EINE ganz kleine, wehrlose Gruppe wird von einer Weltmacht heftig angegriffen. Sie überlebt und erfährt sogar eine innere Erneuerung, was aber nicht ihrer eigenen Kraft zuzuschreiben ist, sondern Jehova Gott, der sie schätzt. In Daniel, Kapitel 7 wurden diese Ereignisse vorausgesagt. Sie traten Anfang des 20. Jahrhunderts ein. Um wen handelte es sich jedoch bei diesen Menschen? Im gleichen Kapitel des Buches Daniel werden sie als die „Heiligen des Allerhöchsten“, Jehovas Gottes, bezeichnet. Es enthüllt auch, daß diese Personen schließlich Mitherrscher im messianischen Königreich sein werden (Daniel 7:13, 14, 18, 21, 22, 25-27).
2Wie wir aus Daniel, Kapitel 11 erfahren haben, wird der König des Nordens zu seinem endgültigen Ende kommen, nachdem er das sichere geistige Land dieser Treuen bedroht hat (Daniel 11:45; vergleiche Hesekiel 38:18-23). Ja, Jehova ist auf den Schutz seiner treuen Gesalbten bedacht. In Psalm 105:14, 15 lesen wir: „Ihretwegen wies er [Jehova] Könige zurecht, indem er sprach: ‚Tastet meine Gesalbten nicht an, und meinen Propheten tut nichts Böses.‘ “ Würden wir nicht auch sagen, daß es für die anwachsende „große Volksmenge“ in der heutigen unruhigen Zeit klug wäre, sich so eng wie möglich mit diesen Heiligen zu verbinden? (Offenbarung 7:9; Sacharja 8:23). Genau das empfahl Jesus Christus schafähnlichen Personen, nämlich sich mit seinen gesalbten geistigen Brüdern zu verbinden, indem sie sie in ihrem Werk unterstützen (Matthäus 25:31-46; Galater 3:29).
3Aber Satan, der Widersacher Gottes, führt einen unerbittlichen Krieg gegen die Gesalbten. Er fördert die falsche Religion und hat es meisterhaft verstanden, die Welt mit Scheinchristen zu überschwemmen. Viele Menschen sind demzufolge irregeführt worden. Andere haben die Hoffnung aufgegeben, jemals die Menschen zu finden, die die wahre Religion vertreten (Matthäus 7:15, 21-23; Offenbarung 12:9, 17). Selbst diejenigen, die die „kleine Herde“ gefunden und sich mit ihr verbunden haben, müssen darum kämpfen, den Glauben zu bewahren, weil die Welt fortgesetzt den Glauben zu unterminieren sucht (Lukas 12:32). Wie verhält es sich mit uns persönlich? Haben wir die „Heiligen des Allerhöchsten“ ausfindig gemacht und uns mit ihnen verbunden? Kennen wir die zuverlässigen Beweise dafür, daß wir tatsächlich diejenigen gefunden haben, die Gott auserwählt hat? Derlei Beweise vermögen unseren Glauben zu stärken. Sie können uns auch ausrüsten, anderen zu helfen, sich angesichts der religiösen Verwirrung in der heutigen Welt einen klaren Blick zu verschaffen. Das 12. Kapitel des Buches Daniel enthält ein reiches Maß dieser lebensrettenden Erkenntnis.
DERGROSSEFÜRSTSCHREITETZURTAT
4In Daniel 12:1 heißt es: „Während jener Zeit wird Michael aufstehen, der große Fürst, der zugunsten der Söhne deines Volkes steht.“ In diesem Vers wird über Michael zweierlei vorausgesagt: zum einen, daß er „steht“, was auf den Zustand während einer längeren Zeitspanne hindeutet; zum anderen, daß er ‘aufstehen wird’, was auf ein Ereignis während dieser Zeitspanne hinweist. Zunächst möchten wir wissen, in welcher Zeitspanne Michael ‘zugunsten der Söhne des Volkes Daniels steht’. Denken wir daran, daß Michael ein Name ist, den Jesus in seiner Rolle als himmlischer Herrscher erhalten hat. Die Bezugnahme darauf, daß er „steht“, erinnert uns daran, wie dieser Ausdruck an anderer Stelle im Buch Daniel gebraucht wird. Häufig bezieht er sich auf die Handlung eines Königs, beispielsweise wenn er Königsmacht annimmt (Daniel 11:2-4, 7, 20, 21).
5Offensichtlich bezog sich der Engel hier auf eine Zeitspanne, auf die an anderer Stelle in der biblischen Prophetie näher eingegangen wird. Jesus nannte sie seine „Gegenwart“ (griechisch: parousía), in der er im Himmel als König regieren würde (Matthäus 24:37-39). Sie wird auch als die „letzten Tage“ und als „Zeit des Endes“ bezeichnet (2. Timotheus 3:1; Daniel 12:4, 9). Seit Beginn dieser Zeitspanne im Jahre 1914 „steht“ Michael als König im Himmel. (Vergleiche Jesaja 11:10; Offenbarung 12:7-9.)
6Wann wird Michael jedoch „aufstehen“? Wenn er sich zu einer besonderen Handlung erhebt. Dieses Ereignis steht noch aus. In Offenbarung 19:11-16 wird Jesus als der mächtige messianische König beschrieben, der an der Spitze eines Engelheeres reitet und Gottes Feinde vernichtet. In Daniel 12:1 heißt es weiter: „Und es wird gewiß eine Zeit der Bedrängnis eintreten, wie eine solche nicht herbeigeführt worden ist, seitdem eine Nation entstanden ist, bis zu jener Zeit.“ Als Jehovas Haupturteilsvollstrecker wird Christus in der vorausgesagten „großen Drangsal“ dem gesamten bösen System der Dinge ein Ende machen (Matthäus 24:21; Jeremia 25:33; 2. Thessalonicher 1:6-8; Offenbarung 7:14; 16:14, 16).
7Wie wird es Menschen, die Glauben ausüben, in dieser finsteren Zeit ergehen? Daniel wurde des weiteren gesagt: „Während jener Zeit wird dein Volk entrinnen, jeder, der im Buch aufgeschrieben gefunden wird.“ (Vergleiche Lukas 21:34-36.) Worum handelt es sich bei diesem Buch? Kurz gesagt: Es ist ein Sinnbild dafür, daß sich Jehova Gott an diejenigen erinnert, die seinen Willen tun (Maleachi 3:16; Hebräer 6:10). Die Menschen, die in dieses Buch des Lebens eingetragen worden sind, genießen die größte Sicherheit, denn sie stehen unter dem Schutz Gottes. Ganz gleich, welchen Schaden sie erleiden, er kann und wird ungeschehen gemacht werden. Selbst wenn sie sterben sollten, bevor diese „Zeit der Bedrängnis“ kommt, befänden sie sich im grenzenlosen Gedächtnis Jehovas in Sicherheit. Er wird sich an sie erinnern und sie während der Tausendjahrherrschaft Jesu Christi auferwecken (Apostelgeschichte 24:15; Offenbarung 20:4-6).
HEILIGE‘WACHENAUF’
8Die Auferstehungshoffnung ist wirklich tröstlich. Sie wird in Daniel 12:2 berührt, wo wir lesen: „Da werden viele von den im Staub des Erdbodens Schlafenden sein, die aufwachen werden, diese zu Leben auf unabsehbare Zeit und jene zu Schmach und zu Abscheu auf unabsehbare Zeit.“ (Vergleiche Jesaja 26:19.) Diese Worte rufen uns vielleicht Jesu Christi ergreifende Verheißung einer allgemeinen Auferstehung in den Sinn (Johannes 5:28, 29). Welch eine begeisternde Hoffnung! Stellen wir uns vor: Geliebte Freunde und Angehörige, die jetzt tot sind, haben die Möglichkeit, künftig wieder zu leben! Die Verheißung im Buch Daniel bezieht sich allerdings in erster Linie auf eine andersartige Auferstehung, eine Auferstehung, die bereits erfolgt ist. Wieso kann das gesagt werden?
9Untersuchen wir den Zusammenhang. Der erste Vers des 12. Kapitels bezieht sich, wie wir gesehen haben, nicht nur auf das Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge, sondern auch auf den gesamten Zeitraum der letzten Tage. Ja, der Großteil des Kapitels erfüllt sich nicht etwa in dem bevorstehenden irdischen Paradies, sondern in der „Zeit des Endes“. Hat während dieser Zeit eine Auferstehung stattgefunden? Der Apostel Paulus schrieb, daß die Auferstehung derer, „die dem Christus angehören“, „währendseinerGegenwart“ erfolgen werde. Alle, die zu himmlischem Leben auferweckt werden, auferstehen „unverweslich“ (1. Korinther 15:23, 52). Natürlich wird keiner von ihnen „zu Schmach und zu Abscheu auf unabsehbare Zeit“ auferweckt, wovon in Daniel 12:2 die Rede ist. Gibt es noch eine Auferstehung anderer Art? In der Bibel ist Auferstehung mitunter in geistigem Sinne gemeint. Sowohl das Buch Hesekiel als auch die Offenbarung enthalten zum Beispiel prophetische Passagen, die sich auf eine geistige Wiederbelebung oder Auferstehung beziehen (Hesekiel 37:1-14; Offenbarung 11:3, 7, 11).
10Hat in der Zeit des Endes eine solche geistige Wiederbelebung der gesalbten Diener Gottes stattgefunden? Ja. Es ist geschichtlich verbürgt, daß 1918 ein kleiner Überrest gesalbter Christen außergewöhnlich heftig angegriffen und ihr organisierter öffentlicher Predigtdienst unterbrochen wurde. 1919 kamen sie dann entgegen allen Erwartungen in geistigem Sinne wieder zum Leben. Diese Tatsachen entsprechen der Beschreibung der Auferstehung, die in Daniel 12:2 vorausgesagt worden ist. Viele wachten in jener Zeit und später geistig auf. Traurigerweise blieben aber nicht alle geistig lebendig. Diejenigen, die es sich nach ihrem Erwachen erwählten, den messianischen König zu verwerfen und den Dienst für Gott aufzugeben, ernteten ‘Schmach und Abscheu auf unabsehbare Zeit’, wie in Daniel 12:2 angekündigt worden war (Hebräer 6:4-6). Die treuen Gesalbten machten sich dagegen ihre geistige Wiederbelebung zunutze und unterstützten loyal den messianischen König. Letzten Endes führt ihre Treue zu „Leben auf unabsehbare Zeit“, wie die Prophezeiung sagt. Die geistige Vitalität, die sie angesichts von Gegnerschaft erkennen lassen, hilft uns heute, sie zu identifizieren.
SIE‘LEUCHTENWIEDIESTERNE’
11Die folgenden zwei Verse im 12. Kapitel des Buches Daniel erleichtern es uns noch mehr, die „Heiligen des Allerhöchsten“ zu identifizieren. Gemäß Vers 3 sagte der Engel zu Daniel: „Die, die Einsicht haben, werden leuchten wie der Glanz der Ausdehnung und die, die die vielen zur Gerechtigkeit führen, wie die Sterne auf unabsehbare Zeit, ja für immer.“ Wer sind „die, die Einsicht haben“, heute? Wiederum deuten alle Anzeichen auf die „Heiligen des Allerhöchsten“. Wer außer dem treuen Überrest der Gesalbten hat denn schließlich die Einsicht gehabt und erkannt, daß Michael, der große Fürst, seit 1914 als König „steht“? Indem sie Wahrheiten wie diese verkündigen und an einem christlichen Lebenswandel festhalten, ‘leuchten sie wie Lichtspender’ in der heutigen geistig finsteren Welt (Philipper 2:15; Johannes 8:12). Sie betreffend prophezeite Jesus: „Zu jener Zeit werden die Gerechten so hell leuchten wie die Sonne im Königreich ihres Vaters“ (Matthäus 13:43).
12Aus Daniel 12:3 erfahren wir sogar, welches Werk diese gesalbten Christen in der Zeit des Endes durchführen würden. Es heißt, daß sie „die vielen zur Gerechtigkeit führen“. Der gesalbte Überrest machte sich daran, die restlichen der 144 000 Miterben Christi einzusammeln (Römer 8:16, 17; Offenbarung 7:3, 4). Als dieses Werk zu Ende ging — offensichtlich Mitte der 1930er Jahre —, begannen sie, die „große Volksmenge“ der „anderen Schafe“ einzusammeln (Offenbarung 7:9; Johannes 10:16). Diese üben ebenfalls Glauben an das Loskaufsopfer Jesu Christi aus. Daher erfreuen sie sich vor Jehova eines reinen Standes. Ihre Zahl geht heute in die Millionen, und sie hegen die Hoffnung, die bevorstehende Vernichtung der verdorbenen Welt zu überleben. Während der Tausendjahrherrschaft Christi werden Jesus und seine 144 000 Mitkönige und Mitpriester den vollen Nutzen des Lösegeldes auf die gehorsamen Menschen, die dann auf der Erde leben, anwenden und dadurch allen, die Glauben ausüben, helfen, auch von der letzten Spur der von Adam geerbten Sünde frei zu werden (2. Petrus 3:13; Offenbarung 7:13, 14; 20:5, 6). Dann werden die Gesalbten im vollsten Sinne „die vielen zur Gerechtigkeit führen“ und ‘wie die Sterne am Himmel leuchten’. Schätzen wir persönlich die Hoffnung, unter der herrlichen himmlischen Regierung Christi und seiner Mitherrscher auf der Erde zu leben? Welch ein Vorrecht es doch ist, zusammen mit den „Heiligen“ die gute Botschaft von Gottes Königreich zu predigen! (Matthäus 24:14).
