JEHOVA ließ zu, daß König Nebukadnezar zum Weltherrscher aufstieg. Als Monarch von Babylon war Nebukadnezar unermeßlich reich, er bewohnte einen prächtigen Palast und genoß auserlesene Speisen. In materieller Hinsicht hatte er alles, was er begehrte. Doch urplötzlich wurde er gedemütigt. Eine Geistesstörung bewirkte, daß er sich wie ein Tier benahm. Von seiner königlichen Tafel und aus seiner Residenz vertrieben, hielt er sich auf den Feldern auf und lebte wie ein Stier von Gras. Wie kam es zu dieser Demütigung? Und warum sollten wir uns damit befassen? (Vergleiche Hiob 12:17-19; Prediger 6:1, 2.)
DERKÖNIGVERHERRLICHTDENHÖCHSTEN
2Kurz nachdem Nebukadnezar von seiner schweren Geistesgestörtheit geheilt worden war, sandte er einen bemerkenswerten Bericht über das Geschehen in alle Teile seines Reiches. Der Prophet Daniel wurde von Jehova dazu inspiriert, die Ereignisse genau festzuhalten. Sein Bericht beginnt wie folgt: „Nebukadnezar, der König, an alle Völker, Völkerschaften und Sprachen, die auf der ganzen Erde wohnen: Möge euer Frieden groß werden. Die Zeichen und Wunder zu verkünden, die Gott, der Höchste, an mir getan hat, hat mir gut geschienen. Wie großartig sind seine Zeichen, und wie mächtig sind seine Wunder! Sein Königreich ist ein Königreich auf unabsehbare Zeit, und seine Herrschaft währt Generation um Generation“ (Daniel 4:1-3).
3Nebukadnezars Untertanen wohnten „auf der ganzen Erde“ — sein Reich umfaßte den größten Teil der Welt, über die die Bibel berichtet. Über den Gott Daniels sagte der König: „Sein Königreich ist ein Königreich auf unabsehbare Zeit.“ Wie sehr doch Jehova durch diese Worte im gesamten Babylonischen Reich verherrlicht wurde! Übrigens wurde Nebukadnezar jetzt zum zweiten Mal gezeigt, daß nur Gottes Königreich ewig ist, „auf unabsehbare Zeit“ besteht (Daniel 2:44).
4Welche „Zeichen und Wunder“ hatte „Gott, der Höchste“, geschehen lassen? Es begann mit dem, was der König selbst erlebt hatte und worüber er in folgenden Worten berichtete: „Ich, Nebukadnezar, befand mich geruhsam in meinem Haus und hatte Gedeihen in meinem Palast. Da sah ich einen Traum, und er begann mich in Furcht zu versetzen. Und da waren Gedankenbilder auf meinem Bett und Visionen meines Hauptes, die mich zu erschrecken begannen“ (Daniel 4:4, 5). Was unternahm der babylonische König in bezug auf diesen beunruhigenden Traum?
5Nebukadnezar ließ die Weisen Babylons kommen und erzählte ihnen den Traum. Doch sie versagten kläglich. Sie waren absolut unfähig, den Traum zu deuten. Im Bericht heißt es weiter: „Zuletzt kam Daniel vor mich, dessen Name Beltschazzar ist, nach dem Namen meines Gottes, und in dem der Geist der heiligen Götter ist; und vor ihm sagte ich, was der Traum war“ (Daniel 4:6-8). Daniel war am Hof unter dem Namen Beltschazzar bekannt. Bei dem falschen Gott, den der König als seinen Gott bezeichnete, handelte es sich entweder um Bel, Nebo oder Marduk. Als Polytheist hielt Nebukadnezar Daniel für jemand, in dem „der Geist der heiligen Götter“ war. Und weil Daniel als Präfekt über alle Weisen Babylons gesetzt war, bezeichnete ihn der König als „Obersten der Magie treibenden Priester“ (Daniel 2:48; 4:9; vergleiche Daniel 1:20). Der treue Daniel gab natürlich niemals die Anbetung Jehovas auf und trieb keine Magie (3. Mose 19:26; 5. Mose 18:10-12).
EINRIESIGERBAUM
6Wovon handelte der erschreckende Traum des babylonischen Königs? „Was nun die Visionen meines Hauptes auf meinem Bett betrifft“, sagte Nebukadnezar, „so sah ich dann, und siehe, ein Baum mitten auf der Erde, dessen Höhe riesenhaft war. Der Baum wuchs heran und wurde stark, und seine Höhe selbst erreichte schließlich die Himmel, und er war bis ans äußerste Ende der ganzen Erde sichtbar. Sein Laub war schön, und seine Frucht war reichlich, und da war Nahrung für alle an ihm. Unter ihm suchten gewöhnlich die Tiere des Feldes Schatten, und auf seinen Zweigen wohnten ständig die Vögel der Himmel, und von ihm pflegte sich alles Fleisch zu ernähren“ (Daniel 4:10-12). Wie es heißt, liebte Nebukadnezar die großen Zedern des Libanon sehr, er soll sie sich persönlich angesehen und einige davon als Bauholz nach Babylon mitgenommen haben. Doch so etwas wie den Baum in seinem Traum hatte er noch nie gesehen. Der Baum stand an exponierter Stelle, „mitten auf der Erde“, er war auf der ganzen Erde sichtbar und trug so viel Frucht, daß er allem Fleisch Nahrung bot.
7Der Traum beinhaltete noch viel mehr, denn Nebukadnezar fügte hinzu: „Ich schaute weiter in den Visionen meines Hauptes auf meinem Bett, und siehe, ein Wächter, ja ein Heiliger, der von den Himmeln selbst herabkam. Er rief laut aus, und dies ist, was er sprach: ‚Haut den Baum um, und schneidet seine Zweige ab. Schüttelt sein Laub herunter, und verstreut seinen Fruchtertrag. Die Tiere mögen unter ihm wegfliehen und die Vögel von seinen Zweigen. Seinen Wurzelstock aber laßt in der Erde, nämlich mit einem Band aus Eisen und aus Kupfer, im Gras des Feldes; und mit dem Tau der Himmel werde er benetzt, und bei den Tieren sei sein Teil unter der Pflanzenwelt der Erde‘ “ (Daniel 4:13-15).
8Die Babylonier hatten ihre eigenen religiösen Vorstellungen von guten und bösen Geistwesen. Aber wer war dieser „Wächter“ oder Wachposten, der vom Himmel herabkam? Da er als ein „Heiliger“ bezeichnet wird, muß es sich um einen gerechten Engel gehandelt haben, der Gott vertrat. (Vergleiche Psalm 103:20, 21.) Stellen wir uns vor, welche Fragen Nebukadnezar gequält haben müssen! Warum sollte dieser Baum umgehauen werden? Wozu wäre es gut, den Wurzelstock mit Bändern aus Eisen und Kupfer am Wachsen zu hindern? Ja, welchem Zweck dient schon ein Baumstumpf?
9Nebukadnezar muß völlig verwirrt gewesen sein, als er die weiteren Worte des Wächters vernahm: „Sein Herz verändere sich von dem eines Menschen, und es werde ihm das Herz eines Tieres gegeben, und sieben Zeiten sollen über ihm vergehen. Durch die Verordnung von Wächtern ist die Sache, und durch den Spruch von Heiligen ist die Bitte, damit die Lebenden erkennen, daß der Höchste der Herrscher ist im Königreich der Menschheit und daß er es gibt, wem er will, und er darüber sogar den niedrigsten der Menschen setzt“ (Daniel 4:16, 17). Im Wurzelstock eines Baumes schlägt doch kein Menschenherz! Wie kann also dem Wurzelstock eines Baumes das Herz eines Tieres gegeben werden? Was ist unter den „sieben Zeiten“ zu verstehen? Und in welchem Zusammenhang steht all das mit dem „Königreich der Menschheit“? Nebukadnezar hatte gewiß viele Fragen.
SCHLECHTENACHRICHTENFÜRDENKÖNIG
10Als Daniel die Schilderung des Traumes hörte, erschrak er augenblicklich, und Furcht überkam ihn. Von Nebukadnezar zu einer Erklärung aufgefordert, sagte der Prophet: „O mein Herr, möge der Traum denen gelten, die dich hassen, und seine Deutung deinen Widersachern. Der Baum, den du erblicktest, der groß und stark wurde . . ., der bist du, o König, denn du bist groß und stark geworden, und deine Größe hat sehr zugenommen und hat bis zu den Himmeln gereicht und deine Herrschaft bis an das äußerste Ende der Erde“ (Daniel 4:18-22). In der Bibel können Bäume Einzelpersonen, Herrscher und Königreiche versinnbildlichen (Psalm 1:3; Jeremia 17:7, 8; Hesekiel, Kapitel 31). Wie der riesige Baum in dem Traum war Nebukadnezar als das Haupt einer Weltmacht „groß und stark geworden“. Aber der große Baum stellte „Herrschaft bis an das äußerste Ende der Erde“ dar, Herrschaft, die das ganze Königreich der Menschheit einschließt. Er versinnbildlicht daher Jehovas universelle Souveränität, und zwar besonders in bezug auf die Erde (Daniel 4:17).
11Nebukadnezar stand eine erniedrigende Veränderung bevor. Daniel wies auf diese Entwicklung hin und fügte hinzu: „Daß der König einen Wächter erblickte, ja einen Heiligen, der von den Himmeln herabkam, der auch sprach: ‚Haut den Baum um, und verderbt ihn. Aber seinen Wurzelstock, den laßt in der Erde, doch mit einem Band aus Eisen und aus Kupfer, im Gras des Feldes, und mit dem Tau der Himmel werde er benetzt, und mit den Tieren des Feldes sei sein Teil, bis sieben Zeiten selbst über ihm vergehen‘, das ist die Deutung, o König, und die Verordnung des Höchsten ist das, was meinem Herrn, dem König, widerfahren soll“ (Daniel 4:23, 24). Bestimmt erforderte es Mut, dem mächtigen König diese Botschaft auszurichten.
12Was sollte Nebukadnezar widerfahren? Stellen wir uns vor, wie er reagierte, als Daniel weiter sagte: „Man wird dich von den Menschen vertreiben, und bei den Tieren des Feldes wird schließlich deine Wohnung sein, und Pflanzen wird man auch dir zu essen geben so wie Stieren; und mit dem Tau der Himmel wirst du selbst benetzt werden, und sieben Zeiten werden über dir vergehen, bis du erkennst, daß der Höchste der Herrscher ist im Königreich der Menschheit und daß er es gibt, wem er will“ (Daniel 4:25). Offenbar würde Nebukadnezar sogar von seinen eigenen Hofbeamten ‘von den Menschen vertrieben’ werden. Würden sich mitfühlende Hirten seiner annehmen? Nein, denn Gott hatte erklärt, Nebukadnezar werde „bei den Tieren des Feldes“ wohnen und Pflanzen essen.
13Wie der Baum, der umgehauen wurde, sollte auch Nebukadnezar als Weltherrscher gestürzt werden — allerdings nur für eine bestimmte Zeit. Daniel erklärte: „Daß man sprach, den Wurzelstock des Baumes solle man belassen: Dein Königreich wird dir sicher sein, sobald du erkannt hast, daß die Himmel herrschen“ (Daniel 4:26). In Nebukadnezars Traum durfte der Wurzelstock oder Stumpf des gefällten Baumes zurückbleiben, wenn er auch mit Bändern versehen wurde, damit er nicht wuchs. Der „Wurzelstock“ des babylonischen Königs würde ebenfalls zurückbleiben, wenngleich er durch Bänder „sieben Zeiten“ lang daran gehindert würde, Triebe hervorzubringen. Seine Stellung als Weltherrscher glich dem Baumstumpf mit Bändern. Sie würde sozusagen sicher verwahrt, bis sieben Zeiten vergangen wären. Nebukadnezars Sohn Ewil-Merodach führte vielleicht an seiner Statt die Amtsgeschäfte weiter, doch Jehova sorgte dafür, daß in diesem Zeitabschnitt niemand Nebukadnezars Nachfolge als Alleinherrscher in Babylon antrat.
