DER syrische Monarch Antiochos IV. fällt in Ägypten ein und krönt sich dort selbst zum König. Auf Bitten des ägyptischen Königs Ptolemaios VI. schickt Rom den Gesandten Gaius Popilius Laenas nach Ägypten. Dieser kommt mit einer eindrucksvollen Flotte und überbringt Antiochos IV. die Order des römischen Senats, auf das Königtum von Ägypten zu verzichten und sich aus dem Land zurückzuziehen. In Eleusis, einem Vorort von Alexandria, stehen sich der syrische König und der römische Gesandte von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Antiochos IV. erbittet sich Zeit, damit er seine Ratgeber konsultieren könne. Aber Popilius zieht einen Kreis um den König und fordert von ihm eine Antwort, bevor er die Linie überschreitet. Zutiefst gedemütigt, fügt sich Antiochos IV. den Forderungen Roms und zieht sich 168 v. u. Z. nach Syrien zurück. Damit endet die Konfrontation zwischen dem syrischen König des Nordens und dem ägyptischen König des Südens.
2Rom, das in den Angelegenheiten des Nahen Ostens eine dominierende Rolle spielt, diktiert Syrien weiterhin seinen Willen. Daher nehmen die Könige aus der Seleukidendynastie, die nach dem Tod von Antiochos IV. (163 v. u. Z.) in Syrien herrschen, nicht mehr die Stellung des „Königs des Nordens“ ein (Daniel 11:15). Im Jahre 64 v. u. Z. wird Syrien schließlich eine römische Provinz.
3Ägyptens Ptolemäerdynastie behält die Rolle des „Königs des Südens“ nach dem Tod von Antiochos IV. noch etwas mehr als 130 Jahre (Daniel 11:14). 31v. u. Z. besiegt der römische Machthaber Oktavian in der Schlacht von Aktium die vereinten Streitkräfte der letzten ptolemäischen Königin, Kleopatra VII., und ihres römischen Geliebten Marcus Antonius. Nach Kleopatras Selbstmord im darauffolgenden Jahr wird auch Ägypten eine römische Provinz und spielt damit nicht mehr die Rolle des Königs des Südens. Rom hat 30 v. u. Z. sowohl die Oberherrschaft über Syrien als auch über Ägypten. Müssen wir nun davon ausgehen, daß andere Herrscher die Rolle des Nordkönigs und des Südkönigs übernehmen?
EINNEUERKÖNIGSENDET„EINENEINTREIBER“AUS
4Im Frühjahr 33 u. Z. erklärte Jesus Christus seinen Jüngern: „Wenn ihr . . . das abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht, von dem Daniel, der Prophet, geredet hat, an heiliger Stätte stehen seht . . ., dann sollen die, die in Judäa sind, in die Berge zu fliehen beginnen“ (Matthäus 24:15, 16). Jesus zitierte aus Daniel 11:31 und machte seine Nachfolger warnend auf ein künftiges „abscheuliches Ding, das Verwüstung verursacht“, aufmerksam. Er äußerte diese Prophezeiung über den König des Nordens etwa 195 Jahre nach dem Tod des Antiochos IV., des letzten syrischen Königs in dieser Rolle. Mit Sicherheit mußte ein anderer Herrschaftsträger die Identität des Nordkönigs annehmen. Wer war das?
5Der Engel Jehovas sagte voraus: „Es wird in seiner Stellung [der des Antiochos IV.] einer aufstehen, der einen Eintreiber durch das prächtige Königreich ziehen läßt, und in wenigen Tagen wird er zerbrochen werden, aber nicht im Zorn noch im Kriegszug“ (Daniel 11:20). Der auf diese Weise ‘aufstand’, war niemand anders als Oktavian, der erste römische Kaiser, der auch Cäsar Augustus genannt wurde. (Siehe „Der eine geehrt, der andere verachtet“, Seite 248.)
6„Das prächtige Königreich“ des Augustus schloß auch das „Land der ‚Zierde‘ “ ein — die römische Provinz Judäa (Daniel 11:16). Im Jahre 2 v. u. Z. sandte Augustus „einen Eintreiber“ aus, indem er eine Einschreibung oder Volkszählung anordnete, wahrscheinlich um die Größe der Bevölkerung zu ermitteln als Grundlage für die Besteuerung und die Einberufung zum Militärdienst. Auf Grund dieses Erlasses reisten Joseph und Maria nach Bethlehem, um sich einschreiben zu lassen. So kam es, daß Jesus an dem vorhergesagten Ort geboren wurde (Micha 5:2; Matthäus 2:1-12). Im August 14 u. Z. — „in wenigen Tagen“ oder nicht lange nach der angeordneten Einschreibung — starb Augustus im Alter von 76 Jahren, und zwar weder „im Zorn“ durch die Hand eines Mörders noch „im Kriegszug“, sondern an einer Krankheit. Die Identität des Nordkönigs hatte sich also geändert. Jetzt spielte das Römische Reich, vertreten durch seine Kaiser, die Rolle dieses Königs.
‘DERVERACHTETESTEHTAUF’
7Der Engel fuhr mit der Prophezeiung wie folgt fort: „Es soll in seiner [des Augustus] Stellung einer aufstehen, der zu verachten ist, und man wird gewiß nicht die Würde des Königtums auf ihn legen; und er wird tatsächlich während einer Zeit der Sorglosigkeit hereinkommen und sich des Königreiches durch Glätte bemächtigen. Und was die Streitarme der Flut betrifft, sie werden seinetwegen überflutet werden, und sie werden zerbrochen werden wie auch der Führer des Bundes“ (Daniel 11:21, 22).
8Bei dem, „der zu verachten ist“, handelte es sich um Tiberius Cäsar, den Sohn der Livia, der dritten Frau des Augustus. (Siehe „Der eine geehrt, der andere verachtet“, Seite 248.) Augustus haßte seinen Stiefsohn wegen seiner schlechten Charakterzüge und wünschte sich eigentlich nicht ihn als nächsten Cäsar. Nur widerwillig wurde ihm „die Würde des Königtums“ übertragen, und zwar allein deshalb, weil keiner der anderen möglichen Nachfolger mehr lebte. Augustus adoptierte Tiberius im Jahre 4 u. Z. und machte ihn zum Thronerben. Nach dem Tode des Augustus ‘stand’ der 54jährige Tiberius — der Verachtete — ‘auf’, indem er die Macht als römischer Kaiser und König des Nordens übernahm.
9„Tiberius manipulierte den Senat und erlaubte ihm etwa einen Monat lang [nach dem Tod des Augustus] nicht, ihn als Kaiser zu bezeichnen“, heißt es in der NewEncyclopædiaBritannica. Er erklärte dem Senat, nach Augustus sei niemand fähig, die Regierungslast im römischen Imperium zu tragen; er bat die Senatoren, wieder die Republik einzuführen und solche Autorität keiner Einzelperson, sondern einer Gruppe von Männern zu übertragen. „Der Senat wagte es nicht, ihn bei seinem Worte zu nehmen, und tauschte Höflichkeiten mit ihm aus, bis er sich schließlich bereit erklärte, die Macht . . . auf sich zu nehmen“, schrieb der Historiker Will Durant und fügte hinzu: „Auf beiden Seiten wurde prächtig geschauspielert. Tiberius wollte den Principat haben, sonst hätte er mit Leichtigkeit einen Ausweg gefunden; der Senat fürchtete und haßte Tiberius, scheute sich aber, wieder eine republikanische Staatsform einzuführen, die sich wie die alte auf theoretisch souveräne Volksversammlungen gründete.“ So ‘bemächtigte sich’ Tiberius ‘durch Glätte des Königreiches’.
10„Was die Streitarme der Flut betrifft“ — die Streitkräfte benachbarter Königreiche —, sagte der Engel: „Sie werden . . . überflutet werden, und sie werden zerbrochen werden.“ Als Tiberius König des Nordens wurde, befehligte sein Neffe Germanicus Caesar die römischen Truppen am Rhein. Im Jahre 15 u. Z. führte Germanicus seine Streitkräfte mit einigem Erfolg gegen die des Germanenhelden Arminius (Hermann der Cherusker). Aber die keineswegs überzeugenden Siege wurden teuer erfochten, und Tiberius sah danach von weiteren Operationen in Germanien ab. Statt dessen schürte er innere Unruhen und versuchte auf diese Weise, eine Vereinigung der germanischen Stämme zu verhindern. Im allgemeinen hielt es Tiberius mit einer defensiven Außenpolitik und konzentrierte sich auf die Sicherung der Grenzen. Mit diesem Konzept war er ziemlich erfolgreich. So wurden die „Streitarme der Flut“ unter Kontrolle gehalten und „zerbrochen“.
11„Zerbrochen“ wurde auch der „Führer des Bundes“, des Bundes, den Jehova Gott zum Segen aller Familien der Erde mit Abraham geschlossen hatte. Der in diesem Bund verheißene Same Abrahams war Jesus Christus (1. Mose 22:18; Galater 3:16). Am 14. Nisan 33 u. Z. stand Jesus vor Pontius Pilatus im Palast des römischen Statthalters in Jerusalem. Die Priester der Juden hatten ihn des Verrats am Kaiser angeklagt. Doch Jesus erklärte Pilatus: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt. . . . mein Königreich [ist] nicht von daher.“ Damit der römische Statthalter den unschuldigen Jesus nicht freiließ, schrien die Juden: „Wenn du diesen Mann freiläßt, bist du kein Freund Cäsars. Jeder, der sich selbst zu einem König macht, redet gegen Cäsar.“ Sie forderten Jesu Hinrichtung und erklärten: „Wir haben keinen König außer Cäsar.“ Auf Grund des Gesetzes der laesamajestas (Majestätsbeleidigung), das Tiberius dahin erweitert hatte, daß praktisch jede Beleidigung des Cäsars strafbar war, lieferte Pilatus Jesus aus, damit er an einen Marterpfahl komme oder „zerbrochen“ werde (Johannes 18:36; 19:12-16; Markus 15:14-20).