SIE‘STREIFENUMHER’
13Die Erklärung, die der Engel dem Daniel gab, begann in Daniel 10:20 und endet nun mit folgenden herzerwärmenden Worten: „Und was dich betrifft, o Daniel, halte die Worte geheim, und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes. Viele werden umherstreifen, und die wahre Erkenntnis wird überströmend werden“ (Daniel 12:4). Vieles von dem, was Daniel unter Inspiration aufzeichnete, wurde tatsächlich geheimgehalten und versiegelt und war für Menschen unverständlich. Ja, Daniel selbst schrieb später: „Was nun mich betrifft, ich hörte, aber ich konnte es nicht verstehen“ (Daniel 12:8). In diesem Sinne blieb das Buch Daniel jahrhundertelang versiegelt. Wie steht es damit heute?
14Wir dürfen in der „Zeit des Endes“ leben, die im Buch Daniel vorausgesagt worden ist. Wie prophezeit, ‘streifen’ viele Treue auf den Seiten des Wortes Gottes ‘umher’. Mit welchem Ergebnis? Dank des Segens Jehovas ist die wahre Erkenntnis überströmend. Auf Grund der Einsicht, die den treuen gesalbten Zeugen Jehovas gewährt wurde, konnten sie erkennen, daß der Menschensohn 1914 König geworden war. Weiter konnten sie verstehen, wen die Tiere in der Prophezeiung Daniels darstellten. All das und noch viele weitere Erkenntnisse veranlassen sie, warnend auf „das abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht“, hinzuweisen (Daniel 11:31). Diese Fülle von Erkenntnis ist daher ein weiteres Merkmal, an Hand dessen die „Heiligen des Allerhöchsten“ zu identifizieren sind. Aber Daniel wurden noch mehr Anhaltspunkte genannt.
SIEWERDEN‘ZERSCHMETTERT’
15Wie wir uns erinnern, befand sich Daniel am Ufer des „großen Stromes“ Hiddekel, auch Tigris genannt, als ihm ein Engel diese Botschaften übermittelte (Daniel 10:4). Hier sah er jetzt drei Engelgeschöpfe und berichtete: „Ich sah, ich, Daniel, und siehe, da standen zwei andere, einer hier am Ufer des Stromes und der andere dort am Ufer des Stromes. Dann sprach einer zu dem mit dem Linnen bekleideten Mann, der oben über den Wassern des Stromes war: ‚Wie lange wird es bis zum Ende der wunderbaren Dinge sein?‘ “ (Daniel 12:5, 6). Die von dem Engel aufgeworfene Frage erinnert uns vielleicht wieder an die „Heiligen des Allerhöchsten“. Zu Beginn der „Zeit des Endes“, im Jahre 1914, beschäftigte sie die Frage, wie lange es dauern würde, bis sich Gottes Verheißungen erfüllen. Daß sie bei dieser Prophezeiung im Mittelpunkt stehen, wird in der Antwort auf die Frage deutlich.
16In Daniels Bericht heißt es weiter: „Und ich begann den mit dem Linnen bekleideten Mann zu hören, der oben über den Wassern des Stromes war, während er dann seine rechte Hand und seine linke Hand zu den Himmeln erhob und bei dem, der auf unabsehbare Zeit lebt, schwor: ‚Es wird für eine bestimmte Zeit, bestimmte Zeiten und eine halbe sein. Und sobald die Zerschmetterung der Kraft des heiligen Volkes beendet sein wird, werden all diese Dinge ein Ende nehmen‘ “ (Daniel 12:7). Es handelte sich hierbei um eine ernste Angelegenheit. Der Engel erhob beide Hände zu einem Schwur, vielleicht damit die zwei Engel zu beiden Seiten des breiten Stromes diese Geste sehen konnten. Dadurch betonte er, daß sich die Prophezeiung mit absoluter Sicherheit erfüllen würde. Wann sind jedoch diese bestimmten Zeiten? Die Antwort ist leichter zu finden, als man vielleicht denkt.
17Diese Prophezeiung weist eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit zwei anderen Prophezeiungen auf. Die eine ist in Daniel 7:25 zu finden und wird im 9. Kapitel des vorliegenden Buches besprochen; die andere steht in Offenbarung 11:3, 7, 9. Achten wir auf einige Parallelen. Beide Prophezeiungen beziehen sich auf die Zeit des Endes. Beide betreffen heilige Diener Gottes und zeigen, daß diese verfolgt werden und sogar ihre öffentliche Predigttätigkeit vorübergehend nicht verrichten können. Aus jeder Prophezeiung geht hervor, daß Gottes Diener wiederbelebt werden, anschließend ihr Werk wiederaufnehmen und so alle Bemühungen ihrer Verfolger durchkreuzen. In jeder Prophezeiung wird außerdem erwähnt, wie lang die für die Heiligen schwere Zeit ist. Die beiden Prophezeiungen im Buch Daniel (7:25 und 12:7) sprechen von ‘einer Zeit, Zeiten und einer halben Zeit’. Gelehrte sind sich im allgemeinen darin einig, daß damit dreieinhalb Zeiten gemeint sind. In der Offenbarung wird auf dieselbe Zeitspanne Bezug genommen, wenn von 42 Monaten oder 1 260 Tagen die Rede ist (Offenbarung 11:2, 3). Das ist eine Bestätigung dafür, daß es sich bei den dreieinhalb Zeiten im Buch Daniel um dreieinhalb Jahre von je 360 Tagen handelt. Aber wann begannen diese 1 260 Tage?
18Die Prophezeiung sagt deutlich, wann die 1 260 Tage enden sollen — „sobald die Zerschmetterung der Kraft des heiligen Volkes beendet sein wird“. Mitte 1918 wurden führende Mitglieder der Watch Tower Bible and Tract Society, darunter der Präsident dieser Gesellschaft, J. F. Rutherford, auf Grund von Falschanklagen zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt und eingesperrt. Die Heiligen Gottes erlebten wirklich, daß ihr Werk ‘zerschmettert’ und ihre Kraft gebrochen war. Zählt man von Mitte 1918 dreieinhalb Jahre zurück, so gelangt man zum Ende des Jahres 1914. Damals mußte sich die kleine Gruppe Gesalbter auf heftige Verfolgung gefaßt machen. Der Erste Weltkrieg war ausgebrochen, und ihrem Werk wurde mehr und mehr Widerstand entgegengebracht. Sie stützten sogar ihren Jahrestext für 1915 auf die Worte, die Christus an seine Nachfolger gerichtet hatte: „Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?“ (Matthäus 20:20-23, ElberfelderBibel). Wie in Offenbarung 11:3 vorhergesagt, war die darauffolgende Zeitspanne von 1 260 Tagen für die Gesalbten eine düstere Zeit — es war, als prophezeiten sie in Sacktuch. Die Verfolgung wurde immer heftiger. Einige von ihnen kamen ins Gefängnis, andere wurden vom Pöbel angegriffen und wieder andere gefoltert. Viele waren im Jahre 1916 entmutigt wegen des Todes von C. T. Russell, dem ersten Präsidenten der Gesellschaft. Was sollte jedoch nach dieser finsteren Zeit geschehen, die damit endete, daß diese Heiligen als Predigerorganisation „getötet“ wurden?
19Aus der parallelen Prophezeiung in der Offenbarung (11:3, 9, 11) geht hervor, daß die „zwei Zeugen“, nachdem sie getötet worden sind, nur kurze Zeit — dreieinhalb Tage — tot daliegen, bevor sie wiederbelebt werden. Auch die Prophezeiung im 12. Kapitel des Buches Daniel läßt erkennen, daß die Heiligen nicht für immer schweigen würden, sondern noch mehr Arbeit hätten.
20Wie wir bereits erfahren haben, schrieb Daniel diese Dinge zwar nieder, konnte sie aber nicht verstehen. Dennoch muß er sich gefragt haben, ob die Heiligen durch die Hand ihrer Verfolger ihr Ende fänden, denn er wollte wissen: „Was wird der Schlußteil dieser Dinge sein?“ Der Engel antwortete: „Geh, Daniel, denn die Worte werden geheimgehalten und versiegelt bis zur Zeit des Endes. Viele werden sich reinigen und sich weiß machen und werden geläutert werden. Und die Bösen werden bestimmt böse handeln, und gar keiner der Bösen wird es verstehen; die aber, die Einsicht haben, werden es verstehen“ (Daniel 12:8-10). Für die Heiligen gab es eine sichere Hoffnung! Statt vernichtet zu werden, würden sie sich weiß machen, sie würden mit einem reinen Stand vor Jehova Gott gesegnet werden (Maleachi 3:1-3). Ihre Einsicht in geistige Dinge würde sie befähigen, sich in Gottes Augen rein zu erhalten. Die Bösen dagegen wollen geistige Dinge gar nicht verstehen. Wann jedoch sollte all das geschehen?
21Daniel wurde gesagt: „Von der Zeit an, da das beständige Opfer entfernt worden ist und das abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht, aufgestellt worden ist, werden es eintausendzweihundertneunzig Tage sein.“ Diese Zeitspanne sollte also beginnen, nachdem bestimmte Umstände eingetreten wären. „Das beständige Opfer“ — oder „das ständige Opfer“ — sollte entfernt werden (Daniel 12:11, Fußnote). Welches Opfer meinte der Engel? Nicht die Tieropfer, die in irgendeinem irdischen Tempel dargebracht wurden. Schließlich war selbst der Tempel, der einst in Jerusalem stand, nur „ein Abbild der Wirklichkeit“, ein Abbild des großen geistigen Tempels, der in Funktion trat, als Christus im Jahre 29 u. Z. Hoherpriester wurde. In diesem geistigen Tempel, der Gottes Einrichtung für die reine Anbetung darstellt, müssen nicht fortwährend Sündopfer dargebracht werden, denn „Christus [wurde] ein für allemal als Opfer dargebracht, um die Sünden vieler zu tragen“ (Hebräer 9:24-28). Alle wahren Christen bringen jedoch in diesem Tempel Opfer dar. Der Apostel Paulus schrieb: „Durch ihn [Christus] laßt uns Gott allezeit ein Schlachtopfer der Lobpreisung darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen abgeben“ (Hebräer 13:15). Der erste in der Prophezeiung erwähnte Umstand — die Entfernung des „beständigen Opfers“ — trat ungefähr Mitte 1918 ein, als das Predigtwerk praktisch eingestellt wurde.
22Wie verhält es sich mit dem zweiten Umstand — dem Aufstellen des „abscheulichen Dings, das Verwüstung verursacht“? Bei unserer Betrachtung von Daniel 11:31 haben wir bereits gesehen, daß es sich bei dem „abscheulichen Ding“ zunächst um den Völkerbund handelte, der verschwand und später als die Vereinten Nationen wieder auftauchte. Beide sind abscheulich, weil man sie als die einzige Hoffnung gepriesen hat, auf der Erde Frieden herbeizuführen. Im Herzen vieler haben diese Institutionen eigentlich den Platz des Königreiches Gottes eingenommen. Offiziell angeregt zur Gründung des Völkerbundes wurde im Januar 1919. Somit trafen damals beide in Daniel 12:11 erwähnten Umstände zu. Die 1 290 Tage begannen folglich Anfang 1919 und dauerten bis zum Herbst (Nordhalbkugel) 1922.
23Konnten die Heiligen in jener Zeit irgendwelche Fortschritte darin vorweisen, daß sie sich in Gottes Augen weiß machten und reinigten? Ganz bestimmt. Im März 1919 wurden der Präsident der Watch Tower Society und seine engen Gefährten aus dem Gefängnis entlassen. Später wurden sie von den Falschanklagen freigesprochen. Sie waren sich dessen bewußt, daß ihr Werk alles andere als zu Ende war, und begannen sogleich, einen Kongreß zu organisieren, der im September 1919 stattfinden sollte. Im selben Jahr erschien die erste Ausgabe einer Begleitzeitschrift des Wacht-Turms. Ursprünglich DasGoldeneZeitalter (heute Erwachet!) genannt, hat diese Zeitschrift den Wachtturm stets darin unterstützt, die Bosheit der heutigen Welt furchtlos anzuprangern und Gottes Volk zu helfen, sich rein zu erhalten. Am Ende der 1 290 Tage waren die Heiligen einem gereinigten und wiederhergestellten Stand ein gutes Stück näher gekommen. Am Ende dieser Zeitspanne, im September 1922, veranstalteten sie einen historischen Kongreß in Cedar Point (Ohio, USA). Das verlieh dem Predigtwerk gewaltigen Aufschwung. Doch es waren noch weitere Fortschritte nötig. Diese blieben dem nächsten gekennzeichneten Zeitraum vorbehalten.
