EIN Läufer strebt mit letzter Kraft dem Ziel entgegen. Fast völlig erschöpft, aber das Ziel vor Augen, mobilisiert er auf den letzten Metern noch einmal alle ihm verbliebenen Kräfte. Unter größter Anstrengung überquert er schließlich die Ziellinie. Aus seinem Gesicht sprechen Erleichterung und Triumph. Es hat sich für ihn gelohnt, das Rennen bis zum Ende durchgestanden, also ausgeharrt zu haben.
2Am Schluß von Daniel, Kapitel 12 sehen wir, wie sich der geliebte Prophet dem Ende seines „Wettlaufs“ — seines Lebens im Dienst Jehovas — nähert. Der Apostel Paulus, der mehrere Beispiele des Glaubens vorchristlicher Diener Jehovas anführte, schrieb: „Da wir denn von einer so großen Wolke von Zeugen umgeben sind, so laßt uns auch allen Ballast und die uns leicht umstrickende Sünde ablegen, und laßt uns in dem vor uns liegenden Wettlauf mit Ausharren laufen, während wir unseren Blick auf den Hauptvermittler und Vervollkommner unseres Glaubens, Jesus, gerichtet halten. Für die vor ihm liegende Freude erduldete er einen Marterpfahl, der Schande nicht achtend, und hat sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt“ (Hebräer 12:1, 2).
3Zu dieser „großen Wolke von Zeugen“ gehörte auch Daniel. Er war mit Sicherheit einer von denen, die „mit Ausharren laufen“ mußten. Motiviert dazu wurde er von tiefer Liebe zu Gott. Jehova hatte Daniel vieles über die Zukunft von Weltmächten offenbart, doch nun sandte er ihm folgende persönliche Ermunterung: „Was dich selbst betrifft, geh dem Ende entgegen; und du wirst ruhen, aber du wirst aufstehen zu deinem Los am Ende der Tage“ (Daniel 12:13). Der Engel Jehovas teilte Daniel also dreierlei mit: 1. Daniel sollte ‘dem Ende entgegengehen’, 2. er würde „ruhen“ und 3. er würde zu einer künftigen Zeit „aufstehen“. Wie können Christen heute durch diese Worte ermuntert werden, im Wettlauf um das Leben bis zum Ende auszuharren?
„GEHDEMENDEENTGEGEN“
4Was meinte der Engel, als er zu Daniel sagte: „Was dich selbst betrifft, geh dem Ende entgegen.“? Von welchem Ende sprach er? Da Daniel fast 100 Jahre alt war, ging es anscheinend um sein Lebensende, das aller Wahrscheinlichkeit nach sehr nahe war. Der Engel forderte Daniel auf, bis zum Tod treu auszuharren. Das war nicht unbedingt leicht. Daniel hatte miterlebt, wie Babylon gestürzt wurde und ein Überrest der jüdischen Exilanten nach Juda und Jerusalem zurückkehrte. Das muß den betagten Propheten ungemein erfreut haben. Es wird allerdings nicht berichtet, daß er sich den Reisenden angeschlossen hätte. Dazu ist er damals wohl zu alt und zu gebrechlich gewesen. Oder vielleicht war es Jehovas Wille, daß er in Babylon blieb. Jedenfalls fragt man sich unwillkürlich, ob es Daniel nicht etwas weh ums Herz war, als seine Landsleute nach Juda aufbrachen.
5Bestimmt schöpfte Daniel viel Kraft aus den wohlwollenden Worten des Engels: „Geh dem Ende entgegen.“ Vielleicht werden wir dadurch an das erinnert, was Jesus Christus etwa sechs Jahrhunderte danach sagte: „Wer . . . bis zum Ende ausgeharrt haben wird, der wird gerettet werden“ (Matthäus 24:13). Von Daniel kann man zweifellos sagen, daß er bis ans Ende ausharrte und den Wettlauf um das Leben in Treue beendete. Das ist möglicherweise einer der Gründe, weshalb er in Gottes Wort später in günstigem Sinne erwähnt wird (Hebräer 11:32, 33). Was befähigte Daniel, bis ans Ende auszuharren? Der Bericht über sein Leben liefert die Antwort.
ALSERFORSCHERDESWORTESGOTTESAUSHARREN
6Damit Daniel bis ans Ende ausharren konnte, mußte er sich fortgesetzt mit den begeisternden Verheißungen Gottes befassen und tief darüber nachsinnen. Wie wir wissen, war Daniel ein eifriger Erforscher des Wortes Gottes. Wie hätte er andernfalls die von Jehova an Jeremia ergangene Verheißung gekannt, daß das Exil 70 Jahre dauern würde? Daniel selbst schrieb: „Ich . . . [bemerkte] durch die Bücher die Zahl der Jahre“ (Daniel 9:2; Jeremia 25:11, 12). Zweifellos war er bemüht, die damals verfügbaren Bücher des Wortes Gottes zu erhalten. Und er verbrachte sicherlich viele schöne Stunden mit der Lektüre der von Moses, David, Salomo, Jesaja, Jeremia und Hesekiel verfaßten Schriften — was immer ihm zur Verfügung stand — und mit dem Nachsinnen darüber.
7Gottes Wort zu studieren und darin aufzugehen ist auch für uns heute unerläßlich, damit wir Ausharren entwickeln (Römer 15:4-6; 1. Timotheus 4:15). Wir haben die vollständige Bibel, die Berichte darüber enthält, wie sich Prophezeiungen Daniels in späteren Jahrhunderten erfüllten. Außerdem ist es uns vergönnt, in der „Zeit des Endes“ zu leben, von der in Daniel 12:4 prophetisch die Rede ist. Die Gesalbten sind in der heutigen Zeit mit geistiger Einsicht gesegnet worden und lassen in der finsteren Welt das Licht der Wahrheit leuchten. Dadurch ist uns die große Bedeutung vieler tiefgründiger Prophezeiungen des Buches Daniel — einige davon waren auch für ihn selbst in Dunkel gehüllt — für unsere Zeit bewußt geworden. Studieren wir daher weiterhin täglich Gottes Wort, und nehmen wir es nicht für selbstverständlich. Es wird uns eine Hilfe sein auszuharren.
DANIELVERHARRTEIMGEBET
8Für Daniel war auch das Gebet eine Hilfe, bis zum Ende auszuharren. Mit einem Herzen voller Glauben und Vertrauen betete er täglich freimütig zu Jehova Gott. Er kannte Jehova als den „Hörer des Gebets“ (Psalm 65:2; vergleiche Hebräer 11:6). Ihm tat er seine Empfindungen kund, wenn sein Herz wegen der rebellischen Handlungsweise Israels mit Kummer beladen war (Daniel 9:4-19). Daniel ließ sich selbst dann nicht davon abhalten, zu Jehova Gott zu beten, als Darius den Erlaß herausgab, man dürfe 30 Tage lang nur von ihm etwas erbitten (Daniel 6:10). Rührt es nicht unser Herz, wenn wir uns vorstellen, daß sich der treue alte Mann lieber in eine Löwengrube werfen ließ, als das kostbare Vorrecht des Gebets aufzugeben? Es kann kein Zweifel daran bestehen, daß Daniel in Treue seinem Ende entgegenging, während er täglich inbrünstig zu Jehova betete.
9Das Gebet ist eine einfache Handlung. Wir können tatsächlich irgendwann und irgendwo beten, entweder laut oder im stillen. Dennoch sollten wir dieses Vorrecht niemals geringachten. Die Bibel bringt das Gebet mit Ausharren, Beharrlichkeit und geistiger Wachsamkeit in Verbindung (Lukas 18:1; Römer 12:12; Epheser 6:18; Kolosser 4:2). Ist es nicht etwas Bemerkenswertes, daß wir uneingeschränkt und jederzeit mit der höchsten Persönlichkeit im Universum in Verbindung treten können? Und Gott hört uns zu! Erinnern wir uns daran, daß Daniel einmal betete und Jehova als Antwort darauf einen Engel sandte. Der Engel kam, währendDanielnochbetete! (Daniel 9:20, 21). In der heutigen Zeit mögen uns zwar keine Engel besuchen, doch Jehova hat sich nicht geändert (Maleachi 3:6). Er wird ein von uns gesprochenes Gebet genauso hören wie das Gebet Daniels. Und während wir beten, kommen wir Jehova näher, wodurch eine Bindung entsteht, die uns hilft, wie Daniel bis ans Ende auszuharren.
ALSLEHRERDESWORTESGOTTESAUSHARREN
10Daniel mußte in einem weiteren Sinne ‘hingehen bis zum Ende’ (ElberfelderBibel). Er mußte als Lehrer der Wahrheit ausharren. Nie vergaß er, daß er zu dem auserwählten Volk gehörte, von dem es in den heiligen Schriften hieß: „ ‚Ihr seid meine Zeugen‘, ist der Ausspruch Jehovas, ‚ja mein Knecht, den ich erwählt habe‘ “ (Jesaja 43:10). Daniel tat alles ihm Mögliche, diesem Auftrag gerecht zu werden. Wahrscheinlich gehörte es zu seiner Aufgabe, seine Landsleute im Babylonischen Exil zu belehren. Über seinen Umgang mit Mitjuden wissen wir allerdings wenig, abgesehen von seiner Verbindung zu Hananja, Mischael und Asarja, den dreien, die als seine „Gefährten“ bezeichnet werden (Daniel 1:7; 2:13, 17, 18). Ihre enge Freundschaft half gewiß jedem von ihnen auszuharren (Sprüche 17:17). Daniel, der von Jehova mit besonderer Einsicht gesegnet worden war, konnte seine Freunde vieles lehren (Daniel 1:17). Aber er hatte auch noch andere Lehraufgaben.
11Mehr als jeder andere Prophet mußte Daniel nichtjüdischen Würdenträgern Zeugnis geben. Obwohl er oftmals unpopuläre Botschaften übermitteln mußte, behandelte er jene Herrscher nicht so, als seien sie ihm zuwider oder als ständen sie gewissermaßen unter ihm. Er trat respektvoll und gewandt auf, wenn er mit ihnen redete. Einige von ihnen, zum Beispiel die eifersüchtigen Satrapen, die sich gegen ihn verschworen hatten, wollten Daniel vernichten. Andere Würdenträger wiederum hatten hohe Achtung vor ihm. Da Jehova Daniel befähigte, Geheimnisse zu erklären, die Königen und Weisen verborgen waren, erlangte der Prophet großes Ansehen (Daniel 2:47, 48; 5:29). Mit zunehmendem Alter konnte er zwar nicht mehr so aktiv sein wie in seiner Jugend. Doch bestimmt nahm er, während er seinem Ende entgegenging, immer noch treu jede Möglichkeit wahr, als ein Zeuge für seinen geliebten Gott zu dienen.