EINTYRANN‘SCHMIEDETSEINEPLÄNE’
12Weiter sagte der Engel in der Prophezeiung, die sich auf Tiberius bezog: „Da sie sich mit ihm verbündeten, wird er Trug üben und tatsächlich heraufkommen und mittels einer kleinen Nation mächtig werden“ (Daniel 11:23). Die Mitglieder des römischen Senats hatten sich verfassungsmäßig mit Tiberius ‘verbündet’, und er war formell von ihnen abhängig. Doch er ging trügerisch vor und wurde eigentlich „mittels einer kleinen Nation mächtig“. Bei dieser kleinen Nation handelte es sich um die römische Prätorianergarde, die in der Nähe der Stadtmauer Roms Quartier bezog. Ihre Nähe schüchterte den Senat ein und half Tiberius, jede Auflehnung des Volkes gegen seine Amtsgewalt in Schach zu halten. Mit Hilfe der ungefähr 10 000 Mann starken Garde behauptete Tiberius daher seine Macht.
13Der Engel führte in der Prophezeiung weiter aus: „Während einer Zeit der Sorglosigkeit wird er sogar in die Fettigkeit des Gerichtsbezirks einziehen und tatsächlich tun, was seine Väter und die Väter seiner Väter nicht getan haben. Plündergut und Beute und Habe wird er unter ihnen ausstreuen; und gegen befestigte Plätze wird er seine Pläne schmieden, aber nur bis auf eine Zeit“ (Daniel 11:24). Tiberius war überaus mißtrauisch. Während seiner Regierung waren befohlene Ermordungen an der Tagesordnung. Der letzte Teil seiner Herrschaft stand hauptsächlich wegen des Einflusses von Sejan, dem Präfekten der Prätorianergarde, im Zeichen des Terrors. Schließlich geriet Sejan selbst in Verdacht und wurde hingerichtet. Tiberius tyrannisierte das Volk weit mehr als seine Vorväter.
14Allerdings streute Tiberius in allen römischen Provinzen „Plündergut und Beute und Habe“ aus. Zur Zeit seines Todes erfreuten sich alle unterworfenen Völker eines gewissen Wohlstands. Die Steuern waren niedrig, und Tiberius konnte großzügig sein, wenn die Bevölkerung irgendwo schwere Zeiten durchzustehen hatte. Falls Soldaten oder Beamte irgend jemand bedrückten oder sich in Verbindung mit ihrer Aufgabe Unregelmäßigkeiten zuschulden kommen ließen, mußten sie damit rechnen, von der Obrigkeit zur Rechenschaft gezogen zu werden. Da Tiberius mit fester Hand regierte, konnte die öffentliche Sicherheit aufrechterhalten werden, und durch die Verbesserung der Verkehrswege wurde der Handel gefördert. Tiberius sorgte innerhalb und außerhalb von Rom für eine unparteiische und stabile Verwaltung. Die Gesetze wurden verbessert und die Sozial- und Sittengesetze dadurch zur Geltung gebracht, daß die Reformen, die Cäsar Augustus eingeführt hatte, gefördert wurden. Doch Tiberius ‘schmiedete seine Pläne’, so daß ihn der römische Historiker Tacitus als einen heuchlerischen Menschen beschreibt, der sich geschickt verstellen konnte. Als er im März 37 u. Z. starb, galt er als Tyrann.
15Zu den Nachfolgern des Tiberius, die die Rolle des Nordkönigs spielten, zählten Gajus Cäsar (Caligula), Claudius I., Nero, Vespasian, Titus, Domitian, Nerva, Trajan und Hadrian. In einer Enzyklopädie heißt es: „Die meisten der Nachfolger des Augustus hielten an seiner Verwaltungspolitik und seinem Bauprogramm fest, aber weniger innovativ und mehr ostentativ“ (TheNewEncyclopædiaBritannica). In diesem Werk heißt es weiter: „Ende des ersten und Anfang des zweiten Jahrhunderts befand sich Rom auf dem Gipfel seiner Macht und erreichte seine größte Bevölkerungszahl.“ Zu jener Zeit stellten sich zwar an den Grenzen des römischen Imperiums einige Schwierigkeiten ein, doch zur ersten vorausgesagten Konfrontation Roms mit dem König des Südens kam es erst im 3. Jahrhundert u. Z.
GEGENDENKÖNIGDESSÜDENS‘AUFGEWECKT’
16Der Engel Gottes setzte die Prophezeiung wie folgt fort: „Er [der König des Nordens] wird seine Kraft und sein Herz gegen den König des Südens aufwecken mit einer großen Streitmacht; und der König des Südens seinerseits wird sich zum Krieg erregen mit einer überaus großen und mächtigen Streitmacht. Und er [der König des Nordens] wird nicht standhalten, weil sie Pläne gegen ihn schmieden werden. Und gerade diejenigen, die seine Delikatessen essen, werden seinen Zusammenbruch herbeiführen. Und was seine Streitmacht angeht, sie wird weggeschwemmt werden, und viele werden bestimmt erschlagen fallen“ (Daniel 11:25, 26).
17Etwa 300 Jahre nachdem Oktavian Ägypten zur römischen Provinz gemacht hatte, übernahm der römische Kaiser Aurelian die Rolle des Nordkönigs. Inzwischen spielte Königin Septimia Zenobia von der römischen Kolonie Palmyra die Rolle des Südkönigs. (Siehe „Zenobia — die kriegerische Königin von Palmyra“, Seite 252.) 269 u. Z. besetzte das palmyrische Heer Ägypten unter dem Vorwand, es für Rom sichern zu wollen. Zenobia war bestrebt, Palmyra zur führenden Stadt im Osten zu machen und über die östlichen Provinzen Roms zu herrschen. Von ihrem Ehrgeiz alarmiert, weckte Aurelian „seine Kraft und sein Herz“ auf, um gegen Zenobia vorzugehen.
18Der König des Südens, die herrschende Macht unter der Führung Zenobias, ‘erregte sich’ „mit einer überaus großen und mächtigen Streitmacht“ unter den beiden Feldherren Zabdas und Zabbai zum Krieg gegen den König des Nordens. Doch Aurelian eroberte Ägypten und unternahm dann einen Feldzug nach Kleinasien und Syrien. Zenobia wurde bei Emesa (das heutige Homs) geschlagen und zog sich nach Palmyra zurück. Als Aurelian die Stadt belagerte, verteidigte Zenobia sie mutig, doch ohne Erfolg. Sie versuchte mit ihrem Sohn nach Persien zu fliehen, wurde aber am Euphrat von den Römern eingeholt und gefangengenommen. 272 u. Z. übergaben die Palmyrer die Stadt. Aurelian ließ Zenobia am Leben und nahm sie mit nach Rom, wo sie 274 u. Z. seinen Triumphzug als Hauptattraktion zierte. Sie blieb bis an ihr Lebensende als Matrone in Rom.
19Aurelian selbst ‘hielt wegen der gegen ihn geschmiedeten Pläne nicht stand’. 275 u. Z. unternahm er einen Feldzug gegen die Perser. Während er in Thrakien auf eine Gelegenheit wartete, die Meerenge nach Kleinasien zu überqueren, verwirklichten seine Tischgenossen die gegen ihn geschmiedeten Pläne und führten seinen „Zusammenbruch“ herbei. Er hatte beabsichtigt, seinen Schatzmeister Eros für gewisse Unregelmäßigkeiten zur Rechenschaft zu ziehen. Aber Eros dachte sich eine Liste mit den Namen bestimmter Offiziere aus, die angeblich zum Tode bestimmt waren. Als die Offiziere diese Liste sahen, verschworen sie sich gegen Aurelian und ermordeten ihn.
20Die Rolle des Nordkönigs war mit dem Tod des Kaisers Aurelian allerdings noch nicht zu Ende. Weitere römische Herrscher folgten ihm auf den Thron. Eine Zeitlang gab es einen Kaiser des Westens und einen des Ostens. Unter der Herrschaft dieser Männer wurde die „Streitmacht“ des Nordkönigs „weggeschwemmt“ oder „zerstreut“, und bei Einfällen germanischer Stämme aus dem Norden ‘fielen viele erschlagen’. Im 4. Jahrhundert u. Z. durchbrachen die Goten die römischen Grenzen. Ein Einfall erfolgte nach dem anderen. Im Jahre 476 u. Z. setzte der germanische Anführer Odoaker den letzten Kaiser ab, der von Rom aus geherrscht hatte. Anfang des 6. Jahrhunderts war das Weströmische Reich zerschlagen, und in Britannien, Gallien, Italien, Nordafrika und Spanien regierten germanische Könige. Der östliche Teil des Reiches bestand noch bis ins 15. Jahrhundert hinein.
EINGROSSREICHWIRDGETEILT
21Ohne unnötige Einzelheiten in bezug auf den Zusammenbruch des Römischen Reiches, der sich jahrhundertelang hinzog, zu erwähnen, sagte der Engel Jehovas weitere bedeutende Aktionen des Nordkönigs und des Südkönigs voraus. Ein kurzer Überblick über bestimmte Entwicklungen im Römischen Reich wird uns helfen, die beiden rivalisierenden Könige in späterer Zeit zu identifizieren.
22Im 4. Jahrhundert verlieh der römische Kaiser Konstantin dem abtrünnigen Christentum die staatliche Anerkennung. Er berief 325 u. Z. sogar ein Kirchenkonzil nach Nizäa (Kleinasien) ein und führte persönlich den Vorsitz. Konstantin verlegte später die Kaiserresidenz von Rom nach Byzanz (Konstantinopel) und machte diese Stadt zur neuen Hauptstadt. Bis zum Tod des Kaisers Theodosius I. am 17. Januar 395 u. Z. stand das Römische Reich jeweils nur unter der Herrschaft eines einzigen Kaisers.