DERGLÜCKSZUSTANDDERHEILIGEN
24Der Engel Jehovas schließt seine Prophezeiung über die Heiligen mit den Worten ab: „Glücklich ist, wer harrt und wer die eintausenddreihundertfünfunddreißig Tage erreicht!“ (Daniel 12:12). Der Engel erwähnt nichts, was darauf schließen läßt, wann dieser Zeitraum beginnen oder enden würde. Die Geschichte deutet darauf hin, daß er einfach dem vorherigen auf dem Fuße folgt. In diesem Fall erstreckt er sich vom Herbst 1922 bis zum späten Frühjahr 1926 (Nordhalbkugel). Erreichten die Heiligen am Ende jenes Zeitraums einen Zustand des Glücks? Ja, in geistiger Hinsicht auf wichtigen Gebieten.
25Selbst nach dem Kongreß im Jahre 1922 (Bild auf Seite 302) blickten einige Heilige Gottes wehmütig in die Vergangenheit zurück. In ihren Zusammenkünften waren außer der Bibel immer noch die Bände der Schriftstudien von C. T. Russell der grundlegende Studienstoff. Damals wurde allgemein die Ansicht vertreten, im Jahre 1925 werde die Auferstehung beginnen und die Wiederherstellung des Paradieses auf der Erde. Viele verrichteten daher ihren Dienst mit einem festen Datum im Sinn. Einige lehnten es stolz ab, sich am Predigtwerk in der Öffentlichkeit zu beteiligen. Das war kein glücklicher Zustand.
26All das änderte sich jedoch im Verlauf der 1 335 Tage. Das Predigen wurde dadurch in den Vordergrund gerückt, daß man die regelmäßige Beteiligung aller am Predigtdienst durch entsprechende Vorkehrungen förderte. Man richtete wöchentliche Zusammenkünfte ein, in denen der Wacht-Turm studiert wurde. Die englische Ausgabe vom 1. März 1925 (deutsch: 15. April 1925) enthielt den historischen Artikel „Die Geburt der Nation“, der Gottes Volk half, all das völlig zu verstehen, was von 1914 bis 1919 geschehen war. Nach 1925 verrichteten die Heiligen ihren Dienst für Gott nicht mehr mit einem unmittelbaren, bestimmten Termin vor Augen. Statt dessen hatte die Heiligung des Namens Jehovas absoluten Vorrang. Welch ein wichtiger Aspekt der Wahrheit dies ist, wurde durch den Artikel „Wer wird Jehova ehren?“ im englischen Wacht-Turm vom 1. Januar 1926 (deutsch: 1. Februar 1926) wie nie zuvor herausgestellt. Auf dem Kongreß im Mai 1926 wurde das Buch Befreiung freigegeben. (Siehe Seite 302.) Es war das erste einer Serie neuer Bücher, die die mittlerweile überholten Schriftstudien ablösen sollten. Die Heiligen schauten nicht mehr in die Vergangenheit. Sie blickten vertrauensvoll in die Zukunft und sahen das vor ihnen liegende Werk. Wie vorausgesagt, befanden sich die Heiligen am Ende der 1 335 Tage in einem Glückszustand.
27Natürlich hatten nicht alle in der stürmischen Zeit ausgeharrt. Zweifellos hatte der Engel gerade deshalb betont, wie wichtig es sei zu ‘harren’. Wer nicht aufgab, sondern ‘harrte’, wurde sehr gesegnet. Das verdeutlicht ein Überblick über das 12. Kapitel des Buches Daniel. Wie vorausgesagt, wurden die Gesalbten wiederbelebt oder in geistigem Sinne auferweckt. Sie erhielten ein außergewöhnliches Verständnis des Wortes Gottes, da sie befähigt wurden, darin ‘umherzustreifen’ und unter der Leitung des heiligen Geistes lange bestehende Geheimnisse zu lüften. Jehova reinigte sie und bewirkte, daß sie in geistiger Hinsicht so hell wie Sterne leuchteten. Daraufhin brachten sie viele in einen gerechten Stand vor Jehova Gott.
28An Hand all dieser in der Prophezeiung erwähnten Merkmale lassen sich die „Heiligen des Allerhöchsten“ eindeutig identifizieren. Welche Entschuldigung hätte also jemand, sie nicht zu erkennen und sich nicht mit ihnen zu verbinden? Wunderbare Segnungen warten auf die große Volksmenge, die sich mit dieser zahlenmäßig abnehmenden Klasse der Gesalbten im Dienst Jehovas verbindet. Wir alle müssen darauf harren, daß sich die Verheißungen Gottes erfüllen (Habakuk 2:3). In unserer Zeit „steht“ Michael, der große Fürst, bereits Jahrzehnte für Gottes Volk. Recht bald wird er das Urteil an dem heutigen System der Dinge vollstrecken, wozu er von Gott bestimmt worden ist. Wo werden wir stehen, wenn er zur Tat schreitet?
29Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, ob wir heute, während die „Zeit des Endes“ abläuft, ein Leben der Lauterkeit führen möchten. Damit wir dies mit noch größerer Entschlossenheit tun können, wollen wir den Schlußvers des Buches Daniel betrachten. Die Besprechung dieses Verses im folgenden Kapitel wird uns erkennen helfen, wie Daniel vor seinem Gott dastand und wie er künftig vor ihm dastehen wird.
A TINY, defenseless group of people come under vicious attack by a mighty world power. They survive intact and even experience a renewal—not as a result of their own strength but because Jehovah God values them. Daniel chapter 7 foretold these events, which occurred in the early part of the 20th century. Who, though, were these people? The same chapter of Daniel referred to them as “the holy ones of the Supreme One,” Jehovah God. It also revealed that these individuals will ultimately be corulers in the Messianic Kingdom!—Daniel 7:13, 14, 18, 21, 22, 25-27.
2 As we learned in Daniel chapter 11, the king of the north will meet his final end after threatening the secure spiritual land of these faithful people. (Daniel 11:45; compare Ezekiel 38:18-23.) Yes, Jehovah is very protective of his faithful anointed ones. Psalm 105:14, 15 tells us: “On their account [Jehovah] reproved kings, saying: ‘Do not you men touch my anointed ones, and to my prophets do nothing bad.’” Would you not agree, then, that in these turbulent times, it would be wise for the expanding “great crowd” to associate as closely as possible with these holy ones? (Revelation 7:9; Zechariah 8:23) Jesus Christ recommended that sheeplike people do exactly that—associate with his anointed spiritual brothers by supporting them in their work.—Matthew 25:31-46; Galatians 3:29.
3 However, God’s Adversary, Satan, has been waging an all-out war against the anointed. He has promoted false religion, effectively filling the world with counterfeit Christians. As a result, many people have been misled. Others simply despair of ever finding those who represent the true religion. (Matthew 7:15, 21-23; Revelation 12:9, 17) Even those who do find the “little flock” and associate with them must fight to maintain faith, for this world constantly seeks to erode faith. (Luke 12:32) What about you? Have you found “the holy ones of the Supreme One,” and are you associating with them? Are you aware of the solid evidence proving that those you have found are indeed the ones God has chosen? Such evidence can bolster your faith. It can also equip you to help others see through the religious confusion of today’s world. Daniel chapter 12 contains a wealth of this lifesaving knowledge.
THEGREATPRINCEGOESINTOACTION
4 Daniel 12:1 reads: “During that time Michael will stand up, the great prince who is standing in behalf of the sons of your people.” This verse foretells these two distinct things regarding Michael: one, that he “is standing,” suggesting a state of affairs that extends over a period of time; two, that he “will stand up,” suggesting an event during that period of time. First, we want to know the period when Michael is “standing in behalf of the sons of [Daniel’s] people.” Recall that Michael is a name given to Jesus in his role as a heavenly Ruler. The reference to his “standing” reminds us of the way that this term is used elsewhere in the book of Daniel. It often refers to the action of a king, such as his taking up royal power.—Daniel 11:2-4, 7, 20, 21.
5 It is evident that the angel was here pointing to a period of time specified elsewhere in Bible prophecy. Jesus called it his “presence” (Greek, pa·rou·si′a), when he would rule as King in heaven. (Matthew 24:37-39) This time period is also called “the last days” and “the time of the end.” (2 Timothy 3:1; Daniel 12:4, 9) Ever since that period began in 1914, Michael has been standing as King in heaven.—Compare Isaiah 11:10; Revelation 12:7-9.
6 When, though, does Michael “stand up”? When he rises up to take special action. This, Jesus will do in the future. Revelation 19:11-16 prophetically describes Jesus as the mighty Messianic King riding at the head of an angelic army and bringing destruction upon enemies of God. Daniel 12:1 continues: “And there will certainly occur a time of distress such as has not been made to occur since there came to be a nation until that time.” As Jehovah’s Chief Executioner, Christ will bring an end to the entire wicked system of things during the foretold “great tribulation.”—Matthew 24:21; Jeremiah 25:33; 2 Thessalonians 1:6-8; Revelation 7:14; 16:14, 16.
7 How will people who exercise faith fare during this dark time? Daniel was further told: “During that time your people will escape, every one who is found written down in the book.” (Compare Luke 21:34-36.) What is this book? In essence, it represents Jehovah God’s remembrance of those who do his will. (Malachi 3:16; Hebrews 6:10) Those who are written down in this book of life are the most secure people in the world, for they enjoy divine protection. Whatever harm may come to them, it can and will be undone. Even if death should overtake them before this coming “time of distress,” they remain safe in Jehovah’s limitless memory. He will remember them and resurrect them during the Thousand Year Reign of Jesus Christ.—Acts 24:15; Revelation 20:4-6.
HOLYONES“WAKEUP”
8 Comforting indeed is the hope of the resurrection. Daniel 12:2 touches on it, saying: “There will be many of those asleep in the ground of dust who will wake up, these to indefinitely lasting life and those to reproaches and to indefinitely lasting abhorrence.” (Compare Isaiah 26:19.) These words may well remind us of Jesus Christ’s moving promise of a general resurrection. (John 5:28, 29) What a thrilling hope! Just think of beloved friends and family—now dead—given a chance to live again in the future! But this promise in the book of Daniel refers primarily to another kind of resurrection—one that has already occurred. How could that be?
9 Consider the context. The first verse of chapter 12 applies, as we have seen, not only to the end of this system of things but also to the entire period of the last days. In fact, the bulk of the chapter finds fulfillment, not in the coming earthly paradise, but during the time of the end. Has there been a resurrection during this period? The apostle Paul wrote of the resurrection of “those who belong to the Christ” as occurring “duringhispresence.” However, those who are resurrected to life in heaven are raised “incorruptible.” (1 Corinthians 15:23, 52) None of them are raised “to reproaches and to indefinitely lasting abhorrence” foretold at Daniel 12:2. Is there another kind of resurrection? In the Bible, resurrection sometimes has a spiritual significance. For example, both Ezekiel and Revelation contain prophetic passages that apply to a spiritual revival, or resurrection.—Ezekiel 37:1-14; Revelation 11:3, 7, 11.
10 Has there been such a spiritual revival of God’s anointed servants in the time of the end? Yes! It is a historical reality that in 1918 a small remnant of faithful Christians were subjected to an extraordinary attack that disrupted their organized public ministry. Then, against all likelihood, in 1919 they returned to life in a spiritual sense. These facts fit the description of the resurrection foretold at Daniel 12:2. Some did “wake up” spiritually at that time and thereafter. Sadly, though, not all remained in a spiritually alive state. Those who after being awakened chose to reject the Messianic King and who left God’s service earned for themselves the ‘reproaches and indefinitely lasting abhorrence’ described at Daniel 12:2. (Hebrews 6:4-6) However, the faithful anointed ones, making good use of their spiritually revived state, loyally supported the Messianic King. Ultimately, their faithfulness leads, as the prophecy states, to “indefinitely lasting life.” Today, their spiritual vitality in the face of opposition helps us to identify them.