12Heute sind in der Christenversammlung treue Gefährten zu finden, die uns beistehen auszuharren, so wie Daniel und seine drei Gefährten sich gegenseitig halfen. Auch belehren wir einander, so daß es zu einem „Austausch von Ermunterung“ kommt (Römer 1:11, 12). Wie Daniel haben wir den Auftrag, Ungläubigen Zeugnis zu geben (Matthäus 24:14; 28:19, 20). Daher sollten wir bemüht sein, immer geschickter zu werden, damit wir ‘das Wort der Wahrheit recht handhaben’, wenn wir mit den Menschen über Jehova sprechen (2. Timotheus 2:15). Eine Hilfe dabei ist, den Rat des Apostels Paulus zu befolgen: „Fahrt fort, in Weisheit gegenüber den Außenstehenden zu wandeln“ (Kolosser 4:5). Diese Weisheit schließt eine ausgeglichene Ansicht über Personen ein, die unseren Glauben nicht teilen. Wir blicken nicht auf solche Menschen herab und halten uns nicht für etwas Besseres (1. Petrus 3:15). Vielmehr sind wir bemüht, bei ihnen Interesse an der Wahrheit zu wecken, indem wir Gottes Wort taktvoll und geschickt gebrauchen, so daß ihr Herz davon berührt wird. Wie sehr freuen wir uns doch, wenn uns das gelingt! Diese Freude hilft uns zweifellos, wie Daniel bis ans Ende auszuharren.
„DUWIRSTRUHEN“
13Der Engel versicherte Daniel anschließend: „Du wirst ruhen“ (Daniel 12:13). Was bedeuteten diese Worte? Nun, Daniel war sich bewußt, daß sein Tod bevorstand. Seit der Zeit Adams ist der Tod für alle Menschen das unausweichliche Ende gewesen. Treffend wird der Tod in der Bibel als ein „Feind“ bezeichnet (1. Korinther 15:26). Zu sterben hatte für Daniel allerdings eine ganz andere Bedeutung als für die Babylonier in seiner Umgebung, die sich der komplizierten Verehrung von etwa 4 000 falschen Gottheiten hingaben. Sie verbanden mit dem Tod alle möglichen Schrecken. So glaubten sie, nach dem Tod würden Menschen, die ein unglückliches Leben geführt oder einen gewaltsamen Tod erlitten hatten, zu rachsüchtigen Geistern, die die Lebenden belästigten. Die Babylonier glaubten auch an eine schreckliche Unterwelt, bewohnt von gräßlichen Ungeheuern in Menschen- oder Tiergestalt.
14Für Daniel bedeutete der Tod nichts von alldem. Hunderte von Jahren vor der Zeit Daniels hatte König Salomo unter göttlicher Inspiration die Worte geäußert: „Was aber die Toten betrifft, sie sind sich nicht des geringsten bewußt“ (Prediger 9:5). Und im Lied des Psalmisten hieß es über einen Sterbenden: „Sein Geist geht aus, er kehrt zurück zu seinem Erdboden; an jenem Tag vergehen seine Gedanken tatsächlich“ (Psalm 146:4). Somit wußte Daniel, daß sich das, was der Engel zu ihm gesagt hatte, bewahrheiten würde. Der Tod bedeutete zu ruhen — keine Gedanken, kein schmerzliches Bedauern, keine Qual und gewiß keine Ungeheuer. Jesus Christus machte eine ähnliche Aussage, als Lazarus gestorben war. Er erklärte: „Lazarus, unser Freund, ist zur Ruhe gegangen“ (Johannes 11:11).
15Berücksichtigen wir noch einen weiteren Grund, warum es Daniel keine panische Angst einjagte, sterben zu müssen. Gottes Wort sagt: „Ein Name ist besser als gutes Öl und der Tag des Todes als der Tag, an dem man geboren wird“ (Prediger 7:1). Wie könnte der Tag des Todes, eine ganz bestimmt traurige Zeit, besser sein als der freudige Tag der Geburt? Der Schlüssel zum Verständnis ist das Wort „Name“. „Gutes Öl“ konnte enorm teuer sein. Maria, die Schwester des Lazarus, rieb einmal Jesu Füße mit wohlriechendem Öl ein, das fast einen Jahreslohn wert war (Johannes 12:1-7). Inwiefern konnte ein bloßer Name so kostbar sein? Die Septuaginta sagt in Prediger 7:1: „ein guter Name“. Nicht der bloße Name ist das Wertvolle, sondern das, wofür er steht. Bei der Geburt hat der Träger eines Namens weder einen guten Ruf, noch hat er gute Werke verrichtet, noch verbindet man mit seinem Namen wertvolle Erinnerungen an seine Persönlichkeit und seine Eigenschaften. Aber am Ende des Lebens sagt der Name über all das etwas aus. Handelt es sich, von Gottes Standpunkt aus gesehen, um einen guten Namen, dann ist er weit kostbarer, als es irgendwelche materiellen Besitztümer je sein könnten.
16Sein ganzes Leben lang tat Daniel alles in seiner Kraft Stehende, um sich bei Gott einen guten Namen zu machen, und Jehova entging das nicht. Er beobachtete Daniel und prüfte sein Herz. Auch im Falle Davids hatte sich Gott so verhalten. David sang: „O Jehova, du hast mich durchforscht, und du kennst mich. Du selbst hast mein Sitzen und mein Aufstehen erkannt. Du hast meine Gedanken von fern bemerkt“ (Psalm 139:1, 2). Gewiß, Daniel war nicht vollkommen. Er war ein Nachkomme des Sünders Adam und gehörte einer sündigen Nation an (Römer 3:23). Doch er bereute seine Sündhaftigkeit und blieb bemüht, aufrichtig mit seinem Gott zu wandeln. Der treue Prophet konnte daher darauf vertrauen, daß ihm Jehova seine Sünden vergeben und nicht mehr vorhalten würde (Psalm 103:10-14; Jesaja 1:18). Jehova erinnert sich bei seinen treuen Dienern lieber an die guten Werke (Hebräer 6:10). Und der Engel bezeichnete Daniel zweimal als einen „sehr begehrenswerten Mann“ (Daniel 10:11, 19). Das bedeutete, daß Jehova Daniel liebte. Daniel konnte sich zufrieden zur Ruhe begeben in dem Bewußtsein, sich bei Jehova einen guten Namen gemacht zu haben.
17Für jeden von uns wäre es gut, sich einmal zu fragen: „Habe ich mir bei Jehova einen guten Namen gemacht?“ Schließlich leben wir in unruhigen Zeiten. Uns einzugestehen, daß der Tod jeden von uns zu irgendeiner Zeit ereilen kann, ist keineswegs eine pessimistische Sehweise, sondern sehr realistisch (Prediger 9:11). Deshalb muß jeder einzelne von uns entschlossen sein, sich jetzt, ja unverzüglich bei Gott einen guten Namen zu machen. Wenn wir dies tun, brauchen wir den Tod nicht zu fürchten. Es ist nur ein Ruhen — vergleichbar mit dem Schlaf. Und auf den Schlaf folgt ein Erwachen!
„DUWIRSTAUFSTEHEN“
18Das Buch Daniel schließt mit einem der schönsten Versprechen, die Gott je einem Menschen gegeben hat. Jehovas Engel teilte Daniel mit: „Du wirst aufstehen zu deinem Los am Ende der Tage.“ Was meinte der Engel damit? Da es sich bei dem eben erwähnten „Ruhen“ um den Tod handelte, konnte mit dem Versprechen, Daniel werde zu einer späteren Zeit „aufstehen“, nur eines gemeint sein: die Auferstehung. Einige Gelehrte haben behauptet, in Daniel, Kapitel 12 sei zum ersten Mal in den Hebräischen Schriften ausdrücklich von der Auferstehung die Rede (Daniel 12:2). Doch da irren sie. Die Auferstehungshoffnung war Daniel sehr vertraut.
19Zweifellos kannte Daniel beispielsweise folgende Worte, die Jesaja zwei Jahrhunderte zuvor aufgezeichnet hatte: „Deine Toten werden leben. Eine Leiche von mir — sie werden aufstehen. Erwachet und jubelt, ihr Staubbewohner! Denn . . . die Erde selbst wird auch die im Tode Kraftlosen beim Geborenwerden auswerfen“ (Jesaja 26:19). In noch früherer Zeit wurden Elia und Elisa von Jehova befähigt, leibliche Auferstehungen zu bewirken (1. Könige 17:17-24; 2. Könige 4:32-37). Ja, sogar schon Hanna, die Mutter des Propheten Samuel, erkannte an, daß Jehova in der Lage ist, Menschen aus dem Scheol, dem Grab, herauszubringen (1. Samuel 2:6). Und noch früher gab der treue Hiob seiner eigenen Hoffnung wie folgt Ausdruck: „Wenn ein kräftiger Mann stirbt, kann er wieder leben? Alle Tage meiner Fronarbeit werde ich warten, bis meine Ablösung kommt. Du wirst rufen, und ich, ich werde dir antworten. Nach dem Werk deiner Hände wirst du dich sehnen“ (Hiob 14:14, 15).
20Wie Hiob hatte Daniel allen Grund, darauf zu vertrauen, daß sich Jehova tatsächlich danach sehnen würde, ihn eines Tages zum Leben zurückzubringen. Dennoch muß es für ihn sehr tröstend gewesen sein, zu hören, daß ein mächtiges Geistgeschöpf diese Hoffnung bestätigte. Ja, Daniel wird „aufstehen“ in der „Auferstehung der Gerechten“, die während der Millenniumsherrschaft Christi stattfindet (Lukas 14:14). Was wird das für ihn bedeuten? Darüber hat uns Gottes Wort vieles zu sagen.
21Jehova ist „nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens“ (1. Korinther 14:33). Es liegt daher nahe, daß die Auferstehung im Paradies auf geordnete Weise vor sich gehen wird. Bis sie beginnt, wird nach Harmagedon wahrscheinlich erst einige Zeit verstreichen (Offenbarung 16:14, 16). Alle Spuren des alten Systems der Dinge werden beseitigt worden sein, und man wird Vorbereitungen getroffen haben, die Auferstehenden willkommen zu heißen. Zu der Reihenfolge, in der die Toten zurückkehren werden, macht die Bibel folgende Angabe: „Jeder . . . in seinem eigenen Rang“ (1. Korinther 15:23). In ‘der Auferstehung der Gerechten und der Ungerechten’ werden die Gerechten höchstwahrscheinlich zuerst zurückgebracht (Apostelgeschichte 24:15). Auf diese Weise können treue Männer der alten Zeit wie Daniel bei der Verwaltung irdischer Angelegenheiten mithelfen, beispielsweise bei der Unterweisung der Milliarden von „Ungerechten“, die zum Leben zurückgebracht werden (Psalm 45:16).
22Bevor Daniel bereit sein wird, solche Aufgaben zu übernehmen, wird er sicherlich einige Fragen klären wollen. Schließlich sagte er, nachdem ihm einige tiefgründige Prophezeiungen anvertraut worden waren: „Ich hörte, aber ich konnte es nicht verstehen“ (Daniel 12:8). Wie begeistert er sein wird, wenn er endlich Einblick in diese göttlichen Geheimnisse erhält! Zweifellos wird er alles über den Messias erfahren wollen. Es wird ihn faszinieren, zu erfahren, wie sich der Aufmarsch der Weltmächte von seinen Tagen an bis in unsere Zeit fortgesetzt hat, sowie von der Identität der treuen „Heiligen des Allerhöchsten“ zu hören, die trotz Verfolgung in der „Zeit des Endes“ beharrlich blieben, und von der endgültigen Vernichtung aller menschlichen Reiche durch das messianische Königreich Gottes (Daniel 2:44; 7:22; 12:4).