14Angesichts dessen, was über Nebukadnezar vorhergesagt worden war, äußerte Daniel die mutige Aufforderung: „Darum, o König, möge dir mein Rat gut scheinen, und entferne deine eigenen Sünden durch Gerechtigkeit und deine Missetat dadurch, daß du Armen Barmherzigkeit erweist. Vielleicht wird dein Wohlergehen länger dauern“ (Daniel 4:27). Wenn Nebukadnezar seine sündige Handlungsweise und seinen Stolz aufgäbe und von Bedrückung abließe, würde er möglicherweise besser davonkommen. Immerhin hatte Jehova zwei Jahrhunderte zuvor bereits beschlossen, die Bewohner der assyrischen Hauptstadt Ninive zu vernichten, unterließ es dann aber, weil der König und seine Untertanen bereuten (Jona 3:4, 10; Lukas 11:32). Wie würde sich der stolze Nebukadnezar verhalten? Würde er sich ändern?
DIEERSTEERFÜLLUNGDESTRAUMES
15Nebukadnezar blieb stolz. Zwölf Monate nachdem er von dem Baum geträumt hatte, ging er auf dem Dach des Palasts umher und rühmte sich: „Ist das nicht Babylon die Große, die ich selbst für das Königshaus mit der Stärke meiner Macht und für die Würde meiner Majestät gebaut habe?“ (Daniel 4:28-30). Gegründet wurde Babylon (Babel) von Nimrod, doch Nebukadnezar verlieh der Stadt Glanz (1. Mose 10:8-10). Auf einer Keilinschrift prahlte er mit den Worten: „Nebukadrezar, König von Babylon, der Wiedererbauer von Esagila und Ezida, Sohn Nabupolassars bin ich.. . . Die Befestigungen von Esagila und Babylon verstärkte ich, und ich begründete den Namen meiner Regierung für immer“ (George A. Barton, ArchaeologyandtheBible, 1949, Seite 478, 479). Wie aus einer anderen Inschrift hervorgeht, wurden etwa 20 Tempel von ihm renoviert oder erbaut. In einer Enzyklopädie ist zu lesen: „Unter Nebukadnezars Herrschaft wurde Babylon eine der herrlichsten Städte der Antike. Seine militärischen Unternehmungen erwähnte er in seinen eigenen Aufzeichnungen selten, doch er schrieb über seine Bauprojekte und über die Aufmerksamkeit, die er den Göttern Babyloniens zollte. Nebukadnezar baute wahrscheinlich die Hängenden Gärten von Babylon, eines der Sieben Weltwunder der Antike“ (TheWorldBookEncyclopedia).
16So sehr der stolze Nebukadnezar auch prahlte, er sollte gedemütigt werden. Der inspirierte Bericht lautet: „Während das Wort noch im Mund des Königs war, da fiel eine Stimme von den Himmeln her ein: ‚Dir wird gesagt, o König Nebukadnezar: „Das Königreich selbst ist von dir gewichen, und von den Menschen treibt man dich sogar weg, und bei den Tieren des Feldes wird deine Wohnung sein. Pflanzen wird man auch dir zu essen geben so wie Stieren, und sieben Zeiten, sie werden über dir vergehen, bis du erkennst, daß der Höchste der Herrscher ist im Königreich der Menschheit und daß er es gibt, wem er will“ ‘ “ (Daniel 4:31, 32).
17Augenblicklich verlor Nebukadnezar seinen Verstand. ‘Von den Menschen vertrieben’, aß er Pflanzen „so wie Stiere“. Draußen bei den Tieren des Feldes saß er bestimmt nicht im Gras einer geradezu paradiesischen Umgebung, wo er Tag für Tag eine kühle Brise genossen hätte. Im heutigen Irak, wo die Ruinen Babylons liegen, werden Temperaturen gemessen zwischen 50 °C in den Sommermonaten und weit unter dem Gefrierpunkt im Winter. Nebukadnezars langes, verfilztes Haar glich, ungepflegt, wie es war, und den Elementen ausgesetzt, Adlerfedern, und seine ungeschnittenen Finger- und Zehennägel wurden wie Vogelkrallen (Daniel 4:33). Welch eine Demütigung für diesen stolzen Weltherrscher!
18Der große Baum in Nebukadnezars Traum wurde gefällt und sein Stumpf in Bänder gelegt, damit er sieben Zeiten lang nicht wieder wachsen konnte. Dementsprechend wurde Nebukadnezar „vom Thron seines Königreiches heruntergeholt“, als ihn Jehova mit Wahnsinn schlug (Daniel 5:20). Dadurch veränderte sich sozusagen das Herz des Königs von dem eines Menschen zu dem eines Stieres. Doch Gott hielt für Nebukadnezar den Thron so lange frei, bis die sieben Zeiten zu Ende waren. Unter Ewil-Merodach, der möglicherweise zeitweiliges Staatsoberhaupt war, diente Daniel als ‘Herrscher über den ganzen Gerichtsbezirk Babylon und als Oberpräfekt über alle Weisen Babylons’. Seine drei hebräischen Gefährten wirkten weiterhin bei der Verwaltung dieses Bezirks mit (Daniel 1:11-19; 2:48, 49; 3:30). Die vier Exilanten erwarteten, daß Nebukadnezar als geistig gesunder König auf den Thron zurückkehren und gelernt haben würde, daß „der Höchste der Herrscher ist im Königreich der Menschheit und daß er es gibt, wem er will“.
NEBUKADNEZARSRÜCKKEHRAUFDENTHRON
19Jehova heilte Nebukadnezar am Ende der sieben Zeiten von seiner Geisteskrankheit. Der König schrieb dies Gott, dem Höchsten, zu; denn er sagte: „Am Ende der Tage erhob ich, Nebukadnezar, meine Augen zu den Himmeln, und mein Verstand, er begann zu mir zurückzukehren; und den Höchsten segnete ich, und den auf unabsehbare Zeit Lebenden pries und verherrlichte ich, weil seine Herrschaft eine Herrschaft auf unabsehbare Zeit ist und sein Königreich Generation um Generation währt. Und alle Bewohner der Erde werden als bloßes Nichts geachtet, und er tut nach seinem eigenen Willen inmitten des Heeres der Himmel und der Bewohner der Erde. Und es existiert keiner, der seiner Hand wehren oder der zu ihm sprechen kann: ‚Was hast du getan?‘ “ (Daniel 4:34, 35). Ja, Nebukadnezar erkannte, daß der Höchste wirklich der souveräne Herrscher im Königreich der Menschheit ist.
20Als Nebukadnezar auf seinen Thron zurückkehrte, wurden sozusagen die Metallbänder entfernt, die um den Wurzelstock des Baumes lagen, den er im Traum gesehen hatte. Über seine Rückkehr sagte er: „Zu derselben Zeit begann mein Verstand selbst zu mir zurückzukehren, und für die Würde meines Königreiches begannen meine Majestät und mein Glanz zu mir zurückzukehren; und eifrig begannen auch meine hohen königlichen Beamten und meine Großen, nach mir zu suchen, und über mein Königreich wurde ich wiedereingesetzt, und außergewöhnliche Größe wurde mir hinzugefügt“ (Daniel 4:36). Hatten Hofbeamte den geistesgestörten König verachtet, so ‘suchten sie’ jetzt völlig unterwürfig nach ihm.
21Welche „Zeichen und Wunder“ doch Gott, der Höchste, geschehen ließ! Es sollte uns nicht überraschen, daß der babylonische König erklärte: „Nun preise ich, Nebukadnezar, und erhebe und verherrliche den König der Himmel, weil all seine Werke Wahrheit und seine Wege Gerechtigkeit sind und weil er die, die in Stolz wandeln, erniedrigen kann“ (Daniel 4:2, 37). Durch dieses Eingeständnis wurde Nebukadnezar jedoch keineswegs ein nichtjüdischer Anbeter Jehovas.
GIBTESAUSSERBIBLISCHEBEWEISE?
22Einige setzen Nebukadnezars Wahnsinn mit Lykanthropie gleich. In einem medizinischen Wörterbuch heißt es: „LYKANTHROPIE . . . von . . . [lýkos],lupus, Wolf; . . . [ánthrōpos],homo, Mensch. So wurde eine Krankheit genannt, bei der die Betroffenen glaubten, in ein Tier verwandelt zu sein, und dessen Stimme oder Schreie, Gestalt oder Verhalten nachahmten. Gewöhnlich bilden sie sich ein, in einen Wolf, einen Hund oder eine Katze verwandelt zu sein; manchmal auch in einen Stier, wie es bei Nebukadnezar der Fall war“ (Dictionnairedessciencesmédicales,parunesociétédemédicinsetdechirurgiens, Paris 1818, Band 29, Seite 246). Die Symptome von Lykanthropie gleichen denen von Nebukadnezars Wahnsinn. Da ihm seine Geisteskrankheit jedoch von Gott auferlegt worden war, läßt sie sich nicht eindeutig mit einer heute bekannten Krankheit gleichsetzen.
23Der Gelehrte John E. Goldingay verweist auf mehrere Parallelen zu dem Bericht über Nebukadnezars Wahnsinn und seine Rückkehr auf den Thron. Er bemerkt zum Beispiel: „In einem fragmentarischen Keilschrifttext wird anscheinend auf eine Geistesstörung Nebukadnezars Bezug genommen und wahrscheinlich darauf, daß er Babylon vernachlässigte und verließ.“ Goldingay führt ein Dokument an, „Der babylonische Hiob“ genannt, und sagt: „[Es] bezeugt Züchtigung von Gott, Krankheit, Demütigung, Suche nach einer Deutung eines schrecklichen Traumes, Sturz wie bei einem Baum, der gefällt wird, Essen von Gras, Verlust des Verstandes, stiergleiches Verhalten, Aufenthalt im Regen Marduks, Verunstaltung der Nägel, üppigen Haarwuchs sowie ein Gefesseltsein und dann eine Genesung, derentwegen er Gott preist.“
SIEBENZEITEN,DIEAUCHUNSBERÜHREN
24Nebukadnezar, der durch den großen Baum dargestellt wurde, versinnbildlichte Weltherrschaft. Erinnern wir uns jedoch daran, daß der Baum für eine weit größere Herrschaft und Souveränität steht als die des Königs von Babylon. Er versinnbildlicht die universelle Souveränität Jehovas, des „Königs der Himmel“, und zwar besonders in bezug auf die Erde. Vor der Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier wurde Gottes Souveränität oder Oberherrschaft in bezug auf die Erde durch das Königreich vertreten, das seinen Sitz in dieser Stadt hatte, in der David und seine Nachfolger auf dem „Thron Jehovas“ saßen (1. Chronika 29:23). Gott selbst ließ 607 v. u. Z. diese Souveränität insofern „umhauen“ und in Bänder legen, als er Jerusalem von Nebukadnezar zerstören ließ. Seine Souveränität oder Oberherrschaft in bezug auf die Erde, ausgeübt von Königen aus dem Hause Davids, war sieben Zeiten lang gewissermaßen eingeschränkt. Wie lange dauerten diese sieben Zeiten? Wann begannen sie, und was kennzeichnete ihr Ende?
25Während Nebukadnezars Zeit des Wahnsinns „[wuchs] sogar sein Haar so lang . . . wie Adlerfedern und seine Nägel wie Vogelkrallen“ (Daniel 4:33). Das hat länger gedauert als sieben Tage oder sieben Wochen. In mehreren Übersetzungen heißt es „sieben Zeiten“, und alternative Wiedergaben sind „bestimmte (festgesetzte) Zeiten“ oder „Zeitperioden“ (Daniel 4:16, 23, 25, 32). Eine altgriechische Lesart (Septuaginta) lautet „sieben Jahre“. Für Josephus, den jüdischen Historiker des 1. Jahrhunderts, waren die „sieben Zeiten“ „sieben Jahre“ (JüdischeAltertümer, 10. Buch, Kapitel 10, Absatz 6). Auch bestimmte Hebraisten halten diese „Zeiten“ für „Jahre“. „Sieben Jahre“ lautet die Wiedergabe in der revidierten ElberfelderBibel und in der GutenNachrichtBibel; Hermann Menge wählte in seiner Übersetzung (Ausgabe 1949) die Form „sieben Zeiten (= Jahre)“.