THEY‘SHINELIKETHESTARS’
11 The next two verses of Daniel chapter 12 do even more to help us identify “the holy ones of the Supreme One.” In verse 3 the angel tells Daniel: “The ones having insight will shine like the brightness of the expanse; and those who are bringing the many to righteousness, like the stars to time indefinite, even forever.” Who are “the ones having insight” today? Again, the evidence points to the same “holy ones of the Supreme One.” After all, who but the faithful anointed remnant had the insight to discern that Michael, the Great Prince, began standing as King in 1914? By preaching such truths as this—as well as by maintaining Christian conduct—they have been “shining as illuminators” in this spiritually bedarkened world. (Philippians 2:15; John 8:12) Concerning them, Jesus prophesied: “At that time the righteous ones will shine as brightly as the sun in the kingdom of their Father.”—Matthew 13:43.
12 Daniel 12:3 even tells us what work would occupy these anointed Christians in the time of the end. They would be “bringing the many to righteousness.” The anointed remnant set about gathering the remaining number of the 144,000 joint heirs of Christ. (Romans 8:16, 17; Revelation 7:3, 4) When that work was completed—evidently by the mid-1930’s—they began gathering the “great crowd” of “other sheep.” (Revelation 7:9; John 10:16) These too exercise faith in the ransom sacrifice of Jesus Christ. Therefore, they have a clean standing before Jehovah. Numbering into the millions today, they cherish the hope of surviving the coming destruction of this wicked world. During Christ’s Thousand Year Reign, Jesus and his 144,000 fellow kings and priests will apply to obedient mankind on earth the full benefits of the ransom, thereby helping all of those exercising faith to shed every last trace of sin inherited from Adam. (2 Peter 3:13; Revelation 7:13, 14; 20:5, 6) In the fullest sense, the anointed will then share in “bringing the many to righteousness” and will ‘shine like the stars’ in heaven. Do you value the hope of living on earth under the glorious heavenly government of Christ and his corulers? What a privilege it is to share with “the holy ones” in preaching this good news of God’s Kingdom!—Matthew 24:14.
THEY“ROVEABOUT”
13 The angel’s declaration to Daniel, which began back at Daniel 10:20, now concludes with these heartwarming words: “And as for you, O Daniel, make secret the words and seal up the book, until the time of the end. Many will rove about, and the true knowledge will become abundant.” (Daniel 12:4) Much of what Daniel was inspired to write was indeed made secret and sealed up to human understanding. Why, Daniel himself later wrote: “Now as for me, I heard, but I could not understand.” (Daniel 12:8) In this sense Daniel’s book remained sealed for centuries. What about today?
14 We are privileged to live in “the time of the end” foretold in the book of Daniel. As prophesied, many faithful ones have ‘roved about’ in the pages of God’s Word. The result? With Jehovah’s blessing, true knowledge has become abundant. The faithful anointed Witnesses of Jehovah have been blessed with insight enabling them to understand that the Son of man became King in 1914, to identify the beasts of Daniel’s prophecy, to warn against “the disgusting thing that is causing desolation”—and these are just a few examples. (Daniel 11:31) This abundance of knowledge, then, is yet another identifying mark of “the holy ones of the Supreme One.” But Daniel received further evidence.
THEYARE‘DASHEDTOPIECES’
15 Daniel, we recall, received these angelic messages on the bank of “the great river” Hiddekel, also known as the Tigris. (Daniel 10:4) Here he now sees three angelic creatures and says: “I saw, I Daniel, and, look! there were two others standing, one on the bank here of the stream and the other on the bank there of the stream. Then one said to the man clothed with the linen, who was up above the waters of the stream: ‘How long will it be to the end of the wonderful things?’” (Daniel 12:5, 6) The question the angel raised here may again remind us of “the holy ones of the Supreme One.” At the beginning of “the time of the end,” in 1914, they were greatly concerned with the question of how long it would be until God’s promises were fulfilled. That they are the focus of this prophecy becomes apparent in the answer to this question.
16 Daniel’s account continues: “And I began to hear the man clothed with the linen, who was up above the waters of the stream, as he proceeded to raise his right hand and his left hand to the heavens and to swear by the One who is alive for time indefinite: ‘It will be for an appointed time, appointed times and a half. And as soon as there will have been a finishing of the dashing of the power of the holy people to pieces, all these things will come to their finish.’” (Daniel 12:7) This is a solemn matter. The angel raises both hands in an oath, perhaps so that this gesture is visible to the two angels on opposite sides of the broad river. He thereby emphasizes the absolute certainty of the fulfillment of this prophecy. When, though, are these appointed times? The answer is not as difficult to find as you might think it is.
17 This prophecy is remarkably similar to two other prophecies. One, which we considered in Chapter 9 of this publication, is found at Daniel 7:25; the other, at Revelation 11:3, 7, 9. Note some of the parallels. Each is set during the time of the end. Both prophecies concern holy servants of God, showing them to be persecuted and even temporarily unable to carry out their public preaching activity. Each prophecy shows that God’s servants revive and then resume their work, foiling their persecutors. And each prophecy mentions the duration of this time of hardship for the holy ones. Both prophecies in Daniel (7:25 and 12:7) refer to ‘a time, times, and half a time.’ Scholars generally recognize this to mean three and a half times. Revelation refers to the same period as 42 months, or 1,260 days. (Revelation 11:2, 3) This confirms that the three and a half times in Daniel refer to three and a half years of 360 days each. But when did these 1,260 days begin?
18 The prophecy is quite explicit as to when the 1,260 days would end—when there is “a finishing of the dashing of the power of the holy people to pieces.” In the middle of 1918, leading members of the Watch Tower Bible and Tract Society, including its president, J. F. Rutherford, were convicted on false charges, sentenced to long terms of confinement, and imprisoned. God’s holy ones did indeed see their work ‘dashed to pieces,’ their power broken. Counting back three and a half years from mid-1918 brings us to the end of 1914. At that time the little band of anointed ones were bracing themselves for the onslaught of persecution. World War I had broken out, and opposition to their work was mounting. For the year 1915, they even based their yeartext on this question that Christ asked his followers: “Are ye able to drink of my cup?” (Matthew 20:22, KingJamesVersion) As predicted at Revelation 11:3, the 1,260-day period that ensued was a mournful time for the anointed—it was as if they were prophesying in sackcloth. Persecution worsened. Some of them were imprisoned, others were mobbed, and still others were tortured. Many were disheartened by the death of the Society’s first president, C. T. Russell, in 1916. What, though, was to happen after this dark time concluded with the killing of these holy ones as a preaching organization?
19 The parallel prophecy found at Revelation 11:3, 9, 11 shows that after the “two witnesses” are killed, they lie dead for only a short period of time—three and a half days—until they are revived. Similarly, the prophecy in Daniel chapter 12 shows that the holy ones would not remain silent but had more work ahead of them.
THEYARE‘CLEANSED,WHITENED,ANDREFINED’
20 As noted earlier, Daniel wrote these things down but could not understand them. Still, he must have wondered if the holy ones would actually be finished off at the hands of their persecutors, for he asked, “What will be the final part of these things?” The angel answered: “Go, Daniel, because the words are made secret and sealed up until the time of the end. Many will cleanse themselves and whiten themselves and will be refined. And the wicked ones will certainly act wickedly, and no wicked ones at all will understand; but the ones having insight will understand.” (Daniel 12:8-10) There was a sure hope for the holy ones! Rather than being destroyed, they would be whitened, blessed with a clean standing before Jehovah God. (Malachi 3:1-3) Their insight into spiritual matters would enable them to keep clean in God’s eyes. In contrast, the wicked would refuse to understand spiritual things. But when would all of this occur?
21 Daniel was told: “From the time that the constant feature has been removed and there has been a placing of the disgusting thing that is causing desolation, there will be one thousand two hundred and ninety days.” So this time period would begin when certain conditions had been brought about. “The constant feature”—or “the continual sacrifice”—had to be removed. (Daniel 12:11, footnote) What sacrifice did the angel mean? Not the animal sacrifices offered at any earthly temple. Why, even the temple that once stood in Jerusalem was a mere “copy of the reality”—Jehovah’s great spiritual temple, which went into operation when Christ became its High Priest in 29 C.E.! In this spiritual temple, representing God’s arrangement for pure worship, there is no need of continual sin offerings, for “Christ was offered once for all time to bear the sins of many.” (Hebrews 9:24-28) Yet, all true Christians do offer sacrifices at this temple. The apostle Paul wrote: “Through [Christ] let us always offer to God a sacrifice of praise, that is, the fruit of lips which make public declaration to his name.” (Hebrews 13:15) So this first condition of the prophecy—the removing of “the constant feature”—was brought about in mid-1918 when the preaching work was virtually suspended.
22 What, though, about the second condition—the “placing,” or installation, of “the disgusting thing that is causing desolation”? As we saw in our discussion of Daniel 11:31, this disgusting thing was first the League of Nations and reemerged later as the United Nations. Both are disgusting in that they have been heralded as the only hope for peace on earth. Thus, in the hearts of many, these institutions actually take the place of God’s Kingdom! The League was officially proposed in January 1919. At that time, then, both conditions of Daniel 12:11 were met. So the 1,290 days began in early 1919 and ran until the autumn (Northern Hemisphere) of 1922.
23 During that time, did the holy ones make progress toward becoming whitened and cleansed in God’s eyes? They certainly did! In March 1919 the president of the Watch Tower Society and his close associates were released from prison. They were later exonerated of the false charges against them. Aware that their work was far from over, they got busy immediately, organizing a convention for September 1919. In the same year, a companion magazine to TheWatchTower was first published. Originally called TheGoldenAge (now Awake!), it has always supported TheWatchtower in fearlessly exposing the corruption of this world and in helping God’s people to remain clean. By the end of the foretold 1,290 days, the holy ones were well on the way to a cleansed and restored standing. In September 1922, right about the time when this period ended, they held a landmark convention at Cedar Point, Ohio, U.S.A. It gave tremendous impetus to the preaching work. However, there was still a need for making more progress. That remained for the next marked period.
HAPPINESSFORTHEHOLYONES
24 Jehovah’s angel concludes his prophecy regarding the holy ones with these words: “Happy is the one who is keeping in expectation and who arrives at the one thousand three hundred and thirty-five days!” (Daniel 12:12) The angel gives no clues as to when this period begins or ends. History suggests that it simply follows on the heels of the preceding period. In that case it would run from the autumn of 1922 to the late spring of 1926 (Northern Hemisphere). Did the holy ones come to a state of happiness by the end of that period? Yes, in important spiritual ways.
25 Even after the convention in 1922 (shown on page 302), some of God’s holy ones were still looking longingly to the past. The basic study material for their meetings was still the Bible and the volumes of StudiesintheScriptures, by C. T. Russell. At that time, there was a widely held view that pointed to 1925 as the year for the resurrection to begin and for Paradise to be restored to the earth. Thus, many were serving with a fixed date in mind. Some proudly refused to share in the work of preaching to the public. This was not a happy state of affairs.
26 As the 1,335 days progressed, however, all of this began to change. Preaching came to the fore, as regular arrangements for everyone to participate in the field ministry were established. Meetings were scheduled to study TheWatchTower each week. The issue of March 1, 1925, carried the historic article “Birth of the Nation,” giving God’s people a full understanding of what had happened in the 1914-19 period. After 1925 passed, the holy ones no longer served God with an immediate, explicit deadline in view. Rather, the sanctification of Jehovah’s name was paramount. This vital truth was highlighted, as never before, in the January 1, 1926, WatchTower article “Who Will Honor Jehovah?” At the convention in May 1926, the book Deliverance was released. (See page 302.) This was one of a series of new books designed to replace StudiesintheScriptures. No longer were the holy ones looking to the past. They were looking confidently to the future and the work ahead. As prophesied, the 1,335 days therefore ended with the holy ones in a happy state.
27 Of course, not all endured through this tumultuous era. No doubt that is why the angel had emphasized the importance of “keeping in expectation.” Those who endured and kept in expectation were greatly blessed. An overview of Daniel chapter 12 makes this clear. As foretold, the anointed were revived, or resurrected, in a spiritual sense. They were given outstanding insight into God’s Word, being empowered to “rove about” in it and, guided by holy spirit, to unlock age-old mysteries. Jehovah cleansed them and made them shine spiritually, as brightly as stars. Consequently, they brought many into a righteous standing with Jehovah God.
28 With all these prophetic marks to identify “the holy ones of the Supreme One,” what excuse can there be for failure to recognize them and associate with them? Wonderful blessings await the great crowd, who join this dwindling anointed class in serving Jehovah. All of us must keep in expectation of the fulfillment of God’s promises. (Habakkuk 2:3) In our day Michael, the Great Prince, has been standing in behalf of God’s people for decades. Soon now he will go into action as the divinely appointed executioner of this system of things. When he does so, where will we stand?
29 The answer to that question will depend on whether we choose to live a life of integrity now. To strengthen our resolve to do so as “the time of the end” draws to a close, let us consider the final verse of Daniel’s book. Our discussion of it in the next chapter will help us to see how Daniel stood before his God and how he will stand before Him in the future.