DANIELS„LOS“IMPARADIES—UNDUNSEREIGENES
23Daniel wird etwas über die Welt wissen wollen, in der er sich dann befindet — eine völlig andere Welt als in seinen Tagen. Krieg und Unterdrückung, wovon die Welt geprägt war, die er kannte, werden spurlos verschwunden sein. Sorgen, Krankheiten und Tod wird es nicht mehr geben (Jesaja 25:8; 33:24). Dagegen wird Nahrung im Überfluß vorhanden sein, es wird genügend Wohnungen geben und sinnvolle Arbeit für jeden (Psalm 72:16; Jesaja 65:21, 22). Die Menschheit wird eine geeinte, glückliche Familie bilden.
24In dieser Welt wird Daniel mit Sicherheit einen Platz haben. „Du wirst aufstehen zu deinemLos“, sagte der Engel zu ihm. Das hier mit „Los“ wiedergegebene hebräische Wort wird auch für ein buchstäbliches Stück Land gebraucht. Daniel dürfte mit dem vertraut gewesen sein, was Hesekiel über die Verteilung des wieder besiedelten Landes der Israeliten prophezeit hatte (Hesekiel 47:13 bis 48:35). Was ist zu erwarten, wenn sich Hesekiels Prophezeiung im Paradies erfüllt? Jeder von Gottes Volk wird einen Platz im Paradies haben, und das Land wird ordentlich und gerecht verteilt werden. Natürlich schließt Daniels „Los“ im Paradies nicht nur ein Stück Land ein, sondern auch die Rolle, die er dort in Gottes Vorsatz spielt. Die ihm versprochene Belohnung ist garantiert.
25Wie steht es mit unserem „Los“? Die Verheißungen können sich auch auf uns beziehen. Jehova will, daß gehorsame Menschen zu ihrem „Los“ „aufstehen“ und einen Platz im Paradies haben. Stellen wir uns doch einmal vor, wie begeisternd es sein wird, Daniel und andere treue Männer und Frauen aus biblischer Zeit persönlich kennenzulernen. Und noch unzählige weitere werden vom Tod zurückkehren. Sie müssen unterwiesen werden, damit sie Jehova Gott kennenlernen und ihn lieben können. Malen wir uns ferner einmal aus, wie es sein wird, wenn wir uns um unsere irdische Heimat kümmern und mithelfen können, sie in ein Paradies umzugestalten, das sich durch unendliche Vielfalt und unvergängliche Schönheit auszeichnet. Stellen wir uns vor, wie es sein wird, von Jehova belehrt zu werden und zu lernen, so zu leben, wie er es für die Menschen gedacht hatte (Jesaja 11:9; Johannes 6:45). Ja, es wird für uns einen Platz im Paradies geben. Wenn auch das Wort Paradies heute vielen seltsam klingt, dürfen wir nicht vergessen, daß Jehova für die Menschen ursprünglich einen solchen Wohnort vorgesehen hatte (1. Mose 2:7-9). In diesem Sinne ist das Paradies der natürliche Lebensraum für Milliarden Erdbewohner. Dahin gehören sie. Ins Paradies zu kommen wird so sein, als komme man nach Hause.
26Fließt unser Herz nicht über vor Dankbarkeit, wenn wir über all das nachdenken? Sehnen wir uns nicht danach, im Paradies zu sein? Kein Wunder also, wenn Jehovas Zeugen gern wissen möchten, wann das Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge kommt! Zu warten fällt nicht leicht. Das weiß Jehova auch. Deshalb läßt er an uns die Aufforderung ergehen, auf das Ende ‘zu harren’, ‘selbst wenn es säumen sollte’. Er will damit sagen, es könnte von unserem Standpunkt aus so scheinen, als verspäte es sich, denn in derselben Bibelstelle wird uns zugesichert: ‘Es wird sich nicht verspäten’ (Habakuk 2:3; vergleiche Sprüche 13:12). Ja, das Ende wird genau zur vorgesehenen Zeit kommen.
27Was sollten wir tun, während das Ende naht? Harren wir treu aus wie Jehovas geliebter Prophet Daniel. Studieren wir gewissenhaft Gottes Wort. Beten wir inbrünstig. Versammeln wir uns im Geist der Liebe mit unseren Glaubensbrüdern. Belehren wir andere eifrig über die Wahrheit. Bleiben wir in unserem Entschluß fest, loyale Diener des Höchsten zu sein und standhafte Verfechter seines Wortes, während das Ende des verderbten Systems der Dinge mit jedem Tag näher rückt. Achten wir unbedingt auf die Prophezeiung Daniels! Und möge uns der Souveräne Herr Jehova das Vorrecht gewähren, bis in alle Ewigkeit freudig vor ihm zu stehen!
A RUNNER stretches toward the finish line. He is nearly exhausted, but with his goal in sight, he pours every ounce of energy into those last few paces. Straining with every muscle, he crosses the line at last! His face registers relief and triumph. Enduring to the end has paid off.
2 At the conclusion of Daniel chapter 12, we find the beloved prophet nearing the finish line of his own “race”—his life of service to Jehovah. After citing various examples of faith among Jehovah’s pre-Christian servants, the apostle Paul wrote: “So, then, because we have so great a cloud of witnesses surrounding us, let us also put off every weight and the sin that easily entangles us, and let us run with endurance the race that is set before us, as we look intently at the Chief Agent and Perfecter of our faith, Jesus. For the joy that was set before him he endured a torture stake, despising shame, and has sat down at the right hand of the throne of God.”—Hebrews 12:1, 2.
3 Among that ‘great cloud of witnesses’ was Daniel. He certainly was one who had to “run with endurance,” and he was motivated to do so by deep love for God. Jehovah had revealed much to Daniel about the future of world governments, but now He sent him this personal encouragement: “As for you yourself, go toward the end; and you will rest, but you will stand up for your lot at the end of the days.” (Daniel 12:13) Jehovah’s angel was telling Daniel three distinct things: (1) that Daniel should “go toward the end,” (2) that he would “rest,” and (3) that he would “stand up” again at a future time. How can these words encourage Christians today to endure to the finish line in the race for life?
“GOTOWARDTHEEND”
4 What did the angel mean when he told Daniel: “As for you yourself, go toward the end”? The end of what? Well, since Daniel was almost 100 years old, apparently this was a reference to the end of his own life, which likely was quite near. The angel was urging Daniel to endure faithfully until death. But doing so would not necessarily be easy. Daniel had lived to see Babylon overthrown and a remnant of the Jewish exiles return to Judah and Jerusalem. That must have brought the aged prophet much joy. There is no record, though, that he joined in that trek. He may well have been too old and frail by that time. Or perhaps it was Jehovah’s will for him to remain in Babylon. In any case, one cannot help but wonder if Daniel felt somewhat wistful as his countrymen left for Judah.
5 Daniel no doubt gathered great strength from the angel’s kind statement: “Go toward the end.” We might be reminded of the words Jesus Christ spoke some six centuries later: “He that has endured to the end is the one that will be saved.” (Matthew 24:13) No doubt that is what Daniel did. He endured to the end, faithfully running the race for life to its very finish. That could be one reason why he is favorably referred to later in God’s Word. (Hebrews 11:32, 33) What enabled Daniel to endure to the end? The record of his life helps us with the answer.
ENDURINGASASTUDENTOFGOD’SWORD
6 For Daniel, enduring to the end involved continuing to study and ponder deeply the thrilling promises of God. We know that Daniel was a devout student of God’s Word. Otherwise, how would he have known of Jehovah’s promise to Jeremiah that the exile would be 70 years in duration? Daniel himself wrote: “I . . . discerned by the books the number of the years.” (Daniel 9:2; Jeremiah 25:11, 12) Without question, Daniel sought out the books of God’s Word then extant. The writings of Moses, David, Solomon, Isaiah, Jeremiah, Ezekiel—whatever was available to him—surely provided Daniel with many pleasant hours of reading and meditation.
7 Studying God’s Word, being absorbed in it, is vital in order for us to cultivate endurance today. (Romans 15:4-6; 1 Timothy 4:15) And we have the complete Bible, which includes the written record of how some of Daniel’s prophecies were fulfilled centuries later. Further, we are blessed to live during “the time of the end,” foretold at Daniel 12:4. In our own day, the anointed have been blessed with spiritual insight, shining as beacons of truth in this bedarkened world. As a result, many of the deep prophecies in the book of Daniel, some of which mystified him, are rich in meaning for us today. Therefore, let us continue to study God’s Word daily, never taking these things for granted. Doing so will help us to endure.
DANIELPERSEVEREDINPRAYER
8 Prayer also helped Daniel to endure to the end. Daily he turned to Jehovah God and spoke openly to him with a heart full of faith and confidence. He knew Jehovah to be the “Hearer of prayer.” (Psalm 65:2; compare Hebrews 11:6.) When Daniel’s heart was burdened with grief over Israel’s rebellious course, he poured out his feelings to Jehovah. (Daniel 9:4-19) Even when Darius decreed that he alone be petitioned for 30 days, Daniel did not let that stop him from praying to Jehovah God. (Daniel 6:10) Does it not touch our hearts to visualize that faithful old man braving a pit full of lions rather than relinquishing the precious privilege of prayer? There can be no doubt that Daniel faithfully went to his end, praying fervently to Jehovah every day.
9 Prayer is a simple act. We can pray virtually anytime, anywhere, aloud or silently. Never, though, should we take this precious privilege lightly. The Bible links prayer with endurance, perseverance, and staying awake spiritually. (Luke 18:1; Romans 12:12; Ephesians 6:18; Colossians 4:2) Is it not remarkable that we have a free and open channel of communication with the highest personage in the universe? And he listens! Recall the occasion when Daniel prayed, and Jehovah sent an angel in response. The angel arrived whileDanielwasyetpraying! (Daniel 9:20, 21) Ours may not be the era for such angelic visits, but Jehovah has not changed. (Malachi 3:6) Just as he heard Daniel’s prayer, he will listen to ours. And as we pray, we will draw closer to Jehovah, forming a bond that will help us to endure to the end, as Daniel did.
ENDURINGASATEACHEROFGOD’SWORD
10 Daniel had to “go toward the end” in another sense. He had to endure as a teacher of the truth. He never forgot that he was one of the chosen people of whom the Scriptures had said: “‘You are my witnesses,’ is the utterance of Jehovah, ‘even my servant whom I have chosen.’” (Isaiah 43:10) Daniel did all he could to live up to that commission. Likely his work included teaching his own people who were exiled in Babylon. We know little of his dealings with his fellow Jews except for his connection to the three referred to as “his companions”—Hananiah, Mishael, and Azariah. (Daniel 1:7; 2:13, 17, 18) Their close friendship surely did much to help each one of them to endure. (Proverbs 17:17) Daniel, blessed by Jehovah with special insight, had much to teach his friends. (Daniel 1:17) But he had other teaching to do as well.
