Hague, Netherlands, on August 24, 1898, the atmosphere was one of international tension. This conference and the one that followed it in 1907 established the Permanent Court of Arbitration at The Hague. By becoming members of this court, the German Reich as well as Great Britain gave the appearance that they favored peace. They sat “at one table,” appearing to be friendly, but ‘their hearts were inclined to do what was bad.’ The diplomatic tactic of ‘speaking a lie at one table’ could not promote real peace. As to their political, commercial, and military ambitions, ‘nothing could succeed’ because the end of the two kings “is yet for the time appointed” by Jehovah God.
“AGAINSTTHEHOLYCOVENANT”
6 Continuing on, God’s angel said: “And he [the king of the north] will go back to his land with a great amount of goods, and his heart will be against the holy covenant. And he will act effectively and certainly go back to his land.”—Daniel 11:28.
7 Kaiser Wilhelm went back to the “land,” or earthly condition, of the ancient king of the north. How? By building up an imperial rule designed to expand the German Reich and extend its influence. Wilhelm II pursued colonial goals in Africa and other places. Wanting to challenge British supremacy at sea, he proceeded to build a powerful navy. “Germany’s naval power went from being negligible to being second only to Britain’s in little more than a decade,” says TheNewEncyclopædiaBritannica. In order to maintain its supremacy, Britain actually had to expand its own naval program. Britain also negotiated the entente cordiale (cordial understanding) with France and a similar agreement with Russia, forming the Triple Entente. Europe was now divided into two military camps—the Triple Alliance on one side and the Triple Entente on the other.
8 The German Empire followed an aggressive policy, resulting in “a great amount of goods” for Germany because it was the chief part of the Triple Alliance. Austria-Hungary and Italy were Roman Catholic. Therefore, the Triple Alliance also enjoyed papal favor, whereas the king of the south, with his largely non-Catholic Triple Entente, did not.
9 What about Jehovah’s people? They had long declared that “the appointed times of the nations” would end in 1914. (Luke 21:24) In that year, God’s Kingdom in the hands of King David’s Heir, Jesus Christ, was established in the heavens. (2 Samuel 7:12-16; Luke 22:28, 29) As far back as March 1880, the WatchTower magazine linked the rule of God’s Kingdom with the ending of “the appointed times of the nations,” or “the times of the Gentiles.” (KingJamesVersion) But the heart of the Germanic king of the north was ‘against the holy Kingdom covenant.’ Instead of acknowledging Kingdom rule, Kaiser Wilhelm ‘acted effectively’ by promoting his schemes for world domination. In so doing, though, he sowed the seeds for World War I.
THEKINGBECOMES“DEJECTED”INAWAR
10 “At the time appointed he [the king of the north] will go back,” the angel foretold, “and he will actually come against the south; but it will not prove to be at the last the same as at the first.” (Daniel 11:29) God’s “time appointed” to end Gentile domination of the earth came in 1914 when he set up the heavenly Kingdom. On June 28 of that year, Austrian Archduke Francis Ferdinand and his wife were assassinated by a Serbian terrorist in Sarajevo, Bosnia. That was the spark that touched off World War I.
11 Kaiser Wilhelm urged Austria-Hungary to retaliate against Serbia. Assured of German support, Austria-Hungary declared war on Serbia on July 28, 1914. But Russia came to Serbia’s aid. When Germany declared war on Russia, France (an ally in the Triple Entente) gave support to Russia. Germany then declared war on France. To make Paris more readily accessible, Germany invaded Belgium, whose neutrality had been guaranteed by Britain. So Britain declared war on Germany. Other nations became involved, and Italy switched sides. During the war, Britain made Egypt her protectorate in order to prevent the king of the north from cutting off the Suez Canal and invading Egypt, the ancient land of the king of the south.
12 “Despite the size and strength of the Allies,” says TheWorldBookEncyclopedia, “Germany seemed close to winning the war.” In previous conflicts between the two kings, the Roman Empire, as king of the north, had consistently been victorious. But this time, ‘things were not the same as at the first.’ The king of the north lost the war. Giving the reason for this, the angel said: “There will certainly come against him the ships of Kittim, and he will have to become dejected.” (Daniel 11:30a) What were “the ships of Kittim”?
13 In Daniel’s time Kittim was Cyprus. Early in the first world war, Cyprus was annexed by Britain. Moreover, according to TheZondervanPictorialEncyclopediaoftheBible, the name Kittim “is extended to include the W[est] in general, but esp[ecially] the seafaring W[est].” The NewInternationalVersion renders the expression “ships of Kittim” as “ships of the western coastlands.” During the first world war, the ships of Kittim proved to be mainly the ships of Britain, lying off the western coast of Europe.
14 As the war dragged on, the British Navy was strengthened by more ships of Kittim. On May 7, 1915, the German submarine U-20 sank the civilian liner Lusitania off the southern coast of Ireland. Among the dead were 128 Americans. Later, Germany extended submarine warfare into the Atlantic. Subsequently, on April 6, 1917, U.S. President Woodrow Wilson declared war on Germany. Augmented by U.S. warships and troops, the king of the south—now the Anglo-American World Power—was fully at war with its rival king.