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Kapitel siebzehn
Die wahren Anbeter in der Zeit des Endes identifizieren
EINE ganz kleine, wehrlose Gruppe wird von einer Weltmacht heftig angegriffen. Sie überlebt und erfährt sogar eine innere Erneuerung, was aber nicht ihrer eigenen Kraft zuzuschreiben ist, sondern Jehova Gott, der sie schätzt. In Daniel, Kapitel 7 wurden diese Ereignisse vorausgesagt. Sie traten Anfang des 20. Jahrhunderts ein. Um wen handelte es sich jedoch bei diesen Menschen? Im gleichen Kapitel des Buches Daniel werden sie als die „Heiligen des Allerhöchsten“, Jehovas Gottes, bezeichnet. Es enthüllt auch, daß diese Personen schließlich Mitherrscher im messianischen Königreich sein werden (Daniel 7:13, 14, 18, 21, 22, 25-27).
2Wie wir aus Daniel, Kapitel 11 erfahren haben, wird der König des Nordens zu seinem endgültigen Ende kommen, nachdem er das sichere geistige Land dieser Treuen bedroht hat (Daniel 11:45; vergleiche Hesekiel 38:18-23). Ja, Jehova ist auf den Schutz seiner treuen Gesalbten bedacht. In Psalm 105:14, 15 lesen wir: „Ihretwegen wies er [Jehova] Könige zurecht, indem er sprach: ‚Tastet meine Gesalbten nicht an, und meinen Propheten tut nichts Böses.‘ “ Würden wir nicht auch sagen, daß es für die anwachsende „große Volksmenge“ in der heutigen unruhigen Zeit klug wäre, sich so eng wie möglich mit diesen Heiligen zu verbinden? (Offenbarung 7:9; Sacharja 8:23). Genau das empfahl Jesus Christus schafähnlichen Personen, nämlich sich mit seinen gesalbten geistigen Brüdern zu verbinden, indem sie sie in ihrem Werk unterstützen (Matthäus 25:31-46; Galater 3:29).
3Aber Satan, der Widersacher Gottes, führt einen unerbittlichen Krieg gegen die Gesalbten. Er fördert die falsche Religion und hat es meisterhaft verstanden, die Welt mit Scheinchristen zu überschwemmen. Viele Menschen sind demzufolge irregeführt worden. Andere haben die Hoffnung aufgegeben, jemals die Menschen zu finden, die die wahre Religion vertreten (Matthäus 7:15, 21-23; Offenbarung 12:9, 17). Selbst diejenigen, die die „kleine Herde“ gefunden und sich mit ihr verbunden haben, müssen darum kämpfen, den Glauben zu bewahren, weil die Welt fortgesetzt den Glauben zu unterminieren sucht (Lukas 12:32). Wie verhält es sich mit uns persönlich? Haben wir die „Heiligen des Allerhöchsten“ ausfindig gemacht und uns mit ihnen verbunden? Kennen wir die zuverlässigen Beweise dafür, daß wir tatsächlich diejenigen gefunden haben, die Gott auserwählt hat? Derlei Beweise vermögen unseren Glauben zu stärken. Sie können uns auch ausrüsten, anderen zu helfen, sich angesichts der religiösen Verwirrung in der heutigen Welt einen klaren Blick zu verschaffen. Das 12. Kapitel des Buches Daniel enthält ein reiches Maß dieser lebensrettenden Erkenntnis.
DER GROSSE FÜRST SCHREITET ZUR TAT
4In Daniel 12:1 heißt es: „Während jener Zeit wird Michael aufstehen, der große Fürst, der zugunsten der Söhne deines Volkes steht.“ In diesem Vers wird über Michael zweierlei vorausgesagt: zum einen, daß er „steht“, was auf den Zustand während einer längeren Zeitspanne hindeutet; zum anderen, daß er ‘aufstehen wird’, was auf ein Ereignis während dieser Zeitspanne hinweist. Zunächst möchten wir wissen, in welcher Zeitspanne Michael ‘zugunsten der Söhne des Volkes Daniels steht’. Denken wir daran, daß Michael ein Name ist, den Jesus in seiner Rolle als himmlischer Herrscher erhalten hat. Die Bezugnahme darauf, daß er „steht“, erinnert uns daran, wie dieser Ausdruck an anderer Stelle im Buch Daniel gebraucht wird. Häufig bezieht er sich auf die Handlung eines Königs, beispielsweise wenn er Königsmacht annimmt (Daniel 11:2-4, 7, 20, 21).
5Offensichtlich bezog sich der Engel hier auf eine Zeitspanne, auf die an anderer Stelle in der biblischen Prophetie näher eingegangen wird. Jesus nannte sie seine „Gegenwart“ (griechisch: parousía), in der er im Himmel als König regieren würde (Matthäus 24:37-39). Sie wird auch als die „letzten Tage“ und als „Zeit des Endes“ bezeichnet (2. Timotheus 3:1; Daniel 12:4, 9). Seit Beginn dieser Zeitspanne im Jahre 1914 „steht“ Michael als König im Himmel. (Vergleiche Jesaja 11:10; Offenbarung 12:7-9.)
6Wann wird Michael jedoch „aufstehen“? Wenn er sich zu einer besonderen Handlung erhebt. Dieses Ereignis steht noch aus. In Offenbarung 19:11-16 wird Jesus als der mächtige messianische König beschrieben, der an der Spitze eines Engelheeres reitet und Gottes Feinde vernichtet. In Daniel 12:1 heißt es weiter: „Und es wird gewiß eine Zeit der Bedrängnis eintreten, wie eine solche nicht herbeigeführt worden ist, seitdem eine Nation entstanden ist, bis zu jener Zeit.“ Als Jehovas Haupturteilsvollstrecker wird Christus in der vorausgesagten „großen Drangsal“ dem gesamten bösen System der Dinge ein Ende machen (Matthäus 24:21; Jeremia 25:33; 2. Thessalonicher 1:6-8; Offenbarung 7:14; 16:14, 16).
7Wie wird es Menschen, die Glauben ausüben, in dieser finsteren Zeit ergehen? Daniel wurde des weiteren gesagt: „Während jener Zeit wird dein Volk entrinnen, jeder, der im Buch aufgeschrieben gefunden wird.“ (Vergleiche Lukas 21:34-36.) Worum handelt es sich bei diesem Buch? Kurz gesagt: Es ist ein Sinnbild dafür, daß sich Jehova Gott an diejenigen erinnert, die seinen Willen tun (Maleachi 3:16; Hebräer 6:10). Die Menschen, die in dieses Buch des Lebens eingetragen worden sind, genießen die größte Sicherheit, denn sie stehen unter dem Schutz Gottes. Ganz gleich, welchen Schaden sie erleiden, er kann und wird ungeschehen gemacht werden. Selbst wenn sie sterben sollten, bevor diese „Zeit der Bedrängnis“ kommt, befänden sie sich im grenzenlosen Gedächtnis Jehovas in Sicherheit. Er wird sich an sie erinnern und sie während der Tausendjahrherrschaft Jesu Christi auferwecken (Apostelgeschichte 24:15; Offenbarung 20:4-6).
HEILIGE ‘WACHEN AUF’
8Die Auferstehungshoffnung ist wirklich tröstlich. Sie wird in Daniel 12:2 berührt, wo wir lesen: „Da werden viele von den im Staub des Erdbodens Schlafenden sein, die aufwachen werden, diese zu Leben auf unabsehbare Zeit und jene zu Schmach und zu Abscheu auf unabsehbare Zeit.“ (Vergleiche Jesaja 26:19.) Diese Worte rufen uns vielleicht Jesu Christi ergreifende Verheißung einer allgemeinen Auferstehung in den Sinn (Johannes 5:28, 29). Welch eine begeisternde Hoffnung! Stellen wir uns vor: Geliebte Freunde und Angehörige, die jetzt tot sind, haben die Möglichkeit, künftig wieder zu leben! Die Verheißung im Buch Daniel bezieht sich allerdings in erster Linie auf eine andersartige Auferstehung, eine Auferstehung, die bereits erfolgt ist. Wieso kann das gesagt werden?
9Untersuchen wir den Zusammenhang. Der erste Vers des 12. Kapitels bezieht sich, wie wir gesehen haben, nicht nur auf das Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge, sondern auch auf den gesamten Zeitraum der letzten Tage. Ja, der Großteil des Kapitels erfüllt sich nicht etwa in dem bevorstehenden irdischen Paradies, sondern in der „Zeit des Endes“. Hat während dieser Zeit eine Auferstehung stattgefunden? Der Apostel Paulus schrieb, daß die Auferstehung derer, „die dem Christus angehören“, „während seiner Gegenwart“ erfolgen werde. Alle, die zu himmlischem Leben auferweckt werden, auferstehen „unverweslich“ (1. Korinther 15:23, 52). Natürlich wird keiner von ihnen „zu Schmach und zu Abscheu auf unabsehbare Zeit“ auferweckt, wovon in Daniel 12:2 die Rede ist. Gibt es noch eine Auferstehung anderer Art? In der Bibel ist Auferstehung mitunter in geistigem Sinne gemeint. Sowohl das Buch Hesekiel als auch die Offenbarung enthalten zum Beispiel prophetische Passagen, die sich auf eine geistige Wiederbelebung oder Auferstehung beziehen (Hesekiel 37:1-14; Offenbarung 11:3, 7, 11).
10Hat in der Zeit des Endes eine solche geistige Wiederbelebung der gesalbten Diener Gottes stattgefunden? Ja. Es ist geschichtlich verbürgt, daß 1918 ein kleiner Überrest gesalbter Christen außergewöhnlich heftig angegriffen und ihr organisierter öffentlicher Predigtdienst unterbrochen wurde. 1919 kamen sie dann entgegen allen Erwartungen in geistigem Sinne wieder zum Leben. Diese Tatsachen entsprechen der Beschreibung der Auferstehung, die in Daniel 12:2 vorausgesagt worden ist. Viele wachten in jener Zeit und später geistig auf. Traurigerweise blieben aber nicht alle geistig lebendig. Diejenigen, die es sich nach ihrem Erwachen erwählten, den messianischen König zu verwerfen und den Dienst für Gott aufzugeben, ernteten ‘Schmach und Abscheu auf unabsehbare Zeit’, wie in Daniel 12:2 angekündigt worden war (Hebräer 6:4-6). Die treuen Gesalbten machten sich dagegen ihre geistige Wiederbelebung zunutze und unterstützten loyal den messianischen König. Letzten Endes führt ihre Treue zu „Leben auf unabsehbare Zeit“, wie die Prophezeiung sagt. Die geistige Vitalität, die sie angesichts von Gegnerschaft erkennen lassen, hilft uns heute, sie zu identifizieren.
SIE ‘LEUCHTEN WIE DIE STERNE’
11Die folgenden zwei Verse im 12. Kapitel des Buches Daniel erleichtern es uns noch mehr, die „Heiligen des Allerhöchsten“ zu identifizieren. Gemäß Vers 3 sagte der Engel zu Daniel: „Die, die Einsicht haben, werden leuchten wie der Glanz der Ausdehnung und die, die die vielen zur Gerechtigkeit führen, wie die Sterne auf unabsehbare Zeit, ja für immer.“ Wer sind „die, die Einsicht haben“, heute? Wiederum deuten alle Anzeichen auf die „Heiligen des Allerhöchsten“. Wer außer dem treuen Überrest der Gesalbten hat denn schließlich die Einsicht gehabt und erkannt, daß Michael, der große Fürst, seit 1914 als König „steht“? Indem sie Wahrheiten wie diese verkündigen und an einem christlichen Lebenswandel festhalten, ‘leuchten sie wie Lichtspender’ in der heutigen geistig finsteren Welt (Philipper 2:15; Johannes 8:12). Sie betreffend prophezeite Jesus: „Zu jener Zeit werden die Gerechten so hell leuchten wie die Sonne im Königreich ihres Vaters“ (Matthäus 13:43).
12Aus Daniel 12:3 erfahren wir sogar, welches Werk diese gesalbten Christen in der Zeit des Endes durchführen würden. Es heißt, daß sie „die vielen zur Gerechtigkeit führen“. Der gesalbte Überrest machte sich daran, die restlichen der 144 000 Miterben Christi einzusammeln (Römer 8:16, 17; Offenbarung 7:3, 4). Als dieses Werk zu Ende ging — offensichtlich Mitte der 1930er Jahre —, begannen sie, die „große Volksmenge“ der „anderen Schafe“ einzusammeln (Offenbarung 7:9; Johannes 10:16). Diese üben ebenfalls Glauben an das Loskaufsopfer Jesu Christi aus. Daher erfreuen sie sich vor Jehova eines reinen Standes. Ihre Zahl geht heute in die Millionen, und sie hegen die Hoffnung, die bevorstehende Vernichtung der verdorbenen Welt zu überleben. Während der Tausendjahrherrschaft Christi werden Jesus und seine 144 000 Mitkönige und Mitpriester den vollen Nutzen des Lösegeldes auf die gehorsamen Menschen, die dann auf der Erde leben, anwenden und dadurch allen, die Glauben ausüben, helfen, auch von der letzten Spur der von Adam geerbten Sünde frei zu werden (2. Petrus 3:13; Offenbarung 7:13, 14; 20:5, 6). Dann werden die Gesalbten im vollsten Sinne „die vielen zur Gerechtigkeit führen“ und ‘wie die Sterne am Himmel leuchten’. Schätzen wir persönlich die Hoffnung, unter der herrlichen himmlischen Regierung Christi und seiner Mitherrscher auf der Erde zu leben? Welch ein Vorrecht es doch ist, zusammen mit den „Heiligen“ die gute Botschaft von Gottes Königreich zu predigen! (Matthäus 24:14).