26Bei den „sieben Zeiten“ Nebukadnezars handelte es sich offensichtlich um sieben Jahre. In der Prophetie hat ein Jahr im Durchschnitt 360 Tage oder 12 Monate von je 30 Tagen. (Vergleiche Offenbarung 12:6, 14.) Die „sieben Zeiten“ oder sieben Jahre des Königs beliefen sich also auf 7 mal 360 Tage, das heißt 2 520 Tage. Wie steht es aber mit der größeren Erfüllung seines Traumes? Die prophetischen „sieben Zeiten“ dauerten viel länger als 2 520 Tage. Das lassen die Worte Jesu erkennen: „Jerusalem wird von den Nationen zertreten werden, bis die bestimmten Zeiten der Nationen erfüllt sind“ (Lukas 21:24). Dieses „Zertreten“ begann 607 v. u. Z., als Jerusalem zerstört wurde und es in Juda kein Vorbildkönigreich Gottes mehr gab. Wann sollte das Zertreten enden? „Zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge“, wenn durch das sinnbildliche Jerusalem, das Königreich Gottes, wieder Gottes Souveränität in bezug auf die Erde zum Ausdruck käme (Apostelgeschichte 3:21).
27Wenn wir von der Zerstörung Jerusalems im Jahre 607 v. u. Z. 2 520 buchstäbliche Tage weiterzählen, kommen wir nur bis zum Jahre 600 v. u. Z., einem Jahr, das keine biblische Bedeutung hat. Selbst im Jahre 537 v. u. Z., als die befreiten Juden wieder in Juda waren, gab es auf der Erde keinen Ausdruck der Souveränität oder Oberherrschaft Jehovas, denn Serubbabel, der Erbe des Thrones Davids, wurde nicht als König, sondern nur als Statthalter der persischen Provinz Juda eingesetzt.
28Da die „sieben Zeiten“ prophetisch zu verstehen sind, müssen wir auf die 2 520 Tage die biblische Regel „Ein Tag für ein Jahr“ anwenden. Diese Regel wird in einer Prophezeiung über die Belagerung Jerusalems durch die Babylonier aufgestellt (Hesekiel 4:6, 7; vergleiche 4. Mose 14:34). Die „sieben Zeiten“, in denen die Erde von heidnischen Mächten regiert wurde, ohne daß sich Gottes Königreich einmischte, dauerten somit 2 520 Jahre. Sie begannen mit der Verwüstung Judas und Jerusalems im siebten Mondmonat (am 15. Tischri) des Jahres 607 v. u. Z. (2. Könige 25:8, 9, 25, 26). Von da an bis zum Jahr 1 v. u. Z. waren es 606 Jahre. Die verbleibenden 1 914 Jahre erstreckten sich bis ins Jahr 1914 u. Z. Somit endeten die „sieben Zeiten“ oder 2 520 Jahre am 15. Tischri oder 4./5. Oktober 1914 u. Z.
29In jenem Jahr liefen die „bestimmten Zeiten der Nationen“ ab, und Gott gab die Herrschaft dem „niedrigsten der Menschen“ — Jesus Christus —, der in den Augen seiner Feinde so verachtenswert gewesen war, daß sie ihn an den Pfahl hatten schlagen lassen (Daniel 4:17). Um den messianischen König auf den Thron zu erheben, löste Jehova die sinnbildlichen Eisen- und Kupferbänder, die um den „Wurzelstock“ seiner eigenen Souveränität lagen. Auf diese Weise ließ Gott, der Höchste, aus dem „Wurzelstock“ einen königlichen „Sproß“ herauswachsen als Ausdruck seiner Souveränität in bezug auf die Erde — das himmlische Königreich in den Händen Jesu, des größten Erben Davids (Jesaja 11:1, 2; Hiob 14:7-9; Hesekiel 21:27). Wie dankbar sind wir doch Jehova dafür, daß er den Ereignissen eine segensreiche Wende gab und das Geheimnis des großen Baumes lüftete!
JEHOVAH allowed King Nebuchadnezzar to become a world ruler. As Babylon’s monarch, he had great wealth, a sumptuous table, a grand palace—everything he desired in a material way. But suddenly he suffered humiliation. Becoming mentally deranged, Nebuchadnezzar acted like a beast! Driven away from the royal table and the imperial residence, he lived in the fields and ate grass like a bull. What led up to this calamity? And why should it concern us?—Compare Job 12:17-19; Ecclesiastes 6:1, 2.
THEKINGMAGNIFIESTHEMOSTHIGH
2 Shortly after his recovery from that complete mental collapse, Nebuchadnezzar sent throughout his realm a remarkable report of what had occurred. Jehovah inspired the prophet Daniel to preserve an accurate record of these events. It begins with these words: “Nebuchadnezzar the king, to all the peoples, national groups and languages that are dwelling in all the earth: May your peace grow great. The signs and wonders that the Most High God has performed with me, it has seemed good to me to declare. How grand his signs are, and how mighty his wonders are! His kingdom is a kingdom to time indefinite, and his rulership is for generation after generation.”—Daniel 4:1-3.
3 Nebuchadnezzar’s subjects were “dwelling in all the earth”—his empire embracing most of the world of Bible record. Regarding Daniel’s God, the king said: “His kingdom is a kingdom to time indefinite.” How those words magnified Jehovah throughout the Babylonian Empire! Moreover, this was the second time that Nebuchadnezzar had been shown that the Kingdom of God alone is eternal, standing “to times indefinite.”—Daniel 2:44.
4 What “signs and wonders” did “the Most High God” perform? These began with the king’s personal experience related in these words: “I, Nebuchadnezzar, happened to be at ease in my house and flourishing in my palace. There was a dream that I beheld, and it began to make me afraid. And there were mental images upon my bed and visions of my head that began to frighten me.” (Daniel 4:4, 5) What did the Babylonian king do about this disturbing dream?
5 Nebuchadnezzar summoned Babylon’s wise men and told them the dream. But how they failed! They were totally unable to provide an interpretation. The record added: “At last there came in before me Daniel, whose name is Belteshazzar according to the name of my god and in whom there is the spirit of the holy gods; and before him I said what the dream was.” (Daniel 4:6-8) Daniel’s court name was Belteshazzar, and the false deity that the king called “my god” may have been either Bel or Nebo or Marduk. Being polytheistic, Nebuchadnezzar viewed Daniel as one in whom there was “the spirit of the holy gods.” And because of Daniel’s position as prefect over all of Babylon’s wise men, the king referred to him as “the chief of the magic-practicing priests.” (Daniel 2:48; 4:9; compare Daniel 1:20.) Of course, faithful Daniel never abandoned the worship of Jehovah to practice magic.—Leviticus 19:26; Deuteronomy 18:10-12.
ANIMMENSETREE
6 What was the content of the Babylonian king’s frightening dream? “Now the visions of my head upon my bed I happened to be beholding,” said Nebuchadnezzar, “and, look! a tree in the midst of the earth, the height of which was immense. The tree grew up and became strong, and its very height finally reached the heavens, and it was visible to the extremity of the whole earth. Its foliage was fair, and its fruit was abundant, and there was food for all on it. Under it the beast of the field would seek shade, and on its boughs the birds of the heavens would dwell, and from it all flesh would feed itself.” (Daniel 4:10-12) Reportedly, Nebuchadnezzar was fond of the great cedars of Lebanon, went to see them, and had some brought to Babylon as lumber. But he had never beheld anything like the tree seen in his dream. It occupied a prominent position “in the midst of the earth,” was visible earth wide, and was so fruitful that it provided food for all flesh.
7 There was much more to the dream, for Nebuchadnezzar added: “I continued beholding in the visions of my head upon my bed, and, look! a watcher, even a holy one, coming down from the heavens themselves. He was calling out loudly, and this is what he was saying: ‘Chop the tree down, and cut off its boughs. Shake off its foliage, and scatter its fruitage. Let the beast flee from under it, and the birds from its boughs. However, leave its rootstock itself in the earth, even with a banding of iron and of copper, among the grass of the field; and with the dew of the heavens let it be wet, and with the beast let its portion be among the vegetation of the earth.’”—Daniel 4:13-15.
8 The Babylonians had their own religious concept of good and evil spirit creatures. But who was this “watcher,” or sentinel, from heaven? Called “a holy one,” he was a righteous angel representing God. (Compare Psalm 103:20, 21.) Imagine the questions that must have plagued Nebuchadnezzar! Why chop this tree down? What good is the rootstock restrained from growth by bands of iron and of copper? Indeed, what purpose is served by a mere stump?
9 Nebuchadnezzar must have been completely mystified as he heard the watcher’s further words: “Let its heart be changed from that of mankind, and let the heart of a beast be given to it, and let seven times pass over it. By the decree of watchers the thing is, and by the saying of holy ones the request is, to the intent that people living may know that the Most High is Ruler in the kingdom of mankind and that to the one whom he wants to, he gives it and he sets up over it even the lowliest one of mankind.” (Daniel 4:16, 17) The rootstock of a tree does not have a human heart beating inside it. For that matter, how can the heart of a beast be given to a tree’s rootstock? What are the “seven times”? And how does all of this relate to rulership in “the kingdom of mankind”? Surely Nebuchadnezzar wanted to know.
BADNEWSFORTHEKING
10 Upon hearing the dream, Daniel was momentarily astonished, then fearful. Urged by Nebuchadnezzar to explain it, the prophet said: “O my lord, may the dream apply to those hating you, and its interpretation to your adversaries. The tree that you beheld, that grew great and became strong . . . , it is you, O king, because you have grown great and become strong, and your grandeur has grown great and reached to the heavens, and your rulership to the extremity of the earth.” (Daniel 4:18-22) In the Scriptures, trees can symbolize individuals, rulers, and kingdoms. (Psalm 1:3; Jeremiah 17:7, 8; Ezekiel, chapter 31) Like the immense tree of his dream, Nebuchadnezzar had “grown great and become strong” as the head of a world power. But “rulership to the extremity of the earth,” involving the whole kingdom of mankind, is represented by the great tree. It therefore symbolizes Jehovah’s universal sovereignty, particularly in its relationship to the earth.—Daniel 4:17.
11 A debasing change was in store for Nebuchadnezzar. Pointing to this development, Daniel added: “Because the king beheld a watcher, even a holy one, coming down from the heavens, who was also saying: ‘Chop the tree down, and ruin it. However, leave its rootstock itself in the earth, but with a banding of iron and of copper, among the grass of the field, and with the dew of the heavens let it become wet, and with the beasts of the field let its portion be until seven times themselves pass over it,’ this is the interpretation, O king, and the decree of the Most High is that which must befall my lord the king.” (Daniel 4:23, 24) Surely courage was needed to give the powerful king that message!
12 What would befall Nebuchadnezzar? Imagine his reaction as Daniel added: “You they will be driving away from men, and with the beasts of the field your dwelling will come to be, and the vegetation is what they will give even to you to eat just like bulls; and with the dew of the heavens you yourself will be getting wet, and seven times themselves will pass over you, until you know that the Most High is Ruler in the kingdom of mankind, and that to the one whom he wants to he gives it.” (Daniel 4:25) Apparently even Nebuchadnezzar’s court officials would ‘drive him away from men.’ But would he be cared for by compassionate herdsmen or shepherds? No, for God had decreed that Nebuchadnezzar would dwell with “the beasts of the field,” eating vegetation.
13 Just as the tree was cut down, Nebuchadnezzar would be toppled from world rulership—but only for a time. Daniel explained: “Because they said to leave the rootstock of the tree, your kingdom will be sure to you after you know that the heavens are ruling.” (Daniel 4:26) In Nebuchadnezzar’s dream the rootstock, or stump, of the felled tree was allowed to remain, although it was banded so that it would not grow. Similarly, the “rootstock” of Babylon’s king would remain, though banded from flourishing for “seven times.” His position as world ruler would be like the banded tree stump. It would be kept safe till seven times had passed over it. Jehovah would see to it that during that period nobody would succeed Nebuchadnezzar as Babylon’s sole ruler, although his son named Evil-merodach may have carried on for him as acting ruler.