23Nach dem Tod des Theodosius wurde das römische Imperium unter seine beiden Söhne aufgeteilt. Honorius erhielt den westlichen Teil und Arcadius den östlichen Teil mit Konstantinopel als Hauptstadt. Britannien, Gallien, Italien, Spanien und Nordafrika gehörten zu den Provinzen des westlichen Teils. Makedonien, Thrakien, Kleinasien, Syrien und Ägypten waren Provinzen des östlichen Teils. 642 u. Z. wurde die ägyptische Hauptstadt Alexandria von den Sarazenen (Arabern) erobert, und Ägypten unterstand als Provinz der Herrschaft der Kalifen. Im Januar 1449 wurde Konstantin XI., der letzte Kaiser des Ostreiches, gekrönt. Am 29. Mai 1453 nahmen die Osmanen (Türken) unter Sultan Mohammed II. Konstantinopel ein. Damit hörte das Oströmische Reich zu bestehen auf. 1517 wurde Ägypten eine türkische Provinz. Dieses Land des Südkönigs der alten Zeit sollte jedoch schließlich unter die Herrschaft eines anderen Reiches kommen, eines Reiches des westlichen Teils.
24Im westlichen Teil des römischen Imperiums erhob sich der katholische Bischof von Rom, besonders Papst Leo I., der im 5. Jahrhundert u. Z. dafür bekannt war, die päpstliche Gewalt geltend zu machen. Schließlich maßte sich der Papst an, den Kaiser des Westreiches zu krönen. Das geschah zu Weihnachten des Jahres 800 u. Z. in Rom, als Papst Leo III. dem Frankenkönig Karl dem Großen die Kaiserkrone des neuen Weströmischen Reiches aufsetzte. Mit dieser Krönung wurde das Kaisertum in Rom wiederbelebt, was gemäß einigen Historikern den Beginn des Heiligen Römischen Reiches kennzeichnete. Von da an gab es das Ostreich und das Heilige Römische Reich im Westen. Beide beanspruchten, christlich zu sein.
25Die Nachfolger Karls des Großen erwiesen sich im Verlauf der Zeit als schwache Herrscher. Eine Zeitlang war das Amt des Kaisers sogar unbesetzt. Unterdessen hatte der deutsche König Otto I. die Herrschaft über einen Großteil von Nord- und Mittelitalien erlangt und sich zum König von Italien ausgerufen. Am 2. Februar 962 u. Z. wurde er von Papst Johannes XII. zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt. Die Hauptstadt des Reiches befand sich in Deutschland, und seine Kaiser sowie die meisten Untertanen waren Deutsche. 500 Jahre später ging die Kaiserwürde an das österreichische Haus Habsburg über, das sie fast all die Jahre behielt, die dem Heiligen Römischen Reich noch verblieben.
DIEBEIDENKÖNIGEERNEUTKLARZUERKENNEN
26Napoleon I. versetzte dem Heiligen Römischen Reich den Todesstoß, als er nach seinen Siegen 1805 in Deutschland die Existenz dieses Reiches nicht mehr anerkannte. Da sich Kaiser Franz II. außerstande sah, die Krone zu verteidigen, dankte er am 6. August 1806 als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches ab und führte von da an nur den Titel eines Kaisers von Österreich. So endete nach 1 006 Jahren das Heilige Römische Reich, das von Leo III., einem Papst der römisch-katholischen Kirche, und Karl dem Großen, einem Frankenkönig, gegründet worden war. 1870 wurde Rom die Hauptstadt des vom Vatikan unabhängigen Königreiches Italien. Im darauffolgenden Jahr begann mit Kaiser Wilhelm I. das Deutsche Reich. So betrat der neuzeitliche König des Nordens — Deutschland — die Weltbühne.
27Wer war jedoch der neuzeitliche König des Südens? Wie die Geschichte zeigt, wurde Britannien im 17. Jahrhundert Weltmacht. Napoleon I. wollte die britischen Handelswege unterbrechen und eroberte 1798 Ägypten. Das löste einen Krieg aus, in dem britische und türkische Streitkräfte die Franzosen zwangen, sich aus Ägypten zurückzuziehen, das zu Beginn des Konflikts die Rolle des Südkönigs gespielt hatte. Im nachfolgenden Jahrhundert nahm der britische Einfluß in Ägypten zu. Nach dem Jahre 1882 befand sich Ägypten praktisch in Abhängigkeit von Großbritannien. Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, gehörte es zur Türkei und wurde von einem Khediven oder Vizekönig regiert. Nachdem sich die Türkei in diesem Krieg auf die Seite Deutschlands gestellt hatte, setzte Großbritannien den Khediven ab und erklärte Ägypten zu einem britischen Protektorat. Zwischen Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika entwickelten sich allmählich enge Bindungen. So entstand die anglo-amerikanische Weltmacht, die die Rolle des Südkönigs übernahm.
SYRIAN monarch Antiochus IV invades Egypt and crowns himself its king. At the request of Egyptian King Ptolemy VI, Rome sends Ambassador Caius Popilius Laenas to Egypt. He has with him an impressive fleet and orders from the Roman Senate that Antiochus IV renounce his kingship of Egypt and withdraw from the country. At Eleusis, a suburb of Alexandria, the Syrian king and the Roman ambassador come face-to-face. Antiochus IV requests time for consultation with his advisers, but Laenas draws a circle around the king and tells him to answer before stepping across the line. Humiliated, Antiochus IV complies with Roman demands and returns to Syria in 168 B.C.E. Thus ends the confrontation between the Syrian king of the north and the Egyptian king of the south.
2 Playing a dominant role in the affairs of the Middle East, Rome goes on dictating to Syria. Hence, even though other kings of the Seleucid dynasty rule Syria after Antiochus IV dies in 163 B.C.E., they do not occupy the position of “the king of the north.” (Daniel 11:15) Syria finally becomes a Roman province in 64 B.C.E.
3 Egypt’s Ptolemaic dynasty continues to hold the position of “king of the south” for a little over 130 years after the death of Antiochus IV. (Daniel 11:14) During the battle of Actium, in 31 B.C.E., Roman ruler Octavian defeats the combined forces of the last Ptolemaic queen—Cleopatra VII—and her Roman lover, Mark Antony. After Cleopatra’s suicide the following year, Egypt too becomes a Roman province and no longer plays the role of the king of the south. By the year 30 B.C.E., Rome has supremacy over both Syria and Egypt. Should we now expect other rulerships to assume the roles of the king of the north and the king of the south?
ANEWKINGSENDSOUT“ANEXACTOR”
4 In the spring of 33 C.E., Jesus Christ told his disciples: “When you catch sight of the disgusting thing that causes desolation, as spoken of through Daniel the prophet, standing in a holy place, . . . then let those in Judea begin fleeing to the mountains.” (Matthew 24:15, 16) Quoting from Daniel 11:31, Jesus warned his followers about a future ‘disgusting thing causing desolation.’ This prophecy involving the king of the north was given some 195 years after the death of Antiochus IV, the last Syrian king in that role. Surely, another ruling entity would have to assume the identity of the king of the north. Who would that be?
5 Jehovah God’s angel foretold: “There must stand up in his position [that of Antiochus IV] one who is causing an exactor to pass through the splendid kingdom, and in a few days he will be broken, but not in anger nor in warfare.” (Daniel 11:20) The one ‘standing up’ in this way proved to be the first Roman emperor, Octavian, who was known as Caesar Augustus.—See “One Honored, the Other Despised,” on page 248.
6 “The splendid kingdom” of Augustus included “the land of the Decoration”—the Roman province of Judea. (Daniel 11:16) In 2 B.C.E., Augustus sent out “an exactor” by ordering a registration, or census, probably so that he could learn the number of the population for purposes of taxation and military conscription. Because of this decree, Joseph and Mary traveled to Bethlehem for registration, resulting in Jesus’ birth at that foretold location. (Micah 5:2; Matthew 2:1-12) In August 14 C.E.—“in a few days,” or not long after decreeing the registration—Augustus died at the age of 76, neither “in anger” at an assassin’s hands nor “in warfare,” but as a result of illness. The king of the north had indeed changed identity! This king had by now become the Roman Empire in the person of its emperors.
‘THEDESPISEDONESTANDSUP’
7 Continuing with the prophecy, the angel said: “There must stand up in his [Augustus’] position one who is to be despised, and they will certainly not set upon him the dignity of the kingdom; and he will actually come in during a freedom from care and take hold of the kingdom by means of smoothness. And as regards the arms of the flood, they will be flooded over on account of him, and they will be broken; as will also the Leader of the covenant.”—Daniel 11:21, 22.
8 The “one who is to be despised” was Tiberius Caesar, the son of Livia, Augustus’ third wife. (See “One Honored, the Other Despised,” on page 248.) Augustus hated this stepson because of his bad traits and did not want him to become the next Caesar. “The dignity of the kingdom” was unwillingly bestowed upon him only after all other likely successors were dead. Augustus adopted Tiberius in 4 C.E. and made him heir to the throne. After the death of Augustus, 54-year-old Tiberius—the despised one—‘stood up,’ assuming power as the Roman emperor and the king of the north.
9 “Tiberius,” says TheNewEncyclopædiaBritannica, “played politics with the Senate and did not allow it to name him emperor for almost a month [after Augustus died].” He told the Senate that no one but Augustus was capable of carrying the burden of ruling the Roman Empire and asked the senators to restore the republic by entrusting such authority to a group of men rather than to one man. “Not daring to take him at his word,” wrote historian Will Durant, “the Senate exchanged bows with him until at last he accepted power.” Durant added: “The play was well acted on both sides. Tiberius wanted the principate, or he would have found some way to evade it; the Senate feared and hated him, but shrank from re-establishing a republic based, like the old, upon theoretically sovereign assemblies.” Thus Tiberius ‘took hold of the kingdom by means of smoothness.’
10 “As regards the arms of the flood”—the military forces of the surrounding kingdoms—the angel said: ‘They will be flooded over and will be broken.’ When Tiberius became the king of the north, his nephew Germanicus Caesar was commander of the Roman troops on the Rhine River. In 15 C.E., Germanicus led his forces against the German hero Arminius, with some success. However, the limited victories were won at great cost, and Tiberius thereafter aborted operations in Germany. Instead, by promoting civil war, he tried to prevent German tribes from uniting. Tiberius generally favored a defensive foreign policy and focused on strengthening the frontiers. This stance was fairly successful. In this way “the arms of the flood” were controlled and were “broken.”