SIE ‘STREIFEN UMHER’
13Die Erklärung, die der Engel dem Daniel gab, begann in Daniel 10:20 und endet nun mit folgenden herzerwärmenden Worten: „Und was dich betrifft, o Daniel, halte die Worte geheim, und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes. Viele werden umherstreifen, und die wahre Erkenntnis wird überströmend werden“ (Daniel 12:4). Vieles von dem, was Daniel unter Inspiration aufzeichnete, wurde tatsächlich geheimgehalten und versiegelt und war für Menschen unverständlich. Ja, Daniel selbst schrieb später: „Was nun mich betrifft, ich hörte, aber ich konnte es nicht verstehen“ (Daniel 12:8). In diesem Sinne blieb das Buch Daniel jahrhundertelang versiegelt. Wie steht es damit heute?
14Wir dürfen in der „Zeit des Endes“ leben, die im Buch Daniel vorausgesagt worden ist. Wie prophezeit, ‘streifen’ viele Treue auf den Seiten des Wortes Gottes ‘umher’. Mit welchem Ergebnis? Dank des Segens Jehovas ist die wahre Erkenntnis überströmend. Auf Grund der Einsicht, die den treuen gesalbten Zeugen Jehovas gewährt wurde, konnten sie erkennen, daß der Menschensohn 1914 König geworden war. Weiter konnten sie verstehen, wen die Tiere in der Prophezeiung Daniels darstellten. All das und noch viele weitere Erkenntnisse veranlassen sie, warnend auf „das abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht“, hinzuweisen (Daniel 11:31). Diese Fülle von Erkenntnis ist daher ein weiteres Merkmal, an Hand dessen die „Heiligen des Allerhöchsten“ zu identifizieren sind. Aber Daniel wurden noch mehr Anhaltspunkte genannt.
SIE WERDEN ‘ZERSCHMETTERT’
15Wie wir uns erinnern, befand sich Daniel am Ufer des „großen Stromes“ Hiddekel, auch Tigris genannt, als ihm ein Engel diese Botschaften übermittelte (Daniel 10:4). Hier sah er jetzt drei Engelgeschöpfe und berichtete: „Ich sah, ich, Daniel, und siehe, da standen zwei andere, einer hier am Ufer des Stromes und der andere dort am Ufer des Stromes. Dann sprach einer zu dem mit dem Linnen bekleideten Mann, der oben über den Wassern des Stromes war: ‚Wie lange wird es bis zum Ende der wunderbaren Dinge sein?‘ “ (Daniel 12:5, 6). Die von dem Engel aufgeworfene Frage erinnert uns vielleicht wieder an die „Heiligen des Allerhöchsten“. Zu Beginn der „Zeit des Endes“, im Jahre 1914, beschäftigte sie die Frage, wie lange es dauern würde, bis sich Gottes Verheißungen erfüllen. Daß sie bei dieser Prophezeiung im Mittelpunkt stehen, wird in der Antwort auf die Frage deutlich.
16In Daniels Bericht heißt es weiter: „Und ich begann den mit dem Linnen bekleideten Mann zu hören, der oben über den Wassern des Stromes war, während er dann seine rechte Hand und seine linke Hand zu den Himmeln erhob und bei dem, der auf unabsehbare Zeit lebt, schwor: ‚Es wird für eine bestimmte Zeit, bestimmte Zeiten und eine halbe sein. Und sobald die Zerschmetterung der Kraft des heiligen Volkes beendet sein wird, werden all diese Dinge ein Ende nehmen‘ “ (Daniel 12:7). Es handelte sich hierbei um eine ernste Angelegenheit. Der Engel erhob beide Hände zu einem Schwur, vielleicht damit die zwei Engel zu beiden Seiten des breiten Stromes diese Geste sehen konnten. Dadurch betonte er, daß sich die Prophezeiung mit absoluter Sicherheit erfüllen würde. Wann sind jedoch diese bestimmten Zeiten? Die Antwort ist leichter zu finden, als man vielleicht denkt.
17Diese Prophezeiung weist eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit zwei anderen Prophezeiungen auf. Die eine ist in Daniel 7:25 zu finden und wird im 9. Kapitel des vorliegenden Buches besprochen; die andere steht in Offenbarung 11:3, 7, 9. Achten wir auf einige Parallelen. Beide Prophezeiungen beziehen sich auf die Zeit des Endes. Beide betreffen heilige Diener Gottes und zeigen, daß diese verfolgt werden und sogar ihre öffentliche Predigttätigkeit vorübergehend nicht verrichten können. Aus jeder Prophezeiung geht hervor, daß Gottes Diener wiederbelebt werden, anschließend ihr Werk wiederaufnehmen und so alle Bemühungen ihrer Verfolger durchkreuzen. In jeder Prophezeiung wird außerdem erwähnt, wie lang die für die Heiligen schwere Zeit ist. Die beiden Prophezeiungen im Buch Daniel (7:25 und 12:7) sprechen von ‘einer Zeit, Zeiten und einer halben Zeit’. Gelehrte sind sich im allgemeinen darin einig, daß damit dreieinhalb Zeiten gemeint sind. In der Offenbarung wird auf dieselbe Zeitspanne Bezug genommen, wenn von 42 Monaten oder 1 260 Tagen die Rede ist (Offenbarung 11:2, 3). Das ist eine Bestätigung dafür, daß es sich bei den dreieinhalb Zeiten im Buch Daniel um dreieinhalb Jahre von je 360 Tagen handelt. Aber wann begannen diese 1 260 Tage?
18Die Prophezeiung sagt deutlich, wann die 1 260 Tage enden sollen — „sobald die Zerschmetterung der Kraft des heiligen Volkes beendet sein wird“. Mitte 1918 wurden führende Mitglieder der Watch Tower Bible and Tract Society, darunter der Präsident dieser Gesellschaft, J. F. Rutherford, auf Grund von Falschanklagen zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt und eingesperrt. Die Heiligen Gottes erlebten wirklich, daß ihr Werk ‘zerschmettert’ und ihre Kraft gebrochen war. Zählt man von Mitte 1918 dreieinhalb Jahre zurück, so gelangt man zum Ende des Jahres 1914. Damals mußte sich die kleine Gruppe Gesalbter auf heftige Verfolgung gefaßt machen. Der Erste Weltkrieg war ausgebrochen, und ihrem Werk wurde mehr und mehr Widerstand entgegengebracht. Sie stützten sogar ihren Jahrestext für 1915 auf die Worte, die Christus an seine Nachfolger gerichtet hatte: „Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?“ (Matthäus 20:20-23, Elberfelder Bibel). Wie in Offenbarung 11:3 vorhergesagt, war die darauffolgende Zeitspanne von 1 260 Tagen für die Gesalbten eine düstere Zeit — es war, als prophezeiten sie in Sacktuch. Die Verfolgung wurde immer heftiger. Einige von ihnen kamen ins Gefängnis, andere wurden vom Pöbel angegriffen und wieder andere gefoltert. Viele waren im Jahre 1916 entmutigt wegen des Todes von C. T. Russell, dem ersten Präsidenten der Gesellschaft. Was sollte jedoch nach dieser finsteren Zeit geschehen, die damit endete, daß diese Heiligen als Predigerorganisation „getötet“ wurden?
19Aus der parallelen Prophezeiung in der Offenbarung (11:3, 9, 11) geht hervor, daß die „zwei Zeugen“, nachdem sie getötet worden sind, nur kurze Zeit — dreieinhalb Tage — tot daliegen, bevor sie wiederbelebt werden. Auch die Prophezeiung im 12. Kapitel des Buches Daniel läßt erkennen, daß die Heiligen nicht für immer schweigen würden, sondern noch mehr Arbeit hätten.
SIE ‘REINIGEN SICH, MACHEN SICH WEISS UND WERDEN GELÄUTERT’
20Wie wir bereits erfahren haben, schrieb Daniel diese Dinge zwar nieder, konnte sie aber nicht verstehen. Dennoch muß er sich gefragt haben, ob die Heiligen durch die Hand ihrer Verfolger ihr Ende fänden, denn er wollte wissen: „Was wird der Schlußteil dieser Dinge sein?“ Der Engel antwortete: „Geh, Daniel, denn die Worte werden geheimgehalten und versiegelt bis zur Zeit des Endes. Viele werden sich reinigen und sich weiß machen und werden geläutert werden. Und die Bösen werden bestimmt böse handeln, und gar keiner der Bösen wird es verstehen; die aber, die Einsicht haben, werden es verstehen“ (Daniel 12:8-10). Für die Heiligen gab es eine sichere Hoffnung! Statt vernichtet zu werden, würden sie sich weiß machen, sie würden mit einem reinen Stand vor Jehova Gott gesegnet werden (Maleachi 3:1-3). Ihre Einsicht in geistige Dinge würde sie befähigen, sich in Gottes Augen rein zu erhalten. Die Bösen dagegen wollen geistige Dinge gar nicht verstehen. Wann jedoch sollte all das geschehen?
21Daniel wurde gesagt: „Von der Zeit an, da das beständige Opfer entfernt worden ist und das abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht, aufgestellt worden ist, werden es eintausendzweihundertneunzig Tage sein.“ Diese Zeitspanne sollte also beginnen, nachdem bestimmte Umstände eingetreten wären. „Das beständige Opfer“ — oder „das ständige Opfer“ — sollte entfernt werden (Daniel 12:11, Fußnote). Welches Opfer meinte der Engel? Nicht die Tieropfer, die in irgendeinem irdischen Tempel dargebracht wurden. Schließlich war selbst der Tempel, der einst in Jerusalem stand, nur „ein Abbild der Wirklichkeit“, ein Abbild des großen geistigen Tempels, der in Funktion trat, als Christus im Jahre 29 u. Z. Hoherpriester wurde. In diesem geistigen Tempel, der Gottes Einrichtung für die reine Anbetung darstellt, müssen nicht fortwährend Sündopfer dargebracht werden, denn „Christus [wurde] ein für allemal als Opfer dargebracht, um die Sünden vieler zu tragen“ (Hebräer 9:24-28). Alle wahren Christen bringen jedoch in diesem Tempel Opfer dar. Der Apostel Paulus schrieb: „Durch ihn [Christus] laßt uns Gott allezeit ein Schlachtopfer der Lobpreisung darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen abgeben“ (Hebräer 13:15). Der erste in der Prophezeiung erwähnte Umstand — die Entfernung des „beständigen Opfers“ — trat ungefähr Mitte 1918 ein, als das Predigtwerk praktisch eingestellt wurde.
22Wie verhält es sich mit dem zweiten Umstand — dem Aufstellen des „abscheulichen Dings, das Verwüstung verursacht“? Bei unserer Betrachtung von Daniel 11:31 haben wir bereits gesehen, daß es sich bei dem „abscheulichen Ding“ zunächst um den Völkerbund handelte, der verschwand und später als die Vereinten Nationen wieder auftauchte. Beide sind abscheulich, weil man sie als die einzige Hoffnung gepriesen hat, auf der Erde Frieden herbeizuführen. Im Herzen vieler haben diese Institutionen eigentlich den Platz des Königreiches Gottes eingenommen. Offiziell angeregt zur Gründung des Völkerbundes wurde im Januar 1919. Somit trafen damals beide in Daniel 12:11 erwähnten Umstände zu. Die 1 290 Tage begannen folglich Anfang 1919 und dauerten bis zum Herbst (Nordhalbkugel) 1922.
23Konnten die Heiligen in jener Zeit irgendwelche Fortschritte darin vorweisen, daß sie sich in Gottes Augen weiß machten und reinigten? Ganz bestimmt. Im März 1919 wurden der Präsident der Watch Tower Society und seine engen Gefährten aus dem Gefängnis entlassen. Später wurden sie von den Falschanklagen freigesprochen. Sie waren sich dessen bewußt, daß ihr Werk alles andere als zu Ende war, und begannen sogleich, einen Kongreß zu organisieren, der im September 1919 stattfinden sollte. Im selben Jahr erschien die erste Ausgabe einer Begleitzeitschrift des Wacht-Turms. Ursprünglich Das Goldene Zeitalter (heute Erwachet!) genannt, hat diese Zeitschrift den Wachtturm stets darin unterstützt, die Bosheit der heutigen Welt furchtlos anzuprangern und Gottes Volk zu helfen, sich rein zu erhalten. Am Ende der 1 290 Tage waren die Heiligen einem gereinigten und wiederhergestellten Stand ein gutes Stück näher gekommen. Am Ende dieser Zeitspanne, im September 1922, veranstalteten sie einen historischen Kongreß in Cedar Point (Ohio, USA). Das verlieh dem Predigtwerk gewaltigen Aufschwung. Doch es waren noch weitere Fortschritte nötig. Diese blieben dem nächsten gekennzeichneten Zeitraum vorbehalten.