15 Under assault by the Anglo-American World Power, the king of the north became “dejected” and conceded defeat in November 1918. Wilhelm II fled into exile in the Netherlands, and Germany became a republic. But the king of the north was not yet finished.
THEKINGACTS“EFFECTIVELY”
16 “He [the king of the north] will actually go back and hurl denunciations against the holy covenant and act effectively; and he will have to go back and will give consideration to those leaving the holy covenant.” (Daniel 11:30b) So prophesied the angel, and so it proved to be.
17 After the war ended, in 1918, the victorious Allies imposed a punitive peace treaty on Germany. The German people found the terms of the treaty harsh, and the new republic was weak from the start. Germany staggered for some years in extreme distress and experienced the Great Depression that ultimately left six million unemployed. By the early 1930’s, conditions were ripe for the rise of Adolf Hitler. He became chancellor in January 1933 and the following year assumed the presidency of what the Nazis called the Third Reich.
18 Immediately after coming to power, Hitler launched a vicious attack against “the holy covenant,” represented by the anointed brothers of Jesus Christ. (Matthew 25:40) In this he acted “effectively” against these loyal Christians, cruelly persecuting many of them. Hitler enjoyed economic and diplomatic successes, acting “effectively” in those fields also. In a few years, he made Germany a power to be reckoned with on the world scene.
19 Hitler gave “consideration to those leaving the holy covenant.” Who were these? Evidently, the leaders of Christendom, who claimed to have a covenant relationship with God but had ceased to be disciples of Jesus Christ. Hitler successfully called on “those leaving the holy covenant” for their support. For example, he made a concordat with the pope in Rome. In 1935, Hitler created the Ministry for Church Affairs. One of his goals was to bring Evangelical churches under state control.
THE“ARMS”PROCEEDFROMTHEKING
20 Hitler soon went to war, as the angel had correctly foretold: “There will be arms that will stand up, proceeding from him; and they will actually profane the sanctuary, the fortress, and remove the constant feature.” (Daniel 11:31a) The “arms” were the military forces that the king of the north used in order to fight the king of the south in World War II. On September 1, 1939, Nazi “arms” invaded Poland. Two days later, Britain and France declared war on Germany in order to help Poland. Thus began World War II. Poland collapsed quickly, and soon thereafter, German forces occupied Denmark, Norway, the Netherlands, Belgium, Luxembourg, and France. “At the end of 1941,” says TheWorldBookEncyclopedia, “Nazi Germany dominated the continent.”
21 Even though Germany and the Soviet Union had signed a Treaty of Friendship, Co-operation, and Demarcation, Hitler proceeded to invade Soviet territory on June 22, 1941. This action brought the Soviet Union to the side of Britain. The Soviet army put up strong resistance despite spectacular early advances of the German forces. On December 6, 1941, the German army actually suffered defeat at Moscow. The following day, Germany’s ally Japan bombed Pearl Harbor, Hawaii. Learning of this, Hitler told his aides: “Now it is impossible for us to lose the war.” On December 11 he rashly declared war on the United States. But he underestimated the strength of both the Soviet Union and the United States. With the Soviet army attacking from the east and British and American forces closing in from the west, the tide soon turned against Hitler. German forces began losing territory after territory. Following Hitler’s suicide, Germany surrendered to the Allies, on May 7, 1945.
22 “They [Nazi arms] will actually profane the sanctuary, the fortress, and remove the constant feature,” said the angel. In ancient Judah the sanctuary was part of the temple in Jerusalem. However, when the Jews rejected Jesus, Jehovah rejected them and their temple. (Matthew 23:37–24:2) Since the first century C.E., Jehovah’s temple has actually been a spiritual one, with its holy of holies in the heavens and with a spiritual courtyard on earth, in which the anointed brothers of Jesus, the High Priest, serve. From the 1930’s onward, the “great crowd” have worshiped in association with the anointed remnant and are therefore said to serve ‘in God’s temple.’ (Revelation 7:9, 15; 11:1, 2; Hebrews 9:11, 12, 24) In lands under his control, the king of the north profaned the earthly courtyard of the temple by relentlessly persecuting the anointed remnant and their companions. So severe was the persecution that “the constant feature”—the public sacrifice of praise to Jehovah’s name—was removed. (Hebrews 13:15) Despite horrible suffering, however, faithful anointed Christians together with the “other sheep” kept on preaching during World War II.—John 10:16.
‘THEDISGUSTINGTHINGISPUTINPLACE’
23 When the end of the second world war was in sight, another development occurred, just as God’s angel had foretold. “They will certainly put in place the disgusting thing that is causing desolation.” (Daniel 11:31b) Jesus had also spoken of “the disgusting thing.” In the first century, it proved to be the Roman army that came to Jerusalem in 66 C.E. to put down Jewish rebellion.—Matthew 24:15; Daniel 9:27.
24 What “disgusting thing” has been “put in place” in modern times? Apparently, it is a “disgusting” counterfeit of God’s Kingdom. This was the League of Nations, the scarlet-colored wild beast that went into the abyss, or ceased to exist as a world-peace organization, when World War II erupted. (Revelation 17:8) “The wild beast,” however, was “to ascend out of the abyss.” This it did when the United Nations, with 50 member nations including the former Soviet Union, was established on October 24, 1945. Thus “the disgusting thing” foretold by the angel—the United Nations—was put in place.