11 “Broken” too was “the Leader of the covenant” that Jehovah God had made with Abraham for blessing all the families of the earth. Jesus Christ was the Seed of Abraham promised in that covenant. (Genesis 22:18; Galatians 3:16) On Nisan 14, 33 C.E., Jesus stood before Pontius Pilate in the Roman governor’s palace in Jerusalem. The Jewish priests had charged Jesus with treason against the emperor. But Jesus told Pilate: “My kingdom is no part of this world. . . . My kingdom is not from this source.” So that the Roman governor might not free the faultless Jesus, the Jews shouted: “If you release this man, you are not a friend of Caesar. Every man making himself a king speaks against Caesar.” After calling for Jesus’ execution, they said: “We have no king but Caesar.” According to the law of “injured majesty,” which Tiberius had broadened to include virtually any insult to Caesar, Pilate handed Jesus over to be “broken,” or impaled on a torture stake.—John 18:36; 19:12-16; Mark 15:14-20.
ATYRANT‘SCHEMESOUTHISSCHEMES’
12 Still prophesying about Tiberius, the angel said: “Because of their allying themselves with him he will carry on deception and actually come up and become mighty by means of a little nation.” (Daniel 11:23) Members of the Roman Senate had constitutionally ‘allied themselves’ with Tiberius, and he formally depended upon them. But he was deceptive, actually becoming “mighty by means of a little nation.” That little nation was the Roman Praetorian Guard, encamped close to Rome’s walls. Its proximity intimidated the Senate and helped Tiberius keep in check any uprisings against his authority among the populace. By means of some 10,000 guards, therefore, Tiberius remained mighty.
13 The angel added prophetically: “During freedom from care, even into the fatness of the jurisdictional district he will enter in and actually do what his fathers and the fathers of his fathers have not done. Plunder and spoil and goods he will scatter among them; and against fortified places he will scheme out his schemes, but only until a time.” (Daniel 11:24) Tiberius was extremely suspicious, and his reign abounded with ordered killings. Largely because of the influence of Sejanus, commander of the Praetorian Guard, the latter part of his reign was marked by terror. Finally, Sejanus himself fell under suspicion and was executed. In tyrannizing over people, Tiberius exceeded his forefathers.
14 Tiberius, however, scattered “plunder and spoil and goods” throughout the Roman provinces. By the time of his death, all the subject peoples were enjoying prosperity. Taxes were light, and he could be generous to those in areas undergoing hard times. If soldiers or officials oppressed anyone or promoted irregularity in handling matters, they could expect imperial vengeance. A firm grip on power maintained public security, and an improved communications system helped commerce. Tiberius made sure that affairs were administered fairly and steadily inside and outside Rome. The laws were improved, and social and moral codes were enhanced by the furthering of reforms instituted by Augustus Caesar. Yet, Tiberius ‘schemed out his schemes,’ so that Roman historian Tacitus described him as a hypocritical man, skilled at putting on false appearances. By the time he died in March 37 C.E., Tiberius was considered to be a tyrant.
15 The successors to Tiberius who filled the role of the king of the north included Gaius Caesar (Caligula), Claudius I, Nero, Vespasian, Titus, Domitian, Nerva, Trajan, and Hadrian. “For the most part,” says TheNewEncyclopædiaBritannica, “the successors to Augustus continued his administrative policies and building program, though with less innovation and more ostentation.” The same reference work further points out: “In the late 1st and early 2nd centuries Rome was at the peak of its grandeur and population.” Although Rome had some trouble on the imperial frontiers during this time, its first foretold confrontation with the king of the south did not occur until the third century C.E.
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16 God’s angel continued with the prophecy, saying: “He [the king of the north] will arouse his power and his heart against the king of the south with a great military force; and the king of the south, for his part, will excite himself for the war with an exceedingly great and mighty military force. And he [the king of the north] will not stand, because they will scheme out against him schemes. And the very ones eating his delicacies will bring his breakdown. And as for his military force, it will be flooded away, and many will certainly fall down slain.”—Daniel 11:25, 26.
17 About 300 years after Octavian had made Egypt a Roman province, Roman Emperor Aurelian assumed the role of the king of the north. Meanwhile, Queen Septimia Zenobia of the Roman colony of Palmyra occupied the position of the king of the south. (See “Zenobia—The Warrior Queen of Palmyra,” on page 252.) The Palmyrene army occupied Egypt in 269 C.E. under the pretext of making it secure for Rome. Zenobia wanted to make Palmyra the dominant city in the east and wanted to rule over Rome’s eastern provinces. Alarmed by her ambition, Aurelian aroused “his power and his heart” to proceed against Zenobia.
18 As the ruling entity headed by Zenobia, the king of the south ‘excited himself’ for warfare against the king of the north “with an exceedingly great and mighty military force” under two generals, Zabdas and Zabbai. But Aurelian took Egypt and then launched an expedition into Asia Minor and Syria. Zenobia was defeated at Emesa (now Homs), whereupon she retreated to Palmyra. When Aurelian besieged that city, Zenobia valiantly defended it but without success. She and her son fled toward Persia, only to be captured by the Romans at the Euphrates River. The Palmyrenes surrendered their city in 272 C.E. Aurelian spared Zenobia, making her the prize feature in his triumphal procession through Rome in 274 C.E. She spent the rest of her life as a Roman matron.
19 Aurelian himself ‘did not stand because of schemes against him.’ In 275 C.E., he set out on an expedition against the Persians. While he was waiting in Thrace for the opportunity to cross the straits into Asia Minor, those who ‘ate his food’ carried out schemes against him and brought about his “breakdown.” He was going to call his secretary Eros to account for irregularities. Eros, however, forged a list of names of certain officers marked for death. The sight of this list moved the officers to plot Aurelian’s assassination and to murder him.
20 The career of the king of the north did not end with the death of Emperor Aurelian. Other Roman rulers followed. For a time, there was an emperor of the west and one of the east. Under these men the “military force” of the king of the north was “flooded away,” or “scattered,” and many ‘fell down slain’ because of the invasions of the Germanic tribes from the north. Goths broke through the Roman frontiers in the fourth century C.E. Invasions continued, one after the other. In 476 C.E., German leader Odoacer removed the last emperor ruling from Rome. By the beginning of the sixth century, the Roman Empire in the west had been shattered, and German kings ruled in Britannia, Gaul, Italy, North Africa, and Spain. The eastern part of the empire lasted into the 15th century.
AGREATEMPIREISDIVIDED
21 Without giving unnecessary details about the breakdown of the Roman Empire, which stretched over centuries, Jehovah’s angel went on to foretell further exploits of the king of the north and the king of the south. However, a brief review of certain developments in the Roman Empire will help us to identify the two rival kings in later times.
22 In the fourth century, Roman Emperor Constantine gave State recognition to apostate Christianity. He even called and personally presided over a church council at Nicaea, Asia Minor, in 325 C.E. Later, Constantine moved the imperial residence from Rome to Byzantium, or Constantinople, making that city his new capital. The Roman Empire continued under the rulership of a single emperor until the death of Emperor Theodosius I, on January 17, 395 C.E.
23 Following the death of Theodosius, the Roman Empire was divided between his sons. Honorius received the western part, and Arcadius the eastern, with Constantinople as his capital. Britannia, Gaul, Italy, Spain, and North Africa were among the provinces of the western division. Macedonia, Thrace, Asia Minor, Syria, and Egypt were provinces of the eastern division. In 642 C.E., the Egyptian capital, Alexandria, fell to the Saracens (Arabs), and Egypt became a province of the caliphs. In January 1449, Constantine XI became the last emperor of the east. Ottoman Turks under Sultan Mehmed II took Constantinople on May 29, 1453, ending the Eastern Roman Empire. The year 1517 saw Egypt become a Turkish province. In time, though, this land of the ancient king of the south would come under the control of another empire from the western sector.
24 In the western wing of the Roman Empire arose the Catholic bishop of Rome, notably Pope Leo I, who was renowned for asserting papal authority in the fifth century C.E. In time, the pope took it upon himself to crown the emperor of the western section. This occurred in Rome on Christmas day of 800 C.E., when Pope Leo III crowned Frankish King Charles (Charlemagne) emperor of the new Western Roman Empire. This coronation revived the emperorship in Rome and, according to some historians, marked the beginning of the Holy Roman Empire. From then on there existed the Eastern Empire and the Holy Roman Empire to the west, both claiming to be Christian.
25 As time passed, the successors of Charlemagne proved to be ineffectual rulers. The office of the emperor even lay vacant for a time. Meanwhile, German King Otto I had gained control of much of northern and central Italy. He proclaimed himself king of Italy. On February 2, 962 C.E., Pope John XII crowned Otto I emperor of the Holy Roman Empire. Its capital was in Germany, and the emperors were Germans, as were most of their subjects. Five centuries later the Austrian house of Hapsburg obtained the title of “emperor” and held it for most of the remaining years of the Holy Roman Empire.
THETWOKINGSAGAININCLEARFOCUS
26 Napoléon I delivered a deathblow to the Holy Roman Empire when he refused to recognize its existence following his victories in Germany during the year 1805. Unable to defend the crown, Emperor Francis II resigned from Roman imperial status on August 6, 1806, and withdrew to his national government as emperor of Austria. After 1,006 years, the Holy Roman Empire—founded by Leo III, a Roman Catholic pope, and Charlemagne, a Frankish king—came to an end. In 1870, Rome became the capital of the kingdom of Italy, independent of the Vatican. The following year, a Germanic empire began with Wilhelm I being named caesar, or kaiser. Thus the modern-day king of the north—Germany—was on the world scene.
27 But what was the identity of the modern-day king of the south? History shows that Britain took on imperial power in the 17th century. Wanting to disrupt British trade routes, Napoléon I conquered Egypt in 1798. War ensued, and a British-Ottoman alliance forced the French to withdraw from Egypt, identified as the king of the south at the onset of the conflict. During the following century, British influence in Egypt increased. After 1882, Egypt was actually a British dependency. When World War I broke out in 1914, Egypt belonged to Turkey and was ruled by a khedive, or viceroy. After Turkey sided with Germany in that war, however, Britain deposed the khedive and declared Egypt a British protectorate. Gradually forming close ties, Britain and the United States of America became the Anglo-American World Power. Together, they came into the position of the king of the south.