DER GLÜCKSZUSTAND DER HEILIGEN
24Der Engel Jehovas schließt seine Prophezeiung über die Heiligen mit den Worten ab: „Glücklich ist, wer harrt und wer die eintausenddreihundertfünfunddreißig Tage erreicht!“ (Daniel 12:12). Der Engel erwähnt nichts, was darauf schließen läßt, wann dieser Zeitraum beginnen oder enden würde. Die Geschichte deutet darauf hin, daß er einfach dem vorherigen auf dem Fuße folgt. In diesem Fall erstreckt er sich vom Herbst 1922 bis zum späten Frühjahr 1926 (Nordhalbkugel). Erreichten die Heiligen am Ende jenes Zeitraums einen Zustand des Glücks? Ja, in geistiger Hinsicht auf wichtigen Gebieten.
25Selbst nach dem Kongreß im Jahre 1922 (Bild auf Seite 302) blickten einige Heilige Gottes wehmütig in die Vergangenheit zurück. In ihren Zusammenkünften waren außer der Bibel immer noch die Bände der Schriftstudien von C. T. Russell der grundlegende Studienstoff. Damals wurde allgemein die Ansicht vertreten, im Jahre 1925 werde die Auferstehung beginnen und die Wiederherstellung des Paradieses auf der Erde. Viele verrichteten daher ihren Dienst mit einem festen Datum im Sinn. Einige lehnten es stolz ab, sich am Predigtwerk in der Öffentlichkeit zu beteiligen. Das war kein glücklicher Zustand.
26All das änderte sich jedoch im Verlauf der 1 335 Tage. Das Predigen wurde dadurch in den Vordergrund gerückt, daß man die regelmäßige Beteiligung aller am Predigtdienst durch entsprechende Vorkehrungen förderte. Man richtete wöchentliche Zusammenkünfte ein, in denen der Wacht-Turm studiert wurde. Die englische Ausgabe vom 1. März 1925 (deutsch: 15. April 1925) enthielt den historischen Artikel „Die Geburt der Nation“, der Gottes Volk half, all das völlig zu verstehen, was von 1914 bis 1919 geschehen war. Nach 1925 verrichteten die Heiligen ihren Dienst für Gott nicht mehr mit einem unmittelbaren, bestimmten Termin vor Augen. Statt dessen hatte die Heiligung des Namens Jehovas absoluten Vorrang. Welch ein wichtiger Aspekt der Wahrheit dies ist, wurde durch den Artikel „Wer wird Jehova ehren?“ im englischen Wacht-Turm vom 1. Januar 1926 (deutsch: 1. Februar 1926) wie nie zuvor herausgestellt. Auf dem Kongreß im Mai 1926 wurde das Buch Befreiung freigegeben. (Siehe Seite 302.) Es war das erste einer Serie neuer Bücher, die die mittlerweile überholten Schriftstudien ablösen sollten. Die Heiligen schauten nicht mehr in die Vergangenheit. Sie blickten vertrauensvoll in die Zukunft und sahen das vor ihnen liegende Werk. Wie vorausgesagt, befanden sich die Heiligen am Ende der 1 335 Tage in einem Glückszustand.
27Natürlich hatten nicht alle in der stürmischen Zeit ausgeharrt. Zweifellos hatte der Engel gerade deshalb betont, wie wichtig es sei zu ‘harren’. Wer nicht aufgab, sondern ‘harrte’, wurde sehr gesegnet. Das verdeutlicht ein Überblick über das 12. Kapitel des Buches Daniel. Wie vorausgesagt, wurden die Gesalbten wiederbelebt oder in geistigem Sinne auferweckt. Sie erhielten ein außergewöhnliches Verständnis des Wortes Gottes, da sie befähigt wurden, darin ‘umherzustreifen’ und unter der Leitung des heiligen Geistes lange bestehende Geheimnisse zu lüften. Jehova reinigte sie und bewirkte, daß sie in geistiger Hinsicht so hell wie Sterne leuchteten. Daraufhin brachten sie viele in einen gerechten Stand vor Jehova Gott.
28An Hand all dieser in der Prophezeiung erwähnten Merkmale lassen sich die „Heiligen des Allerhöchsten“ eindeutig identifizieren. Welche Entschuldigung hätte also jemand, sie nicht zu erkennen und sich nicht mit ihnen zu verbinden? Wunderbare Segnungen warten auf die große Volksmenge, die sich mit dieser zahlenmäßig abnehmenden Klasse der Gesalbten im Dienst Jehovas verbindet. Wir alle müssen darauf harren, daß sich die Verheißungen Gottes erfüllen (Habakuk 2:3). In unserer Zeit „steht“ Michael, der große Fürst, bereits Jahrzehnte für Gottes Volk. Recht bald wird er das Urteil an dem heutigen System der Dinge vollstrecken, wozu er von Gott bestimmt worden ist. Wo werden wir stehen, wenn er zur Tat schreitet?
29Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, ob wir heute, während die „Zeit des Endes“ abläuft, ein Leben der Lauterkeit führen möchten. Damit wir dies mit noch größerer Entschlossenheit tun können, wollen wir den Schlußvers des Buches Daniel betrachten. Die Besprechung dieses Verses im folgenden Kapitel wird uns erkennen helfen, wie Daniel vor seinem Gott dastand und wie er künftig vor ihm dastehen wird.
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Chapter Seventeen
Identifying True Worshipers in the Time of the End
A TINY, defenseless group of people come under vicious attack by a mighty world power. They survive intact and even experience a renewal—not as a result of their own strength but because Jehovah God values them. Daniel chapter 7 foretold these events, which occurred in the early part of the 20th century. Who, though, were these people? The same chapter of Daniel referred to them as “the holy ones of the Supreme One,” Jehovah God. It also revealed that these individuals will ultimately be corulers in the Messianic Kingdom!—Daniel 7:13, 14, 18, 21, 22, 25-27.
2 As we learned in Daniel chapter 11, the king of the north will meet his final end after threatening the secure spiritual land of these faithful people. (Daniel 11:45; compare Ezekiel 38:18-23.) Yes, Jehovah is very protective of his faithful anointed ones. Psalm 105:14, 15 tells us: “On their account [Jehovah] reproved kings, saying: ‘Do not you men touch my anointed ones, and to my prophets do nothing bad.’” Would you not agree, then, that in these turbulent times, it would be wise for the expanding “great crowd” to associate as closely as possible with these holy ones? (Revelation 7:9; Zechariah 8:23) Jesus Christ recommended that sheeplike people do exactly that—associate with his anointed spiritual brothers by supporting them in their work.—Matthew 25:31-46; Galatians 3:29.
3 However, God’s Adversary, Satan, has been waging an all-out war against the anointed. He has promoted false religion, effectively filling the world with counterfeit Christians. As a result, many people have been misled. Others simply despair of ever finding those who represent the true religion. (Matthew 7:15, 21-23; Revelation 12:9, 17) Even those who do find the “little flock” and associate with them must fight to maintain faith, for this world constantly seeks to erode faith. (Luke 12:32) What about you? Have you found “the holy ones of the Supreme One,” and are you associating with them? Are you aware of the solid evidence proving that those you have found are indeed the ones God has chosen? Such evidence can bolster your faith. It can also equip you to help others see through the religious confusion of today’s world. Daniel chapter 12 contains a wealth of this lifesaving knowledge.
THE GREAT PRINCE GOES INTO ACTION
4 Daniel 12:1 reads: “During that time Michael will stand up, the great prince who is standing in behalf of the sons of your people.” This verse foretells these two distinct things regarding Michael: one, that he “is standing,” suggesting a state of affairs that extends over a period of time; two, that he “will stand up,” suggesting an event during that period of time. First, we want to know the period when Michael is “standing in behalf of the sons of [Daniel’s] people.” Recall that Michael is a name given to Jesus in his role as a heavenly Ruler. The reference to his “standing” reminds us of the way that this term is used elsewhere in the book of Daniel. It often refers to the action of a king, such as his taking up royal power.—Daniel 11:2-4, 7, 20, 21.
5 It is evident that the angel was here pointing to a period of time specified elsewhere in Bible prophecy. Jesus called it his “presence” (Greek, pa·rou·si′a), when he would rule as King in heaven. (Matthew 24:37-39) This time period is also called “the last days” and “the time of the end.” (2 Timothy 3:1; Daniel 12:4, 9) Ever since that period began in 1914, Michael has been standing as King in heaven.—Compare Isaiah 11:10; Revelation 12:7-9.
6 When, though, does Michael “stand up”? When he rises up to take special action. This, Jesus will do in the future. Revelation 19:11-16 prophetically describes Jesus as the mighty Messianic King riding at the head of an angelic army and bringing destruction upon enemies of God. Daniel 12:1 continues: “And there will certainly occur a time of distress such as has not been made to occur since there came to be a nation until that time.” As Jehovah’s Chief Executioner, Christ will bring an end to the entire wicked system of things during the foretold “great tribulation.”—Matthew 24:21; Jeremiah 25:33; 2 Thessalonians 1:6-8; Revelation 7:14; 16:14, 16.
7 How will people who exercise faith fare during this dark time? Daniel was further told: “During that time your people will escape, every one who is found written down in the book.” (Compare Luke 21:34-36.) What is this book? In essence, it represents Jehovah God’s remembrance of those who do his will. (Malachi 3:16; Hebrews 6:10) Those who are written down in this book of life are the most secure people in the world, for they enjoy divine protection. Whatever harm may come to them, it can and will be undone. Even if death should overtake them before this coming “time of distress,” they remain safe in Jehovah’s limitless memory. He will remember them and resurrect them during the Thousand Year Reign of Jesus Christ.—Acts 24:15; Revelation 20:4-6.
HOLY ONES “WAKE UP”
8 Comforting indeed is the hope of the resurrection. Daniel 12:2 touches on it, saying: “There will be many of those asleep in the ground of dust who will wake up, these to indefinitely lasting life and those to reproaches and to indefinitely lasting abhorrence.” (Compare Isaiah 26:19.) These words may well remind us of Jesus Christ’s moving promise of a general resurrection. (John 5:28, 29) What a thrilling hope! Just think of beloved friends and family—now dead—given a chance to live again in the future! But this promise in the book of Daniel refers primarily to another kind of resurrection—one that has already occurred. How could that be?
9 Consider the context. The first verse of chapter 12 applies, as we have seen, not only to the end of this system of things but also to the entire period of the last days. In fact, the bulk of the chapter finds fulfillment, not in the coming earthly paradise, but during the time of the end. Has there been a resurrection during this period? The apostle Paul wrote of the resurrection of “those who belong to the Christ” as occurring “during his presence.” However, those who are resurrected to life in heaven are raised “incorruptible.” (1 Corinthians 15:23, 52) None of them are raised “to reproaches and to indefinitely lasting abhorrence” foretold at Daniel 12:2. Is there another kind of resurrection? In the Bible, resurrection sometimes has a spiritual significance. For example, both Ezekiel and Revelation contain prophetic passages that apply to a spiritual revival, or resurrection.—Ezekiel 37:1-14; Revelation 11:3, 7, 11.
10 Has there been such a spiritual revival of God’s anointed servants in the time of the end? Yes! It is a historical reality that in 1918 a small remnant of faithful Christians were subjected to an extraordinary attack that disrupted their organized public ministry. Then, against all likelihood, in 1919 they returned to life in a spiritual sense. These facts fit the description of the resurrection foretold at Daniel 12:2. Some did “wake up” spiritually at that time and thereafter. Sadly, though, not all remained in a spiritually alive state. Those who after being awakened chose to reject the Messianic King and who left God’s service earned for themselves the ‘reproaches and indefinitely lasting abhorrence’ described at Daniel 12:2. (Hebrews 6:4-6) However, the faithful anointed ones, making good use of their spiritually revived state, loyally supported the Messianic King. Ultimately, their faithfulness leads, as the prophecy states, to “indefinitely lasting life.” Today, their spiritual vitality in the face of opposition helps us to identify them.