11 More than any other prophet, Daniel had the work of witnessing to Gentile dignitaries. Although he often had to deliver unpopular messages, he did not treat these rulers as if they were abhorrent or in some way beneath him. He spoke to them respectfully and skillfully. There were some—such as those jealous, scheming satraps—who wanted to destroy Daniel. Yet, other dignitaries came to respect him. Because Jehovah enabled Daniel to explain secrets that mystified kings and wise men, the prophet gained great prominence. (Daniel 2:47, 48; 5:29) True, as he aged, he could not be as active as in his youth. But he surely went to his end still faithfully seeking any way in which he could serve as a witness of his beloved God.
12 In the Christian congregation today, we may find faithful companions who will help us to endure, just as Daniel and his three associates helped one another. We also teach one another, providing “an interchange of encouragement.” (Romans 1:11, 12) Like Daniel, we have a commission to witness to unbelievers. (Matthew 24:14; 28:19, 20) We therefore need to hone our skills so that we ‘handle the word of the truth aright’ in talking to people about Jehovah. (2 Timothy 2:15) And it will help if we obey the apostle Paul’s counsel: “Go on walking in wisdom toward those on the outside.” (Colossians 4:5) Such wisdom includes a balanced view of those who do not share our faith. We do not look down on such people, viewing ourselves as superior. (1 Peter 3:15) Rather, we seek to attract them to the truth, using God’s Word tactfully and skillfully so as to reach their hearts. When we succeed in reaching someone, what joy this gives us! Such joy certainly helps us to endure to the end, as Daniel did.
“YOUWILLREST”
13 The angel next assured Daniel: “You will rest.” (Daniel 12:13) What did those words mean? Well, Daniel knew that death lay ahead of him. Death has been the inescapable end for all humans, from Adam’s day until our own. The Bible aptly calls death an “enemy.” (1 Corinthians 15:26) To Daniel, however, the prospect of dying meant something quite different from what it meant to the Babylonians all around him. For them, steeped in the complex worship of some 4,000 false deities, death held all manner of terrors. They believed that after death, those who had lived unhappily or had died violently became vengeful spirits who haunted the living. The Babylonians also believed in a terrifying netherworld, populated by hideous monsters in human and animal forms.
14 For Daniel, death meant none of those things. Hundreds of years before Daniel’s day, King Solomon had been divinely inspired to say: “As for the dead, they are conscious of nothing at all.” (Ecclesiastes 9:5) And concerning one who dies, the psalmist had sung: “His spirit goes out, he goes back to his ground; in that day his thoughts do perish.” (Psalm 146:4) So Daniel knew that the angel’s words to him would prove true. Death meant rest. No thoughts, no bitter regrets, no torment—and certainly no monsters. Jesus Christ expressed matters similarly when Lazarus died. He said: “Lazarus our friend has gone to rest.”—John 11:11.
15 Consider another reason why the prospect of dying held no terrors for Daniel. God’s Word says: “A name is better than good oil, and the day of death than the day of one’s being born.” (Ecclesiastes 7:1) How could the day of death, a mournful time if ever there was one, be better than the joyful day of birth? The key is in the “name.” “Good oil” could be enormously costly. Lazarus’ sister Mary once greased Jesus’ feet with perfumed oil that cost nearly a year’s wages! (John 12:1-7) How could a mere name be so precious? At Ecclesiastes 7:1, the Greek Septuagint says, “a good name.” It is not merely the name but what it stands for that is so valuable. At his birth, there is no reputation, no record of fine works, no treasured memory of the name bearer’s personality and qualities. But at life’s end, the name signifies all these things. And if it is a good name from God’s standpoint, it is far more precious than any material possessions could ever be.
16 Throughout his life, Daniel did everything in his power to make a good name with God, and Jehovah overlooked none of this. He watched Daniel and examined his heart. God had done as much for King David, who sang: “O Jehovah, you have searched through me, and you know me. You yourself have come to know my sitting down and my rising up. You have considered my thought from far off.” (Psalm 139:1, 2) Granted, Daniel was not perfect. He was a descendant of the sinner Adam and was a member of a sinful nation. (Romans 3:23) But Daniel repented of his sinfulness and kept trying to walk with his God in an upright way. The faithful prophet could therefore be confident that Jehovah would forgive his sins and would never hold them against him. (Psalm 103:10-14; Isaiah 1:18) Jehovah chooses to remember the good works of his faithful servants. (Hebrews 6:10) Thus, Jehovah’s angel twice called Daniel a “very desirable man.” (Daniel 10:11, 19) This meant that Daniel was beloved of God. Daniel could go to rest satisfied, knowing that he had made a good name with Jehovah.
17 Each of us may well ask, ‘Have I made a good name with Jehovah?’ We live in troubled times. It is not morbid but simply realistic to recognize that death may overtake any of us at any time. (Ecclesiastes 9:11) How vital it is, then, that each of us resolves to make a good name with God right now, without delay. If we do so, we need not fear death. It is a mere rest—like sleep. And like sleep, it is followed by an awakening!
“YOUWILLSTANDUP”
18 The book of Daniel closes with one of the most beautiful promises God has ever made to a human. Jehovah’s angel told Daniel: “You will stand up for your lot at the end of the days.” What did the angel mean? Well, since the “rest” he had just referred to was death, the promise that Daniel would “stand up” at some later time could mean only one thing—resurrection! In fact, some scholars have asserted that Daniel chapter 12 contains the first explicit reference to resurrection to be found in the Hebrew Scriptures. (Daniel 12:2) In this, though, they are wrong. Daniel was very familiar with the resurrection hope.
19 For example, Daniel no doubt knew these words that Isaiah had recorded two centuries earlier: “Your dead ones will live. A corpse of mine—they will rise up. Awake and cry out joyfully, you residents in the dust! For . . . the earth itself will let even those impotent in death drop in birth.” (Isaiah 26:19) Long before that, Elijah and Elisha were empowered by Jehovah to perform actual resurrections. (1 Kings 17:17-24; 2 Kings 4:32-37) Even earlier, Hannah, the mother of the prophet Samuel, acknowledged that Jehovah is able to raise people up from Sheol, the grave. (1 Samuel 2:6) Earlier still, faithful Job expressed his own hope with these words: “If an able-bodied man dies can he live again? All the days of my compulsory service I shall wait, until my relief comes. You will call, and I myself shall answer you. For the work of your hands you will have a yearning.”—Job 14:14, 15.
20 Like Job, Daniel had reason to be confident that Jehovah would actually yearn to bring him back to life one day in the future. Still, it must have been deeply comforting to hear a mighty spirit creature confirm that hope. Yes, Daniel will stand up in “the resurrection of the righteous ones,” which will occur during Christ’s Millennial Reign. (Luke 14:14) What will that be like for Daniel? God’s Word tells us much about it.
21 Jehovah is “a God, not of disorder, but of peace.” (1 Corinthians 14:33) It is evident, then, that the resurrection in Paradise will take place in an orderly way. Perhaps some time will have passed since Armageddon. (Revelation 16:14, 16) All vestiges of the old system of things will have been cleared away, and preparations will no doubt have been made to welcome back the dead. As to the order in which the dead will return, the Bible offers this precedent: “Each one in his own rank.” (1 Corinthians 15:23) It seems likely that when it comes to ‘the resurrection of the righteous and the unrighteous,’ the righteous will be brought back first. (Acts 24:15) In that way, faithful men of old, such as Daniel, will be able to help in the administration of earthly affairs, including the instructing of billions of “unrighteous” ones brought back to life.—Psalm 45:16.
22 Before Daniel is ready to take on such responsibilities, he will surely have some questions to ask. After all, regarding some of the deep prophecies entrusted to him, he said: “I heard, but I could not understand.” (Daniel 12:8) How thrilled he will be to understand these divine mysteries at last! No doubt he will want to hear all about the Messiah. Daniel will learn with fascination about the march of world powers from his day down to our own, about the identity of the faithful “holy ones of the Supreme One”—who persevered despite persecution during “the time of the end”—and about the final destruction of all human kingdoms by God’s Messianic Kingdom.—Daniel 2:44; 7:22; 12:4.
DANIEL’SLOTINPARADISE—ANDYOURS!
23 Daniel will want to know about the world in which he will find himself at that time—a world so unlike that of his day. Gone will be every trace of the wars and oppression that marred the world he knew. There will be no sorrow, no sickness, no death. (Isaiah 25:8; 33:24) But there will be an abundance of food, plentiful housing, and fulfilling work for all. (Psalm 72:16; Isaiah 65:21, 22) Mankind will be one united, happy family.
24 Daniel will definitely have a place in that world. “You will stand up for yourlot,” the angel told him. The Hebrew word here translated “lot” is the same as that used for literal plots of land. Daniel may have been familiar with Ezekiel’s prophecy on the apportioning of the restored land of Israel. (Ezekiel 47:13–48:35) In its Paradise fulfillment, what does Ezekiel’s prophecy suggest? That all of God’s people will have a place in Paradise, even the land itself being apportioned in an orderly and just manner. Of course, Daniel’s lot in Paradise will involve more than mere land. It will include his place in God’s purpose there. Daniel’s promised reward is guaranteed.
25 What, though, about your lot? The same promises can apply to you. Jehovah wants obedient humans to “stand up” for their lot, to have a place in Paradise. Just think! Surely, it will be a thrill to meet Daniel in person, along with other faithful men and women of Bible times. Then there will be countless others returning from the dead, needing instruction so as to know and love Jehovah God. Picture yourself caring for our earthly home and helping to turn it into a paradise of infinite variety and undying beauty. Think of being taught by Jehovah, learning how to live the way he meant mankind to live. (Isaiah 11:9; John 6:45) Yes, there is a place for you in Paradise. Strange though Paradise may sound to some today, remember that Jehovah originally designed mankind to live in such a place. (Genesis 2:7-9) In that sense, Paradise is the natural habitat of earth’s billions. It is where they belong. Reaching it will be like going home.
26 Our hearts burn with appreciation when we think of all of this, do they not? Do you yourself not yearn to be there? No wonder, then, that Jehovah’s Witnesses are eager to know when the end of this system of things will come! Waiting is not easy. Jehovah acknowledges as much, for he urges us to “keep in expectation” of the end “even if it should delay.” He means that it may seem to delay from our point of view, for in the same scripture, we are assured: “It will not be late.” (Habakkuk 2:3; compare Proverbs 13:12.) Yes, the end will come right on time.
27 What should you do as the end nears? Like Jehovah’s beloved prophet Daniel, endure faithfully. Study God’s Word diligently. Pray fervently. Lovingly associate with fellow believers. Zealously teach the truth to others. With the end of this wicked system of things drawing closer every day, remain determined to be a loyal servant of the Most High and a staunch advocate of his Word. By all means, pay attention to Daniel’s prophecy! And may the Sovereign Lord Jehovah grant you the privilege of standing before him joyfully throughout all eternity!