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Kapitel vierzehn
Die Identität der beiden Könige ändert sich
DER syrische Monarch Antiochos IV. fällt in Ägypten ein und krönt sich dort selbst zum König. Auf Bitten des ägyptischen Königs Ptolemaios VI. schickt Rom den Gesandten Gaius Popilius Laenas nach Ägypten. Dieser kommt mit einer eindrucksvollen Flotte und überbringt Antiochos IV. die Order des römischen Senats, auf das Königtum von Ägypten zu verzichten und sich aus dem Land zurückzuziehen. In Eleusis, einem Vorort von Alexandria, stehen sich der syrische König und der römische Gesandte von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Antiochos IV. erbittet sich Zeit, damit er seine Ratgeber konsultieren könne. Aber Popilius zieht einen Kreis um den König und fordert von ihm eine Antwort, bevor er die Linie überschreitet. Zutiefst gedemütigt, fügt sich Antiochos IV. den Forderungen Roms und zieht sich 168 v. u. Z. nach Syrien zurück. Damit endet die Konfrontation zwischen dem syrischen König des Nordens und dem ägyptischen König des Südens.
2Rom, das in den Angelegenheiten des Nahen Ostens eine dominierende Rolle spielt, diktiert Syrien weiterhin seinen Willen. Daher nehmen die Könige aus der Seleukidendynastie, die nach dem Tod von Antiochos IV. (163 v. u. Z.) in Syrien herrschen, nicht mehr die Stellung des „Königs des Nordens“ ein (Daniel 11:15). Im Jahre 64 v. u. Z. wird Syrien schließlich eine römische Provinz.
3Ägyptens Ptolemäerdynastie behält die Rolle des „Königs des Südens“ nach dem Tod von Antiochos IV. noch etwas mehr als 130 Jahre (Daniel 11:14). 31 v. u. Z. besiegt der römische Machthaber Oktavian in der Schlacht von Aktium die vereinten Streitkräfte der letzten ptolemäischen Königin, Kleopatra VII., und ihres römischen Geliebten Marcus Antonius. Nach Kleopatras Selbstmord im darauffolgenden Jahr wird auch Ägypten eine römische Provinz und spielt damit nicht mehr die Rolle des Königs des Südens. Rom hat 30 v. u. Z. sowohl die Oberherrschaft über Syrien als auch über Ägypten. Müssen wir nun davon ausgehen, daß andere Herrscher die Rolle des Nordkönigs und des Südkönigs übernehmen?
EIN NEUER KÖNIG SENDET „EINEN EINTREIBER“ AUS
4Im Frühjahr 33 u. Z. erklärte Jesus Christus seinen Jüngern: „Wenn ihr . . . das abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht, von dem Daniel, der Prophet, geredet hat, an heiliger Stätte stehen seht . . ., dann sollen die, die in Judäa sind, in die Berge zu fliehen beginnen“ (Matthäus 24:15, 16). Jesus zitierte aus Daniel 11:31 und machte seine Nachfolger warnend auf ein künftiges „abscheuliches Ding, das Verwüstung verursacht“, aufmerksam. Er äußerte diese Prophezeiung über den König des Nordens etwa 195 Jahre nach dem Tod des Antiochos IV., des letzten syrischen Königs in dieser Rolle. Mit Sicherheit mußte ein anderer Herrschaftsträger die Identität des Nordkönigs annehmen. Wer war das?
5Der Engel Jehovas sagte voraus: „Es wird in seiner Stellung [der des Antiochos IV.] einer aufstehen, der einen Eintreiber durch das prächtige Königreich ziehen läßt, und in wenigen Tagen wird er zerbrochen werden, aber nicht im Zorn noch im Kriegszug“ (Daniel 11:20). Der auf diese Weise ‘aufstand’, war niemand anders als Oktavian, der erste römische Kaiser, der auch Cäsar Augustus genannt wurde. (Siehe „Der eine geehrt, der andere verachtet“, Seite 248.)
6„Das prächtige Königreich“ des Augustus schloß auch das „Land der ‚Zierde‘ “ ein — die römische Provinz Judäa (Daniel 11:16). Im Jahre 2 v. u. Z. sandte Augustus „einen Eintreiber“ aus, indem er eine Einschreibung oder Volkszählung anordnete, wahrscheinlich um die Größe der Bevölkerung zu ermitteln als Grundlage für die Besteuerung und die Einberufung zum Militärdienst. Auf Grund dieses Erlasses reisten Joseph und Maria nach Bethlehem, um sich einschreiben zu lassen. So kam es, daß Jesus an dem vorhergesagten Ort geboren wurde (Micha 5:2; Matthäus 2:1-12). Im August 14 u. Z. — „in wenigen Tagen“ oder nicht lange nach der angeordneten Einschreibung — starb Augustus im Alter von 76 Jahren, und zwar weder „im Zorn“ durch die Hand eines Mörders noch „im Kriegszug“, sondern an einer Krankheit. Die Identität des Nordkönigs hatte sich also geändert. Jetzt spielte das Römische Reich, vertreten durch seine Kaiser, die Rolle dieses Königs.
‘DER VERACHTETE STEHT AUF’
7Der Engel fuhr mit der Prophezeiung wie folgt fort: „Es soll in seiner [des Augustus] Stellung einer aufstehen, der zu verachten ist, und man wird gewiß nicht die Würde des Königtums auf ihn legen; und er wird tatsächlich während einer Zeit der Sorglosigkeit hereinkommen und sich des Königreiches durch Glätte bemächtigen. Und was die Streitarme der Flut betrifft, sie werden seinetwegen überflutet werden, und sie werden zerbrochen werden wie auch der Führer des Bundes“ (Daniel 11:21, 22).
8Bei dem, „der zu verachten ist“, handelte es sich um Tiberius Cäsar, den Sohn der Livia, der dritten Frau des Augustus. (Siehe „Der eine geehrt, der andere verachtet“, Seite 248.) Augustus haßte seinen Stiefsohn wegen seiner schlechten Charakterzüge und wünschte sich eigentlich nicht ihn als nächsten Cäsar. Nur widerwillig wurde ihm „die Würde des Königtums“ übertragen, und zwar allein deshalb, weil keiner der anderen möglichen Nachfolger mehr lebte. Augustus adoptierte Tiberius im Jahre 4 u. Z. und machte ihn zum Thronerben. Nach dem Tode des Augustus ‘stand’ der 54jährige Tiberius — der Verachtete — ‘auf’, indem er die Macht als römischer Kaiser und König des Nordens übernahm.
9„Tiberius manipulierte den Senat und erlaubte ihm etwa einen Monat lang [nach dem Tod des Augustus] nicht, ihn als Kaiser zu bezeichnen“, heißt es in der New Encyclopædia Britannica. Er erklärte dem Senat, nach Augustus sei niemand fähig, die Regierungslast im römischen Imperium zu tragen; er bat die Senatoren, wieder die Republik einzuführen und solche Autorität keiner Einzelperson, sondern einer Gruppe von Männern zu übertragen. „Der Senat wagte es nicht, ihn bei seinem Worte zu nehmen, und tauschte Höflichkeiten mit ihm aus, bis er sich schließlich bereit erklärte, die Macht . . . auf sich zu nehmen“, schrieb der Historiker Will Durant und fügte hinzu: „Auf beiden Seiten wurde prächtig geschauspielert. Tiberius wollte den Principat haben, sonst hätte er mit Leichtigkeit einen Ausweg gefunden; der Senat fürchtete und haßte Tiberius, scheute sich aber, wieder eine republikanische Staatsform einzuführen, die sich wie die alte auf theoretisch souveräne Volksversammlungen gründete.“ So ‘bemächtigte sich’ Tiberius ‘durch Glätte des Königreiches’.
10„Was die Streitarme der Flut betrifft“ — die Streitkräfte benachbarter Königreiche —, sagte der Engel: „Sie werden . . . überflutet werden, und sie werden zerbrochen werden.“ Als Tiberius König des Nordens wurde, befehligte sein Neffe Germanicus Caesar die römischen Truppen am Rhein. Im Jahre 15 u. Z. führte Germanicus seine Streitkräfte mit einigem Erfolg gegen die des Germanenhelden Arminius (Hermann der Cherusker). Aber die keineswegs überzeugenden Siege wurden teuer erfochten, und Tiberius sah danach von weiteren Operationen in Germanien ab. Statt dessen schürte er innere Unruhen und versuchte auf diese Weise, eine Vereinigung der germanischen Stämme zu verhindern. Im allgemeinen hielt es Tiberius mit einer defensiven Außenpolitik und konzentrierte sich auf die Sicherung der Grenzen. Mit diesem Konzept war er ziemlich erfolgreich. So wurden die „Streitarme der Flut“ unter Kontrolle gehalten und „zerbrochen“.
11„Zerbrochen“ wurde auch der „Führer des Bundes“, des Bundes, den Jehova Gott zum Segen aller Familien der Erde mit Abraham geschlossen hatte. Der in diesem Bund verheißene Same Abrahams war Jesus Christus (1. Mose 22:18; Galater 3:16). Am 14. Nisan 33 u. Z. stand Jesus vor Pontius Pilatus im Palast des römischen Statthalters in Jerusalem. Die Priester der Juden hatten ihn des Verrats am Kaiser angeklagt. Doch Jesus erklärte Pilatus: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt. . . . mein Königreich [ist] nicht von daher.“ Damit der römische Statthalter den unschuldigen Jesus nicht freiließ, schrien die Juden: „Wenn du diesen Mann freiläßt, bist du kein Freund Cäsars. Jeder, der sich selbst zu einem König macht, redet gegen Cäsar.“ Sie forderten Jesu Hinrichtung und erklärten: „Wir haben keinen König außer Cäsar.“ Auf Grund des Gesetzes der laesa majestas (Majestätsbeleidigung), das Tiberius dahin erweitert hatte, daß praktisch jede Beleidigung des Cäsars strafbar war, lieferte Pilatus Jesus aus, damit er an einen Marterpfahl komme oder „zerbrochen“ werde (Johannes 18:36; 19:12-16; Markus 15:14-20).