THEY ‘SHINE LIKE THE STARS’
11 The next two verses of Daniel chapter 12 do even more to help us identify “the holy ones of the Supreme One.” In verse 3 the angel tells Daniel: “The ones having insight will shine like the brightness of the expanse; and those who are bringing the many to righteousness, like the stars to time indefinite, even forever.” Who are “the ones having insight” today? Again, the evidence points to the same “holy ones of the Supreme One.” After all, who but the faithful anointed remnant had the insight to discern that Michael, the Great Prince, began standing as King in 1914? By preaching such truths as this—as well as by maintaining Christian conduct—they have been “shining as illuminators” in this spiritually bedarkened world. (Philippians 2:15; John 8:12) Concerning them, Jesus prophesied: “At that time the righteous ones will shine as brightly as the sun in the kingdom of their Father.”—Matthew 13:43.
12 Daniel 12:3 even tells us what work would occupy these anointed Christians in the time of the end. They would be “bringing the many to righteousness.” The anointed remnant set about gathering the remaining number of the 144,000 joint heirs of Christ. (Romans 8:16, 17; Revelation 7:3, 4) When that work was completed—evidently by the mid-1930’s—they began gathering the “great crowd” of “other sheep.” (Revelation 7:9; John 10:16) These too exercise faith in the ransom sacrifice of Jesus Christ. Therefore, they have a clean standing before Jehovah. Numbering into the millions today, they cherish the hope of surviving the coming destruction of this wicked world. During Christ’s Thousand Year Reign, Jesus and his 144,000 fellow kings and priests will apply to obedient mankind on earth the full benefits of the ransom, thereby helping all of those exercising faith to shed every last trace of sin inherited from Adam. (2 Peter 3:13; Revelation 7:13, 14; 20:5, 6) In the fullest sense, the anointed will then share in “bringing the many to righteousness” and will ‘shine like the stars’ in heaven. Do you value the hope of living on earth under the glorious heavenly government of Christ and his corulers? What a privilege it is to share with “the holy ones” in preaching this good news of God’s Kingdom!—Matthew 24:14.
THEY “ROVE ABOUT”
13 The angel’s declaration to Daniel, which began back at Daniel 10:20, now concludes with these heartwarming words: “And as for you, O Daniel, make secret the words and seal up the book, until the time of the end. Many will rove about, and the true knowledge will become abundant.” (Daniel 12:4) Much of what Daniel was inspired to write was indeed made secret and sealed up to human understanding. Why, Daniel himself later wrote: “Now as for me, I heard, but I could not understand.” (Daniel 12:8) In this sense Daniel’s book remained sealed for centuries. What about today?
14 We are privileged to live in “the time of the end” foretold in the book of Daniel. As prophesied, many faithful ones have ‘roved about’ in the pages of God’s Word. The result? With Jehovah’s blessing, true knowledge has become abundant. The faithful anointed Witnesses of Jehovah have been blessed with insight enabling them to understand that the Son of man became King in 1914, to identify the beasts of Daniel’s prophecy, to warn against “the disgusting thing that is causing desolation”—and these are just a few examples. (Daniel 11:31) This abundance of knowledge, then, is yet another identifying mark of “the holy ones of the Supreme One.” But Daniel received further evidence.
THEY ARE ‘DASHED TO PIECES’
15 Daniel, we recall, received these angelic messages on the bank of “the great river” Hiddekel, also known as the Tigris. (Daniel 10:4) Here he now sees three angelic creatures and says: “I saw, I Daniel, and, look! there were two others standing, one on the bank here of the stream and the other on the bank there of the stream. Then one said to the man clothed with the linen, who was up above the waters of the stream: ‘How long will it be to the end of the wonderful things?’” (Daniel 12:5, 6) The question the angel raised here may again remind us of “the holy ones of the Supreme One.” At the beginning of “the time of the end,” in 1914, they were greatly concerned with the question of how long it would be until God’s promises were fulfilled. That they are the focus of this prophecy becomes apparent in the answer to this question.
16 Daniel’s account continues: “And I began to hear the man clothed with the linen, who was up above the waters of the stream, as he proceeded to raise his right hand and his left hand to the heavens and to swear by the One who is alive for time indefinite: ‘It will be for an appointed time, appointed times and a half. And as soon as there will have been a finishing of the dashing of the power of the holy people to pieces, all these things will come to their finish.’” (Daniel 12:7) This is a solemn matter. The angel raises both hands in an oath, perhaps so that this gesture is visible to the two angels on opposite sides of the broad river. He thereby emphasizes the absolute certainty of the fulfillment of this prophecy. When, though, are these appointed times? The answer is not as difficult to find as you might think it is.
17 This prophecy is remarkably similar to two other prophecies. One, which we considered in Chapter 9 of this publication, is found at Daniel 7:25; the other, at Revelation 11:3, 7, 9. Note some of the parallels. Each is set during the time of the end. Both prophecies concern holy servants of God, showing them to be persecuted and even temporarily unable to carry out their public preaching activity. Each prophecy shows that God’s servants revive and then resume their work, foiling their persecutors. And each prophecy mentions the duration of this time of hardship for the holy ones. Both prophecies in Daniel (7:25 and 12:7) refer to ‘a time, times, and half a time.’ Scholars generally recognize this to mean three and a half times. Revelation refers to the same period as 42 months, or 1,260 days. (Revelation 11:2, 3) This confirms that the three and a half times in Daniel refer to three and a half years of 360 days each. But when did these 1,260 days begin?
18 The prophecy is quite explicit as to when the 1,260 days would end—when there is “a finishing of the dashing of the power of the holy people to pieces.” In the middle of 1918, leading members of the Watch Tower Bible and Tract Society, including its president, J. F. Rutherford, were convicted on false charges, sentenced to long terms of confinement, and imprisoned. God’s holy ones did indeed see their work ‘dashed to pieces,’ their power broken. Counting back three and a half years from mid-1918 brings us to the end of 1914. At that time the little band of anointed ones were bracing themselves for the onslaught of persecution. World War I had broken out, and opposition to their work was mounting. For the year 1915, they even based their yeartext on this question that Christ asked his followers: “Are ye able to drink of my cup?” (Matthew 20:22, King James Version) As predicted at Revelation 11:3, the 1,260-day period that ensued was a mournful time for the anointed—it was as if they were prophesying in sackcloth. Persecution worsened. Some of them were imprisoned, others were mobbed, and still others were tortured. Many were disheartened by the death of the Society’s first president, C. T. Russell, in 1916. What, though, was to happen after this dark time concluded with the killing of these holy ones as a preaching organization?
19 The parallel prophecy found at Revelation 11:3, 9, 11 shows that after the “two witnesses” are killed, they lie dead for only a short period of time—three and a half days—until they are revived. Similarly, the prophecy in Daniel chapter 12 shows that the holy ones would not remain silent but had more work ahead of them.
THEY ARE ‘CLEANSED, WHITENED, AND REFINED’
20 As noted earlier, Daniel wrote these things down but could not understand them. Still, he must have wondered if the holy ones would actually be finished off at the hands of their persecutors, for he asked, “What will be the final part of these things?” The angel answered: “Go, Daniel, because the words are made secret and sealed up until the time of the end. Many will cleanse themselves and whiten themselves and will be refined. And the wicked ones will certainly act wickedly, and no wicked ones at all will understand; but the ones having insight will understand.” (Daniel 12:8-10) There was a sure hope for the holy ones! Rather than being destroyed, they would be whitened, blessed with a clean standing before Jehovah God. (Malachi 3:1-3) Their insight into spiritual matters would enable them to keep clean in God’s eyes. In contrast, the wicked would refuse to understand spiritual things. But when would all of this occur?
21 Daniel was told: “From the time that the constant feature has been removed and there has been a placing of the disgusting thing that is causing desolation, there will be one thousand two hundred and ninety days.” So this time period would begin when certain conditions had been brought about. “The constant feature”—or “the continual sacrifice”—had to be removed. (Daniel 12:11, footnote) What sacrifice did the angel mean? Not the animal sacrifices offered at any earthly temple. Why, even the temple that once stood in Jerusalem was a mere “copy of the reality”—Jehovah’s great spiritual temple, which went into operation when Christ became its High Priest in 29 C.E.! In this spiritual temple, representing God’s arrangement for pure worship, there is no need of continual sin offerings, for “Christ was offered once for all time to bear the sins of many.” (Hebrews 9:24-28) Yet, all true Christians do offer sacrifices at this temple. The apostle Paul wrote: “Through [Christ] let us always offer to God a sacrifice of praise, that is, the fruit of lips which make public declaration to his name.” (Hebrews 13:15) So this first condition of the prophecy—the removing of “the constant feature”—was brought about in mid-1918 when the preaching work was virtually suspended.
22 What, though, about the second condition—the “placing,” or installation, of “the disgusting thing that is causing desolation”? As we saw in our discussion of Daniel 11:31, this disgusting thing was first the League of Nations and reemerged later as the United Nations. Both are disgusting in that they have been heralded as the only hope for peace on earth. Thus, in the hearts of many, these institutions actually take the place of God’s Kingdom! The League was officially proposed in January 1919. At that time, then, both conditions of Daniel 12:11 were met. So the 1,290 days began in early 1919 and ran until the autumn (Northern Hemisphere) of 1922.
23 During that time, did the holy ones make progress toward becoming whitened and cleansed in God’s eyes? They certainly did! In March 1919 the president of the Watch Tower Society and his close associates were released from prison. They were later exonerated of the false charges against them. Aware that their work was far from over, they got busy immediately, organizing a convention for September 1919. In the same year, a companion magazine to The Watch Tower was first published. Originally called The Golden Age (now Awake!), it has always supported The Watchtower in fearlessly exposing the corruption of this world and in helping God’s people to remain clean. By the end of the foretold 1,290 days, the holy ones were well on the way to a cleansed and restored standing. In September 1922, right about the time when this period ended, they held a landmark convention at Cedar Point, Ohio, U.S.A. It gave tremendous impetus to the preaching work. However, there was still a need for making more progress. That remained for the next marked period.
HAPPINESS FOR THE HOLY ONES
24 Jehovah’s angel concludes his prophecy regarding the holy ones with these words: “Happy is the one who is keeping in expectation and who arrives at the one thousand three hundred and thirty-five days!” (Daniel 12:12) The angel gives no clues as to when this period begins or ends. History suggests that it simply follows on the heels of the preceding period. In that case it would run from the autumn of 1922 to the late spring of 1926 (Northern Hemisphere). Did the holy ones come to a state of happiness by the end of that period? Yes, in important spiritual ways.
25 Even after the convention in 1922 (shown on page 302), some of God’s holy ones were still looking longingly to the past. The basic study material for their meetings was still the Bible and the volumes of Studies in the Scriptures, by C. T. Russell. At that time, there was a widely held view that pointed to 1925 as the year for the resurrection to begin and for Paradise to be restored to the earth. Thus, many were serving with a fixed date in mind. Some proudly refused to share in the work of preaching to the public. This was not a happy state of affairs.
26 As the 1,335 days progressed, however, all of this began to change. Preaching came to the fore, as regular arrangements for everyone to participate in the field ministry were established. Meetings were scheduled to study The Watch Tower each week. The issue of March 1, 1925, carried the historic article “Birth of the Nation,” giving God’s people a full understanding of what had happened in the 1914-19 period. After 1925 passed, the holy ones no longer served God with an immediate, explicit deadline in view. Rather, the sanctification of Jehovah’s name was paramount. This vital truth was highlighted, as never before, in the January 1, 1926, Watch Tower article “Who Will Honor Jehovah?” At the convention in May 1926, the book Deliverance was released. (See page 302.) This was one of a series of new books designed to replace Studies in the Scriptures. No longer were the holy ones looking to the past. They were looking confidently to the future and the work ahead. As prophesied, the 1,335 days therefore ended with the holy ones in a happy state.
27 Of course, not all endured through this tumultuous era. No doubt that is why the angel had emphasized the importance of “keeping in expectation.” Those who endured and kept in expectation were greatly blessed. An overview of Daniel chapter 12 makes this clear. As foretold, the anointed were revived, or resurrected, in a spiritual sense. They were given outstanding insight into God’s Word, being empowered to “rove about” in it and, guided by holy spirit, to unlock age-old mysteries. Jehovah cleansed them and made them shine spiritually, as brightly as stars. Consequently, they brought many into a righteous standing with Jehovah God.
28 With all these prophetic marks to identify “the holy ones of the Supreme One,” what excuse can there be for failure to recognize them and associate with them? Wonderful blessings await the great crowd, who join this dwindling anointed class in serving Jehovah. All of us must keep in expectation of the fulfillment of God’s promises. (Habakkuk 2:3) In our day Michael, the Great Prince, has been standing in behalf of God’s people for decades. Soon now he will go into action as the divinely appointed executioner of this system of things. When he does so, where will we stand?
29 The answer to that question will depend on whether we choose to live a life of integrity now. To strengthen our resolve to do so as “the time of the end” draws to a close, let us consider the final verse of Daniel’s book. Our discussion of it in the next chapter will help us to see how Daniel stood before his God and how he will stand before Him in the future.