25 Germany had been a leading enemy of the king of the south during both world wars and had occupied the position of the king of the north. Who would be next in that position?
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Kapitel fünfzehn
Die rivalisierenden Könige auf dem Weg ins 20. Jahrhundert
„DAS Europa des 19. Jahrhunderts zeichnet sich durch einen Dynamismus aus, der alles bis dahin Bekannte übertrifft“, schreibt der Historiker Norman Davies. Er fügt hinzu: „Europa strotzte vor Kraft wie nie zuvor — technisch, wirtschaftlich, kulturell und auch was seinen interkontinentalen Einfluß betraf.“ Führend in dem „triumphalen Jahrhundert des starken Europas“ war, wie Davies bemerkt, „in erster Linie Großbritannien . . . und in den letzten Jahrzehnten Deutschland“.
‘GENEIGT, SCHLECHTES ZU TUN’
2Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war das Deutsche Reich der „König des Nordens“, und Großbritannien nahm die Stellung des „Königs des Südens“ ein (Daniel 11:14, 15). „Was diese beiden Könige betrifft“, sagte der Engel Jehovas, „ihr Herz wird geneigt sein, Schlechtes zu tun, und Lüge werden sie an e i n e m Tisch ständig reden.“ Weiter erklärte er: „Aber nichts wird gelingen, denn das Ende ist noch für die bestimmte Zeit“ (Daniel 11:27).
3Am 18. Januar 1871 wurde Wilhelm I. der erste Kaiser des Deutschen Reiches. Er ernannte Otto von Bismarck zum Reichskanzler. Bismarck war darauf bedacht, das neue Reich zu stärken. Er vermied daher Auseinandersetzungen mit anderen Staaten und verbündete sich mit Österreich-Ungarn und Italien im sogenannten Dreibund. Doch die Interessen dieses neuen Königs des Nordens kollidierten recht bald mit denen des Königs des Südens.
4Nachdem Wilhelm I. und sein Nachfolger, Friedrich III., 1888 gestorben waren, bestieg der 29jährige Wilhelm II. — kurz Kaiser Wilhelm genannt — den Thron. Er zwang Bismarck abzudanken und verfolgte mit seiner Politik das Ziel, Deutschlands Einfluß in der Welt auszudehnen. Unter Wilhelm II. zeigte Deutschland „ein anmaßendes und dünkelhaftes Gebaren“, wie ein Historiker schrieb.
5Als Zar Nikolaus II. von Rußland in Den Haag (Niederlande) für den 24. August 1898 eine Friedenskonferenz einberief, herrschte international eine gespannte Atmosphäre. Auf dieser Konferenz und auf der folgenden im Jahre 1907 wurde durch Abkommen der Ständige Schiedsgerichtshof in Den Haag errichtet. Sowohl das Deutsche Reich als auch Großbritannien traten diesem Gerichtshof bei und gaben sich damit den Anschein, für Frieden einzutreten. Sie saßen „an e i n e m Tisch“ als scheinbare Freunde, doch ‘ihr Herz war geneigt, Schlechtes zu tun’. Die diplomatische Taktik, ‘an e i n e m Tisch Lüge zu reden’, war nicht dazu angetan, wahren Frieden zu fördern. Was ihre politischen, kommerziellen und militärischen Ambitionen betrifft, konnte ‘nichts gelingen’, weil das Ende der beiden Könige „noch für die [von Jehova Gott] bestimmte Zeit“ war.
„GEGEN DEN HEILIGEN BUND“
6Der Engel Gottes fuhr fort zu sagen: „Und er [der König des Nordens] wird in sein Land zurückkehren mit einer großen Menge Habe, und sein Herz wird gegen den heiligen Bund sein. Und er wird wirksam handeln und gewiß in sein Land zurückkehren“ (Daniel 11:28).
7Kaiser Wilhelm kehrte in das „Land“ oder den irdischen Zustand des alten Königs des Nordens zurück. Inwiefern? Insofern als er eine imperialistische Herrschaft aufbaute, durch die das Deutsche Reich vergrößert und sein Einfluß ausgedehnt werden sollte. Wilhelm II. verfolgte in Afrika und anderen Gebieten kolonialistische Ziele. Er wollte Großbritannien die Vormachtstellung zur See streitig machen und ging deshalb daran, eine schlagkräftige Flotte aufzubauen. „In wenig mehr als einem Jahrzehnt wurde aus Deutschland als unbedeutender Seemacht die zweitgrößte nach Großbritannien“ ist in The New Encyclopædia Britannica zu lesen. Um seine Vormachtstellung zu behaupten, mußte Großbritannien tatsächlich den Ausbau seiner Flotte intensivieren. Auch handelte es mit Frankreich die Entente cordiale aus und ein ähnliches Abkommen mit Rußland, wodurch die sogenannte Tripelentente entstand. Jetzt war Europa militärisch in zwei Lager gespalten: Auf der einen Seite stand der Dreibund und auf der anderen die Tripelentente.