EIN TYRANN ‘SCHMIEDET SEINE PLÄNE’
12Weiter sagte der Engel in der Prophezeiung, die sich auf Tiberius bezog: „Da sie sich mit ihm verbündeten, wird er Trug üben und tatsächlich heraufkommen und mittels einer kleinen Nation mächtig werden“ (Daniel 11:23). Die Mitglieder des römischen Senats hatten sich verfassungsmäßig mit Tiberius ‘verbündet’, und er war formell von ihnen abhängig. Doch er ging trügerisch vor und wurde eigentlich „mittels einer kleinen Nation mächtig“. Bei dieser kleinen Nation handelte es sich um die römische Prätorianergarde, die in der Nähe der Stadtmauer Roms Quartier bezog. Ihre Nähe schüchterte den Senat ein und half Tiberius, jede Auflehnung des Volkes gegen seine Amtsgewalt in Schach zu halten. Mit Hilfe der ungefähr 10 000 Mann starken Garde behauptete Tiberius daher seine Macht.
13Der Engel führte in der Prophezeiung weiter aus: „Während einer Zeit der Sorglosigkeit wird er sogar in die Fettigkeit des Gerichtsbezirks einziehen und tatsächlich tun, was seine Väter und die Väter seiner Väter nicht getan haben. Plündergut und Beute und Habe wird er unter ihnen ausstreuen; und gegen befestigte Plätze wird er seine Pläne schmieden, aber nur bis auf eine Zeit“ (Daniel 11:24). Tiberius war überaus mißtrauisch. Während seiner Regierung waren befohlene Ermordungen an der Tagesordnung. Der letzte Teil seiner Herrschaft stand hauptsächlich wegen des Einflusses von Sejan, dem Präfekten der Prätorianergarde, im Zeichen des Terrors. Schließlich geriet Sejan selbst in Verdacht und wurde hingerichtet. Tiberius tyrannisierte das Volk weit mehr als seine Vorväter.
14Allerdings streute Tiberius in allen römischen Provinzen „Plündergut und Beute und Habe“ aus. Zur Zeit seines Todes erfreuten sich alle unterworfenen Völker eines gewissen Wohlstands. Die Steuern waren niedrig, und Tiberius konnte großzügig sein, wenn die Bevölkerung irgendwo schwere Zeiten durchzustehen hatte. Falls Soldaten oder Beamte irgend jemand bedrückten oder sich in Verbindung mit ihrer Aufgabe Unregelmäßigkeiten zuschulden kommen ließen, mußten sie damit rechnen, von der Obrigkeit zur Rechenschaft gezogen zu werden. Da Tiberius mit fester Hand regierte, konnte die öffentliche Sicherheit aufrechterhalten werden, und durch die Verbesserung der Verkehrswege wurde der Handel gefördert. Tiberius sorgte innerhalb und außerhalb von Rom für eine unparteiische und stabile Verwaltung. Die Gesetze wurden verbessert und die Sozial- und Sittengesetze dadurch zur Geltung gebracht, daß die Reformen, die Cäsar Augustus eingeführt hatte, gefördert wurden. Doch Tiberius ‘schmiedete seine Pläne’, so daß ihn der römische Historiker Tacitus als einen heuchlerischen Menschen beschreibt, der sich geschickt verstellen konnte. Als er im März 37 u. Z. starb, galt er als Tyrann.
15Zu den Nachfolgern des Tiberius, die die Rolle des Nordkönigs spielten, zählten Gajus Cäsar (Caligula), Claudius I., Nero, Vespasian, Titus, Domitian, Nerva, Trajan und Hadrian. In einer Enzyklopädie heißt es: „Die meisten der Nachfolger des Augustus hielten an seiner Verwaltungspolitik und seinem Bauprogramm fest, aber weniger innovativ und mehr ostentativ“ (The New Encyclopædia Britannica). In diesem Werk heißt es weiter: „Ende des ersten und Anfang des zweiten Jahrhunderts befand sich Rom auf dem Gipfel seiner Macht und erreichte seine größte Bevölkerungszahl.“ Zu jener Zeit stellten sich zwar an den Grenzen des römischen Imperiums einige Schwierigkeiten ein, doch zur ersten vorausgesagten Konfrontation Roms mit dem König des Südens kam es erst im 3. Jahrhundert u. Z.
GEGEN DEN KÖNIG DES SÜDENS ‘AUFGEWECKT’
16Der Engel Gottes setzte die Prophezeiung wie folgt fort: „Er [der König des Nordens] wird seine Kraft und sein Herz gegen den König des Südens aufwecken mit einer großen Streitmacht; und der König des Südens seinerseits wird sich zum Krieg erregen mit einer überaus großen und mächtigen Streitmacht. Und er [der König des Nordens] wird nicht standhalten, weil sie Pläne gegen ihn schmieden werden. Und gerade diejenigen, die seine Delikatessen essen, werden seinen Zusammenbruch herbeiführen. Und was seine Streitmacht angeht, sie wird weggeschwemmt werden, und viele werden bestimmt erschlagen fallen“ (Daniel 11:25, 26).
17Etwa 300 Jahre nachdem Oktavian Ägypten zur römischen Provinz gemacht hatte, übernahm der römische Kaiser Aurelian die Rolle des Nordkönigs. Inzwischen spielte Königin Septimia Zenobia von der römischen Kolonie Palmyra die Rolle des Südkönigs. (Siehe „Zenobia — die kriegerische Königin von Palmyra“, Seite 252.) 269 u. Z. besetzte das palmyrische Heer Ägypten unter dem Vorwand, es für Rom sichern zu wollen. Zenobia war bestrebt, Palmyra zur führenden Stadt im Osten zu machen und über die östlichen Provinzen Roms zu herrschen. Von ihrem Ehrgeiz alarmiert, weckte Aurelian „seine Kraft und sein Herz“ auf, um gegen Zenobia vorzugehen.
18Der König des Südens, die herrschende Macht unter der Führung Zenobias, ‘erregte sich’ „mit einer überaus großen und mächtigen Streitmacht“ unter den beiden Feldherren Zabdas und Zabbai zum Krieg gegen den König des Nordens. Doch Aurelian eroberte Ägypten und unternahm dann einen Feldzug nach Kleinasien und Syrien. Zenobia wurde bei Emesa (das heutige Homs) geschlagen und zog sich nach Palmyra zurück. Als Aurelian die Stadt belagerte, verteidigte Zenobia sie mutig, doch ohne Erfolg. Sie versuchte mit ihrem Sohn nach Persien zu fliehen, wurde aber am Euphrat von den Römern eingeholt und gefangengenommen. 272 u. Z. übergaben die Palmyrer die Stadt. Aurelian ließ Zenobia am Leben und nahm sie mit nach Rom, wo sie 274 u. Z. seinen Triumphzug als Hauptattraktion zierte. Sie blieb bis an ihr Lebensende als Matrone in Rom.
19Aurelian selbst ‘hielt wegen der gegen ihn geschmiedeten Pläne nicht stand’. 275 u. Z. unternahm er einen Feldzug gegen die Perser. Während er in Thrakien auf eine Gelegenheit wartete, die Meerenge nach Kleinasien zu überqueren, verwirklichten seine Tischgenossen die gegen ihn geschmiedeten Pläne und führten seinen „Zusammenbruch“ herbei. Er hatte beabsichtigt, seinen Schatzmeister Eros für gewisse Unregelmäßigkeiten zur Rechenschaft zu ziehen. Aber Eros dachte sich eine Liste mit den Namen bestimmter Offiziere aus, die angeblich zum Tode bestimmt waren. Als die Offiziere diese Liste sahen, verschworen sie sich gegen Aurelian und ermordeten ihn.
20Die Rolle des Nordkönigs war mit dem Tod des Kaisers Aurelian allerdings noch nicht zu Ende. Weitere römische Herrscher folgten ihm auf den Thron. Eine Zeitlang gab es einen Kaiser des Westens und einen des Ostens. Unter der Herrschaft dieser Männer wurde die „Streitmacht“ des Nordkönigs „weggeschwemmt“ oder „zerstreut“, und bei Einfällen germanischer Stämme aus dem Norden ‘fielen viele erschlagen’. Im 4. Jahrhundert u. Z. durchbrachen die Goten die römischen Grenzen. Ein Einfall erfolgte nach dem anderen. Im Jahre 476 u. Z. setzte der germanische Anführer Odoaker den letzten Kaiser ab, der von Rom aus geherrscht hatte. Anfang des 6. Jahrhunderts war das Weströmische Reich zerschlagen, und in Britannien, Gallien, Italien, Nordafrika und Spanien regierten germanische Könige. Der östliche Teil des Reiches bestand noch bis ins 15. Jahrhundert hinein.
EIN GROSSREICH WIRD GETEILT
21Ohne unnötige Einzelheiten in bezug auf den Zusammenbruch des Römischen Reiches, der sich jahrhundertelang hinzog, zu erwähnen, sagte der Engel Jehovas weitere bedeutende Aktionen des Nordkönigs und des Südkönigs voraus. Ein kurzer Überblick über bestimmte Entwicklungen im Römischen Reich wird uns helfen, die beiden rivalisierenden Könige in späterer Zeit zu identifizieren.
22Im 4. Jahrhundert verlieh der römische Kaiser Konstantin dem abtrünnigen Christentum die staatliche Anerkennung. Er berief 325 u. Z. sogar ein Kirchenkonzil nach Nizäa (Kleinasien) ein und führte persönlich den Vorsitz. Konstantin verlegte später die Kaiserresidenz von Rom nach Byzanz (Konstantinopel) und machte diese Stadt zur neuen Hauptstadt. Bis zum Tod des Kaisers Theodosius I. am 17. Januar 395 u. Z. stand das Römische Reich jeweils nur unter der Herrschaft eines einzigen Kaisers.