Kapitel achtzehn
Jehova verspricht Daniel eine großartige Belohnung
EIN Läufer strebt mit letzter Kraft dem Ziel entgegen. Fast völlig erschöpft, aber das Ziel vor Augen, mobilisiert er auf den letzten Metern noch einmal alle ihm verbliebenen Kräfte. Unter größter Anstrengung überquert er schließlich die Ziellinie. Aus seinem Gesicht sprechen Erleichterung und Triumph. Es hat sich für ihn gelohnt, das Rennen bis zum Ende durchgestanden, also ausgeharrt zu haben.
2Am Schluß von Daniel, Kapitel 12 sehen wir, wie sich der geliebte Prophet dem Ende seines „Wettlaufs“ — seines Lebens im Dienst Jehovas — nähert. Der Apostel Paulus, der mehrere Beispiele des Glaubens vorchristlicher Diener Jehovas anführte, schrieb: „Da wir denn von einer so großen Wolke von Zeugen umgeben sind, so laßt uns auch allen Ballast und die uns leicht umstrickende Sünde ablegen, und laßt uns in dem vor uns liegenden Wettlauf mit Ausharren laufen, während wir unseren Blick auf den Hauptvermittler und Vervollkommner unseres Glaubens, Jesus, gerichtet halten. Für die vor ihm liegende Freude erduldete er einen Marterpfahl, der Schande nicht achtend, und hat sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt“ (Hebräer 12:1, 2).
3Zu dieser „großen Wolke von Zeugen“ gehörte auch Daniel. Er war mit Sicherheit einer von denen, die „mit Ausharren laufen“ mußten. Motiviert dazu wurde er von tiefer Liebe zu Gott. Jehova hatte Daniel vieles über die Zukunft von Weltmächten offenbart, doch nun sandte er ihm folgende persönliche Ermunterung: „Was dich selbst betrifft, geh dem Ende entgegen; und du wirst ruhen, aber du wirst aufstehen zu deinem Los am Ende der Tage“ (Daniel 12:13). Der Engel Jehovas teilte Daniel also dreierlei mit: 1. Daniel sollte ‘dem Ende entgegengehen’, 2. er würde „ruhen“ und 3. er würde zu einer künftigen Zeit „aufstehen“. Wie können Christen heute durch diese Worte ermuntert werden, im Wettlauf um das Leben bis zum Ende auszuharren?
„GEH DEM ENDE ENTGEGEN“
4Was meinte der Engel, als er zu Daniel sagte: „Was dich selbst betrifft, geh dem Ende entgegen.“? Von welchem Ende sprach er? Da Daniel fast 100 Jahre alt war, ging es anscheinend um sein Lebensende, das aller Wahrscheinlichkeit nach sehr nahe war. Der Engel forderte Daniel auf, bis zum Tod treu auszuharren. Das war nicht unbedingt leicht. Daniel hatte miterlebt, wie Babylon gestürzt wurde und ein Überrest der jüdischen Exilanten nach Juda und Jerusalem zurückkehrte. Das muß den betagten Propheten ungemein erfreut haben. Es wird allerdings nicht berichtet, daß er sich den Reisenden angeschlossen hätte. Dazu ist er damals wohl zu alt und zu gebrechlich gewesen. Oder vielleicht war es Jehovas Wille, daß er in Babylon blieb. Jedenfalls fragt man sich unwillkürlich, ob es Daniel nicht etwas weh ums Herz war, als seine Landsleute nach Juda aufbrachen.
5Bestimmt schöpfte Daniel viel Kraft aus den wohlwollenden Worten des Engels: „Geh dem Ende entgegen.“ Vielleicht werden wir dadurch an das erinnert, was Jesus Christus etwa sechs Jahrhunderte danach sagte: „Wer . . . bis zum Ende ausgeharrt haben wird, der wird gerettet werden“ (Matthäus 24:13). Von Daniel kann man zweifellos sagen, daß er bis ans Ende ausharrte und den Wettlauf um das Leben in Treue beendete. Das ist möglicherweise einer der Gründe, weshalb er in Gottes Wort später in günstigem Sinne erwähnt wird (Hebräer 11:32, 33). Was befähigte Daniel, bis ans Ende auszuharren? Der Bericht über sein Leben liefert die Antwort.
ALS ERFORSCHER DES WORTES GOTTES AUSHARREN
6Damit Daniel bis ans Ende ausharren konnte, mußte er sich fortgesetzt mit den begeisternden Verheißungen Gottes befassen und tief darüber nachsinnen. Wie wir wissen, war Daniel ein eifriger Erforscher des Wortes Gottes. Wie hätte er andernfalls die von Jehova an Jeremia ergangene Verheißung gekannt, daß das Exil 70 Jahre dauern würde? Daniel selbst schrieb: „Ich . . . [bemerkte] durch die Bücher die Zahl der Jahre“ (Daniel 9:2; Jeremia 25:11, 12). Zweifellos war er bemüht, die damals verfügbaren Bücher des Wortes Gottes zu erhalten. Und er verbrachte sicherlich viele schöne Stunden mit der Lektüre der von Moses, David, Salomo, Jesaja, Jeremia und Hesekiel verfaßten Schriften — was immer ihm zur Verfügung stand — und mit dem Nachsinnen darüber.
7Gottes Wort zu studieren und darin aufzugehen ist auch für uns heute unerläßlich, damit wir Ausharren entwickeln (Römer 15:4-6; 1. Timotheus 4:15). Wir haben die vollständige Bibel, die Berichte darüber enthält, wie sich Prophezeiungen Daniels in späteren Jahrhunderten erfüllten. Außerdem ist es uns vergönnt, in der „Zeit des Endes“ zu leben, von der in Daniel 12:4 prophetisch die Rede ist. Die Gesalbten sind in der heutigen Zeit mit geistiger Einsicht gesegnet worden und lassen in der finsteren Welt das Licht der Wahrheit leuchten. Dadurch ist uns die große Bedeutung vieler tiefgründiger Prophezeiungen des Buches Daniel — einige davon waren auch für ihn selbst in Dunkel gehüllt — für unsere Zeit bewußt geworden. Studieren wir daher weiterhin täglich Gottes Wort, und nehmen wir es nicht für selbstverständlich. Es wird uns eine Hilfe sein auszuharren.
DANIEL VERHARRTE IM GEBET
8Für Daniel war auch das Gebet eine Hilfe, bis zum Ende auszuharren. Mit einem Herzen voller Glauben und Vertrauen betete er täglich freimütig zu Jehova Gott. Er kannte Jehova als den „Hörer des Gebets“ (Psalm 65:2; vergleiche Hebräer 11:6). Ihm tat er seine Empfindungen kund, wenn sein Herz wegen der rebellischen Handlungsweise Israels mit Kummer beladen war (Daniel 9:4-19). Daniel ließ sich selbst dann nicht davon abhalten, zu Jehova Gott zu beten, als Darius den Erlaß herausgab, man dürfe 30 Tage lang nur von ihm etwas erbitten (Daniel 6:10). Rührt es nicht unser Herz, wenn wir uns vorstellen, daß sich der treue alte Mann lieber in eine Löwengrube werfen ließ, als das kostbare Vorrecht des Gebets aufzugeben? Es kann kein Zweifel daran bestehen, daß Daniel in Treue seinem Ende entgegenging, während er täglich inbrünstig zu Jehova betete.
9Das Gebet ist eine einfache Handlung. Wir können tatsächlich irgendwann und irgendwo beten, entweder laut oder im stillen. Dennoch sollten wir dieses Vorrecht niemals geringachten. Die Bibel bringt das Gebet mit Ausharren, Beharrlichkeit und geistiger Wachsamkeit in Verbindung (Lukas 18:1; Römer 12:12; Epheser 6:18; Kolosser 4:2). Ist es nicht etwas Bemerkenswertes, daß wir uneingeschränkt und jederzeit mit der höchsten Persönlichkeit im Universum in Verbindung treten können? Und Gott hört uns zu! Erinnern wir uns daran, daß Daniel einmal betete und Jehova als Antwort darauf einen Engel sandte. Der Engel kam, während Daniel noch betete! (Daniel 9:20, 21). In der heutigen Zeit mögen uns zwar keine Engel besuchen, doch Jehova hat sich nicht geändert (Maleachi 3:6). Er wird ein von uns gesprochenes Gebet genauso hören wie das Gebet Daniels. Und während wir beten, kommen wir Jehova näher, wodurch eine Bindung entsteht, die uns hilft, wie Daniel bis ans Ende auszuharren.
ALS LEHRER DES WORTES GOTTES AUSHARREN
10Daniel mußte in einem weiteren Sinne ‘hingehen bis zum Ende’ (Elberfelder Bibel). Er mußte als Lehrer der Wahrheit ausharren. Nie vergaß er, daß er zu dem auserwählten Volk gehörte, von dem es in den heiligen Schriften hieß: „ ‚Ihr seid meine Zeugen‘, ist der Ausspruch Jehovas, ‚ja mein Knecht, den ich erwählt habe‘ “ (Jesaja 43:10). Daniel tat alles ihm Mögliche, diesem Auftrag gerecht zu werden. Wahrscheinlich gehörte es zu seiner Aufgabe, seine Landsleute im Babylonischen Exil zu belehren. Über seinen Umgang mit Mitjuden wissen wir allerdings wenig, abgesehen von seiner Verbindung zu Hananja, Mischael und Asarja, den dreien, die als seine „Gefährten“ bezeichnet werden (Daniel 1:7; 2:13, 17, 18). Ihre enge Freundschaft half gewiß jedem von ihnen auszuharren (Sprüche 17:17). Daniel, der von Jehova mit besonderer Einsicht gesegnet worden war, konnte seine Freunde vieles lehren (Daniel 1:17). Aber er hatte auch noch andere Lehraufgaben.
11Mehr als jeder andere Prophet mußte Daniel nichtjüdischen Würdenträgern Zeugnis geben. Obwohl er oftmals unpopuläre Botschaften übermitteln mußte, behandelte er jene Herrscher nicht so, als seien sie ihm zuwider oder als ständen sie gewissermaßen unter ihm. Er trat respektvoll und gewandt auf, wenn er mit ihnen redete. Einige von ihnen, zum Beispiel die eifersüchtigen Satrapen, die sich gegen ihn verschworen hatten, wollten Daniel vernichten. Andere Würdenträger wiederum hatten hohe Achtung vor ihm. Da Jehova Daniel befähigte, Geheimnisse zu erklären, die Königen und Weisen verborgen waren, erlangte der Prophet großes Ansehen (Daniel 2:47, 48; 5:29). Mit zunehmendem Alter konnte er zwar nicht mehr so aktiv sein wie in seiner Jugend. Doch bestimmt nahm er, während er seinem Ende entgegenging, immer noch treu jede Möglichkeit wahr, als ein Zeuge für seinen geliebten Gott zu dienen.