8Das Deutsche Reich verfolgte eine aggressive Politik, die Deutschland „eine große Menge Habe“ eintrug, weil es im Dreibund die führende Rolle spielte. Österreich-Ungarn und Italien waren katholisch. Deshalb stand der Dreibund auch in der Gunst des Papstes, was nicht auf den König des Südens und die Tripelentente zutraf, zu der sich hauptsächlich nichtkatholische Staaten zusammengeschlossen hatten.
9Wie verhielten sich Jehovas Diener? Sie hatten längst erklärt, daß 1914 die „bestimmten Zeiten der Nationen“ enden würden (Lukas 21:24). In jenem Jahr wurde im Himmel Gottes Königreich aufgerichtet, an dessen Spitze Jesus Christus, der Erbe König Davids, steht (2. Samuel 7:12-16; Lukas 22:28, 29). Bereits im März 1880 wurde in der englischen Ausgabe der Zeitschrift Der Wachtturm die Herrschaft des Königreiches Gottes mit dem Ende der „bestimmten Zeiten der Nationen“ oder der „Zeiten der Heiden“ (Lutherbibel) in Zusammenhang gebracht. Aber das Herz des deutschen Königs des Nordens war ‘gegen den heiligen Königreichsbund’. Statt die Herrschaft des Königreiches anzuerkennen, ‘handelte’ Kaiser Wilhelm ‘wirksam’, indem er seine Weltherrschaftspläne förderte. Dadurch säte er jedoch den Samen für den Ersten Weltkrieg.
DER KÖNIG WIRD IN EINEM KRIEG „VERZAGEN“
10„Zur bestimmten Zeit wird er [der König des Nordens] zurückkehren“, sagte der Engel voraus, „und er wird tatsächlich gegen den Süden kommen; aber es wird sich erweisen, daß es zuletzt nicht gleich ist wie zuerst“ (Daniel 11:29). Die von Gott „bestimmte Zeit“, die Herrschaft der Nationen über die Erde zu beenden, kam 1914, als er das himmlische Königreich aufrichtete. Am 28. Juni jenes Jahres wurden der österreichische Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau in Sarajevo (Bosnien) von einem serbischen Terroristen ermordet. Das war der Funke, der den Ersten Weltkrieg auslöste.
11Kaiser Wilhelm forderte Österreich-Ungarn auf, sich an Serbien zu rächen. Der deutschen Unterstützung sicher, erklärte Österreich-Ungarn am 28. Juli 1914 Serbien den Krieg. Aber Rußland kam Serbien zu Hilfe. Als Deutschland Rußland den Krieg erklärte, unterstützte Frankreich (ein Verbündeter in der Tripelentente) Rußland. Deutschland erklärte daraufhin Frankreich den Krieg. Um Paris leichter erreichen zu können, marschierten die deutschen Truppen in Belgien ein, dessen Neutralität von Großbritannien garantiert worden war. Daher erklärte Großbritannien Deutschland den Krieg. Weitere Nationen traten in den Krieg ein, und Italien wechselte zur anderen Seite. Im Krieg erklärte Großbritannien Ägypten zu seinem Protektorat, um zu verhindern, daß der König des Nordens den Sueskanal abschnitt und in Ägypten, das alte Land des Südkönigs, einfiel.
12„Trotz der Größe und Stärke der Alliierten schien Deutschland fast den Krieg zu gewinnen“ ist in The World Book Encyclopedia zu lesen. In früheren Konflikten zwischen den beiden Königen war durchweg das Römische Reich, der König des Nordens, siegreich gewesen. Diesmal war es jedoch ‘nicht gleich wie zuerst’. Der König des Nordens verlor den Krieg. Der Engel nannte den Grund dafür: „Es werden gegen ihn gewiß die Schiffe von Kittim kommen, und er wird verzagen müssen“ (Daniel 11:30a). Worum handelte es sich bei den „Schiffen von Kittim“?
13Zur Zeit Daniels hieß Zypern Kittim. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Zypern von Großbritannien annektiert. Außerdem schließt gemäß einem Werk der Name Kittim „in erweitertem Sinn den W[esten] im allgemeinen ein, bes[onders] allerdings den seefahrenden W[esten]“ (The Zondervan Pictorial Encyclopedia of the Bible). In einer englischen Bibelübersetzung wird der Ausdruck „Schiffe von Kittim“ mit „Schiffe der westlichen Küstengegenden“ wiedergegeben (New International Version). Im Ersten Weltkrieg erwiesen sich die Schiffe von Kittim hauptsächlich als die Schiffe Großbritanniens, das im Westen dem europäischen Festland vorgelagert ist.
14Im Verlauf des Krieges wurde die britische Flotte durch weitere Schiffe von Kittim verstärkt. Am 7. Mai 1915 versenkte das deutsche U-Boot U20 an der Südküste Irlands das Passagierschiff Lusitania. Unter den Todesopfern befanden sich 128 Amerikaner. Später dehnte Deutschland den U-Boot-Krieg auf den Atlantik aus. Das führte dazu, daß US-Präsident Woodrow Wilson am 6. April 1917 Deutschland den Krieg erklärte. Verstärkt durch Kriegsschiffe und Truppen der USA, führte der König des Südens — nun die anglo-amerikanische Weltmacht — uneingeschränkt Krieg gegen seinen Rivalen.