14 In view of what was foretold concerning Nebuchadnezzar, Daniel courageously urged: “Therefore, O king, may my counsel seem good to you, and remove your own sins by righteousness, and your iniquity by showing mercy to the poor ones. Maybe there will occur a lengthening of your prosperity.” (Daniel 4:27) If Nebuchadnezzar would turn away from his sinful course of oppression and pride, perhaps this would change matters for him. After all, some two centuries earlier, Jehovah had determined to destroy the people of Assyria’s capital, Nineveh, but he did not do so because its king and his subjects repented. (Jonah 3:4, 10; Luke 11:32) What about proud Nebuchadnezzar? Would he change his ways?
THEDREAM’SINITIALFULFILLMENT
15 Nebuchadnezzar remained proud. Walking about on the palace roof 12 months after his tree dream, he boasted: “Is not this Babylon the Great, that I myself have built for the royal house with the strength of my might and for the dignity of my majesty?” (Daniel 4:28-30) Nimrod had founded Babylon (Babel), but Nebuchadnezzar gave it splendor. (Genesis 10:8-10) In one of his cuneiform inscriptions, he brags: “Nebuchadrezzar, King of Babylon, the restorer of Esagila and Ezida, son of Nabopolassar am I. . . . The fortifications of Esagila and Babylon I strengthened and established the name of my reign forever.” (ArchaeologyandtheBible, by George A. Barton, 1949, pages 478-9) Another inscription refers to about 20 temples that he renovated or rebuilt. “Under Nebuchadnezzar’s rule,” says TheWorldBookEncyclopedia, “Babylon became one of the most magnificent cities of the ancient world. In his own records, he rarely mentioned his military activities, but wrote of his building projects and his attention to the gods of Babylonia. Nebuchadnezzar probably built the Hanging Gardens of Babylon, one of the Seven Wonders of the Ancient World.”
16 Boast though he did, proud Nebuchadnezzar was about to be humiliated. Says the inspired account: “While the word was yet in the king’s mouth, there was a voice that fell from the heavens: ‘To you it is being said, O Nebuchadnezzar the king, “The kingdom itself has gone away from you, and from mankind they are driving even you away, and with the beasts of the field your dwelling will be. Vegetation they will give even to you to eat just like bulls, and seven times themselves will pass over you, until you know that the Most High is Ruler in the kingdom of mankind, and that to the one whom he wants to he gives it.”’”—Daniel 4:31, 32.
17 Nebuchadnezzar promptly lost his reason. Driven away from mankind, he ate vegetation “just like bulls.” Out among the beasts of the field, he certainly was not sitting idly in the grass of a virtual paradise, enjoying refreshing breezes daily. In modern-day Iraq, where Babylon’s ruins are located, temperatures range from a high of 120 degrees Fahrenheit [50°C] in the summer months to well below freezing in wintertime. Unattended and exposed to the elements, Nebuchadnezzar’s long, matted hair looked like eagles’ feathers and his uncut fingernails and toenails became like birds’ claws. (Daniel 4:33) What humiliation for this proud world ruler!
18 In Nebuchadnezzar’s dream, the great tree was felled and its stump was banded to prevent growth upward for seven times. Similarly, Nebuchadnezzar “was brought down from the throne of his kingdom” when Jehovah struck him with madness. (Daniel 5:20) In effect, this changed the king’s heart from that of a man to that of a bull. Yet, God reserved Nebuchadnezzar’s throne for him until the seven times ended. While Evil-merodach possibly acted as the temporary head of government, Daniel served as “the ruler over all the jurisdictional district of Babylon and the chief prefect over all the wise men of Babylon.” His three Hebrew companions continued to share in administering that district’s affairs. (Daniel 1:11-19; 2:48, 49; 3:30) The four exiles awaited Nebuchadnezzar’s restoration to the throne as a sane king who had learned that “the Most High is Ruler in the kingdom of mankind, and that to the one whom he wants to he gives it.”
NEBUCHADNEZZAR’SRESTORATION
19 Jehovah restored Nebuchadnezzar’s sanity at the end of seven times. Then acknowledging the Most High God, the king said: “At the end of the days I, Nebuchadnezzar, lifted up to the heavens my eyes, and my own understanding began to return to me; and I blessed the Most High himself, and the One living to time indefinite I praised and glorified, because his rulership is a rulership to time indefinite and his kingdom is for generation after generation. And all the inhabitants of the earth are being considered as merely nothing, and he is doing according to his own will among the army of the heavens and the inhabitants of the earth. And there exists no one that can check his hand or that can say to him, ‘What have you been doing?’” (Daniel 4:34, 35) Yes, Nebuchadnezzar did come to realize that the Most High is indeed the Sovereign Ruler in the kingdom of mankind.
20 When Nebuchadnezzar returned to his throne, it was as though the metal bands around the dream tree’s rootstock had been removed. Concerning his restoration, he said: “At the same time my understanding itself began to return to me, and for the dignity of my kingdom my majesty and my brightness themselves began to return to me; and for me even my high royal officers and my grandees began eagerly searching, and I was reestablished upon my own kingdom, and greatness extraordinary was added to me.” (Daniel 4:36) If any court officials had despised the deranged king, now they were “eagerly searching” for him in complete subservience.
21 What “signs and wonders” the Most High God had performed! It should not surprise us that the restored Babylonian king said: “Now I, Nebuchadnezzar, am praising and exalting and glorifying the King of the heavens, because all his works are truth and his ways are justice, and because those who are walking in pride he is able to humiliate.” (Daniel 4:2, 37) Such an acknowledgment, however, did not make Nebuchadnezzar a Gentile worshiper of Jehovah.
ISTHERESECULAREVIDENCE?
22 Some have identified Nebuchadnezzar’s madness with lycanthropy. Says one medical dictionary: “LYCANTHROPY . . . from [ly′kos], lupus, wolf; [an′thro·pos], homo, man. This name was given to the sickness of people who believe themselves to be changed into an animal, and who imitate the voice or cries, the shapes or manners of that animal. These individuals usually imagine themselves transformed into a wolf, a dog or a cat; sometimes also into a bull, as in the case of Nebuchadnezzar.” (Dictionnairedessciencesmédicales,parunesociétédemédicinsetdechirurgiens, Paris, 1818, Volume 29, page 246) The symptoms of lycanthropy are similar to those of Nebuchadnezzar’s demented state. Since his mental illness was divinely decreed, however, it cannot specifically be identified with a known disorder.
23 Scholar John E. Goldingay cites several parallels to Nebuchadnezzar’s madness and restoration. For instance, he states: “A fragmentary cuneiform text apparently refers to some mental disorder on Nebuchadnezzar’s part, and perhaps to his neglecting and leaving Babylon.” Goldingay cites a document called “The Babylonian Job” and says that it “testifies to chastisements by God, illness, humiliation, seeking interpretation of a terrifying dream, being thrown over like a tree, being put outside, eating grass, losing understanding, being like an ox, being rained on by Marduk, nails being marred, hair growing, and being fettered, and then to a restoration for which he praises the god.”
SEVENTIMESTHATAFFECTUS
24 As represented by the great tree, Nebuchadnezzar symbolized world rulership. But remember, the tree stands for rulership and sovereignty far grander than that of Babylon’s king. It symbolizes the universal sovereignty of Jehovah, “the King of the heavens,” especially with respect to the earth. Before Jerusalem’s destruction by the Babylonians, the kingdom centered in that city with David and his heirs sitting on “Jehovah’s throne” represented God’s sovereignty with reference to the earth. (1 Chronicles 29:23) God himself had such sovereignty chopped down and banded in 607 B.C.E. when he used Nebuchadnezzar to destroy Jerusalem. Exercise of divine sovereignty toward the earth by a kingdom in the line of David was restrained for seven times. How long were these seven times? When did they begin, and what marked their end?
25 During Nebuchadnezzar’s madness, “his very hair grew long just like eagles’ feathers and his nails like birds’ claws.” (Daniel 4:33) This took longer than seven days or seven weeks. Various translations read “seven times,” and alternatives are “appointed (definite) times” or “time periods.” (Daniel 4:16, 23, 25, 32) A variant of the Old Greek (Septuagint) reads “seven years.” The “seven times” were treated as “seven years” by the first-century Jewish historian Josephus. (AntiquitiesoftheJews, Book 10, Chapter 10, paragraph 6) And certain Hebrew scholars have viewed these “times” as “years.” “Seven years” is the rendering in AnAmericanTranslation,Today’sEnglishVersion, and the translation by James Moffatt.
26 Evidently, Nebuchadnezzar’s “seven times” involved seven years. In prophecy, a year averages 360 days, or 12 months of 30 days each. (Compare Revelation 12:6, 14.) So the king’s “seven times,” or seven years, were 360 days multiplied by 7, or 2,520 days. But what about the major fulfillment of his dream? The prophetic “seven times” lasted much longer than 2,520 days. This was indicated by Jesus’ words: “Jerusalem will be trampled on by the nations, until the appointed times of the nations are fulfilled.” (Luke 21:24) That ‘trampling’ began in 607 B.C.E. when Jerusalem was destroyed and the typical kingdom of God ceased to function in Judah. When would the trampling end? At “the times of restoration of all things,” when divine sovereignty would again be manifested toward the earth through symbolic Jerusalem, the Kingdom of God.—Acts 3:21.
27 If we were to count 2,520 literal days from Jerusalem’s destruction in 607 B.C.E., that would bring us only to 600 B.C.E., a year having no Scriptural significance. Even in 537 B.C.E., when the liberated Jews were back in Judah, Jehovah’s sovereignty was not manifested on the earth. That was so because Zerubbabel, the heir to David’s throne, was made not king but only governor of the Persian province of Judah.
28 Since the “seven times” are prophetic, we must apply to the 2,520 days the Scriptural rule: “A day for a year.” This rule is set out in a prophecy regarding the Babylonian siege of Jerusalem. (Ezekiel 4:6, 7; compare Numbers 14:34.) The “seven times” of earth’s domination by Gentile powers without interference by God’s Kingdom therefore spanned 2,520 years. They began with the desolation of Judah and Jerusalem in the seventh lunar month (Tishri 15) of 607 B.C.E. (2 Kings 25:8, 9, 25, 26) From that point to 1 B.C.E. is 606 years. The remaining 1,914 years stretch from then to 1914 C.E. Thus, the “seven times,” or 2,520 years, ended by Tishri 15, or October 4/5, 1914 C.E.
29 In that year “the appointed times of the nations” were fulfilled, and God gave rulership to “the lowliest one of mankind”—Jesus Christ—who had been considered so base by his foes that they even had him impaled. (Daniel 4:17) To enthrone the Messianic King, Jehovah loosened the symbolic iron and copper bands around the “rootstock” of his own sovereignty. The Most High God thus allowed a royal “sprout” to grow from it as a manifestation of divine sovereignty toward the earth by means of the heavenly Kingdom in the hands of David’s greatest Heir, Jesus Christ. (Isaiah 11:1, 2; Job 14:7-9; Ezekiel 21:27) How we thank Jehovah for this blessed turn of events and for unraveling the mystery of the great tree!