12Heute sind in der Christenversammlung treue Gefährten zu finden, die uns beistehen auszuharren, so wie Daniel und seine drei Gefährten sich gegenseitig halfen. Auch belehren wir einander, so daß es zu einem „Austausch von Ermunterung“ kommt (Römer 1:11, 12). Wie Daniel haben wir den Auftrag, Ungläubigen Zeugnis zu geben (Matthäus 24:14; 28:19, 20). Daher sollten wir bemüht sein, immer geschickter zu werden, damit wir ‘das Wort der Wahrheit recht handhaben’, wenn wir mit den Menschen über Jehova sprechen (2. Timotheus 2:15). Eine Hilfe dabei ist, den Rat des Apostels Paulus zu befolgen: „Fahrt fort, in Weisheit gegenüber den Außenstehenden zu wandeln“ (Kolosser 4:5). Diese Weisheit schließt eine ausgeglichene Ansicht über Personen ein, die unseren Glauben nicht teilen. Wir blicken nicht auf solche Menschen herab und halten uns nicht für etwas Besseres (1. Petrus 3:15). Vielmehr sind wir bemüht, bei ihnen Interesse an der Wahrheit zu wecken, indem wir Gottes Wort taktvoll und geschickt gebrauchen, so daß ihr Herz davon berührt wird. Wie sehr freuen wir uns doch, wenn uns das gelingt! Diese Freude hilft uns zweifellos, wie Daniel bis ans Ende auszuharren.
„DU WIRST RUHEN“
13Der Engel versicherte Daniel anschließend: „Du wirst ruhen“ (Daniel 12:13). Was bedeuteten diese Worte? Nun, Daniel war sich bewußt, daß sein Tod bevorstand. Seit der Zeit Adams ist der Tod für alle Menschen das unausweichliche Ende gewesen. Treffend wird der Tod in der Bibel als ein „Feind“ bezeichnet (1. Korinther 15:26). Zu sterben hatte für Daniel allerdings eine ganz andere Bedeutung als für die Babylonier in seiner Umgebung, die sich der komplizierten Verehrung von etwa 4 000 falschen Gottheiten hingaben. Sie verbanden mit dem Tod alle möglichen Schrecken. So glaubten sie, nach dem Tod würden Menschen, die ein unglückliches Leben geführt oder einen gewaltsamen Tod erlitten hatten, zu rachsüchtigen Geistern, die die Lebenden belästigten. Die Babylonier glaubten auch an eine schreckliche Unterwelt, bewohnt von gräßlichen Ungeheuern in Menschen- oder Tiergestalt.
14Für Daniel bedeutete der Tod nichts von alldem. Hunderte von Jahren vor der Zeit Daniels hatte König Salomo unter göttlicher Inspiration die Worte geäußert: „Was aber die Toten betrifft, sie sind sich nicht des geringsten bewußt“ (Prediger 9:5). Und im Lied des Psalmisten hieß es über einen Sterbenden: „Sein Geist geht aus, er kehrt zurück zu seinem Erdboden; an jenem Tag vergehen seine Gedanken tatsächlich“ (Psalm 146:4). Somit wußte Daniel, daß sich das, was der Engel zu ihm gesagt hatte, bewahrheiten würde. Der Tod bedeutete zu ruhen — keine Gedanken, kein schmerzliches Bedauern, keine Qual und gewiß keine Ungeheuer. Jesus Christus machte eine ähnliche Aussage, als Lazarus gestorben war. Er erklärte: „Lazarus, unser Freund, ist zur Ruhe gegangen“ (Johannes 11:11).
15Berücksichtigen wir noch einen weiteren Grund, warum es Daniel keine panische Angst einjagte, sterben zu müssen. Gottes Wort sagt: „Ein Name ist besser als gutes Öl und der Tag des Todes als der Tag, an dem man geboren wird“ (Prediger 7:1). Wie könnte der Tag des Todes, eine ganz bestimmt traurige Zeit, besser sein als der freudige Tag der Geburt? Der Schlüssel zum Verständnis ist das Wort „Name“. „Gutes Öl“ konnte enorm teuer sein. Maria, die Schwester des Lazarus, rieb einmal Jesu Füße mit wohlriechendem Öl ein, das fast einen Jahreslohn wert war (Johannes 12:1-7). Inwiefern konnte ein bloßer Name so kostbar sein? Die Septuaginta sagt in Prediger 7:1: „ein guter Name“. Nicht der bloße Name ist das Wertvolle, sondern das, wofür er steht. Bei der Geburt hat der Träger eines Namens weder einen guten Ruf, noch hat er gute Werke verrichtet, noch verbindet man mit seinem Namen wertvolle Erinnerungen an seine Persönlichkeit und seine Eigenschaften. Aber am Ende des Lebens sagt der Name über all das etwas aus. Handelt es sich, von Gottes Standpunkt aus gesehen, um einen guten Namen, dann ist er weit kostbarer, als es irgendwelche materiellen Besitztümer je sein könnten.
16Sein ganzes Leben lang tat Daniel alles in seiner Kraft Stehende, um sich bei Gott einen guten Namen zu machen, und Jehova entging das nicht. Er beobachtete Daniel und prüfte sein Herz. Auch im Falle Davids hatte sich Gott so verhalten. David sang: „O Jehova, du hast mich durchforscht, und du kennst mich. Du selbst hast mein Sitzen und mein Aufstehen erkannt. Du hast meine Gedanken von fern bemerkt“ (Psalm 139:1, 2). Gewiß, Daniel war nicht vollkommen. Er war ein Nachkomme des Sünders Adam und gehörte einer sündigen Nation an (Römer 3:23). Doch er bereute seine Sündhaftigkeit und blieb bemüht, aufrichtig mit seinem Gott zu wandeln. Der treue Prophet konnte daher darauf vertrauen, daß ihm Jehova seine Sünden vergeben und nicht mehr vorhalten würde (Psalm 103:10-14; Jesaja 1:18). Jehova erinnert sich bei seinen treuen Dienern lieber an die guten Werke (Hebräer 6:10). Und der Engel bezeichnete Daniel zweimal als einen „sehr begehrenswerten Mann“ (Daniel 10:11, 19). Das bedeutete, daß Jehova Daniel liebte. Daniel konnte sich zufrieden zur Ruhe begeben in dem Bewußtsein, sich bei Jehova einen guten Namen gemacht zu haben.
17Für jeden von uns wäre es gut, sich einmal zu fragen: „Habe ich mir bei Jehova einen guten Namen gemacht?“ Schließlich leben wir in unruhigen Zeiten. Uns einzugestehen, daß der Tod jeden von uns zu irgendeiner Zeit ereilen kann, ist keineswegs eine pessimistische Sehweise, sondern sehr realistisch (Prediger 9:11). Deshalb muß jeder einzelne von uns entschlossen sein, sich jetzt, ja unverzüglich bei Gott einen guten Namen zu machen. Wenn wir dies tun, brauchen wir den Tod nicht zu fürchten. Es ist nur ein Ruhen — vergleichbar mit dem Schlaf. Und auf den Schlaf folgt ein Erwachen!
„DU WIRST AUFSTEHEN“
18Das Buch Daniel schließt mit einem der schönsten Versprechen, die Gott je einem Menschen gegeben hat. Jehovas Engel teilte Daniel mit: „Du wirst aufstehen zu deinem Los am Ende der Tage.“ Was meinte der Engel damit? Da es sich bei dem eben erwähnten „Ruhen“ um den Tod handelte, konnte mit dem Versprechen, Daniel werde zu einer späteren Zeit „aufstehen“, nur eines gemeint sein: die Auferstehung. Einige Gelehrte haben behauptet, in Daniel, Kapitel 12 sei zum ersten Mal in den Hebräischen Schriften ausdrücklich von der Auferstehung die Rede (Daniel 12:2). Doch da irren sie. Die Auferstehungshoffnung war Daniel sehr vertraut.
19Zweifellos kannte Daniel beispielsweise folgende Worte, die Jesaja zwei Jahrhunderte zuvor aufgezeichnet hatte: „Deine Toten werden leben. Eine Leiche von mir — sie werden aufstehen. Erwachet und jubelt, ihr Staubbewohner! Denn . . . die Erde selbst wird auch die im Tode Kraftlosen beim Geborenwerden auswerfen“ (Jesaja 26:19). In noch früherer Zeit wurden Elia und Elisa von Jehova befähigt, leibliche Auferstehungen zu bewirken (1. Könige 17:17-24; 2. Könige 4:32-37). Ja, sogar schon Hanna, die Mutter des Propheten Samuel, erkannte an, daß Jehova in der Lage ist, Menschen aus dem Scheol, dem Grab, herauszubringen (1. Samuel 2:6). Und noch früher gab der treue Hiob seiner eigenen Hoffnung wie folgt Ausdruck: „Wenn ein kräftiger Mann stirbt, kann er wieder leben? Alle Tage meiner Fronarbeit werde ich warten, bis meine Ablösung kommt. Du wirst rufen, und ich, ich werde dir antworten. Nach dem Werk deiner Hände wirst du dich sehnen“ (Hiob 14:14, 15).
20Wie Hiob hatte Daniel allen Grund, darauf zu vertrauen, daß sich Jehova tatsächlich danach sehnen würde, ihn eines Tages zum Leben zurückzubringen. Dennoch muß es für ihn sehr tröstend gewesen sein, zu hören, daß ein mächtiges Geistgeschöpf diese Hoffnung bestätigte. Ja, Daniel wird „aufstehen“ in der „Auferstehung der Gerechten“, die während der Millenniumsherrschaft Christi stattfindet (Lukas 14:14). Was wird das für ihn bedeuten? Darüber hat uns Gottes Wort vieles zu sagen.
21Jehova ist „nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens“ (1. Korinther 14:33). Es liegt daher nahe, daß die Auferstehung im Paradies auf geordnete Weise vor sich gehen wird. Bis sie beginnt, wird nach Harmagedon wahrscheinlich erst einige Zeit verstreichen (Offenbarung 16:14, 16). Alle Spuren des alten Systems der Dinge werden beseitigt worden sein, und man wird Vorbereitungen getroffen haben, die Auferstehenden willkommen zu heißen. Zu der Reihenfolge, in der die Toten zurückkehren werden, macht die Bibel folgende Angabe: „Jeder . . . in seinem eigenen Rang“ (1. Korinther 15:23). In ‘der Auferstehung der Gerechten und der Ungerechten’ werden die Gerechten höchstwahrscheinlich zuerst zurückgebracht (Apostelgeschichte 24:15). Auf diese Weise können treue Männer der alten Zeit wie Daniel bei der Verwaltung irdischer Angelegenheiten mithelfen, beispielsweise bei der Unterweisung der Milliarden von „Ungerechten“, die zum Leben zurückgebracht werden (Psalm 45:16).
22Bevor Daniel bereit sein wird, solche Aufgaben zu übernehmen, wird er sicherlich einige Fragen klären wollen. Schließlich sagte er, nachdem ihm einige tiefgründige Prophezeiungen anvertraut worden waren: „Ich hörte, aber ich konnte es nicht verstehen“ (Daniel 12:8). Wie begeistert er sein wird, wenn er endlich Einblick in diese göttlichen Geheimnisse erhält! Zweifellos wird er alles über den Messias erfahren wollen. Es wird ihn faszinieren, zu erfahren, wie sich der Aufmarsch der Weltmächte von seinen Tagen an bis in unsere Zeit fortgesetzt hat, sowie von der Identität der treuen „Heiligen des Allerhöchsten“ zu hören, die trotz Verfolgung in der „Zeit des Endes“ beharrlich blieben, und von der endgültigen Vernichtung aller menschlichen Reiche durch das messianische Königreich Gottes (Daniel 2:44; 7:22; 12:4).