15Von der anglo-amerikanischen Weltmacht angegriffen, ‘verzagte’ der König des Nordens und gestand im November 1918 seine Niederlage ein. Wilhelm II. ging in die Niederlande ins Exil, und Deutschland wurde eine Republik. Aber für den König des Nordens war noch nicht das Ende gekommen.
DER KÖNIG HANDELT „WIRKSAM“
16„Er [der König des Nordens] wird tatsächlich zurückkehren und Strafankündigungen gegen den heiligen Bund schleudern und wirksam handeln; und er wird zurückgehen müssen und wird denen Beachtung schenken, die den heiligen Bund verlassen“ (Daniel 11:30b). Das hatte der Engel vorausgesagt, und so kam es auch.
17Nach Kriegsende zwangen die siegreichen Alliierten 1918 Deutschland einen demütigenden Friedensvertrag auf. Das deutsche Volk empfand die Vertragsbedingungen als hart, und die neue Republik war von Anbeginn schwächlich. Deutschland litt einige Jahre lang große Not und hatte als Folge der Weltwirtschaftskrise schließlich 6 Millionen Arbeitslose. Anfang der 1930er Jahre ebneten die Verhältnisse den Weg für den Aufstieg Adolf Hitlers. Im Januar 1933 wurde Hitler Reichskanzler und im darauffolgenden Jahr Präsident des Dritten Reiches, wie es die Nationalsozialisten nannten.
18Sogleich nach seiner Machtergreifung unternahm Hitler einen heftigen Angriff gegen „den heiligen Bund“, vertreten durch die gesalbten Brüder Jesu Christi (Matthäus 25:40). Dabei handelte er „wirksam“ gegen die loyalen Christen, von denen er viele grausam verfolgte. Hitler hatte wirtschaftliche und diplomatische Erfolge zu verzeichnen und handelte auch auf diesen Gebieten „wirksam“. Im Verlauf weniger Jahre machte er aus Deutschland einen Staat, der auf der Weltbühne eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen sollte.
19Hitler ‘schenkte denen Beachtung, die den heiligen Bund verlassen’ hatten. Wer war damit gemeint? Offensichtlich die Führer der Christenheit, die behaupteten, in einem Bundesverhältnis zu Gott zu stehen, aber aufgehört hatten, Jünger Jesu Christi zu sein. Hitler gelang es, sich den Beistand derer zu sichern, „die den heiligen Bund verlassen“ hatten. Zum Beispiel schloß er mit dem Papst in Rom ein Konkordat. 1935 schuf er das Reichsministerium für die kirchlichen Angelegenheiten. Eines seiner Ziele bestand darin, staatlicherseits größeren Einfluß auf die evangelische Kirche auszuüben.
DIE „STREITARME“ GEHEN VON DEM KÖNIG AUS
20Schon bald zettelte Hitler einen Krieg an, was der Voraussage des Engels entsprach: „Da werden Streitarme sein, die aufstehen werden, von ihm ausgehend; und sie werden tatsächlich das Heiligtum, die Festung, entweihen und das beständige Opfer entfernen“ (Daniel 11:31a). Die „Streitarme“ waren die Streitkräfte, mit denen der König des Nordens im Zweiten Weltkrieg gegen den König des Südens kämpfte. Am 1. September 1939 marschierten die „Streitarme“ des nationalsozialistischen Deutschland in Polen ein. Zwei Tage darauf erklärten Großbritannien und Frankreich Deutschland den Krieg, um Polen Beistand zu leisten. Damit hatte der Zweite Weltkrieg begonnen. Polen war schnell bezwungen. Und kurze Zeit danach besetzten deutsche Streitkräfte Dänemark, Norwegen, die Niederlande, Belgien, Luxemburg und Frankreich. „Ende 1941 beherrschte das nationalsozialistische Deutschland den Kontinent“, wie The World Book Encyclopedia schreibt.
21Obwohl Deutschland und die Sowjetunion den deutsch-sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag unterzeichnet hatten, fiel Hitler am 22. Juni 1941 in die Sowjetunion ein. Auf Grund dieser Aktion stellte sich die Sowjetunion auf die Seite Großbritanniens. Trotz anfänglicher spektakulärer Erfolge der deutschen Streitkräfte leisteten die sowjetischen Armeen energischen Widerstand. Am 6. Dezember 1941 mußten die deutschen Armeen bei Moskau eigentlich eine Niederlage einstecken. Japan, der Verbündete Deutschlands, bombardierte am darauffolgenden Tag Pearl Harbor (Hawaii). Als Hitler davon erfuhr, erklärte er seinen Vertrauten: „Jetzt ist es unmöglich, daß wir den Krieg noch verlieren.“ Am 11. Dezember erklärte er den Vereinigten Staaten überstürzt den Krieg. Er unterschätzte aber sowohl die Stärke der Sowjetunion als auch die der Vereinigten Staaten. Bald wendete sich das Blatt zu seinen Ungunsten, als die Sowjetarmee von Osten und die britischen und amerikanischen Streitkräfte von Westen her vorstießen. Aus einem Gebiet nach dem anderen mußten sich die deutschen Armeen zurückziehen. Nach Hitlers Selbstmord kapitulierte Deutschland am 7. Mai 1945 vor den Alliierten.