Normal
0
21
false
false
false
MicrosoftInternetExplorer4
/* Style Definitions */
table.MsoNormalTable
{mso-style-name:“Normale Tabelle“;
mso-tstyle-rowband-size:0;
mso-tstyle-colband-size:0;
mso-style-noshow:yes;
mso-style-parent:““;
mso-padding-alt:0cm 5.4pt 0cm 5.4pt;
mso-para-margin:0cm;
mso-para-margin-bottom:.0001pt;
mso-pagination:widow-orphan;
font-size:10.0pt;
font-family:“Times New Roman“;
mso-ansi-language:#0400;
mso-fareast-language:#0400;
mso-bidi-language:#0400;}
Kapitel sechs
Das Geheimnis des großen Baumes gelüftet
JEHOVA ließ zu, daß König Nebukadnezar zum Weltherrscher aufstieg. Als Monarch von Babylon war Nebukadnezar unermeßlich reich, er bewohnte einen prächtigen Palast und genoß auserlesene Speisen. In materieller Hinsicht hatte er alles, was er begehrte. Doch urplötzlich wurde er gedemütigt. Eine Geistesstörung bewirkte, daß er sich wie ein Tier benahm. Von seiner königlichen Tafel und aus seiner Residenz vertrieben, hielt er sich auf den Feldern auf und lebte wie ein Stier von Gras. Wie kam es zu dieser Demütigung? Und warum sollten wir uns damit befassen? (Vergleiche Hiob 12:17-19; Prediger 6:1, 2.)
DER KÖNIG VERHERRLICHT DEN HÖCHSTEN
2Kurz nachdem Nebukadnezar von seiner schweren Geistesgestörtheit geheilt worden war, sandte er einen bemerkenswerten Bericht über das Geschehen in alle Teile seines Reiches. Der Prophet Daniel wurde von Jehova dazu inspiriert, die Ereignisse genau festzuhalten. Sein Bericht beginnt wie folgt: „Nebukadnezar, der König, an alle Völker, Völkerschaften und Sprachen, die auf der ganzen Erde wohnen: Möge euer Frieden groß werden. Die Zeichen und Wunder zu verkünden, die Gott, der Höchste, an mir getan hat, hat mir gut geschienen. Wie großartig sind seine Zeichen, und wie mächtig sind seine Wunder! Sein Königreich ist ein Königreich auf unabsehbare Zeit, und seine Herrschaft währt Generation um Generation“ (Daniel 4:1-3).
3Nebukadnezars Untertanen wohnten „auf der ganzen Erde“ — sein Reich umfaßte den größten Teil der Welt, über die die Bibel berichtet. Über den Gott Daniels sagte der König: „Sein Königreich ist ein Königreich auf unabsehbare Zeit.“ Wie sehr doch Jehova durch diese Worte im gesamten Babylonischen Reich verherrlicht wurde! Übrigens wurde Nebukadnezar jetzt zum zweiten Mal gezeigt, daß nur Gottes Königreich ewig ist, „auf unabsehbare Zeit“ besteht (Daniel 2:44).
4Welche „Zeichen und Wunder“ hatte „Gott, der Höchste“, geschehen lassen? Es begann mit dem, was der König selbst erlebt hatte und worüber er in folgenden Worten berichtete: „Ich, Nebukadnezar, befand mich geruhsam in meinem Haus und hatte Gedeihen in meinem Palast. Da sah ich einen Traum, und er begann mich in Furcht zu versetzen. Und da waren Gedankenbilder auf meinem Bett und Visionen meines Hauptes, die mich zu erschrecken begannen“ (Daniel 4:4, 5). Was unternahm der babylonische König in bezug auf diesen beunruhigenden Traum?
5Nebukadnezar ließ die Weisen Babylons kommen und erzählte ihnen den Traum. Doch sie versagten kläglich. Sie waren absolut unfähig, den Traum zu deuten. Im Bericht heißt es weiter: „Zuletzt kam Daniel vor mich, dessen Name Beltschazzar ist, nach dem Namen meines Gottes, und in dem der Geist der heiligen Götter ist; und vor ihm sagte ich, was der Traum war“ (Daniel 4:6-8). Daniel war am Hof unter dem Namen Beltschazzar bekannt. Bei dem falschen Gott, den der König als seinen Gott bezeichnete, handelte es sich entweder um Bel, Nebo oder Marduk. Als Polytheist hielt Nebukadnezar Daniel für jemand, in dem „der Geist der heiligen Götter“ war. Und weil Daniel als Präfekt über alle Weisen Babylons gesetzt war, bezeichnete ihn der König als „Obersten der Magie treibenden Priester“ (Daniel 2:48; 4:9; vergleiche Daniel 1:20). Der treue Daniel gab natürlich niemals die Anbetung Jehovas auf und trieb keine Magie (3. Mose 19:26; 5. Mose 18:10-12).
EIN RIESIGER BAUM
6Wovon handelte der erschreckende Traum des babylonischen Königs? „Was nun die Visionen meines Hauptes auf meinem Bett betrifft“, sagte Nebukadnezar, „so sah ich dann, und siehe, ein Baum mitten auf der Erde, dessen Höhe riesenhaft war. Der Baum wuchs heran und wurde stark, und seine Höhe selbst erreichte schließlich die Himmel, und er war bis ans äußerste Ende der ganzen Erde sichtbar. Sein Laub war schön, und seine Frucht war reichlich, und da war Nahrung für alle an ihm. Unter ihm suchten gewöhnlich die Tiere des Feldes Schatten, und auf seinen Zweigen wohnten ständig die Vögel der Himmel, und von ihm pflegte sich alles Fleisch zu ernähren“ (Daniel 4:10-12). Wie es heißt, liebte Nebukadnezar die großen Zedern des Libanon sehr, er soll sie sich persönlich angesehen und einige davon als Bauholz nach Babylon mitgenommen haben. Doch so etwas wie den Baum in seinem Traum hatte er noch nie gesehen. Der Baum stand an exponierter Stelle, „mitten auf der Erde“, er war auf der ganzen Erde sichtbar und trug so viel Frucht, daß er allem Fleisch Nahrung bot.
7Der Traum beinhaltete noch viel mehr, denn Nebukadnezar fügte hinzu: „Ich schaute weiter in den Visionen meines Hauptes auf meinem Bett, und siehe, ein Wächter, ja ein Heiliger, der von den Himmeln selbst herabkam. Er rief laut aus, und dies ist, was er sprach: ‚Haut den Baum um, und schneidet seine Zweige ab. Schüttelt sein Laub herunter, und verstreut seinen Fruchtertrag. Die Tiere mögen unter ihm wegfliehen und die Vögel von seinen Zweigen. Seinen Wurzelstock aber laßt in der Erde, nämlich mit einem Band aus Eisen und aus Kupfer, im Gras des Feldes; und mit dem Tau der Himmel werde er benetzt, und bei den Tieren sei sein Teil unter der Pflanzenwelt der Erde‘ “ (Daniel 4:13-15).
8Die Babylonier hatten ihre eigenen religiösen Vorstellungen von guten und bösen Geistwesen. Aber wer war dieser „Wächter“ oder Wachposten, der vom Himmel herabkam? Da er als ein „Heiliger“ bezeichnet wird, muß es sich um einen gerechten Engel gehandelt haben, der Gott vertrat. (Vergleiche Psalm 103:20, 21.) Stellen wir uns vor, welche Fragen Nebukadnezar gequält haben müssen! Warum sollte dieser Baum umgehauen werden? Wozu wäre es gut, den Wurzelstock mit Bändern aus Eisen und Kupfer am Wachsen zu hindern? Ja, welchem Zweck dient schon ein Baumstumpf?
9Nebukadnezar muß völlig verwirrt gewesen sein, als er die weiteren Worte des Wächters vernahm: „Sein Herz verändere sich von dem eines Menschen, und es werde ihm das Herz eines Tieres gegeben, und sieben Zeiten sollen über ihm vergehen. Durch die Verordnung von Wächtern ist die Sache, und durch den Spruch von Heiligen ist die Bitte, damit die Lebenden erkennen, daß der Höchste der Herrscher ist im Königreich der Menschheit und daß er es gibt, wem er will, und er darüber sogar den niedrigsten der Menschen setzt“ (Daniel 4:16, 17). Im Wurzelstock eines Baumes schlägt doch kein Menschenherz! Wie kann also dem Wurzelstock eines Baumes das Herz eines Tieres gegeben werden? Was ist unter den „sieben Zeiten“ zu verstehen? Und in welchem Zusammenhang steht all das mit dem „Königreich der Menschheit“? Nebukadnezar hatte gewiß viele Fragen.
SCHLECHTE NACHRICHTEN FÜR DEN KÖNIG
10Als Daniel die Schilderung des Traumes hörte, erschrak er augenblicklich, und Furcht überkam ihn. Von Nebukadnezar zu einer Erklärung aufgefordert, sagte der Prophet: „O mein Herr, möge der Traum denen gelten, die dich hassen, und seine Deutung deinen Widersachern. Der Baum, den du erblicktest, der groß und stark wurde . . ., der bist du, o König, denn du bist groß und stark geworden, und deine Größe hat sehr zugenommen und hat bis zu den Himmeln gereicht und deine Herrschaft bis an das äußerste Ende der Erde“ (Daniel 4:18-22). In der Bibel können Bäume Einzelpersonen, Herrscher und Königreiche versinnbildlichen (Psalm 1:3; Jeremia 17:7, 8; Hesekiel, Kapitel 31). Wie der riesige Baum in dem Traum war Nebukadnezar als das Haupt einer Weltmacht „groß und stark geworden“. Aber der große Baum stellte „Herrschaft bis an das äußerste Ende der Erde“ dar, Herrschaft, die das ganze Königreich der Menschheit einschließt. Er versinnbildlicht daher Jehovas universelle Souveränität, und zwar besonders in bezug auf die Erde (Daniel 4:17).
11Nebukadnezar stand eine erniedrigende Veränderung bevor. Daniel wies auf diese Entwicklung hin und fügte hinzu: „Daß der König einen Wächter erblickte, ja einen Heiligen, der von den Himmeln herabkam, der auch sprach: ‚Haut den Baum um, und verderbt ihn. Aber seinen Wurzelstock, den laßt in der Erde, doch mit einem Band aus Eisen und aus Kupfer, im Gras des Feldes, und mit dem Tau der Himmel werde er benetzt, und mit den Tieren des Feldes sei sein Teil, bis sieben Zeiten selbst über ihm vergehen‘, das ist die Deutung, o König, und die Verordnung des Höchsten ist das, was meinem Herrn, dem König, widerfahren soll“ (Daniel 4:23, 24). Bestimmt erforderte es Mut, dem mächtigen König diese Botschaft auszurichten.
12Was sollte Nebukadnezar widerfahren? Stellen wir uns vor, wie er reagierte, als Daniel weiter sagte: „Man wird dich von den Menschen vertreiben, und bei den Tieren des Feldes wird schließlich deine Wohnung sein, und Pflanzen wird man auch dir zu essen geben so wie Stieren; und mit dem Tau der Himmel wirst du selbst benetzt werden, und sieben Zeiten werden über dir vergehen, bis du erkennst, daß der Höchste der Herrscher ist im Königreich der Menschheit und daß er es gibt, wem er will“ (Daniel 4:25). Offenbar würde Nebukadnezar sogar von seinen eigenen Hofbeamten ‘von den Menschen vertrieben’ werden. Würden sich mitfühlende Hirten seiner annehmen? Nein, denn Gott hatte erklärt, Nebukadnezar werde „bei den Tieren des Feldes“ wohnen und Pflanzen essen.
13Wie der Baum, der umgehauen wurde, sollte auch Nebukadnezar als Weltherrscher gestürzt werden — allerdings nur für eine bestimmte Zeit. Daniel erklärte: „Daß man sprach, den Wurzelstock des Baumes solle man belassen: Dein Königreich wird dir sicher sein, sobald du erkannt hast, daß die Himmel herrschen“ (Daniel 4:26). In Nebukadnezars Traum durfte der Wurzelstock oder Stumpf des gefällten Baumes zurückbleiben, wenn er auch mit Bändern versehen wurde, damit er nicht wuchs. Der „Wurzelstock“ des babylonischen Königs würde ebenfalls zurückbleiben, wenngleich er durch Bänder „sieben Zeiten“ lang daran gehindert würde, Triebe hervorzubringen. Seine Stellung als Weltherrscher glich dem Baumstumpf mit Bändern. Sie würde sozusagen sicher verwahrt, bis sieben Zeiten vergangen wären. Nebukadnezars Sohn Ewil-Merodach führte vielleicht an seiner Statt die Amtsgeschäfte weiter, doch Jehova sorgte dafür, daß in diesem Zeitabschnitt niemand Nebukadnezars Nachfolge als Alleinherrscher in Babylon antrat.