DANIELS „LOS“ IM PARADIES — UND UNSER EIGENES
23Daniel wird etwas über die Welt wissen wollen, in der er sich dann befindet — eine völlig andere Welt als in seinen Tagen. Krieg und Unterdrückung, wovon die Welt geprägt war, die er kannte, werden spurlos verschwunden sein. Sorgen, Krankheiten und Tod wird es nicht mehr geben (Jesaja 25:8; 33:24). Dagegen wird Nahrung im Überfluß vorhanden sein, es wird genügend Wohnungen geben und sinnvolle Arbeit für jeden (Psalm 72:16; Jesaja 65:21, 22). Die Menschheit wird eine geeinte, glückliche Familie bilden.
24In dieser Welt wird Daniel mit Sicherheit einen Platz haben. „Du wirst aufstehen zu deinem Los“, sagte der Engel zu ihm. Das hier mit „Los“ wiedergegebene hebräische Wort wird auch für ein buchstäbliches Stück Land gebraucht. Daniel dürfte mit dem vertraut gewesen sein, was Hesekiel über die Verteilung des wieder besiedelten Landes der Israeliten prophezeit hatte (Hesekiel 47:13 bis 48:35). Was ist zu erwarten, wenn sich Hesekiels Prophezeiung im Paradies erfüllt? Jeder von Gottes Volk wird einen Platz im Paradies haben, und das Land wird ordentlich und gerecht verteilt werden. Natürlich schließt Daniels „Los“ im Paradies nicht nur ein Stück Land ein, sondern auch die Rolle, die er dort in Gottes Vorsatz spielt. Die ihm versprochene Belohnung ist garantiert.
25Wie steht es mit unserem „Los“? Die Verheißungen können sich auch auf uns beziehen. Jehova will, daß gehorsame Menschen zu ihrem „Los“ „aufstehen“ und einen Platz im Paradies haben. Stellen wir uns doch einmal vor, wie begeisternd es sein wird, Daniel und andere treue Männer und Frauen aus biblischer Zeit persönlich kennenzulernen. Und noch unzählige weitere werden vom Tod zurückkehren. Sie müssen unterwiesen werden, damit sie Jehova Gott kennenlernen und ihn lieben können. Malen wir uns ferner einmal aus, wie es sein wird, wenn wir uns um unsere irdische Heimat kümmern und mithelfen können, sie in ein Paradies umzugestalten, das sich durch unendliche Vielfalt und unvergängliche Schönheit auszeichnet. Stellen wir uns vor, wie es sein wird, von Jehova belehrt zu werden und zu lernen, so zu leben, wie er es für die Menschen gedacht hatte (Jesaja 11:9; Johannes 6:45). Ja, es wird für uns einen Platz im Paradies geben. Wenn auch das Wort Paradies heute vielen seltsam klingt, dürfen wir nicht vergessen, daß Jehova für die Menschen ursprünglich einen solchen Wohnort vorgesehen hatte (1. Mose 2:7-9). In diesem Sinne ist das Paradies der natürliche Lebensraum für Milliarden Erdbewohner. Dahin gehören sie. Ins Paradies zu kommen wird so sein, als komme man nach Hause.
26Fließt unser Herz nicht über vor Dankbarkeit, wenn wir über all das nachdenken? Sehnen wir uns nicht danach, im Paradies zu sein? Kein Wunder also, wenn Jehovas Zeugen gern wissen möchten, wann das Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge kommt! Zu warten fällt nicht leicht. Das weiß Jehova auch. Deshalb läßt er an uns die Aufforderung ergehen, auf das Ende ‘zu harren’, ‘selbst wenn es säumen sollte’. Er will damit sagen, es könnte von unserem Standpunkt aus so scheinen, als verspäte es sich, denn in derselben Bibelstelle wird uns zugesichert: ‘Es wird sich nicht verspäten’ (Habakuk 2:3; vergleiche Sprüche 13:12). Ja, das Ende wird genau zur vorgesehenen Zeit kommen.
27Was sollten wir tun, während das Ende naht? Harren wir treu aus wie Jehovas geliebter Prophet Daniel. Studieren wir gewissenhaft Gottes Wort. Beten wir inbrünstig. Versammeln wir uns im Geist der Liebe mit unseren Glaubensbrüdern. Belehren wir andere eifrig über die Wahrheit. Bleiben wir in unserem Entschluß fest, loyale Diener des Höchsten zu sein und standhafte Verfechter seines Wortes, während das Ende des verderbten Systems der Dinge mit jedem Tag näher rückt. Achten wir unbedingt auf die Prophezeiung Daniels! Und möge uns der Souveräne Herr Jehova das Vorrecht gewähren, bis in alle Ewigkeit freudig vor ihm zu stehen!
Chapter Eighteen
Jehovah Promises Daniel a Wonderful Reward
A RUNNER stretches toward the finish line. He is nearly exhausted, but with his goal in sight, he pours every ounce of energy into those last few paces. Straining with every muscle, he crosses the line at last! His face registers relief and triumph. Enduring to the end has paid off.
2 At the conclusion of Daniel chapter 12, we find the beloved prophet nearing the finish line of his own “race”—his life of service to Jehovah. After citing various examples of faith among Jehovah’s pre-Christian servants, the apostle Paul wrote: “So, then, because we have so great a cloud of witnesses surrounding us, let us also put off every weight and the sin that easily entangles us, and let us run with endurance the race that is set before us, as we look intently at the Chief Agent and Perfecter of our faith, Jesus. For the joy that was set before him he endured a torture stake, despising shame, and has sat down at the right hand of the throne of God.”—Hebrews 12:1, 2.
3 Among that ‘great cloud of witnesses’ was Daniel. He certainly was one who had to “run with endurance,” and he was motivated to do so by deep love for God. Jehovah had revealed much to Daniel about the future of world governments, but now He sent him this personal encouragement: “As for you yourself, go toward the end; and you will rest, but you will stand up for your lot at the end of the days.” (Daniel 12:13) Jehovah’s angel was telling Daniel three distinct things: (1) that Daniel should “go toward the end,” (2) that he would “rest,” and (3) that he would “stand up” again at a future time. How can these words encourage Christians today to endure to the finish line in the race for life?
“GO TOWARD THE END”
4 What did the angel mean when he told Daniel: “As for you yourself, go toward the end”? The end of what? Well, since Daniel was almost 100 years old, apparently this was a reference to the end of his own life, which likely was quite near. The angel was urging Daniel to endure faithfully until death. But doing so would not necessarily be easy. Daniel had lived to see Babylon overthrown and a remnant of the Jewish exiles return to Judah and Jerusalem. That must have brought the aged prophet much joy. There is no record, though, that he joined in that trek. He may well have been too old and frail by that time. Or perhaps it was Jehovah’s will for him to remain in Babylon. In any case, one cannot help but wonder if Daniel felt somewhat wistful as his countrymen left for Judah.
5 Daniel no doubt gathered great strength from the angel’s kind statement: “Go toward the end.” We might be reminded of the words Jesus Christ spoke some six centuries later: “He that has endured to the end is the one that will be saved.” (Matthew 24:13) No doubt that is what Daniel did. He endured to the end, faithfully running the race for life to its very finish. That could be one reason why he is favorably referred to later in God’s Word. (Hebrews 11:32, 33) What enabled Daniel to endure to the end? The record of his life helps us with the answer.
ENDURING AS A STUDENT OF GOD’S WORD
6 For Daniel, enduring to the end involved continuing to study and ponder deeply the thrilling promises of God. We know that Daniel was a devout student of God’s Word. Otherwise, how would he have known of Jehovah’s promise to Jeremiah that the exile would be 70 years in duration? Daniel himself wrote: “I . . . discerned by the books the number of the years.” (Daniel 9:2; Jeremiah 25:11, 12) Without question, Daniel sought out the books of God’s Word then extant. The writings of Moses, David, Solomon, Isaiah, Jeremiah, Ezekiel—whatever was available to him—surely provided Daniel with many pleasant hours of reading and meditation.
7 Studying God’s Word, being absorbed in it, is vital in order for us to cultivate endurance today. (Romans 15:4-6; 1 Timothy 4:15) And we have the complete Bible, which includes the written record of how some of Daniel’s prophecies were fulfilled centuries later. Further, we are blessed to live during “the time of the end,” foretold at Daniel 12:4. In our own day, the anointed have been blessed with spiritual insight, shining as beacons of truth in this bedarkened world. As a result, many of the deep prophecies in the book of Daniel, some of which mystified him, are rich in meaning for us today. Therefore, let us continue to study God’s Word daily, never taking these things for granted. Doing so will help us to endure.
DANIEL PERSEVERED IN PRAYER
8 Prayer also helped Daniel to endure to the end. Daily he turned to Jehovah God and spoke openly to him with a heart full of faith and confidence. He knew Jehovah to be the “Hearer of prayer.” (Psalm 65:2; compare Hebrews 11:6.) When Daniel’s heart was burdened with grief over Israel’s rebellious course, he poured out his feelings to Jehovah. (Daniel 9:4-19) Even when Darius decreed that he alone be petitioned for 30 days, Daniel did not let that stop him from praying to Jehovah God. (Daniel 6:10) Does it not touch our hearts to visualize that faithful old man braving a pit full of lions rather than relinquishing the precious privilege of prayer? There can be no doubt that Daniel faithfully went to his end, praying fervently to Jehovah every day.
9 Prayer is a simple act. We can pray virtually anytime, anywhere, aloud or silently. Never, though, should we take this precious privilege lightly. The Bible links prayer with endurance, perseverance, and staying awake spiritually. (Luke 18:1; Romans 12:12; Ephesians 6:18; Colossians 4:2) Is it not remarkable that we have a free and open channel of communication with the highest personage in the universe? And he listens! Recall the occasion when Daniel prayed, and Jehovah sent an angel in response. The angel arrived while Daniel was yet praying! (Daniel 9:20, 21) Ours may not be the era for such angelic visits, but Jehovah has not changed. (Malachi 3:6) Just as he heard Daniel’s prayer, he will listen to ours. And as we pray, we will draw closer to Jehovah, forming a bond that will help us to endure to the end, as Daniel did.
ENDURING AS A TEACHER OF GOD’S WORD
10 Daniel had to “go toward the end” in another sense. He had to endure as a teacher of the truth. He never forgot that he was one of the chosen people of whom the Scriptures had said: “‘You are my witnesses,’ is the utterance of Jehovah, ‘even my servant whom I have chosen.’” (Isaiah 43:10) Daniel did all he could to live up to that commission. Likely his work included teaching his own people who were exiled in Babylon. We know little of his dealings with his fellow Jews except for his connection to the three referred to as “his companions”—Hananiah, Mishael, and Azariah. (Daniel 1:7; 2:13, 17, 18) Their close friendship surely did much to help each one of them to endure. (Proverbs 17:17) Daniel, blessed by Jehovah with special insight, had much to teach his friends. (Daniel 1:17) But he had other teaching to do as well.