22„Sie [die NS-„Streitarme“] werden tatsächlich das Heiligtum, die Festung, entweihen und das beständige Opfer entfernen“, sagte der Engel. Im alten Juda war das Heiligtum ein Teil des Tempels in Jerusalem. Als jedoch die Juden Jesus verwarfen, verwarf Jehova sie und ihren Tempel (Matthäus 23:37 bis 24:2). Seit dem 1. Jahrhundert u. Z. handelt es sich bei dem Tempel Jehovas um einen geistigen Tempel; das Allerheiligste befindet sich in den Himmeln und der geistige Vorhof, in dem die gesalbten Brüder Jesu, des Hohenpriesters, dienen, auf der Erde. Seit den 1930er Jahren bringt eine „große Volksmenge“ in Gemeinschaft mit dem gesalbten Überrest Anbetung dar, weshalb von ihr gesagt wird, sie diene ‘im Tempel Gottes’ (Offenbarung 7:9, 15; 11:1, 2; Hebräer 9:11, 12, 24). In Ländern, auf die der König des Nordens Einfluß ausübte, entweihte er den irdischen Vorhof des Tempels, indem er den gesalbten Überrest und seine Gefährten unbarmherzig verfolgte. Die Verfolgung war so heftig, daß „das beständige Opfer“ — das öffentliche Schlachtopfer der Lobpreisung des Namens Jehovas — entfernt wurde (Hebräer 13:15). Trotz schrecklicher Leiden setzten jedoch die treuen gesalbten Christen zusammen mit den „anderen Schafen“ das Predigtwerk im Zweiten Weltkrieg fort (Johannes 10:16).
‘DAS ABSCHEULICHE DING WIRD AUFGESTELLT’
23Als das Ende des Zweiten Weltkriegs in Sicht war, setzte eine andere Entwicklung ein, genauso wie der Engel Gottes vorausgesagt hatte. „Sie werden gewiß das abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht, aufstellen“ (Daniel 11:31b). Auch Jesus hatte von dem „abscheulichen Ding“ gesprochen. Im 1. Jahrhundert war es das römische Heer, das 66 u. Z. nach Jerusalem kam, um den Aufstand der Juden niederzuschlagen (Matthäus 24:15; Daniel 9:27).
24Welches „abscheuliche Ding“ ist in unserer Zeit aufgestellt worden? Offensichtlich handelt es sich um eine „abscheuliche“ Imitation des Königreiches Gottes. Es war der Völkerbund, das scharlachfarbene wilde Tier, das beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in den Abgrund ging, das heißt als Organisation für Weltfrieden zu bestehen aufhörte (Offenbarung 17:8). Das „wilde Tier“ sollte jedoch ‘aus dem Abgrund heraufsteigen’. Das geschah, als am 24. Oktober 1945 die Vereinten Nationen von 50 Mitgliedsstaaten einschließlich der damaligen Sowjetunion gegründet wurden. Auf diese Weise wurde das von dem Engel vorausgesagte „abscheuliche Ding“ — die Vereinten Nationen — aufgestellt.
25Deutschland war in beiden Weltkriegen der führende Feind des Südkönigs und nahm die Stellung des Nordkönigs ein. Wer gelangte danach in diese Stellung?
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Chapter Fifteen
The Rival Kings Enter the 20th Century
“THERE is a dynamism about nineteenth-century Europe that far exceeds anything previously known,” writes historian Norman Davies. He adds: “Europe vibrated with power as never before: with technical power, economic power, cultural power, intercontinental power.” The leaders of “Europe’s triumphant ‘power century,’” says Davies, “were in the first instance Great Britain . . . and in the later decades Germany.”
“INCLINED TO DOING WHAT IS BAD”
2 As the 19th century neared its end, the German Empire was “the king of the north” and Britain stood in the position of “the king of the south.” (Daniel 11:14, 15) “As regards these two kings,” said Jehovah’s angel, “their heart will be inclined to doing what is bad, and at one table a lie is what they will keep speaking.” He continued: “But nothing will succeed, because the end is yet for the time appointed.”—Daniel 11:27.
3 On January 18, 1871, Wilhelm I became the first emperor of the German Reich, or Empire. He appointed Otto von Bismarck as chancellor. With his focus on developing the new empire, Bismarck avoided conflicts with other nations and formed an alliance with Austria-Hungary and Italy, known as the Triple Alliance. But the interests of this new king of the north soon clashed with those of the king of the south.
4 After Wilhelm I and his successor, Frederick III, died in 1888, 29-year-old Wilhelm II ascended the throne. Wilhelm II, or Kaiser Wilhelm, forced Bismarck to resign and followed a policy of expanding Germany’s influence throughout the world. “Under Wilhelm II,” says one historian, “[Germany] assumed an arrogant and a truculent air.”