23Nach dem Tod des Theodosius wurde das römische Imperium unter seine beiden Söhne aufgeteilt. Honorius erhielt den westlichen Teil und Arcadius den östlichen Teil mit Konstantinopel als Hauptstadt. Britannien, Gallien, Italien, Spanien und Nordafrika gehörten zu den Provinzen des westlichen Teils. Makedonien, Thrakien, Kleinasien, Syrien und Ägypten waren Provinzen des östlichen Teils. 642 u. Z. wurde die ägyptische Hauptstadt Alexandria von den Sarazenen (Arabern) erobert, und Ägypten unterstand als Provinz der Herrschaft der Kalifen. Im Januar 1449 wurde Konstantin XI., der letzte Kaiser des Ostreiches, gekrönt. Am 29. Mai 1453 nahmen die Osmanen (Türken) unter Sultan Mohammed II. Konstantinopel ein. Damit hörte das Oströmische Reich zu bestehen auf. 1517 wurde Ägypten eine türkische Provinz. Dieses Land des Südkönigs der alten Zeit sollte jedoch schließlich unter die Herrschaft eines anderen Reiches kommen, eines Reiches des westlichen Teils.
24Im westlichen Teil des römischen Imperiums erhob sich der katholische Bischof von Rom, besonders Papst Leo I., der im 5. Jahrhundert u. Z. dafür bekannt war, die päpstliche Gewalt geltend zu machen. Schließlich maßte sich der Papst an, den Kaiser des Westreiches zu krönen. Das geschah zu Weihnachten des Jahres 800 u. Z. in Rom, als Papst Leo III. dem Frankenkönig Karl dem Großen die Kaiserkrone des neuen Weströmischen Reiches aufsetzte. Mit dieser Krönung wurde das Kaisertum in Rom wiederbelebt, was gemäß einigen Historikern den Beginn des Heiligen Römischen Reiches kennzeichnete. Von da an gab es das Ostreich und das Heilige Römische Reich im Westen. Beide beanspruchten, christlich zu sein.
25Die Nachfolger Karls des Großen erwiesen sich im Verlauf der Zeit als schwache Herrscher. Eine Zeitlang war das Amt des Kaisers sogar unbesetzt. Unterdessen hatte der deutsche König Otto I. die Herrschaft über einen Großteil von Nord- und Mittelitalien erlangt und sich zum König von Italien ausgerufen. Am 2. Februar 962 u. Z. wurde er von Papst Johannes XII. zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt. Die Hauptstadt des Reiches befand sich in Deutschland, und seine Kaiser sowie die meisten Untertanen waren Deutsche. 500 Jahre später ging die Kaiserwürde an das österreichische Haus Habsburg über, das sie fast all die Jahre behielt, die dem Heiligen Römischen Reich noch verblieben.
DIE BEIDEN KÖNIGE ERNEUT KLAR ZU ERKENNEN
26Napoleon I. versetzte dem Heiligen Römischen Reich den Todesstoß, als er nach seinen Siegen 1805 in Deutschland die Existenz dieses Reiches nicht mehr anerkannte. Da sich Kaiser Franz II. außerstande sah, die Krone zu verteidigen, dankte er am 6. August 1806 als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches ab und führte von da an nur den Titel eines Kaisers von Österreich. So endete nach 1 006 Jahren das Heilige Römische Reich, das von Leo III., einem Papst der römisch-katholischen Kirche, und Karl dem Großen, einem Frankenkönig, gegründet worden war. 1870 wurde Rom die Hauptstadt des vom Vatikan unabhängigen Königreiches Italien. Im darauffolgenden Jahr begann mit Kaiser Wilhelm I. das Deutsche Reich. So betrat der neuzeitliche König des Nordens — Deutschland — die Weltbühne.
27Wer war jedoch der neuzeitliche König des Südens? Wie die Geschichte zeigt, wurde Britannien im 17. Jahrhundert Weltmacht. Napoleon I. wollte die britischen Handelswege unterbrechen und eroberte 1798 Ägypten. Das löste einen Krieg aus, in dem britische und türkische Streitkräfte die Franzosen zwangen, sich aus Ägypten zurückzuziehen, das zu Beginn des Konflikts die Rolle des Südkönigs gespielt hatte. Im nachfolgenden Jahrhundert nahm der britische Einfluß in Ägypten zu. Nach dem Jahre 1882 befand sich Ägypten praktisch in Abhängigkeit von Großbritannien. Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, gehörte es zur Türkei und wurde von einem Khediven oder Vizekönig regiert. Nachdem sich die Türkei in diesem Krieg auf die Seite Deutschlands gestellt hatte, setzte Großbritannien den Khediven ab und erklärte Ägypten zu einem britischen Protektorat. Zwischen Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika entwickelten sich allmählich enge Bindungen. So entstand die anglo-amerikanische Weltmacht, die die Rolle des Südkönigs übernahm.
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Chapter Fourteen
The Two Kings Change Identities
SYRIAN monarch Antiochus IV invades Egypt and crowns himself its king. At the request of Egyptian King Ptolemy VI, Rome sends Ambassador Caius Popilius Laenas to Egypt. He has with him an impressive fleet and orders from the Roman Senate that Antiochus IV renounce his kingship of Egypt and withdraw from the country. At Eleusis, a suburb of Alexandria, the Syrian king and the Roman ambassador come face-to-face. Antiochus IV requests time for consultation with his advisers, but Laenas draws a circle around the king and tells him to answer before stepping across the line. Humiliated, Antiochus IV complies with Roman demands and returns to Syria in 168 B.C.E. Thus ends the confrontation between the Syrian king of the north and the Egyptian king of the south.
2 Playing a dominant role in the affairs of the Middle East, Rome goes on dictating to Syria. Hence, even though other kings of the Seleucid dynasty rule Syria after Antiochus IV dies in 163 B.C.E., they do not occupy the position of “the king of the north.” (Daniel 11:15) Syria finally becomes a Roman province in 64 B.C.E.
3 Egypt’s Ptolemaic dynasty continues to hold the position of “king of the south” for a little over 130 years after the death of Antiochus IV. (Daniel 11:14) During the battle of Actium, in 31 B.C.E., Roman ruler Octavian defeats the combined forces of the last Ptolemaic queen—Cleopatra VII—and her Roman lover, Mark Antony. After Cleopatra’s suicide the following year, Egypt too becomes a Roman province and no longer plays the role of the king of the south. By the year 30 B.C.E., Rome has supremacy over both Syria and Egypt. Should we now expect other rulerships to assume the roles of the king of the north and the king of the south?
A NEW KING SENDS OUT “AN EXACTOR”
4 In the spring of 33 C.E., Jesus Christ told his disciples: “When you catch sight of the disgusting thing that causes desolation, as spoken of through Daniel the prophet, standing in a holy place, . . . then let those in Judea begin fleeing to the mountains.” (Matthew 24:15, 16) Quoting from Daniel 11:31, Jesus warned his followers about a future ‘disgusting thing causing desolation.’ This prophecy involving the king of the north was given some 195 years after the death of Antiochus IV, the last Syrian king in that role. Surely, another ruling entity would have to assume the identity of the king of the north. Who would that be?
5 Jehovah God’s angel foretold: “There must stand up in his position [that of Antiochus IV] one who is causing an exactor to pass through the splendid kingdom, and in a few days he will be broken, but not in anger nor in warfare.” (Daniel 11:20) The one ‘standing up’ in this way proved to be the first Roman emperor, Octavian, who was known as Caesar Augustus.—See “One Honored, the Other Despised,” on page 248.
6 “The splendid kingdom” of Augustus included “the land of the Decoration”—the Roman province of Judea. (Daniel 11:16) In 2 B.C.E., Augustus sent out “an exactor” by ordering a registration, or census, probably so that he could learn the number of the population for purposes of taxation and military conscription. Because of this decree, Joseph and Mary traveled to Bethlehem for registration, resulting in Jesus’ birth at that foretold location. (Micah 5:2; Matthew 2:1-12) In August 14 C.E.—“in a few days,” or not long after decreeing the registration—Augustus died at the age of 76, neither “in anger” at an assassin’s hands nor “in warfare,” but as a result of illness. The king of the north had indeed changed identity! This king had by now become the Roman Empire in the person of its emperors.
‘THE DESPISED ONE STANDS UP’
7 Continuing with the prophecy, the angel said: “There must stand up in his [Augustus’] position one who is to be despised, and they will certainly not set upon him the dignity of the kingdom; and he will actually come in during a freedom from care and take hold of the kingdom by means of smoothness. And as regards the arms of the flood, they will be flooded over on account of him, and they will be broken; as will also the Leader of the covenant.”—Daniel 11:21, 22.
8 The “one who is to be despised” was Tiberius Caesar, the son of Livia, Augustus’ third wife. (See “One Honored, the Other Despised,” on page 248.) Augustus hated this stepson because of his bad traits and did not want him to become the next Caesar. “The dignity of the kingdom” was unwillingly bestowed upon him only after all other likely successors were dead. Augustus adopted Tiberius in 4 C.E. and made him heir to the throne. After the death of Augustus, 54-year-old Tiberius—the despised one—‘stood up,’ assuming power as the Roman emperor and the king of the north.
9 “Tiberius,” says The New Encyclopædia Britannica, “played politics with the Senate and did not allow it to name him emperor for almost a month [after Augustus died].” He told the Senate that no one but Augustus was capable of carrying the burden of ruling the Roman Empire and asked the senators to restore the republic by entrusting such authority to a group of men rather than to one man. “Not daring to take him at his word,” wrote historian Will Durant, “the Senate exchanged bows with him until at last he accepted power.” Durant added: “The play was well acted on both sides. Tiberius wanted the principate, or he would have found some way to evade it; the Senate feared and hated him, but shrank from re-establishing a republic based, like the old, upon theoretically sovereign assemblies.” Thus Tiberius ‘took hold of the kingdom by means of smoothness.’
10 “As regards the arms of the flood”—the military forces of the surrounding kingdoms—the angel said: ‘They will be flooded over and will be broken.’ When Tiberius became the king of the north, his nephew Germanicus Caesar was commander of the Roman troops on the Rhine River. In 15 C.E., Germanicus led his forces against the German hero Arminius, with some success. However, the limited victories were won at great cost, and Tiberius thereafter aborted operations in Germany. Instead, by promoting civil war, he tried to prevent German tribes from uniting. Tiberius generally favored a defensive foreign policy and focused on strengthening the frontiers. This stance was fairly successful. In this way “the arms of the flood” were controlled and were “broken.”