11 More than any other prophet, Daniel had the work of witnessing to Gentile dignitaries. Although he often had to deliver unpopular messages, he did not treat these rulers as if they were abhorrent or in some way beneath him. He spoke to them respectfully and skillfully. There were some—such as those jealous, scheming satraps—who wanted to destroy Daniel. Yet, other dignitaries came to respect him. Because Jehovah enabled Daniel to explain secrets that mystified kings and wise men, the prophet gained great prominence. (Daniel 2:47, 48; 5:29) True, as he aged, he could not be as active as in his youth. But he surely went to his end still faithfully seeking any way in which he could serve as a witness of his beloved God.
12 In the Christian congregation today, we may find faithful companions who will help us to endure, just as Daniel and his three associates helped one another. We also teach one another, providing “an interchange of encouragement.” (Romans 1:11, 12) Like Daniel, we have a commission to witness to unbelievers. (Matthew 24:14; 28:19, 20) We therefore need to hone our skills so that we ‘handle the word of the truth aright’ in talking to people about Jehovah. (2 Timothy 2:15) And it will help if we obey the apostle Paul’s counsel: “Go on walking in wisdom toward those on the outside.” (Colossians 4:5) Such wisdom includes a balanced view of those who do not share our faith. We do not look down on such people, viewing ourselves as superior. (1 Peter 3:15) Rather, we seek to attract them to the truth, using God’s Word tactfully and skillfully so as to reach their hearts. When we succeed in reaching someone, what joy this gives us! Such joy certainly helps us to endure to the end, as Daniel did.
“YOU WILL REST”
13 The angel next assured Daniel: “You will rest.” (Daniel 12:13) What did those words mean? Well, Daniel knew that death lay ahead of him. Death has been the inescapable end for all humans, from Adam’s day until our own. The Bible aptly calls death an “enemy.” (1 Corinthians 15:26) To Daniel, however, the prospect of dying meant something quite different from what it meant to the Babylonians all around him. For them, steeped in the complex worship of some 4,000 false deities, death held all manner of terrors. They believed that after death, those who had lived unhappily or had died violently became vengeful spirits who haunted the living. The Babylonians also believed in a terrifying netherworld, populated by hideous monsters in human and animal forms.
14 For Daniel, death meant none of those things. Hundreds of years before Daniel’s day, King Solomon had been divinely inspired to say: “As for the dead, they are conscious of nothing at all.” (Ecclesiastes 9:5) And concerning one who dies, the psalmist had sung: “His spirit goes out, he goes back to his ground; in that day his thoughts do perish.” (Psalm 146:4) So Daniel knew that the angel’s words to him would prove true. Death meant rest. No thoughts, no bitter regrets, no torment—and certainly no monsters. Jesus Christ expressed matters similarly when Lazarus died. He said: “Lazarus our friend has gone to rest.”—John 11:11.
15 Consider another reason why the prospect of dying held no terrors for Daniel. God’s Word says: “A name is better than good oil, and the day of death than the day of one’s being born.” (Ecclesiastes 7:1) How could the day of death, a mournful time if ever there was one, be better than the joyful day of birth? The key is in the “name.” “Good oil” could be enormously costly. Lazarus’ sister Mary once greased Jesus’ feet with perfumed oil that cost nearly a year’s wages! (John 12:1-7) How could a mere name be so precious? At Ecclesiastes 7:1, the Greek Septuagint says, “a good name.” It is not merely the name but what it stands for that is so valuable. At his birth, there is no reputation, no record of fine works, no treasured memory of the name bearer’s personality and qualities. But at life’s end, the name signifies all these things. And if it is a good name from God’s standpoint, it is far more precious than any material possessions could ever be.
16 Throughout his life, Daniel did everything in his power to make a good name with God, and Jehovah overlooked none of this. He watched Daniel and examined his heart. God had done as much for King David, who sang: “O Jehovah, you have searched through me, and you know me. You yourself have come to know my sitting down and my rising up. You have considered my thought from far off.” (Psalm 139:1, 2) Granted, Daniel was not perfect. He was a descendant of the sinner Adam and was a member of a sinful nation. (Romans 3:23) But Daniel repented of his sinfulness and kept trying to walk with his God in an upright way. The faithful prophet could therefore be confident that Jehovah would forgive his sins and would never hold them against him. (Psalm 103:10-14; Isaiah 1:18) Jehovah chooses to remember the good works of his faithful servants. (Hebrews 6:10) Thus, Jehovah’s angel twice called Daniel a “very desirable man.” (Daniel 10:11, 19) This meant that Daniel was beloved of God. Daniel could go to rest satisfied, knowing that he had made a good name with Jehovah.
17 Each of us may well ask, ‘Have I made a good name with Jehovah?’ We live in troubled times. It is not morbid but simply realistic to recognize that death may overtake any of us at any time. (Ecclesiastes 9:11) How vital it is, then, that each of us resolves to make a good name with God right now, without delay. If we do so, we need not fear death. It is a mere rest—like sleep. And like sleep, it is followed by an awakening!
“YOU WILL STAND UP”
18 The book of Daniel closes with one of the most beautiful promises God has ever made to a human. Jehovah’s angel told Daniel: “You will stand up for your lot at the end of the days.” What did the angel mean? Well, since the “rest” he had just referred to was death, the promise that Daniel would “stand up” at some later time could mean only one thing—resurrection! In fact, some scholars have asserted that Daniel chapter 12 contains the first explicit reference to resurrection to be found in the Hebrew Scriptures. (Daniel 12:2) In this, though, they are wrong. Daniel was very familiar with the resurrection hope.
19 For example, Daniel no doubt knew these words that Isaiah had recorded two centuries earlier: “Your dead ones will live. A corpse of mine—they will rise up. Awake and cry out joyfully, you residents in the dust! For . . . the earth itself will let even those impotent in death drop in birth.” (Isaiah 26:19) Long before that, Elijah and Elisha were empowered by Jehovah to perform actual resurrections. (1 Kings 17:17-24; 2 Kings 4:32-37) Even earlier, Hannah, the mother of the prophet Samuel, acknowledged that Jehovah is able to raise people up from Sheol, the grave. (1 Samuel 2:6) Earlier still, faithful Job expressed his own hope with these words: “If an able-bodied man dies can he live again? All the days of my compulsory service I shall wait, until my relief comes. You will call, and I myself shall answer you. For the work of your hands you will have a yearning.”—Job 14:14, 15.
20 Like Job, Daniel had reason to be confident that Jehovah would actually yearn to bring him back to life one day in the future. Still, it must have been deeply comforting to hear a mighty spirit creature confirm that hope. Yes, Daniel will stand up in “the resurrection of the righteous ones,” which will occur during Christ’s Millennial Reign. (Luke 14:14) What will that be like for Daniel? God’s Word tells us much about it.
21 Jehovah is “a God, not of disorder, but of peace.” (1 Corinthians 14:33) It is evident, then, that the resurrection in Paradise will take place in an orderly way. Perhaps some time will have passed since Armageddon. (Revelation 16:14, 16) All vestiges of the old system of things will have been cleared away, and preparations will no doubt have been made to welcome back the dead. As to the order in which the dead will return, the Bible offers this precedent: “Each one in his own rank.” (1 Corinthians 15:23) It seems likely that when it comes to ‘the resurrection of the righteous and the unrighteous,’ the righteous will be brought back first. (Acts 24:15) In that way, faithful men of old, such as Daniel, will be able to help in the administration of earthly affairs, including the instructing of billions of “unrighteous” ones brought back to life.—Psalm 45:16.
22 Before Daniel is ready to take on such responsibilities, he will surely have some questions to ask. After all, regarding some of the deep prophecies entrusted to him, he said: “I heard, but I could not understand.” (Daniel 12:8) How thrilled he will be to understand these divine mysteries at last! No doubt he will want to hear all about the Messiah. Daniel will learn with fascination about the march of world powers from his day down to our own, about the identity of the faithful “holy ones of the Supreme One”—who persevered despite persecution during “the time of the end”—and about the final destruction of all human kingdoms by God’s Messianic Kingdom.—Daniel 2:44; 7:22; 12:4.
DANIEL’S LOT IN PARADISE—AND YOURS!
23 Daniel will want to know about the world in which he will find himself at that time—a world so unlike that of his day. Gone will be every trace of the wars and oppression that marred the world he knew. There will be no sorrow, no sickness, no death. (Isaiah 25:8; 33:24) But there will be an abundance of food, plentiful housing, and fulfilling work for all. (Psalm 72:16; Isaiah 65:21, 22) Mankind will be one united, happy family.
24 Daniel will definitely have a place in that world. “You will stand up for your lot,” the angel told him. The Hebrew word here translated “lot” is the same as that used for literal plots of land. Daniel may have been familiar with Ezekiel’s prophecy on the apportioning of the restored land of Israel. (Ezekiel 47:13–48:35) In its Paradise fulfillment, what does Ezekiel’s prophecy suggest? That all of God’s people will have a place in Paradise, even the land itself being apportioned in an orderly and just manner. Of course, Daniel’s lot in Paradise will involve more than mere land. It will include his place in God’s purpose there. Daniel’s promised reward is guaranteed.
25 What, though, about your lot? The same promises can apply to you. Jehovah wants obedient humans to “stand up” for their lot, to have a place in Paradise. Just think! Surely, it will be a thrill to meet Daniel in person, along with other faithful men and women of Bible times. Then there will be countless others returning from the dead, needing instruction so as to know and love Jehovah God. Picture yourself caring for our earthly home and helping to turn it into a paradise of infinite variety and undying beauty. Think of being taught by Jehovah, learning how to live the way he meant mankind to live. (Isaiah 11:9; John 6:45) Yes, there is a place for you in Paradise. Strange though Paradise may sound to some today, remember that Jehovah originally designed mankind to live in such a place. (Genesis 2:7-9) In that sense, Paradise is the natural habitat of earth’s billions. It is where they belong. Reaching it will be like going home.
26 Our hearts burn with appreciation when we think of all of this, do they not? Do you yourself not yearn to be there? No wonder, then, that Jehovah’s Witnesses are eager to know when the end of this system of things will come! Waiting is not easy. Jehovah acknowledges as much, for he urges us to “keep in expectation” of the end “even if it should delay.” He means that it may seem to delay from our point of view, for in the same scripture, we are assured: “It will not be late.” (Habakkuk 2:3; compare Proverbs 13:12.) Yes, the end will come right on time.
27 What should you do as the end nears? Like Jehovah’s beloved prophet Daniel, endure faithfully. Study God’s Word diligently. Pray fervently. Lovingly associate with fellow believers. Zealously teach the truth to others. With the end of this wicked system of things drawing closer every day, remain determined to be a loyal servant of the Most High and a staunch advocate of his Word. By all means, pay attention to Daniel’s prophecy! And may the Sovereign Lord Jehovah grant you the privilege of standing before him joyfully throughout all eternity!