5 When Czar Nicholas II of Russia called a peace conference in The Hague, Netherlands, on August 24, 1898, the atmosphere was one of international tension. This conference and the one that followed it in 1907 established the Permanent Court of Arbitration at The Hague. By becoming members of this court, the German Reich as well as Great Britain gave the appearance that they favored peace. They sat “at one table,” appearing to be friendly, but ‘their hearts were inclined to do what was bad.’ The diplomatic tactic of ‘speaking a lie at one table’ could not promote real peace. As to their political, commercial, and military ambitions, ‘nothing could succeed’ because the end of the two kings “is yet for the time appointed” by Jehovah God.
“AGAINST THE HOLY COVENANT”
6 Continuing on, God’s angel said: “And he [the king of the north] will go back to his land with a great amount of goods, and his heart will be against the holy covenant. And he will act effectively and certainly go back to his land.”—Daniel 11:28.
7 Kaiser Wilhelm went back to the “land,” or earthly condition, of the ancient king of the north. How? By building up an imperial rule designed to expand the German Reich and extend its influence. Wilhelm II pursued colonial goals in Africa and other places. Wanting to challenge British supremacy at sea, he proceeded to build a powerful navy. “Germany’s naval power went from being negligible to being second only to Britain’s in little more than a decade,” says The New Encyclopædia Britannica. In order to maintain its supremacy, Britain actually had to expand its own naval program. Britain also negotiated the entente cordiale (cordial understanding) with France and a similar agreement with Russia, forming the Triple Entente. Europe was now divided into two military camps—the Triple Alliance on one side and the Triple Entente on the other.
8 The German Empire followed an aggressive policy, resulting in “a great amount of goods” for Germany because it was the chief part of the Triple Alliance. Austria-Hungary and Italy were Roman Catholic. Therefore, the Triple Alliance also enjoyed papal favor, whereas the king of the south, with his largely non-Catholic Triple Entente, did not.
9 What about Jehovah’s people? They had long declared that “the appointed times of the nations” would end in 1914. (Luke 21:24) In that year, God’s Kingdom in the hands of King David’s Heir, Jesus Christ, was established in the heavens. (2 Samuel 7:12-16; Luke 22:28, 29) As far back as March 1880, the Watch Tower magazine linked the rule of God’s Kingdom with the ending of “the appointed times of the nations,” or “the times of the Gentiles.” (King James Version) But the heart of the Germanic king of the north was ‘against the holy Kingdom covenant.’ Instead of acknowledging Kingdom rule, Kaiser Wilhelm ‘acted effectively’ by promoting his schemes for world domination. In so doing, though, he sowed the seeds for World War I.
THE KING BECOMES “DEJECTED” IN A WAR
10 “At the time appointed he [the king of the north] will go back,” the angel foretold, “and he will actually come against the south; but it will not prove to be at the last the same as at the first.” (Daniel 11:29) God’s “time appointed” to end Gentile domination of the earth came in 1914 when he set up the heavenly Kingdom. On June 28 of that year, Austrian Archduke Francis Ferdinand and his wife were assassinated by a Serbian terrorist in Sarajevo, Bosnia. That was the spark that touched off World War I.
11 Kaiser Wilhelm urged Austria-Hungary to retaliate against Serbia. Assured of German support, Austria-Hungary declared war on Serbia on July 28, 1914. But Russia came to Serbia’s aid. When Germany declared war on Russia, France (an ally in the Triple Entente) gave support to Russia. Germany then declared war on France. To make Paris more readily accessible, Germany invaded Belgium, whose neutrality had been guaranteed by Britain. So Britain declared war on Germany. Other nations became involved, and Italy switched sides. During the war, Britain made Egypt her protectorate in order to prevent the king of the north from cutting off the Suez Canal and invading Egypt, the ancient land of the king of the south.
12 “Despite the size and strength of the Allies,” says The World Book Encyclopedia, “Germany seemed close to winning the war.” In previous conflicts between the two kings, the Roman Empire, as king of the north, had consistently been victorious. But this time, ‘things were not the same as at the first.’ The king of the north lost the war. Giving the reason for this, the angel said: “There will certainly come against him the ships of Kittim, and he will have to become dejected.” (Daniel 11:30a) What were “the ships of Kittim”?
13 In Daniel’s time Kittim was Cyprus. Early in the first world war, Cyprus was annexed by Britain. Moreover, according to The Zondervan Pictorial Encyclopedia of the Bible, the name Kittim “is extended to include the W[est] in general, but esp[ecially] the seafaring W[est].” The New International Version renders the expression “ships of Kittim” as “ships of the western coastlands.” During the first world war, the ships of Kittim proved to be mainly the ships of Britain, lying off the western coast of Europe.
14 As the war dragged on, the British Navy was strengthened by more ships of Kittim. On May 7, 1915, the German submarine U-20 sank the civilian liner Lusitania off the southern coast of Ireland. Among the dead were 128 Americans. Later, Germany extended submarine warfare into the Atlantic. Subsequently, on April 6, 1917, U.S. President Woodrow Wilson declared war on Germany. Augmented by U.S. warships and troops, the king of the south—now the Anglo-American World Power—was fully at war with its rival king.
15 Under assault by the Anglo-American World Power, the king of the north became “dejected” and conceded defeat in November 1918. Wilhelm II fled into exile in the Netherlands, and Germany became a republic. But the king of the north was not yet finished.