14Angesichts dessen, was über Nebukadnezar vorhergesagt worden war, äußerte Daniel die mutige Aufforderung: „Darum, o König, möge dir mein Rat gut scheinen, und entferne deine eigenen Sünden durch Gerechtigkeit und deine Missetat dadurch, daß du Armen Barmherzigkeit erweist. Vielleicht wird dein Wohlergehen länger dauern“ (Daniel 4:27). Wenn Nebukadnezar seine sündige Handlungsweise und seinen Stolz aufgäbe und von Bedrückung abließe, würde er möglicherweise besser davonkommen. Immerhin hatte Jehova zwei Jahrhunderte zuvor bereits beschlossen, die Bewohner der assyrischen Hauptstadt Ninive zu vernichten, unterließ es dann aber, weil der König und seine Untertanen bereuten (Jona 3:4, 10; Lukas 11:32). Wie würde sich der stolze Nebukadnezar verhalten? Würde er sich ändern?
DIE ERSTE ERFÜLLUNG DES TRAUMES
15Nebukadnezar blieb stolz. Zwölf Monate nachdem er von dem Baum geträumt hatte, ging er auf dem Dach des Palasts umher und rühmte sich: „Ist das nicht Babylon die Große, die ich selbst für das Königshaus mit der Stärke meiner Macht und für die Würde meiner Majestät gebaut habe?“ (Daniel 4:28-30). Gegründet wurde Babylon (Babel) von Nimrod, doch Nebukadnezar verlieh der Stadt Glanz (1. Mose 10:8-10). Auf einer Keilinschrift prahlte er mit den Worten: „Nebukadrezar, König von Babylon, der Wiedererbauer von Esagila und Ezida, Sohn Nabupolassars bin ich. . . . Die Befestigungen von Esagila und Babylon verstärkte ich, und ich begründete den Namen meiner Regierung für immer“ (George A. Barton, Archaeology and the Bible, 1949, Seite 478, 479). Wie aus einer anderen Inschrift hervorgeht, wurden etwa 20 Tempel von ihm renoviert oder erbaut. In einer Enzyklopädie ist zu lesen: „Unter Nebukadnezars Herrschaft wurde Babylon eine der herrlichsten Städte der Antike. Seine militärischen Unternehmungen erwähnte er in seinen eigenen Aufzeichnungen selten, doch er schrieb über seine Bauprojekte und über die Aufmerksamkeit, die er den Göttern Babyloniens zollte. Nebukadnezar baute wahrscheinlich die Hängenden Gärten von Babylon, eines der Sieben Weltwunder der Antike“ (The World Book Encyclopedia).
16So sehr der stolze Nebukadnezar auch prahlte, er sollte gedemütigt werden. Der inspirierte Bericht lautet: „Während das Wort noch im Mund des Königs war, da fiel eine Stimme von den Himmeln her ein: ‚Dir wird gesagt, o König Nebukadnezar: „Das Königreich selbst ist von dir gewichen, und von den Menschen treibt man dich sogar weg, und bei den Tieren des Feldes wird deine Wohnung sein. Pflanzen wird man auch dir zu essen geben so wie Stieren, und sieben Zeiten, sie werden über dir vergehen, bis du erkennst, daß der Höchste der Herrscher ist im Königreich der Menschheit und daß er es gibt, wem er will“ ‘ “ (Daniel 4:31, 32).
17Augenblicklich verlor Nebukadnezar seinen Verstand. ‘Von den Menschen vertrieben’, aß er Pflanzen „so wie Stiere“. Draußen bei den Tieren des Feldes saß er bestimmt nicht im Gras einer geradezu paradiesischen Umgebung, wo er Tag für Tag eine kühle Brise genossen hätte. Im heutigen Irak, wo die Ruinen Babylons liegen, werden Temperaturen gemessen zwischen 50 °C in den Sommermonaten und weit unter dem Gefrierpunkt im Winter. Nebukadnezars langes, verfilztes Haar glich, ungepflegt, wie es war, und den Elementen ausgesetzt, Adlerfedern, und seine ungeschnittenen Finger- und Zehennägel wurden wie Vogelkrallen (Daniel 4:33). Welch eine Demütigung für diesen stolzen Weltherrscher!
18Der große Baum in Nebukadnezars Traum wurde gefällt und sein Stumpf in Bänder gelegt, damit er sieben Zeiten lang nicht wieder wachsen konnte. Dementsprechend wurde Nebukadnezar „vom Thron seines Königreiches heruntergeholt“, als ihn Jehova mit Wahnsinn schlug (Daniel 5:20). Dadurch veränderte sich sozusagen das Herz des Königs von dem eines Menschen zu dem eines Stieres. Doch Gott hielt für Nebukadnezar den Thron so lange frei, bis die sieben Zeiten zu Ende waren. Unter Ewil-Merodach, der möglicherweise zeitweiliges Staatsoberhaupt war, diente Daniel als ‘Herrscher über den ganzen Gerichtsbezirk Babylon und als Oberpräfekt über alle Weisen Babylons’. Seine drei hebräischen Gefährten wirkten weiterhin bei der Verwaltung dieses Bezirks mit (Daniel 1:11-19; 2:48, 49; 3:30). Die vier Exilanten erwarteten, daß Nebukadnezar als geistig gesunder König auf den Thron zurückkehren und gelernt haben würde, daß „der Höchste der Herrscher ist im Königreich der Menschheit und daß er es gibt, wem er will“.
NEBUKADNEZARS RÜCKKEHR AUF DEN THRON
19Jehova heilte Nebukadnezar am Ende der sieben Zeiten von seiner Geisteskrankheit. Der König schrieb dies Gott, dem Höchsten, zu; denn er sagte: „Am Ende der Tage erhob ich, Nebukadnezar, meine Augen zu den Himmeln, und mein Verstand, er begann zu mir zurückzukehren; und den Höchsten segnete ich, und den auf unabsehbare Zeit Lebenden pries und verherrlichte ich, weil seine Herrschaft eine Herrschaft auf unabsehbare Zeit ist und sein Königreich Generation um Generation währt. Und alle Bewohner der Erde werden als bloßes Nichts geachtet, und er tut nach seinem eigenen Willen inmitten des Heeres der Himmel und der Bewohner der Erde. Und es existiert keiner, der seiner Hand wehren oder der zu ihm sprechen kann: ‚Was hast du getan?‘ “ (Daniel 4:34, 35). Ja, Nebukadnezar erkannte, daß der Höchste wirklich der souveräne Herrscher im Königreich der Menschheit ist.
20Als Nebukadnezar auf seinen Thron zurückkehrte, wurden sozusagen die Metallbänder entfernt, die um den Wurzelstock des Baumes lagen, den er im Traum gesehen hatte. Über seine Rückkehr sagte er: „Zu derselben Zeit begann mein Verstand selbst zu mir zurückzukehren, und für die Würde meines Königreiches begannen meine Majestät und mein Glanz zu mir zurückzukehren; und eifrig begannen auch meine hohen königlichen Beamten und meine Großen, nach mir zu suchen, und über mein Königreich wurde ich wiedereingesetzt, und außergewöhnliche Größe wurde mir hinzugefügt“ (Daniel 4:36). Hatten Hofbeamte den geistesgestörten König verachtet, so ‘suchten sie’ jetzt völlig unterwürfig nach ihm.
21Welche „Zeichen und Wunder“ doch Gott, der Höchste, geschehen ließ! Es sollte uns nicht überraschen, daß der babylonische König erklärte: „Nun preise ich, Nebukadnezar, und erhebe und verherrliche den König der Himmel, weil all seine Werke Wahrheit und seine Wege Gerechtigkeit sind und weil er die, die in Stolz wandeln, erniedrigen kann“ (Daniel 4:2, 37). Durch dieses Eingeständnis wurde Nebukadnezar jedoch keineswegs ein nichtjüdischer Anbeter Jehovas.
GIBT ES AUSSERBIBLISCHE BEWEISE?
22Einige setzen Nebukadnezars Wahnsinn mit Lykanthropie gleich. In einem medizinischen Wörterbuch heißt es: „LYKANTHROPIE . . . von . . . [lýkos], lupus, Wolf; . . . [ánthrōpos], homo, Mensch. So wurde eine Krankheit genannt, bei der die Betroffenen glaubten, in ein Tier verwandelt zu sein, und dessen Stimme oder Schreie, Gestalt oder Verhalten nachahmten. Gewöhnlich bilden sie sich ein, in einen Wolf, einen Hund oder eine Katze verwandelt zu sein; manchmal auch in einen Stier, wie es bei Nebukadnezar der Fall war“ (Dictionnaire des sciences médicales, par une société de médicins et de chirurgiens, Paris 1818, Band 29, Seite 246). Die Symptome von Lykanthropie gleichen denen von Nebukadnezars Wahnsinn. Da ihm seine Geisteskrankheit jedoch von Gott auferlegt worden war, läßt sie sich nicht eindeutig mit einer heute bekannten Krankheit gleichsetzen.
23Der Gelehrte John E. Goldingay verweist auf mehrere Parallelen zu dem Bericht über Nebukadnezars Wahnsinn und seine Rückkehr auf den Thron. Er bemerkt zum Beispiel: „In einem fragmentarischen Keilschrifttext wird anscheinend auf eine Geistesstörung Nebukadnezars Bezug genommen und wahrscheinlich darauf, daß er Babylon vernachlässigte und verließ.“ Goldingay führt ein Dokument an, „Der babylonische Hiob“ genannt, und sagt: „[Es] bezeugt Züchtigung von Gott, Krankheit, Demütigung, Suche nach einer Deutung eines schrecklichen Traumes, Sturz wie bei einem Baum, der gefällt wird, Essen von Gras, Verlust des Verstandes, stiergleiches Verhalten, Aufenthalt im Regen Marduks, Verunstaltung der Nägel, üppigen Haarwuchs sowie ein Gefesseltsein und dann eine Genesung, derentwegen er Gott preist.“
SIEBEN ZEITEN, DIE AUCH UNS BERÜHREN
24Nebukadnezar, der durch den großen Baum dargestellt wurde, versinnbildlichte Weltherrschaft. Erinnern wir uns jedoch daran, daß der Baum für eine weit größere Herrschaft und Souveränität steht als die des Königs von Babylon. Er versinnbildlicht die universelle Souveränität Jehovas, des „Königs der Himmel“, und zwar besonders in bezug auf die Erde. Vor der Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier wurde Gottes Souveränität oder Oberherrschaft in bezug auf die Erde durch das Königreich vertreten, das seinen Sitz in dieser Stadt hatte, in der David und seine Nachfolger auf dem „Thron Jehovas“ saßen (1. Chronika 29:23). Gott selbst ließ 607 v. u. Z. diese Souveränität insofern „umhauen“ und in Bänder legen, als er Jerusalem von Nebukadnezar zerstören ließ. Seine Souveränität oder Oberherrschaft in bezug auf die Erde, ausgeübt von Königen aus dem Hause Davids, war sieben Zeiten lang gewissermaßen eingeschränkt. Wie lange dauerten diese sieben Zeiten? Wann begannen sie, und was kennzeichnete ihr Ende?
25Während Nebukadnezars Zeit des Wahnsinns „[wuchs] sogar sein Haar so lang . . . wie Adlerfedern und seine Nägel wie Vogelkrallen“ (Daniel 4:33). Das hat länger gedauert als sieben Tage oder sieben Wochen. In mehreren Übersetzungen heißt es „sieben Zeiten“, und alternative Wiedergaben sind „bestimmte (festgesetzte) Zeiten“ oder „Zeitperioden“ (Daniel 4:16, 23, 25, 32). Eine altgriechische Lesart (Septuaginta) lautet „sieben Jahre“. Für Josephus, den jüdischen Historiker des 1. Jahrhunderts, waren die „sieben Zeiten“ „sieben Jahre“ (Jüdische Altertümer, 10. Buch, Kapitel 10, Absatz 6). Auch bestimmte Hebraisten halten diese „Zeiten“ für „Jahre“. „Sieben Jahre“ lautet die Wiedergabe in der revidierten Elberfelder Bibel und in der Guten Nachricht Bibel; Hermann Menge wählte in seiner Übersetzung (Ausgabe 1949) die Form „sieben Zeiten (= Jahre)“.