11 “Broken” too was “the Leader of the covenant” that Jehovah God had made with Abraham for blessing all the families of the earth. Jesus Christ was the Seed of Abraham promised in that covenant. (Genesis 22:18; Galatians 3:16) On Nisan 14, 33 C.E., Jesus stood before Pontius Pilate in the Roman governor’s palace in Jerusalem. The Jewish priests had charged Jesus with treason against the emperor. But Jesus told Pilate: “My kingdom is no part of this world. . . . My kingdom is not from this source.” So that the Roman governor might not free the faultless Jesus, the Jews shouted: “If you release this man, you are not a friend of Caesar. Every man making himself a king speaks against Caesar.” After calling for Jesus’ execution, they said: “We have no king but Caesar.” According to the law of “injured majesty,” which Tiberius had broadened to include virtually any insult to Caesar, Pilate handed Jesus over to be “broken,” or impaled on a torture stake.—John 18:36; 19:12-16; Mark 15:14-20.
A TYRANT ‘SCHEMES OUT HIS SCHEMES’
12 Still prophesying about Tiberius, the angel said: “Because of their allying themselves with him he will carry on deception and actually come up and become mighty by means of a little nation.” (Daniel 11:23) Members of the Roman Senate had constitutionally ‘allied themselves’ with Tiberius, and he formally depended upon them. But he was deceptive, actually becoming “mighty by means of a little nation.” That little nation was the Roman Praetorian Guard, encamped close to Rome’s walls. Its proximity intimidated the Senate and helped Tiberius keep in check any uprisings against his authority among the populace. By means of some 10,000 guards, therefore, Tiberius remained mighty.
13 The angel added prophetically: “During freedom from care, even into the fatness of the jurisdictional district he will enter in and actually do what his fathers and the fathers of his fathers have not done. Plunder and spoil and goods he will scatter among them; and against fortified places he will scheme out his schemes, but only until a time.” (Daniel 11:24) Tiberius was extremely suspicious, and his reign abounded with ordered killings. Largely because of the influence of Sejanus, commander of the Praetorian Guard, the latter part of his reign was marked by terror. Finally, Sejanus himself fell under suspicion and was executed. In tyrannizing over people, Tiberius exceeded his forefathers.
14 Tiberius, however, scattered “plunder and spoil and goods” throughout the Roman provinces. By the time of his death, all the subject peoples were enjoying prosperity. Taxes were light, and he could be generous to those in areas undergoing hard times. If soldiers or officials oppressed anyone or promoted irregularity in handling matters, they could expect imperial vengeance. A firm grip on power maintained public security, and an improved communications system helped commerce. Tiberius made sure that affairs were administered fairly and steadily inside and outside Rome. The laws were improved, and social and moral codes were enhanced by the furthering of reforms instituted by Augustus Caesar. Yet, Tiberius ‘schemed out his schemes,’ so that Roman historian Tacitus described him as a hypocritical man, skilled at putting on false appearances. By the time he died in March 37 C.E., Tiberius was considered to be a tyrant.
15 The successors to Tiberius who filled the role of the king of the north included Gaius Caesar (Caligula), Claudius I, Nero, Vespasian, Titus, Domitian, Nerva, Trajan, and Hadrian. “For the most part,” says The New Encyclopædia Britannica, “the successors to Augustus continued his administrative policies and building program, though with less innovation and more ostentation.” The same reference work further points out: “In the late 1st and early 2nd centuries Rome was at the peak of its grandeur and population.” Although Rome had some trouble on the imperial frontiers during this time, its first foretold confrontation with the king of the south did not occur until the third century C.E.
AROUSED AGAINST THE KING OF THE SOUTH
16 God’s angel continued with the prophecy, saying: “He [the king of the north] will arouse his power and his heart against the king of the south with a great military force; and the king of the south, for his part, will excite himself for the war with an exceedingly great and mighty military force. And he [the king of the north] will not stand, because they will scheme out against him schemes. And the very ones eating his delicacies will bring his breakdown. And as for his military force, it will be flooded away, and many will certainly fall down slain.”—Daniel 11:25, 26.
17 About 300 years after Octavian had made Egypt a Roman province, Roman Emperor Aurelian assumed the role of the king of the north. Meanwhile, Queen Septimia Zenobia of the Roman colony of Palmyra occupied the position of the king of the south. (See “Zenobia—The Warrior Queen of Palmyra,” on page 252.) The Palmyrene army occupied Egypt in 269 C.E. under the pretext of making it secure for Rome. Zenobia wanted to make Palmyra the dominant city in the east and wanted to rule over Rome’s eastern provinces. Alarmed by her ambition, Aurelian aroused “his power and his heart” to proceed against Zenobia.
18 As the ruling entity headed by Zenobia, the king of the south ‘excited himself’ for warfare against the king of the north “with an exceedingly great and mighty military force” under two generals, Zabdas and Zabbai. But Aurelian took Egypt and then launched an expedition into Asia Minor and Syria. Zenobia was defeated at Emesa (now Homs), whereupon she retreated to Palmyra. When Aurelian besieged that city, Zenobia valiantly defended it but without success. She and her son fled toward Persia, only to be captured by the Romans at the Euphrates River. The Palmyrenes surrendered their city in 272 C.E. Aurelian spared Zenobia, making her the prize feature in his triumphal procession through Rome in 274 C.E. She spent the rest of her life as a Roman matron.
19 Aurelian himself ‘did not stand because of schemes against him.’ In 275 C.E., he set out on an expedition against the Persians. While he was waiting in Thrace for the opportunity to cross the straits into Asia Minor, those who ‘ate his food’ carried out schemes against him and brought about his “breakdown.” He was going to call his secretary Eros to account for irregularities. Eros, however, forged a list of names of certain officers marked for death. The sight of this list moved the officers to plot Aurelian’s assassination and to murder him.
20 The career of the king of the north did not end with the death of Emperor Aurelian. Other Roman rulers followed. For a time, there was an emperor of the west and one of the east. Under these men the “military force” of the king of the north was “flooded away,” or “scattered,” and many ‘fell down slain’ because of the invasions of the Germanic tribes from the north. Goths broke through the Roman frontiers in the fourth century C.E. Invasions continued, one after the other. In 476 C.E., German leader Odoacer removed the last emperor ruling from Rome. By the beginning of the sixth century, the Roman Empire in the west had been shattered, and German kings ruled in Britannia, Gaul, Italy, North Africa, and Spain. The eastern part of the empire lasted into the 15th century.
A GREAT EMPIRE IS DIVIDED
21 Without giving unnecessary details about the breakdown of the Roman Empire, which stretched over centuries, Jehovah’s angel went on to foretell further exploits of the king of the north and the king of the south. However, a brief review of certain developments in the Roman Empire will help us to identify the two rival kings in later times.
22 In the fourth century, Roman Emperor Constantine gave State recognition to apostate Christianity. He even called and personally presided over a church council at Nicaea, Asia Minor, in 325 C.E. Later, Constantine moved the imperial residence from Rome to Byzantium, or Constantinople, making that city his new capital. The Roman Empire continued under the rulership of a single emperor until the death of Emperor Theodosius I, on January 17, 395 C.E.
23 Following the death of Theodosius, the Roman Empire was divided between his sons. Honorius received the western part, and Arcadius the eastern, with Constantinople as his capital. Britannia, Gaul, Italy, Spain, and North Africa were among the provinces of the western division. Macedonia, Thrace, Asia Minor, Syria, and Egypt were provinces of the eastern division. In 642 C.E., the Egyptian capital, Alexandria, fell to the Saracens (Arabs), and Egypt became a province of the caliphs. In January 1449, Constantine XI became the last emperor of the east. Ottoman Turks under Sultan Mehmed II took Constantinople on May 29, 1453, ending the Eastern Roman Empire. The year 1517 saw Egypt become a Turkish province. In time, though, this land of the ancient king of the south would come under the control of another empire from the western sector.
24 In the western wing of the Roman Empire arose the Catholic bishop of Rome, notably Pope Leo I, who was renowned for asserting papal authority in the fifth century C.E. In time, the pope took it upon himself to crown the emperor of the western section. This occurred in Rome on Christmas day of 800 C.E., when Pope Leo III crowned Frankish King Charles (Charlemagne) emperor of the new Western Roman Empire. This coronation revived the emperorship in Rome and, according to some historians, marked the beginning of the Holy Roman Empire. From then on there existed the Eastern Empire and the Holy Roman Empire to the west, both claiming to be Christian.
25 As time passed, the successors of Charlemagne proved to be ineffectual rulers. The office of the emperor even lay vacant for a time. Meanwhile, German King Otto I had gained control of much of northern and central Italy. He proclaimed himself king of Italy. On February 2, 962 C.E., Pope John XII crowned Otto I emperor of the Holy Roman Empire. Its capital was in Germany, and the emperors were Germans, as were most of their subjects. Five centuries later the Austrian house of Hapsburg obtained the title of “emperor” and held it for most of the remaining years of the Holy Roman Empire.
THE TWO KINGS AGAIN IN CLEAR FOCUS
26 Napoléon I delivered a deathblow to the Holy Roman Empire when he refused to recognize its existence following his victories in Germany during the year 1805. Unable to defend the crown, Emperor Francis II resigned from Roman imperial status on August 6, 1806, and withdrew to his national government as emperor of Austria. After 1,006 years, the Holy Roman Empire—founded by Leo III, a Roman Catholic pope, and Charlemagne, a Frankish king—came to an end. In 1870, Rome became the capital of the kingdom of Italy, independent of the Vatican. The following year, a Germanic empire began with Wilhelm I being named caesar, or kaiser. Thus the modern-day king of the north—Germany—was on the world scene.
27 But what was the identity of the modern-day king of the south? History shows that Britain took on imperial power in the 17th century. Wanting to disrupt British trade routes, Napoléon I conquered Egypt in 1798. War ensued, and a British-Ottoman alliance forced the French to withdraw from Egypt, identified as the king of the south at the onset of the conflict. During the following century, British influence in Egypt increased. After 1882, Egypt was actually a British dependency. When World War I broke out in 1914, Egypt belonged to Turkey and was ruled by a khedive, or viceroy. After Turkey sided with Germany in that war, however, Britain deposed the khedive and declared Egypt a British protectorate. Gradually forming close ties, Britain and the United States of America became the Anglo-American World Power. Together, they came into the position of the king of the south.