THE KING ACTS “EFFECTIVELY”
16 “He [the king of the north] will actually go back and hurl denunciations against the holy covenant and act effectively; and he will have to go back and will give consideration to those leaving the holy covenant.” (Daniel 11:30b) So prophesied the angel, and so it proved to be.
17 After the war ended, in 1918, the victorious Allies imposed a punitive peace treaty on Germany. The German people found the terms of the treaty harsh, and the new republic was weak from the start. Germany staggered for some years in extreme distress and experienced the Great Depression that ultimately left six million unemployed. By the early 1930’s, conditions were ripe for the rise of Adolf Hitler. He became chancellor in January 1933 and the following year assumed the presidency of what the Nazis called the Third Reich.
18 Immediately after coming to power, Hitler launched a vicious attack against “the holy covenant,” represented by the anointed brothers of Jesus Christ. (Matthew 25:40) In this he acted “effectively” against these loyal Christians, cruelly persecuting many of them. Hitler enjoyed economic and diplomatic successes, acting “effectively” in those fields also. In a few years, he made Germany a power to be reckoned with on the world scene.
19 Hitler gave “consideration to those leaving the holy covenant.” Who were these? Evidently, the leaders of Christendom, who claimed to have a covenant relationship with God but had ceased to be disciples of Jesus Christ. Hitler successfully called on “those leaving the holy covenant” for their support. For example, he made a concordat with the pope in Rome. In 1935, Hitler created the Ministry for Church Affairs. One of his goals was to bring Evangelical churches under state control.
THE “ARMS” PROCEED FROM THE KING
20 Hitler soon went to war, as the angel had correctly foretold: “There will be arms that will stand up, proceeding from him; and they will actually profane the sanctuary, the fortress, and remove the constant feature.” (Daniel 11:31a) The “arms” were the military forces that the king of the north used in order to fight the king of the south in World War II. On September 1, 1939, Nazi “arms” invaded Poland. Two days later, Britain and France declared war on Germany in order to help Poland. Thus began World War II. Poland collapsed quickly, and soon thereafter, German forces occupied Denmark, Norway, the Netherlands, Belgium, Luxembourg, and France. “At the end of 1941,” says The World Book Encyclopedia, “Nazi Germany dominated the continent.”
21 Even though Germany and the Soviet Union had signed a Treaty of Friendship, Co-operation, and Demarcation, Hitler proceeded to invade Soviet territory on June 22, 1941. This action brought the Soviet Union to the side of Britain. The Soviet army put up strong resistance despite spectacular early advances of the German forces. On December 6, 1941, the German army actually suffered defeat at Moscow. The following day, Germany’s ally Japan bombed Pearl Harbor, Hawaii. Learning of this, Hitler told his aides: “Now it is impossible for us to lose the war.” On December 11 he rashly declared war on the United States. But he underestimated the strength of both the Soviet Union and the United States. With the Soviet army attacking from the east and British and American forces closing in from the west, the tide soon turned against Hitler. German forces began losing territory after territory. Following Hitler’s suicide, Germany surrendered to the Allies, on May 7, 1945.
22 “They [Nazi arms] will actually profane the sanctuary, the fortress, and remove the constant feature,” said the angel. In ancient Judah the sanctuary was part of the temple in Jerusalem. However, when the Jews rejected Jesus, Jehovah rejected them and their temple. (Matthew 23:37–24:2) Since the first century C.E., Jehovah’s temple has actually been a spiritual one, with its holy of holies in the heavens and with a spiritual courtyard on earth, in which the anointed brothers of Jesus, the High Priest, serve. From the 1930’s onward, the “great crowd” have worshiped in association with the anointed remnant and are therefore said to serve ‘in God’s temple.’ (Revelation 7:9, 15; 11:1, 2; Hebrews 9:11, 12, 24) In lands under his control, the king of the north profaned the earthly courtyard of the temple by relentlessly persecuting the anointed remnant and their companions. So severe was the persecution that “the constant feature”—the public sacrifice of praise to Jehovah’s name—was removed. (Hebrews 13:15) Despite horrible suffering, however, faithful anointed Christians together with the “other sheep” kept on preaching during World War II.—John 10:16.
‘THE DISGUSTING THING IS PUT IN PLACE’
23 When the end of the second world war was in sight, another development occurred, just as God’s angel had foretold. “They will certainly put in place the disgusting thing that is causing desolation.” (Daniel 11:31b) Jesus had also spoken of “the disgusting thing.” In the first century, it proved to be the Roman army that came to Jerusalem in 66 C.E. to put down Jewish rebellion.—Matthew 24:15; Daniel 9:27.
24 What “disgusting thing” has been “put in place” in modern times? Apparently, it is a “disgusting” counterfeit of God’s Kingdom. This was the League of Nations, the scarlet-colored wild beast that went into the abyss, or ceased to exist as a world-peace organization, when World War II erupted. (Revelation 17:8) “The wild beast,” however, was “to ascend out of the abyss.” This it did when the United Nations, with 50 member nations including the former Soviet Union, was established on October 24, 1945. Thus “the disgusting thing” foretold by the angel—the United Nations—was put in place.
25 Germany had been a leading enemy of the king of the south during both world wars and had occupied the position of the king of the north. Who would be next in that position?