26Bei den „sieben Zeiten“ Nebukadnezars handelte es sich offensichtlich um sieben Jahre. In der Prophetie hat ein Jahr im Durchschnitt 360 Tage oder 12 Monate von je 30 Tagen. (Vergleiche Offenbarung 12:6, 14.) Die „sieben Zeiten“ oder sieben Jahre des Königs beliefen sich also auf 7 mal 360 Tage, das heißt 2 520 Tage. Wie steht es aber mit der größeren Erfüllung seines Traumes? Die prophetischen „sieben Zeiten“ dauerten viel länger als 2 520 Tage. Das lassen die Worte Jesu erkennen: „Jerusalem wird von den Nationen zertreten werden, bis die bestimmten Zeiten der Nationen erfüllt sind“ (Lukas 21:24). Dieses „Zertreten“ begann 607 v. u. Z., als Jerusalem zerstört wurde und es in Juda kein Vorbildkönigreich Gottes mehr gab. Wann sollte das Zertreten enden? „Zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge“, wenn durch das sinnbildliche Jerusalem, das Königreich Gottes, wieder Gottes Souveränität in bezug auf die Erde zum Ausdruck käme (Apostelgeschichte 3:21).
27Wenn wir von der Zerstörung Jerusalems im Jahre 607 v. u. Z. 2 520 buchstäbliche Tage weiterzählen, kommen wir nur bis zum Jahre 600 v. u. Z., einem Jahr, das keine biblische Bedeutung hat. Selbst im Jahre 537 v. u. Z., als die befreiten Juden wieder in Juda waren, gab es auf der Erde keinen Ausdruck der Souveränität oder Oberherrschaft Jehovas, denn Serubbabel, der Erbe des Thrones Davids, wurde nicht als König, sondern nur als Statthalter der persischen Provinz Juda eingesetzt.
28Da die „sieben Zeiten“ prophetisch zu verstehen sind, müssen wir auf die 2 520 Tage die biblische Regel „Ein Tag für ein Jahr“ anwenden. Diese Regel wird in einer Prophezeiung über die Belagerung Jerusalems durch die Babylonier aufgestellt (Hesekiel 4:6, 7; vergleiche 4. Mose 14:34). Die „sieben Zeiten“, in denen die Erde von heidnischen Mächten regiert wurde, ohne daß sich Gottes Königreich einmischte, dauerten somit 2 520 Jahre. Sie begannen mit der Verwüstung Judas und Jerusalems im siebten Mondmonat (am 15. Tischri) des Jahres 607 v. u. Z. (2. Könige 25:8, 9, 25, 26). Von da an bis zum Jahr 1 v. u. Z. waren es 606 Jahre. Die verbleibenden 1 914 Jahre erstreckten sich bis ins Jahr 1914 u. Z. Somit endeten die „sieben Zeiten“ oder 2 520 Jahre am 15. Tischri oder 4./5. Oktober 1914 u. Z.
29In jenem Jahr liefen die „bestimmten Zeiten der Nationen“ ab, und Gott gab die Herrschaft dem „niedrigsten der Menschen“ — Jesus Christus —, der in den Augen seiner Feinde so verachtenswert gewesen war, daß sie ihn an den Pfahl hatten schlagen lassen (Daniel 4:17). Um den messianischen König auf den Thron zu erheben, löste Jehova die sinnbildlichen Eisen- und Kupferbänder, die um den „Wurzelstock“ seiner eigenen Souveränität lagen. Auf diese Weise ließ Gott, der Höchste, aus dem „Wurzelstock“ einen königlichen „Sproß“ herauswachsen als Ausdruck seiner Souveränität in bezug auf die Erde — das himmlische Königreich in den Händen Jesu, des größten Erben Davids (Jesaja 11:1, 2; Hiob 14:7-9; Hesekiel 21:27). Wie dankbar sind wir doch Jehova dafür, daß er den Ereignissen eine segensreiche Wende gab und das Geheimnis des großen Baumes lüftete!
Normal
0
21
false
false
false
MicrosoftInternetExplorer4
/* Style Definitions */
table.MsoNormalTable
{mso-style-name:“Normale Tabelle“;
mso-tstyle-rowband-size:0;
mso-tstyle-colband-size:0;
mso-style-noshow:yes;
mso-style-parent:““;
mso-padding-alt:0cm 5.4pt 0cm 5.4pt;
mso-para-margin:0cm;
mso-para-margin-bottom:.0001pt;
mso-pagination:widow-orphan;
font-size:10.0pt;
font-family:“Times New Roman“;
mso-ansi-language:#0400;
mso-fareast-language:#0400;
mso-bidi-language:#0400;}
Chapter Six
Unraveling the Mystery of the Great Tree
JEHOVAH allowed King Nebuchadnezzar to become a world ruler. As Babylon’s monarch, he had great wealth, a sumptuous table, a grand palace—everything he desired in a material way. But suddenly he suffered humiliation. Becoming mentally deranged, Nebuchadnezzar acted like a beast! Driven away from the royal table and the imperial residence, he lived in the fields and ate grass like a bull. What led up to this calamity? And why should it concern us?—Compare Job 12:17-19; Ecclesiastes 6:1, 2.
THE KING MAGNIFIES THE MOST HIGH
2 Shortly after his recovery from that complete mental collapse, Nebuchadnezzar sent throughout his realm a remarkable report of what had occurred. Jehovah inspired the prophet Daniel to preserve an accurate record of these events. It begins with these words: “Nebuchadnezzar the king, to all the peoples, national groups and languages that are dwelling in all the earth: May your peace grow great. The signs and wonders that the Most High God has performed with me, it has seemed good to me to declare. How grand his signs are, and how mighty his wonders are! His kingdom is a kingdom to time indefinite, and his rulership is for generation after generation.”—Daniel 4:1-3.
3 Nebuchadnezzar’s subjects were “dwelling in all the earth”—his empire embracing most of the world of Bible record. Regarding Daniel’s God, the king said: “His kingdom is a kingdom to time indefinite.” How those words magnified Jehovah throughout the Babylonian Empire! Moreover, this was the second time that Nebuchadnezzar had been shown that the Kingdom of God alone is eternal, standing “to times indefinite.”—Daniel 2:44.
4 What “signs and wonders” did “the Most High God” perform? These began with the king’s personal experience related in these words: “I, Nebuchadnezzar, happened to be at ease in my house and flourishing in my palace. There was a dream that I beheld, and it began to make me afraid. And there were mental images upon my bed and visions of my head that began to frighten me.” (Daniel 4:4, 5) What did the Babylonian king do about this disturbing dream?
5 Nebuchadnezzar summoned Babylon’s wise men and told them the dream. But how they failed! They were totally unable to provide an interpretation. The record added: “At last there came in before me Daniel, whose name is Belteshazzar according to the name of my god and in whom there is the spirit of the holy gods; and before him I said what the dream was.” (Daniel 4:6-8) Daniel’s court name was Belteshazzar, and the false deity that the king called “my god” may have been either Bel or Nebo or Marduk. Being polytheistic, Nebuchadnezzar viewed Daniel as one in whom there was “the spirit of the holy gods.” And because of Daniel’s position as prefect over all of Babylon’s wise men, the king referred to him as “the chief of the magic-practicing priests.” (Daniel 2:48; 4:9; compare Daniel 1:20.) Of course, faithful Daniel never abandoned the worship of Jehovah to practice magic.—Leviticus 19:26; Deuteronomy 18:10-12.
AN IMMENSE TREE
6 What was the content of the Babylonian king’s frightening dream? “Now the visions of my head upon my bed I happened to be beholding,” said Nebuchadnezzar, “and, look! a tree in the midst of the earth, the height of which was immense. The tree grew up and became strong, and its very height finally reached the heavens, and it was visible to the extremity of the whole earth. Its foliage was fair, and its fruit was abundant, and there was food for all on it. Under it the beast of the field would seek shade, and on its boughs the birds of the heavens would dwell, and from it all flesh would feed itself.” (Daniel 4:10-12) Reportedly, Nebuchadnezzar was fond of the great cedars of Lebanon, went to see them, and had some brought to Babylon as lumber. But he had never beheld anything like the tree seen in his dream. It occupied a prominent position “in the midst of the earth,” was visible earth wide, and was so fruitful that it provided food for all flesh.
7 There was much more to the dream, for Nebuchadnezzar added: “I continued beholding in the visions of my head upon my bed, and, look! a watcher, even a holy one, coming down from the heavens themselves. He was calling out loudly, and this is what he was saying: ‘Chop the tree down, and cut off its boughs. Shake off its foliage, and scatter its fruitage. Let the beast flee from under it, and the birds from its boughs. However, leave its rootstock itself in the earth, even with a banding of iron and of copper, among the grass of the field; and with the dew of the heavens let it be wet, and with the beast let its portion be among the vegetation of the earth.’”—Daniel 4:13-15.
8 The Babylonians had their own religious concept of good and evil spirit creatures. But who was this “watcher,” or sentinel, from heaven? Called “a holy one,” he was a righteous angel representing God. (Compare Psalm 103:20, 21.) Imagine the questions that must have plagued Nebuchadnezzar! Why chop this tree down? What good is the rootstock restrained from growth by bands of iron and of copper? Indeed, what purpose is served by a mere stump?
9 Nebuchadnezzar must have been completely mystified as he heard the watcher’s further words: “Let its heart be changed from that of mankind, and let the heart of a beast be given to it, and let seven times pass over it. By the decree of watchers the thing is, and by the saying of holy ones the request is, to the intent that people living may know that the Most High is Ruler in the kingdom of mankind and that to the one whom he wants to, he gives it and he sets up over it even the lowliest one of mankind.” (Daniel 4:16, 17) The rootstock of a tree does not have a human heart beating inside it. For that matter, how can the heart of a beast be given to a tree’s rootstock? What are the “seven times”? And how does all of this relate to rulership in “the kingdom of mankind”? Surely Nebuchadnezzar wanted to know.
BAD NEWS FOR THE KING
10 Upon hearing the dream, Daniel was momentarily astonished, then fearful. Urged by Nebuchadnezzar to explain it, the prophet said: “O my lord, may the dream apply to those hating you, and its interpretation to your adversaries. The tree that you beheld, that grew great and became strong . . . , it is you, O king, because you have grown great and become strong, and your grandeur has grown great and reached to the heavens, and your rulership to the extremity of the earth.” (Daniel 4:18-22) In the Scriptures, trees can symbolize individuals, rulers, and kingdoms. (Psalm 1:3; Jeremiah 17:7, 8; Ezekiel, chapter 31) Like the immense tree of his dream, Nebuchadnezzar had “grown great and become strong” as the head of a world power. But “rulership to the extremity of the earth,” involving the whole kingdom of mankind, is represented by the great tree. It therefore symbolizes Jehovah’s universal sovereignty, particularly in its relationship to the earth.—Daniel 4:17.
11 A debasing change was in store for Nebuchadnezzar. Pointing to this development, Daniel added: “Because the king beheld a watcher, even a holy one, coming down from the heavens, who was also saying: ‘Chop the tree down, and ruin it. However, leave its rootstock itself in the earth, but with a banding of iron and of copper, among the grass of the field, and with the dew of the heavens let it become wet, and with the beasts of the field let its portion be until seven times themselves pass over it,’ this is the interpretation, O king, and the decree of the Most High is that which must befall my lord the king.” (Daniel 4:23, 24) Surely courage was needed to give the powerful king that message!
12 What would befall Nebuchadnezzar? Imagine his reaction as Daniel added: “You they will be driving away from men, and with the beasts of the field your dwelling will come to be, and the vegetation is what they will give even to you to eat just like bulls; and with the dew of the heavens you yourself will be getting wet, and seven times themselves will pass over you, until you know that the Most High is Ruler in the kingdom of mankind, and that to the one whom he wants to he gives it.” (Daniel 4:25) Apparently even Nebuchadnezzar’s court officials would ‘drive him away from men.’ But would he be cared for by compassionate herdsmen or shepherds? No, for God had decreed that Nebuchadnezzar would dwell with “the beasts of the field,” eating vegetation.
13 Just as the tree was cut down, Nebuchadnezzar would be toppled from world rulership—but only for a time. Daniel explained: “Because they said to leave the rootstock of the tree, your kingdom will be sure to you after you know that the heavens are ruling.” (Daniel 4:26) In Nebuchadnezzar’s dream the rootstock, or stump, of the felled tree was allowed to remain, although it was banded so that it would not grow. Similarly, the “rootstock” of Babylon’s king would remain, though banded from flourishing for “seven times.” His position as world ruler would be like the banded tree stump. It would be kept safe till seven times had passed over it. Jehovah would see to it that during that period nobody would succeed Nebuchadnezzar as Babylon’s sole ruler, although his son named Evil-merodach may have carried on for him as acting ruler.
14 In view of what was foretold concerning Nebuchadnezzar, Daniel courageously urged: “Therefore, O king, may my counsel seem good to you, and remove your own sins by righteousness, and your iniquity by showing mercy to the poor ones. Maybe there will occur a lengthening of your prosperity.” (Daniel 4:27) If Nebuchadnezzar would turn away from his sinful course of oppression and pride, perhaps this would change matters for him. After all, some two centuries earlier, Jehovah had determined to destroy the people of Assyria’s capital, Nineveh, but he did not do so because its king and his subjects repented. (Jonah 3:4, 10; Luke 11:32) What about proud Nebuchadnezzar? Would he change his ways?
THE DREAM’S INITIAL FULFILLMENT
15 Nebuchadnezzar remained proud. Walking about on the palace roof 12 months after his tree dream, he boasted: “Is not this Babylon the Great, that I myself have built for the royal house with the strength of my might and for the dignity of my majesty?” (Daniel 4:28-30) Nimrod had founded Babylon (Babel), but Nebuchadnezzar gave it splendor. (Genesis 10:8-10) In one of his cuneiform inscriptions, he brags: “Nebuchadrezzar, King of Babylon, the restorer of Esagila and Ezida, son of Nabopolassar am I. . . . The fortifications of Esagila and Babylon I strengthened and established the name of my reign forever.” (Archaeology and the Bible, by George A. Barton, 1949, pages 478-9) Another inscription refers to about 20 temples that he renovated or rebuilt. “Under Nebuchadnezzar’s rule,” says The World Book Encyclopedia, “Babylon became one of the most magnificent cities of the ancient world. In his own records, he rarely mentioned his military activities, but wrote of his building projects and his attention to the gods of Babylonia. Nebuchadnezzar probably built the Hanging Gardens of Babylon, one of the Seven Wonders of the Ancient World.”
16 Boast though he did, proud Nebuchadnezzar was about to be humiliated. Says the inspired account: “While the word was yet in the king’s mouth, there was a voice that fell from the heavens: ‘To you it is being said, O Nebuchadnezzar the king, “The kingdom itself has gone away from you, and from mankind they are driving even you away, and with the beasts of the field your dwelling will be. Vegetation they will give even to you to eat just like bulls, and seven times themselves will pass over you, until you know that the Most High is Ruler in the kingdom of mankind, and that to the one whom he wants to he gives it.”’”—Daniel 4:31, 32.
17 Nebuchadnezzar promptly lost his reason. Driven away from mankind, he ate vegetation “just like bulls.” Out among the beasts of the field, he certainly was not sitting idly in the grass of a virtual paradise, enjoying refreshing breezes daily. In modern-day Iraq, where Babylon’s ruins are located, temperatures range from a high of 120 degrees Fahrenheit [50°C] in the summer months to well below freezing in wintertime. Unattended and exposed to the elements, Nebuchadnezzar’s long, matted hair looked like eagles’ feathers and his uncut fingernails and toenails became like birds’ claws. (Daniel 4:33) What humiliation for this proud world ruler!
18 In Nebuchadnezzar’s dream, the great tree was felled and its stump was banded to prevent growth upward for seven times. Similarly, Nebuchadnezzar “was brought down from the throne of his kingdom” when Jehovah struck him with madness. (Daniel 5:20) In effect, this changed the king’s heart from that of a man to that of a bull. Yet, God reserved Nebuchadnezzar’s throne for him until the seven times ended. While Evil-merodach possibly acted as the temporary head of government, Daniel served as “the ruler over all the jurisdictional district of Babylon and the chief prefect over all the wise men of Babylon.” His three Hebrew companions continued to share in administering that district’s affairs. (Daniel 1:11-19; 2:48, 49; 3:30) The four exiles awaited Nebuchadnezzar’s restoration to the throne as a sane king who had learned that “the Most High is Ruler in the kingdom of mankind, and that to the one whom he wants to he gives it.”
NEBUCHADNEZZAR’S RESTORATION
19 Jehovah restored Nebuchadnezzar’s sanity at the end of seven times. Then acknowledging the Most High God, the king said: “At the end of the days I, Nebuchadnezzar, lifted up to the heavens my eyes, and my own understanding began to return to me; and I blessed the Most High himself, and the One living to time indefinite I praised and glorified, because his rulership is a rulership to time indefinite and his kingdom is for generation after generation. And all the inhabitants of the earth are being considered as merely nothing, and he is doing according to his own will among the army of the heavens and the inhabitants of the earth. And there exists no one that can check his hand or that can say to him, ‘What have you been doing?’” (Daniel 4:34, 35) Yes, Nebuchadnezzar did come to realize that the Most High is indeed the Sovereign Ruler in the kingdom of mankind.
20 When Nebuchadnezzar returned to his throne, it was as though the metal bands around the dream tree’s rootstock had been removed. Concerning his restoration, he said: “At the same time my understanding itself began to return to me, and for the dignity of my kingdom my majesty and my brightness themselves began to return to me; and for me even my high royal officers and my grandees began eagerly searching, and I was reestablished upon my own kingdom, and greatness extraordinary was added to me.” (Daniel 4:36) If any court officials had despised the deranged king, now they were “eagerly searching” for him in complete subservience.
21 What “signs and wonders” the Most High God had performed! It should not surprise us that the restored Babylonian king said: “Now I, Nebuchadnezzar, am praising and exalting and glorifying the King of the heavens, because all his works are truth and his ways are justice, and because those who are walking in pride he is able to humiliate.” (Daniel 4:2, 37) Such an acknowledgment, however, did not make Nebuchadnezzar a Gentile worshiper of Jehovah.
IS THERE SECULAR EVIDENCE?
22 Some have identified Nebuchadnezzar’s madness with lycanthropy. Says one medical dictionary: “LYCANTHROPY . . . from [ly′kos], lupus, wolf; [an′thro·pos], homo, man. This name was given to the sickness of people who believe themselves to be changed into an animal, and who imitate the voice or cries, the shapes or manners of that animal. These individuals usually imagine themselves transformed into a wolf, a dog or a cat; sometimes also into a bull, as in the case of Nebuchadnezzar.” (Dictionnaire des sciences médicales, par une société de médicins et de chirurgiens, Paris, 1818, Volume 29, page 246) The symptoms of lycanthropy are similar to those of Nebuchadnezzar’s demented state. Since his mental illness was divinely decreed, however, it cannot specifically be identified with a known disorder.
23 Scholar John E. Goldingay cites several parallels to Nebuchadnezzar’s madness and restoration. For instance, he states: “A fragmentary cuneiform text apparently refers to some mental disorder on Nebuchadnezzar’s part, and perhaps to his neglecting and leaving Babylon.” Goldingay cites a document called “The Babylonian Job” and says that it “testifies to chastisements by God, illness, humiliation, seeking interpretation of a terrifying dream, being thrown over like a tree, being put outside, eating grass, losing understanding, being like an ox, being rained on by Marduk, nails being marred, hair growing, and being fettered, and then to a restoration for which he praises the god.”
SEVEN TIMES THAT AFFECT US
24 As represented by the great tree, Nebuchadnezzar symbolized world rulership. But remember, the tree stands for rulership and sovereignty far grander than that of Babylon’s king. It symbolizes the universal sovereignty of Jehovah, “the King of the heavens,” especially with respect to the earth. Before Jerusalem’s destruction by the Babylonians, the kingdom centered in that city with David and his heirs sitting on “Jehovah’s throne” represented God’s sovereignty with reference to the earth. (1 Chronicles 29:23) God himself had such sovereignty chopped down and banded in 607 B.C.E. when he used Nebuchadnezzar to destroy Jerusalem. Exercise of divine sovereignty toward the earth by a kingdom in the line of David was restrained for seven times. How long were these seven times? When did they begin, and what marked their end?
25 During Nebuchadnezzar’s madness, “his very hair grew long just like eagles’ feathers and his nails like birds’ claws.” (Daniel 4:33) This took longer than seven days or seven weeks. Various translations read “seven times,” and alternatives are “appointed (definite) times” or “time periods.” (Daniel 4:16, 23, 25, 32) A variant of the Old Greek (Septuagint) reads “seven years.” The “seven times” were treated as “seven years” by the first-century Jewish historian Josephus. (Antiquities of the Jews, Book 10, Chapter 10, paragraph 6) And certain Hebrew scholars have viewed these “times” as “years.” “Seven years” is the rendering in An American Translation, Today’s English Version, and the translation by James Moffatt.
26 Evidently, Nebuchadnezzar’s “seven times” involved seven years. In prophecy, a year averages 360 days, or 12 months of 30 days each. (Compare Revelation 12:6, 14.) So the king’s “seven times,” or seven years, were 360 days multiplied by 7, or 2,520 days. But what about the major fulfillment of his dream? The prophetic “seven times” lasted much longer than 2,520 days. This was indicated by Jesus’ words: “Jerusalem will be trampled on by the nations, until the appointed times of the nations are fulfilled.” (Luke 21:24) That ‘trampling’ began in 607 B.C.E. when Jerusalem was destroyed and the typical kingdom of God ceased to function in Judah. When would the trampling end? At “the times of restoration of all things,” when divine sovereignty would again be manifested toward the earth through symbolic Jerusalem, the Kingdom of God.—Acts 3:21.
27 If we were to count 2,520 literal days from Jerusalem’s destruction in 607 B.C.E., that would bring us only to 600 B.C.E., a year having no Scriptural significance. Even in 537 B.C.E., when the liberated Jews were back in Judah, Jehovah’s sovereignty was not manifested on the earth. That was so because Zerubbabel, the heir to David’s throne, was made not king but only governor of the Persian province of Judah.
28 Since the “seven times” are prophetic, we must apply to the 2,520 days the Scriptural rule: “A day for a year.” This rule is set out in a prophecy regarding the Babylonian siege of Jerusalem. (Ezekiel 4:6, 7; compare Numbers 14:34.) The “seven times” of earth’s domination by Gentile powers without interference by God’s Kingdom therefore spanned 2,520 years. They began with the desolation of Judah and Jerusalem in the seventh lunar month (Tishri 15) of 607 B.C.E. (2 Kings 25:8, 9, 25, 26) From that point to 1 B.C.E. is 606 years. The remaining 1,914 years stretch from then to 1914 C.E. Thus, the “seven times,” or 2,520 years, ended by Tishri 15, or October 4/5, 1914 C.E.
29 In that year “the appointed times of the nations” were fulfilled, and God gave rulership to “the lowliest one of mankind”—Jesus Christ—who had been considered so base by his foes that they even had him impaled. (Daniel 4:17) To enthrone the Messianic King, Jehovah loosened the symbolic iron and copper bands around the “rootstock” of his own sovereignty. The Most High God thus allowed a royal “sprout” to grow from it as a manifestation of divine sovereignty toward the earth by means of the heavenly Kingdom in the hands of David’s greatest Heir, Jesus Christ. (Isaiah 11:1, 2; Job 14:7-9; Ezekiel 21:27) How we thank Jehovah for this blessed turn of events and for unraveling the mystery of the great tree!